Wilhelm Heinzes
Quellen-Lesebuch
zur vaterlndischen Geschichte
fr
Lehrerbildungsanstalten und hhere Schulen.
Nach des Verfassers Tode weiter herausgegeben von
f Herrn. Rofenburg.
Vollstndig umgearbeitet von
Dr. Wilhelm Kinghorst, und Dr. Otto Heinze,
Prorektor in Ldenscheid, Seminarlehrer in Northeim i. Hann.
Erster Teil.
Deutsche Geschichte bis 1648.
L
^ Vierzehnte Auflage.,
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Ceorg-Ecfcert-Institut
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Braunschwelg ^-Bibliothek-
Hannover 1918.
Verlag von Carl Meyer (Gustav Prior).
tnvghterisiert unter
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_Heinzes Wilhelm Wilhelm_Kinghorst Wilhelm Otto_Heinze Otto Carl_Meyer Gustav_Prior Gustav
Vorwort zur ersten Auflage
or nunmehr 18 Jahren gab ich in Gemeinschaft mit dem damaligen Seminar-direktor, jetzigen Regierungs- und Schulrat Herrn De G. Schumann ein Lehrbuch der deutschen Geschichte usw., zur Belebung des Geschichtsunterrichts mit einer Auswahl von Geschichtsbildern aus den Quellenschriften versehen" (Hannover, Carl Meyer 1877), heraus, das von der Kritik als der erste Versuch bezeichnet wurde, die Quellenstcke selbst im Unterrichte der Volksschule zur rechten Wrdigung zu bringen und die ganze deutsche Geschichte mit Quellenstcken zu belegen. So urteilte namentlich der Schuldirektor Albert Richter in Kehrs Geschichte der Methodik, Gotha 1877, I. Band, S. 211 und in dem Aufsatz Quellen im Geschichtsunterricht" in dem Bericht des Vereins Leipziger Lehrer fr die Jahre 1884/85, Leipzig, S. 22. Auch andere Fachleute, wie De R. Schlger in Eisenach und De Jsensee in Gardelegen, schenkten dem Buche eingehende Beachtung, jener in einer lngeren Rezension in Reins pdagogischen Studien, Jahrgang 1879, S. 614, dieser in einer Abhandlung Zum Geschichts-Unterricht" in dem Zentralorgan fr die Interessen des Realschulwesens 1881 (Maiheft). Seit jener Zeit ist die Quellenbenutzung im Schulunterricht methodisch und wissenschaftlich in erfreulicher Weise gefrdert worden und desto eifriger, je mehr sich die Ansicht Bahn gebrochen hat, da im Unterricht bei Verschmelzung der politischen mit der Kulturgeschichte auf diese ein Hauptgewicht zu legen ist, und da die kulturhistorischen Verhltnisse durch nichts klarer als durch die Berichte zeitgenssischer Geschichtschreiber veranschaulicht werden knnen. Die grten Verdienste um die rechte erziehliche und didaktische Wrdigung der Quellen im Geschichtsunterricht hat sich neuerdings die Herbart-Zillersche Schule erworben, so da man heute in pdagogischen Kreisen allgemein von dem Werte und der Notwendigkeit der Quellenverwendung im Geschichtsunterricht berzeugt ist. Von den einschlgigen neueren Werken hebe ich hervor: das vor-zgliche Werk von De G. Erler Deutsche Geschichte von der Urzeit bis zum Aus-gange des Mittelalters in den Erzhlungen deutscher Geschichtschreiber." Leipzig 1882/84. 3 Bnde; Historisches Lesebuch der das deutsche Mittelalter," aus den Quellen zusammengesetzt und bersetzt von Ch. E. Krmer. Leipzig 1882; Quellenstze zur Geschichte unseres Volkes" von E. Blume; Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit" von De M. Schilling (Ii. Auflage, Berlin 1890); Quellenbuch zur brandenburgisch-preuischen Geschichte" von De Fr. Zurbonsen (Berlin 1889); Quellenbuch zur brandenburgisch-preuischen Geschichte" von De P. Prinz. I. Band (Freiburg i. Breisgau 1892).
Aber so verdienstvoll auch alle diese Arbeiten sind und so vorzgliches Material sie gesammelt haben, auf dem Gebiete der Praxis, d.h. fr den Gebrauch in der
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Viii
einanderarbeiten mehrerer Quellen zu einem neuen Quellensatze, wie das auch in den frheren Auflagen dieses Buches nicht selten war, ist berall vermieden. Die Herausgeber sind der Ansicht, da die wissenschaftliche Genauigkeit der Heraus-gbe die schulgeme Verwendbarkeit der Quelle nicht beeintrchtigt. Die Quelle selbst, aus der die einzelnen Stcke genommen sind, ist genau angegeben; auch ihr Fundort, die benutzte Ubersetzung (bertragung), sowie der der eigenen ber-setzung (bertragung) zugrunde liegende fremdsprachige Text sind einer guten literarischen Gepflogenheit entsprechend bei jedem Quellensatz gewissenhaft be-zeichnet.
Da manche Quellenstcke dem Privatsleie berlassen werden mssen, erschien es den Herausgebern unerllich, die notwendigsten Wort- und Sacherklrungen hinzuzufgen; namentlich bei den Stcken zur Wirtschafts- und Verfassungsgeschichte drften solche Erluterungen nicht gut zu entbehren sein; sie sind in den Funoten gegeben. Auch Mitteilungen der die alten Geschichtschreiber und die Bewertung der Quellen finden sich dort.
Das fr die Bearbeitung eines Quellenlesebuches erforderliche groe Bcher-material haben in liebenswrdiger Weise die Universittsbibliotheken zu Mnster und Gttingen bereitwilligst zur Verfgung gestellt, wofr ihnen auch an dieser Stelle herzlicher Dank ausgesprochen wird.
Was nun den vorliegenden Band anbetrifft, so hat die strkere Betonung der neuesten Geschichte keinerlei Krzung dieses ersten Teiles bewirkt; im Gegenteil: die letzte (13.) Auflage enthielt nur 84 Stcke; die Umarbeitung bringt deren 131. Der erforderliche Raum wurde einmal durch einen kleineren Druck gewonnen. Dann sind auch manche lngere Stcke der frheren Auflage fortgelassen, andere ganz erheblich gekrzt worden. Ausgefallen find zunchst die meisten Stcke sagen-haften Inhaltes, dann solche zu weniger bemerkenswerten Ereignissen der politischen und der Kriegsgeschichte, ferner manche, die von Geschehnissen berichten, die sich auf fremdem Boden abgespielt und fr die vaterlndische Geschichte weniger Bedeutung haben, weiter diejenigen, deren Verfasser vor der modernen historischen Kritik nicht bestehen konnten, endlich alle die, die nur durch eine kunstvolle und mhsame Bearbeitung des Quellenmaterials einen abgerundeten Quellensatz ergaben, also im Grunde gar keine Quellenstcke, sondern schon Darstellungen waren, z. B. Nr. 5 der 13. Auflage (Die Hunnen), Nr. 7 (Die Schlacht auf den katalaunifchen Feldern), Nr. 35 (Das Friedens- und Freudenfest zu Mainz).. . Krzungen ergaben sich, indem aus den stehengebliebenen Stcken, die aus mehreren Quellen zusammengearbeitet waren, die bedeutsamste berlieferung, diese aber genau nach dem Original herausgestellt wurde. So war das Stck Nr. 2 (Die Schlacht im Teutoburger Walde) nach dem Vorbilde von Albert Richter durch eine Aneinanderreihung von Mit-teilungen des Vellejus Paterculus, Dio Cassius, Florus und Sueton gewonnen. Geblieben ist davon nur der Bericht, den Dio Cassius der die Varusschlacht lieferte. hnlich hatte man das Stck Nr. 6 (Manch) aus Zosimus, Jordanis und Prokop zusammengebildet; es blieb nur die auch von Platen benutzte Er-zhlung des Jordanis von Alarichs Tod.
Die neu aufgenommenen Stcke gehren fast ausnahmslos zur Verfassungs-, Rechts-, Wirtschafte- und Kulturgeschichte, so da das berma der politischen Geschichte beseitigt erscheint, ohne da diese, wie das bei einer Gegenwirkung leicht geschieht, in den Hintergrund gedrngt worden ist.
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unter Augen der Männer; einige von ihnen entfhrten sie auch mit Gewalt auf ihre Burgen, mibrauchten sie auf das schamloseste. . . und schickten sie zuletzt ihren Mnnern mit Spott und Hohn zurck. Und wenn von ihnen einer unter so groen beln aufzuseufzen und den inneren Schmerz der Seele auch nur durch eine leise Klage zu lindern und auszuhauchen wagte, so wurde er auf der Stelle, als ob er ein schweres Unrecht gegen den König verbt htte, in Fesseln ge-worfen und konnte nicht daraus loskommen, wenn er nicht durch Zersplitterung seiner ganzen Habe sein Leben und seine Rettung erkaufte. Und da nun deshalb tglich von allen Orten ganze Scharen die knigliche Majestt anriefen, welche vorher fr alle Bedrngten die einzige Zuflucht zu sein Pflegte, so wurden sie mit schwerer Schmach zurckgewiesen, und der König sagte ihnen, da dieses alles fr die ungerechte Verweigerung der Zehnten der sie erginge und da er, gleichsam als Rcher der Sache Gottes, gentigt sei, diejenigen mit bewaffneter Hand im Zaume zu halten, welche sich den Kirchengesetzen nicht freiwillig fgen wollten.
45.
Gregors Vii. Auffassung vom Papsttum.
Um 1075.
Quelle: Das sogenannte Programm Gregors Vii. (Dictatus papae").
Register Gregors Vii. (Lateinisch)^). Ii, 35a.
bersetzung: Erler a, a. O. vd. 2. S. 448 und 449.
der die Gewalt der rmischen Ppste.
Die rmische Kirche ist von dem Herrn allein gegrndet worden.
Nur der rmische Bischof allein kann der allgemeine Bischof genannt werden.
Nur jener allein kann Bischfe absetzen oder Gebannte wieder in die Ge-meinschast der Kirche aufnehmen.
Sein Gesandter soll allen Bischfen auf dem Konzile Vorsitzen, auch wenn er geringeren Ranges ist, und er kann der sie das Urteil der Absetzung aussprechen.
Auch Abwesende vermag der Papst abzusetzen.
Mit denen, welche er in den Bann getan hat, soll man unter anderem nicht in demselben Hause weilen.
Ihm allein ist es gestattet, wenn es die Zeit erfordert, neue Gesetze zu geben, neue Gemeinden zu bilden, aus einem Chorherrnstift eine Abtei zu machen2) und andererseits ein reiches Bistum zu teilen und arme Bistmer zu-sammenzulegen.
x) Im Jahre 1081 wurde von Gregor Vii. selbst oder auf seine Veranlassung eine Sammlung der wichtigsten Briefe und Erlasse des Papstes veranstaltet. Dieses mehr als 350 Nummern umfassende Register sollte seinen Anhngern die Grundstze seiner Politik darlegen; es ist die wertvollste Quelle seiner Geschichte. In diesem Sammelwerk findet sich auch der sogenannte Dictatus papae; es sind 27 kurze, zum Teil wrtlich den psendoisidorischen Dekretalen entlehnte Stze, die gewissermaen das Programm, die Leitlinien, seiner Politik enthalten.
2) Der Bischof Chrodeganz von Metz (f 760) bertrug die von Benedikt von Nursia fr die Mnche festgesetzte Ordnung und Lebensweise auch auf die Weltgeistlichen und ntigte sie, in einem Hause zu wohnen. Die so gebildeten Chorherrenstifter lsten sich im 11. Jahrhundert vielfach auf, indem ein Teil der Mitglieder eigene Wohnungen bezog. Der Rest bildete eine neue Art Mnche, ihr Stift ein Kloster.
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Extrahierte Personennamen: Gregors Gregors Gregors Erler Gregor_Vii Gregor Chrodeganz_von_Metz Benedikt_von_Nursia
In den Quellenstzen, die aus der vorigen Auflage wieder bernommen wurden, sind die aus methodischen Grnden fr notwendig gehaltenen Eingriffe und Wanderungen wieder beseitigt; berall haben die Herausgeber die ursprng-liche Gestalt der Quelle wieder hergestellt. Infolgedessen erfuhren manche Stcke gegenber der frheren Auflage eine vllige Umgestaltung; bei allen aber waren durchgreifende Vernderungen erforderlich.
So erscheint denn auch dieser erste Teil des Heinzeschen Quellenlesebuches in vllig vernderter Gestalt. Im neuen Gewnde zieht diesmal das Buch hinaus in die Welt, neu geschaffen in der ernstesten Stunde unseres Vaterlandes. Sein Zweck aber soll der alte bleiben. Im Lrm des Krieges und hoffentlich recht bald auch in glcklicher Friedenszeit will es dem heranwachsenden Geschlecht und vor allem dem knftigen Lehrer erzählen von unseres Volkes Werden und Aufstieg, von des alten Reiches Herrlichkeit und Glanz, aber auch von seinem allmhlichen Niedergang und Verfall. Und durch solche Erzhlung will es Verstndnis erzeugen fr deutsche Art und deutsches Wesen und hierdurch wieder Begeisterung erwecken und Liebe entznden zu Heimat und Vaterland, zu Volk und Reich. Lerne fhlen, welches Stammes du bist", das ist der Zweck dieses Buches in seiner alten, wie in seiner neuen Gestalt.
Ldenscheid und Northeim, den 1. April 1918.
Dr. Wilhelm Kinghorst. Dr. Otto Heinze.
. 11. O. Heinze-Kinghorst. Quellenlcsebuch. I.
Ii
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_Kinghorst Wilhelm Otto_Heinze Otto
Schule, werden sie alle bertreffen von dem Quellenbuch" von Albert Richter, das 1885 in Leipzig erschien und jetzt in britter Auflage (1893) vorliegt. Richter hat den Gebanken, der Schumann und mir bereits vor 18 Jahren vorschwebte, die ganze beutsche Geschichte mit Quellenstcken zu belegen, in breitester Bahn ausgefhrt und namentlich den Begriff der Quellen dahin erweitert, da et auer den Urkunden und Staatsvertrgen, Chroniken und Annalen, Aktenstcken und Briefen der Diplomaten auch das Tagebuch eines einfachen Handwerkers, den Brief eines schlichten Brgers oder Landsknechts, ein Volkslied, das die Stimmung des Volkes bei einer bestimmten Gelegenheit widerspiegelt, einen Brief an Familienangehrige, der von geschichtlichen Ereignissen handelt, und hnliche berlieferungen" mit Recht als Quellen fr den Geschichtsunterricht heranzieht.
Mein Quellen-Lesebuch stellt sich dem Richterschen an die (Seite; es wre berflssig, wenn das Richtersche Quellenbuch auch vollauf fr preuische Schulen gengte oder wenn ein anderes gutes Quellenbuch fr preuische Schulen vor-Hnden wre. Das Lehr- und Lesebuch fr den deutschen Geschichtsunterricht" von R. Fritzsche und E. Haase (Halle 1892) ist wohl sehr zweckmig fr Brgerund Mittelschulen, entspricht aber weitergehenden Forderungen nicht. Dasselbe gilt von dem Quellenlesebuch fr den Geschichtsunterricht in Volks- und Mittelschulen" von Adolf Rde (Langensalza, Beyer & Shne, 1895). Mein Quellen-Lesebuch lt vom Dreiigjhrigen Kriege an die brandenburgisch-preuische Geschichte als Trgerin der deutschen Geschichte in den Vordergrund treten, nachdem die ltere Zeit der brandenburgischen wie der hohenzollernschen Geschichte gebhrende Bercksichtigung gesunden hat. Die neueste Geschichte ist namentlich ihres sozialen Gehalts wegen bis auf Kaiser Wilhelm Ii. fortgefhrt, schliet also nicht wie blich mit dem Jahre 1871, der Aufrichtung des deutschen Kaisertums, ab. Das landesvterliche Walten der Hohenzollern ist ganz besonders be-rcksichtigt wie auch das Werden und Wachsen des Staates. Es ist nament-lieh auch dafr Sorge getragen, da unsere Jugend Kenntnis von den staatlichen Einrichtungen, von der Verfassung und Verwaltung Preuens und des Deutschen Reiches erhlt; in dieser Hinsicht vermittelt das Quellen-Lesebuch zugleich die in neuester Zeit mit Recht fr die Schule geforderte Brgerkunde oder Gesetzeskunde.
Die lateinischen, mittelhoch- und niederdeutschen sowie franzsischen Urkunden und Berichte sind in bertragungen gegeben und dabei Unebenheiten und Hrten des Ausdrucks mglichst vermieden. Die der Neuzeit entnommenen Quellenstcke sind im Urtext eingefgt, allerdings hie und da mit Auslassungen, Zusammenziehungen, Wortvertauschungen und auch nderungen im Satzbau. Das war z. B. bei den Urkunden aus dem 17. und 18. Jahrhundert erforderlich, die fnst in ihrem schwlstigen Kurialstil fr das Quellen-Lesebuch kaum geeignet gewesen wren. Etliche Stcke erscheinen unverndert, um die Darstellungsweife und Orthographie frherer. Geschlechter zu veranschaulichen. In dieser formalen Be-ziehung find mir die deutsche Geschichte von Erler, die Bilder aus der deutschen Vergangenheit von G. Freytag und das Quellenbuch von A. Richter Muster gewesen. berhaupt habe ich die ganze Quellenliteratur bercksichtigt, die ltere namentlich auf Grund der Arbeiten von Wattenbach und Lorenz; auer den Geschichtschreibern der deutschen Vorzeit in deutscher Bearbeitung," die fter mit den Schriften in der Ursprache in den Monumentis Germaniae Historicis verglichen wurden, benutzte ich vornehmlich Giefebrecht, Maitz, Erler, Krmer,
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Extrahierte Personennamen: Albert_Richter Schumann Fritzsche Adolf Adolf Wilhelm Erler Lorenz Monumentis_Germaniae_Historicis Erler
Vi
Schilling, Zurbonsen, Prinz, G. Freytag und A. Richter. Der Quellennachweis der die einzelnen Stcke hat nur den Zweck, der die wichtigsten zeitgenssischen Geschichtschreiber und Geschichtsquellen zu orientieren, und will allenfalls zum Weiterstudium in der Quellen-Literaturgeschichte anregen.
Die Stoffauswahl hat mir der reichen Flle der Quellenstcke wegen, die mir zur Verfgung stand, groe Schwierigkeiten bereitet. Ich habe mir oft Zwang auferlegen mssen, um namentlich in der lteren und mittleren deutschen Ge-schichte dieses und jenes schne Stck auszuscheiden, damit fr die neuere und neueste Geschichte mehr Raum geschaffen wrde. Hoffentlich ist Wesentliches nicht in Wegfall gekommen, und sollten die Herren Kollegen Wnsche bezglich Streichung vorhandener und Einschiebung fehlender Quellenstcke hegen, so bitte ich, mir davon Kenntnis geben zu wollen; fr jede Anregung nach dieser Seite hin werde ich dankbar sein. Um das Buch nicht gar zu sehr anschwellen zu lassen, habe ich die zeitgenssische Poesie sehr beschrnkt, weil ja alle Lesebcher hin-reichend Gedichte zur Belebung hervorragender Ereignisse oder zur Charakterisierung bedeutender historischer Persnlichkeiten enthalten.
Das Quellen-Lesebuch ist in erster Linie fr die Hand des Schlers bestimmt. Es soll zur Belebung und Erweiterung des Geschichtsvortrags des Lehrers dienen und zwar so, da die Quellenstcke je nach ihrer Art unmittelbar in den Vortrag des Lehrers sich einfgen oder nach diesem gelesen, erlutert und besprochen werden, oder aber auch so, da sie den Ausgangspunkt der Geschichtslektion bilden. Viele Stcke knnen nach dem Unterricht der Privatlektre berlassen werden. Fr die Prparandenanstalten sind vorzugsweise die Quellenstze erzhlenden Inhalts geeignet.
Mchte das Buch Hilfe leisten, den Geschichtsunterricht in unseren Schulen mehr und mehr erziehlich zu gestalten, da der Anschlu an die idealen Gter, die unser Volk zu hten die Aufgabe hat, immer inniger und allgemeiner und die Treue gegen Gott, Kaiser und Reich behtet und gemehrt werde.
Alfeld in Hannover 1895.
W. Heinze.
Vorwort zur vierzehnten Auflage.
Als vor einigen zwanzig Jahren der Seminarlehrer Wilhelm Heinze in Sllfeld sein Quellenlesebuch und bald danach sein Lehrbuch fr Geschichte hinaussandte, da gelang es ihm in kurzer Zeit, sich mit diesen seinen geschichtlichen Unterrichtswerken eine feste Stellung in unseren Schulen, besonders in unseren Lehrerbildungs-anstalten, zu erobern. Seitdem ist die Zahl der Auflagen stndig gestiegen, und die Bcher sind in vielen Tausenden von Exemplaren in alle Welt gewandert. Diese groe Verbreitung bezeugt, da sowohl der Verfasser selbst, als auch der Seminarlehrer Hermann Rosenburg, der nach Heinzes frhem Tode (1901) die weitere Herausgabe besorgte, es verstanden haben, durch unermdliche und erfolg-reiche Arbeit an ihrem Geschichtswerk diesem dauernd den Beifall und die Wert-fchtzung der Fachkreise zu erhaltend Nun ist auch Rosenburg gestorben, und die
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TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
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Extrahierte Personennamen: W._Heinze Wilhelm_Heinze Wilhelm Hermann_Rosenburg
Heinzeschen Geschichtsbcher sind abermals verwaist. Mit ihrer Weiterfhrung hat die Verlagsbuchhandlung die beiden Unterzeichneten betraut, von denen der eine zu dem ursprnglichen Verfasser mit den Gefhlen kindlicher Dankbarkeit als zu seinem hochverehrten Vater aufblickt. Sie haben sich gern dieser Arbeit unterzogen. Es schien ihnen eine reizvolle und dankbare Aufgabe zu sein, die weit-verbreiteten Bcher in durchgreifender Neubearbeitung so umzugestalten, da sie den Anforderungen entsprechen, die die Gegenwart an den Geschichtsunterricht stellt.
Um zunchst das Lehrbuch den durch den groen Krieg gegebenen Forderungen anzupassen, ist als Ergnzung zu ihm von dem zuerst genannten Herausgeber eine Darstellung der politischen Verhltnisse und der Kriegsbegebenheiten geliefert worden, die unter dem Titel Der Weltkrieg" in zwei selbstndigen Heften erschien und die groen Ereignisse bis in das Jahr 1917 verfolgt. Eine Bearbeitung des Lehrbuchs selbst ist im Zuge und wird demnchst erscheinen.
Fertiggestellt ist die Bearbeitung des Quellenlesebuches, dessen erster Teil hier vorliegt. Bei der Neubearbeitung haben sich die jetzigen Herausgeber in erster Linie von einer Forderung leiten lassen, die, schon vor dem Kriege gestellt und hin und her erwogen, doch erst durch unsere groe Zeit zu einem unabweisbaren Erfordernis des Geschichtsunterrichts erhoben ist, von der Forderung nmlich, da die neueste Geschichte und die allerjngste Vergangenheit, aus der unsere ge-waltige Gegenwart erst recht eigentlich und unmittelbar geboren ist, viel strker betont werden mu, als man das bisher getan hat.' In Anerkennung und Befolgung dieses Grundsatzes ist das Quellenbuch einmal bis in die unmittelbare Gegenwart (bis in das Jahr 1918 hinein) fortgefhrt. Dann ist die Zahl der Quellenstcke aus dem letzten Jahrhundert, besonders aber aus der Zeit nach 1861 derartig vermehrt worden, da eine Beibehaltung der alten Teilung in zwei Bnde untunlich erschien. An Stelle des bisherigen zweiten Bandes sind zwei neue ge-treten, von denen jeder fr sich allein dieselbe Anzahl von Quellenstcken enthlt, wie der zweite Band in seiner frheren Gestalt. Als Trennungsjahr wurde ent-sprechend den amtlichen Lehrplnen das Jahr 1815 gewhlt. In seiner neuen Anlage umfat das Quellenbuch also drei Teile: der erste will der deutschen Geschichte von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreiigjhrigen Krieges dienen; der zweite bringt nach einer einleitenden Bercksichtigung der lteren Geschichte Brandenburgs und Preuens Quellenstze zur Geschichte unseres Vaterlandes vom Westflischen Frieden bis zur Beendigung der Befreiungskriege; der dritte endlich umfat die Zeit von 1815 bis zur Gegenwart.
Die Arbeitsteilung ist in der Weise erfolgt, da der zuerst genannte Heraus-geber die vor der Reformation liegenden Abschnitte des ersten und zweiten Teiles (also Nr. 189 des ersten und Nr. 125 des zweiten Teiles) und den dritten Teil, der an zweiter Stelle genannte Herausgeber die der Neuzeit angehrenden Abschnitte des ersten und zweiten Teiles (also Nr. 90131 des ersten und Nr. 26 bis 141 des zweiten Teiles) bearbeitet hat.
Der Text ist mit peinlichster Genauigkeit nach dem Fundort des Originals oder seiner bersetzung wiedergegeben. Wo die Herausgeber selbst die bersetzung (bertragung) oder die Anpassung an den modernen Sprachgebrauch vorgenommen haben, ist dies in mglichst wortgetreuer Anlehnung an den Originaltext geschehen. Eine schulmethodische Bearbeitung und Zurechtstutzung der Quelle oder ein In-
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
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halten zu wollen: Pro Deo amirr et pro Christian poblo et nostro commun salvament, d'ist di in avant, in quant Dens savir et podir me dunat, si sal-varai eo eist meon fradre Karlo, et in adiudha et in cadhuna cosa, si cum om per dreit son fradra salvar dist, in o quid il mi altresi fazet; et ab Ludher nul plaid numquam prindrai, qui meon vol eist meon fradre Karle in damno sit." Ms Ludwig geendet hatte, gelobte Karl in deutscher Sprache Gleiches mit folgenden Worten: In Godes minna ind in thes Christianes folches ind unser bedhero gealtnissi, fon thesemo dage frammordes, so fram so mir Got gewizei indi mahd furgibit, so haldih thesan minan bruodher, soso man mit rethu sinan bruodher scal, in thiu, thaz er mig sosoma duo; indi mit Ludheren in noh-heiniu thing ne gegango, the minan willon imo ce scadhen werdhen."
Der Eid aber, den beide Völker, jedes in seiner eigenen Sprache leistete, lautete in romanischer Sprache so: Si Lodhuwigs sagrament, quae son fradre Karlo jurat, conservat, et Karlus meos sendra de sua part non lo stanit, si io returnar non l'int pois, ne io ne neuls, cui eo returnar int pois, in nulla aiudha contra Lodhuwig nun Ii iver."
In deutscher Sprache aber lautet er: Oba Karl then eid, then er sinemo bruodher Ludhuwige gesvor, geleistit, indi Ludhuwig min herro, then er imo gesuor, forbrihehit, ob ih inan es irwenden ne mag, noh ih noh thero nohhein, then ih es irwenden mag, widhar Karle imo ce follusti ne wirdhit."1)
*) D,e Rede an das eigene Volk erfolgt in dessen Sprache. Den Eid schwur Ludwia der Deutsche m altfranzsischer, sein Bruder Karl der Kahle in althochdeutscher Sprache, da die beiderseitigen Gefolge sie sonst.nicht mehr verstanden htten. Er lautet im Neu-hochdeutschen:
Aus Liebe zu Gott und um des christlichen Volkes und unser beider Heil willen will ich von diesem Tage an fiirderhin, soweit Gott mir Verstand und Macht gibt, diesen als meinen Bruder halten, wie man mit Recht seinen Bruder halten soll, unter der Bedingung da er mir desgleichen tue. Und mit Lothar will ich keinen Vergleich eingehen, der nach meinem Willen jenem zum Schaden gereicht."
bedeutet" ^ die 2jianncn Karls romanisch, diejenigen Ludwigs althochdeutsch schwuren,
<. . ,Eetm Ludwig (Karl) diesen Eid, den er fernem Bruder Karl (Ludwig) geschworen hat, halt, und Karl (Ludwig), mein Herr, was er geschworen hat, bricht, so soll, wenn ich ihn davon nicht abzubringen vermag, weder ich, noch irgendeiner, den ich daran hindern kann, wider Ludwig (Karl) ihm darin Hilfe leisten."
Die Eide gehren zu den ltesten deutschen und franzsischen Sprachdenkmlern.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Christian Karlo Ludwig Ludwig Karl Karl Christianes Karlo Karlus Karl Karl Karl_der_Kahle Karl Lothar Karls Ludwigs Ludwig_(Karl) Ludwig Karl Karl Karl Ludwig) Ludwig Karl Karl Ludwig) Ludwig Ludwig_(Karl) Ludwig Karl
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Morgen besehen wurde, hat sich's befunden, da der Teufel sie der Nacht noch umgewandt und auf den Bauch gelegt habe, und hat ihr das ngesicht im Nacken gestanden1).
B. Stimmen gegen die Hexenverbrennung.
Quelle: Friedrich (Spee2), Cautio criminalis, seu de processibus contra sagas liber . . Rinteln 1631. (Lateinisch.)
bersetzung: Soldan, Beschichte der Hexenprozcsse. Stuttgart 1880. Bd. a. S. 187.
1. Du mut zum Eingang merken, da bei uns Deutschen, und insonder-heit (dessen man sich billig schmen sollte) bei den Katholischen der Aberglaube, die Migunst, Lstern, Afterreden, Schnden, Schmhen und hinterlistiges Ohren-blasen unglaublich tief eingewurzelt sei, welches weder von der Obrigkeit nach Gebhr gestraft, noch von der Kanzel der Notdurft nach widerlegt und die Leute davor gewarnt und abgemahnt werden; und eben daher entsteht der erste Verdacht der Zauberei; daher kommt's, da alle Strafen Gottes, so er in seinem heiligen Worte den Ungehorsamen gedrohet, von Zaubern und Hexen geschehen sein sollen; da mu weder Gott oder die Natur etwas mehr gelten, sondern die Hexen mssen alles getan haben3).
2. Daher erfolgt dann, da jedermann mit Unvernunft ruft und schreit: die Obrigkeit soll auf die Zauberer und Hexen inquiriren (nmlich deren sie mit ihren Zungen so viel gemacht haben). Hierauf befiehlt die hohe Obrigkeit ihren Richtern und Rten, da sie gegen diese beschreiten, lasterhaften Personen pro-zedieren sollen. Dieselbigen wissen nun nicht, wo und an wem sie anheben sollen, weil es ihnen an Anzeichen und Beweisen ermangelt . . . Inzwischen kommt der zweite und dritte Befehl von der Obrigkeit, da sie fortfahren sollen. . . Also gehet dann der Herrschaft Wille vor, und macht man den Anfang des Werks aufs Geratewohl.
Spee schildert dann den Verlauf eines Prozesses und kommt zu dem Schlu:
12. Es folgt demnach schlielich dieses (welches man billig mit roter Tinte anzeichnen sollte), da, wenn diese Prozesse bei jetziger Zeit fortgetrieben werden sollten, kein Mensch, wes Geschlechts, Vermgens, Standes, Amtes und Wrden er immer sein mge, von diesem Laster oder Verdacht desselben sicher sein und bleiben wrde, wenn er nur so viel Feinds hat, der ihn in der Zauberei bezichtigen oder ihn davor schelten drfte. Wanrterthero ich, ich wende mich auch, wohin ich immer wolle, einen armseligen Zustand um mich her sehe, wenn
*) Dieser sonderbaren Umstnde wegen schrieb der Magistrat um eine Rechtsbelehrung an die Universitt zu Marburg, nach welcher der tote Krper vor ein peinliches Gericht gebracht, hinausgefhrt und ffentlich verbrannt wurde.
*) Der Jesuit Friedrich Spee (15911635) hat diese Warnungsschrift der die Hexenprozesse" in der protestantischen Stadt Rinteln drucken lassen und zwar anonym. Erst durch Leibnitz haben wir erfahren, da Spee der Verfasser ist. Dieser groe Mann", sagt Leibnitz, verwaltete in Franken das Amt eines Beichtvaters, als im Bambergischen und Wrzburgischen viele Personen wegen Zauberei verurteilt und verbrannt wurden." Wir geben hier nur einiges aus seiner Schrift wieder.
3) In Ergnzung dieser Ausfhrungen Spees sei hier auf die Bulle Jnnozens' Viii. Summis desiderantes" (bei Mirbt, Quellen zur Gesch. des Papsttums, S. 182 f.) vom 5. Dezember 1484 hingewiesen.
W. u. O. Heinze-Kinghorst, Quellenlesebuch. I. 15
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