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sind seine Metamorphosen, poetische Erzhlungen, zumeist der griechischen Mythologie entnommen, deren jede mit einer Verwandlung der Gestalt des Helden schliet.
Des Augustus Ende. Whrend Augustus fr die Wohlfahrt seiner Mit-brger sorgte, entbehrte er selbst des huslichen Familienglcks. Von seiner zweiten Gemahlin hatte er eine Tochter Julia, die er mit Agrippa vermhlte. Durch ihre zgellose, ausschweifende Lebensweise ntigte sie den Vater, sie in die Verbannung zu schicken. In dritter Ehe vermhlte sich Augustus'mit Livia, die aus erster Ehe mit Titus Claudius Nero zwei Shne hatte, Drusus und Tiberins. Seinen Stiefsohn Tiberius nahm er an Sohnes Statt an und erffnete ihm damit die Aussicht auf die Nachfolge im Reich. Augustus starb im Alter von 75 Jahren zu Nola in Kompanien.
Unter seiner Regierung wurde im fernen Morgenland zu Bethlehem, in der Stadt Davids, der Heiland der Welt, Jesus Christus, geboren!
b) Die Nachfolger des Augustus aus dem julisch-elaudischeu Hause.
Tiberius (1417) beseitigte den letzten Schein republikanischer Freiheit, indem er die Beamtenwahl den Komitien nahm und dem Senat bertrug, der nach seiner Andeutung whlen mute. Um Rom in Abhngig-keit zu erhalten, lie er die bisher in zerstreuten Quartieren liegenden Gardekohorten ein befestigtes Lager neben der Stadt beziehen. Er regierte argwhnisch und willkrlich. Zuletzt, als er Verrat und Undank in seiner nchsten Umgebung erfuhr sein Vertrauter Sejau, der Prfekt der Prto-rianer, hatte seinen einzigen Sohn vergiftet, um zum Throne zu gelangen, steigerte sich seine Grausamkeit und sein Menschenha. Er lebte einsam in der Mitte seiner Leibgarden auf der Insel Capri und starb durch Meuchelmord.
Sein Nachfolger war Cajus (3741), der noch junge Sohn des durch seine Siege in Deutschland berhmt gewordenen Germanieus und der Enkel des Drusus. Als Kind war er einst im Lager des Vaters gewesen, und die Soldaten hatten ihn, weil er kleine Soldatenstiefel trug, das Stiefelchen (Caligula) genannt. Bethrt von der ungeheuren Macht, die Pltzlich auf ihn gekommen war, verfiel er in wahnwitzige Selbstber-Hebung und regierte unter allen Greueln und Lastern ebenso feig wie grausam, bis ihn einer der Fhrer der Prtorianer, die immer mehr Macht gewannen, im Jahre 41 erschlug.
Nun riefen die Prtorianer den Oheim des Ermordeten, Tiberius Claudius (41 54), einen Bruder des Germanicus, zum Kaiser aus. Er war ein schwacher und ngstlicher Mann und berlie die Regierung
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Extrahierte Ortsnamen: Bethlehem Davids Capri Deutschland Drusus
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seinen Gnstlingen und seinen Frauen, zuerst der lasterhaften Messalina und dann nach deren Hinrichtung der herrschschtigen Agrippina, einer Tochter des edlen Germanicus. Um ihrem Sohne erster Ehe Nero die Herrschaft zu verschaffen, vergiftete sie ihren Gatten.
In dem Kaiser Nero (5468) erreichte der wahnsinnige bermut, den die schrankenlose Herrschaft der ein ungeheures Reich einflen kann, den Hhepunkt. Die ersten Jahre regierte er unter dem Einflu seines Lehrers, des Philosophen Seneca, mit Milde, dann aber voll Eitelkeit, Grausamkeit und voll aller Lste. Er lie Seneca hinrichten und seine Mutter ermorden. Rom zndete er an, um das Schauspiel des brennenden Trojas zu haben und es schner wieder aufbauen zu knnen. Die Schuld der That wlzte er auf die Christen, die daher grausam in Rom verfolgt wurden. Als Snger und Schauspieler zog Nero durch Italien und Griechenland und lie sich als Knstler preisen. Die Unzufriedenheit ergriff immer weitere Kreise, und endlich ereilte ihn das verdiente Geschick durch einen Militr-aufstand. Beim Herannahen der ihn verfolgenden Reiter floh er auf ein nahes Landgut und gab sich hier selber den Tod. Das war der schmhliche Ausgang der Familie des groen Csar.
c) Die Kmpfe gegen die Germanen während der Zeit der jnlisch-
clandischen Kaiser.
An der Donau. Um das rmische Reich gegen die Raubzge der nrdlich von den Alpen wohnenden Barbaren zu sichern und die Handels-wege zwischen Gallien und Italien ganz in rmischen Besitz zu bringen, beschlo der Kaiser Augustus, die Grenzen des Reiches bis zur Donau vorzurcken. Seine Stiefshne Tiberins und Drnsus fhrten seine Absicht aus und eroberten im Jahre 15 v. Chr. die Provinzen Rtien, Vindelicien, Noricnm und Pannonien.
Am Rhein. Des Drusus Zge nach Germanien 129 v. Chr. Sollte der Rhein als rmische Reichsgrenze gegen die Germanen aufrecht er-halten werden, so muten hier die Rmer von der bloen Verteidigung zum Angriff bergehen, um in den Besitz des vorliegenden Landes zu gelangen. Diese Aufgabe fiel dem kriegstchtigen und beim Volke sehr beliebten Drusus allein zu. Im Jahre 13 v. Chr. bernahm er die Verwaltung Galliens und zugleich den Oberbefehl gegen die Germanen. Nachdem er den Drususkanal zur Verbindung des Rheins durch den Zuidersee mit der Nordsee angelegt hatte, fuhr er im Jahre 12, von den Friesen untersttzt, die Nordseekste ent-lang bis zur Wesermndung und unterwarf die Kstenlnder der rmischen Oberhoheit. Ein zweiter Kriegszug fhrte zur Unterwerfung der mchtigen
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Extrahierte Personennamen: Agrippina Germanicus Augustus Augustus Stiefshne_Tiberins
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mit Recht den Ehrennamen der beste Fürst" gegeben und begrte jeden seiner Nachfolger mit den Worten: Sei glcklicher als Augnstus, besser als Trajan!"
Hadrian (117138) verwandte seine ganze Thtigkeit auf eine friedliche Verwaltung des groen Reiches. Zu Fu durchwanderte er die Provinzen und traf berall selbst zweckmige Verbesserungen. Sehr gern weilte er zu Athen im Verkehr mit den Philosophen. Von seinen Bauten erregt die von ihm als Grabmal (Mausoleum) fr sich und seine Nach-kommen errichtete Hadriansburg, die sptere Engelsburg", durch das Uu-geheure ihres Umsangs (68 m Durchmesser) noch jetzt die Bewunderung des Beschauers.
Mark Aurel (161180), der Philosoph, war ein Mann von strengster Sittenreinheit und Gerechtigkeitsliebe, der sich dazu berufen glaubte, alles zu thun, um die Leiden der Menschheit zu lindern, so da ihm die Zeitgenossen den ehrenvollen Beinamen eines Vaters der Menschheit ge-geben haben. Leider lie ihn der langwierige Markomannenkrieg wenig zu einer ruhigen und ausbauenden Regierung kommen.
Die im ganzen recht glckliche Zeit der guten Kaiser war auch der Litteratur frderlich. In diesem silbernen" Zeitalter schrieb der Ge-schichtschreiber Cornelius Tacitus (f um 120), der letzte Klassiker der rmischen Litteratur", in seinen Annalen (Jahrbchern) die Geschichte der Julier vom Tode des Augustus bis Nero. Von besonderer Wichtigkeit ist seine Germania, in der er seinen Landsleuten die gesunde Volkskraft der Germanen als ein Gegenbild ihrer Unnatur und Unsitte schilderte. Sie bildet die Grundlage unserer Kenntnis der deutschen Vorzeit in Bezug auf die Grundzge der Verfassung, des militrischen Brauches, von Religion und Sitte bei unfern Vtern, den Germanen.
Der Verfall des Kaisertums 180284, Unter den guten Kaisern hatte sich der Wohlstand in den Provinzen ungemein gehoben, Kriege waren selten und nur an den Grenzen gefhrt worden und hatten dazu gedient, die Wehrkraft nicht erlahmen zu lassen. In dem Jahrhundert nach dem Tode Mark Aurels artete aber das Kaisertum immer mehr in Militrdespotismus aus. Die Prtorianer setzten die Kaiser, die sogen. Soldatenkaiser, ein, die meistens eines gewaltsamen Todes starben. Wir begegnen unter ihnen kraftvollen Persnlichkeiten, wie Septimius Severus, seinem wilden Sohne Caracalla, Severus Alexander, Decius, Aurelian, Probus, aber auch vielen jmmerlichen und dabei ruchlosen Erscheinungen, wie dem wahnwitzigen Elagabal. Selbst die Tchtigeren unter den Soldatenkaisern huldigten dem Grundsatz, da der Staat lediglich ihret-
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die Volksmassen aufregte, oder wo ein gewaltthtiger Statthalter sein Gelste an den Christen auslassen wollte, da gab es eine Verfolgung, bald hier, bald da. So wurde der Brand Roms die Veranlassung zur ueronischen Christenverfolgung, aber nur gegen die Christengemeinde in Rom. So starb der Bischof Ignatius von Antiochien den Mrtyrertod (um 115) und besiegelte Polykarp, Bischof von Smyrna, seinen Glauben auf dem Scheiterhaufen (um 155). Unter Marc Aurel fllt die blutige Verfolgung im sdlichen Gallien, die von der Christengemeinde zu Lyon zahlreiche Opfer sorderte. Von einer allgemeinen, gegen die Christen berall vorgehenden Verfolgung war also noch bis in die Mitte des dritten Jahr-Hunderts keine Rede. Nun aber begann der planmige, mit allen Mitteln gefhrte Angriff der rmischen Staatsgewalt gegen die hochverrterischen Christen, deren Zahl unaufhrlich gewachsen war, der das ganze Reich hin. Der Kaiser Decius (24951) machte den Anfang. Er befahl eine allgemeine Christenverfolgung und ordnete an, da smtliche Christen zum Opfern gentigt werden sollten. Es kam eine furchtbare Zeit, die zahllose Mrtyrer forderte. Der Tod des Decius brachte nur vorbergehende Er-leichterung, bis endlich nach dem Tode des Kaisers Aurelian (260) eine Ruhepause von etwa vierzig Jahren eintrat. Nun aber erhob sich das rmische Reich unter Diokletian noch einmal gegen die verhaten Christen, um die Allgewalt des Staates zu behaupten, und es brach die schwerste Verfolgung aus, die die Kirche je gesehen hatte. Im Jahre 303 erschien ein kaiserlicher Befehl, da alle christlichen Offiziere aus dem Heere, alle christlichen Beamten aus dem Dienst entlassen werden sollten; alle christlichen Kirchen sollten zerstrt und alle heiligen Bcher der Christen ausgeliefert und verbrannt werden. Weiterhin wurde allen Christen die Opferung bei Todesstrafe befohlen. Nach blutigster Christenverfolgung legte Diokletian die Regierung nieder, aber der Augustus Valerius fetzte die Schlchtereien fort. Nach vier langen, bangen Jahren mute er indes, schwer erkrankt, eingestehen, da die Christen den Sieg davongetragen htten, und er erlie am 30. Mai 311 zugleich im Namen seiner Mitkaiser ein allgemeines Toleranzedikt.
Das Christentum wird durch Konstantin den Groen (323337) Staatsreligion. Von Konstantin, dem Sohne des christenfreundlichen Konstantins, der als Csar im Westen, in Trier, regiert hatte, wurde das begonnene Werk vollendet. Nachdem er unter dem Zeichen des Kreuzes in seiner Heerfahne in siegreicher Schlacht seinem Gegner Maxentius Italien entrissen hatte, erlie er noch in demselben Jahre 312 von Rom aus fr das von ihm regierte westrmische Reich und das Jahr darauf von
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Extrahierte Ortsnamen: Rom Smyrna Gallien Konstantins Trier Maxentius_Italien Rom
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Willen der Götter zu deuten hatten. Ferner gehrte hierher das Kollegium der Pontifices, die ihren Namen davon fhrten, da sie den Bau und das Abbrechen der Tiberbrcke zu berwachen hatten, auerdem waren sie die staatlichen Kalendergelehrten und bekamen schlielich die Aufsicht der den gesamten rmischen Gottesdienst. An ihrer Spitze stand der Pontifex maximus, der Oberpriester, der vom Volke gewhlt wurde. Die Fetialen besorgten den Verkehr mit dem Auslande, bewahrten die Staatsvertrge und vermittelten die Verhandlungen der Krieg und Frieden. Durch die Etrusker saud die abenteuerliche Zeicheudeuterei der Harfpices, die aus den Ein-geweiden der Opsertiere die Zukunft herauslesen wollten, in Rom Eingang.
A. Rom unter Knigen. 753510.
1. Die Grndung Koms.
Die lteste Geschichte der Stadt Rom verliert sich in Sagen, die im Muude des Volkes fortgepflanzt, erst spter ausgezeichnet und am schnsten und vollstndigsten von dem rmischen Geschichtsschreiber Livins, der um Christi Geburt lebte, dargestellt wurden. Die Sage von der Grndung Roms ist folgende:
Als Troja zerstrt wurde, entrann der Held neas mit seinem Vater und seinem Sohne Asknius aus der brennenden Stadt und gelangte unter der frsorglichen Leitung seiner Mutter, der Gttin Venus, nach vielen Gefahren an die Kste Latiums in das Land des Knigs Latinus. Dieser nahm ihn freundlich auf, gab ihm seine Tochter Lavinia zur Gemahlin und vererbte ihm fein Land. Als er starb, folgte ihm sein Sohn Asknius, der die Stadt Albalonga grndete und diese zur Haupt-stadt aller latinischen Städte machte. Nach ihm regierten seine Nachkommen noch 300 Jahre lang, zuletzt die beiden Brder Numitor und Amulius. Der friedliche Numitor wurde von dem jngeren, ehrgeizigen Bruder vom Throne gestrzt. Um die Rache der Kinder nicht frchten zu mssen, lie Amn-lins den Neffen ermorden und dessen Schwester Rhea Silvia zur Priesterin der Vesta weihen, damit sie ohne Nachkommen bliebe. Rhea Silvia aber bekam von dem Kriegsgotte Mars Zwillingsshne, die sie Romulus und Remus nannte. Amulius lie die Kinder in einem Korbe auf dem Tiberfluffe aussetzen; der Korb aber blieb an einem Feigenbaume hngen, und eine Wlfin kam und sugte die Brder. Nachher fand sie der Hirt Faustulus, der zog sie als seine Kinder auf. Zu Jnglingen heran-gewachsen, zeichneten sich Romulus und Remus durch Strke und Tapferkeit aus. Die Hirten, unter denen sie weilten, stritten oft mit den Hirten
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Numitors. In einem solchen Kampfe wurde einst Remus gefangen genommen und zur Bestrafung vor Numitor gefhrt. Dieser erkannte in. ihm seinen Enkel, lie Fanstulns und Romulus herbeirufen und nahm frohen Herzens die wiedergefundenen Enkel auf. Mit Hlfe der ihnen treu ergebenen Hirten rchten darauf Romulus und Remus den Grovater an Amulius und setzten ihn wieder als König ein.
Numitor schenkte zum Danke seinen Enkeln das Gebiet des Tiberufers, wo sie dereinst an das Land getrieben und gerettet worden waren, und erlaubte ihnen, auf dem palatinischen Hgel eine Stadt zu erbauen. Hierbei gerieten sie jedoch in Streit miteinander, und Romulus erschlug seinen Bruder Remus. Der berlebende Romulus nannte die neue Stadt Rom und verschaffte ihr dadurch Bewohner, da er allen Heimatlosen und Ver-folgten eine Heimsttte gewhrte. So sammelten sich viele Männer, aber es fehlte an Frauen. Da lud Romulus die angrenzenden Nachbarvlker zu groen Spielen und Wettkmpfen ein, und es kamen viele, besonders zahlreich die Sabiner und Sabinerinnen. Aber als kaum die Festspiele begonnen hatten, strzten die Kmpfer unter die Zuschauer und raubten die Jungfrauen. Um den Frevel zu rchen, zogen die Sabiner unter ihrem Könige Titus Tatius gegen Rom. Durch den Verrat der Tarpeja, der Tochter des rmischen Befehlshabers auf dem Kapitol, der Burg der Stadt, gelang den Sabinern ein Handstreich auf die Burg. Als bald darauf eine offene Feldschlacht die Entscheidung bringen sollte, drngten sich die Sabinerinnen zwischen die Heere und brachten eine Ausshnung zwischen ihren Verwandten und ihren Gatten zustande. Die Sabiner ver-bndeten sich mit den Rmern, zogen in die Stadt und lebten eintrchtig miteinander.
2. Die ersten vier Könige Monis.
Auch die Geschichte der Könige Roms ist bis aus wenige Thatsachen und Namen sagenhaft. Die rmische berlieferung zhlt sieben Könige, die insgesamt 243 Jahre den rmischen Staat regiert haben sollen. Romulus war der erste König Roms. Als er den Staat geordnet und noch mehrere Kriege gefhrt hatte, wurde er während eines Gewitters von seinem Vater Mars in den Himmel entrckt und von den Rmern unter dem Namen Quirinus gttlich verehrt. Sie priesen ihn immer als den Schpser des rmischen Staates und der ersten staatlichen Einrichtungen und nannten sich stolz ihm zu Ehren Quirlten, d. h. Lanzen tragende Männer. Als Grndungstag Roms galt der 21. April 753. 753
Die lteste Verfassung der Rmer. Die rmische Volksgemeinde
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setzte sich ursprnglich aus Angehrigen der benachbarten Vlkerschaften, der Latiner, Sabiner und Etrnsker, zusammen, daher unterschied man auch die drei Stmme oder Tribns der Ramnes (Latiner), Tities (Sabiner) und Lnceres (Etrusker). der die ganze Volksgemeinde herrschte der König wie der Familienvater in seinem Hausstande. Jeder der drei Stmme teilte sich wieder in zehn Kurien, die aus je zehn Sippen oder Geschlechtern bestanden. Die Vorsteher der 300 Geschlechter bildeten den Senat, der als ein beratendes Kollegium dem Könige zur Seite stand. Die Senatoren konnten nur auf Befehl des Knigs zusammentreten und gaben nur ein Gutachten ab, woran der König nicht gebunden war. Aber beim Tode des Herrschers kehrte alle Macht an den Senat zurck, der bis zur Neuwahl eines Knigs fr je fnf Tage einen Zwischenknig ernannte. Um dem erwhlten Könige die Besttigung zu erteilen, versammelten sich die Brger in der Volksversammlung nach Kurien, die sonst nur berufen wurden, um der Gesetzantrge mit ja oder nein abzustimmen.
Der König hatte eine dreifache Gewalt: er war oberster Richter Kriegsherr und Priester. Er berief den Senat und die Volksversammlung, setzte die Beamten ein, bestimmte die Verwendung der Steuern, fhrte das Heer im Felde und brachte bei feierlichen Gelegenheiten den Gttern Opfer dar. Zum Zeichen seiner unbedingten Gewalt begleiteten ihn zwlf Viktoren mit zusammengebundenen Ruten und einem Beile, den Symbolen der Gewalt zur Zchtigung und der Leben und Tod. Wie die Verfassung, so wurde auch die erste Einrichtung des Heeres auf Romulus zurckgefhrt, das gem der Einteilung der Volksgemeinde in 300 Geschlechter aus 300 Reitern und 3000 Fusoldaten bestand.
Auf Romulus folgte der Sabiner Numa Pompilius, der den Gottesdienst ordnete und die Priesterordnungen einsetzte. Er erbaute dem Janus einen Tempel. Auf den friedfertigen Numa Pompilius folgte der kriegerische König Tullus Hostilius. Unter seiner Regierung entstand ein Krieg mit Albalonga,der durch den Einzelkampf von Drillingen, den rmischen Horatiern und den albanischen Curiatiern, zu Gunsten der Rmer entschieden wurde. Fortan muten die Albaner den Rmern Heeres-folge leisten. Als sie sich aber in einem Kriege gegen die etrnskische Stadt Veji treulos zeigten, wurde Albalouga zerstrt, und die Einwohner muteu nach Rom bersiedeln. Seit Albalouga vernichtet war, wurde Rom das Haupt des latinischen Bundes.
Der Nachfolger des Tullus Hostilius wurde Aucus Martins, ein Enkel des Numa. Trotz seiner Friedensliebe hatte er gegen mehrere latinische Städte zu kmpfen, deren Einwohner er nach Rom auf den aventinifchen
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Hgel verpflanzte. Sie wurden aber nicht in die rmische Volksgemeinde der Vollbrger oder Patrizier aufgenommen, waren also von deren Rechten ausgeschlossen. So bildete sich der Stand der Plebejer. Neben Patriziern und Plebejern lebten noch Klienten oder Hrige, die vielleicht aus den Nachkommen der von den Vollbrgern unterworfenen ftheren Einwohner hervorgegangen waren, und denen sich schutzbedrftige, fremde Zugewanderte zugesellt hatten. Sie waren den Geschlechtern der Patrizier zugeteilt und wurden vor Gericht von ihren Schutzherren (Patronen) vertreten. Spter gingen sie in dem Stand der Plebejer auf.
3. Die letzten drei Könige.
Der Ursprung der ltesten Bauten in Rom. Mit Tarquinins Priscns, dem fnften Könige, trat an Stelle des bisherigen Wahlknigtums das erbliche Knigtum. Der Sage nach war Tarquinius aus Tarquinii in Etruriern eingewandert und hatte bald durch Einsicht, Mut und Frei-gebigkeit solches Ansehen gewonnen, da er von dem sterbenden Ancus zum Vormund seiner Shne bestellt, aber nach dessen Tode selbst zum Könige gewhlt wurde. Er dehnte durch glckliche Kriege das rmische Gebiet weiter aus und verschnerte Rom durch gewaltige Bauten. Er erbaute den Circus Maximus zwischen dem aventinischen und palatiuischen Hgel, der nach und nach zu einem der groartigsten Bauwerke Roms gemacht wurde und spter 150 000 Menschen fassen konnte. Beiden italischen Vlkern galten nur Wagen- und Pferderennen als ein dem freien Manne geziemendes Kampfspiel; andere Wettkmpfe wurden den Gladiatoren, gedungenen Leuten niederer Herkunft, berlassen. Zur Sicherheit der Stadt begann er statt der bisherigen Ringmauern andere von Quadersteinen aufzufhren, er hat aber dieses Werk nicht vollendet. Auf dem Kapitol legte er den Grund zu dem Tempel des Jupiter, der bis jetzt nur in Hainen und Grotten verehrt wurde, und machte dadurch diesen Hgel zu dem Mittelpunkte der religisen und politischen feierlichen Handlungen. Von dem Forum, dem Gerichts- und Marktplatz, fhrte auf das Kapitol die heilige Strae (via sacra). Um die ungesunden Niederungen in der Stadt zwischen den Hgeln trocken zu legen, erbaute er aus mchtigen Quadern einen unterirdischen Abzugskanal, die Kloaka Maxima, von mehr als 4mhhe und Verhltnis-miger Breite; noch heute ist dieses groartige Werk unversehrt erhalten. Nachdem Tarquinius Priscns von den Shnen des Ancus Martius ermordet worden war, behauptete sein Schwiegersohn Servius Tullius den Thron. Er erweiterte und befestigte die Stadt, indem er zu den lteren fnf Hgeln noch zwei hinzufgte und um den ganzen Raum die von seinem Vorgnger
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angefangenen starken Stadtmauern herumfhrte. Sein bedeutendstes Werk ist die nderung der Verfassung.
Die Verfassung des Servius Tullius. Die von allen Brgerrechten ausgeschlossenen Plebejer waren mit der Zeit zu einer zahlreichen Gemeinde herangewachsen, die in Rom und in der umliegenden Landschaft als freie Landeigentmer und Ackerleute lebten. Um die zwischen den Patriziern und Plebejern bestehenden Rechtsverschiedenheiten etwas auszugleichen, und um namentlich die Plebejer zum Kriegsdienst mit heranzuziehen, nahm Servius Tullius eine neue Scheidung des gesamten Volkes vor, die nicht auf der Geburt beruhte, sondern die Wohnorte und Vermgensver-Hltnisse bercksichtigte. Er teilte das ganze rmische Gebiet, Stadt und Land, in dreiig Bezirke oder Tribns, und zwar in vier stdtische und 26 lndliche Bezirke. Die Eingesessenen jedes dieser Bezirke bildeten eine geschlossene Gemeinde mit einem eigenen Vorsteher, der ein Verzeichnis smtlicher Bewohner und ein Grundbuch der ihre Liegenschaften, Wohnungen und Habe zu führen und danach die Erhebung der Steuern und die Aushebung der Truppen vorzunehmen hatte. Jnbezug auf die Militr-pflicht und die Art der Bewaffnung, die jeder selbst beibringen mute, wurden alle Rmer, Alt- und Neubrger, nach ihrem Vermgen in sns Klassen eingeteilt. Alle fnf Jahre sollte eine neue Schtzung (Census) abgehalten werden. Die fnf Klaffen stellten das rmische Heer und zwar 80, 20, 20, 20 und 30 Centurien Fuvolk. Dazu kamen noch 18 Reiter-centurien, die aus den Reichsten gebildet waren, 2 Centurien der Schmiede und Zimmerleute, 2 Centurien der Spielleute und auerdem noch eine Centurie Ersatzmannschaften, die wahrscheinlich noch die fnfte Klaffe zu stellen hatte. Die Männer der ersten Klaffe waren bewehrt mit Helm, Brustharnisch, Beinschienen, Schild, Lanze und Schwert. Die zweite Klaffe entbehrte des Panzers, die dritte auch der Beinschienen, die fnfte lieferte die Leichtbewaffneten mit Wurfspie und Schleuder. Wer nicht gengenden Grundbesitz hatte, war frei vom Kriegsdienst und gehrte zu keiner Klaffe, fondern wurde zu den Proletariern gerechnet. Die Versammlung des Volkes in Waffen nach Centurien bezog sich nur auf militrische Angelegenheiten, die politischen Vorrechte, namentlich die Staatsverwaltung, verblieben auch nach Einfhrung der neuen Heeresverfassung den Patriziern und ihren alten Volksversammlungen nach Kurien (comitia curiata).
Der Sturz des Knigtums durch die Patrizier. Servius Tullius wurde gewaltsam entthront und ermordet, der Sage nach durch seinen herrschschtigen Schwiegersohn Tarquinius Superbus und seine Tochter Tullia. Der letzte König Tarquinius Superbus (der Stolze) wird als
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ein grausamer Tyrann geschildert. Er hob die Verfassung des Servius Tullius auf, legte den reicheren Plebejern hohe Steuern aus und zwang die rmeren zu harten Frondiensten bei dem Bau des Jupitertempels auf dem Kapitol und der Weiterfhrung des weitverzweigten Netzes der unter-irdischen Abzugskanle. Aber auch die Patrizier muten den Druck des despotischen Herrschers erdulden. Im Vertrauen auf eine ihm ergebene Leibwache, die er sich gleich den griechischen Tyrannen beilegte, herrschte er unumschrnkt und willkrlich. Ohne den Rat des Senats und die Zu-stimmung der Brgerschaft einzuholen, unternahm er Krieg und Frieden, schlo er Bndnisse und Vertrge. Wer ihm unter den Senatoren und Vornehmen abgeneigt oder verdchtig schien, wurde aus dem Wege gerumt. Viele verloren das Leben, andere wurden verbannt, die erledigten Stellen im Senat blieben unbesetzt. Des Knigs Gewaltthtigkeiten riefen unter allen Stnden Murren und Unzufriedenheit hervor, die in offene Emprung bergingen, als sein Sohn Sextns sich eine schnde Gewaltthat gegen die edle Lukretia, die Gemahlin des ihm verwandten, edlen Tarqninius Collatinus, erlaubte. Lukretia, die ihre Schande nicht berleben mochte, gab sich selbst den Tod und forderte sterbend ihre Verwandten zur Rache aus, und Jnnius Brutus schwur bei dem Dolche, den er aus Lukretias Wunde gezogen hatte, dem Knigtums den Untergang. Er berief eine Volksversammlung in Rom und lie den gerade abwesenden König und seine Familie des Thrones verlustig erklären und aus Rom verbannen. Zugleich wurde beschlossen, keinen König mehr zu whlen, sondern an seiner Statt knftighin zwei Männer auf die Dauer eines Jahres unter dem Namen Konsuln mit kniglicher Gewalt auszustatten. So trat im Jahre 510 in Rom die Republik an die Stelle der Monarchie und 510 zwar zu derselben Zeit, als in Athen die Tyrannis durch die Aristokraten gestrzt wurde. Der herbeigeeilte Tarquinius Superbus fand die Thore Roms verschlossen und mute mit den Seinigen in dem Lande der Etrusker eine Zuflucht suchen.
B. Rom als Republik. 510 30.
1. Die republikanische Verfassung und die Kmpfe der Republik gegen Tarquinius.
Die republikanische Verfassung. Die Vertreibung des Knigs und die Verfassungsvernderung kam wesentlich den Patriziern zu statten. Der Vorteil der Plebejer beschrnkte sich nur auf die Herstellung der Volks-Versammlungen nach Centnrien, denen nunmehr alle Rechte der alten Volks-
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