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1. Napoleon I. - S. 10

1911 - Hamburg : Schloeßmann
sah er, wie der Pöbel die Schweizergarde hinschlachtete. Einen von diesen rettete er vor den Bluthunden aus Marseille. „Kamerad aus dem Lüden, laß uns diesen armen Tropf retten," rief er einem Marseiller zu. „Bist du aus dem Süden?" — „Ja." •— „Gut, wir wollen ihn retten." Dem in tiefer Melancholie das Leben ein Ekel war, hier machte er seine Schule durch. Auch er hatte rousseauisch geschwärmt, auch er hatte von der Freiheit der Völker geträumt, für die Freiheit seines geliebten Korsika mit der revolutionären Trikolore gehofft, gekämpft und gelitten, auch er war für die jakobinischen Freiheitshelden des Konvents und der Straße begeistert gewesen wie alle geistvollen Männer im alten Europa. Jetzt hatte er mit seinen kühlen Augen die Helden seines Ideals gesehen und ihre Heldentaten auf der Gasse geschaut. Was hatte er gesehen? An seinen Bruder ßucian. schrieb er: „Diejenigen, welche an der Spitze stehen, sind armselige Leute; man muß gestehen, wenn inan dies alles aus der Nähe sieht, daß die Völker kaum der Mühe wert sind, die man sich macht, um ihre Gunst zu erwerben. Du kennst die Geschichte von Ajaccio; die von Paris ist genau dieselbe; vielleicht sind die Menschen hier noch kleiner, noch boshafter, noch größere Verleumder und Nörgeler. Man muß die Dinge aus der Nähe sehen, um zu merken, daß der Enthusiasmus — Enthusiasmus ist, und daß die Franzosen ein alt gewordenes Volk sind ohne Sehnen und Muskeln." Jetzt fallen ihm die Ideale. So ging es auch anderen; auch anderen starb die Begeisterung und oft die Begeisterungsfähigkeit in dem Wust von Gemeinheit, den die entfesselten Leidenschaften der Vorstadtgassen aufwühlten. Aber den anderen, den in Frankreich Geborenen blieb doch immer noch das Vaterland, an dessen endlichem Geschick sie irgendeinen Anteil nahmen. Er hatte kein Vaterland. Korsika war ihm zerronnen, die Familie Bnonaparte war ans der Heimat verbannt; ein anderes Vaterland, auch in Frankreich, hatte er nie besessen. So blieb nur die Erkenntnis, daß niedrige und gemeine Triebe den Menschen leiteten, die Führer, um aus dem Chaos für sich allein Ehren und Macht zu er-

2. Napoleon I. - S. 12

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 12 — und alles auf sich zu beziehen, mit anderen Worten, die Selbstsucht, nicht die schlummernde, untätige, sondern die rücksichtslose, unverwandt auf ihr Zicl lossteuernde, die der Tätigkeit und Ausdehnung seiner Fähigkeiten entspricht, durch Erziehung und Umstände entwickelt, durch den Erfolg und die Allmacht gesteigert worden ist, bis sie schließlich ein Ungeheuer wird und mitten in die menschliche Gesellschaft hinein ein gewaltiges Ich stellt, welches seine gierigen Ansprüche immer mehr ausdehnt und immer zäher erhebt, welches sich von jedem Widerstand verletzt, von jeder fremden Unabhängigkeit gestört fühlt und welches auf dem unabsehbaren Gebiete, das es sich selbst zuweist, kein Leben dulden kann, das nicht ein Anhängsel! oder Werkzeug des seinigen ist." Ein französischer Schriftsteller ist es, der so von ihm urteilt. Wem so nur das Ich Ausgang und Ende seines Denkens ist, wem so der Glaube an die Menschheit eine ver-i ächtliche Dummheit geworden ist, der verfolgt sein Ziel rücksichtslos und gefühllos. „Ein Staatsmann," sagte Napoleon, „ist sticht geschaffen, um empfindsam zu sein; er ist eine auf 'der einen Seite gänzlich alleinstehende Persönlichkeit, welcher auf der anderen die ganze Welt gegenübersteht." Nur ein Werkzeug ist ihm der Mensch, das unbrauchbare wirft er zum alten Eisen. Eines Tages kam zu dem Kaiser sein Justizminister verstört und weinend. „Was fehlt Ihnen?" fragte Napoleon, „find Sie krank?" — „Nein, Majestät, aber ich fühle mich sehr unglücklich, denn der Erzbischof von Tours, mein Kamerad und Jugendfreund — —" — „Nun denn, was ist ihm zugestoßen?" — „Ach, Sire, er ist soeben gestorben." — „Das ist mir gleichgültig, denn er war mir ohnehin nicht mehr von Nutzen." Wer so dachte, konnte auch einem Armeekorps zurufen: „Soldaten! Ich bedarf eures Lebens, und ihr schuldet mit dieses." Wir verstehen, wie Napoleon Buonaparte so gewor-i den ist durch Erziehung und Umstände. Wer aber tim steht, klagt nicht an.

3. Napoleon I. - S. 32

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 32 — lange Hunde, Katzen und Ratten begehrte Nahrungsmittel sein ließ, zwang die harten Krieger nieder. Massena wollte dennoch von Übergabe oder Kapitulation nichts hören, er ließ einfach die Belagerer wissen, daß er am 4. Juni Genua verlassen und sich nötigenfalls den Abzug mit dem Bajonett freimachen würde. Die Österreicher ließen den Tapferen und seine 8000 halbverhungerten Soldaten unbehelligt ziehen und erwiesen ihm militärische Ehren. Napoleon hatte das Schicksal der Festung und seiner Verteidiger nicht gekümmert, -er suchte gerades Weges das Hauptheer seines Feindes auf, das der General Melas kommandierte. Napoleon war bis Mailand, das ihn jubelnd als Befreier begrüßte 'wie ein Jahr zuvor den Befreier Snworoff, vorgedrungen, während Melas noch bei Alessandria stand. Napoleon glaubte, die Österreicher würden sich nach Genua auf englische Schiffe zurückziehen, und entsandte, dies zu verhindern, seinen General Desaix mit erheblichen Streitkräften nach der Küste. Da sah er sich selbst von Melas angegriffen, der nach Mantua durchbrechen wollte. So hatte Napoleon bei Marengo am 14. Juni den 31000 Österreichern nur 18 000 Manu entgegenzustellen. Ein Gegenbefehl wurde zwar schleunigst hinter Desaix hergeschickt, aber um 1 Uhr des Mittags befanden sich die Franzosen in vollem Rückzüge, ja hier und da in wirrer Flucht. Die sorglos verfolgenden Österreicher aber trafen um 5 Uhr etwa unvermutet aus Desaixs marschmüde Truppen. Der Tod des Führers trieb die erbitterten Soldaten zu wildem Angriff, Kellermann griff zur rechten Zeit mit einer prächtigen Reiterattacke ein, und der Sieg war wieder an die französischen Fahnen geheftet. Der Sieger von Marengo war tot und konnte dem besiegten Bonaparte nicht mehr gefährlich werden. Als die Österreicher auch nördlich der Alpen bei Hohenlinden durch Jonrdan besiegt waren, willigten sie in den Frieden von Lnneville, der Frankreich die Rheingrenze und Italien wieder verschaffte. England allein war von der zweiten Koalition übriggeblieben. Aber was mit Frankreich jetzt Frieden schloß, das schloß sich ihm an zum gemeinsamen Kampfe gegen

4. Napoleon I. - S. 35

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 35 — stieren ohne die Religion. Wenn ein Mensch vor Hunger an der Seite eines anderen stirbt, der im Überfluß lebt, so ist es ihm unmöglich, diesen Unterschied zu dulden, wenn es nicht eine Autorität gibt, die ihm sagt: Gott will es so: es muß Arme und Reiche in der Welt geben; aber später, in 6er Ewigkeit, wird die Teilung anders ausfallen." So hat ihm denn „die Religion den Wert einer Kuhpockenimpfung, indem sie unsere Liebe zum Wuuder befriedigt, uns vor den Charlatans und Zauberkünstlern schützt. Die Priester sind mehr wert als die Cagliostro, die Kant urtd alle deutschen Träumer." So hat Napoleon mit der Kirche als realer Macht und mit ihrem Ober^-hanpt, dem Papst Pius Vii., sein Konkordat geschlossen. Die aristokratischen Freiheiten der alten gallikanischen Kirche wurden beseitigt, die Pfarrer wurden zu verfetzbareu und absetzbaren Hilfsgeistlichen der Bischöfe. Indem aber diese Bischöfe ganz in die Hand der Regierung gestellt wurden, sollte die Kirche nach Anschauung und Absicht Napoleons zu einer großen geistigen Polizeianstalt des Staates werden. Und doch, welch ein Irrtum dieses religionslosen Kopfes! Mußten nicht die Bischöfe hier wie überall treue Diener ihres geistlichen Oberhauptes sein? Ist es seit dem Tridentiner Konzil je und irgendwo anders gewesen? Und gewann damit nicht der Papst durch Bischöfe und Priester einen Einfluß auf das ganze gläubige Volk, eine Macht in des Diktators eigenem Machtbereich, die von ihm unabhängig war, dann aber auch gegen ihn gebraucht werden konnte? 5. Das Kaiserreich. Am Borabend des Weihnachtsfestes 1801, am 24. Dezember, fuhr der Erste Konsul zur Oper, wo er Haydns „Schöpfung" hören wollte. Auf dem Wege dahin explodierte hinter fernem Wagen ein Faß mit Pulver. Die 3*

5. Napoleon I. - S. 37

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 37 — dahin, den Diktator auf offener Landstraße zu überfallen und in ehrlichem Kampfe niederzustechen. Einer der bour-bonifchen Prinzen sollte einen Haufen verwegener Anhänger führen, den Usurpator vernichten und sich und seiner Dynastie die Krone wieder erkämpfen. Aber während noch die Fäden der Verschwörung gespouueu wurden, wußte schou Napoleon durch seine Polizei von dem^ Komplotte. Er ließ die Frucht reisen, dann führte er den Schlag gegen alle seine Feinde. Cadondal wurde erschaffen, Pichegru erdrosselte sich selbst im Gefängnis, Moreau, der sich nun. einmal kompromittiert hatte, wurde zur Verbannung nach Amerika begnadigt. Aber eine noch blutigere Lehre gab Napoleon den Bourbonen und allen seinen Feinden. „Ich will den Bourbonen den Schrecken zurückgeben, den sie uns einflößen wollen. — Bin ich denn ein Hund, daß man mich auf der Straße glaubt totschlagen zu können? Sind meine Mörder geheiligte Wesen?" Bei der Verschwörung war vou einem bonrbonischen Prinzen die Rede gewesen; aber nur ein Bonrbone war dem Arme des rachgierigen Korsen erreichbar. Das war der Enkel des Prinzen von Conde, mit dem Pichegru früher einmal bedenkliche Verbindung gehabt hatte, das war der junge Herzog von Enghien, der in Ettersheim am Rhein nahe der Prinzessin Charlotte von Rohan, die er heimlich liebte, ein harmloses, glückliches Leben führte. Ten ließ Napoleon in brutaler Gewalttat von dem neutralen Boden des badisch-deutscheu Landes durch französische Dragoner aufheben und nach Straßburg und Paris schleppen. Dort wurde der Prinz, von dem es offenbar war, daß er an der Verschwörung keinen Anteil gehabt hatte, vor die Farce eines Kriegsgerichtes gestellt, das dem Willen des Machthabers zu Gefallen erkannte. In der Nacht des 20. März wurde der Prinz im Schloßgraben von Vin-cennes erschossen. Das war korsische Vendetta. „Wir wollen machen, daß wir fortkommen," sagte Lncian Bonaparte zu seiner Frau — er lebte seiner Ehe wegen ,tnt Zwist mit seinem Bruder — „er hat Blut geleckt." .Aber die Boulevards witzelten: „Sie kamen, um Frankreich einen König zu geben, und sie gaben ihm einen

6. Napoleon I. - S. 84

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 84 — klärt haben, daß bcr Kaiser Napoleon das einzige Hin-dernis für die Wiederherstellung des Friedens in Europa fei, so erklärt der Kaiser Napoleon fernem Eide treu, daß er für sich und feine Erben auf die Throne von Frankreich und Italien Verzicht leistet, und daß es kein persönliches Opfer gibt, selbst das des Lebens, das er nicht dem Interesse Frankreichs zu bringen bereit wäre." -„Man tadelt mich," sagte der Gestürzte, „daß ich meinen Fall habe überleben können. Mit Unrecht! Ich sehe nichts Großes darin, sein Leben zu endigen wie einer, der sein Geld im Spiel verloren hat. Es gehört ein viel größerer Mut dazu, unverschuldetes Unglück zu überleben." In der Nacht vom 12. zum 13. April scheint er jedoch einen Selbstmordversuch gemacht zu haben, der durch Diener und Arzt vereitelt wurde. Am 20. April nahm er, der Soldatenkaifer, im Schloßhof von Fontainebleau Abschied von seinen Garden. „Soldaten meiner alten Garde, ich sage euch Lebewohl. Seit zwanzig Jahren habe ich euch beständig auf dem Weg der Ehre und des Ruhmes gefunden. In diesen letzten Zeiten wie in denen unseres Glückes habt ihr nie aufgehört, Muster der Tapferkeit und der Treue zu fein. Mit Männern wie euch war unsere ^ache nicht verloren. Aber der Krieg wäre endlos, er wäre zum Bürgerkrieg geworden. Ich habe daher alle meine Interessen denen des Vaterlandes aufgeopfert; ich reife ab, ihr, meine Freunde, fahret fort, Frankreich zu dienen. Sein Glück war mein einziger Gedanke, es wird immer der Gegenstand meiner Wünsche sein! Beklaget mein Los nicht! Weitn ich eingewilligt habe zu überleben, so geschieht es, um auch fernerhin eurem Ruhm zu dienen: ich will die großen Dinge schildern, die wir zuflammen ausgeführt haben. Lebt wohl, meine Kinder! Ich möchte euch alle an mein Herz drücken, so laßt mich wenigstens eure Fahne umarmen!" — Da ergriff der General Pelet den Adler und trat vor. Der Kaiser umarmte deu General, faßte das heilige Tuch und süßte es. Tiefe Stille war ringsum, nur die Soldaten schluchzten. Auch der Kaiser war ergriffen, doch er kämpfte feine Rührung nieder und fuhr mit fester Stimme fort: „Lebt nochmals wohl, ihr

7. Napoleon I. - S. 88

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 88 — meiner Hauptstadt getragen. Das erste Bedürfnis meines Herzens ist, so viel Liebe mit der Aufrechterhaltung eines ehrenhaften Friedens zu bezahlen. Die Wiederherstellung des kaiserlichen Thrones war für das Glück der Franzosen notwendig. Mein liebster Gedanke ist, ihn zu gleicher Zeit zur Befestigung der Ruhe Europas nützlich zu machen. — Nachdem man der Welt das (Schauspiel großer Kämpfe geboten hat, wird es süßer sein, von nun an keinen anderen Wetteifer zu kennen, als den, die Wohltat des Friedens zu verbreiten, keinen anderen Kampf als den heiligen Kampf für das Glück der Völker." — Ja, er, brauchte Frieden, aber seine ganze Vergangenheit stand gegen ihn auf und verlangte den Krieg. So hatten denn die alliierten Mächte schon die Acht über ihn ausgesprochen: „Die Mächte erklären, daß Napoleon Gonaparte sich außerhalb des bürgerlichen und gesellschaftlichen Rechtes gestellt hat und daß er als Feind und Friedensstörer der Welt der allgemeinen Rache verfallen ist." Wieder stand das müde Frankreich vor dem Kriege. Daß Napoleon ihn heraufbeschworen hatte, schadete seiner Volkstümlichkeit, wo jetzt nur diese ihn trug. Er hatte eine neue Verfassung gegeben mit einer Kammer erblicher Pairs, die von dem Kaiser ernannt wurden, und einer Kammer gewählter Repräsentanten, mit Budgetrecht und Verantwortlichkeit der Minister, dazu mit Preßfreiheit. Er hatte diese Verfassung oktroyieren müssen, weil Frankreich zum Teil im Bürgerkriege stand und die Zeit drängte. Aber er hatte sie oktroyiert, dem Volke aufgezwungen, das er durch diese Verfassung an sich fesseln wollte. Aber dieses Volk hatte sich Hoffnungen gemacht, auf die Art und das Zustandekommen dieser Verfassung Einfluß auszuüben; nun hatte es erkannt, daß Napoleon doch nur Despot sein konnte. Nein, es war nur ein Abenteuer, was der Kaiser begonnen hatte, und er fühlte unter sich die Unsicherheit des Abenteurers. In Belgien*) ging das Abenteuer zu Ende. Hier *) Im nächsten Jahr wird ein Heft „Belle Alliance" von Eilh. E. Pauls in dieser Sammlung erscheinen, das eingehender über diesen Feldzug berichtet.

8. Napoleon I. - S. 94

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 94 — Schande der Knechtschaft i|t — eines wollen wir nicht vergessen. Der Besieger der Revolution stand am Anfang des 19. Jahrhunderts, gab dem staatlichen Leben dieses Jahrhunderts erst seine Entwicklungsmöglichkeiten. Von seinen Werten, von dem, was er geschaffen, blieb nicht viel. Aber er hat den Unsinn des Heiligen Römischen Reiches zusammengetreten und den Weg frei gemacht für ein Deutschland, das mehr Wirklichkeit" hatte. Er hat das alte Preußen zertrümmert, nun konnten Stein und Hardenberg dar-neue begründen, das nach Sedan führte. Indem er die Völker 'bedrückte, tief er sie wach; indem er das Nationalgesühl verachtete, schuf er es, schuf er für alle europäischen Völker M'grundlage^ines modernen Staates. Gewiß entsprachen diese bleibenden Erfolge nicht dem, was er gewollt hat; aber sie find da, sie zeigen die Bedeutung und die Notwendigkeit feines Lebens. — Was wir ihm zu danken^aben^versöhnt mit dem, wessen wir ihn anklagen. Weltbewegend, begründend war fein Leben, nicht vergeblich, aber er hatte in feinem Leben nur mit der Niedrigkeit im Menschen gerechnet; er hatte sich geirrt. Ernst Röttgers Buchdruckerei (Edm. Pillardy) Kassel.

9. Napoleon I. - S. uncounted

1911 - Hamburg : Schloeßmann
Von demselben Verfasser erschien in demselben Verlage: Der Freiheit Hauch Roman aus der Franzosenzeit von Eilhard Erich Pauls 247 S. mit Buchschmuck brosch. 3.— M., geb. 4.— M. Die „Hilfe" schreibt: Pauls Buch ist rote ein Lied, wie ein leises wehmütiges Lied, das einem in den Ohren rauscht und lange nachklingt. Dies Lied singt von einem deutschen Knaben, der die Schmach seines Vaterlandes rote etne Wunde seines Fleisches fühlt. Er berauscht sich an Kleists .Katechismus der Deutschen" und schürt seine Phantasie zu einem rotlden, lodernden Haß gegen Napoleon, den Schänder seines Vaterlandes. Von der großen, unendlichen Liebe des Knaben zu seiner .kleinen Mutter" erzählt das Buch, von dem wunderschönen Idyll einer keimenden Jugendltebe und von den Qualen eines bedrängten Herzens, das ihn treibt, bet Nacht und Nebel seine liebe „kleine Mutter" zu verlassen und den Spuren des Welt-eroberers zu folgen, um zu tun, was getan werden muß und kern anderer tun will: das in Schmach liegende Vaterland von seinem Tyrannen befreien. Still und geheimnisvoll, ohne daß die Welt viel davon erfahrt, roird der Knabe eines frühen Morgens erschossen. Der Roman tst mehr, viel mehr, als roas man gemeinhin einen Roman nennt. Er ist em Ltez>, durch das die Sehnsucht nach Freiheit klingt, ein Strom glühender Tranen um den armen, guten Jungen, der tun nutzte, roas seine tnmge -Vaterlandsliebe von ihm verlangt, eine klingende Hymne auf die liebe „timte Mutter", auf die Mutter überhaupt und eine gewaltige Anklage alter Gleichgültigen und Feigen. Das Buch verdient, besonders der Jugend tn die Hand gegeben zu werden. Pauls versteht durch bte Kraft enter einfachen Sprache bett Leser zu gewinnen.

10. Napoleon I. - S. 26

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 26 — tert, denn, die Engländer waren unbestritten Herren des Mittelmeeres, und Alexandria blieb dauernd blockiert. „Seitdem ich den Orient besucht, hat mich namentlich Rousseau angewidert; der Wilde ist ein Hirab," meinte Napoleon. Das ist schließlich seine Ansicht von der Menschheit geworden. Wie einen Hund behandelte er denn auch den Orientalen. Heute schmeichelte er ihm, verließ ihm den Schutz seines Glaubens und redete ihm von Freiheit. Aber am anderen Tage hieß es: „Tie Türken sind nur durch die größte Strenge zu leiten. Täglich lasse ich fünf bis sechs Köpfe in den Straßen Kairos abschlagen. Bis jetzt haben wir sie schonen müssen, um den Ruf des Schreckens, der uus voranging, zu zerstören; heute im Gegenteil muß mau den Torr annehmen, der sich gehört, damit diese Völker gehorchen, und gehorchen heißt für sie fürchten." Aber trotz der gelegentlichen Aufstände gab es in Ägypten schließlich nur noch einen Feind zu besiegen, einen Feind, gegen den alle Feldherrenkunst und alle Menschenverachtung ohnmächtig ist; das war, seit jeder Soldat wußte, was Abukir für ihn. bedeutete, schlaffe Mutlosigkeit und verzehrendes Heimweh nach dem schönen Frankreich, wohin zurückzukehren doch alle Hoffnung verschwunden war. Napoleon beschloß, nach Syrien zu marschieren. Zwar er selbst schrieb an Kleber: „Wenn die Engländer fortfahren, uus das Mittelmeer zu sperren, fo werden sie uns vielleicht dazu bringen, größere Taten auszuführen, als es ursprünglich in unserer Absicht lag." Das war doch eitel Prahlerei. Ter Marsch nach Syrien war nur ein Kriegszug gegeu das Heimweh; beschäftigt sollte der Soldat werden, neuer Ruhm, immer neuer Ruhm sollte ihn auf andere Gedanken bringen. Jaffa wurde erobert, und die 3000 Gefangenen, die dort nach todesmutigem Widerstände die Waffen gestreckt hatten, wurden am Ufer erschossen. Geschah das, weil man die Gefangenen nicht ernähren konnte? Wollte Napoleon den Schrecken in großem Stile verbreiten? Genug, nur sein Gegner, Djezzar Pascha, führte den Beinamen „der Schlächter!" Am 18. März erreichte Napoleon St. Jean d'acre, aber der Sturm mißlang vollständig. Ein ehemaliger Mitschüler des Korsen von der
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