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1. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 135

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 135 — legenheit zu Handelsanknüpfungen aller Art. Hier kamen die meisten Eingesessenen zusammen. Wie heutzutage noch der Bauer vor und nach dem Gottesdienste auf dem Kirchplatz oder in der nahen Wirtschaft, in der er ausspannt, mit Verwandten und Bekannten Zwiesprach hält oder not- wendige Einkäufe und Besorgungen erledigt, so auch vor Jahrhunderten. Am Tage der Kirmeß wurden Verkaufsstände aufgeschlagen und allerhand Gebrauchsgegenstände und Waren ausgelegt. Ein reges Leben und Treiben entfaltete sich und den Getränken wurde tüchtig zugesprochen. Wenn heute so mancher Jahrmarkt mit heftigen Schlägereien endet, so war dies früher um nichts besser, vielleicht noch schlimmer. Aus den erst gelegentlich er- richteten Verkaufsständen entwickelten sich allmählich ständige. Die Krämer bauten sich an, und so entstand am Kirchplatz eine Reihe Krämerhäuser. Die reichen Bauern des Kirchspiels aber errichteten in dem entstehenden Orte sogenannte Spieker oder Speicher, wie wir sie noch heute auf den Bauernhöfen (Meier Raßfeld) finden. Der Name hat sich bis auf den heutigen Tag hier noch in Familiennamen erhalten. Der meiste Grund und Boden gehörte dem Bischof von Osnabrück. Ihm gehörte auch der Meierhof zu Gütersloh. Alljährlich mußte er nach dem Register von 1240 folgende Abgaben dem Bischof liefern: Drei Molt Weizen, 30 Scheffel Gerste, 4k fette Schweine, 2v* Denare für Wein, 4 Fässer Butter, 30 Käse, 16 Hühner, 2 Gänse und 100 Eier. (Eickhofs.) 1241 kam der Meierhof an das Kloster Marienfeld gegen Eintauschung der Schiffheide zwischen Gütersloh und Wiedenbrück. Bis zum Jahre 1803 blieb er im Besitz des Klosters. Lange Zeit hindurch wird das Dorf Gütersloh nur aus der alten Kirche und den auf oder am Kirchhof gelegenen Häusern bestanden haben. Allmählich dehnte es sich aus, und Straßenzüge wie die Münster- und Königstraße, die Blessenstätte und ein Teil der heutigen Berliner Straße entstanden. Von den alten Häusern sind nur noch wenige erhalten. Das alte Küsterhaus und das Haus Nr. 7 am alten Kirchhof stammen noch aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Kriege. Nicht lange wird es mehr dauern, dann werden die letzten ehrwürdigen Zeugen der vergangenen Tage verschwunden sein. Das Kirchspiel Gütersloh war ursprünglich sehr groß. Es gehörten nicht nur das Amt Gütersloh und die Bauerschaften Sundern, Blanken- Hägen und Nordhorn, sondern auch Kattenstroth, Spexard, Avenwedde, das Olbrock und der Hof Schledebrück dazu. Das Olbrock war eine aus alt- germanischer Zeit stammende „gemeine Mark". Es lag zwischen Gütersloh, Rheda und Wiedenbrück und bestand aus Wald, Heide und sumpfigem Wiesenland. Den altfreien Bauern stand das Olbrock zu gemeinsamer Benutzung zu. Sie durften in ihm Holz schlagen und das Vieh weiden lassen. Die Herrschaft Rheda. Gütersloh gehörte zur Herrschaft Rheda. In ihr war das Geschlecht der Edelherren von Freckenhorst begütert. Sie wuchsen allmählich zu Herren des Landes heran. Die älteste Gewalt aber besaß der Bischof von

2. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 163

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 163 — V. Griechenland. („Reisebilder aus dem griechisch-türkischen Orient" von Professor Ix Freiherrn von der Goltz, Direktor des Evang, Predigerseminars in Wittenburg in Westpr. Halle a. S^, Verlags von Eugen Strien. 156 Seiten, geh. 3 Mark, geb. 4 Mark. S. 6—9, 31—34, 43-45.) (1. Athen.) Unser Hotel liegt in einer der breiten neuen Straßen in der Nähe des Universitätsgebäudes; die Stadt trägt hier durchaus den Charakter einer vornehmen kleineren Residenz. Die öffentlichen Gebäude sind in klassischem Stil aufgeführt. Die Läden haben ansehnliche Schau- fenster. An den Straßenecken stehen wie in London die jugendlichen Stiefel- Putzer (genannt Lustro), jedes Winkes gewärtig. Der Verkehr ist der einer mittelgroßen Stadt, nur lebhafter und bunter als bei uns, nach orientalischer Art. Die Hauptstraße führt direkt zum Königsschlosse, einem großen qua- dratischen, nicht sonderlich schönen Bau. Es liegt etwa in der Mitte der neueren Stadt, die zwischen dem Akropolishügel und dem steilen Bergkegel des Lykabettos sich ausdehnt. Nach dem letzteren zu gibt es eine größere Zahl stiller Straßen mit eleganten Wohnungen, das Quartier der Vor- nehmen. Am Fuß der Akropolis dagegen dehnt sich der ärmlichere und engere Teil der Stadt aus, räumlich umfangreicher, aber sehr viel weniger ansehnlich. Die Straßen sind eng und schmutzig. Die Läden und Werk- stätten sind meist nach der Straße ganz offen, so daß das ganze Arbeits- leben zutage tritt. Kapellenartige Kirchen, von denen gerade die kleinsten die ältesten sind, beweisen, wie beschränkt die Mittel für größere Bauten sind. An den Redaktionen der Hauptzeitungen warten zahllose Jungen auf die Ausgabe der neuesten Nummer, um sie mit großem Geschrei in alle Straßen der Stadt zu tragen. An den zahlreichen Läden für Lebensmittel duftet es lieblich und penetrant. Geldwechsler bieten ihre guten Dienste an, um türkische oder fränkische Münze in griechische umzutauschen. Hat man dann das edle griechische Papiergeld erst in den Händen, so kann man aus den Zehndrachmenscheinen leicht zwei Fünfer gewinnen, wenn man sie mit dem Federmesser durchschneidet. Im ganzen kauft man bei Anwendung der nötigen Vorsicht recht wohlfeil. Ein eigentümliches Bild gewähren einige enge Gassen am Fuß der Akropolis, von denen jede nur von je einem Ge- werke belegt ist. In der einen wohnen lauter Schuster, in der anderen lauter Schlächter, in einer dritten lauter Schlosser usw. Eng, dürftig und wenig reinlich reiht sich Werkstatt an Werkstatt. Auch die Wohnhäuser sind meist nur kleine einstöckige Häuser. Sehr zahlreich sind die kleinen Kaffenia, in denen die Griechen gern stundenlang bei einem Schälchen starken Kaffee sitzen, um zu politisieren. Sie sind unglaublich anspruchslos in ihren Genüssen, aber ebenso verschwenderisch mit ihrer Zeit. Wenn man durch diese Straßen geht, hat man noch wenig Eindrücke von klassischer Schön- heit oder von griechischem Idealismus — auch Spuren des Altertums zeigen sich nur spärlich. Wenige Reste römischer Gebäude sind aufgedeckt. Die alte Stadt der Griechen lag noch näher am Fuß der Akropolis. Man betritt ihr Gebiet, wenn man aus den winkligen Gassen herauskommt auf den großen wüsten Platz, auf dem sich der altehrwürdige dorische Hephästus- tempel erhebt, wunderbar erhalten durch mehr denn zweitausendvierhundert Jahre, ein Denkmal der Blüte Griechenlands, jetzt umgeben von den Zeichen Ii*

3. Teil 1 - S. 36

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 36 — der durch feine Klugheit und Tatkraft, durch seinen eiseruen Willen Deutschland stark und mächtig gemacht hat. Darum nennt man ihn auch den Schmied der deutschen Einheit. Deutschlands Einheit und Macht wurde mit Schwert und Blut auf deu Schlachtfeldern der Kriege von 1864, 1866 und 1876/71 erworben. Als in dem siegreichen Kriege 1870/71 die Franzosen gänzlich geschlagen und der französische Kaiser Napoleou mit seinem Heere gefangen genommen war, wurde am 18. Januar 1871 König Wilhelm zum Deutschen Kaiser aus- gerufen. Im neuen Deutschen Reiche wurde Bismarck der erste Reichs- kanzler. Noch bis zum Jahre l890 hat er die Geschäfte der Regierung geführt. Am 30. Juli 1898 folgte er seinem, ihm schon 1888 ooran- gegangenen Kaiser iu das Jenseits. Auf seinen Grabstein ließ er die Worte fetzen: Ein treuer Diener feines Herrn! 21. Am alten Markt. er Markt bildet den Mittelpunkt des alten Bielefeld. Wegen feines Alters wird er oft der alte Markt genannt. Auf ihn münden die beiden wichtigsten Geschäftsstraßen, die Obern- und Niedernstraße. Außer ihnen führen die Piggenstraße, der Gehrenberg, die Rathaus- und die Altstädter Kirchstraße auf den Markt. Kommen Abb. 14. Das Wappen der Stadt Bielefeld. wir von der Niedernstraße, dann haben wir zur Linken das alte Rat- haus. In früheren Zeiten war es der Sitz der städtischen Verwaltung. Heute beherbergt es in den oberen Räumen die öffentliche Volks- bücherei. Hier kann jeder Bielefelder gute und schöne Bücher leihen. Am Hanse erblickt man das bunte Wappen der Stadt Bielefeld. Was stellt es dar?

4. Der erste Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 56

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 56 — Heimkehr denken. Elf Monate nach jener Heimkehr aus Ems mit der zugleich bte Kriegserklärung kam, am 16. Juni 1871 zog Kaiser »e^bers@ne fe!ner siegreichen Armee in die nunmehrige Kaiserstadt Berlin. Zwei Tage darauf fand in ganz Deutschland eine kirchliche Dankfeier statt. Darnach ehrte Kaiser Wilhelm alle Mithelfer und hohen Heerführer durch Orden und T i t e l und sorgte dafür, daß den I n v a l i d e n aus den französischen Kriegsgeldern eme Reichspension gesichert wurde. Aus den erbeuteten Kanonen entstanden zur Erinnerung für die kommenden Geschlechter m Städten und auf Bergeshöhen herrliche Denk-p »L te fünften baöon find die hohe Siegessäule mit der Siegesgöttin aus dem Konigsplatze in Berlin und das National-n«L.1jlttr der Germania aus dem Niederwalde. 20. Wilhelms des Großen Lebensende. Im Kriege war die ober M lil n T "6 des deutschen Volkes zustaude gekommen, aber es kostete noch viel Arbeit, auch die innere Einianna wiederherzustellen^ Gott verlieh dem greisen Kaiser langes Leben und Frieden auch diese zu vollenden. Die nächsten Jahre gingen uzen,Maße und G e w i ch t e fü? gauz Deutschland zu beschasseu. Auch die V e r k e h r s w e a e, Post und Telegraph wurden m Reichsverwaltung übernommen und me Eisenbahnen zu Staatseigentum gemacht. Gesetze und fj(r 1 §1 een^ta1b™Jd;mie roir f'e ic$t haben. Tüchtige Männer halfen dem Kmserbe, diesem Einignngswerke, und es war ihm eine große Freude, dieses Werk immer weiter fortschreiten zu feheu Auch in [einet Familie hatte Kaiser Wilhelm noch manche Freube. Schon vor den Kriegen war er Großvater geworben. Nach den Kriegen erlebte er's noch, daß auch feine Enkel sich vermählten und ihm Urenkel schenkten. Ein Großsohn in Baden vermählte sich mit enter nassauischen Prinzessin, und unser jetziger Kaiser nahm die schleswig-holsteinische Prinzessin Auguste Viktoria zur Gemahlin. So wurden die Wunden, die einst das Schwert im Krieg geschlagen, im Frieden wieder zugeheilt. Auch das war ihm eme große Freude, und „Hurra! Vier Kaiser!" ries er aus, als ihm am 6. Mai 1882 der erste Urenkel, unser jetziger Kronprinz geboren wurde. Jede Hochzeit und jeder Geburtstag in der Familie gaben Anlaß zu neuen Familienfesten. Das schönste davon war das Fest der g o l d n e n H o ch z e i t, das zu einem Volks-! e )t für ganz Deutschland wurde. So kam allmählich Kaiser Wilhelms neunzigster Geburtstag heran; er wurde ein Jubeltag für ganz Europa. Gegen hundert Fürsten erschienen in Berlin zum Gratulieren. Es war die letzte große Freude, die der greife Kaiser hatte. Schon in den Tagen der Geburtstagsfeier fühlte sich der Kronprinz heiser. Bald darnach ging er nach Ems, später nach England und Schottland, noch später in die Alpen und endlich cm die Riviera, um
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