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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 274

1896 - Hannover : Manz & Lange
Baden als Graherzagtum Im Jahr 1811 starb Groherzog Karl Friedrich im Alter von 82 Jahren. Sein ltester Sohn war schon vor mehreren Jahren bei einem Besuch in Schweden verunglckt. Darum folgte dessen einziger Sohn, der Groherzog Karl, dem Grovater in der Negierung. 1) Groherzog Karl 1811 bis 1818, Whrend der ersten Regierungsjahre des Groherzogs Karl fand Napoleons Zug nach Rußland statt. Daran nahm auch eine badische Brigade unter dem Oberbefehl des Grasen. Wilhelm von Hochberg (nachmaligen Markgrafen Wilhelm von Baden), eines Oheims des Groherzogs, teil. Sie zeichnete sich durch Tapferkeit auf dem Rckzug aus, wurde aber dabei groenteils aufgerieben. Auch im Jahr 1813 kmpften die badischen Truppen noch auf franzsischer Seite. Erst im November des Jahres verlie Groherzog Karl die Sache Napoleons, mit dessen Stieftochter Stephanie Beauharzrais er vermhlt war, und schlo sich den Verbndeten an. Auf dem Wiener Kongre wurde es nicht ohne Schwierigkeiten gegenber Baiern, das auf einen groen Teil der badifchen Pfalz Ansprche erhob, durchgesetzt, da dem Groherzogtum sein, während der letzten zwlf Jahre erworbener Gebietsumfang ei> halten blieb.

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 307

1896 - Hannover : Manz & Lange
307 1799 bis 1804 1799 bis 1801 1800 1801 1803 1804 1805 1806 1806 1786 bis 1797 1797 bis 1840 1806 14. Oktbr. 1806 Napoleon strzt das Direktorium und fhrt die Konsularregierung ein; er selber macht sich zum ersten Konsul mit monarchischer Gewalt. Zweiter Koalitiouskrieg (Frankreich gegen sterreich, Rußland, England und Neapel). Napoleons Sieg der die sterreicher bei Marengo. Moreaus Sieg der den Erzherzog Johann bei Hohenlinden. Friede zwischen Frankreich und dem Kaiser, abge-schlssen zu Luneville: Abtretung de-s linken Rheinufers an Frank-reich. Reichsdeputationshauptschlu: Skularisation der geist-lichen Frstentmer, Mediatisation der meisten kleineren Reichsfrsten und fast smtlicher Reichs-stdte. Wrttemberg, Baden und Hessen-Kassel werden Kurfrstentmer. Napoleon, der sich die Wrde des ersten Konsuls schon 1802 auf Lebenszeit hatte bertragen lassen, wird Kaiser der Franzosen. Dritter Koalitionskrieg (Napoleon gegen Franz Ii. und Alexander I. von Rußland). Der sterreichische General Mack mu sich in Ulm . ergeben. Sieg Nelsons der die franzsische Flotte beim Kap Xrafalgr. Entscheidender Sieg Napoleons in der Dreikaiser-schlacht bei Austerlitz. Friede von Preburg zwischen Frankreich und sterreich: Franz Ii. mu Tirol und Vorarlberg an Baiern, den stlichen Schwarzwald an Wrttemberg, den Breisgau und Konstanz an Baden abtreten. Das Knigreich Neapel kommt an Napoleons lteren Bruder Josef, das Knigreich Holland an seinen jngeren Bruder Ludwig. Eine groe Anzahl deutscher Fürsten schliet unter Napoleons Protektorat den Rheinbund. Kaiser Franz Ii. legt am 6. August die Krone des deutschen Reiches nieder. Der Krieg Napoleons gegen Preußen und Rußland. König Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen. König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen. Gemahlin: die Prinzessin Luise von Mecklenburg. Anla zum Krieg: Krnkungen Preuens durch Napoleon, der durch Rckgabe Hannovers, das er unlngst Preußen berlassen hatte, von England den Frieden erkaufen will. Sieg Napoleons und Davonts in den Schlachten bei Jena und Auerstedt der die Preußen. Schmh- 20*

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 219

1896 - Hannover : Manz & Lange
Napoleon I. wird Kaiser der Franzose. Der dritte Koalitionskrieg. 219 Dagegen wurden die drei Kurfrsten von Baden, Wrttemberg und Baiern veranlat, sich Frankreich anzuschlieen. Mit gewaltigen Heeresmassen erschien Napoleon im Herbst 1805 auf dem rechten Rheinuser. Er schlo den sterreichischen General Mack in Ulm ein und zwang ihn, sich mit 24000 Mann kriegsgefangen zu geben. Zwar erfocht wenige Tage nachher die englische Flotte unter Nelson einen glnzenden Seesieg der die Franzosen beim Kap Trafalgar; aber dieser Erfolg hatte keine Einwirkung auf den Gang des Krieges. Durch den Sieg in der Dreikaiser-fchtacht1) bei Austerlitz am 2. Dezember 1805, am Jahrestag seiner Kaiserkrnung, entschied Napoleon den Feldzug. Am zweiten Weihnachtstag 1805 schlo Franz Ii. zu Pre-brg seinen Frieden mit dem Sieger. Er mute Venetien an das Knigreich Italien abtreten. Tirol und Vorarlberg fielen an Baiern, dessen Kurfürst zum König erhoben ward. An Wrttemberg, dessen Kurfürst gleichfalls den Knigs-titel erhielt, kamen sterreichische Besitzungen im stlichen Schwarzwald. Baden erhielt von der sterreichischen Beute den westlichen Teil des Breisgaues mit Freiburg und die Stadt Konstanz. Der König von Neapel wurde von seinen festlndischen Be-sitznngen verjagt, und diese wurden von Napoleon seinem lteien Bruder Josef als selbstndiges Knigreich bertragen. Einige Wochen spter setzte Napoleon seinen jngeren Bruder Ludwig in der batavischen Republik als König von Holland ein. 3) Der Rheinbund 1806. Im Juli 1806 sagten sich sechzehn deutsche Fürsten, deren Beispiel spter fast alle brigen folgten, von Kaiser und Reich i) Sie heit so, weil drei Kaiser, nmlich Napoleon, Alexander I. und Franz Ii., zugegen waren.

4. Abriss der Geschichte des Grossherzogtums Hessen für höhere Lehranstalten - S. 41

1902 - Hannover : Manz & Lange
Das Grossherzogtum Hessen. 41 abermalige Gebietserweiterung zuteil. Infolge der Rheinbundsakte (1806) wurden nämlich neben anderen die Landgrafen von Hessen-Homburg, die Grafen von Stollberg-Ortenberg, Stollberg-Gedern, die verschiedenen Linien Solms, die Freiherren von Riedesel (insoweit sie nicht unter hessischer Hoheit bereits standen), die Grafen von Schlitz, die Fürsten von Löwenstein-Wertheim, die drei Linien der Grafen von Erbach und einige ritterliche Geschlechter, wie die von Gemmingen, von Wambolt, die Burggrafschaft von Friedberg u. a. mediatisiert; die Souveränität über ihre Besitzungen — etwa 122000 Seelen zählend — erhielt Ludwig I. Aber mit schweren Opfern musste er diese Vergrösserung seines Landes erkaufen; er war gezwungen, zu Napoleons Feldzügen hessische Truppen zu stellen. Gegen Preussen und Österreich, in Spanien und Russland fochten hessische Truppen. Noch in der Schlacht bei Leipzig kämpften sie auf französischer Seite; ihre Tapferkeit deckte den Rückzug der geschlagenen Armee. Am Tage nach der zweiten Schlacht bei Hanau, am 3. November 1813, wurde zu Dörnigheim in einer Konvention der Beitritt des Grossherzogs zu einer Allianz der Grossmächte erklärt. Da in den vorausgegangenen Feldzügen das hessische Militär grossenteils vernichtet worden war, so wurde eine allgemeine Landesbewaffnung und die Bildung eines freiwilligen Jägerbataillons angeordnet. In dem weiteren Kampfe der Verbündeten gegen Napoleon befehligte die Hessen Prinz Emil, der bereits im russischen Feldzuge an ihrer Spitze gestanden hatte. Infolge des Wiener Kongresses und auf Grund besonderer Verträge verzichtete Hessen gegenüber Preussen auf das Herzogtum Westfalen und die Souveränität über die Grafschaft Wittgenstein; Hessen-Homburg wurde von dem Grosserzogtum wieder getrennt.*) Dagegen erhielt Hessen den grösseren Teil des seitherigen Departements Donnersberg mit den Städten Mainz, Bingen, Alzey, Worms, das heutige Rheinhessen,2) die Landeshoheit über den grössten Teil der isenburgischen, solms-rödelheimischen und gräflich ingelheimischen Besitzungen. Das in dieser Weise umgestaltete a) Zugleich wurde es durch das Amt Meissenheim auf dem linken Rheinufer vergrössert. 1817 wurde der Landgraf von Hessen - Homburg als souveränes Mitglied in den deutschen Bund aufgenommen; es wurde somit erst damals Hessen-Homburg ein eigner Staat. Vergl. Seite 32, Anm. 2) Es besteht zum grossen Teil aus kurmainzischem und kurpfälzischem Gebiet; 45 Ortschaften gehörten vordem einzelnen rheinischen Rittergeschlechtern. Worms war Reichsstadt gewesen, während Mainz seit 1462 eine kurmainzische, Oppenheim seit 1378 eine kurpfälzische Landstadt gebildet hatte.

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 323

1872 - Hannover : Hahn
323 thtige, besonders in der Gesetzgebung und Industrie, in's Leben gerufen. 3) Noch ehe Napoleon zum Kaiser erklrt wurde, war der Krieg mit England, weil dieses das fr seine See-Herrschaft im Mittelmeere wichtige Malta, das dem Iohan-niterorden nach den Verabredungen zu Amiens zurckgegeben werden sollte, nicht rumen wollte, wieder ausgebrochen (Mai 1803), der nun bis auf Napoleon's Sturz (1814) ununterbrochen mit diesem Lande fortdauerte. Groe Minister, wie der jngere Pitt, Fox, fhrten dort nach einander mit Einsicht und Kraft das Ruder des Staates. 4) England brachte im Jahre 1805 eine dritte groe 1805 Verbindung oder sogenannte Coalition zwischen Destreich,D?ttecoa-Ruland und Schweden gegen Napoleon zu Stande, um im"" mit vereinter Macht, wie die Verbndeten erklrten, Europa von dem Joche des franzsischen Gewalthabers zu befreien, dessen selbftherrische und willkrliche Politik immer mehr die Selbststndigkeit der kleinem europischen Staaten bedrohte. Aber Napoleon wute den Verbndeten zuvorzukommen. Noch ehe die Russen mit den Desire ichern sich vereinigen konnten, drang Napoleon mit Blitzesschnelle in Oberdeutschland vor, nahm bei Ulm einen groen Theil des streichischen Heeres unter dem unfhigen Mack gefangen (17. Dct. 1805), und lie bereits am 13. Nov. Wien durch seine Truppen be-setzen. Er selbst wandte sich nach Mhren und schlug in der sogenannten Dreikaiserschlacht bei Auster Ii tz (2. Dec. 1805) die 2. Dec. vereinigten Russen und Destreichet (unter dem General 1805 Kutus0 W). Schlacht bei Austerlitz. 5) Dies fhrte den Frieden zu Pre brg (26. Dec. Jk? 1805) herbei, in welchem Deftreich das im lneviller Frieden erhaltene Venedig und Dalmatien an das neue Knigreich Italien, ferner bedeutende Besitzungen an deutsche Fürsten, welche mit Napoleon verbndet waren, abtreten mute. So kam Tyrol und Vorarlberg nebst Trident, Brixen, Eichstdt u. ct. ein Baiern, die sogenannten vorderstrei-chischen Lande mit dem Breisgau an Wrtemberg und Baden. Dadurch wurden diese Verbndeten Napoleon's sehr vergrert und zugleich fr souverain erklrt. Auch erhielten die Kurfrsten von Baiern und Wrtemberg den Knigs-titel, und der Kurfürst von Baden den eines Groherzogs. Zur Entschdigung fr feine Abtretungen (etwa 1000 Q-M) hatte Deftreich Salzburg mit Berchtesgaden erhalten. 21 *

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 334

1872 - Hannover : Hahn
234 Preußen) und frher behaltene Theile von Savoyen (an Sardi-men) zurckgab; auch mute es eine Kriegssteuer von 700 Mill. Franken bezahlen, die frher geraubten Kunstdenkmler und Litera-turschtze zurckgeben, und sollte einige Jahre von einem Heere der Verbndeten unter Wellington's Oberbefehl besetzt bleiben. . 6) Napoleon's Fall zog auch den seines Schwagers, des Knigs Murat von Neapel, nach sich. Als nmlich auf dem wiener (Songresse die wiederhergestellten bonrbonischen Hfe gegen Murat's Anerkennung als König von Neapel Ein-sprche erhoben, so griff dieser nach Napoleon's Rckkehr nach Frankreich zu den Waffen und forderte zugleich (in einem Aufrufe vom 30. Mrz 1815) fmmtliche Italiener zum Kampfe fr ihre Unabhngigkeit auf. Er drang sofort der Rom nach Ober-italien vor. Aber seine Truppen wurden von den O e streich er n nach wenigen Gefechten aus einander getrieben. Er selbst entfloh nach Frankreich. In Neapel wurde die Dynastie der Bour-bonen (mit Ferdinand Iv.) wiederhergestellt. Als Murat nach Napoleon's Niederlage bei Waterloo einen verwegenen Einfall in Calabrien unternahm, wurde er gefangen und erschossen (13. Oct. 1815). 7) Uebrigens hatte die Rckkehr Napoleon's von Elba nach 1. Nov. Frankreich die Verhandlungen der Mchte auf dem wienercon- 1814 greffe schnell zur Verstndigung gefhrt, und den Ausbruch ernst-bis licher Spaltungen, besonders wegen des knftigen Schicksals Po- 10. Iunilens und Sachsens, verhindert. Die deutsche Bund es acte 1815 wurde am 8. Juni und die Schlu acte des Congresses am ewiel3u 9- Juni 1815 unterzeichnet. Nach den wichtigern Bestimmungen dieses Congresses, durch den die europischen Angelegenheiten in ihren Grundlinien festgestellt wurden, erhielten: Rußland den grten Theil des Groherzogthums Warschau (nmlich mit Ausnahme des jetzigen Posen und des kleinen Freistaats Kra-kau) unter dem Namen eines Knigreichs Polen; Oestreich ganz Oberitalien bis zum Po und T essin als lombardisch-venetianisches Knigreich, die illyrischen Provinzen (als Knigreich Illyrien und Dalmatien), ferner Salzburg, Tyrol mit Vorarlberg; Preußen einen groen Theil des von Frankreich ab-getretenen linken Rhein ufers, feine ehemaligen Besitzungen in Westphalen, die Provinz Sachsen, das Groherzogthum Po-sen mit Danzig undthorn, schwedisch Pommern mit Rgen (letzteres gegen das an Dnemark abgetretene Lauenburg). Baiern bekam Wrzburg. Aschaffenburg, den Rheinkreis; Hessen-Darmstadt das jetzige Rheinhessen mit Mainz und Worms; Kur Hessen Fulda; Hannover die Knigswrde mit Hildes-heim, Ostfriesland. 8) Grobritannien behielt die vorzglichen franzsischen

7. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 686

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
686 alle zu vereinigen, um durch einen entscheidenden Schlag die weitere Ausdehnung Bonaparte's zu verhindern. Am 14. Juni stieen das fiewtchifche und franzsische 1800. Heer bei dem Dorfe Marengo im heftigen Kampfe aufeinander, chdft glaubte Melas der Sieger zu sein, als durch das rechtzeitige Eingreifen der franzsischen Garden unter Desaix und durch einen ungestmen Reiterangriff Kellermann's die Siegesehre Bonaparte zu Theil wurde. Durch den Sieg bei Marengo hatte Bonaparte Italien wiedergewonnen, und als Moreau den Oesterreichern unter Erzherzog Johann bei Hohenlinden am 3. December eine entscheidende Niederlage beigebracht und darauf Salzburg genommen hatte und nur noch 20 Stunden von der Hauptstadt Wien ent-fernt stand, schlo Kaiser Franz ohne England fr Oesterreich und das deutsche Reich iboi. den Frieden zu Lneville am 9. Februar 1801. Der Friedensvertrag beruhte auf den Grundlagen des Friedens von Campo Formio. Der Thalweg der Etsch blieb auch jetzt die Grenze Oesterreichs, und der Thalweg des Rheins sollte die Grenze des deutschen Reiches gegen Frankreich bilden. Somit willigten Kaiser und Reich in die Abtretung des linken Rheinufers, wodurch Deutschland 1150 Quadratmeilen mit beinahe 3i/2 Millionen Einwohner verlor. Durch Scularisation geistlicher -Gebiete und Einziehung freier Reichsstdte sollten die deutschen Fürsten entschdigt werden. Ferner sollten auch die Herzge von Modena und Toskana im Breisgau und mit Salzburg Entschdigung erhalten. Zur Ausgleichung aller Ansprche der benachteiligten deutschen Fürsten war unter Frankreichs und Rulands Bermittelung eine Reichsdeputation zu Regens-brg eingesetzt worden, deren schmachvolle Verhandlungen fast zwei Jahre whrten. Endlich kam der von Fremden dictirte Reichsdeputationshanptbeschlu am 1803. 25. Februar 1803 zu Stande. Danach gingen zwei geistliche Kursrstenthmer, Kln und Trier, gnzlich ein, und von 52 Reichsstdten kamen 4 an Frankreich: Aachen, Kln, Worms und Speier42 wurden erblichen Oberherren zugewiesen und nur 6 behaupteten sich: Nrnberg, Augsburg, Frankfurt, Lbeck, Bremen uich Hamburg. An Entschdigungen erhielt Oesterreich die Bisthmer Trient und Brixen. Preußen erhielt fr die 48 Quadratmeilen, die es von seinen jenseits des Rheins gelegenen Besitzungen verlor, die Hochstifter Hildesheim und Paderborn fielist einem Theile von Mnster, Erfurt und das Eichsfeld und die Städte Nordhausen, Mhlhausen und Goslar, zu-lammen 240 Quadratmeilen. Hannover erhielt den vlligen Besitz von Osna-brck. Bayern erhielt fr die auf beiden Ufern des Rheins gelegene Kurpfalz und die Herzogtmer Jlich und Zweibrcken die Stifter Bamberg, Wrzburg und Passau und 17 freie Reichsstdte (Ulm). Wrttemberg erhielt die Kurwrde und viele Abteien, Klster und Reichsstdte. Baden erhielt fr 8 verlorene Quadratmeilen und 38,000 Einwohner 60 Quadratmeilen mit 240,000 Einwohnern, nmlich Eon stanz, die Reste der Bisthmer Speier, Basel und Straburg und die pflzischen Städte Heidelberg und Mannheim. Hessen-Cassel erhielt mit der Kurwrde eine Ver-grerung von 10,000 Einwohnern. Orani en-Nassau erhielt fr die in Holland verlorne Erbstatthalterschaft und seine dasigen Erbgter die Bisthmer Fulda und Eorvei nebst vielen Abteien. Durch den Lneviller Frieden und den Reichsdeputationshauptbeschlu war dem deutschen Reiche die Axt an die Wurzel gelegt. Nicht die nachherige Einrichtung des rheinischen Bundes und die Niederlegung der deutschen Kaiserkrone haben die alte Reichsverfassung aufgelst, das hat allein der Lneviller Friede gethan, bei dessen Unter-

8. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 682

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
682 land und Italien geplant: Die Rheinarmee unter Jourdan und Moreau sollte vom Norden her auf Wien losrcken, während die it^Uenische Armee unter Napoleon Bonaparte die Oesterreicher in Italien schlagen und sich durch Tyrol mit der Rheinarmee vereinigen sollte. Fr Deutschland entwarf der Erzherzog Karl, der Bruder des Kaisers Franz, den Feldzugsplan, die sterreichischen Streitkrfte zu einer berlegenen Armee zu vereinigen, mit dieser eines der feindlichen Heere zu berfallen und ohne da beide ihre Vereinigung bewirken knnten, auch das andere zu schlagen. Im Juni war Jourdan bei Dsseldorf der den Niederrhein, Moreau bei Kehl der den Oberrhein gegangen, der erstere aber wieder auf das linke Rhchiufer zurckgeworfen worden, während Moreau sich den Weg durch die Schwarzwaldpsse nach Schwaben und Bayern bahnte. Der Erzherzog Karl kam zu spt, um ihn am Vor-dringen zu hindern, und das benutzte Jourdan, um der den Main nach Franken vor-zurcken. Jedoch hinderte ihn der Erzherzog durch eine Reihe siegreicher Gefechte an der beabsichtigten Vereinigung mit Moreau, und durch die Schlacht bei Wr;bura 1796 (am 3. September) wurde die Armee Jourdan's vollstndig aufgelst. Als Moreau, der allein in Bayern stand, die Niederlage des Jourdan'schen Heeres erfuhr, trat er seinen Rckzug durch Schwaben an, der ihm durch die Fehler der Oesterreicher erleichtert wurde, indem diese sich zersplittert und nirgends mit ausreichenden Krften ihm entgegen-stellten. So gelangte er durch den schwierigsten der Schwarzwaldpsse, der aber am wenigsten ausreichend besetzt war, nmlich durch das Hllenthal, mit etwas mehr als einem Drittel seines Heeres an den Rhein und suchte im Elsa Winterquartiere. Der Marsch der Franzosen vom Rhein nach Wien war also gescheitert. Napoleon Bonaparte, geboren am 15. August 1769 auf der Insel Corsica in Ajaccio und gebildet auf franzsischen Kriegsschulen (vermhlt mit einer Freundin seines Gnners Barras, Josephine, Witwe des Generals Beauharnais), hatte in Italien die schwierige Aufgabe, allein, ohne ]eine Bundesgenossen, das Ganze zu vollbringen. Er bernahm die italienische Armee in der traurigsten Lage. Aber kaum war eine Woche verflossen, so nahm alles eine andere Gestalt an: er sorgte fr Verpflegung, Bekleidung, Bewaffnung der Truppen, ri Ossiciere, Beamte und Soldaten aus der bisherigen schlaffen Verdrossenheit empor t und erlie die erste jener hinreienden Proelamationen, welche in grter Krze'und Schrfe die Lage der Dinge zeichnen: Soldaten", jagte er darin, ihr seid unbekleidet, schlecht genhrt; die Regierung, die euch viel schuldet, kann euch nichts geben. Ich will euch in die fruchtbarsten Ebenen der Welt führen; in diesen reichen Provinzen und groen Stdten sollt ihr Ehre, Ruhm und Reichthum finden. Soldaten, wird es euch an Muth und Ausdauer fehlen?" Durch einen khnen Angriff und seine ersten Siege bei Montenotte und Millesimo (11. und 14. April) stellte er das Vertrauen her. Darauf trennte er das sardinische Heer von dem sterreichischen und schwchte ersteres durch den Sieg bei Mondovi (22. April) |o |ehr, da der König Victor Amadeus von Sardinien vom Bndnis mit Oesterreich zurcktreten und um Frieden bitten mute, den ihm das Directorium gegen Abtretung von Savoyen und Nizza an die Republik Frankreich gewhrte. Unterdessen folgte Bonaparte dem sterreichischen Heere, das unter Beaulieu sich hinter den Po zurckgezogen hatte.. Er erzwang in einem hchst blutigen Kampfe den Uebergang der die Addabrcke bei Lodi (10. Mai) und dadurch die Rumung der Lombardei durch die" Oesterreichs Diese zogen sich, Mantua im Stiche lassend, hinter die Etsch zurck, um Verstrkungen aus Deutschland zu erwarten. Am 11. Mai x hielt Bonaparte seinen Einzug in M a^land. Durch solche Erfolge der franzsischen Waffen

9. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 184

1869 - Hannover : Hahn
184 strömten Tausende voll Begeisterung zu den neu geschaffenen Armeen, deren Umbildung im Geiste der Revolution und Leitung im Großen der geniale Carnot übernahm. Noch vor Ende des Jahres 1793 errangen neue Heerführer neue Vortheile. Iourdan und Carnot siegten bei Wattigny (15. und 16. Oct.) in Bel- gien über den Prinzen von Koburg, und Pichegru und Hache an der Spitze der Rhein- und Moselarmee nach mörderischen Kämpfen bei Kaiserslautern (28.-30. Nov.) am Oberrheine. Landau wurde entsetzt (27. Dec.), und Preußen und Obstreicher mußten über den Rhein oder nach Mainz zurückweichen. 8) In dem Feldzuge von 1794 gingen die Franzosen zum Angriffskriege über und bekamen fast überall die Oberhand, wozu die Uneinigkeit der Verbündeten unter einander, gegenseitiges Miß- trauen und Mangel an Uebereinstimmung in ihren Operationen nicht wenig beitrugen. Zwar errangen die Verbündeten, Obst- reicher, Engländer, Holländer und Hannoveraner, in den Niederlanden, wo Kaiser Franz Ii. selbst einige Zeit beim Heere anwesend war, mehrere Siege über die Franzosen, wie bei Chateau-Cambresis (26. April) und Landrecy (30. April). Aber die Hauptschlacht bei Fleurus (26. Juni) ging gegen Jour- dan für die Oestreicher unter dem Prinzen von Koburg verloren, der das Commando nun an Clairfait überließ. 9) Dieser große Sieg war für das Schicksal der Niederlande entscheidend. Denn Iourdan vereinigte sich nun mit Pichegru; am 9. Juli war bereits Brüssel wieder in französischen Händen. Während Iourdan die Oestreicher unaufhaltsam über die Maas und den Rhein drängte, und dessen linkes Ufer bis gen Mainz hin besetzte, folgte Pichegru den Engländern, Holländern und Han- noveranern nach der holländischen Grenze. 10) Pichegru drang mitten im strengen Winter über die gefrornen Flüsse und Canäle in Holland ein, wurde von der anti- oranischen Partei mit Jubel ausgenommen, und hielt am 21. Jan. 1795 seinen Einzug in Amsterdam. Der Erbstatthalter (Wil- helm V.) entfloh mit seiner Familie nach England. Die General- staaten im Haag erklärten Holland zur batavischen Republik (26. Jan.), die sofort mit Frankreich Frieden und ein Schutz- und Trutzbündniß schloß. 11) Auch am Oberrheine wurde von Preußen, Oestreichern und Reichstruppen anfangs mit Glück gekämpft und die Con- ventsarmee hinter die Saar zurückgedrängt; aber Mangel an Uebereinstimmung und an Nachdruck verschafften auch hier nach blutigen Gefechten bei Edesheim und Kaiserslautern den Fran- zosen wieder das Uebergewicht. Am 24. December ging auch die Rheinschanze bei Mannheim an jene verloren, so daß gegen

10. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 187

1869 - Hannover : Hahn
187 Mitgliedern übertragen. Das französische D i r e c t o r i u m hatte für den neuen entscheidenden -Feldzug große Rüstungen gemacht, und die Mittel dazu durch Zwangsanleihen und ein neues Papier- geld, die Territorialmandate, gewonnen. Carnot's Kriegsplan war auf das Herz Oestreichs gerichtet. Moreau sollte vom Oberrheine, Jo urdan vom Niederrheine aus gegen Oe streich vorrücken, die italienische Armee aber von Italien aus Oestreich bedrohen. 3) Am Rheine ward der Waffenstillstand am 21. Mai gekün- digt. Jourdan, der bei Düsseldorf über den Rhein setzte, drängte die Oestreicher unter fortwährenden wechselvollen Gefechten bis in die Oberpfalz. Moreau, der am 24. Juni bei Kehl über den Rhein ging, rückte unaufhaltsam über den Schwarzwald nach Baiern vor. Der Markgraf von Baden, der Herzog von Würtem- berg, der Kurfürst von der Pfalz, überhaupt die Stände des schwä- bischen und fränkischen Kreises, mußten mit der französischen Re- publik Separatverträge abschließen und zum Voraus auf ihre Be- sitzungen auf dem linken Rheinufer, Frankreichs längst ersehntes Ziel, entsagen, wofür sie auf Kosten ihrer Mitstände später beim Eintritte des allgemeinen Friedens entschädigt werden sollten. 4) So waren die französischen Heere bis in's Herz von Ober- deutschland vorgedrungen, und hatten in den durchzogenen Land- schaften sich neu bekleidet und große Summen erpreßt. Im August stand Jourdan bereits in der Gegend von Regensburg, und Mo- reau in der Nähe von Ingolstadt, während eine Abtheilung seines Heeres Tyrol bedrohte. Jetzt entwickelte aber der Erzherzog seinen meisterhaften Vertheidigungsplan. Plötzlich wandte er sich mit verstärkter Macht gegen Jourdan, schlug dessen rechten Flügel unter dem General Bernadotte bei Teining (22. Aug.), und Jourdan selbst bei Amberg <24. Aug.) und bei Würz bürg (3. Sept.). Jourdan's zurückziehendes Heer löste sich bald in völlige Flucht auf, und nur die Reste erreichten Düsseldorf wieder. Durch diese Ereignisse wurde Moreau in seinem Rücken bedroht und zum Rückzuge aus Baiern gezwungen. Er bewirkte denselben (seit 20. Sept.) durch Schwaben und die Engpässe des Schwarzwaldes unter steten Gefechten mit den verfolgenden Obst- reichem als ein Meister der Kriegskunst, und gewann bei Hünin- gen wieder das linke Rheinufer (14. October). 5) Das Schicksal des Feldzuges sollte jedoch in Italien ent- schieden werden. Hier hatte Carnot den Oberbefehl an den ihm empfohlenen Corsen, den General Napoleon Bonaparte (geboren zu Ajaccio 15. Aug. 1769) übertragen, der mit diesem ersten ita- lienischen Feldzuge durch eine Reihe der überraschendsten Siege seine glänzende Laufbahn begann. Ende März (1796) übernahm Bonaparte zu Nizza (an Scherer's Stelle) den Heerbefehl über
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