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Die Einfuhr der Rohstoffe kommt bei den Fleisch- und Wurstwarenfabriken
aus der näheren Umgegend Güterslohs, der Versand der Erzeugnisse geht
in die ganze Welt; selbst nach Australien werden Gütersloher Würste
versandt.
Außerdem gibt es iu Gütersloh sechs Webereien. In einigen wird
Baumwolle gewebt, sie heißen Baumwollwebereien, die beiden andern sind
Seidenwebereien. Warum heißen sie so?
Der Rohstoff der Baumwollwebereien ist die Baumwolle. Sie
kommt aus Amerika und andern warmen Ländern. Dort wächst sie auf
dem Baumwollenstrauch. Zeigen! Heute kommt auch schon Baumwolle
ans den deutschen Kolonien Kamerun, Togo und Ostafrika. Welches sind
die Erzeugnisse der Baumwollwebereien? Wozu werden sie benutzt?
Sie werden in Gütersloh gebraucht und uach andern Orten verschickt.
Abb. 40. Hein, Am Webstuhl.
Verlag von B. G. Teubncr, Leipzig und Berlin.*)
'Der Rohstoff der Seidenwebereien ist das Gespiust des Seidenspinners.
Zeigen! Er stammt aus Asien und wird heute iu warmen Ländern ge-
züchtet, am liebsten nährt er sich von Maulbeerbaumblätteru. Zeigen!
Sie gedeihen gut iu Jtalieu, darum wird dort viel Raupeuzucht getrieben.
Früher hat man auch bei uus die Zucht des Seidenspinners versucht, der
geringen Erfolge wegen sie aber bald wieder aufgegeben. Das Erzeugnis der
Seidenwebereien ist die Seide. Wozu wird sie benutzt? Sie wird wie die
Baumwolle in Gütersloh verkaust und in andre Orte versandt.
Die rege Rindviehzucht bei Gütersloh hat Molkereien erstehen lassen,
in denen die Milch zu Butter und Käse verarbeitet wird. Woher stammt
der Rohstoff? Wohin werden die Erzeugnisse versandt? — Die vielen
Häute der geschlachteten Rinder, Kälber, Schafe, Ziegen werden von den
*) 100 X 70 cm. 6 ji
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Abb Hein
Extrahierte Ortsnamen: Güterslohs Amerika Kamerun Togo Ostafrika Leipzig Berlin Asien Gütersloh
— 118 —
Früher hatten die Protestanten und Katholiken die Apostelkirche ge-
meinsam, ihre Toten begruben sie auch gemeinsam auf dem alten Friedhofe.
Heute haben die Katholiken einen eigenen Friedhof. Wo? Wie die Evan-
gelischen so bilden auch die Katholiken eine eigene Kirchengemeinde. Die
Kirchengemeinde wählt Kirchenälteste, die mit den Pfarrern zusammen die
Gemeinde verwalten. In der evangelischen Gemeinde gibt es zwei Ge-
meindevertretungen, die Presbyter und die Repräsentanten. Die Presbyter
bilden die engere und die Repräsentanten die größere Gemeindevertretung.
Die Gemeindevertretung sorgt sür die Unterhaltung der Kirche, der Pfarr-
und Konfirmandenhäuser, der Friedhöfe, sie wacht über die Ordnung des
Gottesdienstes und über das Leben in der Gemeinde. Damit alle Ein-
richtnngen der Kirchengemeinde erhalten bleiben, zahlen die Gemeinde-
Mitglieder jährlich eine Abgabe an die Kirche, das ist die Kirchensteuer.
In der katholischen Kirchengemeinde gibt es einen Kirchenvorstand und
eine Gemeindevertretung. Die Israeliten haben einen Seelsorger, einen
Vorstand und Repräsentanten. Es gibt in Gütersloh ungefähr 14 800
Evangelische, 3500 Katholiken und 75 Israeliten.
Außer Schule und Kirche sorgen noch freiwillige Vereinigungen oder
städtische Einrichtungen für die Bildung der Einwohner Güterslohs. Dazu
gehört vor allem die Volksbücherei. Gegen ein ganz geringes Entgelt
erhält jeder Bürger hier gute Unterhaltuugsschristen oder wertvolle Bücher,
aus denen er sich weiterbilden kann. Auch eine ganze Reihe von Vereinen
bezweckt die Weiterbildung ihrer Mitglieder. Nennt solche Vereine!
Unsre Vereine.
Die Menschen lieben die Geselligkeit. Um sie zu pflegen oder um
irgend ein Ziel gemeinsam eher zu erreichen, schließen sie sich zu Vereinen
zusammen. In Gütersloh gibt es an 120 Vereine. Sie haben sich die
verschiedensten Aufgaben gesteckt. Der evangelische Jünglingsvereiu
sammelt die aus der Schule Entlassenen sonntäglich und an besonderen
Wochenabenden zu anregender Unterhaltung, zu Spieleu und belehreudeu
Vorträgen, um sie so vor den Gefahren und Verführungen, die der Jugend
drohen, zu bewahren. Dasselbe Ziel hat der evangelische Juugsraueu-
verein. Im evangelischen Männerverein versammeln sich Männer, die
christlich leben und Trunk und andre Laster fliehen.
Die Missionsvereine unterstützen durch Gabeu und Sammlungen
das Werk der Bekehrung an den Heiden. Zu ihnen gehören der Frauen-
Missionsverein und der Jungfranen-Misfionsverein.
Im evangelischen Bürgerverein und im katholischen Bürgerverein
werden unterhaltende und belehrende Vorträge gehalten und Musik-
aufsührungen dargeboten. Die Enthaltsamkeit- und Mäßigkeitsvereine
haben die gäuzliche Enthaltung aller alkoholischen Getränke oder den
mäßigen Genuß derselben auf ihre Fahnen geschrieben. Sie wollen dem
Trunk ergebene Menschen von ihren Lastern befreien und so ihre Familien
vor Kummer und Elend bewahren. Zu ihnen gehören der Blau-Kreuz-
Verein, die Guttempler-Logeu und die katholische Mäßigkeits-Bruderschaft.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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— 68 —
mal Brandenburg, viele Flußarme, Sümpfe, Sand- und Schlammab-
lagerungen — Snnderbunds — Dschungeln — gefährliche Tiere, welche?
— Brutstätte des Fiebers und der Cholera — sonst im Gebiete dieser
Zwillingsströme zahlreiche Kanäle — Bedeutung? — Untiefen, ein
teilweises Hindernis für die ausgedehnte Schiffahrt].
Südlich erhebt sich, die eigentliche Halbinsel erfüllend, das Hoch-
land von Dekan (wellig, 3—600 m hoch, teilweise steppenartig). Eine
nördliche Vorstufe bildet die Hochftäche von Malwa. Das Vindhja-
gebirge trennt beide. Die Randkanten von Dekan sind erhoben lostghats
nur 1000 m — breite Küstenebene — Koromandelküste, Westghats in den
Nilgiri (Einsenkung Gap) und Aligiri bis 2 700 in Höhe — schmalerer
Küstensaum — Malabarküste — diese Küstenebenen zeigen eine üppige
Pslanzenwelt]. Nach Westen (Arabisches Meer) stießt der Narbada, zur
Ostküste (Hauptabdachung der Hochstäche — Bengalischer Meerbusen)
wenden sich Godavari, Krischna und Kaveri.
Das Klima ist tropisch. Die Hitze nimmt nach Süden zu. Hin-
dostan hat große Schwüle, Gewitter und Sturzregen. Die Westghats
haben mehr Regen als die Wüste Tharr, Teile des Hochlandes von
Dekan und die Küste Koromandel. Dazu sind die Regenzeiten in den
genannten Gebieten verschieden (herrschende Monsune — das regenreichste
Gebiet im Nordosten, Regenmangel — Hungersnot). Den Europäern ist
das Klima Indiens wenig zuträglich (Gesundheitsstationen).
Indiens Pstanzenwelt zeigt einen großen Arten- und Formen-
reichtum. Hier hat der Reis seine Heimat und bildet ein wichtiges
Volksnahrungsmittel. Dann gedeihen Baniane (indischer Feigenbaum),
Zuckerrohr, Baumwolle, Indigo, Pfeffer (Malabar), Maulbeerbaum
(Seide), Zimt, Mohn (Opiumbereitung), Jute (Gespinste), Weizen,
Mais, Tabak, Hirse und in den Wäldern Kokospalme (vielseitige Ver-
Wendung), Sagopalme, Farbhölzer u. a. m.
Auch die Tierwelt ist großartig entwickelt und ganz besonders
artenreich in den Dschungeln. Die wichtigsten Vertreter der wilden
Tiere sind Königstiger, Panther, Elefant, Nashorn, Affen, Krokodile,
giftige Schlangen (Brillenschlange u. a.). Gezüchtet werden Zebu,
Schaf, Büffel, Elefant u. a. Unser Haushuhn hat hier seine Heimat
(Bankiwahuhn).
Der Boden Indiens birgt reiche Schätze [Gold, Eisen, Kohlen, Edel-
steine (Diamanten, Rubinen u. «.)]. Im Indischen Ozeane und an der
Küste Ceylons werden Perlen gefischt.
Die ältesten Bewohner gehören zur negroiden Raffe (Drawidas aus
dem Hochlande von Dekan, teilweise selbständig, unter englischer Schutz-
Herrschaft). Lange vor Christi Geburt kamen von Nordwesten (durch das
Kabul- und Jndnstal) die arischen Inder oder Hindus (Jndogermanen)
in das Land, verdrängten die Urbewohner immer mehr in das Innere
und bilden hente den größten Teil der Bevölkerung [h^he Kultur des
Landes, zahlreiche Stätten zeugen noch von der ehemaligen Blüte —
größtenteils Brahmanen (Kastenwesen, Veden), der kleinere Prozent-
satz Buddhisten (die Moral wirkte kulturfördernd — Buddha, ein
Königssohn in Indien)]. Die Drawidas stehen in religiöser Hinsicht
noch auf niederer Stufe.
Um das Jahr 1000 drangen mohammedanische Völker, die nach den
Schätzen Indiens Verlangen trugen, in das Land ein (die steißigen
Hindus waren nicht mehr kriegerisch gesinnt — daher hatten die Er-
oberer leichtes Spiel — Einkehr des Islam — Bau von Moscheen).
Im 1». Jahrhundert eroberten Mongolen das Land (Residenzen Delhi
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Personennamen: Malwa Godavari Mohn Christi
— 58 —
bleiben sie ganz aus oder fallen sie nur spärlich, so sind gewöhnlich
schreckliche Hungersnöte in dem dicht besiedelten Lande die
Folge. Andererseits treten wieder durch übergroße Regenmengen
in manchen Gebieten Überschwemmungen ein. In den Küsten-
strichen wird die Tropenschwüle etwas durch die Nähe des Meeres
gemildert, auch in den Gebieten, die an höhere Erhebungen grenzen.
Aber im allgemeinen ist das Klima Indiens den Europäern
unzuträglich, und nicht umsonst sind in bevorzugten Tälern des
Himalaja und in anderen Gebirgstälern des Landes (so z. B.
in den Nilgiri) Gesundheitsstationen (siehe oben!) errichtet
worden, die europäischen Beamten und Soldaten zur Erholung
dienen. Die noch in der Entwicklung begriffene Jugend wird von
Hause aus — wenn anders es die Mittel der Eltern gestatten —
in kühlere Gegenden geschickt.
Ans Wunderbare grenzt der Arten- und Formenreichtum der
indischen Pflanzenwelt, in welcher Fruchtbarkeit, günstige Be-
feuchtung und Wärme vereint wirken. Hier hat der Reis seine
Heimat. Er braucht sehr feuchten Boden. Eigenartig erscheint eine
Neispflanzung zur Nachtzeit. „Mond und Sterne schimmern aus
den Wasserspiegeln (den nahen Flüssen und Seen) empor, als wäre da
unten ein zweiter Himmel. Tausend Leuchtkäfer ziehen mit tanzendem
Fluge darüber hin und kriechen an Halmen und Blättern empor. Und
ein Konzert erschallt, wie wir in unserer Heimat kein ähnliches kennen.
Tausend verschiedene Stimmen lassen sich hören. Die einen klingen wie
dumpfe Glocken, die anderen wie das Meckern einer Ziege. Die einen
erinnern an das Geräusch einer großeu Holzschnarre, die anderen an
hellklingende, weiche Müdchenstimmen. Eine große Zahl von Fröschen
und Eidechsen hat hier ihre Heimat, und eine ebenso zahlreiche Insekten-
schar hilft als begleitender, summender, brummender und trommelnder
Chor bei der Feldmusik. — Aber der Wanderer lasse sich's ja nicht ein-
fallen, nur einen Schritt vom gebahnten Wege zu gehen, um nach einem
jener Musikanten zu sehen, einen Leuchtkäfer zu fangen oder eine Blume
zu pflücken. Er gerät sofort in den Sumpf, aus dem er sich nur mühsam
und beschmutzt wieder herausarbeitet. Eine Anzahl häßlicher Blutegel
würde sofort seine Beine bedecken und ihm viel Mühe verursachen, sie
wieder los zu werden. Auch verweile er nicht zu lange zwischen den
Reisfeldern, denn dem Fremden drohen dort gefährliche Sumpsfieber."
(Tischendorf nach Wagner.) Weiter gedeihen Baniane (indischer Feigen-
bäum), Zuckerrohr, Baumwolle, Indigo, Pfeffer (Malabar),
Zimt, Maulbeerbaum (Seide), Mohn (Opiumbereitung), Jute (Ge-
spinste verschiedener Art), Weizen, Mais, Tabak, Hirse und in den
Wäldern Kokospalme, Sagopalme, Farbhölzer u. a. m. Die
Kokospalme findet eine sehr vielseitige Verwendung und ist einer
der wichtigsten Bäume für die Tropenländer wie für den Welt-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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— 79 —
den benachbarten Küsten Sumatras und Javas, bemerkbar und
rief auch hier noch Unheil hervor. Ungeheure Massen von Dämpfen
und vulkanischer Asche wurden von dem Feuerschlunde ausgestoßen,
und die Seismographen an allen großen Plätzen der Erde zeigten
zu dieser Zeit eine schwere Katastrophe an. Mehrere Tausende
von Menschen büßten hierbei ihr Leben ein.
Die Gebirge treten an vielen Stellen bis dicht an die Küsten
der Inseln heran. Wo sie aber Spielraum in mehr oder minder
breiten Küstenebenen lassen, da rieseln auch ausreichend Wasser-
ädern, die zwar naturgemäß bis zu ihrer Mündung ins Meer
nicht zu großer Entwicklung gelangen können, wohl aber eine reiche
Wasserfülle aufweisen; denn die ganze Inselwelt liegt ja im Be-
reiche der Monsune, welche aus verschiedenen Richtungen (welchen?)
über diese Inseln hinstreichen. Ihre Feuchtigkeit geben sie vor allem
in ergiebigem Maße an die Gebirge ab, welche dann wieder die Ge-
burtsstätten der zahlreichen Wasserläufe sind. Aber auch die
Küstengebiete sind ausreichend mit Niederschlägen bedacht, zu-
mal auch die Passate noch Regenmengen mitführen und hier nieder-
schlagen, so daß das heißfeuchte Tropenklima an manchen Stellen
den Europäern gefährlich werden kann. Auch im Gebiete dieser
Inselwelt wirken aber Gebirge und Meer mildernd auf die
klimatischen Verhältnisse ein. Leider werden die Philippinen
— besonders die nördlichen Eilande — nicht selten schon von
Taifunen heimgesucht.
So ist denn auch die Vegetation eine außerordentlich üppige.
In den Flußniederungen und in den Küstengebieten der meisten
Inseln gedeihen Reis, Zuckerrohr und Tabak (Sumatra, Philippinen).
An den Abhängen finden sich Kaffeeplantagen, höher hinauf Tee-
strauchanpflanzungen. Das charakterisiert besonders die Pflanzen-
welt Javas. Auf den Molukken sind Muskatnuß- und Gewürz-
nelkenbaum zu Hause, der erstere auf Banda, der letztere besonders
auf Amboina. Auf den Philippinen, besonders auf Luzon, wird
wieder neben Tabak viel Hanf, der sogenannte Manilahanf, gewonnen.
Man erhält ihn aus den Stengelfasern hanfartiger Gewächse.
Die Gebirge sind zudem mit dichten Waldungen bedeckt. Es sind
echte Tropenwälder, in denen u. a. Sago-, Arekapalmen, Eben-
holz- (Bedeutung!) und Brotfruchtbäume vertreten sind. Die Früchte
des letzteren (evtl. näher darauf eingehen — Anschauung!) bilden die
Hauptnahrung der Eingeborenen. Aus ihnen läßt sich u. a. auch
ein dem Weizenbrot sehr ähnliches Gebäck herstellen. Der Brot-
fruchtbaum trägt fast neun Monate lang ununterbrochen Früchte,
und 2—3 Bäume genügen, einen Menschen zu ernähren. ■— (Er-
wähnt sei noch, daß aus den Kleinen Sundainseln Bali und Lombok
die Pflanzen- und Tierwelt eine gar verschiedene ist. Die Meeres-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Sumatras Javas Sumatra Javas Banda Luzon Bali Lombok
— 150 —
beutenbften Nutzpflanzen Mikronesiens und Polynesiens aber
sind die Kokospalme, die Banane sowie der Brotfruchtbaum, auf
deren Erzeugnisse sich die Ernährung der Eingeborenen stützt,
die teilweise aber auch noch wertvolle Artikel der Ausfuhr liefern
(Kopra, Kokosfafern, Bananen). Die Kokospalme insonderheit ist
ein garnicht genug zu schätzendes Erzeugnis der Pflanzenwelt.
Was alles ist von ihr zu verwenden?) Die Kokosnüsse sind durch
Meeresströmungen auf diese Inseln gelangt. Nicht viel weniger
wertvoll sind Banane und Brotfruchtbaum. Etwa drei Brot-
fruchtbäume genügen zur Ernährung eines Eingeborenen.
Einzigartig ist auch die Tierwelt der gesamten Inseln der
Südsee. Auch sie erinnert teilweise an die Fauna des Malai-
ischen Archipels und des australischen Festlandes und büßt eben-
falls von Westen nach Osten an Artenreichtum ein. (Grund!) Der
fehlende Kampf ums Dasein (Mangel an Raubtieren) hat z. B. eine
Verkümmerung der Flugwerkzeuge manchervogelarten, eine starke
Vermehrung u. a. m. zur Folge gehabt. So konnten die Einwanderer
auf Neu-Seeland zahlreiche Laufvögel mit Keulen erschlagen und
somit leicht erbeuten. Die größte Art der Laufvögel, die Moas,
sind längst ausgestorben. Sonst zeigen die Inseln in der Fauna
vielerseits noch einen bewahrenden Charakter. Unter den ein-
heimischen Säugetieren Melanesiens sind nur Fledermäuse,
Nager und Beuteltiere zu nennen. Dazu kommt in einzelnen Ge-
bieten der wilde Hund (Neu-Guinea). In der übrigen Inselwelt
waren die Fledermäuse so ziemlich die einzigen Vertreter der ein-
heimischen Säugetiere, nur auf einigendem inneren Jnfelgürtel
näher liegenden Eilanden, so auf den Tonga-Inseln, sind auch
Beuteltiere zu finden. Als Haustiere sind heute auf fast allen
Eilanden Schwein, Hund und Huhn zu finden. Die Bewohnerneu-
Seelands züchten wiederum zahlreiche Schafherden, teilweise sogar
auf künstlich angelegten Wiesen. Sehr reich an Arten ist die
Vogelwelt. Dahin rechnen der farbenprächtige Paradiesvogel auf
Neu-Guinea, Tauben, Papageien, wilde Enten, zahlreiche See-
vögel auf dieser wie auf allen übrigen Inseln, der Kiwi auf Neu-
Seeland u. a. m. Der innere Jnselgürtel hat auch Schlangen und
Krokodile aufzuweisen. Der Fischfang aber spielt im Bereiche der
ganzen Südseeinseln eine bedeutende Rolle. Der Welt der In-
fetten fehlt es — mit Ausnahme von Neu-Guinea — an Artenreichtum.
Es steht dies offenbar im Zusammenhange mit dem Mangel an
entsprechenden Jnsektenpflanzen. Die Zahl der Blütenpflanzen
(Phanerogamen) ist nicht groß. Am zahlreichsten sind noch die
Schmetterlinge vertreten.
Viele Inseln sind überhaupt nicht bewohnt. Die meisten sind
dürftig bevölkert. Melanesien wird — mit Ausnahme von Neu-
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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— 157 —
Im Gebiete dieser Inselwelt (innerer Jnselgürtel usw.) hat in
der Tertiärzeit eine lebhaste Schollenbewegung stattgefunden tent-
stehung — Ausbau—bedeutende Höhenunterschiede: Neuseeland+3800 m,
Tongarinne, östlich von den Tonga-Inseln, — 9200 m; Vulkane (tätige
und erloschene), heiße Quellen — z. B. aus Neu-Seelaud, Neu-Guinea,
den Fidschi-Inseln, Samoa, Tahiti, der Hawaii-Gruppe u. a.^. Der
größte Teil Mikrouefiens und Polynesiens aber setzt sich aus Korallen-
bauten (Lagunen, Atolle oder Ringinseln — Korallenriffe) zusammen
(Jahrtausendelange Arbeit der winzigen Korallentierchen — in weiteren
Jahrhunderten dann mit einer Ackerkrume überzogen — Pflanzenwelt —
Ansiedelung).
Mit Ausnahme von Neu-Seeland und einigen kleineren Inseln —
wie der Osterinsel und Sala-y-Gomez — liegen alle diese Eilande der
Südsee innerhalb der heißen Zone. Doch mildert das Meer die Tropen-
Hitze. Die Beregnung ist reichlich (Monsune, Paffate — einige Insel-
gruppen von Wirbelstürmen heimgesucht). Neu-Seeland ähnelt mit seiner
mittleren Jahrestemperatur den südlichen Ländern Mitteleuropas (reich-
liche Niederschläge — Steigungsregen in allen gebirgigen Teilen der
Inselwelt — zeitweiser Mangel der niedrigen Inseln an Feuchtigkeit).
Die Höhen und Abhänge sowie andere Teile des Innern Mela-
nesiens und Neu-Seelands sind mit Urwald von zumeist tropischer Fülle
bedeckt. Die flachen Küsten tragen teilweise Mangrovebestände (Neu-
Guinea). In der großartigen Pflanzenwelt dieser Inseln sind — ein-
schließlich der Pflanzungen der Europäer — Gewürze, Sago-, Kokos-,
Areka-, Fächerpalme, Brotfruchtbaum, Reis und Mais, Banane,
Yamswurzel, Zuckerrohr, Baumwolle, Tabak, auch Kaffee- und Kakao-
bäum vertreten. Aus Neu-Seeland sind noch die Kaurisichte und der
neuseeländische Flachs wegen ihres großen Nutzens hervorzuheben.
Auch gedeihen hier die meisten Kulturpflanzen Europas. In der
Vegetation Mikronesiens und Polynesiens finden sich auch viele der ge-
nannten Gewächse Melanesiens (Abnahme an Arten, doch nicht an
Fülle). Doch bilden hier die Grundlage der Volksernährung vor allem
Kokospalme, Banane und Brotfruchtbaum (Bedeutung).
Die Fauna erinnert an die Tierformen des Malaiischen Archipels
und des australischen Festlandes (Einwirkung des Mangels an Raub-
tieren aus die Tierwelt der Inseln — bewahrender Charakter derselben
— Eigenart der Lausvögel Neu-Seelands). In Melanesien sind an ein-
heimischen Säugetieren Fledermäuse, Nagetiere, Beuteltiere und wilde
Hunde (Neu-Guinea), aus den übrigen Inseln sast nur Fledermäuse zu
finden. Schwein, Hund und Huhn find den Bewohnern fast auf alle Inseln
gefolgt. Auf Neu-Seeland weiden zahlreiche Schafherden. Die Vogel-
welt ist reich an Arten ^Paradiesvogel (Neu-Guinea), Tauben, Papa-
geien, wilde Enten, zahlreiche Seevögel — der Kiwi (Neu-Seeland)Z. Der
innere Jnselgürtel hat Schlangen und Krokodile. Die Artenarmut
der Insekten erklärt sich aus den mangelnden Blütenpflanzen (viele
Schmetterlinge).
Viele Inseln find unbewohnt oder doch nur dürstig bevölkert.
Melanesien ist von den Papuas befiedelt (mittelgroß, dunkelbraun,
häßlich, Haare schwarz und kraus, die geistigen Anlagen meist gering,
Kleidung dürstig, tätowieren die Haut, eigenartiger Schmuck, Pfahl-
bauten und Baumdörfer, teilweise noch Menschenfreffer, Heiden, Misfion
einigen Erfolg, seßhaft, treiben Landbau, Viehzucht (Schweine, Hühner
— Hunde), Fischfang und Schiffahrt^. Der Handel liegt in den Händen
der Europäer (Beginn mit Sandelholz — Anfang des 19. Jahrhunderts),
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
— 166 —
aber finden sich weite Urwaldgebiete in den feuchteren Fluß-
Niederungen, besonders im mittleren Kongogebiet, in den Küsten-
landschaften sowie in den tief gelegenen Gebirgstälern des
heißen Gürtels (Plantagenbau). In den Randgebirgen sind die
Wälder nicht mehr so undurchdringlich. Alles übrige Land des
tropischen Afrika ist Savanne mit hohem Grase, aus welchem
Strauchwerk und kleinere Baumbestände hervorragen. Ununter-
brochene Baumreihen, sogenannte Galeriewälder, umsäumen die
Flüsse auch in wasserärmeren Gegenden. Die bedeutendsten Gebirge
sind in größeren Höhen von einem breiten Gürtel von Wald
(meist Laubbäumen) umzogen (Gürtelwälder). Darüber hinaus folgen
Matten mit Kräutern nach Art unserer Alpenpflanzen, und
schließlich tritt man in das Gebiet der Moose und Flechten ein.
Gegen die Wendekreise hin folgen die Wüsten und Steppengebiete
(Sahara, Kalahari — letzterer fehlen die Oasen, sie hat mehr
Steppencharakter). Die Flora des Nordens steht unter dem Ein-
flusse des Mittelmeeres (Südeuropa), während im südlichen sub-
tropischen Gebiete des Kontinents dorniges Gesträuch, süd-
afrikanische Buschvegetation, vorwiegt. — Auf die einzelnen
Erzeugnisse der Pflanzenwelt, der wildwachsenden wie der in
Plantagen gepflegten, wird bei der eingehenden Betrachtung der
einzelnen Landschaften des Erdteils näher eingegangen werden.
Unter den besonders nützlichen Kulturgewächsen seien hier nur
Kaffee, Baumwolle, Zuckerrohr, Jams, Maniok, Mais, Weizen,
Reis, Hirse, Bananen, Öl- und Dattelpalmen hervorgehoben.
Artenreicher als die Flora ist die Fauna Afrikas, zumal
dieser zur Entwickelung die nötige Wärme und Bewegungsfreiheit
gegeben ist. Elefant, Löwe, Leopard, Panther, Hyäne, Nashorn,
Flußpferd, Giraffe, Zebra, Büffel, Antilope, Gazelle, Schakal,
Gorilla, Schimpanse, Strauß, Papagei und Webervogel, Kroko-
dil, Riesenschlange und unter denhaustieren Pferd (Berberei), Kamel,
Rind, Schaf und Huhn sind die wichtigsten Vertreter der Tierwelt
(Straußenzucht). Im niederen Tierreich seien noch die zahlreichen
Käfer und Schmetterlinge, die Termiten und die äußerst gefähr-
lich werdende Tsetsefliege erwähnt, deren Stich unter den Rindern
eine Seuche hervorruft. Wo dieses Insekt vorkommt, kann Rindvieh-
zucht kaum betrieben werden. — Von dem Tierreichtum Afrikas
gibt manch' ein stattliches Exemplar in unseren zoologischen
Gärten Zeugnis. — Näheres über die Verbreitung der einzelnen
Tierarten siehe bei der Betrachtung der Tierwelt der einzelnen
Landschaften!
Die allgemeine Volksdichte Afrikas ist gering. Es kommen
nur 5 Menschen auf 1 qkm. Dichter bewohnt find z. B. der Sudan,
Ober-Guinea, vor allem aber einzelne Teile Ägyptens. Als Reste
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Gorilla
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Sahara Kalahari Südeuropa Afrikas Afrikas Afrikas Ober-Guinea
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und der Oftafrikanischen Grabenversenkung liegen eine Reihe größerer
Seen ^Njassa, Bangweolo, Tanganjika, Albert Edward-, Albert-, Viktoria-
(Nkerewe-) und Rudolf-Seez. Der Norden ist auch arm an stehenden
Gewässern (die Schotts und der seichte Tsadsee). In Südasrika ist der
Ngamisee zu nennen. (Den heutigen Handelsverkehr auf einzelnen
afrikanischen Flußläufen und Seen hervorheben!)
Die Flora Afrikas hat nicht die tropische Entfaltung aufzu-
weisen, wie die in der heißen Zone gelegenen Gebiete Asiens und
Amerikas (begründen!), doch erfüllen gewaltige Urwälder die Fluß-
Niederungen (besonders um den mittleren Kongo), die Küstenlandschaften
und tieferen Gebirgstäler. Das übrige Land ist in den Niederungen
mit Savannen bedeckt [hohes Gras mit Strauchwerk und kleineren
Baumbeständen — Galeriewälder an den Flußufern, Gürtelwälder
in den höheren Teilen bedeutender Gebirge, darüber hinaus Matten
mit europäischer Alpenflora, dann Moose und Flechten — gegen die
Wendekreise Wüste (Sahara — Oasen) und Steppe (Kalahari)Z. Im
Norden herrscht Mittelmeerslora (Südeuropa), im subtropischen Süden
südafrikanische Buschvegetation. Unter den nutzbringenden Kultur-
pflanzen sind besonders Kaffee, Baumwolle, Zuckerrohr, Aams,
Maniok, Mais, Weizen, Reis, Hirse, Banane, Ol- und Dattelpalme
zu nennen.
Die bedeutendsten Vertreter der artenreichen Tierwelt (Wärme
und Bewegungsfreiheit) sind Elefant, Löwe, Leopard, Panther, Hyäne,
Nashorn, Flußpferd, Giraffe, Zebra, Büffel, Antilope, Gazelle, Schakal,
Gorilla, Schimpanse, Strauß, Papagei, Webervogel, Krokodil, Riesen-
schlänge, zahlreiche Käfer, Schmetterlinge, Termiten und die Tsetsefliege
(Gefahr für die Rindviehzucht) — und unter den Haustieren Pferd
(Berberei), Kamel, Rind, Schaf und Huhn (Straußenzucht).
Als Reste der ersten Bevölkerung sind die Zwergvölker Inner-
afrikas sowie die Hottentotten und Buschmänner im Süden anzusehen.
Die afrikanischen Neger (dunkelbraun bis rein schwarz, wollhaarig, dicke
Lippen, breite, stumpfe Nase) sind teils Sudan- (Fulbe- oder Fellata-
und Haussaneger — kulturell höher — selbständige Staaten — Acker-
bau, Viehzucht, Hausindustrie), teils Bantuneger (Kongoneger, Duala,
Suaheli, Herero, Zulukaffern, Betschuanen, Ovambo). Zur mittel-
ländischen Raffe gehören Nubier (Nil), Ägypter, Berber (Berberei),
Mauren (Mischvolk), Tuareg (Sahara), Galla und Somali (Somali-
Halbinsel) — sämtlich Hamiten —, Araber (im Norden), Abessinier
(Hochland von Habesch) — Semiten — und Inder (Ostafrika) —
Arier. Auf Madagaskar wohnen Malaien. Dazu leben zahlreiche
Europäer im Lande. Der größte Teil der Eingeborenen ist heidnisch
(Fetischismus). Araber, ein großer Prozentsatz der Sudanneger, Berber
und Inder sind Mohammedaner. Zur christlichen Religion bekennen
sich außer den Europäern die Bewohner Nubiens und Abessiniens sowie
zahlreiche dem Heidentum abgewonnene Eingeborene.
Den Welthandel betreiben die Europäer. Am Binnenhandel sind
auch Eingeborene lebhaft beteiligt (Sudanneger — Karawanenhandel).
Die immer tiefer in das Innere Afrikas eindringende Kultur (Verkehrs-
wege, Eisenbahnen) wird auch die bedeutenden Erzeugnisse Afrikas
(Gold, Eisen, Kupfer, Diamanten, Salz, Kohle, die Produkte der
Pflanzen- und Tierwelt u. v. a.) mit stetig steigendem Gewinn dem
Welthandel zuführen (Welthäfen Alexandria, Port Said, Sansibar,
Kapstadt.)
Die Macht der heute noch unabhängigen Landesteile ist nicht groß.
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Wasserscheide. Unter Insel- und Deltabildung fließt er in den
Tsadsee, dem Mittelpunkte der Abdachung. Er ist flach und teil-
weise sumpfig, und seine Ufer zeigen wegen des sehr schwankenden
Wasserstandes (warum?) eine große Unbestimmtheit. In seinen
Schilfdickichten Hausen Elefanten, Nilpferde, Giraffen u. a. m.,
und zahllose Moskitos entsteigen dem sumpfigen Boden und
quälen Menschen und Tiere.
Der Sudan ist in Anbetracht seiner Lage ein außerordentlich
heißes Gebiet. Der Westen verdankt den während des Sommers
aus Südwesten vom Meere her wehenden Monsunwinden, besonders
in seinen höheren Teilen, aber auch teilweise im Nigerdelta, eine
ziemlich ergiebige Benetzung. Auch der Nilsudan liegt im Be-
reiche des Tropenregens. (Siehe oben!) Die übrigen Gebiete nahe
der Sahara und im Flachsudan, weitab vom Meere, sind regen-
ärmer und bilden daher anch zumeist Steppenboden (Hirtenvölker).
Die Hauptformen der Pflanzenwelt sind Savanne, Urwald
und Kulturboden oder besser Kulturpflanzen (Hackbau, Plau-
tagen, Ackerbau). Unter den Bäumen des Urwaldes, wie er z. B.
in den Küstengebieten und sonst noch überall da, wo Wärme und
Feuchtigkeit sich einen, auftritt, sind vor allem Ölpalmen (Palmöl,
Palmwein), Kokospalmen, Gummiakazien, Tamarinden (eine
Pinienart — die Früchte werden als Obst genossen), Kautschuk-,
Affenbrot- und Wolfsmilchbäume u. a. vertreten. Auch hier winden
sich (siehe die Betrachtung des Urwaldes, Teil Ii, Südamerika!) Lianen
von Baum zu Baum und erhöhen die Undurchdringlichkeit des
Ganzen. Die Flußufer werden ebenfalls von Galeriewäldern
flankiert. Und wo ausgedehnte Savannen vorherrschen, wie in den
inneren Teilen des ebeneren Flachsudans, am Rande der Wüste
und überall da, wo ungünstiger Boden oder doch vorherrschende
Trockenheit keine üppigere Pflanzenwelt erzeugen können, da sind
diese, besonders dort, wo höheres Gras vorwiegt, von Büschen
und einzelnen Baumgruppen durchsetzt, in denen Akazien, Syko-
moren, Affenbrotbäume u. a. vertreten sind. Und wo einigermaßen
rationeller Bodenbau erfolgt, wie vornehmlich in den westlichen
Teilen des Sudans, da gedeihen Mohrenhirse, Mais, Getreide,
Reis, Baumwolle, Indigo, Tabak, Erdnüsse, Ölpalme, Maniok,
Jams u. a. m. Aber selbst innerhalb ausgesprochener Savannen-
gebiete sind einzelne von der Natur mehr begünstigte Strecken der
Kultur zugänglich gemacht. In den Urwäldern hausen zahlreiche
größere und kleinere Affen (Gorilla, Schimpanse), Elefant,
Nashorn, Leopard, und im sumpfigen Untergrunde, in Gras und
Schilf (auch am Tsadsee) Flußpferd, Krokodil, Schlangen, darunter
giftige — dazu schier unzählige Käfer, Schmetterlinge, Mücken,
Fliegen und anderes Getier. Und die weiten Savannen werden
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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