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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 152

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
von 80 cm und darunter grobkörniger Sand. Wir entwerfen eine Skizze und erhalten folgendes Bild: Humus 20-30cm Oelber u. weisser 50-60 cm Oelb- tonschicht (Lehm ) 1, Wm Grober Allu- Mb, 42. Durchschnitt der Struckfchen Lehmgrube. In dein Lehm finden wir viele Steine, größere und kleinere, Feuersteine und Granitblöcke, wie wir sie schon an den Straßen und Wegen überall gefunden haben. Wir sammeln einige, um sie genau zu betrachten. Zuerst die rundlichen, rötlichen Blöcke. Mit unserm Hammer versuchen wir sie zu zerschlageu. Nicht leicht gelingt es, denn sie sind sehr hart. Endlich springt ein Stück ab. Wir betrachten die Bruchstelle. Sie glitzert und flimmert. Noch ein paar Schläge, und in viele kleine Stückchen zer- springt der Stein. Da sehen wir kleine glitzernde Blättchen, kleine graue Körner und lange rötliche oder weiße Leisten. Aus diesen drei Teilen setzt sich der Granit zusammen. Die glänzenden Blättchen heißen Glimmer. Man kann den Glimmer leicht iu Scheibcheu und Blättchen ablösen. Im fernen Uralgebirge in Rußland gewinnt man große Scheiben Glimmer. Wir finden sie manchmal vor den Feuerungstüren der Ofen. Wie weißes, durchscheinendes Glas sehen sie aus. Ihr habt sie gewiß schon gesehen. Dann haben wir noch die grauen Körner. Sie heißen Quarz und sind sehr hart. Das Taschenmesser verderben wir, wenn wir versuchen, mit ihm die Körnchen zu teilen. Der dritte Bestandteil sind die langen rötlich- weißen Leisten. Das ist der Feldspat. Ihn können wir leichter in kleinere, längliche Stückchen zerschlagen. Aus Feldspat, Quarz und Glimmer be- stehen also die mächtigen Blöcke, die härtesten Steine, die wir in unsrer ganzen Gegend überall umherliegen sehen. Aber hier haben wir einen

2. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 48

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 48 — sehen, bis sie durch eine der schmalen Lücken im Gebüsch im Walde ver- schwinden . . . Bald zeigt sich am Gestade der Jaguar, der schöne ameri- kanische Panther, bald wandelt der Hocco (Crax alector) mit schwarzem Gefieder und dem Federbusch langsam an der Uferhecke hin. Tiere der verschiedensten Klassen lösen einander ab. „E8 como in el Paraiso" (es ist wie im Paradies), sagte unser Steuermann, ein alter Indianer aus den Missionen. Und wirklich, alles erinnert hier an den Urzustand der Welt, dessen Unschuld und Glück uralte ehrwürdige Überlieferungen allen Völkern vor Augen stellen; beobachtet man aber das gegenseitige Verhalten der Tiere genau, so zeigt es sich, daß sie einander fürchten und meiden. Das goldene Zeitalter ist vorbei, und in diesem Paradies der amerikanischen Wälder, wie aller Orten, hat lange traurige Erfahrung alle Geschöpfe gelehrt, daß Sanftmut und Stärke selten beisammen sind. (b. Krokodile.) Das Krokodil im Apure bewegt sich sehr rasch und gewaudt, wenn es angreift, schleppt sich dagegen, wenn es nicht durch Zorn oder Hunger aufgeregt ist, so langsam hin wie ein Salamander. Läuft das Tier, so hört man ein trockenes Geräusch, das von der Reibung seiner Hautplatteu gegeneinander herzurühren scheint. Bei dieser Bewegung krümmt es den Rücken und erscheint hochbeinichter als in der Ruhe. Oft hörten wir am Ufer dieses Rauschen der Platten ganz in der Nähe; es ist aber nicht wahr, was die Indianer behaupten, daß die alten Krokodile, gleich dem Schuppentier, „ihre Schuppen und ihre ganze Rüstung sollen aufrichten können." Die Tiere bewegen sich allerdings meistens gerade aus, oder vielmehr wie ein Pfeil, der von Strecke zu Strecke seine Richtung ändert; aber trotz der kleinen Anhängsel von falschen Rippen, welche die Halswirbel verbinden und die seitliche Bewegung zu beschränken scheinen, wenden die Krokodile ganz gut, wenn sie wollen. Ich habe oft Junge sich in den Schwanz beißen sehen; andere haben dasselbe bei erwachsenen Kroko- dilen beobachtet. Wenn ihre Bewegung fast immer geradliuicht erscheint, so rührt dies daher, daß dieselbe, wie bei unseren kleinen Eidechsen, stoßweise erfolgt. Die Krokodile schwimmen vortrefflich und überwinden leicht die stärkste Strömung. Es schien mir indessen, als ob sie, wenn sie fluß- abwärts schwimmen, nicht wohl rasch umwenden könnten. Eines Tags wurde ein großer Hund, der uns auf der Reise von Caracas an den Rio Negro begleitete, im Fluß von einem Ungeheuern Krokodil verfolgt; es war schon ganz nahe an ihm, und der Hund entging seinem Feinde nur da- durch, daß er umwandte und auf einmal gegen den Strom schwamm. Das Krokodil führte nun dieselbe Bewegung aus, aber weit laugsamer als der Hund, und dieser erreichte glücklich das Ufer. (2. Der Orinoco.) Mit der Ausfahrt aus dem Apure sahen wir uns in ein ganz anderes Land versetzt. So weit das Auge reichte, dehnte sich eine ungeheure Wasserfläche, einem See gleich, vor uns aus. Das durchdringende Geschrei der Reiher, Flamingos und Löffelgänse, wenn sie in langen Schwärmen von einem Ufer zum andern ziehen, erfüllte nicht mehr die Luft. Vergeblich sahen wir uns nach den Schwimmvögeln um, deren gewerbsmäßige Listen bei jeder Sippe wieder andere sind. Die ganze Natur schien weniger belebt. Kaum bemerkten wir in deu Buchten der Wellen hie und da ein großes Krokodil, das mittelst seines langen Schwanzes die bewegte Wasserfläche schief durchschnitt. Der Horizont war von einem

3. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 49

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 49 — Waldgürtel begrenzt, aber nirgends traten die Wälder bis ans Strombett vor. Breite, beständig der Sonnenglut ausgesetzte Ufer, kahl und dürr wie der Meeresstrand, glichen infolge der Luftspiegelung von weitem Lachen stehenden Wassers. Diese sandichten Ufer verwischten vielmehr die Grenzen des Stromes, statt sie für das Auge festzustellen; nach dem wechselnden Spiel der Strahlenbrechung rückten die Ufer bald nahe heran, bald wieder weit weg. Diese zerstreuten Laudschaftszüge, dieses Gepräge von Einsamkeit und Großartigkeit kennzeichnen den Lauf des Orinoco, eines der gewaltigsten Ströme der Neuen Welt. (•3. Schildkröten.) Wenn man bedenkt, wie schwer der reisende Naturforscher den Körper der Schildkröte herausbringt, wenn er Rücken- und Brustschild nicht trennen will, so kann man die Gewandtheit des Tigers nicht genug bewundern, der mit seiner Tatze den Doppelschild des Arran leert, als wären die Ansätze der Muskeln mit einem chirurgischen Jnstrn- mente losgetrennt. Der Tiger verfolgt die Schildkröte sogar ins Wasser, wenn dieses nicht sehr tief ist. Er gräbt auch die Eier aus und ist neben dem Krokodil, den Reihern und dem Galliuazogeier der furchtbarste Feind der frisch ausgeschlüpften Schildkröten. Im verflossenen Jahr wurde die Insel Pararuma während der Eierernte von so vielen Krokodilen heim- gesucht, daß die Indianer in einer einzigen Nacht ihrer achtzehn, 12—15 Fuß lange, mit hakenförmigen Eisen und Seekuhfleisch daran, singen. Außer den eben erwähnten Waldtieren tun auch die wilden Indianer der Olbereituug bedeutenden Eintrag. Sobald die ersten kleinen Regenschauer, von ihnen „Schildkrötenregen" genannt, sich einstellen, ziehen sie an die Ufer des Ori- noco und töten mit vergifteten Pfeilen die Schildkröten, die mit empor- gerecktem Kopf und ansgestreckten Tatzen sich sonnen. (4. Am Casiqniare.) Am 14. Mai. Die Moskitos und mehr noch die Ameisen jagten uns vor zwei Uhr in der Nacht vom Ufer. Wir hatten bisher geglaubt, die letzteren kriechen nicht an den Stricken der Hängematten hinauf; ob dies nun aber unbegründet ist, oder ob die Ameisen aus den Banmgipfeln auf uns herabfielen, wir hatten vollauf zu tun, uns dieser lästigen Insekten zu entledigen. Je weiter wir fuhren, desto schmaler wurde der Fluß, und die Ufer waren so sumpficht, daß Bonpland sich nur mit großer Mühe an den Fuß einer mit großen purpurroten Blüten bedeckten Carolinea princeps durcharbeiten konnte. Dieser Baum ist die herrlichste Zierde der Wälder hier und am Rio Negro. Wir untersuchten mehrmals am Tage die Temperatur des Casiqniare. Das Wasser zeigte an der Ober- fläche nur 24° (in der Luft stand der Thermometer auf 25,6°), also un- gefähr so viel als der Rio Negro, aber 4—5° weniger als der Orinoco. Nachdem wir westwärts die Mündung des Calo Eaterico, der schwarzes, ungemein durchsichtiges Wasser hat, hiuter uns gelassen, verließen wir das Flußbett und landeten an einer Insel, auf der die Mission Vasiva liegt. Der See, der die Mission umgibt, ist eine Meile breit und hängt dnrch drei Kanäle mit dem Easiquiare zusammen. Das Land umher ist sehr sumpficht und fiebererzeugend. Der See, dessen Wasser bei durchgehendem Lichte gelb ist, trocknet in der heißen Jahreszeit aus, und dann können es selbst die Indianer in den Miasmen, welche sich aus dem Schlamm ent- wickeln, nicht aushalten. Daß gar kein Wind weht, trägt viel dazu bei, daß diese Landstriche so ungemein ungesund sind. Marquardt, Quellenlesebuch. 4

4. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 41

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 41 — Vier Mann schufen Raum, sechs Mann trugen Proviant und Gepäck, ein Mann unterstützte mich bei der Routenausnahme. Die Pikade blieb natür- lich übersät mit kniehohen Stümpfen des Bambusrohres; sie führte unter liegenden Baumriesen hindurch oder darüber hinweg, ging möglichst oft selbst im kalten Gebirgswaffer entlang, glitt Felswände von 50 — 80 m Tiefe hinab, an denen uns nur Baumstämme einen Halt boten, und hin und wieder wurde die Axt benutzt, um Bäume über hoch angeschwollene Gebirgs- bäche als Brücke zu schlagen. Hier vermag nur der Träger zu folgen. Die verwendeten deutschen Kolonistensöhne trugen auch 30 kg Traglast, wie die farbigen Träger im tropischen Afrika; aber ihre Marschsähigkeit blieb wegen der ungewohnten Arbeit eine geringe, so daß für die Transport- fähigkeit besonders enge Grenzen durch die Kraftleistung der Träger gesteckt waren. Wer die Mühseligkeit solchen Verkehrs miterlebt hat, wird nicht daran zweifeln, daß im gebirgigen Urwaldgelände eine höhere Entwicklung mensch- lichen Wirtschaftslebens gar nicht oder nur langsam und schwer einsetzt, und er wird sich nicht wundern, daß eben in diesen Wäldern Blumenaus noch heute mit die wildesten Indianer, die es überhaupt gibt, Botokuden, teilweise noch mit Steinbeilen ausgerüstet, Hausen, Menschen, die scheinbar keine Haustiere kennen, nur wenige Tiere essen, von Pflanzen, besonders Pinienkernen, Schnecken und Gewürm sich nähren und viel Erde anstatt Salz fressen. (5. Saumpfade.) Wo diese ersten Laufpikaden dauernden Zwecken zu dienen haben, werden sie deshalb zur Benutzung von Tieren, namentlich Maultieren hergerichtet, auf etwa eiuen Meter verbreitert und von Baum- stümpfeu befreit. Der Trausport auf solchen Saumpfaden, die entweder bis zur vorder- steu vermessenen und der Besetzung durch Einsiedler harreudeu Kolonie führen oder das Tiefland mit dem Hochland verbinden, erfolgt meist in Maultierkarawanen in einer Stärke bis zu 30 und 40 Eseln, die im Durchschnitt 6 Arrobeu (zu 16 kg) tragen. Einzelne Tiere tragen bis zu 8 und 9 Arroben. Diese „Truppen" werden mit zwei bis drei Mann bedient, die den Tieren Sättel und Lasten auf- und abladen. Ein Madrin- heiro, ein kleiner Junge, reitet auf der Madriuha, der Leitstute (die öfter auch — ein Wallach ist), voraus. Die Madriuha hat eine Glocke um den Hals gebunden, und die Esel, die von Natur Anhänglichkeit an die Pferde haben, werden an dieses Leittier und sein Geläut von klein auf mit Bedacht gewöhnt. Die Tropeiros, die Bedienung der Truppe, erhalten neben zweimaliger täglicher Kost (500 Reis für den Tag) 10—20 $ Lohn für die Dauer der sechs- bis zehntägigen Reise. Vom Hochland der Blumenauer Komark bis zur Küste stellt sich die Traglast gleich 6 Arroben Fracht dadurch etwa aus 10 H 000. Die Schnelligkeit der Truppe ist eine geringe, da die völlig frei laufenden Tiere gerne weiden. Ein Zusammenkoppeln ist aber bei dem ein- fach unglaublichen Zustand der Saumpfade nicht durchführbar, da jedes Tier sich seine Spur zum Klettern und den besten Platz zum Spruug über Gräben und^ Löcher selbst suchen muß. In der Banmschneiz in Rio Grande do Snl fand ich auf Fahrstraßen zwölf Lastesel mit einer Kette einer hinter den andern gekoppelt. Auf dem vordersten Tier saß der Leiter,

5. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 303

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
303 — St. Wilhelm gerichtet, von dem entzückenden Gewirr des Schifflentstadens erhält — hier spielen das belebende Element die leuchtenden Wüschestücke, die die Waschfrauen unten in der Jll in ihren so straßburgerischen schwimmenden Waschbaracken aufhängen. Ihre volle Wirksamkeit, ihren intimsten Reiz aber verdanken diese Häuser einem Motiv, das wir vom französischen Bürgerhaus her kennen, den hölzernen Läden. Sobald man seine Aufmerksamkeit auf diesen Punkt gerichtet hat, wird man staunen, wie er den allgemeinen Eindruck einer Stadt beeinflußt, wieviel Freundlichkeit und Anmut er z. B. den nord- deutschen Städten entzieht, und wie er den Unterschied zwischen Berlin und Paris zu verdeutlichen vermag. Durch ihn werden anch in Straßburg die ganz anders gebauten Wohnhäuser aus der letzten französischen Zeit mit jener älteren verwandtschaftlich verbunden. Wer frühmorgens Straßburg verläßt, nimmt auf dem Weg vom Inneren nach dem Bahnhof einen letzten starken Eindruck von dieser Stadt mit: Hier schlafen die Häuser, die weiß und verträumt daliegen, wirklich: denn sie haben ihre Fenster verschlossen, und sie werden erst dann erwachen, wenn ein junger Arm jene aufstoßen wird. (2. In den Hochvogesen.) Die Kammwanderuug ist eine der größten Besonderheiten, die das Elsaß zu bieten hat. Denn es ist nun einmal ein eigenartiges Gefühl, auf der Grenze zwischen deutsch und französisch zu stehen, und woran wir seit unserem Aufenthalt im Elsaß so oft erinnert worden sind, das Land jenseits der Vogesen liegt nun sichtbar vor uns. Ein Schritt, und ich bin auf französischem Boden, ein paar Minuten, und ich wandere schon talabwärts, hinab zu deu Menscheu, die von anderer Art und Rasse sind, und die ich vielleicht lieben gelernt habe, wenn ich nicht zu den Toren gehören mag, die Feindschaft zwischen ihnen und uns predigen. Und wie weit liegt dies Welschland, von dem die elsässischen Bauern sprechen, vor den spähenden Blicken offen; die ganze lothringische Hochebene, das Tal der Menrthe mit Saint-Die und Lnneville, das der Vologue mit dem schönen Gerardmer und den beiden großen Seen, das der Mosel mit Epiual werden sichtbar, und dieselben weißen Straßen, die im Reichsland begannen, streuen nun ihre krausen Bänder über ein französisches Departement. Mit guten Augen, bei klarem Wetter und au den geeigneten Ausblicken findet ein Glücklicher vielleicht sogar jedes der zwölf Bistümer, die fchou im 16. Jahrhundert Speklin hier sah, im Lothringischen, im Jura, in der Schweiz und im Rheintal. Allmählich aber fangen wir wieder an, unserer nächsten Umgebung Aufmerksamkeit zu schenken; denn wir nähern uns dem Gebiet des berühmtesten Hochvogesentales, dem oberen Müustertal. Die Fahrstraße, die uns zur Linken begleitet, ist die Sulzeruer, die Münster mit Urbeis ver- bindet, und wenn wir wieder einen See unter uns liegen sehen, sind wir anch schon auf der Höhe von Sulzern, vor dem die große Straße von Münster nach der Schlucht das Kleintal verläßt und zum Kamm abbiegt. Vielleicht erhält man von Münster den stärksten Eindruck, wenn man es ohne Übergang von der Ebene aus aufsucht. Man steigt gegen Abend in Colmar in die Bahn, die, unaufhörlich läutend, ins Fechttal führt — wenn man in Münster aussteigt, ist es Nacht. Sofort merkt man, daß man mitten in den Bergen ist; eine außerordentlich kühle Luft weht von

6. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 307

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 307 — und Alltäglichkeit aus der Ebene mitgebracht haben — dann bedauert man, daß man beim Eintritt in den Hof nicht auch von dem Frieden umfangen wird, der ans früheren Stichen und Ansichten vom Odilienberg spricht. Vi. Die Pfälzer. („Die Pfälzer." Ein rheinisches Volksbild von W. H. Riehl. Stuttgart und Augsburg. I. G. Cottascher Verlag, 1857. 408 Seiten, 4 Mark, geb. 5 Mark. S. 39 bis 40, 42—43, 86—87, 111 — 112, 188—191, 235-237, 243—244, 246—247, 288 bis 289.) (1. Einteilung der Pfalz.) Die Vorderpfalz hat den Reiz des Stromes mit seinen heimlichen waldgrünen Auen und Inseln, den Reiz der Ebene mit ihrer Gartenkultur des üppigsten Feldes, die tausend von der Natur schon künstlerisch komponierten und abgerundeten Bilder der Hart- landschast mit den malerisch buuteu Städten und Dörfern, Kirchen und Burgen, mit den Vordergründen der Kastanien- und Nußbaumalleen, mit dem Mittelgrunde der Rebenhügel, mit dem Abschluß der harmonischen und doch so originellen Linienführung der Hartberge. Das gebirgige Westrich hat die Naturspiele seiner märchenhasten Felsblöcke, seine engen, dunklen Schluchten, den tiefschattigen Buchenwald, die unberührte Naturfrische seiner Bmnentäler, feiner inneren Höhenzüge. Die Landschaft des hügeligen Westrich dagegen läßt sich nicht in so einfachen Zügen zeichnen. Hier wirkt der Reiz der Übergänge, der Mannigfaltigkeit, der Reiz nicht großer Gesamt- bilder, sondern einzelner kleiner Szenen und Gruppen, die im einzelnen genossen sein wollen. Liebliche Wiesengründe, stille, friedliche Waldtälchen, Fernsichten über kahle und doch dnrch ihre schönen Formen reizvolle Hügel- wellen, freundliche, enge Städteprospekte, malerisch schmutzige und malerisch reinliche Dörfer, düsteres Tannendickicht und lustiger Buchenwald, Getreide- fluren und Torfmoorniederungen wechseln miteinander. Das Ganze ist vielleicht etwas unruhig, aber doch voller Anmut, und wenn eine persönliche Bemerkung hier am Orte ist, so möchte ich fröhliche Wochen unter Freunden genießen in der Vorderpfalz, einsam wandern im gebirgigen Westrich, aber dauernd wohnen im Westricher Hügelland. (2. Das Hügelland vor der Hart.) Mit Stolz lenkt der Pfälzer den Blick des Fremden auf diesen gesegneten Strich vor der Hart, „wo selbst die Bettelleute Kapitalsteuer zahlen." Was Deutschland an Obst und Gartenfrucht Köstliches bietet, das sindet sich hier. Schon die Ortsnamen sprechen für das Alter dieser Kultur. Da finden wir ein Nußdorf, eiuen Birnbach und Äpfelbach, eine Kästen- (Kastanien)-bnrg, selbst Waldreviere, die ihren Namen vom Weinban herleiten, einen Ritter Schnittlauch von der Kästenburg, einen Ritter von Knoblauch und einen von Holzapfel. Als die Pfälzer unter Friedrich dem Siegreichen zur Schlacht bei Seckenheim an- rückten, hatten sie ihre Helme mit Nußlaub geschmückt, dem echten Wahr- zeichen des Landes. Seit unvordenklicher Zeit ziehen Kähne und Schiffe mit pfälzischen Nüssen und Kastanien befrachtet den Rhein hinab nach Holland; in unfern Tagen aber führt das Dampfschiff selbst frische Kirschen von der Hart nach London. Von dem köstlichen Weinwuchs brauche ich nicht wiederholt zu reden. Die neuere Zeit hat den pfälzischen Wein wieder zu seinen mittelalterlichen Ehren gebracht, die eine Weile fast verschollen 20*

7. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 308

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 308 — schienen, und wenn man nach Umständen 6000 Gulden für ein Stück 1852er Deidesheimer Auslese zahlt, so ist selbst die alte Nebenbuhlerschaft zwischen Pfalz und Rheingau wiederhergestellt. Vielleicht briugens die Pfälzer auch uoch so weit wie die Schwaben, die in guten Jahrgängen Trauben von solchem Gehalt erzielen, daß, wenn der Bürgermeister nur eiue Beere am Mund zerdrückt, die ganze Gemeinde davon einen Rausch bekommt. (3. Das gebirgige Westrich.) Es ist nicht ein Übergangsgebiet, sondern eine scharfe Linie, welche den Ostrand des Westrich von der Vorderpfalz scheidet. Ganz anderes Land, andere Leute kommen hinter dem Vorwall der Hart. Es gibt keinen bestimmteren Gegensatz zu absolutem Weinland als absolutes Waldlaud, und beides steht hier unvermittelt nebeneinander. In manchen der fruchtreichsten Striche der Vorderpfalz ist schon lange vor der französischen Revolution bitter geklagt worden über die Entlegenheit der Waldungen, die schwierige Holzzufuhr und wahreu Holzmangel. In vielen Waldgegenden des Gebirges dagegen mag man um- gekehrt klagen über den Mangel an ausgiebigem Ackerboden bei Waldüber- fluß. Doch begann schon im vorigen Jahrhundert die Ausführung der Hochstämme als Floßholz zum holländischen Schiffbau diesem Überfluß teilweise ein Ende zu machen. Am Rheinufer finden wir reine Fischerdörfer, wie etwa Altripp, fast ans eiuer Jufel gelegen, mit einer kleinen Gemarkung, die überwiegend ans Wiese und Wald besteht, ein Dorf, deffen Bevölkerung gar keine andere Wahl hat, als dem väterlichen Gewerbe der Schiffahrt und der Fischerei treu zu bleiben. Das Fischerdorf Roxheim hat sogar eine „Fischkirchweih." Vor der Hart stießen wir auf ebenso notwendige reine Weiudörfer. Hier im gebirgigen Westrich haben wir etliche reine und ursprüngliche Holzhauer- dörfer. So Dansenberg bei Kaiserslautern, welches erst in ziemlich neuer Zeit von Holzhauern an einer lichten Stelle mitten im alten Reichswald erbaut worden ist. Denselben Ursprung schreibt man der Gemeinde Linden- berg hinter Neustadt zu. Das Emblem im Ortssiegel von Dansenberg — ein Baum, darauf ein Vogel fliegt — wird auf die Vogeljagd gedeutet, der weiland die Dansenberger Holzhauer in ihren Mnßestnnden nnter den Fenstern ihrer Häuser obgelegen haben. Man sieht, im gebirgigen Westrich atmet alles Waldesluft. (4. Regsamkeit und Fleiß der Pfälzer.) Die Pfälzer gehören zu den fleißigsten Landwirten Europas; eiu gesegneter Boden begünstigt diesen Fleiß. Doch genügt dies nicht, die glänzenden Resultate der pfälzischen Wirtschaft zu erklären. Es kommt noch die fränkische glückliche Hand dazu, die Beweglichkeit, der Fortschrittstrieb, der Rationalismus des Frauken. Der schwäbische Bauer ist nicht so hitzig, dagegen vielleicht noch zäher in seinem Fleiße wie der Pfälzer; aber er ist nicht so flink, nicht so gewürfelt, er hat jenen schlagfertigen fränkischen Mutterwitz nicht, für welchen der Pfälzer ein ganz eigenes Wort besitzt: er ist nicht so „schlitz- öhrig". Andere sprechen „schlitzhärig" und meinen, es bedeute einen Haar- spalter. Das trifft aber den Sinn nicht, und der grübelnde Schwabe wäre viel mehr eiu Haarspalter als der Pfälzer. Wer fo praktisch pfiffig ist, wie einer, dem der Büttel schon einmal die Ohren geschlitzt hat, ist schlitzöhrig, ein „durchtriebener" Schlaukopf. Kraft dieser angestammten Lebensklngheit hat sich der Franke in der Pfalz, am Mittelrhein und Unter-

8. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 312

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 312 — zu wandern, um sofort mitten in die absolute Kartoffelküche versetzt zu sein. Die Leute vor dem Gebirge nennen die Westricher: „Kartoffelsäcke", und diese danken ihnen mit einem „groben Pfälzer" und geben dafür ihren Kartoffeln, oder wie hier das Volk sagt, „Grumbeeren", um so schmeichelndere Beinamen. Es sind Feldhühner — mit dem Karst geschossen, Vaterlands- Verteidiger — wider den Hunger. (8. Sprachproben.) Der Schwabe fragt: „Wo gescht' na?", der Alemanne: „Woane?", der Pfälzer: „Wo gefch'de anne?" — der Hesse und Nassauer dagegen: „Wo gest'de hin?" Der Alemaune und Schwabe kommandiert Pferde und Ochsen mit „huscht und hott" (rechts und links), der badische Pfälzer des rechten Rhein- users desgleichen; bei dem Pfälzer des linken Ufers hört man dagegen fchon der fränkische Ruf: „haar und hott", im Westrich gauz entschieden. Doch wäre es möglich, daß auch in der bayerischen Vorderpfalz der alemannische Ruf noch hier und da im Schwange ginge. Das schwäbische „Häfele" kennt man noch in der Pfalz, aber viel besser schon das fränkische „Dippche". Gleich dem Alemannen wirft der Pfälzer die Flickwörter „just" und „jnstement" noch fleißig in die Sätze und beginnt auch wohl sein letztes Wort mit einem elsässischen „enfin". Er weiß, gleich dem Alemannen, daß die Bienen auch Immen heißen, während wir dies am Mittelrhein erst beim Schulmeister lernen müssen; er spricht noch von „dausig" Gulden und vom „Bu" und hängt den Adjektiven das zärtlich weiche i an — schöni, liebi, gnti usw. — als hätte er dies alles in Hebels alemannischen Liedern gelesen. Er sagt auch wohl noch mit dem Alemannen „nimmi" statt nicht wieder. Der hessische Franke kennt „nimmer" nur als Schriftwort im Sinne einer verstärkten Verneinung. In Alemannien und der Pfalz wachsen „Grumbeere", in Schwaben „Grnmbire" und „Erdbire"; erst nördlich von Mainz werden ganz entschieden Kartoffeln daraus. B. Mitteldeutschland. I. Der Rhein und sein Stromgebiet im Rheinischen Schiefergebirge. („Land und Leute," Monographien zur Erdkunde, In Verbindung mit hervor- ragenden Fachgelehrten herausgegeben von A. Scobel. X. „Am Rhein". Die Rhein- lande von Frankfurt bis Düsseldorf und die Täler des Rheinischen Schiefergebirges. Von H. Kerp. Mit 182 Abbildungen nach photographischen Aufnahmen und einer farbigen Karte. Bielefeld und Leipzig, Verlag von Velhagen & Klafing, 1901. 183 Seiten, 4 Mark. S. 48, 56—59, 101—102, 116, 155—157, 166—168, 173—174.) (1. Weinlese und Weinbereitnng.) Vorwiegend drei Traubensorten verdankt der rheinische Weinbau seineu großen Rus: dem Riesling, der den Anspruch erheben kann, die edelste Traube der Welt zu sein, dem Österreicher, der auch Sylvauer genannt wird, und dem Burgunder. Die beiden erstgenannten Reben liefern den Weißwein, letzterer den Rotwein. Der Riesling gehört zu den harten Sorten, er reift spät und liefert Weine, die sich durch ihr herrliches Bouquet auszeichnen. Der Österreicher reift früher und gibt gute, runde und volle Qualitätsweine, denen aber der Duft der Rieslingsweine abgeht. Die rheinischen Rotweine zeichnen sich durch ein eigenartiges, würziges Aroma aus.

9. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 313

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 313 — Eine frohe Zeit ist im Herbst die Zeit der Lese. Dann entfaltet sich in den Weinorten Rheinlands ein lustiges Leben und Treiben. Wenn auch unser heutiges Geschlecht mit manchen schönen alten Sitten gebrochen hat, so ist doch die frohe Stimmung dieser Zeit geblieben. Sie kommt besonders dann zur Geltung, wenn die Weinstöcke einen guten Behang haben, und wenn neben einem gnten Ertrag — der Winzer redet von einem halben oder dreiviertel Herbst — auch eine gute Qualität zu erwarten ist. Mit solcher Ernte ist der Winzer wohl zufrieden; kennt er doch all die Feinde, die die- selbe hätten vernichten können, die Tücken der Witterung, die Plageu der Insekten und die Pilzkrankheiten. Helle Freude lacht aus seinem Auge, wenn er sieht, wie uuter der Kraft der kochenden Sonne in den Beeren der Trauben der Saft anfängt in Wein überzugehen. Er merkts an dem Dnrch- sichtigwerden der Beeren. Die Gemeindeväter bestimmen jetzt die Schließung der Weinberge. Selbst der Besitzer darf sie nicht mehr betreten. Während des ganzen Tages geben die Hüter der Weinberge scharf acht. Endlich sind die Trauben völlig reif. Der Beginn der Lese wird öffentlich bekannt gemacht. Böllerschüsse künden den bedeutungsvollen Tag an, und Glockenklang läutet ihn feierlich ein. So ist es wenigstens noch in vielen Rheinorten. Mit Jubel im Herzen steigt das Winzervölkchen hinauf in die Wein- berge. Die Sonne hat die Herbstnebel zerstreut, und herrlich blickts sich hinab in das liebliche Rheintal. Dort unten liegt das Heimatörtchen, so traut gebettet am Ufer des blinkenden Stromes und umgeben von den Gruppen der Obstbäume. Dort das Kirchlein mit dem alten, moosigen Schieferdache. Selbst das eigene Wohnhäuschen ist zu sehen. Bald sind schon die ersten Tragkörbe voll Trauben gepflückt. Die starken Burschen tragen sie hinab. Dort unten hält auf dem Wege ein Ochsengespann. Große Bottiche stehen auf dem Wagen, die die süße Last aufnehmen sollen. Wie flink fpringen die Burschen die vielen Stufen des Bergpfades hinab! Voll Lust schwenken sie die Mützen, nach oben und nach unten grüßend. Dort oben aber, bei der Lese, sind die Mädchen bald in fröhlicher Stimmung. Das Tal erklingt von frohen Weisen, bis ein Scherzwort alle zum Lachen bringt und den Gesang verstummen macht. Anch in dem Kelterraum der Winzerhäuser herrscht geschäftiges Leben. Die ankommenden Bottiche werden in die Presse geleert. Schon fließt der Traubensaft, der süße Most heraus. Wie herrlich er schmeckt! Die Oechsle'sche Wage zeigt ein hohes Mostgewicht an. Das gibt ein Weinchen! so schmunzelt der Alte, der von vielen guten Weinjahren, doch auch von schlechten zu erzähleu weiß. Nach etwa acht Tagen fängt der Most an zu gären. Er verliert seinen süßen Geschmack und nimmt einen bitteren an. Zugleich wird feine Farbe milchig trübe. Der erfahrene Winzer weiß fchon am Federweißen, wie der Most jetzt heißt, heranszuschmecken, wie der spätere Wein wird. Mit der fortschreitenden Gärung entsteht aus dem Federweißen der junge Wein. Erst nachdem dieser geklärt ist und genug gelagert hat, kommt er in den Handel. Im Frühjahr beginnen die Weinhändler, die Wirte, die Kasinos ihre Weineinkäufe zu machen, und in manchen Weinorten, wie in Bingen, Mainz, Rüdesheim, Kloster Eberbach, Kreuznach, Koblenz und namentlich Trier finden dann öffentliche Weinversteigeruugeu statt. Daun

10. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 315

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 315 — (3. Das Moseltal.) Übereinstimmend^) ist der reiche Rebenschmuck der Bergwände, die ebenfalls aus schiesrigem Gestein bestehen; gleich ist auch die große Zahl der Burgen, die malerisch die Berge krönen, sehr ähnlich serner das Bild der Ortschaften, die an den Fluß sich betten, und deren schiefergraue Dächer im Sonnenschein hell aufblitzen. Und doch wie ver- schieden ist das Gesamtbild! Weniger großartig ist das Moseltal, wie auch sein Fluß sich mit dem stolzen Rheinstrom nicht messen kann. Aber ein reicherer Wechsel des landschaftlichen Bildes ist ihm eigen. Schon die viel zahlreicheren Biegungen, die die Mosel macht, bewirken dies; denn bei jeder Biegung öffnet sich dem Auge ein neues, oft völlig anderes Bild, während sich im Rheintal jeder Blick ins Endlose verlängert. Am wenigsten ist die unterste Strecke, von Cochem ab, durch Biegungen gegliedert, am reichsten das mittlere Drittel zwischen Bernkastel und Cochem. Dort macht der Fluß vielstundenlange Umwege, um fast zur uämlichen Stelle zurückzukehren. Am meisten nähert er sich selbst nach der großen Schleife von Zell an der Stelle, wo die ans hohem Felskamm gelegene Marienburg zur Betrachtung des eigenartigen Landschaftsbildes mit einem doppelten Flußlaufe einladet. (4. Blick ins Ahrtal.) Auf eine großartige Felsenlandschaft schauen wir von der Burg Altenahr, dem Stammsitz des Grafengeschlechts von Are, deren Bau bis ius zehute Jahrhundert zurückreichen soll, oder vom Weißen Kreuz herab. Wohl zehnmal sehen wir die Ahr hinter den schroffen Fels- wänden, die entweder mit zierlichem Buschwerk bewachsen oder bis hoch hinauf mit Reben geschmückt sind, verschwinden und wieder hervorkommen. Bis Walporzheim reicht der enge Teil des Ahrtales. Noch an vielen Punkten entfaltet dieses mittlere Talstück seine eigenartige Schönheit. Zuweilen erweitert das Tal sich etwas, und ein größerer Rebengarten nimmt uns auf. Dann aber treten die Berge in malerischen Formen wieder näher an den Fluß heran und zwingen ihn zu neuen Jrrlänfen. In dem kühlen Wasser- gründe spielt die Forelle. Die rote Felsennelke schmückt das Gestein. Hie und da sühren von der Landstraße Steinstufen hinauf zu den Weinbergen. Wir wandern an der vielbesuchten Lochmühle und an dem in stillem Tal- frieden liegenden Mayschoß vorüber und blicken hinauf zu den geringen Resten der einst auf steiler Felshöhe so trotzig gelegeneu Saffenburg. In breiterem Tal erholt sich die Ahr von ihren Jrrläusen. Dann grüßen wir die Bunte Kuh, einen mit spitzer Nase aus der Bergwand heraustretenden Fels. Der eigentümliche Name soll von einer Wette herrühren. Für den Preis einer Kuh erkletterte ein Mädchen den Fels und wechselte auf der vorspringenden Nase das Strumpfband. Gleich hinter der Bunten Kuh erreichen wir Walporzheim, den weltberühmten Weinort, wo im St. Peter gar man- cher Zecher des Weines Kraft erfahren hat. (5. Der Kölner Dom.) Weiter westwärts wandernd, gelangen wir zur Hochstraße, der Hauptgeschäftsstraße Kölns. Sie ist verhältnismäßig schmal, und um so mehr tritt der lebhaste Verkehr, der sich zu jeder Tages- zeit durch sie bewegt und in den Mittags- und Abendstunden fast zu stocken droht, in die Erscheinung. Wir schließen uns der fluteuden Menge an und ziehen an den glänzenden Geschäftsläden vorüber, bis wir auf dem Wallrafs- platz plötzlich gebannt stehen bleiben. Wir stehen fast unmittelbar vor den x) Mit dem Rheintal.
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