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1. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 2

1869 - Hildburghausen : Gadow
2 Bei einer vor dir liegenden Landkarte hast du nach oben Norden, nach unten Süden, nach rechts Osten, nach links Westen. Um die Lage eines Ortes zu bestimmen, ist die Kennt- niß der Himmelsgegenden unentbehrlich. Die Oberfläche der Erde besteht aus Land und Wasser. (Weiteres im 5. Abschnitte.) Das Land ist nicht überall eben, es finden sich Er- höhungen auf demselben. Eine geringe Erhöhung heißt Hügel, eine größere Berg. Am Berge wird unterschieden Fuß, Abhang (Böschung, Halde) und Spitze (Gipfel, Kuppe, Kopf). Eine größere Anzahl von Bergen bilden mit den zwischen ihnen liegenden Vertiefungen ein Gebirge. Sehr hohe Gebirge heißen Alpen oder Hochgebirge. Gebirgsrücken oder Kamm ist die, die höchsten Berg- reihen verbindende Linie. Einsenkungen im Gebirgsrücken heißen Sattel, führt eine fahrbare Straße über dieselben, so werden sie Pässe genannt. Der letzte ins Meer rei- chende Berg eines Gebirgs heißt Vorgebirg oder Cap. Berge, die aus dem Krater, einer mit dem Erdinnern in Verbindung stehenden Vertiefung Feuer, Lava re. auswer- fen, heißen feuerspeiende Berge oder Vulkane. Die Vertiefung zwischen zwei Bergen heißt Thal oder Grund, sehr tiefe und enge Thäler heißen Schluchten oder Klüfte, eine Vertiefung, die rings von Bergen ein- aeschlossen ist, heißt Becken, wenn sie weniger tief; Kes- sel, wenn sie tiefer ist. Eine Gegend mit keinen oder nur sehr geringen Er- höhungen bildet eine Ebene. Erhebt sich dieselbe nur wenig über das Meer, so heißt sie Tiefebene, liegt sie hoch, Hochebene. Ebenen mit fruchtbarem, schwarzem Boden heißen Marschen oder Marschländer; öde Ebenen, die hauptsächlich nur Gras erzeugen, heißen Step- pen; große, unfruchtbare, mit Sand oder Steinen bedeckte, wasserlose Ebenen heißen Wüsten. Fruchtbare, weil be- wässerte, Flecken mitten in der Wüste, heißen Oasen. Die Höhe der Berge rc. wird vom Meere aus, der am tiefsten liegenden Ebene, berechnet, daher spricht man von Seehöh e. Mach der Benutzung des Bodens spricht man von Gärten, Feld, Wiese, Wald; nach der Beschaffenheit des-

2. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 17

1869 - Hildburghausen : Gadow
17 das Brandenburger Thor mit der Siegesgöttin», herrliche Brücken, Schlösser, Opernhaus, Schauspielhaus, die große Friedrichsstraße, die Wilhelmsstraße, die Straße „unter den Linden", viele Denkmäler, z. B. das Friedrichs Ii. aus dem Opernplatz; auf dem Wilhelms- platz die Statuen der Generäle des siebenjährigen Krieges: Schwe- rin, Winterseld, Keith, Ziethen, Seidlitz und Leopold von Dessau; vor der Hauptwache die Bildsäulen Blücher's, Scharnhorst's und Bülow's, der Helden der Freiheitskriege; auf der langen Brücke das Standbild des großen Kurfürsten: — Universität, Königliche Porzellansabrik und Eisengießerei, Borsig's Maschinenfabrik, Sei- denfabriken, viele Buchhandlungen, bedeutender Handel, erster Wollenmarkt Deutschlands- — Der Thiergarten, ein Lustwald mit hübschen Anlagen und Landhäusern. — In Berlin lebten die Phi- losophen Mendelssohn, Fichte, Schleiermacher, Hegel, Scheliing; der große Naturforscher Alex. v. Humboldt; die Sprachforscher Gebr. Grimm. 'Potsdam a. d. Havel, 47,000 Einw., zweite Haupt-und Residenzstadt, schön gelegen und gebaut, mit mehreren königlichen Schlössern, darunter Sanssouci, Babelsberg, Marmorpalais. Die Pfaueninsel mit herrlichen Anlagen. 'Charlottenburg a. d. Spree, mit dem Grabmal der unver- geßlichen Königin Luise im Schloßgarten. »Spandau a. d, Havel, Festung, Strafanstalt, 13,000 Einw. -Brandenburg a. d. Havel', 24,000 Einwohner, Domstift, Schifffahrt, Wollenwaaren und Seidenfabriken. »Neu-Ru ppin in der Priegnitz, an einem schiffbaren See, der zur Havel abfließt, 10,000 Einwohner, Tuchfabriken. 'Neustadt-Eberswalde am Finowkanal und an der Eisen- bahn von Berlin nach Stettin, 7000 Einwohner, berühmte Forst- Lehr-Anstalt. - Prenzlau in der fruchtbaren Uckermark, 16,000 Einwohner, Tabaksbau. 'Landsberg a. d. Warthe, in der Neumark, 16,000 Einwohner, Fabriken und Handel. »Küst rin, starke Festung am Einfluß der Warthe in die Oder, 10.000 Einw. , i « Frankfurt a. d. O., 40,000 Einwohner, berühmte Messen, Fabriken verschiedener Art. • Guben an der Lausitzer Neiße, 16,000 Einw.? Fabriken, Obst- und Weinbau. *Sorau an der Eisenbahn von Frankfurt nach Schlesien, 10.000 Einwohner, Tuch- und Leinweberei. ' Kottbus an der Spree, in dev Niedeaausitz, 14,000 Einw., Wollenspinnerei und Weberei^ Handel: »Luckenwalde an der von Berlin nach Wittenberg führenden Eisenbahn, 12,500 Einwohner, bedeutende Tuchfabriken. In dieser Provinz befinden sich die Schlachtfelder von Fehr- bellrn, wo 1675 der große Kurfürst die Schweden schlug; Zorn- dorf, wo 1758 Friedrich Ii. über die Russen siegte, und Kuners- dorf, wo er 1759 von ihnen besiegt wurde; Großbeeren und Dennewitz, wo 1813 die «Franzosen geschlagen wurden». P ler, Leitfaden. ' n

3. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 84

1869 - Hildburghausen : Gadow
der mit Schleswig zusammenhängenden Halbinsel Jütland. Diese Landestheile haben 696 ^Meilen und 1% Mill. meist protestantische Einwohner. Die im atlantischen Ocean liegenden Färöer, 25 kleinere und größere Inseln, von denen nur 17 bewohnt sind, haben 24 Qm. und 10,000 Einw.; die im bohen Norden liegende Insel Island hat 1800 Qmeil. und 60,000 Einw. — Die früher zu Dänemark gehörigen deutschen Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg sind seit 1865 im Besitz Preußens. Bodengestalt und Beschaffenheit. Die Ostsee- Inseln sind Tiefland mit einzelnen Hügelreihen. Durch die Halbinsel Jütland zieht sich eine Hügelreihe mit Haide bewachsen. Die Inseln und Küsten sind fruchtbar. Die Färöer sind felsig, mit weniger, aber fruchtbarer Erde be- deckt. Island hat eine Menge Vulkane, z. B. Hekla, Krabla; ist im Innern öde und unwirthlich. Flüsse. Alle klein. Klima. Gemäßigt, nebelicht, doch nicht ungesund; auf Island sehr rauh. Produkte. Thiere: die gewöhnt. Hausthiere, vorz. gute Pferde; Rindvieh, Schweine; Wildpret, Fische, Austern, Bienen. Pflanzen. Getreide und Gartengewächse, Obst, vor- züglich auf Falster, nicht hinreichende Waldungen, wenig Nadelholz. Mineralien. Kreide, Steinkohlen auf Bornholm, Torf. Eine einzige Salzquelle. Auf den Färöer viel Geflügel (Vogelberge), Torf, Fische, Schafe. Kein Obst und kein Wald. Aus Island: Rennthiere, Rindvieh, Pferde, Ziegen, Eidergänse, Fische, Gemüse und Beeren; Getreide und Bäume fehlen. Heiße Quellen (der Geiser). Die Einwohner sind den Deutschen verwandt, trei- den Schifffahrt und Handel, weniger Industrie. Eisenbahn führt von Kopenhagen über Seeland und Fünen nach Jütland.

4. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 52

1869 - Hildburghausen : Gadow
— 52 Czechen sind und meistens der katholischen Kirche ange- hören, ist ein hügeliges, sehr fruchtbares, von Elbe, Eger, Moldau und Beraun durchflossenes Land, das vom Böhmer- walde, dem Erzgebirge, dem Lausitzer-, Riesen- und Glatzer- Gebirge und dem böhmisch-mährischen Landrücken rings umschlossen ist, Getreide, Obst, Wein, Hopfen, Flachs und Tabak erzeugt, viel Holz und Wild hat und in seinen Bergen Silber, Zinn, Blei, Eisen, Steinkohlen und Edel- steine birgt und denen herrliche Mineralwasser ent- quellen. Böhmisches Glas und böhmische Musikanten allgemein bekannt. Eisenbahnen verbinden Prag mit Sachsen, Mähren und Bayern. — Johann Huß, der böhmische Re- formator 1415. Prag an der Moldau, 590', 4 St. im Umfang, 160,000 E., thurmreich. Schloß mit 440 Zimmern, Domkirche mit silbernem, 30 Centner schwerem Altäre und dem silbernen Sarge des h. Ne- pomuck, des Schutzpatrons von Böhmen, Universität seit 1348, Handel und Fabr. — Schlachten 1620 und 1757. Karlsbad, Töplitz, Eger, Bäder. In Eger wurde 1634 Wallenstein ermordet. — In Töplitz 4 1810 I. G. Seume. Bei Töplitz das Schlachtfeld von Kulm (1813). Saatz, Hopfenbau. König grätz, Festung. 1866 großer Sieg der Preußen unter König Wilhelm über die vereinigten Oesterreicher und Sachsen. Reichenberg, am Ursprung der Lausitzer Neisie, 22,000 Einw., nach Prag bedeutendste Fabrikstadt Böhmens, besonders in Wolle und Leinwand. Kuttenberg, 13,000 Einw., Kupferbergwerke, Kattun- u. a. Fabriken. Budweis an der Moldau, 19,000 Einw., Handel, Bergbau, Porzellanfabr., Bischofssitz, Eisenbahn nach Linz. Pilsen an der Beraun und an der Eisenbahn von Prag nach Bayern, 13,000 Einw., Tuchfabriken, Pserdehandel. Leitmeritz in reizender Gegend an der Elbe, 6000 Einw. Wein- und Obstbau. 6) Das Markgrasthum Mähren mit österreichisch Schlesien, ersteres mit 404 ^Meilen und fast 2 Mill. Einw., letzteres mit 94 szmeilen und 460,000 Einwohnern, ist ein hügeliges, von der March und ihren Nebenflüssen durchflossenes, fruchtbares Land, vom mährischen Gebirge, den Sudeten, den kleinen Karpathen und der Taya begrenzt, hat Getreide, Obst, Flachs, Holz, Viehzucht, Eisen und Kohlen. Die meist katholischen Einwohner, */* Slaven, y4 Deutsche, treiben Ackerbau, Leinwand- und

5. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 143

1869 - Hildburghausen : Gadow
143 Urzustände (vor Millionen von Jahren) in einem feuer- flüssigen Zustande. Die Oberfläche erkaltete nach und nach und wurde fest, es bildete sich die Erdrinde, das Master und die Atmosphäre (Dunst- oder Lufthülle). Pflanzen und Thiere entstanden, zunächst unvollkommenere. Das aus dem Innern wieder hervorbrechende Feuer und das Master veränderten die Oberfläche der Erde wieder, die Geschöpfe gingen wieder unter. Neue Schöpfungen ent- standen, immer vollkommener wurden die Geschöpfe. Zu- letzt entstand der Mensch. Zeugen untergegangener Schö- pfungen sind die Pflanzenabdrücke, die Versteinerungen von Thieren, die mächtigen Kohlenlager. Die jetzige Schöpfung ist so alt, als das Menschengeschlecht. Wird sie die letzte r sein? — Der Erdkern ist heute noch glühend. Folgen davon sind: die Eruptionen der Vulkane, die Erdbeben, die heißen Quellen. Erscheinungen der Atmosphäre. Die Erde ist ringsum von einer Luft- oder Dunsthülle umgeben, die man Atmosphäre nennt. Sie hat eine Höhe von 8—10 Meilen. Geräth die Luft in Bewegung, ' so entstehen Winde, Stürme, Orkane; ist sie ohne Bewegung, so herrscht Windstille. Die wichtigsten Lufterscheinungen sind: Wol- ken, Thau, Reif, Nebel, Regen, Schnee, Hagel; — die Morgen- und Abendröthe, der Regenbogen; — Blitz und Donner, das Nordlicht; — Feuerkugeln und Meteorsteine. i

6. Geographie für die Volksschule - S. 79

1897 - Hildburghausen : Gadow
— 79 — brechende Feuer und das Wasser veränderten die Oberfläche der Erde wieder, die Geschöpfe gingen wieder unter. Neue Schöpfungen entstanden, immer vollkommener wurden die Geschöpfe. Zuletzt entstand der Mensch. Zeugen untergegangener Schöpfungen sind die Pflanzenabdrücke, die Versteinerungen von Tieren, die mächtigen Kohlenlager. Die jetzige Schöpfung ist so alt, wie das Menschengeschlecht. Wird sie die letzte sein? — Der Erdkern ist heute noch glühend. Folgen davon sind: die Eruptionen der Vulkane, die Erdbeben, die heißen Quellen. Erscheinungen der Atmosphäre. Die Erde ist ringsum von einer Luft- oder Dunsthülle umgeben, die man Atmosphäre nennt. Sie hat eine Höhe von 8—10 Meilen. Gerät die Luft in Bewegung, so entstehen Winde, Stürme, Orkane; ist sie ohne Bewegung, so herrscht Windstille. Die wichtigsten Lufterscheinungen sind: Wolken, Tau, Reif, Nebel, Regen, Schnee, Hagel; Blitz und Donner, das Nordlicht; Feuerkugeln und Meteorsteine. Anhang. für die Schulen des Herzogtums S. Meiningen. Aas Kerzogtnm S. Weiningen. A. Allgemeines. Lage. Der zusammenhängende Teil des Herzogtums S. Meiningen, ein 36 Stunden langer und 3—5 Stunden breiter Bogen, liegt seinem größeren Teile nach am Südwestabhange des Thüringer Waldes, der kleinere Teil übersteigt denselben; zwei Bezirke, Kranichfeld und Camburg, liegen getrennt vom Hauptteile, der erstere an der Ilm, der zweite an der Saale. Grenzen. Das weimarische Fürstentum Eisenach; das Herzogtum Gotha; die preußischen Kreise Schmalkalden und Schleusingen; der Gehrener Bezirk des Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen; das Fürstentum Schwarz- burg-Rudolstadt; das Amt Kahla vom Herzogtum Altenburg; der weimarische Neustädter Kreis; der preußische Kreis Ziegenrück: das rudolstädtische Amt Leutenberg; das Fürstentum Reuß jüngere Linie; das Königreich Bayern; das Herzogtum Coburg. Größe. 2468 qkm (44,83 Qmeileti).

7. Geographie für die Volksschule - S. 2

1897 - Hildburghausen : Gadow
man die, die höchsten Bergreihen verbindende Linie. Einsenkungen im Gebirgsrücken heißen Sattel; führt eine fahrbare Straße über dieselben, so werden sie Pässe genannt. Der letzte ins Meer reichende Berg eines Gebirges heißt Vorgebirg oder Kap. Berge, aus deren Krater, einer mit dem Erdinnern in Verbindung stehenden Vertiefung, zu Zeiten Rauch- und Feuersäulen steigen, Asche ausgeworfen wird und glühende Lava entquillt, heißen Vulkane. Die Vertiefung zwischen zwei Bergen heißt Thal oder Grund, sehr tiefe und enge Thäler heißen Schluchten oder Klüfte; eine Vertiefung, die rings von Bergen eingeschlossen ist, heißt Becken, wenn sie weniger tief; Kessel, wenn sie tiefer ist. Eine Gegend mit keinen oder nur sehr geringen Erhöhungen bildet eine Ebene. Erhebt sich dieselbe nur wenig über das Meer, so heißt sie Tiefebene, liegt sie hoch, Hochebene. Ebenen mit fruchtbarem, schwarzem Boden heißen Marschen oder Marschländer; öde Ebenen, die hauptsächlich nur Gras erzeugen, heißen Steppen; große, unfruchtbare, mit Sand oder Steinen bedeckte, wasserlose Ebenen heißen Wüsten. Fruchtbare, weil be- wässerte Landstriche mitten in der Wüste heißen Oasen. Die Höhe der Berge zc. wird vom Meere aus, der am tiefsten liegenden Ebene, berechnet, daher spricht man von See- oder Meereshöhe. Nach der Benutzung des Bodens spricht man von Garten, Feld, Wiese, Wald; nach der Beschaffenheit desselben von Felsboden, Sandboden, erdigem Boden, Moorboden, Sümpfen. Auf den Gebirgen hauptsächlich entspringen die Flüsse. Den Ort, wo das Wasser aus der Erde herausquillt, nennt man Quelle. Läuft das Wasser mehrerer Quellen zusammen, so entsteht ein Bach; mehrere zusammen- laufende Bäche bilden einen Fluß. Das an den Fluß angrenzende Land bildet das Ufer des Flusses. Rechtes und linkes Ufer. Die Vertiefung, in welcher der Fluß hinfließt, ist sein Bett. Sehr große Flüsse, die eine größere Zahl kleinerer Flüsse (Nebenflüsse) in sich aufnehmen, heißen Haupt- flüsse oder Ströme. Ein Hauptfluß behält gewöhnlich seinen Namen von seinem Ursprünge bis zu seiner Mündung ins Meer, dem mächtigen, drei Viertel der Erdoberfläche bedeckenden Wasserbehälter, dem alle Flüsse zufließen. Kleinere, nicht zu weit vom Meere entspringende Flüsse heißen K ü st e n f l ü f s e. Alles Land, dessen Wasser einem Strome zufließt, heißt dessen Strom- oder Flußgebiet; die Höhen, die zwei Flußgebiete trennen, bilden die Wasserscheide. Stehende Gewässer heißen je nach ihrer Größe: Pfützen, Tümpfel, Teiche, Seeen. Die Begrenzung des Meeres durch das Land heißt Küste oder Gestade. — Erstreckt sich ein Stück Land weit hinaus ins Meer, so daß es zum größten Teil mit Wasser umgeben ist, so nennt man ein solches eine Halbinsel. Sehr schmale, flache Halbinseln heißen Landzungen. — Ein ganz vom Meere umgebenes Stück Land heißt eine Insel. Die Inseln liegen vereinzelt oder in Gruppen. (Archipelagus.) Die Inseln sind nichts anderes als aus dem Meere hervorragende Berge, da der Meeresboden ebenso uneben ist wie das feste Land. — Die der Schiff-

8. Geographie für die Volksschule - S. 86

1897 - Hildburghausen : Gadow
Fichtenwaldungen. 3 Oberförstereien: Ernstthal, Henbach, Sachsendorf. In den Thälern ergiebige Wiesen: der Feldbau, an die Abhängen oder auf die Rücken der Berge gewiesen, ist mühevoll und nicht lohnend und bringt Sommergetreide, Flachs und Kartoffeln hervor, welche letzteren die Haupt- nahrung hier, wie in Sonneberg und Gräfenthal bilden. — Der Boden des Vorderlandes besteht aus buntem Sand und Muschelkalk (Sandsteinbrüche bei Merbelsrod), der Wald gehört in seinen vorderen Partieen zur Thon- schieferformation, in seinen hinteren Teilen überwiegt Porphyr. Im Bezirke entspringen die Werra in zwei Armen (Saar und Werra 796 m), die Schleuse 797 m mit vielen Nebenflüßchen und die I tz 600 m (bei Stelzen). — Die Bewohner des Vorderlandes treiben Landwirtschast, oft gepaart mit Leinweberei; in der Stadt ist die Gerberei erheblich; die Bewohner des Hinterlandes treiben außer der Viehzucht (hauptsächlich Nindviehzucht, der Ärmere hält Ziegen,) Gewerbthätigkeit. Sie erstreckt sich auf Holzarbeiten (Holzhauen, Büttnerwaren, Felgen, Schubkarren, Schlitten, Span, Kisten, Laden, hölzerne Küchengeräte, rohe Schwefelhölzer, Spunde, zc.), auf den Betrieb von 2 Glashütten, 1 Blaufarbenwerk, Spielwarenfabrikation, viele Schneidemühlen, einige Papiermühlen und Ziegeleien, Pech- und Kien- rußhütten, auf Schwamm- und Zündhölzchenbereitung und einige andere Gewerbe. Außerdem Handel mit Holz, Brettern, hölzernen Waren, Butter und Hefe. Der Bergbau beschränkt sich auf die Steinkvhlenausbeute bei Crock und Oberwind und auf eine Flußspatgrube bei Gabel, während in früherer Zeit reiche Kupferbergwerke (bei Gabel) im Gange waren, deren Erze in Unter- neubrunn geschmolzen wurden. Der Bezirk baut seinen Körnerbedars nicht, auch der Obstbau ist un- bedeutend. Unter allen Bezirken des Landes hat er die wenigsten Pferde. Eisfeld, St. a. d. Werra, 440 m, 3700 Einw., Amtsgericht, schöne Kirche mit den Denkmälern von Luther und Jonas; altes Schloß, Gerbereien, Brauereien, Krieger- denkmal. Hier der Dichter Otto Ludwig geboren; Denkmal desselben. Unterneubrunn, Marktflecken, 455 m, Spielwaren-Fabrik, Glashütte, Erziehungsanstalt. G i e ß ü b e l, 530 in, Hefen- und Butterhandel. N e u st a d t am Rennsteig, 790 m, Schwamm- und Streichhölzer-Bereitung. H e u b a ch, 650 m, gr. Dorf mit Holzarbeitern. tehrenbach, Glashütte, 585 m. ch n e t t, 700 m, am Simmersberg, Holzarbeiter. Crock, 455 m, Steinkohlenbergwerk, weithin sichtbare Kirche. Sophienau. Blaufarbenwerk. Schwarzenbrunn, a. d. W>, früher Goldwäschen. Sachsendorf, 475 m, Märbelmühlen. 3. Der Kreis Sonneberg hat 6,»4 ^Meilen oder 344 qkm und 56 000 Einw. in 2 Städten, 6 Marktflecken, 60 Dörfern und einer großen Zahl einzelner Höfe und Häuser. (Die Wustungen bei Roteul). Der Thüringer Wald ikieferle 870 m, Schönberg 620 m) mit Fichten- und Tannenmaldungen überlagert die größere Hälfte des Kreises, und hier herrscht die Grauwackenformation mit breitrückigeu Bergen; vor demselben liegt ein niedriges Vorland: die Linder Platte und die Schalkauer Thalfläche, aus Sandstein und Muschelkalk bestehend. Die Linder Platte begrenzt der Mupperg (515 m).

9. Geographie für die Volksschule - S. 89

1897 - Hildburghausen : Gadow
— 89 — Pößneck, St. mit 11000 Einw., 215 m, Amtsgericht, Flanellfabr., Gerbereien. Seifensiedereien, Porzellanfabr., Schuhmacher. Unterwellenborn a. d. Gera-Eichichter Bahn, Eisenwerk. Unterwirrbach, Samenhandel. Garnsdorf und Obernitz, Vitriolwerke. Kranichfeld, das ehemals einen besonderen Bezirk bildete, jetzt aber zu Saalfeld gehört, hat in 1 St., 1 Marktfl., 8 Dörfern und 2 Höfen 3000 Einw., liegt getrennt vom Hauptteile im Jlmthale und auf der 350—450 m hohen Jlmplatte. Der Riechheimer Berg 510 m hoch. Der Boden gehört größtenteils der Muschelkalkformation an, kleineren- teils dem bunten Sandstein. (Sandsteinbrüche bei Großkochberg). Im Muschelkalkgebiete Kalksteinbrüche und Tuffstein, im Sandgebiete Braun- kohle und Töpferthon. Das Gebiet, obgleich nur ziemlich fruchtbar, erzeugt mehr Getreide, als für eigenen Bedarf; der Wiesenmangel treibt zu Futter- kräuterbau; guter Obstbau; Kiefernwaldungen vorherrschend. — Die Bewohner treiben Ackerbau mit starker Vieh-, vorz. Schafzucht, auch Handel mit Bauholz. Zum Amte gehören die 4 Parzellen Treppendorf, Großkochberg, Rödelwitz und M i l d a. Kranichfeld, Stadt a. d. Ilm, 1800 Einw., zur Hälfte weimarisch, 297 m, Schloß. O st h a u s e n, 365 m, größtes Dorf des Amtes. c) Der Bezirk Hamburg hat 124 qkm mit 11000 Einwohner in 1 Stadt und 47 Dörfern. Er liegt ebenfalls getrennt vom Haupt- teile an der Saale zwischen Jena und Naumburg. Die Saale bildet den tiefsten Einschnitt des Bodens (130—115 m), rechts und links erhebt sich, nur wenig höher liegend, (160—260 m, bei Thierschneck 316 m) eine sanft gehobene Fläche mit geringen Thaleinschnitten, die sich auf der Ost- oder meißnischen Seite zur W e t h a u neigt, die zur Saale fließt. Links der Saale liegt die thüringische Seite der Grafschaft. Der Boden des Bezirks besteht aus Wellenkalk, der zum Teil mit Lehm bedeckt ist, und trägt eine tiefe Ackerkrume. Kalklager zum Bauen und Brennen, Lehmgruben, Torf. Dieser Bezirk ist der fruchtbarste und wärmste, weil am tiefsten liegende, des Landes, baut überreichlich Getreide und Obst, vorzüglich Zwetschen (beides geht stark ins Ausland), Ölfrüchte (Raps), den Mangel an Wiesen ersetz en Futterkräuter, an den sonnigen Hügelwänden des warmen Saalthals finden sich Weinberge. An Holz ist Mangel, Torf bildet das Hauptbrenn- Material. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist die Landwirtschaft, mit starker Viehzucht gepaart, als Zugtiere werden fast nur Pferde gebraucht. Viele Rittergüter. Die Gewerbthätigkeit ist gering. Zum Bezirke gehören die 4 Parzellen: Oberneusulza mit reichem Salzflötz, Unterneusulza, Lichtenhain und Vierzehnheiligen, während in ihm die Preußische Parzelle Abtlöbnitz-Mollschütz liegt. Camburg, St. a. d. Saale, 135 m, 2800 Einw., Amtsgericht, Zuckerfabrik, Gerbereien, Weinbau, Holzmesse, Burg- und Klosterruinen. Schmiedehausen (250 m) und Eckolstädt (295 m), größte Dörfer des Bezirks.

10. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 309

1873 - Hildburghausen : Gadow
307 Mauern von Backsteinen bekleidet ist. Zwei Schichten Werkstücke von grauem mit Glimmer eingesprengtem Granit, welche etwas über 14 Zoll hoch sind und 2 Fuss weit vor die Backsteine vortreten, machen den Untersatz jener Mauern aus. Sie sind aus gebrannten Steinen von bläulicher Farbe aufgeführt, und diese durch reinen weissen Kalk mit einander verbunden, der in mehr als Vazoll dicken Schichten aufgetragen ist. Die untere Dicke von 25 Fuss nimmt höher hinauf ab. Zwanzig Fuss hoch von der Erde, oder auf der Plattform, hat jede der beiden Wallmauern nur 2 Fuss 3 Zoll Dicke. Hier läuft ein Vor- sprung von Steinen längs der Mauer hin, der 6 Zoll breit ist und 6 Zoll hervortritt; dieser bezeichnet den Anfang der Brustwehr, die 5 Fuss über die Plattform hinausragt, und in deren Obertheil von 7 zu 7 Fuss Schiessscharten, jede 2 Fuss weit, eingeschnitten sind. Ausserdem ist noch eine Reihe kleinerer Oeffnungen vorhanden, welche tiefer herabliegen, und da sie schräg nach unten hin geführt sind, so kann man dadurch Alles bemerken, was bis auf einige Ellen weit von der Grundfläche der Mauer vorgeht. Zur Verstärkung der Vertheidigung sind längs der ganzen Mauer Thürme von 300 Fuss, oft mehr oder min- der auseinander, je nach der Biegung der Mauer und nach der Verschiedenheit der Gegend selbst. Letztere bestimmt auch ihre mindere oder grössere Stärke. Es sind kegelförmige Massen, die der Höhe nach von 12 bis 23 Fuss weit über die Mauer hinausreichen und in der Breite um 18 Fuss vor dieselbe, bald auf einer Seite allein, bald vorn und hinten zugleich, in diesem Falle aber nur 9 auf jeder Seite, hervortreten. Zur genaueren Beurtheilung der ungeheueren Masse dieses Riesenwerkes diene uns die Schätzung und Be- rechnung eines englischen Mathematikers. Er setzt die ganze Summe aller Häuser Englands und Schottlands auf 1 Million und 800,000, und behaup- tet, dass das Mauerwerk dieser Häuser zusammen genom- men, für jedes Haus 2000 Kubikfuss gerechnet, nicht so viel betrage, als das dieser grossen Mauer. Ja, diese ihre Masse, sagt er ferner, reicht hin, um eine Mauer zu er- richten, die zweimal den ganzen Erdball umfasst; jedoch rechnet er bei dieser letzten Bestimmung das Erdreich mit, welches sich im Innern oder den Zwischenräumen des Mauerwerks selbst befindet. In dieser Mauer befinden sich dann mehrere Thore. 20*
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