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1. Bd. 1 - S. XV

1824 - Ilmenau : Voigt
Xv Materialien fehlten,) ein gewisser innerer Takt leitete, den auch vielleicht aufmerksamere Leser in der Kette wiedersinden werden, die ich, gleichsam verbindend und zusammenhaltcnd, durch und um das Ganze geschlungen habe. Namentlich Hab' ich mich bemüht, aus den verschiedensten Lebensverhaltnissen und aus mehr, als aus einem Stande meine geschichtlichen Bilder zu wählen, und darum ist der Titel des Merkchens wohl auch nicht ganz passend und richtig ge- wählt. Allein solch' eine Wahl berücksichtigt oft nur die allgemeine Publicität und, von diesem Standpunkte aus, wird jene Wahl nicht als vergriffen erscheinen. Meist concurrirt auch die Verlagshand- lung dabei. Nicht nur aber um jener beabsichtigten Mannigfaltigkeit Willen, wird man mir die Aufnahme eines Schauspielers verzeihen. Ich denke, auch wenn es eben nicht Schröder wäre, den ich geschildert hätte, der triftigen Beweggründe Mehrere für mich zu haben. Dem wahrhaft Gebildeten ist die Kunst der Menschendarstellung eben so verehrungswerth, wie eine jede andere Kunst, ja! wie selbst die ernsteste und trockenste Wissenschaft. Mehr hoff' ich, darüber nicht andeuten zu dürfen. Nur noch bedauern will ich, als Schriftsteller und als — Teutscher, daß ich keinen Maler, Bildhauer oder Bau- meister unter den Teutschen der letzten hundert Jahre fand, der sich einer allgemeinen Anerkenntniß, wie ein Schiller, als Dichter, ein chen Anzeigen des Herrn Verlegers Schröders Name aufgeführt gewesen wäre. ' . .

2. Bd. 1 - S. 6

1824 - Ilmenau : Voigt
— 6 — Schon während des siebenjährigen Krieges hatte Joseph genug Veranlassung gefunden, auf den unbesiegten Gegner seines Hauses, Friedrich den Großen, aufmerksamzu werden, ihn zu bewundern und sich zum Muster zu nehmen. Aber nichts war menschlich schöner, als daß der künftige Beherrscher Oestreichs, auf einer seiner Rei- sen, Haß und Stolz bei Seite setzend, den vormaligen Gegner seiner Mutter, im Lager bei Neisse, am 26. August 176$ aufsuchte, um ihn persönlich seiner Achtung zu versichern , und Friedrich erwiderte diesen Besuch im Herbste des folgenden Jahres im Lager bei Mäh- risch - Neustadt. Auch Paris besuchte Joseph im Jahr 1777, da er mit dem französischen Hofe durch Bande des Blutes und ein langjähriges, gutes Vernehmen verbunden war, und drei Jahre darauf machte er eine Reise nach Rußland, um durch persönliche Bekanntschaft die Verhältnisse mit dem russischen Kabinette, wo möglich noch inniger zu knüpfen. Mittlerweile aber wurde ihm noch ein Mal Gelegenheit gebo- ten , die östreichischen Truppen dem bewährtesten Krieger seiner Zeit, Friedrich dem Großen entgegen zu führen. Dieser war nämlich, in Folge des baierischen Erbfolgeckrieges, nach einigen fruchtlosen Verhandlungen, in Böhmen eingerückt; Joseph aber bezog ein ver- schanztes Lager an der Elbe und Friedrich fand diese Stellung so vortheilhaft und so gefährlich anzugreifen, daß er es vorzog, sich zurückzuziehen und nur das östreichische Schlesien zu besetzen. Ueber- haupt führte dieser Krieg, der mit dem teschner Frieden (13. April 1799) sich endigte, für das Haus Oeftreich keinen größeren Vortheil herbei, als daß es das baiersche Rentamt Burghausen erwarb. So wenig dieser Erfolg den Erwartungen genügte, mit denen der Krieg begonnen worden; so wenig entsprach er auch den Wünschen Jo-

3. Bd. 1 - S. 93

1824 - Ilmenau : Voigt
93 Darum, denk' ich, wirst Du nicht ungern an meiner Seite verweilen, wenn ich Dir ein Bild von dem Leben dieses überschweng- lich reichbegabten Sängers — nach meinen schwachen Kräften, zu entwerfen suche. Sein Geist, der, schon hienieden, immer auf- wärts strebte, ist in den Himmel — in die ewige Versammlung aller verklärten Geister zurückgekehrt und jetzt ertönt kein Lied der Sehnsucht mehr, wie sie sich in mehreren seiner Lieder, die er im dunklen Erdenthale sang, — mit unendlicher Rührung aussprach; jetzt, ist ihm wohl, denn er schau't in den ewig grünen Fluren der Vergeltung, Gottes Macht und Herrlichkeit, wo wir auf Erden nur kindlich glauben und hoffen: dennoch aber — dennoch muß seine Zeitgenoffen eine gerechte Trauer übermannen, daß er so früh von ihnen schied, in das schönere Leben der Wahrheit und des Lichtes. Und so war's auch mir gegangen, "mein lieber, junger Freund! als ich Dich zu den modernden Ueberresten der irdischen Hülle eines — der Gottheit näher verwandten, Geistes führte. Mir sielen unwill- kührlich die Worte aus dem Trauerspiel Don Carlos ein: Du warst so reich, So warm und reich! Ein ganzer Weltkreis hatte In deinem weiten Busen Raum. Das Alles Ist nun dahin! — Es war der 10. November 1769, an dem Johann Christoph Friedrich Schiller in Marbach, einem würtembergischenstädtchen, geboren wurde. Unser großer Dichter aber nicht allem hat diesen Ort berühmt gemacht, sondern es gingen auch manche andere große und vortreffliche Männer bereits aus seiner Mitte hervor, wovon vor Allen der Mathematiker und Astronom Johann Tobias Meyer

4. Bd. 1 - S. 96

1824 - Ilmenau : Voigt
Karl! wie schön ist es hier! Alles, alles kann ich hingeben, nur das Gefühl nicht, welches ich jetzt habe." Schillers Aeltern wohnten in den Jahren 1765 — 68 in dem würtembergischcn Grenzdorfe Lorch, und hier erhielt unser Friedrich den eigentlichen ersten Schulunterricht von dem Prediger Moser, mit dessen Sohne Karl er einen recht innigen Freundschaftsbund schloß. Ueberhaupt offenbarte sich immer mehr und mehr etwas Herzliches in seinem ganzen Wesen und sein Sinnen und Treiben schien etwas Höheres und Größeres zu verrathen. Dennoch ließ sich noch nicht sagen, wie sich diese hervorbrechende Kraft dereinst gestalten und, welche Fächer des menschlichen Wissens der junge Schiller vor allen Andern lieb gewinnen würde. So viel war gewiß, daß ein warmer Geist der Religion das Innere des Knaben mild durchwehete. Der kleine Friedrich las steißig in der Bibel, Luthers und Paul Gerhards Gesänge, und diejenigen, welche ihm am besten gefielen, bewahrte er treu in sei- nem Gedächtnisse. In dem alten Testamente der heiligen Schrift hatten die Psalmen und der kühne Jesajas besondern Reiz für ihn: vor Allen aber zog ihn die glanzende und ungebundene Phantasie des Propheten Ezechiel an. So lebte der fromme Knabe überschwenglich reich und froh irr seinen heiligen Bildern und Gefühlen, bis seine Aeltern im Jahre 1768 nach Ludwigsburg zogen. Hier sah der neunjährige Knabe zum ersten Male ein Theater und zwar so glanzend eingerichtet, als es die Prachtliebe des Herzogs Karl nur immer erforderte. Nun erinnert Euch, 'Ihr lieben, jungen Leser! die Ihr schon ein Mal ein Theater besuchtet, wie es Euch selbst erging, als Ihr das erste Mal vor der Schaubühne voll freudig unruhiger Erwartung saßet und endlich, endlich der, die wunderbare Welt verhüllende, Vorhang emporrauschte! — Ich selbst werde diesen Eindruck nie vergessen,

5. Bd. 1 - S. 97

1824 - Ilmenau : Voigt
— 97 — obwohl ich früher noch, als ich ein Theater sah, schon selbst in Weiße's, zu ihrer Zeit so beliebten, und leider! vergessenen, Kinder- schauspielen aufgetreten war. Ich hatte lieber gewünscht, daß die Darstellung die ganze Nacht hindurch gewährt hätte, und war mit dem Lampenausputzer der Letzte im Hause. Auf mehr, als ein feu- riges und empfängliches Gemüth, hat schon der erste Besuch eines guten Theaters auf eine entscheidende Weise für die ganze Lebens- dauer eingewirkt. Und so ging es denn auch unserm kleinen, mit so reicher Phan- tasie begabten, Schiller! Eine.welt voll neuer Träume und Phan- tasien ging jetzt in seinem Innern auf! Alle seine jugendlichen Spiele hatten von nun an mit dem Theater zu thun, und schon jetzt beschäftigte sich sein Geist mit Planen zu Trauerspielen. Da mocht' es ihm freilich auf der lateinischen Schule zu Lud- wigsburg, auf die er jetzt gethan wurde, nicht immer ganz behagen. Es herrschte hier ein strenger Schulzwang, der den Freiheit liebenden Knaben verschüchterte, und sein vornehmster Lehrer, Johann Friedrich Jahn, bei dem er auch späterhin Kost und Wohnung hatte, war ein kalter, mürrischer — oft in Jähzorn aufbrausender Mann, der nur für Sprachkenntnisse Sinn hatte, darin aber auch recht tüchtig und regelfeft war. Das hatte für unfern Schiller doch den großen Nutzen, daß er in der lateinischen Sprache recht erfreuliche Fortschritte machte, während er sich in keinem andern Fache besonders auszeich- nete. Wenigstens ahnten weder seine Lehrer, noch seine Mitschüler, das Geringste von den seltenen Anlagen, die noch tief in dem Geiste des Knaben schlummerten. Erst gegen sein eilftes Jahr hin machte sich nach und nach das Uebergewohnliche und Außerordentliche in ihm bemerkbar. Nicht wahr? Ihr-Alle springt, klettert, balgt und jagt Euch noch gern in dieser frohen 3eit — und thut ganz Recht daran. Unser Schiller

6. Bd. 1 - S. 104

1824 - Ilmenau : Voigt
104 es mir da oft vor,'wenn ich einer Strafe entgegen gehen soll, wo mein inneres Bewußtsein für die Rechtlichkeit meiner Handlungen spricht; die Lectüre einiger Schriften von Voltaire hat mir gestern noch sehr vielen Verdruß verursacht!" — Unser lieber Schiller ergötzte sich aber auch fast immer mir an neueren Dichtem, obschon er sich der lateinischen Sprache und der Geschichte mit allem Eifer widmete, bis er, als 1775 die Akademie nach Stuttgardt verlegt und eine Lehranstalt für jungeaerzte damit verbunden wurde, die Fahne der Themis — der Göttin der Rechts- pflege — verließ und zum Studium der Heilkunde überging, wohl auch mehr, um darin Aufschlüsse über den Menschen zu suchen, als, um ein eigentlicher Arzt zu werden. Das Lesen der Dichter, worunter ihn vorzüglich Klopstock anzog, wurde jetzt auf die Muse- stunden beschrankt, und naturgeschichtliche, philosophische und ge- schichtliche Werke nahmen jetzt, neben den einzelnen Zweigen der Heilkunde, des Jünglings Geist und rege Aufmerksamkeit in An- spruch. Aber auch in der Bibel las Schiller oft und gern, vorzüg- lich in den Psalmen und Propheten, und vorzüglich ist in seinen früheren Werken der Einfluß von Luthers kräftigem Style gar nicht zu verkennen. Schillers Geist — feurig und kräftig — konnte indeß unmög- lich lange blos empfangen wollen; er mußte bald selbst erzeugen, schaffen, bilden und gestalten. So entstand im Jahre 1773 ein Heldengedicht — ein episches Gedicht, wie man sich auch wohl im Reiche der schönen Künste ausdrückt — unter dem Titel: Moses, worin unser -Schiller freilich nur erst mühevoll nachbildete und nachftrebte. Am Ende desselben Jahres erhielt er durch einen guten Freund Gerstenbergs Ugolino, ein Trauerspiel, das, mit seinen einzelnen Schönheiten, und besonders mit seinen rührenden, erhabenen und erschütternden Scenen (Auftritten) Schillern nicht nur

7. Bd. 1 - S. 106

1824 - Ilmenau : Voigt
106 In diese Zeit fällt auch Schillers Bekanntschaft mit Shakes- peare, dem wunderbaren Gerste, den ein neuerer Dichter sehr tref< send den „Genius der brittischen Insel" genannt hat. Er hörte nämlich in einer Unterrichtsstunde daraus vorlesen, und mit unwiderstehlicher Macht zog es ihn nach der Lehrstunde zum Lehrer, (dem nachherigen Prälaten *) Abel in Schönthal) hin, um denselben zu bitten, daß er ihm den großen Schauspieldichter (Dramatiker) gefälligst leihen möge. Indessen sagte unserem Schiller des Brit- ten urkräftige Natur und seine, mitunter schroffe, Dichtungsweise im Anfang nicht recht zu, und er sagte später selbst darüber: „Ich war noch nicht fähig, die Natur aus der ersten Hand zu verstehen." Die Folge dieser ernsthaften Lectüre des Shakespeare wurden dierauber, ein Scharsspiel, das, kräftig und erschütternd, hier und da aber auch alles bessere und menschliche Gefühl empört. Er sing es in seinem 18. Jahre an, und Schiller sagte spater selbst da- von: „Ich maaßte mir 2 Jahre vorher an, Menschen zu schildern, ehe mir noch Einer begegnet war, denn die vierhundert (Mitschüler), die mich umgaben, waren ein einziges Geschöpf, der getreue Abguß eines und eben desselben Modells, von welchem sich alle bildende und schaffende (plastische) Natur losgesagt hatte." — Es war aber nichts natürlicher, als daß der junge Dichter den, mit ihm befreundeten, Mitschülern seine dichterischen Arbeiten und Versuche in stiller, heimlicher Freude mittheilte, und so kam es denn auch, daß sie ihn bisweilen aufforderten, irgend einige kräftige Scenen aus seinen Räubern vorzutrage^. Das Stück war aus er- hitzter Jugendphantasie hervorgegangen, und darum auch für diese wiederum ganz besonders reizend und geeignet. So war es auch *) Ein vornehmer katholischer Geistlicher. i

8. Bd. 1 - S. 110

1824 - Ilmenau : Voigt
— 110 — rung in Schillern den Wunsch rege gemacht hatte, derselben beiwoh- nen zu können? Die Reisekosten sollten ihm, von Mannheim aus, vergütigt werden — denn Schiller mochte wohl auch, wie alle andre Sänger auf Erden, nicht viel übrig haben — und so suchte er denn um Urlaub zu dieser Reise nach. Man schlug ihm diesen aber nicht nur ab, sondern drohte ihm auch mit „unangenehmen Maaßrcgeln, da man sähe, daß er sein eigentliches Fach, die Heilkunde, vernach- lässige und — Kvmödiantc zu werden trachte." Wie hatte aber dieser Feuerkvpf, dieser Freiheit athmende Mensch, auf dieses Warnungszeichen achten sollen! Er übertrug feinem: Freunde, Carl Moser, verschiedene Aufträge und reiste heimlich nach Mannheim. Schiller kam hier an, und sah zum ersten Male sein Schauspiel, die Räuber, auf einer Bühne, die damals das Muster und Vor- bild aller Uebrigen in Teutschland war. Auf dem Mannheimer Theater glanzten damals, unter der kräftigen und geistvollen Leitung des Freiherrn von Dalberg, Sterne erster Größe: ein Jffland, Beil und Beck «und noch so mancher Stern des zweiten Ranges. Na- mentlich hatte 'Jffland's Franz Moor auf Schillern begeisternd ge- wirkt, und sogar in ihm den Wunsch erweckt, selbst Schauspieler zu werden. Diesem Vorhaben setzte sich aber redlich und offen der ehr- liche Beil entgegen, indem er Schillern — gleichsam mit einem Seherauge — sagte: „Nicht als Schauspieler, sondern als Schau- spieldichter, werden Sie der Stolz der teutschen Bühne werden." — Ein mißlungener Versuch, den er späterhin bei einer Geburts- tagfeier seines Herzogs als Clavigo machte, überzeugte ihn von der Wahrheit jenes gut gemeinten Rathes auf's Vollständigste— und Schiller leistete für immer auf diesen Wunsch Verzicht. — Schillers heimliche Entfernung von Stuttgardt aber war nicht verborgen geblieben und er mußte dieses Vergehn gegen alle Dis-

9. Bd. 1 - S. 126

1824 - Ilmenau : Voigt
126 — ' Liebe zurück, und die Meisten und Vortrefflichsten seiner poetischen Produkte, die er theils in die Horen, theils in den Musenalmanach aufnahm, fallen in diese Periode. Mit dem Jahre 1799 verließ Schiller Jena und ging nach Weimar, anfangs nur in der Absicht, den Winter über dort zu le- den , um dem Theater beiwohnen zu können, für das die alte Liebe und Neigung erwacht war. Den Sommer brachte er auf einem Garten zu, den er sich bei Jena gekauft hatte, und der jetzt, wegen des, dort eingerichteten, Observatoriums der Garten der Stern- warte heißt. Späterhin aber wurde Weimar Schillers bestän- diger Aufenthaltsort. Der regierende Großherzog von Weimar — als ein eifriger Verehrer und Beschützer der Künste und Wissenschaften durch ganz Teutschland bekannt — gab Schillern wiederholte Beweise seiner fürst- lichen Huld. So ließ er ihm im Jahre 1796, weil Schiller einen Ruf als Professor nach Tübingen erhalten hatte, die Versicherung ausstellen, daß er, falls ihn Krankheit an schriftstellerischen Arbeiten hindern sollte, auf eine Verdoppelung seines Gehaltes rechnen könne. Im Jahre 1799 erhielt er eine neue Gehaltszulage und eben so 1804, als Schillern von Berlin aus bedeutende und glanzende Anerbietun- gen gemacht worden waren. Als ein Zeichen besonderer Gunst muß aber das noch betrachtet werden, daß der Großherzog dem beschei- denen, und auf allen äußeren Glanz sehr wenig Gewicht legenden, Dichter — ohne die geringste Anregung von dessen Seite — im Jahre 1802 von dem damaligen teutschen Kaiser den Adelsbrief aus- wirkte. Mehr indeß wohl, als dieß Alles, mußte vorzüglich Göthe's Nähe und der vertrauliche Umgang mit ihm für Schiller sehr viel Angenehmes und Erfreuliches herbeiführen. Schiller litt bisweilen an seinem körperlichen Uebelbest'nden; aber dann wußte ein fröhlicher

10. Bd. 1 - S. 127

1824 - Ilmenau : Voigt
Klubb, für den beide Meistersänger so manches heitre Lied dichteten, Schillers Geist zu beleben und sein empfängliches Herz für alles Schöne und Gute von Neuem zu erwärmen. Schiller widmete sich damals auch einigen naturgeschichtlichen Forschungen. So suchte er sich namentlich mit den Erscheinungen der Farben begannt zu ma- chen, wovon uns auch Göthe erzählt. Den höchsten Genuß aber gewährte ihm das Theater, — und vor Allem ließ er sich auch die Ausbildung der Schauspieler ange- legen sein. Da scheu'te der uneigennützige Dichter auch niemals ein Opfer. Er lud z. B. die Schauspieler nach der gelungenen Auffüh- rung irgend eines seiner neuesten Stücke zu einem Nachtmahl in's Stadthaus, wo fröhlich gesungen, aus dem Stegreif gedichtet, al- lerlei Kurzweil getrieben, — vor Allem dann aber auch recht wacker gezecht wurde. Bei einer solchen Gelegenheit pflegte z. B. der Schau- spieler Genast die Capuziner-Rede aus dem Wallenftein, Schillers Wunsche gemäß, vorzutragen, und was des fröhlichen Scherzes mehr war. So wandte sich Schiller seit 1799 mit all seiner Kraft und seinem Reichthume der Bühne zu, und in diesen letzten 6 Zähren seines Lebens schuf er die vier Trauerspiele Wallenstein (1799); Maria Stuart (1800); die Jungfrau von Orleans und die Braut von Messina (1803), ferner das historische Schauspiel Wilhelm Tell (1l04), so wie auch derselben fruchtbaren Zeit alle späteren dramatischen Arbeiten des unsterblichen Dichters ihr Dasein ver- danken. Bei der ersten Aufführung der Jungfrau in Leipzig wider- sirhr Schillern eine ganz außerordentliche Ehre. Als nämlich nach dem ersten Acte der Vorhand gefallen war, ertönte ringsum ein tau- sendstimmiges: „Es lebe Friedrich Schiller!" von Pauken und Trom- peten begleitet, und nach dem Schluffe des Stückes strömte Alles
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