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wohnt war. Bei dem heutigen Antun in Burgund schlug er die Hel-
vetier, die 375,000 Mann stark in Gallien sich neue Wohnsitze suchten,
und bei Mühlhausen im Elsaß den tapferen deutschen König Ariovist.
Er überschritt sogar zweimal den Rhein und gieng eben so oft nach Bri-
tannien (England). Den gefährlichsten Kampf hatte er mit dem ritter-
lichen Be rein get orir zu bestehen, der alle Gallier zu den Waffen rief
(52), aber bei Alesia in Burgund sich ergeben mußte. — Cäsar legte
Straßen an, beförderte Ackerbau, Gewerbe und Handel', setzte römische
Richter ein, und römische Sprache und Sitte verdrängte nach und nach
die keltische (Druiden ---- keltische Priester; Menschenopfer).
Anmerk. Eine römische Legion zählte 5—6000 Mann und zerfiel in
Schwerbewaffnete, Leichtbewaffnete und Reiter. Ein Schwerbewaffneter hatte
zu tragen: Helm, Panzer,Beinschienen, Schilde, kurzes Schwert, 2^Wurfspieße
oder eine Lanze, Kochgernth, Stricke, Beil, Säge, 3 Schanzpfühle.
§♦ 48. Pomp ejus und Cäsar. a. Aus Neid bewog Pom-
pejus den Senat, Cäsar zur Niederlegung seines Oberbefehls und zur
Entlassung seiner Truppen aufzufordern. Mit den Worten: „Der Wür-
fel ist gefallen !" rückte Cäsar über den Rubicon (Flüßchen 5 Meil.
südl. v. Ravenna) gegen Rom. Pompejus floh mit seinen Truppen nach
Griechenland. Cäsar wandte sich zunächst nach Spani ey, wo nach der
Schlacht'von J lerda (nördlich vom Ebro) die meisten Pompejaner zu
ihm übergiengen, und dann nach Griechenland. „Du führst deu Cäsar
und sein Glück!" rief er dem Schiffer zu, der zagend jin die stürmischen
Wogen schaute. Er schloß Pompejus an der westlichen Küste Griechen-
lands ein; als dieser aber siegreich durchbrach, lockte er ihn nach Thessalien
18 und siegle über ihn in der entscheidenden Schlacht von Pharsälus. Pom-
pejus floh nach Aegypten und fand dort durch Meuchelmord den Tod,
schmerzlich von seinem großen Gegner beweint. —b. Cäsar verrichtete mit
seinem kleinen Heere in Alerandria Wunder der Tapferkeit gegen die
Truppen des minderjährigen ägyptischen Königs; die Regierung des Lan-
des übertrug er an dessen Schwester^, die schöne Kleöpatra. — Dann
eilte er nach Kleinasien und unterwarf in wenigen Tagen den Sohn
des Mithridätes, so daß er nach Rom berichten konnte: „Ich kam, sah,
siegte." Nun kehrte er nach Rom zurück, wo er zum Diktator und Kon-
sul gewählt ward. — In Afrika hatten unterdessen die Anhänger des
Pompejus und die Republikaner ein zahlreiches Heer gesammelt; in der
mörderischen Schlacht von Thap sus erkämpfte Cäsar einen vollständigen
Sieg (46). Der edelste seiner Gegner, der jüngere Cato, gab sich sel-
der den Tod. Cäsar feierte in Rom einen glänzenden Triumph und ge-
währte dem Volke eine köstliche Bewirtung, prächtige Festspiele und reich-
liche Geld- und Getreidespenden. — Der letzte Krieg erwartete ihn in
Spanien; bei Munda errang er, nachdem er die Legionen persönlich
in den hin- und herwogenden Kampf geführt, über die Söhne des Pom-
pejus den Sieg (45). — c. Nach seiner Rückkehr wurde er als „Vater
des Vaterlandes" begrüßt und auf Lebenszeit zum Diktator und später
zum Imperator (Herrscher) ernannt. Als solcher vereinigte er mit
dem Oberbefehl über Heer und Flotte alle übrigen höchsten Aemter. (Als
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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Extrahierte Ortsnamen: Burgund Gallien Rhein England Alesia Burgund Ravenna Rom Griechenland Spani Griechenland Thessalien Alerandria Kleinasien Rom Rom Afrika Rom Spanien
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2 M.), trockne Sommer, festen Niederschlag, kümmerlichen Pflanzenwuchs
(Flechten, Moose, Zwergbäume), Pelzthiere und starke, große Wasscrthiere
(Eisbär, Wale), eintönige Farben an Thieren und Pflanzen, prächtige
Nordlichter und Eisberge.
3. Die Erde als Wahnplatz der Menschen.
(Politische Geographie.)
§. 14. a. Die Zahl der Menschen wird auf 1400 Mill. geschätzt
(§. 10). — b. Nach der Gesichtsbildung und Hautfarbe unterscheidet man
5 Hauptstämme oder Rassen: 1) Der kaukasische Stamm: meistens
weiß, im S. gebräunt; Kopf eirund oder rundlich, Stirn hoch. Tempe-
rament (Seclenstimmung) vorwiegend cholerisch d. h. heftig (Nordgerma-
nen und Indier ruhiger); durch Einsicht und Arbeitstrieb zu planmäßiger
Arbeit fähig. Geschichtliche oder Kulturvölker. — Zwei Hauptzweige:
a) indo-europäische Völker: Inder, Perser, Kaukasier, Deutsche, Slaven,
Griechen, Römer, Kelten; b) semitische Völker: Juden, Phönizier, Ara-
der, Chaldäer, Assyrer, Lydier. — 2) Der mongolische Stamm: weizen-
gelb, zuweilen braun; Backenknochen hervorspringend, Stirn zurücktre-
tend und schmal, Schädel eckig, Augen klein und schiefliegend; Tempera-
ment vorwiegend melancholisch (trübe). Mongolen, Chinesen. — 3) Der
malayi sche Stamm: braun, auch gelblich und schwarz; Stirn hoch,
Kiefern hervorragend, Mund und Nase breit; Temperament cholerisch.
Bewohner Malakkas und der hinterindischen Inseln. — 4) Der äthio-
pische Stamm: schwarz; Kopf zusammengedrückt, Stirn zurück-, Kiefern
vortretend, Nase breit und platt, Lippen dick und wulstig, Haar kraus
und wollig; Temperament sanguinisch (heiter). Neger. — 5) Der ame-
rikanische Stamm: thonfarbig, im N. kupferröthlich, im S. bräunlich
und schwärzlich; Stirn zurückweichend (durch Zusammenpressen eckig),
Nase groß und gebogen, Augen klein, Haar schwarz und straff. Tempera-
ment phlegmatisch (gleichmüthig). Indianer Amerikas. — c. Man zählt
etwa 800 Sprachen auf der Erde, davon über 400 in Amerika.
Anmerk. Alle Sprachen gehören 7 großen Sprachstämmen an: dem
indo-europäischen, semitischen, chinesischen, tatarisch-finnischen, malayischen, afri-
kanischen und amerikanischen. — Nach der Wortbildung kann man alle Sprachen
auch in 3 Hauptklassen eintheilen: 1) einsilbige, welche nur biegungs-
wse, (meist) einsilbige Wörter enthalten, z. B. die chinesische und hottentottische;
anleimende, in denen die Wörter dör Zusammenfügung, aber nicht der
Biegung fähig sind, z. B. die tatarische, finnische, ungarische, türkische; 3) die-
Sende, welche die Wörter zusammensetzen und biegen können, z. B. die meisten
europäischen Sprachen, die indische, persische u. s. w.
H. 15. Einteilung der Völker: a) nach der Beschäf-
tigung: Fischer und Jäger, Hirten oder Nomaden, Ackerbauer. — b)
^wch der Religion: 1) Verehrer eines Gottes (Christen, Juden,
Muhammedaner); 2) Verehrer mehrerer Götter oder Heiden (Natur-
kräfte, Menschen und Thiere, Fetische oder Sachen). — c. Nach der Art
. Negierung (Staatsform): 1) Monarchien, d. h. Staaten von
elnem einzigen Oberhaupte regiert: entweder uneingeschränkt (ab-
solut), km-d) die Vertreter des Volkes beschränkt (konstitu-
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Niger, auf der i. I. 1805 ein Zug von 1800 Kamcelen und 2000
Menschen umkam. — Andere Tiefebenen: das Wasser- und grasreiche
Sudan, zwischen Südafrika und der Sahara; viele Küstenstriche und
das gesegnete schmale Thal des Nil. — e. Gewässer. Die größten
Landseen: der Tschad- oder Tsadsee, in Sudan; der Albert Nyanza
und der Viktoria Nyanza, unter dem Aequator; der große Niassa-Sce in
Mosambique sbikfl Flüsse: 1) der Nil, 860 M., Quellen im hohen
Randgebirge von Zangebar, fließt durch den Viktoria- und Albert-See;
2) der Senegal; 3) der Gambia; 4) der Niger oder Quorra mit dem
Benue, der künftigen Handelsstraße Mittclasrikas; 5) der Oranje; 6) der
Zambese. — f. Klima und Erzeugnisse. Afrika liegt größtenteils
in der heißen Zone und ist daher der wärmste Erdtheil. Zu beiden Seiten
des Aeguators (16" nördl. — 20° südl. Br.) ist die Zone des tro-
pischen Regens, der südlich des Aeguators vom Okt. bis April und
nördl. vom Apr. bis Okt. fällt (2 Jahreszeiten). — Zu beiden Seiten
dieses Gebietes liegen die regenlosen Zonen: im S. die Wüste Ka-
lahari, im N. die Sahara. Hier ist die Hitze 24" N. im Durchschnitt,
steigt aber nicht selten auf 4:0°: „die Erde Feuer, der Wind eine
Flamme". Der heiße Wüstenwind, Samum oder Harmattan genannt,
trocknet die Brunnen aus, tobtet die Pflanzen- und Thierwelt und
verschüttet die Karawanen; er heißt aus Sizilien Sirokko, in Spanien
Scläno. Die „Fata morgana" oder Luftspiegelung. — Im äußer-
sten N. und S. liegen die Zonen des Winterregens, der im
Atlasgebiet vom Nov. bis Februar, im Kaplande dagegen vom Mai bis
August fällt. — f Ju Afrika wechseln pflanzenleere Wüsten, weite Gras-
flächen, dichter Urwald und reiche Kulturlandschaften. Im Atlasgebiet
erinnern Kastanien, immergrüne Eichen, Oel- und Lorbeerbäume und
Zwergpalmen an Europa; Aegypten hat die Dattel- und Dumpalme, die
schattige Sykomore (Maulbeer-Feigenbaum, Holz zu Särgen), Baum-
wolle, Mais und Durrah (Mohrenhirse). In der Wüste sind weite
Flächen mit Dornen, Wermut und harten Gräsern bedeckt; weiße Flech-
ten überziehen die Felsen, und aus den Oasen gedeiht die Dattelpalme,
der arabische Gummibaum und der Mannastrauch (Tamariske). In der
heißen Zone: der riesige Asfenbrotbaum, die Oelpalme und der Kaffee-
baum; auf den dürren Hochebenen Zwiebelgewächse, Pflanzen mit dicken,
fleischigen Blättern und Heidearten. Thiere: Affen, Löwen, Hyänen,
Schakals; Elephanten, Nashörner, Flußpferde, Kameele, Giraffen, An-
tilopen, Schafe; Strauße, Aasgeier, Flamingos, Ibis, Pelikane, im
Winter unsre'zugvögel; Termiten. — f g. Einwohner. 1) Zu den
Kaukasiern (hanuk.'scher Zweig) gehören: die Fellahs d. i. die Land-
bevölkerung Aegyptens, die Nachkommen der alten Aegypter; ferner die
Berbern, d. h. die Bewohner der nordafrikanischen Gebirge und der
angrenzenden Wüste (Nachkon.'men der kriegerischen Numidier d. i. Noma-
den und vielleicht auch der Vandalen: Kabylen in Algier, Tuaregs und
Tebu in der Sahara). Zwischen beiden leben zahlreiche Araberstämme,
die nach Muhammed eingewandert s.'nd. 2) In der Mitte wohnen zahl-
reiche Negerstämme, die sich >beso nders am obern und mittlern Nil
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Extrahierte Personennamen: Albert_Nyanza August Muhammed Muhammed
Extrahierte Ortsnamen: Niger Südafrika Sahara Tschad- Mosambique Viktoria- Albert-See Senegal Gambia Niger Afrika Samum Sizilien_Sirokko Spanien
Scläno Afrika Europa Schakals Algier Sahara
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hat im Innern große Grassteppen und Wüsten, aus denen heiße Winde
gegen die Küsten strömen. Letzteren laufen an den meisten Stellen Ge-
birge oder 'schmale Hochländer parallel, die sich 500—2300ra erheben.
Jms.o. liegen die australischen Alpen (2300™), nördlich davon die
blauen Berge. Im N.o. ist die Küste von einem Gürtel von Korallen-
riffen begleitet, der den Schissen die Annäherung sehr schwierig macht.
Australien hat die Gestalt eines Sechsecks; mit Tasmanien, welches jetzt
durch die Vaßstraße getrennt ist, gleicht es besonders Afrika. — Die
Flüsse sind meistens nicht bedeutend; während sie zur Regenzeit ihre
Uferlandschaften überfluten, versiegen ihre Quellen gänzlich odergrößten-
theils zur Zeit der Dürre. Der Murray (spr. Mörreh; im S.o.)
ist immer schiffbar; sein Nebenfluß, der Darling (280 M.l.) dagegen ist
den größten Theil des Jahres nahezu ausgetrocknet. Zahlreiche Salzseen
trocknen gleichfalls im Sommer weg. — d. Klima. Produkte. Die
Nordseite des Festlandes hat in Folge der Monsuns nur 2 Jahreszeiten:
der N.w.-Monsun (Oktober bis April) bringt Regen; der S.o.-Monsun
(April bis Oktober), der aus den Wüsten des Innern kommt, ist trocken.
In der südlichen gemäßigten Zone wechseln, wie in der nördlichen, Früh-
ling, Sommer, Herbst und Winter. — Das Klima der Inseln ist milde
und gesund (oceanisch), das des Festlandes heiß und vorwiegend trocken
(kontinental). — Die Pflanzenwelt ist eben so einförmig wie der Boden':
weite Ebenen mit dünnem Graswuchs; an den Flüssen dichtes Buschwerk
von Akazien und Eukalyptus (immergrüne, säbelförmige, gegen den Stamm
gerichtete Blätter), die in den Wäldern bis 130™ emporwachsen; im N.
auch Palmen, Schlinggewächse rc. wie sonst in der heißen Zone; an den
Küsten und besonders auf den Inseln die Kokospalme, der Brotbaum und
der Pisang, die Aams- und Tarrowurzel. — Eigenthümliche Thiere sind
der Dingo (Hund), das Riesenkänguru', die zahlreichen Beutelthiere, das
Gürtelthier, das Schnabelthjer, der Kasuar, der schwarze Schwan. Ein-
geführt sind das Kameell, das Lama, unsere Hausthiere (große Schaf-
herden!), Singvögel und Getreidearten. Die blauen Berge und Tas-
manien enthalten Steinkohlen, Südaustralien Kupfer, der Sand mancher
Ebenen und die Gebirge reiche Goldablagerungen, die Landseen Salz. —
6. Die ursprünglichen Bewohner sind: 1) die Australneger (50,000):
dunkelbraun, magere Arme und Beine, breitermnnd, dicke Lippen, schwar-
zes krauses, aber nicht wolliges Haar. Zu ihnen gehören auch die Papua
auf Tasmanien, die von den Engländern fast ausgerottet sind. 2) Die
malayischen Stämme, welche ihre Häuptlinge und viele für heilig erklärte
Gegenstände, Tabu genannt (Tempel, Bilder rc.), göttlich verehren und
Menschen opfern und verzehren. Auf vielen Inseln hat das Christenthum
Wurzel geschlagen. — Die zahlreichen Einwanderer sind Europäer, be-
sonders Engländer und Deutsche, und Chinesen.
H. 60. Kolonien und Staaten. 1. Das Festland oder Neu-
holland (140,000 Ge; 1"/.Mill. E.; entdeckt 1606 von den Hollän-
dern). Englische Kolonien:
a. Neu-Süd-Wales suehlsj; Hptst. »Sidney sßidni^, 100 T.,
Mittelpunkt des australischen Handels und der Dampfcrlinien. — b. Vik-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Murray Darling
Extrahierte Ortsnamen: Tasmanien Afrika Papua Tasmanien Hollän-
223
43. Nadelhölzer.
Holzgewächse, deren junge Blätter und Triebe nur an der Spitze
der Zweige hervorbrechen; Blüten zweihäusig, Frucht meist in Zapfen;
Blätter nadelförmig, Aeste in Quirlen. — Tarus, Wachholder, Noth-
tanne oder Fichte, Weißtanne, Kiefer oder Föhre, Weymouthskiefer,
Lärche. — Lebensbaum, Cypresse, Mammutbaum oder Wellingtonie, Ceder.
Ii. Eiilsarncnlappige Pflanzen. (Monokotyledonen.) 8-57.
Mit einem Samenblatte oder mit mehreren wechselständigen Samen-
blättern keimend. Blätter meist parallel-nervig. In den Blütentheilen
herrscht die Zahl 3. — Keine Holzgewächse. Fam. 44—51.
A. Blum engräser. Blütenhülle gefärbt und zarter gebaut.
(Fam. 44—46).
44. Knaben lrrautartige Gewächse.
Mit unregelmäßiger Blumenkrone, deren unterstes Blatt lippen-
fvrmig verlängert ist; die Staubgefäße (in der Regelnuri) mit getrenn-
ten Staubbeutelhälften sitzen auf dem Stengel. ■— Orchis oder Knaben-
kraut, Gymnadenie, Platanthere, Nestwurz, Sumpfwurz, Zweiblatt. —
Vanille sll — ij].
Nahestehend: Ingwer (Ostindien); Yamswurzel (heiße Zone).
45. Lilicnartige Gewächse.
Die Blüte besteht meist aus sechsblättrigen oder sechstheiligen
Blumenkronen (selten 4 oder 8) und 6 oder 3 Staubgefäßen. — Lilie,
Schneeglöckchen, Narzisse, Tulpe, Hyazinthe, Aehrenlilie, Vogelmilch,
Goldstern, Lauch, Spargel, Maiblume, Schattenblume, Einbeere, Schwert-
lilie, Krokus. — Ananas (heiße Zone); Aloö (Südafrika, 180 Arten).
Nahestehend: 1) die Familie der Bananen oder Pisangc; 2) die
Familie der Palmen (Dattel-, Kokos-, Wein-, Wachspalme).
46. Sumpflilien.
3 krautartige Kelchblätter und 3 Kronenblätter. — Froschbiß,
Wasser-Aloe, Froschlöffel, Blumenbinse, Pfeilkraut.
B. Spelzengräser. Blütenhülle nicht gefärbt, oder ganz fehlend. §.58.
(Fam. 47—50.)
47. Simsen.
Sechsblättriger oder sechstheiliger Kelch; Gräser ohne angeschwollene
Knoten; 2x3 Staubgefäße, 1 oder 3 Griffel; Kapseln. — Simse,
Hainsimse, Dreizack.
48. Süßgräser.
Halm mit Knoten; Blütchen von mehreren Spelzen umschlossen;
fast immer 3 Staubfäden und 2 federartige Narben; Schal frucht. —
Borstengras, Gerste, Nocken, Weizen, Loch, Fuchsschwanz, Ruchgras,
Lieschgras, Glanzgras, Kammgras, Hirsegras, Windhalm, Rohrgras,
340
psehle mich Ihnen. Ich empfehle Ihnen meinen Freund. Ich em-
pfehle Sie meinem Freunde.
§.74. Beispiele, b. Gut Gewissen würzt d—bissen. Viele Pfennige
machen auch ein— Thaler. Uebung macht d— Meister. Steter (bestän-
diger) Tropfen höhlt d— Stein. Das Werk lobt d— Meister. Nachge-
den stillt d— Krieg. Wetzen hält d— Mäher nicht auf. Noth bricht
(d—) Eisen. Kunst bringt (d—) Gunst. Ein gebranntes Kind scheut d—
Feuer. Eine gelinde Antwort stillet d— Zorn. Eine Hand wäscht d—
andere. Ein Keil treibt d— andern. Die Katze läßt d— Mausen nicht.
Ein räudiges Schaf steckt d— ganze Herde an. Hucht und Tugend zieren
d— Jugend. Hoffahrt muß (d—) Zwang leiden. Wohlgeschmack bringt
(d—) Bettelsack. Nachgeben stillt d— Krieg. Uebermaß sprengt d—
Faß. Gott gibt wohl d— Kuh, nicht aber auch d— Strick dazu. D—
Geschickten hält man werth; d— Ungeschickten niemand begehrt. Salz
und Brot macht d— Wangen roth. Wer d— Kern esten will, muß d—
Schale knacken. Mai kühl und naß, füllt (d—) Keller, (d—) Boden und
(d—) Faß. Die Katze fienge wohl gern (d—) Fische, sie mag aber d—
Füße nicht naß machen. Quäle nie ein Thier zum Scherz; denn es fühlt
wie du d— Schmerz.
§.75. Beispiele, c. Di— predigt Sonnenschein und Sturm. Di—
preist der Sand am Meere. Wer schließt d— Schoß der Erde auf? Wer
hat mi— wunderbar bereitet? Wer hat mit Langmuth mi— geleitet?
Wer stärkt de— Frieden im Gewissen? Lobe d— Herren, der künstlich
di— bereitet! Bis h ich er hat mi— Gott gebracht. Erheb ih— ewig, o
mein Geist! Ich habe di— auf Adlers Flügeln zu mir gebracht. Ich habe
di— behütet wie mein— Augapfel. Ich habe di— je und je geliebet.
Rufe mi— an in der Noth, so will ich di— erretten, und du sollst mi-—
preisen. Herr, du erforschest mi— und kennest mi—. Lobe d— Herrn,
meine Seele! Was mag wohl ein—kranken laben und ein— müden
Wandersmann? Geht nun hin und grabt mei— Grab! Mein— Laus
hab ich vollendet, lege nun de— Wanderstab hin, wo alles Jrdsche endet;
lege selbst mi— nun hinein in das Bette sonder Pein.
§.76. Beispiele. 6. Der Knecht hat erstochen d— edlen Herrn. Er hat
ih— erstochen im dunklen Hain und de— Leib versenket im tiefen Rhein.
Er hat angelegt d— Rüstung blank. Das Roß schleudert ih— in den
Strom hinab. Der schwere Panzer ih— niederzwingt. — Er hörte d—
Grafen, vernahm sei— Wort und schaute d— nahe Verderben dort. Und
dreimal zwang er sein— Kahn. Der Alte saß am Tische und trank de—
kühlen Wein; er schaut s— an behaglich, er fragt d— Töchterlein. Wo
du es hergenommen, da trag e— wieder hin. Da schlug der Greis
d— Saiten, er schlug s— wundervoll. Da faßt er sein— Harfe, s—,
aller Harfen Preis. An einer Marmorsäule, da hat er s— zerschellt.
Kein Baum verstreuet Schatten, kein Quell durchdringt d— Sand. —
E— Silberstückchen warf er dreimal ins Meer hinab, und dreimal mußt
ichs (ich es) holen, eh ers (er es) zum Lohn mir gab. D— Degen hat
d— Kaiser arm gemacht; der Pflug ists, der ih— wieder stärken muß.
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r ~~
— 390 —
nicht. Ach Gott, thu erheben mein jung Herzensblut zu frisch—, freudg—
Leben, zu frei—, fromm— Muth! Stimmt an mit hell—, höh— Klang,
stimmt an das Lied der Lieder! Begegnet ih— manch Ritter werth,
mit fest— Schild und blau?— Schwert. Dann Klang von all— Türmen
und Klang aus jed— Brust und Ruhe nach d— Stürmen. Wie du
lachst mit dein— Himmelblau, lieb Heimatland, ade! Und so sing ich
denn mit froh— Muth. Bei d— Arbeit singt die Lerch uns zu, die
Nachtigal bei süß— Ruh. Sandmännchen, aus d— Zimmer! Da galts,
die Kinder zu ernähren; sie griff es an mit heit— Muth. Sie hat den
Flachs zu fein— Garn gesponnen. An der Saale hell— Strande stehen
Burgen stolz und kühn. Von graue— Nebel umflogen, lag da
die Vrückenbastei. Bei still— Nacht im Alsensund, da schwimmen hundert
Kähne. Von ih— sind Busch und Blätter und Korn und Obst von ih—.
Die Sterne sind erblichen mit ihr— goldnen Schein. Er macht zu lind—
Wehmuth d— herbst— Seelenschmerz. Zu d— wende ich die Hände.
So rief er mit herzlich— Biederton und wandte d— Rücken und gieng
davon. Kommen wir zu jen— Berge, schauen wir zurück ins Thal, sehn
uns um nach all— Seiten, sehn die Stadt zu— letzten Mal.
§139. Beispiele. §. Aus d—wolke strömt der Regen; aus d—wolke,
ohne Wahl, zuckt der Strahl. Ein Laut aus Ihr— Munde heißt mi—
schweigen. Bei jed— Abschied zittert m— das Herz. Und Sommer-
blumen voll von Duft blühn aus d— Thränen auf. Zu Hirsau bei d—
Abte, da kehrt der Ritter ein und trinkt bei Orgelschalle d— kühlen
Klosterwein. Da mußt er mit d— frommen Heer durch ein Gebirge
wüst und leer. Denn geendet nach lang—, verderblich— Streit war die
kaiserlose, die schreckliche Zeit. Mich zieht es nach d— Heimat fort.
Euer Ohm, der die freche Hand nach all— Kronen streckt. Und nächst
d— Leben, was erflehst du di—? Ihr schwebt, ihr Geister, neben mi—.
So hoch gestellt ist keiner auf der Erde, daß ich mich neben ih— verachte.
Habt ihr nicht höhern Stolz, als neben dies— Hirten zu regieren? Auf
einer Stange trägt sie ein— Hut nebst ein— Fahne. Der König rief
mit stolz— Blick. Da lächelt der König mit arg— List und spricht nach
kurz— Bedenken. Er eilt heim mit sorgend— Seele. Er kommt ans
Ufer mit wandernd—stab. Er theilt mit gewaltig— Arm—d— Strom.
Von Stunde zu Stunde gewartet er mit hoffend— Seele d— Wieder-
kehr. Die Stadt sah d— Hunger nebst sein— ganz— Gefolge mit
schrecklich— Schritten sich nähern. Der Posten in dem Jochimsthal soll
abziehn sammt all—, die d— Feind entgegenstehn. Nur Briefe erwart
ich, mit d— Frühsten die Festung sammt all— Regimentern zu verlas-
sen. Mich sammt mein— Negimente bring ich de— Herzog. Der Vater
steht im Begriff, sich zu de— Feind zu schlagen mit sammt de— ganz—
Heer. Mußt du, um ein— Schuldigen zu treffen, das Schiss mit sammt
de— Steuermann verderben? Der Vater wird alt, und mit ih— altern
die Söhne, ohne d— Freude des Tags und mit d— Sorge für morgen.
Mit sein— guten Schwerte haut oft der Graf sich Bahn. Da schallt
v mit scharf— Stoße das Wächterhorn vom Turm. Herzog Bernhard
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
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Turm ragt überm (über d—) Berge (empor) und schaut in d— Thal
hinab. Die Winde rasen a— Berge. Ein Wetter rasselt a— starke«
Baum. Tief in d— Thale senket sich Finsterniß mit Macht. Auch d—
Verirrten denket der Hirt auf höh— Wacht. In gleich—, fest— Gleise
der goldne Wagen geht. Gebe denn, der über uns wägt mit recht—
Wage, jed— Sinn für sein— Freuden, jed— Muth für sein— Leiden
in d— neuen Tage. Der Riese mit der Stange schlug auslangend in
d— Weite. Jung Roland schwenkte schnell genug sein Roß noch auf d—
Seite. Die Lanz er auf d— Niesen schwang; doch von d—- Wunder-
schilde sprang auf (d— klein—) Roland sie zurück. Was will doch dieser
kleine Fant auf solch— Rosse machen? Er freute sich an d— Glanz—.
Dann barg ers (das Kleinod) unter— Kleide gut. Roland ritt hinter—
Vater her. Zu Achen vor d—- Schlosse stund der König Karl gar bange.
Herr Heimann ritt in trüb— Muth, und mit gesenkt— Spieße legte er
das Haupt d— König vor d— Füße. Graf Richard gieng neben s—
Pferde. So blieb er bald ein gutes Stück hinter d— Heereszug zurück.
Seine Harfe ruht d—- Sänger in d— Linken ohne Klang; doch auf s—
hohen Stirne schläft ein künftiger Gesang. Ihr Rllter alle, wohlbe-
wehrt, ich lad euch vor m— gut— Schwert. 1-Der deutschen Ritter
Muth und Ehr ist nun an d— gerochen schwer. Trauernd neigt des
Schlosses Lind vor ih— ihre Aeste nieder. -j-Hut ab, ihr Bursche, habt
Respekt v o r ein—deutschen Mann! Meigt das Haupt in Demuth
tief vor sein— (Blüchers) Heldengeist! Und dort sah man auch abends
spät still auf d— Kirchhof ih— in fromm andächtig— Gebet an ih— Grabe
knien. Da rangen die Heere auf blutgetränkt— Grund. Wohl mancher
der Braven sank mit ih— in d— Sand; du fielst, o tapfrer Raven, das
Schwert in d— Hand. Ergriffen schaun die Krieger all auf d— be-
rühmten Reiter. Die Banner flogen und über ih— in Wölk— zogen
die Cherubim. Unter mild—, klar— Himmelsbogen reift die Rebe dort
a— ernsten Rhein, gleitet rasch der Kahn auf glatt— See. Unter dein—
Helden laß mi— wandeln, unter dein— Eichen laß mich ruhn! Dann
schaut vo— höh— Himmelszelt die Sonne auf d— Aehrenfeld; die Erde
ruht in still— Glanz, geschmückt mit goldn— Erntekranz. Ihr Männer,
die ihr von d— Nacken die Körbe langt, mit Brot beschwert, das ihr aus
deutsch— Korn gebacken, geröstet habt auf deutsch— Herd, fiöer klopft
so eilig und mit Macht an mein— Thür bei spät— Nacht? Du hast
die Wahl nur zwischen Gold und hart— Stahl. -j-Merkt, wie der Feind
sich immer enger an sein— flüchtgen Fersen hält.
§.158. Beispieles. Zagend auf lebendg— Throne sehn sie d— Ge-
bieter sitzen und mit scharf— Klaue sein— Sitzes bunte Polster ritzen.
-faber über jen— Edlen haben sie d— Stab gebrochen. Wenn an höh—
Baumwollstaude dunkelblau die Blüte sprießet. Freuet euch an (d—)
Mond und (d—) Sonne und d— Stern— allzumal! Wenn am Schemel
seiner Füße und a— Thron schon solch— Schein, o, was muß an sein—
Herzen erst für Glanz und Wonne sein! Holder Friede, süße Eintracht,
weilet über dies— Stadt. Da gieng ich jagen auf menschenleer— Spur.
Ueber mi— hieng schroff die Felsenwand. Unter dies— Joch wird man
n
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Personennamen: Muth Roland Roland Roland Karl Karl Heimann Muth Richard Ritter
Muth Kirchhof
453
c. das Zahlwort (Numerale). Vergl. §§. 55. 101! $.200
B eispiele, a. §.55! — b. Jedes Holz hat seinen Wurm. Alle
Tag' und alle Nächte rühm ich so des Menschen Los. Man kann nicht
allen Schaden mit ein— Pflaster heilen. Ich freute mich bei ein—
jeden Schritte der neuen Blume, die voll Tropfen hieng. Es begegnet
ih— manch Ritter werth. Manch tapfrer Held fiel in d— Schlacht. Er
giebt d— treuen Hirten manch blankes (manches blanke) Stück davon.
Ein großer Mann braucht überall viel Boden. Ich denk manch treues
(manches treuen) Dienstes, den ich Di— nie gelohnt. Denn mit manch
schöne— Gute (manchem schönen) Gute habt Ihr mich reich beschenkt;
habt mit manch gut— Worte zum Frieden uns gelenkt. Silber hegen
seine Berge wohl in manch— tiefen Schacht. Mit wenig blank— (we-
nigem blanken) Golde kann man das Aug ihm blenden. Hier ist viel
alter Wein. Mehr guter Muth ist noth. Alle treuen Herzen jubeln.
Alle wahrheitsliebenden Völker waren freie. Es saßen viele deutsche
Fürsten einst zu Worms im Kaisersaal. Gar manche liebe Freunde hab
ich zurückgelassen. Etliche tapfre Männer drangen hinein. Gibt es dort
keine unruhige Köpfe? Besser wenige treue Freunde als viele halbe.
Drei edle Grafen folgen. Mit Hülfe dreier tapfern Männer (etlicher
treuen Freunde) mag ichs vollbringen.
Aufgaben: 1) Gib die Zahlwörter an, welche als Beifügung a) beim
Subjekt, b. beim Prädikat, e. bei andern Hauptwörtern stehen! — 2) Such
die Zahlwörter heraus, welche die Geschlechtsendungen der Einzahl (er und es)
besitzen, und diejenigen, welche sie abgeworfen haben! — f3) Gib an, wovon
die Genitive, Dative und Akkusative abhangen!
Anmerk, i) Wenn die Wörter manch, mehr, viel, wenig (auch welch
unh solch» ohne Biegungsendungen stehen, jo hat das folgende Eigenschafts-
wort die starke Deklination, z. B. N. Manch (welch, solch) tapfrer Held,
O. manch tapfres Helden, D. manch tapfrem Helden, A. manch tapfren Helden.
2) Im 1. und 4. Fall der Mehrzahl hat das Eigenschaftswort nach alle ge-
wöhnlich en; nach andere, einige, etliche, manche, mehrere, viele, wenige,
keine (auch solche und welche) dagegen e. z. B. alle guten Freunde; andere
eben so vortreffliche Männer; einige alte Bekannte.
d. das besitzanzeigende, hinweisende und fragende Für-§.20i
wort (Possessiv-, Demonstrativ- u. Interrogativ-Pronomen). §. 56 ff 102!
Beispiele, a) §. 61! b) Dein Reich komme! Nicht mein
Wille geschehe! Soll ich den lieben Vater mein im besten Schlafe wecken?
Roland gedacht im Herzen sein. Vater unser. Es hebt die Freiheit
siegend ihre Fahne. Dieser mein Sohn war todt und ist lebendig ge-
worden. Ein feste Burg ist unser Gott. Sohn, da hast du meinen
Speer, mein— Arm wird er zu schwer; tummle du forthin mein Roß,
nimm den Helm und dies Geschoß! Nun lob mein Seel den Herren,
was in mir ist, den Namen sein! Vergiß es nicht, o Herze mein! Gott
ist mein Lied! Hehr ist sein Nam und groß sind seine Werke. Dies
Haus des Glanzes und der Herrlichkeit steht nun verödet. Da droben
auf jen— Berge steh ich viel tausendmal. Derselbe Gott schuf Mücke
und Elephant. Wo war die Ueberlegung, als wir solche Macht in solche
Hand gelegt? Solch hart—spruch willst Du dich unterwerfen? Welch—
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
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Anmerkung. In §. 211—215 sind die Nebensätze nach den Satz-
gliedern eingetheilt, in deren Stelle sie stehen. Nach der Art der Wörter,
die durch sie vertreten werden, theilt man sie auch in: 1. Substantiv- oder
Kasussätze. Diese, vertreten die Stelle des Subjekts, des prädikativen Sub-
stantivs, der Objekte und des attributiven Genitivs. 2. Adjektivsätze — in
der Stelle eines Eigenschaftsworts. 3.Adverbialsätze — in der Stelle eines
Adverbs. — Eine dritte Einteilung sieht auf den Inhalt und ordnet folgen-
dermaßen: r. Erweiternde Nebensätze oder Relativsätze (§. 222. 223).
2. Inhalts - oder Ergänzungssätze (§. 224). 3. Zeitsätze (§. 225).
4. Vergleich«»gssätze (§. 226. 227). 5. Begründende Nebensätze
(§. 228). c. Bedingungssätze (§. 229). 7. Einräumungssätze (§.230).
§.231. 2. Ueber die Zeitformen. (§. 64d.)
1. Die Zeiten der Dauer.
a. Das Präsens bezeichnet das Geschehen oder die Dauer in der
Gegenwart. Daher wird es regelmäßig gebraucht: 1) zur Darstellung
dessen, was jetzt ist oder geschieht, z. V. Dort weiden meine Herden.
Sein Schwert ist zwier so lang als er, vom Rosse zieht ihn schier der Speer,
der Schild will ihn erdrücken. — 2) um auszusprechen, was jekt und zu
allen Zeiten gültig ist (Beschreibung der wesentlichen Eigenschaften der
Dinge), z. V. Die Fixsterne haben ihr eignes Licht; die Planeten da-
gegen sind dunkle Körper. Schaden macht klug. Der Krug geht so lange
zu Wasser, bis er bricht.—3) um das zu bezeichnen, was sich zu bestimm-
ten Zeiten wiederholt, z. B. Ich stehe jeden Morgen um 6 Uhr auf. —
4) Ueber den ausnahmsweisen Gebrauch s. b. 0.
b. Das Präteritum (Imperfekt) bezeichnet das Geschehen in der
Vergangenheit. Darum wird es gebraucht: a) in der Beschreibung früherer
Zustände, z. B. Babylon war vom Euphrat durchströmt und von hohen
Mauern umgeben. Fruchtbare Fluren dehnten sich von einem Strom
zum andern. — b) in Erzählungen, z. B. Der König Karl saß einst zu
Tisch zu Aachen mit den Fürsten. — Soll der Darstellung größere Le-
bendigkeit gegeben werden, so setzt man sie ins Präsens, z. B. Wer rei-
tet so spät durch Nacht und Wind? (Erlkönig v. Göthe).
0. Das I. Futur bezeichnet das zukünftige Geschehen, z. B. Die
Feinde werden kommen und eine Wagenburg um dich schlagen, und es
wird kein Stein auf dem andern bleiben. — Soll vie Zeit nicht hervor-
gehoben werden, oder ist sie durch ein anderes Wort bezeichnet, so setzt
man statt des Futurs auch das Präsens, z. B. Dieser Krieg ver-
schlingt uns alle. Wer weiß, wer morgen über uns bestehlt.
2. Die Zeiten der Vollendung.
a. Das Perfekt bezeichnet, daß eine Thätigkeit jetzt (in der Ge-
genwart) vollendet ist. Man wendet es meistens in kurzen Aus-
sprüchen an, namentlich dann, wenn die Thätigkeit als eine vollendete
vor Äugen liegt oder als solche vor das geistige Auge gestellt wer-
den soll. z. B. Er hals gewagt, und sieh, es ist gelungen! Der hat
den Niesen übermannt, ihm abgeschlagen Haupt und Hand, das Kleinod
ihm entrissen. Die Feinde haben arg gehauset. Bist du denn nicht
Minister? Ich bins gewesen, wie du siehst. — Im Passiv läßt man,
wenn mehr die Folge der Thätigkeit, als diese selbst hervorgehoben wer-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]