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1. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 56

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
56 Zweiter Kursus. Erde, entspringt auf den Eordilleren, über 12,000' hoch. 9. Der San Francisko fließt durch das östliche Bra- silien, ist 350 M. lang. 10. Der La Plata oder Silber ström. So heißt die breite Mündung des Parana und Paraguay. Iv. Kaiialvcrbindungen. Die bedeutendsten Kanäle sind: 1. Der Erie-Kanal, 78 M. lang, verbindet den Erie-See mit dem Hudwnsfluß. 2. Der Ohio-Ka- nal verkündet den Erie-See mit dem Ohio, Nebenfluß des Missisippi. 3. Der P e n n sy l va n ia - Kan a l, 70 M. lang, soll den Ohio mit dem Susquesonna in Ver- bindung setzen, ist aber noch nicht vollendet. tz. 3. Charakter der amerikanischen Ströme. 1. Amerika ist der wasserreichste Erdtheil. Seine Stromsysteme sind nicht zahlreich, aber ausgezeichnet durch ihre Größe und ihre Verzweigung. Die 16 Hauptstrom- gebiete nehmen einen Flächenraum von 384,000 iüm. ein, also mehr als die Hälfte von ganz Amerika. 2. Der größte Theil der amerikanischen Gewässer ge- hört zu den oceanischen. Von diesen ergießt nur einer sein Wasser in das nördliche Eismeer, zwei, der Colorado und Columbia, senden es dem großen Ocean zu, die übri- gen fließen dem atlantischen Ocean entgegen. 3. Die Ausbildung der amerikanischen Gewässer zeigt große Verschiedenheit. In den arktischen Flächen Nord- amerikas haben die Flüsse sehr geringes Gefälle, und die Quellen entgegengesetzt fließender Gewässer liegen oft so nahe bei einander, daß man die Fahrzeuge über die Was- serscheiden zu tragen vermag. Die Gewässer, welche dem großen Ocean zugehen, sind ebenfalls meist unentwi- ckelt, namentlich in Südamerika, wo das Hochgebirge un- mittelbar an eine schmale Küstenebene grenzt. Dasselbe gilt von den Gewässern Mittelamerikas. Ja sogar die Ströme Südamerikas, welche in den atlanti- schen Ocean münden, sind nicht sonderlich entwickelt, weil sie zu bald durch die engen Felsschluchten der Anden in die einförmige Tiefebene gelangen. Aehnliche Verhält- nisse finden statt beim Missisippi-System , dem auch die Mittelgebirgssorm fehlt. Am besten entwickelt sind die atlantischen Küstenflüsse der vereinigten Staaten.

2. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 171

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
Amerika. — Mexikanische Freistaaten. 171 von O. nach W. von einer Reihe von Schneebergen und brennenden Vulkanen durchzogen, von denen der Pik von Orizaba 16,300' erreicht. Die Abhänge sind zu beiden Seiten terrassenartig. Auf dem Plateau von Gua- naruato, unter 21° n. Br., wo sich die reichsten Sil- berbergwerke der Welt befinden, theilt sich die sehr breite Scheitelfläche in drei Zweige. Die Centralkette ist davon die bedeutendste und schließt mit der östlichen, die vom Rio del Norte durchbrochen wird, die steppenartige Hochebene von Neu-Meriko ein. Die westl. Kette, die Cordille- ren von Sonora, endet an den Ufern des Gila, unter 330 n. Br. Californien wird von den bis zur Halbinsel Alaschka hinaufreichenden Westcordilleren Nordame- rikas erfüllt. 2. Die Lage von Meriko und seine eigenthümliche geologische Beschaffenheit bewirken, daß es alle nur erdenk- lichen Klimaabänderungen besitzt. In dem Theile, welcher der heißen Zone angehört, haben die beiden Küstenterras- sen die Hitze der Tropen und erzeugen daher auch tropi- sche Gewächse, wie Zuckerrohr, Indigo, Baumwolle und Pisang im Ueberfluß. An den Abhängen der Cordilleren, besonders auf einer Höhe von 3900 bis 5000', herrscht fortwährend sanfte Frühlingsmilde, die herrliches Obst er- zeugt. Die 7 bis 8000' hoch liegenden Bergplatten und Gebirgsgegenden besitzen ein ziemlich kaltes Klima. In den Ländern Mexikos, welche in der gemäßigten Zone, zwischen 30" bis 320 n. Br., liegen, herrscht große Un- gleichheit in der Temperatur der Jahreszeiten. Auf eine Sommerhitze, wie man sie in Neapel und Sicilien antrifft, folgt eine Winterkälte Deutschlands fast ohne bemerkbaren Uebergang. Die Tropengegend hat nur zwei Jahreszeiten, die nasse und die trockne. Auf der Hochebene beginnt die Regenzeit gewöhnlich Ende Mai, auf den Küsten 2 bis 3 Wochen früher. Ungeachtet des Reaens, hat das Innere vön Meriko eine Anzahl großer Gebirgsebenen, welche arm an Pflanzen, sandig und unfruchtbar sind. _ 3. Die große Verschiedenheit des Klimas erzeugt ge- wissermaßen drei verschiedene Floren. Die tropischen Land- striche bis zu einer absoluten Höhe von 5000' können als das Reich der Fackeldisteln (Cactus) und Pfefferartigen bezeichnet werden. Angebaut werden hier Mais, Moor- hir>e, Maniok, Namöwurzel, Bataten, Arakacha und Pfeil-

3. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 173

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
Amerika. — Vrrcimgte Staaten von Mittelamerika. 173 der niedrigen, fruchtbaren Mosquito - Küste abfällt. Die Gruppe von Guatemala reicht bis zur Landzunge von Tehuantepec. Sie bildet ein zusammenhängendes Hoch- land , bestehend aus Bergketten und Hochebenen. Die Küsten der Halbinsel Uukatan bilden weite, flache Ebenen. Fast in der ganzen Länge Mittelamerikas erheben sich da, wo die Ebene der- Südsee an das Bergland stößt, vor der Bergkette und getrennt von ihr eine Reihe von Vulka- nen als isolirte Kegel, welche 12,000' und darüber er- reichen — Das ganze Land ist durch zahlreiche Flüsse gut bewässert. 2. Mittelamerika gehört der heißen Zone an, hat da- her in den Küstenebenen und niedrigen Bergreaionen eine tropische Hitze, die jedoch durch die Nähe des Meeres und die Seewinde etwas abgekühlt wird. Auf den höheren Plateaur ist die Luft höchst angenehm. Der Regen ist stärker als in Europa. Z. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, der Pflan- zenwuchs daher üppig. Die Flora gehört zum Reiche der Cactus und Pfefferartigen. Die Wälder sind schön und enthalten eine große Mannigfaltigkeit vortrefflicher Holz- arten. Angebaut wird der Mais, der unter den Nah- rungsmitteln die erste Stelle einnimmt, der Pisang, die Banane, die Maniok-Wurzel, Uucca, die Kartoffel, Ba- tate, Dohnen, Linsen, Reis, auf den höher gelegenen Strichen Weizen und andere Europäische Getreidearen. Ohne Pflege wachsen Ananas, Orangen, Kokos, Limo- nien. Citronen und andere geschätzte Gewächse. Handels- gewächse sind: Indigo, Vanille, Cacao, Kaffee, Zucker- rohr und Baumwollenstauden. 4. Die Bevölkerung (1j- Milk.) ist wie in Me- xiko; aber es herrscht hier mehr Fleiß, mehr Bildung, und die Sitten sind milder. Auch wird hier für Volksunter- richt gesorgt. Die Ureinwohner bilden einen ehrenwerthen Theil der Bevölkerung. 5. Gegenwärtig liegen auf dieser Landzunge 6 Frei- staaten: Eosta- Rica, Nicaragua, Honduras, San Sal- vador, Guatemala und Uukatan; dazu kommt noch die zur Republik von Neu-Granada gehörige Provinz El Jftmo, die beiden Mexikanischen Staaten Chiapa und Ta- basco, die Englische Kolonie Honduras und das Land der Mosquitos.

4. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 175

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
Amerika. -- Südamerika. 175 Wirtschaft) und Handel sind die bedeutendsten Nahrungs- zweige. Für Unterricht und Kirche ist in allen Britischen Besitzungen gut gesorgt. ö. Von Weitindien besitzen a. die Briten: die Bahama-Jl>- scln, Jamaika, mit Kingston, 30,000 E., einen Theil der klei- nen Antillen und die Bermudas-Inseln; b. die Spanier: Cuba, mit Havanna, 125,000 E., P ortor ico, mit San Juan, 30,Wo E.; e. die Franzosen: Guadeloupe, Martinique, mit St. Pierre, 30,000 E., D e sirad e, M ari e g a l a n t e; >1. die Niederländer: Curassao, St. Martin, Eustachius und Saba; e. die Dänen: einige der I u n g fern-In se ln; f. die Schweden: die Insel S t. Barthelcmy; Haiti, sonst den Spa- niern und Franzosen gehörig, ist gegenwärtig ein Kaiserreich. Port au Princc, 20,000 @., Hauptst. San Domingo, 2000 E. Cap Haiti, 10,Wo E. 11. Südamerika. §. 1. Die Staaten des westlichen und nordöstlichen Gebirgslandes. ■ 1. Die Kordilleren beginnen im S. auf dem Kap For- ward als eine einfache, mäßig hohe Kette, nehmen aber nach N. hin so schnell an Hohe zu, daß sie in dem Vul- kan Aconcagua, der Stadt Valparaiso gegenüber, schon 22,968' erreichen. Ungefähr vom Jum. Wendekreise an bilden sie einen großen, nach £>. offenen Bogen und be- stehen aus 2 bis 3 Parallelketten, deren Zwischenthäler meist sehr stark mitgehoben sind. Zwischen den beiden ersten Hauptketten bildet sich das bedeutendste Hochtha! der ganzen Anden, nämlich das von Bolivla. .Es liegt 12,000' hoch, ist 1000 Ulm. groß, ringsum von den bedeu- tendsten Gipfeln umgeben und hat auf dem nordwestlichen Theile den Titicaca-See, der -tz bis ^ des Flächenraumes einnimmt. Vom Nordweftende dieser Hochebene ziehen zwei Parallelketten bis zum Io13 s. Br., wo sie einen Knoten bilden, welcher drei Arme aussendet, zwischen de- nen der Marannon und seine nächsten Nebenflüsse hinlau- sen. Jenseits der Ostbeugung dieses großen Stroms be- ginnen die Cordilleren von Quito, zwischen deren Ketten ein 8500' hohes Längenthal, die Hochebene von Quito, sich findet. Die Ketten enthalten 7 Niesengipfcl, unter denen der Chimborazo, Catopari, Pichincha und Antisana die bedeutendsten sind. Unter dem 2° n. Br.

5. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 176

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
176 Dritter Kursus. spaltet sich die Hauptkette in drei schwächere Zweige, welche zusammen den Namen der Cordilleren von Neu Gra- nada führen. Der öftl. Zug setzt sich in der anfänglichen Richtung nach No. noch weiter fort, umgiebt gabelförmig den See und Golf von Maracaibo und tritt sogar von der Küste von Eumana auf die Insel Trinidad über. Der westliche Zweig wird allmählig immer niedriger und hört auf, ohne die Landenge von Panama zu erreichen; eine Verbindung der Cordilleren Süd- und Nordamerikas findet daher nicht statt. Zwischen dem Orinoco und dem untern Amazonen- strome breitet sich das Hochland von Guyana aus. Cs ist eine unregelmäßige Zusammenhäusung von Gebir- gen, die durch Ebenen und Savannen von einander ge- trennt sind. Die nördlichsten Ketten sind kaum 2000' hoch, auf der südlichsten erhebt sich der 7800' hohe Duida und der vielleicht 10,000' hohe Maraguaca. 2. Auf dem beschriebenen Flächenraume liegen fol- gende Staaten: Patagonien, Chile, Bolivia, Peru, Ecua- dor, Neugranada, Venezuela und Guyana. a. Patagonien und Fcuerland. Patagonien bildet mit dem dazu gehörigen Feuerlande und andern kleinern Inseln die Südspitze von Amerika. Es ist 20,000 lmm. groß, im W. gebirgig, im O. flach und in weiter Ausdehnung sandiges, unfruchtbares Step- penland, mit zahlreichen Salzseen und salzigen Steppen- flüssen. Die Temperatur ist im Ganzen niedrig, auf Feuerland und den südlich davon liegenden Inseln jedoch so mild, daß die Bewohner nackt gehen und der Pflanzen- wuchs in der Zeit, die unserm Povember entspricht, ein üppiges Ansehen hat. Die Westküste wird wegen des vor- herrschenden Nordwestwindeö fortwährend reichlich durch Re- gen getränkt, während das Tiefland aus demselben Grunde immer außerordentlicher Dürre und Trockenheit ausgesetzt ist. Der westl. Abhang der Patagonischen Anden ist vaher dicht bewaldet, Kap Horn und die Staaten - Inseln fast nur mit immergrünen Pflanzen bedeckt, während das Step- penland fast ohne Gewächse ist. Das Thierreich ist nur unvollständig bekannt. Von Säugethieren kommen auf dem festen Lande vor: Tapire, Cuguare, Gürtelthiere, Hirsche, verwilderte Pferde und Hunde Europästcher Ab- kunft; von Vögeln: mancherlei Raubvögel, der Nandu,

6. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 178

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
178 > Dritter Kursus. .. und umfaßt die sandige, regen- und wasserarme Küste. Die gemäßigte Region liegt zwischen 1800' und 6600', begreift die.schattigen, quellenreichen Berghänge in sich und hat frische, gesunde Frühlingslust mit stels blühenden Feldern. Die kalte Region umfaßt die Anden, zwischen 0600'.und 14,768' Höhe, und zerfällt wieder in drei Re- gionen, von denen die untere, bis zu 9600'. reichende, noch heitern Himmel und fruchtbaren Boden hat, der auf der Oftseite in den Thälern ungeheure Urwälder trägt, die mittlere und obere jedoch , höchst öde, zum Theid mit Schnee bedeckte Gegesiden enthält. Dennoch hat die mitt- lere kalte Region des Bergbaues halber bedeutende Städte. Das Pflanzenreich entspricht diesen Kliniaregionen. Die heiße Region ist mit immergrünen Sträuchern und Bäu- men angesüllt, mit Palmen und Pisanggewächlen, hät aber weder grüne Wiesendecken, noch zarte, kraukartige Ge- wächse. Die gemäßigte Region zeichnet sich aus durch baumartige Farrenkräuter und Cinchonaeeen (Kaffee,, Kopf- beere, Elsinabäume u a.) In ihr und der heißen Region werden die tropischen Kulturgewächse angebaut, als: Pi- sang, Cacao, Codos-/Pqlmei, Kaffee, Zuckerrohr, Indigo, Baumwolle und Mais. In der untern, kalten Region gedeihen die Europäischen Getreidearten recht gut, m der Mittlern kommen nur niedrige Sträucher fort, und die. obere ist fürchterlich öde. — Das Thierreich ist nicht.wesentlich von dem Ehiles unterschieden. — Bolivia bildet seit 1pa) einen unabhängigen Staat. \ ; Die bedeutenden, Steidte sind: Csiuquisaka (tschuki), 20,000 E., liegt 1-1,70«)' hoch, Potosi, 20,000 E., liegt 12,500' hoch, hat berühmte Silbcrgruben. La Paz (paß), Ä)M10 E., Goldwascherei. er. Per u. ,. Die Republik Peru wird im W. vom Ocean, im N. von Ecuador, im O. von Brasilien und Bolivia begrenzt, ist 18,580 rum. groß und hat 600,000 E., die dem groß- ßem Theile nach Indianer sind. Bodenbescha.ffenheit, Klima und Produkte sind wie in Bolivia. — Peru erklärte sich 1821 für unabhängig. Die bedeutendcrn Städte sind: Tru rillo, 8000 E., Hafen. Tarm a, 5000 E,, reiche Silbergruben. Li ma, 70,(100 E., Hauphst. Arequipa, 30,000 E., liegt 7000' hoch. C u zc o, 20,000 E., alter Sitz des Inkas. Gu am a nga, 20,000 E. G-u an ca Be- ll ca, 8000 E., Gold -, Silber- und Queeksilvergruben. — -Die großen, höchst fruchtbaren Pampas im Nordosten sind noch völliges Jndianerland.

7. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 180

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
180 Dritter Kursus. Die höchsten Gipfel liegen bei Villa Nica, erreichen aber kaum die Höhe von 6000' Das Tiefland Brasiliens liegt am Ostfuße der Kordilleren ungefähr 1200' über dem Meere; gegen die Mitte und unweit des Meeres erhebt cs sich nur wenig über den Spiegel desselben. Fast die ganze Ebene ist mit undurchdringlichen Urwäldern bedeckt, in welchen man keine andern Wege kennt, als die Flüsse. Das Bergland ist meistens sehr fruchtbar und reich bewal- det; die Hochebenen dagegen sind kahl, steinig und dürr. Das Klima ist allenthalben sehr mild, selbst auf dem Hoch- lande nicht rauh, in den Thälern drückend warm, aber an der Küste durch Seewinde gemäßigt. Der Reichtbum an Produkten aus allen drei Reichen ist außerordentlich groß, wurde aber bis jetzt mangelhaft benutzt. Gegenstände der Kultur sind: Mais, der gewöhnlich zweihundertfältige Früchte bringt, Reis, Bataten, Melonen, Pisang, Po- nieranzen. Eacao, Kaffee, Zuckerrohr, Ananas, Thee, Baumwolle u. a. Tie Wälder liefern köstliche Farbehöszer. Die Gebirge enthalten einen außerordentlichen Reichthum an Gold, Diamanten und andern eblen Mineralien. Die Zahl der wilden Thiere ist sehr groß. Außerdem sind fast alle Europäischen Hausthiere eingeführt, namentlich Pferde und Rindvieh, und haben sich zum Theil so vermehrt, daß sie verwildert in Ungeheuern Heerden Vorkommen. —• Die Bevölkerung besteht' aus den Abkömmlingen der er- obernd eingewanderten Portugiesen, einer geringen Anzahl von Deutschen und Franzosen, aus Indianern, Mischlin- gen und Negern, die noch jetzt alljährlich als Sklaven ein- geführt werden. Herrschende Religion ist die römisch-ka- tholische. Für Unterricht ist wenig gesorgt. Unter den Nahrungszweigen stehen Bergbau und Handel obenan; Ackerbau und Industrie dagegen sind ganz vernachlässigt. Die Staatsverfassung ist beschränkt monarchisch. Die bedeutender,: Städte sind: a. an der Küste: Para, 28,500 E. Natal, 18,000 E. Parahyba, 15,700 E. Pernam- bu co, 02,000 (5. Scrqipe del R ey , 30,000 E. San Sal- vador, 185,000 E. Rio de Janeiro, 210,000 E., Hauptst., Mittelpunkt des Handels. I». im Innern: Bella Rica, 0000 E., sonst 36,000, Mittelpunkt der Goldwäschen und des Binncnbapdels. Matto Grosso, 6000 E., in der Nahe wichtige Goldwäschen. D iamantinc, kleine Stadt, in der Nahe Gold * und Diamanten- wä'schen. Goyaz, 8000 G., ebenfalls mit Gold - und Diamanten- waschen.

8. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 45

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
Uebcrsicht der bedeutendsten Höhen und Tiefen. 45 von Sorata erreicht eine Höhe von 23,700', der Chim- borazo von 20,100'. Viele Berge sind vulkanisch. 2. Zu den getrennten Gebirgen gehört in Nordame- rika: das All eg hany -Gebirge, vom Lorenzbusen gegen Sw. ziehend; in Südamerika: die brasilianischen Gebirge, in der Hauptrichtung mit den Cordilleren über- einstimmend, und die Hochländer von Guiana und Ve- nezuela, deren Gebirgsketten die Richtung der Parallel- kreise haben. 3. Die amerikanischen Inseln sind gebirgig. §. 3. Das Tiefland. 1. Nordamerika hat zwei große Tiefebenen: die ark- tische, nördlich vom 50° n. B , und die Savannen (baumlose Grasflachen) am Missisippi und Missouri. 2. Südamerika besitzt drei bedeutende Tiefebenen: die Llanos (spr. Ljanos, d. h. Ebenen) am Orinoko, die Bosques oder Selvas (d. h. Wälder) am Amazonen- strome (146,-400 Htm., und die Pampas am la Pla- tastrome. V. Australien. 1. Die O st - und Südost ecke Neuhollands ist Berg- land, welches wahrscheinlich an der Hervey-Bai {25° s. B.) beginnt, gegen S. bis zur Baßstraße fortzieht und nach der Südostecke verschiedene Ausläufer sendet, zwischen denen sich mehrere getrennte Ebenen besinden. Es besteht aus einem Gemenge von Bergketten, Hochebenen und Hoch- thalern, welche auf die mannigfaltigste Weise und rasch mit einander abwechseln. Die fast wagerechte Scheitelflache der blauen Berge bilden Hochebenen von 2 — 3000', mit Gipfeln von 4000'. An der Südostecke tragen die hin- tern Bergketten schneebedeckte Piks, die nicht unter 10,000' sein können. Der Südwesttheil des Continents ist von einer Reihe von Bergzügen begrenzt. hinter denen das Land noch unbekannt, wahrscheinlich aber niedrig ist. 2. Das Innere Neuhollands ist, so weit es bekannt, eine dürre Einöde ohne Wälder und Gebirgszüge. Wahr- scheinlich hat der ganze Continent in früheren Zeiten eine ungeheuere Inselgruppe gebildet, denn außer einem 200 engl. M. langen Salzsee, Torrens genannt, giebt es auch jetzt sicher noch andere, die einst dem zurückgewichenen Ocean zum Bette dienten. Ein Binnenmeer ist aber sicher nicht

9. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 121

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
Italien. 121 seinen Reichthum an edlen Steinarten, namentlich durch den Marmor von Carrara; 2. der Vesuv bei Neapel, noch gegenwärtig von Zeit zu Zeit Feuer speiend, und auf der Ostseite 3. die Gebirgsmasse von Monte Gargano, am Meerbusen von Manfredonia. Tiefebenen finden sich, die große lombardische im Norden abgerechtet, nur an den Küsten und find von ge- ringer Ausdehnung. Zu den bedeutenderen gehören: 1. die Tiefebene des untern Arno, von der aus sich an der ganzen toskanischen Küste herab höchst ungesunde Mo- räste erstrecken, die man Maremmen nennt; 2. die rö- mische Tiefebene, welche sich von der untern Tiber bis zum, Cap Circello ausdehnt und dort die pontini- schen Sümpfe bildet, deren pestilenzialische Ausdünstun- gen durch Südostwinde bis nach Nom verbreitet werden; 3. die einst so fruchtbare Tiefebene Campaniens am Golf von Gaeta und Neapel; 4. die apulische Tiefebene, am Golf von Manfredonia. Die italienischen Inseln sind alle ganz gebirgig und meist von vulkanischer Beschaffenheit. Die bedeutendsten Gewässer der Halbinsel gehören der nördlichen Hälfte an. Von den Flüssen gehören hierzu der Po und Arno, in Mittelitalien: der Tiber; von den Seen der Lago maggiore, der Comer-See, der Jseo-See und der Gar da-See. 2. Das Klima Italiens ist wegen der Nähe von Afrika und des Meeres sehr mild und lieblich. Nur wenn der Sirocco aus Afrika herüber weht, ist der Dunstkreis schwer und drückend. Der Winter ist kurz, der Sommer schon gegen Ende des Mai da. In Süd-Italien sind Schnee und Eis in den Ebenen unbekannt. 3. Fast auf der ganzen Halbinsel wird die Viehzucht stark betrieben. Im Süden gedeihen Mais, Reis, Oliven, Orangen, Wein, Baumwolle und Zuckerrohr. Im nörd- lichen Italien und um Neapel wird das Land sorgfältig angebaut, nachlässig dagegen in Mittel-Italien. An den Küsten ist der Fischfang sehr ergiebig. Auch die Seiden- zucht fft sehr belohnend. Toskana ist berühmt durch seine Strohflechtereien. Unter den Erzeugnissen des Mineral- reiches ist der schöne weiße Marmor von Carrara berühmt. 4. Die Italiener sind im Allgemeinen sehr sinnlich, was selbst auf ihre religiöse Denkweise Einfluß ausübt.

10. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 164

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
164 Dritter Kursus. man über Bergzüge emporsteigen muß, wenn man nach dem Innern von Afrika gelangen will. 2. Die Küftenebenen haben druckend heiße Tage und kühle Nächte, was auf die Europäer sehr verderblich ein- wirkt. Auf den Terrassen ist die Temperatur etwas ge- mäßigter. Außer der Regenzeit ist die Luft so trocken, daß frisches Fleisch in kurzer 'Zeit ganz dürr wird. 3. Das Pflanzen- und Thierreich ist mit denen des Hoch - Sudans und Senegambiens verwandt. 4. Die Bewohner find Neger von geringer Bil- dung und Sittlichkeit. Die bekannten Königreiche sind: Loango, mit den Städten Loango und Malibe, Congo, reich an Gold, Silber, Kupfer und Eisen, fruchtbar und stark bevölkert, mit den Städten San Salvador und Bamba, Angola, mit Loanda, Hauptsitz der Portugiesen, Ben- guela, mit der Stadt Benguela. W\. Der Südrand des Hochlandes von Süd - Afrika. 1. Der Südrand liegt zwischen dem 25° und 35° fübl. Br. Die Küstenebene von der Mündung des Orange bis zum großen Fisch-Flusse ist in einer Breite von 5 bis 7 Meilen meistens sandig und wasserlos, im S. hügelig und gut bewässert. Hieran schließt sich die große, 3000' hohe Karroo-Ebene, eine Steppenfläche, die zur Regenzeit (Nov. bis Febr.) mit üppiger Vegetation bedeckt ist, im Sommer aber durch die Hitze in eine ausgedörrte Wüste verwandelt wird. Die Randgebirge derselben sind: das Bokkeveld- Gebirge und die Zw arte - Berge, 4 — 5000' hoch. Auf diese Ebene folgt das 5000' hohe Tafelland des Orange, umgeben von denkamies - Bergen, dem Noggeveld-, dem Nieuweveld- Gebirge, 10,000' hoch, den Schneebergen mit dem Kompaßberge, 5500' hoch. Diest Hochebene wird von kurzen Bergreihen unterbrochen, ist schlecht bewässert, theils sandig, theils mit dichtem Gebüsch bedeckt. Jenseits des Orange wird der Boden besonders nach O. hin immer fruchtbarer, während er nach W. hin eine endlose Sand- wüste bildet. 2. Die Küstenterrasse hat oceanisches Klima, während die zweite und dritte Terrasse kontinentales besitzen, nämlich
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