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1. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 99

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
99 den zehn Friedensjahren zwischen dem zweiten und dritten schlesischen Kriege, vor allem aber nach Beendigung des letztern, des siebenjhrigen Krieges. Durch ihn hatte Preußen furchtbar gelitten. Eine halbe Million Menschen, das will sagen, fast den achten Teil der Einwohner des Staates hatte der Krieg verschlungen. Furchtbar waren die Verwstungen, die Russen, sterreicher und Sachsen angerichtet hatten. Ganze Städte waren abgebrannt, der Bauer war von seiner Scholle vertrieben, der Adel verarmt, die kleinen Leute ruiniert, ein Drittel der Bevlkerung Berlins lebte von Armen-Untersttzung, und das Vieh war in der Neumark wie ausgestorben. Handel und Wandel lag danieder. Da zeigte Friedrich, da er nicht allein ein groer Schlachtensieger, sondern auch ein weiser Gesetzgeber und Staats-ordner, ein wohlwollender und sorgsamer Landesvater war. Zu--nchst galt es, die Wunden des Krieges zu heilen, die sich in den Oder-gegenden, einem Teile der Marken und Pommern besonders bemerkbar machten. Er verteilte 40000 Scheffel Getreide aus seinen Magazinen zur Aussaat und schenkte Tausende von Militrpferden den Bauern zur Land-bestellung. Auerdem erlie er den verarmten Bewohnern dieser Gegenden die Steuern zum groen Teile und baute auf Staatskosten zerstrte Ort-schaften wieder auf. Im Verlauf weniger Jahre entstanden in Schlesien, Pommern und der Neumark der 15000 neue Huser. Sehr reichliche Mittel spendete er, wenn es galt, abgebrannte Ortschaften wieder auf-zubauen. Als ihm einmal die Greiffenberger dafr dankten, antwortete er: Ihr habt nicht ntig, euch bei mir dafr zu bedanken, es ist meine Schuldigkeit, meinen verunglckten Unterthanen aufzuhelfen; dafr bin ich da." 5. Friedrich der Groe sichert die erworbene Gromachtstellung Preuens. a) Friedrichs Anteil an der europischen Politik während seiner letzten Regierungszeit Nach der Beendigung des siebenjhrigen Krieges stand Preußen in Europa vllig isoliert; alle seine Bundesgenossen hatten es verlassen, und sterreich und Frankreich verfolgten mit Eifersucht seine weitere Entwickelung. Da nherte sich Friedrich Rußland und schlo mit der Zarin Katharina Ii. im Jahre 1764 einen geheimen Vertrag, der ein Zusammenhalten in der ueren Politik bezweckte. Dies zeigte sich bald in ihrem Verhalten Polen gegenber. Die erste Teilung Polens 1772. In Rußland strebte Katharina Ii. (176296) in Anlehnung an die Ideen Peters des Groen danach, Rußland auf Kosten seiner Nachbarn zu vergrern und zur leitenden Macht zu 7*

2. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 148

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
148 bau. msvmb im Norden die Englnder und Franzosen vorherrschten besuchten den Enden die Portugiesen und vor allem die Spanier Diese behandelten m ihrer Habsucht die Ureinwohner gransam. rotteten sie fast bm"stcn f,e das Innere zurck Um der Not der schwachen Indianer die der harten Arbeit nicht gewachsen waren, zu steuern, wurden auf den Rat des edlen Dominikaners Las Cosas strkere Neger aus Afrika nach Amerika verpflanzt, Er ahnte nicht, da er da-durch zu schndlichem Menschenhandel Anla gab. Durch die neuen Entdeckungen wurde in den Verkehrsverhltnissen em gewaltiger Umschwung herbeigefhrt. Der Grohandel ging von Be-nefog und Genua auf die Staaten an der atlantischen Kste der zu-nchst auf Spanten und Portugal, seit etwa 1600 auf die Niederlande fttt etwa 1700 neben deu Niederlanden auf England und seit 1750 aus England allein^ Die Lebensweise erfuhr nach und nach durch das Bekannt-werden neuer Nahrungs- und Gennmittel. Kaffee, Thee, Tabak. Zucker. Kattoffeln, eine tiefgreifende Vernderung, Durch deu groen Gewinn von ? m -rjr, 1"^m Reichtum zu, es sank der Geldwert, und dte Preise schnellten m die Hhe. 4. Die mittelalterlichen Städte und ihre gotischen Dome. Der Kampf zwischen den Geschlechtern und Znfte um Rechts-gleichheit. Trotzdem die Städte seit 1388 durch die Fürsten gedemtigt waren, blieben sie doch die erste Knltnrmacht, Di- Zahl der unabhngigen <*dft: nahm im 14, Jahrhundert und weiterhin sehr zu. Reben den Reichsstdten wnrden jetzt auch die hervorragendsten Hansestdte und die greren Bischofssitze freie Städte, und in vielen landesherrlichen Stdten blieb den Fürsten nicht viel mehr als ein Besatzungsrecht. Als Zeichen der Freiheit stand auf dem Markte das Standbild eines geharnischten Mannes mit erhobenem Schwert, Rvland genannt. Rnn fhrten in den freien Stdten ausschlielich die sogenannten Geschlechter (S. 108) das Regiment der Stadt, Die brigen Einwohner, Handwerker, Knstler, kleine Grundbesitzer, einfache Arbeiter, waren zwar persnlich und in Bezug aus ihren Erwerb frei, allein st- hatten keinen Anteil am Stadtregiment und bildeten politisch und social eine untergeordnete Klasse der Bevlkerung, Wahrend die Patrizier allein den Genu von dem stdtischen Gemeindeland (Atmende) hatten, wurden die Lasten und Stenern fr das stdtische Gemeinwesen fast ausschlielich auf das kleine Brger- und Handwerkertum abgewlzt. Diese Hrte empfanden die Znfte (S. 108) der Handwerker um so empfindlicher, als sie den Patriziern geholfen hatten, das Joch der

3. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Lehraufgabe der Oberprima) - S. 195

1907 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 195 — Um feine finanzielle Not zu beseitigen, verkaufte Spanien noch die Marianen und Karolinen (für 171/* Millionen Mark) an Deutschland. 2. Ostasien. China und Japan hatten erst spät, teils gezwungen, teils freiwillig, sich dem Handel der europäischen Großmächte erschlossen. Freiherr v. Richthofen, die Gebrüder v. Schlagintweit, Przewalski und Heddin hatten durch bahnbrechende Reifen genauere Kenntnis über China, der Arzt Philipp v. Sieb old durch einen vierjährigen Aufenthalt auf Nippon über Japan gebracht. Nachdem China im Opiumkrieg den Engländern 1842 unterlegen war, mußte es fünf Häfen feinen Feinden öffnen und Hongkong abtreten. Infolge des Aufstandes einer Sekte, der Taiping, war es zu neuen Streitigkeiten gekommen. Die Franzosen verbanden sich mit den Engländern und rückten bis in die Ebene von Peking vor. Daher mußte das „Reich der Mitte" 1860 den Fremden mehrere „Vertragshäfen" öffnen, und 1861 nahmen europäische Gesandte in Peking Wohnung. Der Fremdenhaß griff auch nach Korea hinüber. Als hier bei einem Aufstande gegen die Ausländer auch japanische Kaufleute beraubt worden waren, besetzten die Japaner die Hauptstadt Söul und ihre Hafenstadt Tfchemulpo und schlugen die Chinesen, welche ihrem Schutzstaate zu Hilfe kamen. Japan hatte seit 1869 durch Einführung von Reformen nach europäischen Vorbildern (neues Münzfystem, Gregorianische Zeitrechnung, Post, Bankwesen, Aufhebung der bäuerlichen Fronen, Schulzwang, Religionsfreiheit, Staatsgrundgefetz nach preußischem Muster und militärische Ausbildung) große Fortschritte gemacht. Es nötigte 1894—1895 Korea zu einem Schutz-und Trutzbündniffe, eroberte Port Arthur und erzwang den Frieden von Schimonofeki. China trat ihm Formosa nebst den Pescadores (Fischer-inseln) und die Halbinsel Liaotung ab, verzichtete auf feine Hoheitsrechte über Korea und zahlte Kriegskosten. Gegen diesen Vertrag protestierte Rußland, unterstützt von Frankreich und Deutschland, und zwang Japan zum Verzicht auf feine Feftlands-erwerbungen. Dafür bewilligte China den Russen den Vau der sibirischen Bahn durch die nördliche Mandschurei über ©Harbin nach Wladiwostok. Der Fremdenhaß in China führte zur Ermordung zweier deutscher Missionare. Als Deutschland keine Genugtuung erhielt, besetzte es die Kiautfchoubucht. Jetzt wollte England Port Arthur besetzen, doch kam ihm Rußland mit Chinas Zustimmung zuvor und erhielt sogar die Erlaubnis, von diesem wichtigen Hafen über Mukden nach ©Harbin eine Bahn zu bauen. Die Engländer forderten und erhielten nun Weihaiwei. Der Beginn einer Aufteilung Chinas schien gekommen zu fein. 13*

4. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Lehraufgabe der Oberprima) - S. 86

1907 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 86 — Vi. Die Seeherrschaft Englands. 171 Ter Nordamerikanische Freiheitskrieg. 1783 Begründung der englischen See- und Kolonialmacht. Nachdem England unter Cromwell vorübergehend auf Kosten Hollands und Spaniens die erste Seemacht geworden war, suchte Frankreich unter der Regierung Ludwigs Xiv. und Ludwigs Xv. die Vorherrschaft auch znr See zu gewinnen und ein großes Kolonialreich zu gründen. Der Kampf um die Weltherrschaft zur See endete schließlich mit einem Siege Englands und mächtigem Landzuwachs in Nordamerikas. Die Verfassung der Kolonialstaaten. Jeder der 13 Staaten zwischen dem Atlantischen Ozean und den Alleghanies hatte einen königlichen Statthalter an der Spitze, aber verwaltete seine Angelegenheiten selbständig. Da die Kolonisten zu einem großen Teile infolge religiöser Bedrückungen die alte Heimat verlassen hatten, so galt vollständige Glaubensfreiheit, und die Kämpfe mit der Wildnis, mit Indianern und Franzosen hatten ihr Selbstbewußtsein gekräftigt. Die Veranlassung zum Kriege. Zur Tilgung der während des Siebenjährigen Krieges beträchtlich angewachsenen Staatsschuld zog England auch seine amerikanischen Kolonien heran, da ja anch zu ihrem Besten der Kampf stattgefunden hatte, und verlangte, daß Urkunden nur auf gestempeltes Papier geschrieben werden dürsten. Über diese Stempelsteuer entstand allgemeine Unzufriedenheit, und die Kolonisten machten geltend, daß sie, weil sie im Parlament nicht vertreten seien, ohne ihre Zustimmung nicht besteuert werden könnten. Ihrer Beschwerden nahm sich William Pitt an, und die Steuer wurde zurückgezogen. Jetzt nahm das Parlament durch eine besondere Bill das Recht der Besteuerung für sich in Anspruch und legte einen Zoll aus Tee, Glas und Malerfarben. Obwohl die Allgemeinheit dadurch weniger getroffen wurde, blieb der Geist des Widerspruchs, und die Erbitterung machte sich in einer Gewalttat Lust. Im Jahre 1773 warfen im Hafen zu Boston junge Männer, als Wilde verkleidet, drei Schiffsladungen von Tee ins Meer. Infolge des Teesturms sperrte die Regierung den Hafen von Boston und beschränkte die sreie Verfassung des Staates Massachusetts. Bei Lexington griffen die Kolonisten im Jahre 1775 die Befehlshaber der Bostoner Besatzung zum ersten Male an, und im nächsten Jahre traten Vertreter der 13 Staaten zu Philadelphia zusammen, beriefen sich auf die unveräußerlichen Rechte der Freiheit und Gleichheit der Bürger und erklärten sich unter dem 1776 Namen „Vereinigte Staaten von Amerika" für unabhängig. Siehe S. 37 und 71.

5. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Lehraufgabe der Oberprima) - S. 87

1907 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 87 — Verlauf des Krieges. An die Spitze der Amerikaner trat der als-Staatsmann und Feldherr ausgezeichnete Gutsbesitzer Georg Washington aus Virginien. Um die Ausbildung der Milizen machte sich besonders v. Steuben, ehemals Adjutant Friedrichs des Großen, verdient. Wenn auch viele Freiwillige, z. B- der Franzose Lasayette und der Pole Kos-ciußko, zu ihnen kamen, so mußten doch die noch wenig geschulten Milizen vor den Engländern, die wie die Handelsvölker des Altertums ihre Kriege mit Soldtruppen, zumal deutschen, führten, über den Delaware zurückweichen. Erst als die Amerikaner 1777 bei Saratoya im Staate Nenyork 1777 ein englisches Heer eingeschlossen und zur Ergebung gezwungen hatten, sand die Union auswärtige Hilfe. Beeinflußt durch die Lehren der Aufklärung hatte Frankreich den Kampf für die Menschenrechte mit Begeisterung verfolgt, und daher gelang es Benjamin Franklin, dem amerikanischen Gesandten in Versailles, ein Bündnis mit Frankreich zustande zu bringen1); später folgte noch Spanien. Trotzdem war England zur See siegreich, und Gibraltar hielt sich gegen alle Angriffe der Spanier und Franzosen, aber zu Lande zog es schließlich den kürzeren; bei 9)orftoton2) mußte ein zweites Heer (1781) die Waffen strecken. Im Frieden zu Versailles erkannte daher England die Vereinigten Staaten als selbständigen Staat an und trat Senegambien an Frankreich, 1783 Florida und Menorca an Spanien ab. Die Verfassung der Vereinigten Staaten. An der Spitze des Bundesstaates steht der Präsident, der auf vier Jahre gewählt wird, aber wieder wählbar ist. Er hat die ausführende Gewalt, vertritt den Bund nach außen, ernennt die Beamten und hat gegen die Beschlüsse der Volksvertretung ein „suspensives" Veto. Die Gesetzgebung hat der Kongreß, der aus demsenate und derrepräsentantenkammer besteht. Die Repräsentanten werden vom Volke, die Senatoren von den Volksvertretern gewühlt. Erster Präsident war Washington. Nach ihm erhielt auch die Bundeshauptstadt im Distrikt Columbia den Namen. 2. Die Begründung der englischen Herrschaft in Ostindien. Reichen Ersatz sür den Verlust in Amerika erhielt England in Ostindien. Den Grund zu diesem Besitze legte die Ostindische Handelskompanie, die am 31. Dezember 1600 von der Königin Elisabeth mit einem Freibriefe ausgestattet war. Der Handel nahm einen bedeutenden Aufschwung. Karl Ii. und Jakob Ii. erteilten der Gesellschaft noch das *) Seine Büste wurde zu Paris mit dem Verse „Eripuit coelo fulmen scep-trumque tyrannis“ geschmückt. 2) in Virginien.

6. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Lehraufgabe der Oberprima) - S. 72

1907 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 72 — großen Königs schufen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit vom Rhein bis zur Memel und eine starke Einheit, wie sie bisher noch nicht bestanden hatte. Preußen wurde das Land, nach dem die deutschen Talente drängten. Friedrichs Kriegsrnhm lenkte die Aufmerksamkeit Europas auch auf seine Regierungskunst. Preußen erschien als der Musterstaat sowohl im Militärwesen als auch in der Verwaltnng. Viele Fürsten lernten von ihm, dem besten Vertreter des aufgeklärten Absolutismus. Deutschland war durch Friedrichs Sieg vor einem zweiten Westfälischen rieben bewahrt worden, denn Friedrich hatte „in der eigenen Sache die allgemeine verteidigt". Der Kaiser verlor immer mehr an Ansehen, und die Ohnmacht des Reiches war klar zutage getreten. Dem Übergewicht Preußens und Österreichs tonnten sich die kleineren Staaten nicht entziehen, und sie schlossen sich daher an die eine oder andere Macht an, wie einst die Staaten Griechenlands an Athen oder Sparta. Der Dualismus war belegest. Aus ihm sollte die Einheitsbewegung hervorgehen, die ein neues Deutsches Reich schuf. Das ^ tief gefunkene Nationalgefühl hob sich wieder an der Helden- geitalt Friedrichs des Großen. Seine Siege über Franzosen und Russen, Schweden und Kroaten feierten die Deutschen als nationale; daher war die Jugend^ „Fritzisch" gesinnt. Das gestärkte Selbstgefühl der Deutschen zeigte sich besonders aus dem Gebiete des geistigen Schaffens. Der preußische Hauptmann Archenholtz feierte Friedrich in der Geschichte des Sieben- jährigen Krieges; Schubart, Gleim, Ramler u. a. verherrlichten ihn in Liebern; aber die schönste poetische Errungenschaft des Krieges war Lesfings „Minna von Barnhelm". „Der erste wahre nnb höhere Lebensgehalt kam durch Friedrich den Großen und die Taten des Siebenjährigen Krieges in die beutjche Poesie," sagt Goethe in „Wahrheit und Dichtung". Die Geschicke Europas würden hinfort durch die fünf Großmächte Preußen^ Österreich, Rußlanb, Frankreich und England entfchieben; die übrigen Staaten traten in den Hintergrund Friedrich der Große aber „hielt die Wage des europäischen Gleichgewichts in Händen". 7. Friedrichs des Groszen innere Regententätigkeit. Friedrich der Große verbankte seinen Ruhm und seinen Beinamen zunächst seinen glänzenben Leistungen als Felbherr und Staatsmann, aber nicht minber bebeutenb steht er als ein Regent ba, der seine ganze Kraft und Arbeit dem Gebethen seines Staates widmete. Nach dem Kriege suchte der König zunächst der hart mitgenommenen Landwirtschaft zu helfen. Daher erließ er bedrängten Laubwirten die Abgaben ober setzte sie herab, gab ihnen Saatkorn, Zugvieh und vielfach Gelb Zum Aufbau ihrer Gehöfte. Hierbei berücksichtigte er besonbers den Abel, da er in Opferfreudigkeit allen mit gutem Beispiele vorangegangen war. Dauernde Hilfe verschaffte er den verschuldeten adligen Großgrundbesitzern

7. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Lehraufgabe der Oberprima) - S. 109

1907 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 109 — poleon ein neues Papiergeld, erhöhte die Stenern und veranlaßte eine Reform der direkten Steuern; an Stelle der vielfach betrügerischen Selbsteinschätzung trat die Einschätzung durch Staatsbeamte. Eine Aussöhnung mit dem Papste und der Kirche erfolgte noch 1801. Pius Vii. erhielt den Kirchenstaat zurück, und das Konkordat vom 15. Juli 1801 stellte die katholische Kirche wieder her, aber zugleich unter die Herrschaft des Staates. Die Bischöfe ernannte der erste Konsul, der Staat besoldete sie; der Papst hatte nur das Bestätigungsrecht. Daß Frankreich die herrschende Macht in Europa geworden war, zeigte der Reichsdeputationshauptschlutz. Er bestimmte die Entschädigung der- 1803 jenigen deutschen Fürsten, die durch die Abtretung des linken Rheinufers Verluste erlitten hatten. Um den französischen Bevollmächtigten (Talley-rand) bemühten sich alle. Die weltlichen Fürsten bereicherten sich auf Kosten der geistlichen, deren Gebiete „säkularisiert" wurden, und auf Kosten der meisten freien Reichsstädte, die „mediatisiert" wurden. Preußen erhielt die Bistümer Hildesheim, Paderborn und Münster, Erfurt und die Reichsstädte Goslar, Mühlhansen und Nordhausen. Beginn der Kontinentalsperre. Im Jahre 1803 ließ Napoleon Hannover, als Besitztum des Königs von England, besetzen, obwohl es innerhalb der Demarkationslinie lag, und sperrte die Mündungen der Weser und Elbe. Bald daraus rückten französische Truppen auch ins Königreich Neapel. So suchte Napoleon seinen Gegner durch Ausschließung des englischen Handels „von Hannover bis Tarent" wirtschaftlich zu Grunde zu richten und bedrohte den Inselstaat mit einer Landung durch Ansammlung eines Heeres am Kanal. 7. Die Erhebung Napoleons zum Kaiser. Den Versuch zur Beseitigung des Ersten Konsuls und Wiederherstellung des alten Königtums unternahmen im Einverständnis mit den Führern der Emigranten zu London Cadoudal, der ehemalige Feldherr der Vendeer und Ehouans, und der verbannte General Pich eg rn. Zur Ausführung ihres Vorhabens begaben sie sich heimlich nach Frankreich. Ihr Plan wurde 1804 aber entdeckt und Cadoudal als Hochverräter erschossen, Pichegru tötete sich im Gefängnis, und Moreau, dem ein Verkehr mit Pichegru nachgewiesen war, wurde von Napoleon zur Auswanderung nach Amerika begnadigt. Aus die Nachricht, der Herzog von Enghien, Sohn des Prinzen Eonde, gehöre zu den Verschwörern, ließ Napoleon den bourbonischen Prinzen auf badischem Boden überfallen, nach Frankreich schleppen und erschießen. Der neuen Gewalttat und dem Bruche des Völkerrechts sah der deutsche Reichstag ruhig zu. Die Furcht vor einer Rückkehr der Bourbonen und einer damit verbundenen Ungültigkeitserklärung des Verkaufs der Nationalgüter bewog den Senat, das Tribunat und den gesetzgebenden Körper, Napoleon die erb-

8. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschule - S. 47

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Preußen wird eine europische Gromacht. 47 Dem weiteren Vordringen der Russen setzte Friedrich ein Ziel in der blutigen Schlacht bei Zorndorf (1758), wo der verwegene Seydlitz mit seinen schnellen Scharen die feindlichen Massen niederritt. Sein Feldherr Herzog Ferdinand von Braunschweig besiegte die Franzosen bei Krefeld. Diesen ruhmvollen Siegen folgten leider schwere Niederlagen. Friedrich hatte eine gefhrliche Stellung bei Hochkirch bezogen. Whrend der Nacht wurde er berfallen und verlor viele Kanonen und Truppen. Nach der zweiten unglcklichen Schlacht bei Kunersdorf rettete ihn blo die Zwie-tracht der Feinde vor vlliger Vernichtung. Im Jahre 1760 erfocht der König zwei herrliche Siege der die fter-reicher. Bei Liegnitz fiel er unerwartet der sie her und vergalt ihnen den Tag von Hochkirch. In der Schlacht bei Torgau, der blutigsten des ganzes Krieges, brachte der wuchtige Angriff Ziethens die Entscheidung. Dennoch wurde Friedrichs Lage immer milicher; denn seine Krfte er-schpften sich. Da starb (1762) die Kaiserin von Rußland, und ihr Nachfolger schlo Freundschaft mit ihm. Nachdem Schweden und Frankreich sich auch vom Kriege zurckgezogen hatten, mute sterreich 1763 den Frieden zu Hubertsburg schlieen. Friedrich behielt Schlesien. Die Bedeutung des siebenjhrigen Krieges. So hatten denn die grten Staaten Europas sieben Jahre lang vergeblich gestrebt, Preuens wachsende Macht zu unterdrcken. Friedrich Ii. hatte in diesem Kriege nicht blo Schlesien behauptet, sondern auch sich und sein Volk berhmt gemacht. Preußen war eine europische Gromacht geworden. Friedrichs liriciung vor und nach dem siebenjhrigen Kriege. Der lange Krieg hatte einen groen Teil des Landes schrecklich ver-wstet. Viele Ortschaften lagen in Schutt und Trmmern. Die Felder waren nicht mehr bebaut; den verarmten Bauern fehlte es an Saatkorn und Zugvieh. Darum war es Friedrichs erste Sorge, die Wunden, welche der Krieg geschlagen hatte, zu heilen. 1. Sorge fr die Landwirtschaft. a. Gleich nach dem Kriege lie er 40000 Scheffel Getreide an die Bauern verabreichen. Auch verschenkte er die nach der Abrstung brig gebliebenen Pferde. Mehrere Millionen Thaler wurden unter die Bevlke-ruug verteilt; die Provinz Schlesien allein erhielt 3 Millionen. Den Gegenden, welche durch den Krieg besonders schwer gelitten hatten, erlie der König auf mehrere Jahre alle Steuern. b. Um dem Landmanne zu zeigen, wie er seinen Acker am besten bebauen knne, erteilte er Anweisungen an die Behrden. Der Anbau des Klees und der Lupine wurde von ihm gefrdert. Sehr angelegen lie er sich die Verbreitung des Kartoffelbaues sein. c. Ein groes Verdienst erwarb sich Friedrich Ii. durch die Entwsserung des Oder- und des Warthebruches. Dieses Gebiet bestand frher zumeist aus Sumpf. Dort wohnten nur arme Jger, Fischer Rbenkamp, Vaterlndische Geschichte. Oberstufe. 4.

9. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschule - S. 56

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
56 Preuens Niedergang und Erhebung. ich König von Grandenz fem!" In Pillan lie der Kommandant Hermann einen Sarg neben sich hinstellen. Kameraden," sprach er, lebendig bergebe ich die Festung nicht. Wer mich berlebt, lege meine Gebeine in diesen Sarg. Schwrt mit mir: Preußen oder Tod!" Alle schwuren. Graudenz und Ptllan wurden nicht erobert. Kolberg widerstand unter Gneisenau, Schill und dem alten Nettelbeck der franzsischen Belagerung Aber die wenigen Braven konnten den allgemeinen Sturz des Vater-wndes nicht aufhalten. Schon 14 Tage nach der Schlacht bei Jena hielt Napoleon fernen Einzug in die Hauptstadt Berlin. Die knigliche Familie war nach Knigsberg geflohen. Untersttzt von einem russischen Heere, das inzwischen herangerckt war, stellten sich die Preußen 1807 bei Eylau und Friedland nochmals dem gewaltigen Eroberer entgegen; aber sie unter-lagen trotz ihrer heldenmtigen Gegenwehr. 4. Fried- zu Tilsit. 1807. Jetzt sah sich der König gezwungen, Frieden zu schlieen. Die Ver-Handlungen fanden zu Tilsit statt. Auch die Knigin Luise war zugegen. Sie versuchte das traurige Los des Landes zu mildern. Napoleon be-handelte sie verletzend und anmaend. Die Friedensbedingungen, welche er Preußen stellte, gaben einen neuen Beweis seiner Erbitterung. Preußen mute die Hlfte seiner Lnder, u. a. alles Gebiet westlich der Elbe ab-treten, 120 Millionen Mark Kriegskosten zahlen, alle Handelsverbindungen nnt England aufgeben und sich endlich verpflichten, nicht mehr als 42000 Mann Soldaten zu halten. Durch diesen schmachvollen Frieden bte Preußen seine Stellung als Gromacht ein. Preuens Wiedergeburt. 1. Gre des Knigs im Unglcke. Kiefer als durch den Frieden von Tilsit konnte Preußen kaum fallen. Aber dennoch war Friedrich Wilhelm Iii. nicht entmutigt. Im Unglcke zeigte sich vielmehr die wahre Gre des Knigs und seiner edlen Gemahlin Luise. Die Zeit der Prfung brachte aber auch das Volk zur Einkehr in sich selbst. Man empfand die Schmach des Vaterlandes als eine gemein-same Schuld. Viele Leute hatten gottlos und leichtsinnig dahingelebt. Eigennutz und Genusucht, Unglaube und Sittenlosigkeit hatten in den letzten Jahrzehnten um sich gegriffen. Im festen Vertrauen auf Gott unternahm es der König gerade in jener schweren Zeit, auf eine Wiedererhebung Preuens hinzuarbeiten. Deshalb berief er im Oktober 1807 den Freiherrn vom Stein zur Leitung der Staatsgeschfte.*) ) Freiherr vom Stein war in Nassau geboren und stammte aus einem altadeligen Geschlechte. Unter Friedrich _detn Groen trat er in seinem 23. Jahre als Bergrat in preuische Dienste. Von Friedrich Wilhelm Iii. 1804 ins Ministerium berufen, nahm er schon nach wenigen Jahren seinen Abschied, weil der König sich mit den Vorschlgen, die Stein behufs Umgestaltung der Staatsverwaltung machte, nicht befreunden konnte. Gleich nach Abschlu des Tilsiter Friedens berief ihn der König von neuem und ber-trug ihm voll Vertrauen die Leitung der ganzen inneren Verwaltung.

10. Geschichte der Neuzeit - S. 103

1899 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 103 zwang, jenen Reformplänen zu entsagen, änderte auch Friedrich Wilhelm seine Meinung und besetzte polnisches Grenzgebiet. Ostreich, mit Frankreich in Krieg verwickelt, konnte die Patrioten nicht unterstützen und ebensowenig hindern, daß Rußland abermals einen beträchtlichen Teil Polens, nämlich Litauen, an sich riß, Preußen die Städte Danzig und Thorn mit Westpreußen und einen erheblichen Teil Großpolens — Posen, Gnesen, Jnowrazlaw, Kalisch — als Südpreußen vereinigte — ein Zuwachs von 60000 qkm mit einer Million Einwohner. 3. Die dritte Teilung Polens 1795. Eine allgemeine Empörung der Polen unter Koscinszko richtete sich besonders gegen die noch im Lande weilenden russischen Truppen; die Besatzung Warschaus wurde niedergemetzelt.- Aber die Übermacht der Russen verlieh ihnen den Sieg; Poniatowski mußte die Krone niederlegen, der Rest des Landes wurde unter die drei Nachbarstaaten geteilt. Preußen erhielt ein kleines Gebiet am Oberlauf der Warthe (Neuschlesien) und einen Ostpreußen umschließenden, umfangreichen Streifen zwischen Weichsel und Niemen (Neuostpreußen), zusammen 44 000 qkm mit 3/4 Millionen Einwohner. (Die französische Revolution.) Ihre Ursachen. Verschiedene Umstände vereinigten sich, um in Frankreich eine völlige Umwälzung der Verhältnisse herbeizuführen. Durch Ludwig Xv., der sich um Staatsgeschäfte nicht kümmerte, die Steuern seiner Unterthanen verpraßte und das Land wirtschaftlich ruinierte, deffen unglücklicher Krieg mit England die Franzosen ihrer amerikanischen Kolonien beraubte, hatte das Königtum sein Ansehen verloren, und Ludwig Xvi. war nicht der Mann, der es wieder herstellte. Es gab etwa 15 000 Hofbeamte, die jährlich 40 bis 50 Millionen Livres kosteten; schon 1751 beliefen sich die Ausgaben für den königlichen Hofhalt anf 68 Millionen, d. h. auf ein Viertel der Staatseinnahmen. Diese Einkünfte waren ein Privatpersonen oder Gesellschaften verpachtet, die sie mit großer Strenge von den Steuerpflichtigen eintrieben. Die Edelleute, die Geistlichkeit (les ordres privilegies), zum Teil auch die Bürger waren von Abgaben fast gänzlich befreit; die Produzenten allein, also vornehmlich die Bauern, trugen die Lasteu für deu Staat. An den Bauer erhob aber auch der Gutsherr und der Geistliche Ansprüche: Vi4 des Ertrags eines Bauerguts gingen an den Staat, 2/14 an den Gutsherrn, 2/u an die Kirche: kein Wunder, wenn der Bauer Acker und Garten, in dem das Wild ungestraft Hausen durfte, unbestellt ließ, den Weinberg vernachlässigte, um die Ertragsstener nicht zahlen
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