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1. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 84

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
84 Eis und Schnee geschtzten Hhen stand, an, warf sie in wenigen Stunden aus ihrer Stellung und nahm ihr 48 Geschtze sowie 6 500 Gefangene ab. Noch an demselben Tage nahmen die Sachsen ihren Rckzug nach Pirna und die sterreicher nach Bhmen. Das war die letzte Waffenthat des alten Dessauers, der bald darauf starb. Schon am 18. Dezember hielt der König seinen Einzug in Dresden, wo dann am 25. zwischen Preußen und sterreich und Sachsen der Friede geschlossen wurde. Die Breslauer Abmachung wurde darin besttigt, und Friedrich erkannte den Gemahl der Knigin Maria Theresia als rmischen Kaiser an. August Iii. zahlte an Preußen eine Million Thaler Kriegskosten. Ausgang des sterreichischen Erbfolgekrieges. Bereits im Jahre 1745 war der seines Landes beraubte Kaiser Karl Vii. gestorben, und von der Mehrzahl der Kurfrsten war der Groherzog von Toskana als Kaiser-Franz I. (17451765) gewhlt und gekrnt worden. Karls Sohn und Nachfolger, Maximilian Joseph, schlo mit Maria Theresia noch 1745 den Frieden zu Fen, in dem er sein Erbland wieder zurck erhielt und allen Erbansprchen entsagte. Mit Frankreich dauerte der Krieg in den sterreichischen Niederlanden noch einige Jahre fort, und die Franzosen kmpften glcklich, trotzdem zeigte Ludwig Xv. von Frankreich wenig Neigung zur Fortsetzung des Krieges, seine Hlssmittel waren erschpft. 1748 und es kam im Jahre 1748 zum Frieden zu Aachen. Frankreich gab alle seine Eroberungen in den Niederlanden auf, und sterreich trat in Italien die Herzogtmer Parma und Piacenza an die spanischen Bonr-bonen ab. Noch vor dem Beginn des zweiten schleichen Krieges hatte Friedrich seinen Staat durch Erwerbung des Frstentums Ostfriesland vergrert. Im Mai 1744 war das alte Frstengeschlecht der Cirksena mit Karl Edzard ausgestorben, und da seit dem Jahre 1695 dem Kurhause Brandenburg als Schadenersatz fr die in den Reichskriegen gebrachten Opfer die An-wartschaft auf das erledigte Land vom Kaiser Leopold und seinen zwei Nachfolgern zugesagt worden war, so lie Friedrich das Frstentum als-bald durch seine Truppen besetzen und erhielt auch ohne Schwierigkeit die Huldigung. Die Bevlkerung war der preuischen Herrschaft bald in treuer Hingabe zugethan. 4. Der dritte schlesische oder siebenjhrige Krieg. 17561763 Veranlassung. Das rstige Emporwachsen Preuens unter Friedrich Ii. erfllte sowohl die greren Mchte Europas mit Eifersucht wie es auch den Neid der kleinen Staaten in hohem Grade erregte. Den Mittelpunkt

2. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 188

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
188 Wiederherstellen, wie sie unter Karl V. bestanden hatten, im brigen aber die Rechte und Freiheiten der Niederlnder unangetastet lassen. Durch solches Vorgehen gewann er sogleich die katholischen sdlichen Provinzen, während die sieben nrdlichen Provinzen (Holland, Seeland, Utrecht' Geldern, Grningen, Friesland und Oberyssel), in denen berall die Re-1579 fonnatton eingefhrt und befestigt war, 1579 die Utrechter Union bildeten und Wilhelm von Dramen zu ihrem erblichen Generalstatthalter whlten. Die Union war der erste Schritt zur vlligen Trennung der Niederlande in Holland (Republik der vereinigten Staaten, die General-staaten) und Belgien. Leider blieb Wilhelm von Dramen nicht lange mehr der Seiter der Union; im Jahre 1584 fiel er durch Meuchelmord in Delft, und nun trat sein Sohn Moritz von Dranien-Nassau (15841625) au die Spitze der Regierung. Der Krieg dauerte fort, bis die Englnder unter Elisabeth den Niederlndern Beistand leisteten und Spanien nach Philipps Tode (1598) gentigt war, unter Philipp Iii. mit der Republik der vereinigten Niederlande (1609) einen zwlfjhrigen Waffenstillstand zu schlieen. Gleich, nachdem der Waffenstillstand erlangt war, fingen die Niederlande an, durch Seemacht und Handel (die ostindische Compagnie) ein einflureicher Staat zu werden, und es whrte nicht lange, so war Amsterdam der Centralpnnkt des europischen Handels. Nach Ablauf des Waffenstill-standes erneuerte sich der Krieg. So lange Spinola die Spanier befehligte, hatten diese das bergewicht, als aber nach dessen Entfernung Friedrich Heinrich von Dranien seinem Bruder Moritz als Erbstatthalter solgte, war bald die berlegenheit auf Seiten der niederlndischen Republik, die endlich im westflischen Frieden (1648) die Anerkennung ihrer Unabhngigkeit von Spanien und auch von Deutschland erhielt. d) Die nordischen Reiche. Die drei nordischen Reiche (Dnemark, Schweden, Norwegen) waren durch die groe Knigin Margareta 1397 durch die kalmarische Union vereinigt worden, um gemeinschaftlich das drckende bergewicht der deutschen Hansa abzuschtteln, ohne da jedoch die Eifersucht dieser Volksstmme gegeneinander durch die Union beseitigt worden wre. Die Schweden hatten sich unter eingebornen Statthaltern (Sten Sture) stets eine gewisse Unabhngigkeit zu wahren gewut. Diese suchte der grausame Dnen-knig Christian Ii. zu befestigen. Im Jahre 1520 entledigte er sich in dem Stock-holmer Blutbad des grten Teils seiner Feinde unter dem schwedischen Adel. Schon vorher hatte er als Geisel nach Dnemark den jungen Gustav Wasa, einen Verwandten Sten Stures entfhrt, dem es gelang, aus der Gefangenschaft zu entrinnen und mit Hlfe der den Dnen feindlichen Stadt Lbeck in Schweden zu landen. Nachdem er vielen Gefahren der Gefangennahme durch dnische Hscher entgangen war, gelangte er nach den Thlern der khnen und krftigen Dalekarlen. An der Spitze einer tapferen

3. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 139

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
sich in seinem Lieblingsspruch A. E. I. O. u. (alles Erdreich ist fter-reich unterthan) aus. Wirklich gelang es ihm, alle Habsburgischen Be-fitzungen, sterreich, Steiermark, Krnten, Tyrol und die Besitzungen in Schwaben und im Elsa, in der Hand seines Sohnes Maximilian zu der-einigen. Ebenso folgenreich war es, da er diesem Burgund und die Niederlande verschaffte. Unter einer Nebenlinie des franzsischen Knigshauses hatte sich seit der Abtretung Burgunds an Frankreich (S. 122) aus dem franzsischen Herzogtum Burgund (Bourgogne), aus der deutschen Freigraffchaft Burgund (Franche-Comte), den heutigen Niederlanden, Belgien und Luxemburg das mchtige Herzogtum Burgund gebildet, das fr das deutsche Reich wie fr Frankreich eine Gefahr war. Der dritte Sprling des neuburgundischen Hauses, Karl der Khne (seit 1476), der reichste und glnzendste Fürst seiner Zeit, war so ehrgeizig, nach der Knigskrone zu streben. Da er dazu der Einwilligung Friedrichs Iii. bedurfte, so bot sich diesem die gnstige Gelegenheit, ein Verlbnis seines Sohnes Maximilian mit der einzigen Tochter Karls, Maria von Burgund, einzuleiten. Noch ehe es zur Vermhlung kam, traf jedoch den bnrgundifchen Herzog ein schweres Geschick. Um den sdlichen Teil seines Reiches (Burgund) mit dem nrd-lichen (den Niederlanden) zu verbinden, wollte er das dazwischen liegende Herzogtum Lothringen und einen Teil der Schweiz erobern. Aber er unter-lag bei Granson und Mutten (1476) den Schweizern, und bei Nancy, wo Schweizer und Lothringer gegen ihn kmpften (1477), wurde er wiederum geschlagen und verlor auf der Flucht sein Leben. Nun trachtete der König von Frankreich nach dem schnen Erbe. Aber Maria von Burgund rief ihren Verlobten Maximilian zu ihrem Schutze herbei und vermhlte sich mit ihm. Maximilian verteidigte tapfer die bnrgundifchen Lnder gegen König Ludwig Xi. von Frankreich, mute ihm aber das Herzogtum Bur-gund (Bourgogne) berlasten. Alles brige Gebiet, die Franche-Comte und die reichen und blhenden Niederlande, verblieben Maximilian. Von da ab beherrschte der Gegensatz zwischen Habsburg und Frankreich der Jahrhunderte hinaus die Geschichte. Die Eroberung Konstantinopels. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts hatte ein tapferer trkischer Stamm unter seinem Sultan Osman, nach dem der Stamm von da ab der osmanische benannt wurde, sich Kleinasiens bemchtigt. Von hier aus bedrohten die Osmanen Europa, zunchst das byzantinische Reich, das seit seiner Herstellung (1261) unter der Dynastie der Palologen neue Kraft und neues Leben nicht erhalten hatte. Es ging durch die Unfhigkeit seines Volkes und der meisten seiner Herrscher,

4. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Lehraufgabe der Oberprima) - S. 168

1907 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 168 — den Anschluß der Dänen und der Süddeutschen, sowie auf Unruhen in Norddeutschland. Die Veranlassung zum Kriege. Einen Vorwand zum Kriege fand Frankreich in der spanischen Königswahl. In Spanien war im Jahre 1868 eine Revolution ausgebrochen, und die Königin Jsabella war vertrieben worden. Die einstweilige Regierung bot im Jahre 1870 dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmariugeu die Krone an. Die Kunde, daß ein Hohenzoller den spanischen Thron erhalten solle, rief in Frankreich die größte Aufregung hervor. Anstatt sich an die spanische Regierung zu wenden, wies der Minister des Auswärtigen, Herzog von Gramont, den Botschafter Graf Benedetti an, vom Könige'wilhelm, der sich zur Kur im Bade Ems aufhielt, zu verlangen, er folle dem Prinzen Leopold die Annahme der spanischen Krone verbieten. Der König lehnte diese Forderung ab, da er kein Recht habe, den Prinzen in seinen persönlichen Entschlüssen zu beeinflussen. Angesichts des drohenden Krieges verzichtete Leopold von Hohenzollern auf die Kandidatur. Schon glaubte jedermann, die Sache sei damit abgetan, als Gramont von dem preußischen Gesandten zu Paris verlangte, der König solle dem Kaiser schriftlich mitteilen, er habe der Würde des französischen Volkes nicht zu nahe treten wollen und schließe sich dem Verzichte des Priuzen an. Entsprechend richtete Benedetti dem Könige, den er auf der Brunnenpromenade traf, seinen Auftrag aus, er folle niemals wieder seine Einwilligung zur Annahme der Kandidatur geben. Wilhelm I. wies diese unwürdige Zumutung entschieden zurück. Die Emser Depesche benachrichtigte die Welt von den Geschehnissen. Die französische Regierung sah die Abweisung als eine Beleidigung an und ries die Reserve ein. Senat und Gesetzgebender Körper bewilligten die Mittel zum Kriege, nachdem der Kriegsminister Leboeuf erklärt hatte, das Heer sei „archipret“. Nach Wien und Florenz ging die Bitte um Hilfe, aber die öffentliche Meinung sah in Napoleon den Friedensstörer. Unter dem begeisterten Zurufe des Volkes kehrte Wilhelm I. von Ems nach Berlin zurück und befahl die Mobilmachung der gesamten Bundesarmee. Der Reichstag bewilligte die geforderten Mittel; nur die Sozialdemokraten — damals zwei: Bebel und Liebknecht — enthielten sich der Abstimmung. Am 19. Juli wurde die französische Kriegserklärung in Berlin überreicht. An demselben Tage, dem Todestage der Königin Luise, erneuerte der König, nachdem er vom Grabe seiner Mutter im Mausoleum zu Charlottenburg heimgekehrt war, den Orden der Freiheitskriege, das Eiserne Kreuz. Der Kampf gegen das Kaisertum. Der Kriegsplan der Franzosen ging dahin, mit Hilfe ihrer starken Schlacht- und Transportflotte eine Landung in Hannover vorzunehmen und

5. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschule - S. 72

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
72 Das deutsche Kaiserreich. 5. der Friede zu Prag. , sterreich mute aus dem deutschen Bunde ausscheiden und leine fechte auf Tchleswig-Hoi.stein abtreten, b. Die Gebiete Schleswig-Holstein Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt a. M. wurden dem preuischen Staate einverleibt, c. Der deutsche Bund wurde aufgelst. Dagegen grndete Preußen mit allen Staaten nrdlich vom Main den norddeutschen Bund. Auch die sddeutschen Staaten stellten fr den Kriegsfall ihre Truppen unter den Oberbefehl des Knigs von Preußen. 6. Bedeutung des Krieges. Nur sieben Wochen hatte der Krieg gedauert; doch hatte er Preuens und Deutschlands Geschick entschieden. Preußen stand da als die erste die einzige deutsche Gromacht. Norddeutschland war durch den norddeutschen Bund geeinigt unter Preuens Fhrung: die Einigung Sddeutschlands war angebahnt. Der deutsch-franzsische Krieg. 18701871. 1. Veranlassung. Durch den Krieg von 1866 war Preußen zu ungeahnter Macht gelangt. Die Erfolge Preuens waren den Franzosen ein Dorn im Auge. Es fehlte nur noch an einem Anlasse zum Kriege. Ein solcher war bald gefunden. 7ie Spanier hatten damals einem entfernten Verwandten des Knigs Wilhelm, dem Prinzen Leopold von Hohenzollern, die Krone angetragen, ^n Frankreich aber wollte man keinen Hohenzollern auf dem spanischen Throne dulden. Napoleon schickte daher seinen Gesandten Benedetti zum Könige Wilhelm in Ems und forderte, da der König seinem Verwandten die Annahme der Krone verbiete. Der König erklrte, da er dazu kein stecht habe, weil der Prinz in seinen Entschlieungen frei sei. Inzwischen hatte dieser aus eigenem Antriebe auf den Thron verzichtet. Nichtsdesto-weniger verlangte Napoleon auch jetzt noch die schriftliche Versicherung von dem Könige, da er fr die Zukunft nie seine Zustimmung geben werde, wenn ein Hohenzoller auf den Thron Spaniens berufen wrde. König Wilhelm wies das dreiste Ansinnen zurck. Trotzdem wagte es Benedetti, ihn auf dem Spaziergange abermals mit der Angelegenheit zu belstigen'. Da wies Wilhelm I. den zudringlichen Gesandten ab. Hierin erblickten die Franzosen eine Beleidigung Frankreichs und erklrten Preußen den Krieg. 2. Gau; Deutschland wider Frankreich. Das deutsche Volk fuhr zornig auf, als es von der frechen Ungebhr Frankreichs gegen den greisen König hrte. Allerorten schallte dem nach Berlin heimkehrenden Monarchen jubelnder Zuruf entgegen. Ganz Deutsch-laud, Nord und Sd, erhob sich wie ein Mann zum Kampfe gegen den Erbfeind. Durch alle Gaue unseres weiten Vaterlandes erbrauste der Gesana: Lieb' Vaterland, magst ruhig fein; Fest steht und treu die Wacht am Rhein!"

6. Geschichte der Neuzeit - S. 23

1899 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 23 Frieden zwischen Spanien und Frankreich zu vermitteln. Ludwig gab nach und bequemte sich zum Aachener Frieden (1668), in dem er die Franche Comte an König Karl Ii. von Spanien zurückgab, aber mehrere wichtige Plätze in den spanischen Niederlanden (Courtrai, Tournay, Lille) behielt. (Zweiter Devolulionskrieg.) 1. Louvois stellte dem König vor, daß die vereinigten nördlichen Provinzen eine noch bessere Beute wären, als die spanischen Niederlande. Besaß man jene, so waren auch diese nicht mehr gegen Frankreich zu halten. Der holländische Handel, die überseeischen Besitzungen mußten als ergiebige Einnahmequellen den französischen Kassen willkommen sein, die lange Grenze Hollands gegen Deutschland ergab eine vortreffliche Angriffslinie gegen das Reich. England, dessen König Karl Ii. in steter Geldverlegenheit war, wurde leicht gewonnen; Schweden versprach Neutralität; unter den deutschen Reichsfürsten traten der Kurfürst Maximilian Heinrich von Köln, ein Wittelsbacher, und der Bischof von Münster auf Frankreichs Seite, während Kaiser Leopolds Minister, Fürst Lobkowitz, versprach, daß seitens des Reiches nichts gegen Ludwig geschehen würde. Die Holländer hatten nur einen namhaften Bundesgenossen: das war Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst. Vergebens hatte Ludwig ihn zu gewinnen versucht. Der Kurfürst mußte für feine westlichen Besitzungen fürchten, wenn die Franzosen zu mächtig wurden; auch fesselte ihn verwandtschaftliches Interesse an den Statthalter, Wilhelm Iii., den Neffen seiner Gemahlin, und endlich kam es darauf an, in der Republik das vornehmste Bollwerk des Protestantismus zu beschützen. Er schloß daher im April 1672 einen Vertrag mit Holland, in dem er versprach, 20000 Mann Hilfstruppen zu stellen, von denen die Holländer die Hälfte zu unterhalten hatten. 2. Ludwig überschritt den Niederrhein und drang, ohne Widerstand zu finden, in die Provinzen ein; nur Holland und Seeland blieben verschont, Amsterdam wurde durch eine künstliche Überschwemmung der Umgegend gerettet. Inzwischen versuchte der Kurfürst den Kaiser zu bestimmen, sich mit ihm zum Schutze des Reiches zu verbinden. Leopold ging darauf ein und sandte ihm ein Hilfsheer unter Mouteeuculi, der aber von Lobkowitz geheimen Befehl hatte, einen Zusammenstoß mit den Franzosen zu vermeiden. Der Kurfürst gedachte, Münster und Köln zur Aufgabe des französischen Bündnisses zu zwiugen und rückte in Westfalen ein; doch hatte Ludwig keinen Geringeren als Tnrenne gegen ihn geschickt, der ihn dann auch durch seine überlegene Kriegskunst zum Rückzüge nötigte. Da nun auch die

7. Geschichte der Neuzeit - S. 41

1899 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 41 Universität zu Halle; auch Fraucke wurde als Professor berufen, gleichzeitig war er Pfarrer in der Vorstadt Glaucha. Er nahm sich der armen, verwahrlosten Kinder seiner Gemeinde liebevoll an und ließ ihnen von unbemittelten Studenten Unterricht erteilen. Als ihm ein Freund einst sieben Gulden schenkte, gründete er eine Armenschule; daraus entwickelte sich ein Waisenhaus, das bald eigene Gebäude erhielt. Ferner entstanden ein Seminar zur Ausbildung von Lehrern, eine Bürgerschule, eine Lateinschule. Die vom Freiherru von Canstein begründete Bibelanstalt wurde mit dem Waisenhause vereinigt; eine Bnchdrnckerei, eine Buchhandlung, eine Apotheke trugen durch ihre Überschüsse zur Erhaltung der Franckeschen Stiftungen bei, die noch heute in hoher Blüte stehen.) (Erwerb der Königskrone.) 1. Nach dem Tode des tapferen Johann Sobieski wählten die Polen den Kurfürsten von Sachsen, August Ii. zum König; mit der Annahme dieser Würde war der Übertritt des Wettiners vom evangelischen Glauben seiner Väter zur römischen Kirche notwendig verbuudeu. Da gedachte auch Friedrich Iii. seiu Haupt mit einer Königskrone zu schmücken, und weil er allein in Preußen souverän war, konnte dies auch uur hier geschehen. Aber die Krone hatte erst Wert, wenn sie von den übrigen Hofen Europas, besonders dem kaiserlichen, anerkannt wurde, und daß die Habsburger ein evangelisches Königtum nicht fördern würden, lag auf der Hand. Aber in jener Zeit war das Streben nach Landerwerb und Machterweiterung allen Fürstenhäusern eigen (dynastische Bestrebungen); mit großartigem Erfolge hatte der König von Frankreich seine dahinzielenden Pläne verfolgt, und noch immer drohte er dem Haufe Habsburg mit neuen Verlusten. Noch einmal sollten die Häuser Bourbon und Habsburg in gewaltigem Kampfe miteinander ringen: der spanische Erbfolgekrieg stand vor der Thür! In dieser Lage wog die Bundesgenossenschaft Brandenburgs schwer. Daher ging der Kaiser auf die Vorschläge Friedrichs ein: er versprach im Wiener Krontraktat die neue Würde des Kurfürsten anzuerkennen und begnügte sich mit der Zusicherung von 8000 Mann Hilfstruppen in dem bevorstehenden Kriege als Gegenleistung. 2. Bereits im Dezember 1700 begab sich der Hof in drei großen Zügen von Berlin nach Königsberg. Ant 15. Januar verkündeten Herolde unter dem Läuten der Glocken und dem Donner der Geschütze auf den Plätzen Königsbergs, daß durch Gottes weife Vorsehung der allertmrchlauchtigfte Fürst Friedrich nunmehr König in Preußen geworden; am 17. Januar wurden die ersten Ritter in den eben ge-

8. Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit - S. 221

1898 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 221 — 1637 und hinterläßt das zerrüttete und entvölkerte Reich seinem Sohne Ferdinand Iii. In demselben Jahre endet mit Bogislaw Xiv. das pommersche Herzogshaus, und da die Schweden die Stünde hindern, dem erbberechtigten Hause Brandenburg zu huldigen, fällt auch Georg Wilhelm von ihnen ab und nähert sich dem Kaiser. Der Krieg löst sich nun in eine Reihe von Unternehmungen ans, die planlos, ohne Zusammenhang durchgeführt werden und bald dieser, bald jener Partei Vorteil gewähren. Unter den kaiserlichen Führern tritt Gallas am meisten hervor, unter den Schweden Baner, der sich durch die entsetzliche Verheerung Böhmens bekannt machte, und Torstenson, der von Podagra gequält, nur in einer Sänfte dem Heere zu folgen vermochte und doch dreimal das Reich siegreich durchzog; er eroberte Sachsen, Böhmen, Mähren und bedrohte Wien. Die Franzosen eroberten die Rheinlande und drangen in Baiern ein. (Der westfälische Friede.) Seit 1643 verhandelten die Abgesandten des Kaisers mit den Franzosen zu Münster, mit den Schweden in Osnabrück. Sechs Jahre dauerten die Verhandlungen, denn die beiden auswärtigen Mächte forderten am lautesten Befriedigung ihrer wenig bescheidenen Wünsche; sie waren es auch, die gegen des Kaisers Willen die Reichsstände zur Beteiligung an den Besprechungen aufforderten. Die Franzosen erhielten die schon seit 1552 in ihrer Hand befindlichen Bistümer Metz, Toul und Verdun, das ganze Elsaß und den Sundgau, doch sollten die darin gelegenen Reichsstädte (Straßburg) beim Reiche verbleiben. Die Schweden bekamen Vorpommern und Stettin; Brandenburg trat die pommersche Erbschaft an, indem es Hinterpommern übernahm, für das an Schweden überlassene Gebiet wurde es durch Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kamin entschädigt, alte Bistümer, die nun weltlicher Besitz wurden. . .... Die durch Friedrich V. dem pfälzischen Hanse verlorene Kur ging mit der Oberpfalz an Baiern über; die Unterpfalz blieb dem Sohne Friedrichs, der auch als achter in die Reihe der Kurfürsten eintrat. Die Unabhängigkeit der Schweizer und der Niederländer wurde anerkannt. Die geistlichen Güter sollten fortan in dem Zustande bleiben, trt dem sie sich am 1. Januar 1624 befunden; dasselbe Jahr sollte für die Zugehörigkeit eines Reichstandes zu der einen der beiden Religionsparteien bestimmend sein. In Reichsangelegenheiten sollten beide gleich berechtigt sein, Streitigkeiten zwischen Katholiken und Protestanten auf dem Kammergericht durch eine gleiche Anzahl von Richtern beider Bekenntnisse entschieden werden. Alle Fürsten erhielten die Landeshoheit; jeder durste auch mit auswärtigen Mächten Krieg
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