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des Volkes oberster Führer und Feldhauptmann. Endlich siel der edle Held durch schmachvollen Meuchelmord: Neider seines Ansehens erschlugen ihn.
Das deutsche Volk aber sang seinen Ruhm Jahrhunderte hindurch. und die dankbare Nachwelt feiert ihn mit Recht als Deutschlands Befreier.
27. Alarichs Tod.
^larich, der König der Westgoten, war ein gewaltiger Held und sein Volk liebte ihn über die Maßen. Er eroberte das i'mid Italien und erstürmte (im Jahre 410) die stolze Stadt Rom, welche so lange den Völkern der Erde furchtbar gewesen war und seit achthundert Jahren keinen Feind innerhalb ihrer Mauern gesehen hatte. Damit gedachte er jedoch noch nicht still zu stehen, sondern wandte seine Augen auch auf Sizilien und übers Meer hinüber nach Afrika. Er war erst vierunddreißig Jahre alt, aber der Tod steckte plötzlich seinen Plänen ein Ziel.
Da trugen ihn die Seinen mit vielem Wehklagen an den Fluß Bujento, der neben der Stadt Cosenza vom Fuße des Berges fließt, huben an und leiteten denselben aus seinem Bette ab. Mitten in dem trockenem Bett ließen ste dann durch einen Haufen Gefangener ein Grab graben und in den Schoß der Grube bestatteten sie nebst Kostbarkeiten ihren König Alarich. Als das geschehen war, leiteten sie das Wasier wieder in das alte Bett zurück und töteten alle die, welche das Grab gegraben hatten, damit die Stätte von niemand verraten würde, ^o schläft nun der tote Held unter den rauschenden Wogen bis zum Tage der Auferstehung.
28. Theoderich.
Äa Kaiser Zeno (in Konstantinopel) hörte, daß Theoderich von seinem Volke (den Ostgoten, welche damals an der Donau saßen) zum König erhoben worden wäre, lud er ihn zu sich ein und hieß ihn in seine Hauptstadt kommen. Er empfing ihn mit hohen Ehren und nahm ihn unter die Vornehmen seines Palastes aus. Und nach einiger Zeit ernannte er ihn zum Waffensohn und ließ ihn auf feme Kosten einen Triumph in der Stadt abhalten. Auch Konsul ward er und bekleidete damit das erste Ehrenamt des Reiches. Doch nicht genug damit. Zum Ruhme des jungen Helden setzte der Kaiser ihm noch vor seinem Palaste ein Reiterstandbild. Also lebte Theoderich mit dem Kaiser in gutem Frieden.
Als er aber vernahm, daß sein'volk mit Not und Mangel zu kämpfen habe, während er selbst in der Hauptstadt alles Gute genoß, kam er zu dem Entschlüsse, lieber, wie es die alte Gepflogenheit semes Volkes war, in mühevollem Kampfe den Lebensunterhalt zu
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Extrahierte Personennamen: Cosenza Zeno_(
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Italien Rom Sizilien Afrika Fluß_Bujento Konstantinopel Donau
145. Zweite Koalition gegen Frankreich. Bonaparte Konsul n. Kaiser. 321
rungenen Lorbeeren mit dem Leben. Durch diesen Sieg gewann Bonaparte ganz Italien zurück. Als in demselben Jahre noch ein anderes österreichisches Heer in Bayern (bei Hohenlinden, südlich von München) geschlagen wurde, mußte Kaiser Franz um Frieden bitten. Dieser Friede kam 1801 zu Lnneville (Lühnwihl — südöstlich von Nancy) zustande. Er war für Deutschland überaus schmachvoll; denn alles deutsche Land links vom Rhein mußte an Frankreich abgetreten werden. Die deutschen Fürsten, welchen jenes Land gehört hatte, wurden rechts vom Rhein entschädigt. Aber wie denn? Durch Bistümer, die man ihren geistlichen Herren wegnahm, und durch freie Städte, die man ihrer Freiheit beraubte! — Nachdem Frankreich dann auch noch mit England Frieden geschlossen hatte, ruhten die Waffen eine Weile in Europa.
4. Bonaparte Konsul auf Lebenszeit (I802). Frankreich befand
sich anfangs gar wohl unter seinem ersten Konsul, der mit starker Hand sür Ordnung und Sicherheit sorgte. Die Emigranten durften ungekränkt heimkehren; die geächteten Priester wurden begnadigt, und die Feier des Sonntags und des öffentlichen Gottesdienstes wurde wieder eingeführt. Auch für das Schulwesen, sowie für den Handel und Verkehr sorgte der Konsul, und seine Schmeichler sagten, er verbinde Solons Weisheit mit Alexanders Feldherrngröße. Zum Lohn für seine Verdienste ernannte ihn das Vaterland zum Konsul auf Lebenszeit. Seitdem unterschrieb er sich nicht mehr „Bonaparte", sondern mit seinem Vornamen „Napoleon".
5. Napoleon Kaiser (1804). Aber nur die Krone konnte Napoleons Ehrgeiz genügen. Der Senat kam seinem Wunsche entgegen und bat ihn, die erbliche Würde eines Kaisers der Franzosen anzunehmen. Napoleon erwiderte: „Ich nehme den Titel an, den der Senat für den Ruhm der Nation zuträglich hält, und hoffe, daß Frankreich die Ehre, womit es meine Familie umgiebt, nie bereuen werde." So setzten sich die Franzosen, welche einen Ludwig Xvi. als Tyrannen hingerichtet hatten, einen Napoleon znm Kaiser. Der Durst noch Freiheit war nachgerade aus der Mode; Durst nach Ruhm erfüllte dafür jetzt die Gemüter. -— Am 2; Dezember 1804 wurde Napoleon in der Notre Dame-Kirche zu Paris mit großer Pracht als Kaiser Napoleon I. gekrönt. Der Papst Pins Vii. war selbst zu der Feier nach Frankreich gekommen. Er salbte den Kaiser und seine Gemahlin Josephine an Stirn und Händen mit heiligem Ole; als er aber die Krone ergriff, um sie dem Kaiser aufs Haupt zu setzen, nahm dieser sie ihm aus den Händen und drückte sie sich selber ans die Stirn. Darauf schmückte er auch seine Gemahlin mit einer zweiten Krone. Seine Brüder und Schwestern wurden zu Prinzen und Prinzessinnen ernannt, seine Generäle zu Marschällen erhoben. Der neue Kaiser umgab seinen Thron mit einem glänzenden Hofstaate, bei welchem es Titel und Orden, prachtvolle Uniformen und feierliches Gepränge in Fülle gab. Die Franzosen sonnten sich in diesem Glanze und vergaßen die einst bis in den Himmel erhobene Freiheit und Gleichheit.
Im folgenden Jahre ließ Napoleon sich auch von der italienischen Republik zum Könige von Italien wählen. Zu Mailand setzte er sich die alte, von so manchem deutschen Kaiser getragene eiserne Krone der
Kaiser, Weltgeschichte. o1
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Nancy Bonaparte Alexanders_Feldherrngröße Alexanders Napoleon Napoleons Napoleon Ludwig_Xvi Ludwig Napoleon Napoleon Napoleon_I. Josephine Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Italien Bayern Deutschland Rhein Frankreich Rhein Frankreich England Europa Frankreich Frankreich Notre_Dame-Kirche Paris Frankreich Italien Mailand
45. Antonius und Octavian (Schluß). 99
2. Schlacht bei Aktium (31 v. Chr.). Octavian bewirkte, daß der Senat den Antonius aller seiner Würden entsetzte und der Kleopatra den Krieg erklärte. Morgen- und Abendland rüsteten nun wider einander, und bei Aktium (Nordwestecke von Hellas) sammelten sich die feindlichen Flotten und Landheere. Die Kriegsmacht des Antonius und der Kleopatra schien derjenigen Octavians noch überlegen zu sein. Es kam zur Seeschlacht bei Aktium. Noch war der Kampf unentschieden, als die falsche Ägypterin an der Spitze ihrer 60 Schiffe mit vollen Segeln das Weite suchte. Kaum sah es der elende Antonius, so wandte auch er, unbekümmert um das Geschick der für ihn kämpfenden und sterbenden Krieger, sein Schiff und fuhr wie wahnsinnig der Treulosen nach. Noch vier Stunden hielt sich die Flotte; erst ant Abend ergab sie sich. Das Landheer wartete sieben Tage auf die Rückkehr seines entwichenen Kriegsherrn; dann streckte es vor dem erstaunten Octavian die Waffen.
3. Ende des Antonius und der Kleopatra. Im folgenden Jahre suchte Octavian den geschlagenen Antonius in Ägypten auf. Noch einmal rüstete Antonius; aber seine Krieger gingen zum Feinde über. Jetzt wünschte sich auch Kleopatra seiner zu entledigen, um später womöglich Octavian in ihre Netze zu ziehen. Sie verbarg sich und ließ dem Antonius sagen, sie habe sich den Tod gegeben. Da wollte auch Antonius nicht länger leben und stieß sich das Schwert in den Leib. Als er aber sterbend hörte, die Königin sei nicht tot, ließ er sich zu ihr tragen und verschied in den Armen der Falschen, von welcher er bis zum letzten Augenblicke wie bezaubert blieb. Als nun Octavian in Alexandria einzog, bot die Königin alle ihre Künste auf, um ihn zu gewinnen; aber Octavian blieb kalt; er hatte beschlossen, sie zu Rom im Triumphzuge auszuführen. Als die Stolze das merkte, nahm sie sich durch Gift das Leben. Einige sagen, sie habe sich in einem Korbe, unter Blumen verborgen, giftige (Schlangen bringen lassen und dieselben an die Brust gesetzt. Ihre beiden Dienerinnen starben freiwillig mit ihr. Octavian ließ sie neben Antonius begraben. Ägypten wurde eine römische Provinz.
4. Kaiser Augustns (30 v. Chr. — 14 lt. Chr.). Nach dem Tode des Antonius stand Octavian als Alleinherrscher des römischen Reiches da. Er nannte sich nach seinem Adoptivvater „Cäsar", woraus das Wort „Kaiser" entstanden ist. Der Senat aber legte ihm den Titel „Augustns", d. i. der Erhabene, bei. Auch den Monat, in welchem er nach Rom zurückkehrte, benannte man ihm zu Ehren August; und damit dieser Monat, welcher zu der Zeit nur 30 Tage hatte, nicht geringer scheine, als der dem Cäsar gewidmete Juli, nahm man dem damals letzten Monate Februar einen Tag und legte ihn dem August zu. Augustus feierte einen dreitägigen Triumph, ordnete Feste und Spiele an und beschenkte das Volk. Der Tempel des Janus wurde geschlossen; denn Friede herrschte in dem weiten Reiche. Augustus ließ deu Römern den Schein der Freiheit; aber in Wirklichkeit war aus der Republik ein Kaiserreich geworden.
Doch war Augustus ein guter Kaiser und suchte durch eine milde und gerechte Regierung seine früheren Übelthaten vergessen zu machen.
7*
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Extrahierte Personennamen: Antonius Octavian Antonius Antonius Antonius Antonius Octavian Antonius Antonius Antonius Antonius Octavian Antonius Antonius Octavian August Cäsar August Augustus Augustus Augustus
319
hingehalten wurde, so wollte der Kaiser mit ihnen kmpfen, fand jedoch keinen Zugang zu ihnen wegen der unwegsamen und wasserreichen Gegenden, welche dazwischen lagen. Deshalb schlgt er mit Umsicht eine Brcke der den Flu Oglio, zieht hinber, den Schein eines Rckzuges annehmend, greift aber die Mailnder, als sie heimkehren wollen, pltzlich an und berfllt die Unvorsichtigen in ihrem Lager. Da sie heftigen Widerstand leisteten, so dauerte das Gemetzel bis zur Abenddmmerung. Die Nacht machte dem Kampfe ein Ende. Etwa 5000 Streiter hatten sich um das Carrocium geschart; sie alle fliehen des Nachts aus Furcht vor dem Kaiser und lassen das Carrocium und viele Wagen im (Stiche. Zugleich mit ihnen fliehen die Bewohner des Stdtchens Cortenuova während der Nacht, ihr Stdtchen preisgebend. Nach Anbruch des Morgens bringt der Kaiser das leere Lager und das Carrocium zusammen mit dem Podesta der Mailnder in seine Gewalt und fhrt biefen gefangenen Podesta, einen Sohn des Dogen von Venedig, um des Schauspiels willen auf jenem Streitwagen im Triumphe nach Cremona. Es wurden aber in diesem Kampfe zu Gefangenen gemacht, erschlagen oder im Flusse Oglio ertrnkt 10,000 Feinde. Aus Seiten des Kaisers kamen sehr wenige um. Der Kaiser sendet das Carrocium nach Rom zum Zeichen und Andenken dieses Triumphes."
So hatte der Kaiser alle Feinde gedemthigt. Als aber Mailand und dessen Bundesgenossen Unterhandlungen suchten, und der Kaiser aus unbedingter Unterwerfung bestand, warnte ihn die Grfin von Easerta: Herr, Ihr habt ein so schnes Reich, Ihr habt alles, was einen Menschen beglcken kann; warum strzt Ihr Euch in diese neue Fehde?" Er entgegnete: Der Ehre wegen 'bin ich so weit vorgeschritten; der Ehre wegen kann und will ich nicht mehr zurck." Aber schon wurde er auch von seinen Feinden bei der Kirche verdchtigt:
') Es wurde ihm nmlich zur Last gelegt, da er in dem katholischen Glauben wanke, ja sogar von ihm abtrnnig geworden sei, und da er Worte geredet habe, aus denen man nicht nur auf die Schwche seines katholischen Glaubens schlieen knne, sondern die sogar, was noch viel schwerwiegender und schlechter sei, eine offenbare und gewaltige Ketzerei und eine grausame Lsterung enthielten, die von allen-Frommen verwnscht und verflucht werden msse. Man berichtet nmlich, der Kaiser habe gesagt: drei Betrger, Moses, Jesus und Mahomed, htten, um in der Welt herrschen zu knnen, das ganze damalige Volk irre gefhrt. Auch habe er mit dem heiligen Abendmahle in gottloser, ruchloser Weise Possen getrieben. Zu solchen schrecklichen Lsterungen habe er Mund und
i) Matth. Paris., p. 326.
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Extrahierte Personennamen: Easerta
Extrahierte Ortsnamen: Stdtchens_Cortenuova Venedig Cremona Rom Mailand Paris
16
erfolgreichen Widerstand gegen Roms schwellende Macht zu Anfang
der Kaiferherrschaft, glücklicher als ihre keltischen Nachbarn, deren
Volksthum ganz in dem ihrer römischen Herren aufging, die von den
Vätern ererbte Sprache und Religion, die beiden festen Grundlagen
der Nationalität, und damit diese selbst für alle Folgezeit gerettet.
Aber in vielfach anderer Beziehung hat die bald friedliche, bald
feindliche Berührung Roms mit den Deutschen auf deren Ent-
wickelung und Gesittung bestimmenden Einfluß geübt.
1) Anmerk. Diese römische Resignation auf den Besitz Germaniens drückt sich
auch in der Bemerkung des Tacitus (Germ. 2) aus: „Wer möchte---------------
Italien verlassen, um nach Germanien zu ziehen, wo der Boden wüst und
die Lust rauh ist und Alles einen traurigen Anblick einem jeden gewährt,
der dort nicht sein Vaterland hat."
2) An merk. Ein Hauptmittel der römischen Politik, sich der Deutschen zu
erwehren, war Zwietracht und Streit unter ihnen selbst zu erregen, und
ganze Schaaren derselben, auch einzelne ihrer Fürsten in Sold zu nehmen.
So hatte Marbod, der Markomannenfürst, während der Erhebung der
nordwestlichen Stämme gegen die Römerherrschaft eine zweideutige Ruhe ge-
halten, wiewohl ihn Armin zur Theilnahme an der gemeinsamen Sache
zu bestimmen suchte. Bald nach dem Teutoburger Siege kam es — wahr-
scheinlich auf Anstiften des Tibcrius — zwischen beiden zum Kriege;
Marbod wurde geschlagen (17 u. Ehr.), verlor nun auch bei den Seinigen
alles Ansehen, und wurde nachher aus seinem Reiche vertrieben. Er floh
zu den Römern, die ihrem Schützling einen Jabrgehalt anwiesen, den er
bis zu seinem zu Ravenna erfolgten Tode bezogen hat.
3) An merk. Tacitus (Annal. 2, 88) saßt sein Schlußurtheil über den
deutschen Helden kurz so zusammen: lüberator hand dubie Germaniae et
qui non primordia populi romani, sicut alii reges ducesque, sed florentissi-
mum imperium lacessierit, proeliis ambiguus, bello non victus.
Septem et triginta annos vitae, duodecim potentiae explevit c ani tur q ue
adhuc barbaros apud gentes. — Die Heldenerscheinung Armins,
die in der Morgendämmerung unserer Geschichte glänzt, wird durch das
tragische Geschick, das ihn zumal in der eigenen Familie verfolgt, noch er-
höht. Thusnelda, die ihm gleichgesinnte Gemahlin, fiel wenige Jahre
nach der Teutoburger Schlacht, als sie bei ihrem Vater Seg est, dem Römer-
sreund, sich aushielt, in die Hände des Germanicus, und mußte später
mit ihrem Sohne dessen Triumphzug in Rom verherrlichen. Selbst auf das
Gedächtniß des Helden haben Neid und Eifersucht der ihm zunächst stehenden
tiefe Schatten geworfen, und haben ihm ein trauriges Ende bereitet. Er
habe übermüthig geworden nach Alleinherrschaft gestrebt, und sei deshalb
durch Hinterlist der eigenen Verwandten (dolo propinquorum) aus dem
Weg geräumt worden (um 20 n. Ehr.) im 37. Lebensjahr, nachdem er
12 Jahre die Obersührung gehabt. Dieser Ausgang des Helden, wie ihn
Tacitus wohl nach Angaben der Gegner nacherzählt, steht, was die Be-
weggründe betrifft, wenig in Einklang mit der Verehrung, die nach dem
hier untrüglichen Zeugniß desselben Historikers das deutsche Volk dem Andenken
des Helden in seinen Liedern bewahrt hat.
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Extrahierte Personennamen: Armin Thusnelda
Extrahierte Ortsnamen: Roms Germaniens Italien Germanien Marbod Ravenna Germanicus Rom
20 I. Alte Geschichte. Die.rmer.
die Nichtachtung des Senats erregten allgemeinen Unwillen. Dieser warb zur offenen Emprung, als die Kunbe nach Rom kam von einer Frevelthat, welche, des Tarquinius jngster Sohn, Sextns, whrenb der Belagerung Arbeas an Lucretia, der tugenbhaften Gattin des Tarquinius Collatmus begangen, und ba diese, emprt der die ihr wiberfahrene Schmach, sich selbst den Tod gegeben habe. Die Ent-rstung des Volkes benutzte Lucius Iunius Brutus (b. h. der Dumme), ein Schwestersohn des Knigs, der bnrch seinen erheuchelten Blbstnn dem Dolche besselben entronnen war. Dieser brachte die Absetzung des Knigs und die Verbannung der Familie besselben zustanbe.
Tarquinius Superbus warb vertrieben, und die knigliche Regierung gnzlich aufgehoben, 510 vor Christo. Alle Versuche des Tarquinius, das Knigtum wieber zu gewinnen, milangen. Eine Verschwrung der Znglinge in Rom warb entbeckt. Der feinbliche Angriff des Knigs Porsenna von Etrrien, den Tarquinius aufgereizt hatte, brohte schon der Stadt Gefahr; aber die Helbenthaten einzelner Rmer retteten Rom. Hortins Codes verteibigte allein die Tiberbrcke und Hinberte, ba der Feind in die Stadt kam. Mcius Scvola ging in das feinbliche Lager, den König zu erworben. Er ermorbete aus Versehen den Schreiber des Knigs, und als ihm Verbrennen bnrch Feuer gebroht warb, steckte er ruhig die rechte Hand in ein baftehenbes Kohlenbecken, ba die Glut sie verzehrte, Erstaunen und Grausen ergriff die Umstehenben, und der König, voll Achtung und Scheu, trug den Rmern einen billigen Frieden an. Zum Unterpfanbe des Friebens nahm er Geiseln, unter benen mehrere junge Mbchen waren; diese aber berlisteten die Wachen und schwammen durch die Tiber nach Rom. Sie wrben zwar von den Rmern wieber ausgeliefert; boch schenkte der König den meisten die Freiheit. Tarquinius warb von den Brgern Roms nicht wieber aufgenommen. Jetzt wrbe Rom eine Republik mit 2 Konsuln an der Spitze, die jhrlich aus dem Senate gewhlt wrben.
2. Kampf der Patrizier und Plebejer.
a. Die Auswanderung der Plebejer. Nach der Abschaffung des Knigtums blieb die Macht in den Hnben der Patrizier. Diese bebrckten die Plebejer auf arge Weise. Sie muten von ihrem ge-ringen Eigentum Grunbsteuer entrichten, waren ohne Solb zum Kriegsbienst mit eigener Ausrstung verpflichtet; die vielen Kriege fhrten zur Verarmung, und wenn der Plebejer dem reichen Patrizier die hohen Zinsen nicht zu zahlen vermochte, so wrbe er mit Leib und Gut, mit Weib und Kind Eigentum des reichen Patriziers, seines Schulbherrn. Enblich warb der Unwille so groß, ba alle Plebejer die Stadt verlieen und nach dem heiligen Berge, l3/2 Stnnben von Rom, auswanberten, um bort eine neue Stadt zu grnben (494 v. Chr). Der Klugheit des Menenius Agr'ippa gelang es,
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I
262 Römer.
Ar träumte, man habe ihren Mann ermordet, und sie halte ihn tot in den Armen. Am Morgen bat sie ihren Mann, zu Hause zu bleiben, und Cäsar gab dem Antonius den Auftrag, den versammelten Senat zu entlassen. Aber schon waren die Verschworenen, mit Dolchen bewaffnet, in der Kurie des Pompejus versammelt Als sie ihr Geheimnis verraten glaubten, schickten sie den Brutus zu Cäsar und ließen ihn um die Ursache seines Säumens fragen. Cäsar erwähnte den Traum seiner Gattin. Brutus stellte ihm vor, wie thöricht es sei, seine Ernennung zum Könige zu verschieben, bis ein Weib bessere Träume habe, und zog ihn an der Hand mit sich fort. Noch auf dem Wege zum Senat wurde er gewarnt. Ein Grieche überreichte ihm eine Schrift, in der die ganze Verschwörung entdeckt stand, und forderte ihn auf, sie zu lesen. Das Gedränge machte dies unmöglich; Cäsar fcefte sie ungelesen zu sich. Dem Seher ries er lachend zu: „Die Iden des Märzes sind gekommen!" — „Aber sie sind noch nicht vorüber," antwortete jener. Noch an der Thür wurde Cäsar durch eine Bittschrift aufgehalten; dann y er sich Arglos auf seinen goldenen Sessel am Fuße der Bildsäule des Pompejus. Alle Verschwornen erhoben sich zu seinem Empfange; nur einer blieb an der Thür, um den Marcus Antonius, einen treuen Anhänger Cäsars, dessen Stärke und Geistesgegenwart man fürchtete, zurückzuhalten. — Bald war der Sessel Casars von den Verschwornen umdrängt. Einer derselben, Ci mb er, bat um Begnadigung seines Bruders. Als Cäsar die Sache verschieben wollte, ergriff Cimber dessen Toga und zog sie ihm von der Schulter. „Das ist Gewalt!" rief Cäsar. In demselben Augenblicke stieß Casca ihm mit dem Dolche nach dem Halse, verwundete ihn aber nur leicht. „Verruchter Casca, was machst du?" rief Cäsar und durchbohrte ihm mit seinem Silbergriffel den Arm. Sofort führten alle Verschwornen so heftige Dolchstiche nach ihm, daß sie einander an der Hand verwundeten. Da erblickte Cäsar auch Brutus unter den Mördern. „Auch du, mein Sohn!" rief er aus, hüllte sich in feine Toga und sank lautlos unter den
Dolchstichen an der Säule des Pompejus nieder. Er war mit 23 Wunden bedeckt,
von denen aber nur eine tödlich war. Nach dem Morde wollte Brutus die Ver^ sammlung anreden; aber die Senatoren flohen entsetzt auseinander; auch das
Volk flüchtete bestürzt, die Läden und Häuser der Stadt wurden geschloffen; mit
Bangen sah jeder der Zukunft entgegen. Der Ermordete lag allein in feinem Blut, bis ihn drei Sklaven in die Wohnung zu seiner Gemahlin trugen.
Cäsar ging der größte Mann unter, den Rom hervorgebracht hat. Er sonnte nicht nur als Feldherr, Staatsmann und Gesetzgeber, sondern auch als Redner, Dichter, Geschichtsschreiber, Sprachforscher, Mathematiker und Baumeister glanzen. Auch äußerlich war er von ungewöhnlichem Aussehen: er war groß und schlank, mit durchdringenden Augen; seine Adlernase verlieh ihm Hoheit und Würde, die aber mit Freundlichkeit und Wohlwollen gepaart war. Dabei hatte er seinen Körper so abgehärtet und geübt, daß er seinen Soldaten in allen Dingen als Muster diente. Über seine Absichten aus die Königskrone sagt Mommsen: „Möglich ist es sogar, obwohl nicht gerade wahrscheinlich und aus jeden Fall von untergeordneter Bedeutung, daß Cäsar im Sinne gehabt, seine Amtsgewalt nicht mit dem neuen Imperatoren-, sondern geradezu mit dem alten Königsnamen zu bezeichnen. Einzelne seiner leidenschaftlichen Anhänger legten ihm die Aussetzung der Krone auf
verschiedenen Wegen und zu verschiedenen Zeiten nahe Es kann der unberufene
Eifer leidenschaftlicher Anhänger allein diese Auftritte veranlaßt haben; es kann auch sein, daß Cäsar die Scene mit Antonius nur zuließ oder auch veranstaltete,
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118
So ritt er denn als gemeiner Husar
bei Leuthen und Torgau an sieben Jahr,
half General Werner Kolberg entsetzen
und Rußlands Flotte nach Hause Hetzen.
Und als der Frieden die Früchte trug,
hat er sich den Abschied erbeten.
Uls glätzischer Bauer hinter dem Pflug
ist er durch die Furchen getreten.
Ulan wollte bei Hofe was für ihn tun,
er aber ließ die Hände nicht ruhn,
und schalt man ihn darob einen Toren,
so war er taub auf beiden Ohren.
Treu blieb er seinem kargen Feld,
zwölf Jahre vergeblich sie lockten,
da kam Fridericus, der alte Held,
selbst zu dem Trzverstockten.
Mit Krückstock, Dreispitz, geflicktem Rock
betrat er den Ucker und hob den Stock:
„Ist Tr der Knappe? Um Ihn ist es schade!
Lrbitt er sich schleunigst von mir eine Gnade!"
„Herr König, ich dank Tuch auch schön für die Thr!
Was soll ich mir groß erbitten?
Wir haben doch Tuch! Was brauchen wir mehr? —"
Fort ist der König geschritten,
an seiner greisen Wimper hing
ihm lose ein rundes, blitzendes Ding.
So hat Karl Knappe, er sei gepriesen,
dem Könige eine Gnade erwiesen.
Ewald Gerhard Zeeliger.
58. Friedrichs des Großen Verwaltung nach seinen Kriegen.
Die ersten dreiundzwanzig Jahre seiner Regierung hatte Friedrich
der Große gerungen und gekriegt, seine Kraft gegen die Welt
durchzusetzen, noch dreiundzwanzig Jahre sollte er friedlich über
sein Volk herrschen als ein weiser und strenger Hausvater. Die
Ideen, nach denen er den Staat leitete, mit größter Selbstverleug-
nung, das Größte erstrebend und auch das Kleinste beherrschend,
sind zum Teil durch höhere Bildungen der Gegenwart überwunden
worden, sie entsprachen der Einsicht, die seine Jugend und die
Erfahrungen des ersten Mannesalters ihm gegeben hatten. Frei
sollte der Geist sein, jeder denken, was er wollte, aber tun, was
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Extrahierte Personennamen: Werner_Kolberg Ulan Karl_Knappe Karl Ewald_Gerhard_Zeeliger Friedrichs Friedrich
der_Große Friedrich
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sein Oheim, Welf Vi., unablässig für ihn um Baiern; in Sachsen aber erklär-
ten die Großen, sie würden von ihrem Weifen Heinrich nicht lassen.
Wirklich wurde diesem wenig Jahre danach das Herzogtum Sachsen zurück-
gegeben. Baiern aber, so meinte der kühne 18jährige Herrscher, das werde ihm
hoffentlich der Kaiser nicht länger verweigern, wenn dieser von seinem Kreuzzuge
nach Palästina zurück sei. Schon schickte er sich an, das Land von dem zurück-
gekehrten Kaiser zu ertrotzen, als der Tod desselben die Dinge änderte. Der
Hohenstaufe (Weiblinge) Friedrich I., genannt der Notbart, bestieg jetzt den
deutschen Thron. Der und Heinrich aber waren Geschwister-Kinder, und so
mochte sich Deutschland dcs trösten, daß jetzt endlich das Kriegsgeschrei: „Hie
Welf!" — „Hie Wiblingen!" verhallen werde, .daß Friede sein werde zwischen
den beiden mächtigsten Herren in deutschen Landen. Alsbald sagte Friedrich sei-
nein Vetter das Baierland zu, und dieser, obschon er's noch nicht gleich erhal-
ten konnte, schloß sich in dankbarer Treue seinem kaiserlichen Vetter an.
Es war im Jahre 1155, als König Friedrich mit glänzenden Heerhaufen
nach Rom zog. Hier schmückte in der Peterskirche des Papstes Hand das könig-
gliche Haupt mit der römischen Kaiserkrone. Solche Ehre aber hätte er der
Stadt mit 2500 ko. Silber bezahlen sollen, so verlangten die Römer voll gecken-
haften Hochmuts. Barbarossa hatte ihrer gelacht; da überfielen sie nach voll-
zogener Krönung gewaffnet den Arglosen. Aber wie ein Wetter braust der wach'
same Heinrich mit seiner Schar herbei, seine Brust schützt deu Kaiser, sein Schwert
hält fürchterliche Ernte unter den Verrätern; 1000 Römer liegen erschlagen vor
ihm an der Tiberbrücke, ihrer viele verderben in den Fluten des Stromes. Der
Kaiser ist gerettet.
Er nimmt dem Löwen den Helm vom Haupte und trocknet das Blut,
welches diesem aus tiefen Wunden entströmt. Von festen Banden der Freund-
fchaft umschlungen, stehen sie jetzt nebeneinander, der majestätische, blonde Ghi-
belline mit dem blauen Auge voll Macht und Milde, mit den braunen, funkeln-
den Augen der schwarze, markige Welf. Alsbald durfte dieser die Herrschaft
über sein Baierlaud antreten. In höchster Macht strahlte der 27jährige Sachsen-
herzog. Längst hatte er sein Lieblingsland, das Sachsenland, hoch empor-
gehoben. Nach außen hin hatte er dessen Grenzen erweitert. Jenseit der Elbe
hatte er die slavischen Völker, die heidnischen Obotriten unterworfen. Nicht mit
Gewalt hatte er ihre Tempel zerbrochen, nicht mit dem Schwerte sie zur Taufe
getrieben, sondern durch treue, würdige Priester ihnen das Evangelium lieb und
ivert machen lassen; auch hatte er viele sächsische Ansiedler unter sie gemengt,
und so befestigte er hier nach und uach seine Herrschaft. Auch im Innern hatte
seine Macht zugenommen. Er duldete nicht Fehden und Unordnungen. Der
Handel Bardowieks erblühte unter Heinrichs Schutz und füllte die Stadt mit
Reichtum, und mehr noch geschah dies bei Lübeck, als der Herzog diese neu-
erworbene Stadt wegen ihrer günstigen Handelslage bevorzugte (worüber freilich
Bardowiek ihm gram wurde). Das von d n Slaven eingeäscherte Hamburg war
unter ihm herrlich erstanden, in Baiern aber erhob sich München unter seiner
Pflege. Er sah mit Freuden seine Werke, er erkannte mit Hochgefühl die Macht
seines Willens; so wollte er seinen Willen auch vor niemandem beugen, wollte
allein Herr sein in seinem Reiche. Was bisher nur dem Kaiser vergönnt war
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