103
gegen die Russen, und zerstört ihrevorräthe; verliert
aber Schweidnitz und Kolberg und sieht, besonders /
nach Georgs Ii. Tode, fast alle seine Hulfsquellen er«
schöpft.
1762. Der Tod der Elisabeth und Peters Iii. Thronbe«
steignng verschaffen ihm Frieden mit Rußland
und Schweden, den Peters Nachfolgerin, Katha-
rina Ii., bestätigt. Es folgt ein Waffenstillstand und
1763, -en 15. Febr. -er Hubertsbuxgev
Friede.
§. 96.
Joseph Ii., Deutscher «Kaiser, 1*65—90.
Erste Theilung Polens, 1772.
Franz I. ff 1765; ihm folgt sein und Maria Theresiens
Sohn, Joseph Ii.
Erste Theilung Polens. Der polnische Thron war
1765 nach Augusts Iii. Tode erledigt. Rußland, das Po«
len niederhalten will, und Preußen mischen sich in die Wahl.
Stanislaus Au gu stus P o niatow s ky, König von Po-
len, 1764 (ff 1798). Gegen ihre verderbliche Einmischung in
alle Reichsangelegenheiten waffnen sich die katholischen Polen
(Conföderation von Dar 1767) und die Türken, und Ruß-
land, im Kriege gegen Letztere, erobert 1769 die Moldau
und Wallach ei. Gegen diese Vergrößerung Rußlands ver-
einigen sich Friederich und Joseph 1770, und um Frieden
und Gleichgewicht herzustellen, nimmt man seine Entschädi«
gung von Polen, von welchem 5000 Meilen abgerissen, und
unter Ru ßl and, Preuß cn und 0 c ft r c t ch getheilt werden.
Der Bairische Erbfolgekrieg, 1778.
Mit dem Churfürsten Maximilian Joseph stirbt 1777
der bairische Mannestamm aus. Karl Theodor von de»
Pfalz, der nächste Erbe, überläßt den größten Theil des
Landes an Joseph, der wegen alter Ansprüche Daiern besetzt
hat. Friedcrich erklärt sich gegen den Vertrag als Beschützer
des Herzoge von Zwcibrücken, des Erben der pfälzischen
Chur. In Böhmen stehen schon die Heere schlagfertig, doch
im Mai 1779 wird der Friede zu Teschen geschlossen.
Joseph giebt Baiern heraus bis auf das Jnnviertel und
Braunau.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Peters Peters Joseph_Ii Franz_I. Maria_Theresiens Maria Joseph_Ii Augusts Stanislaus Friederich Joseph Maximilian_Joseph Maximilian Karl_Theodor_von_de»
Pfalz Karl Joseph
104
Deutscher Fürstenbund, 1785.
Nach Mariatheresiens Tode (1780), drohen Zo«
sephs Bestreben, Barern durch Tausch an sich zu bringen,
und mehrere Neuerungen dem Reiche Nachtheil. Friederich
stiftet deshalb den deutschen Fürstenbund zur Aufrechthaltung
der Reichsverfassung mit Hannover, Sachsen und mehreren
andern Fürsten. Friederich -s 1786. Zoseph -s 1790,
nachdem er durch zu rasches Neuern die Ungarn und Nieder«
länder gegen sich empört hat. Erst durch seinen Nachfolger
Leopold Ii. werden die Gemüther versöhnt. (§. 101.)
§. 97.
Die übrigen Mächte Europas am Ende des
18. Jahrhunderts.
Preußen feit Friederichsh. Bode, den
17. Äuguft 1786.
Es steht auf der Höhe des Einflusses auf die europäischen
Angelegenheiten, nach welchem Friederich gestrebt hatte. Die-
sem folgt
Friederich Wilhelm Ii., seines Bruders Sohn, von
1786 — 1797.
Streitigkeiten der Niederländer mit ihrem
Erbstatthalter. Durch ein preußisches Heer wird dieser
wieder eingesetzt, 1787.
Anspach und Bayreuth durch Erbschaft preußisch, 1791.
Das im Zahr 1789 mit Polen geschlossene Bündniß durch
Rußlands drohenden Einfluß und den ungünstigen Gang des
französischen Revolutionskriegs aufgelöst. Preußen erhältsüd,
preußen und Neu-Ostpreußen durch
Die zweite und dritte Theilung Polens 1793
und 95 (vergl. Rußland).
Friederich Wilhelm Hl. von 1797.
(Das Uebrige, was Preußen betrifft, fällt in die allge-
meine europäische Geschichte.)
Rußland nach Peter d. Gr., f 1725.
Katharina!, von 1726—1727. Gewaltiger Einflußmen-
zikoffs.
Peter 11., 1727 —1730, steht unter dem Einfluß der Dol«
g oru cki.
Anna, von 1730 — 1740. Sie macht den Grafen Biron
zum Herzoge von Kurland; schützt im polnischen
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Friederich_-s Leopold_Ii Leopold Friederich Friederich_Wilhelm_Ii Wilhelm Friederich_Wilhelm Wilhelm Peter_d Katharina! Peter_11. Biron
Extrahierte Ortsnamen: Mariatheresiens Hannover Sachsen Ungarn Europas Polens Kurland
101
pold von Dessau, und sammelt einen beträchtlichen Schah,
f 1740.
Friedevich Ii., dev Gvoße, (174o — 86) geb.
1712. Widerstand gegen seinen Vater, durch Liebe zur Frei-
heit und zu den Wissenschaften veranlaßt, erweckte ihm dessen
Haß und kostete ihm beinahe das Leben. Vor seiner Thron-
besteigung reift in seiner mit hoher Kraft und Kühnheit begab-
ten Seele der Plan, Preußen auf einen ehrenvolleren Platz
unter den übrigen Staaten zu erheben.
Oestveichischev Evbfolgekvieg i74o —
1748.
Vi 0h74o) hinterließ Mariatheresia, nach
der pragmatischen Sanction, als Erbin aller östreichischen Län-
der. Dagegen macht Baiern, von Frankreich unterstützt,
Ansprüche. Mit ihm sind noch Sp ani en und Sachsen.
Auch Friederich beginnt den ersten Schlesi-
schen Krieg wegen Liegnih, Brieg, Wohlau und Zägerndorf,
fällt 1740 in Schlesien ein, und siegt bei Mollwitz.
Die Franzosen rücken mit zwei Heeren 1741
in Deutschland ein.
Karl Albrecht von Baiern dringt bis Wien vor,
nimmt Böhmen, und nach Prags Fall die böhmische Königs-
krone; wird im Januar 1742 Deutscher Kaiser.
«Rat* Vii. (Kaiser 1742—45). Maria The-
resia's Aufruf der Ungarn befreit Oestreich; München
in Feindes Gewalt, 1742.
Friederich siegt beiczaslau,und im Breslauer
Frieden 1742 behält er fast ganz Schlesien.
1742 — 44. Oestreich gewinnt die Oberhand.—
Die Franzosen müssen Böhmen räumen, und werden von
Georg Ii. bei Dettingen über den Rhein geschlagen, dem Kai-
ser wird sein wieder gewonnenes Baiern genommen, und
England greift Frankreich 1743 zur See an. Sach-
sen von Oestrcichern besetzt.
Zweiter S ch le si sch er Krieg, 1744. Friederich
überfällt Böhmen theils um Schlesien zu behaupten, theils
dem Kaiser zur Hülfe, muß aber weichen.
Karl Vii. ss im Jan. 1745. Durch die Schlacht bei
Hohenfriedberg rettet Friederich Schlesien und durch
die bei Sorr und gegen die Sachsen bei Kesselsdorf
erringt er den Dresdener Frieden im Dec. 1745.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Friederich Karl_Albrecht_von_Baiern Karl Albrecht Maria_The- Maria Oestreich Georg_Ii Karl_Vii Karl Friederich_Schlesien
Extrahierte Ortsnamen: Dessau Oestveichischev_Evbfolgekvieg Mariatheresia Baiern Frankreich Sachsen Brieg Schlesien Deutschland Wien Prags Ungarn Dettingen Rhein England Frankreich Sachsen
mit hohen buntgemalten Häusern eingefaßte Gassen, beständig von
Pilgern, Kranken, Fakirs, (Mönchen) und Brammen (Printern).
Aber auch heilige Thiere erfüllen die Straßen und Plätze,
aus welchen die Pagoden (Tempel mit vergoldeten Thürmen cm-
porragen. Eine große Zahl von Stieren geht frei umher; sie sind
einem Gotte geweiht und dürfen nicht beleidigt, nicht aus dem
Wege gedrängt werden. Die Frommen füttern sie mit Zuckerbrod.
Eine Menge von Affen, — gleichfalls unverletzlich, — klettern
allenthalben umher und werden den Fremden denen sie die Taschen
visitiren, beschwerlich.
Viele Heilige giebt cs in Benares. Dieß sind Menschen,
welche durch ihre jahrelange Selbstpeinignngcn den Göttern an
Macht gleich zu werden streben; — manche halten die Hände so
lange fest zu, bis ihnen die Nägel durchwachsen, andere stehen
in halb Fuß langen Stacheln, Jahre lang.
Benares ist zugleich der reichste Markt des indischen Handels.
Kostbare Shawls, Diamantschmuck, Musseline, Seiden- und Wol-
lenwaaren, Waffen und Goldarbeiten werden hier zum Verkauf
ansgestellt.
' Amerika.
24. Gliederung.
Amerika erstreckt sich von allen Erdtheilen am weitesten nach
Norden und Süden. Das Berg- und Felsen-Gerippe, durch welches
dieser Erdtheil zusammengehalten wird, sind die Cordilleren
(Kettengebirge), die ununterbrochen von Norden nach Süden gehen,
1900 Meilen lang. Dieses Gebirge läuft hart an der Westküste
Amerikas herab, nach Osten hin streckt sich das Land weit in das
Meer hinaus.
So entstehen 2 unten zugespitzte Dreiecke, Nord- und Süd-
amerika, beide nur durch die 6 Meilen breite Landenge von Panama
zusammenhängend.
Beide Hälften sind in 3 Stücken ähnlich und in 3 verschie-
den. Aehnlich sind sie 1. in der Dreiecksform — sodann daß sie
2. auf der Westseite durch die Cordilleren hoch liegen,« 3. daßbeide
im Osten eine Nanderhebung haben, als Bollwerk gegen das Meer.
Dieser Ostrand heißt in Nordamerika die Apallachen, in Süd-Amerika
das brasilianische Hochland.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
Extrahierte Ortsnamen: Benares Benares Amerika Amerika Westküste
Amerikas amerika Panama Nordamerika Süd-Amerika
/ 418
hinterließ sein Reich seinem duffen Friedrich Wilhelm Ii. Preu-
ßen erhielt sich auf dieser Höhe, bis es durch die Folgen der
französischen Revolution stark bedroht, und erniedrigt, nur den
Heldenkämpfen seiner begeisterten Jugend verdankte, -daß es wie-
der zur alten Kraft und Blüthe heranwuchs.
Die französische Revolution.
(1700 n. Chr.)
In Frankreich regierte zu Ende des vorigen Jahrhunderts
ein gebildeter, frommer, wohlwollender Fürst, Ludwig Xvi. Er
übernahm die Regierung unter schwierigen Lerhältnissen. Das
Land war verschuldet, und nach den Gesetzen ruhte die Einnahme
der Staatseinkünfte auf dem dritten Stand, den Bauern und
Bürgern. Der König sah wohl, daß es für diese Leute zu viel
wurde, und sie immer mehr zurückkamen; er wandte sich daher an
die bisher steuerfreien Stände, daß sie die Lasten mit tragen häl-
fen. Dies waren die Gelehrten, Geistlichen und Adeligen. Sie
weigerten sich aber, ihre Vorrechte aufzugeben, und der König
berief eine Nationalversammlung, wo Leute auö allen Ständen
gemeinsam berathen sollten, wie am besten zu helfen sei. Aber
so verschiedenartige Menschen konnten sich nicht verständigen.
Die Bevorzugten sahen, daß das Volk und die Soldaten auf der
Seite derjenigen standen, die alle Vorrechte der Stände aufgeho-
den haben wollten. Da verließen sie lieber das Land, als daß
sie sich den neuen Gesetzen fügten. So blieben denn die Bürger
und Bauern bei der Berathung allein, und gedachten ihren Vor-
theil 'zu nutzen und alle früheren Mißbräuche abzuschaffen. Der
König, der bereit war, alle billigen Forderungen zu erfüllen, sah,
daß, so viel er auch zugestand, immer mehr verlangt wurde.
Seine Gemahlin, Marie Antoinette, die Tochter Maria Theresias,
bestürmte ihn mit Bitten, auch das Land zu verlassen. Er ent-
schloß sich zu entfliehen, wurde aber unterwegs erkannt, und als
Gefangener nach Paris zurückgebracht. Die Emigranten hatten
an allen deutschen Höfen versucht, Hilfe für sich und ihren be-
drohten König zu finden.' Preußen und Oestreich schlossen endlich
einen Bund mit denselben, aber sie griffen nicht rasch und ernst
genug an. Während sie noch stritten, wie die Franzosen am
leichtesten zu besiegen seien, hatten diese die Republik erklärt.
Jetzt begann eine schreckliche Zeit für Frankreich. Robespierre,
der Direktor der Nationalversammlung, ließ in allen Städten
Frankreichs die Guillotine, das Schaffot mit dem Fallbeil, auf-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwig_Xvi Ludwig Marie_Antoinette Maria_Theresias Maria Theresias Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Frankreich Frankreichs
46
dann der zweite Gedanke unseres Franz. War er früher froh
und zuversichtlich, so war er es jetzt doppelt; denn er glaubte steif
und fest, er dürfe nur beten und schlafen, und es würde ihm Alles
bescheert. Das ging aber nicht immer so glücklich, und er mußte
in Venedig mit leerem Magen herumlaufen und in den offenen
Säulengängen ans den Steinen schlafen. So hatte er sich eines
Abends, als es zu dämmern begann, ein gutes Plätzchen ausge-
sucht. Nicht weit von ihm hatte sich ein schwarzbärtiger Alaun
niedergelassen und suchte Franz für „sein freies Leben in den Ber-
gen," wie er die Räuberei nannte, zu werben. Franz aber wollte
nicht mitthun, legte die Beine übereinander und betrachtete die
vom Himmel geschenkten Stiefel; der Bandit behauptete, er habe
Franz die Stiefel geschenkt; dieser aber lachte ihn ans, und schalt
ihn einen Ungläubigen. Schon mehrmals war ein Mann vorüber-
geschlichen und hatte Franz und seinen Kameraden genau betrach-
tet. Fetzt kam er wieder, aber in Begleitung von einem halben
Dutzend Häschern. Ohne viel Federlesens wurde Franz und sein
Kamerad festgenommen und ihnen frei Logis angewiesen. „Was
werden sie in Fürfeld dazu sagen," dachte Franz wieder, und jetzt
war er froh, daß man dort nicht Alles von seinen Schicksalen er-
fuhr, so gern er auch das vormals gewünscht hatte. Mit gutem
Gewissen in der Brust schlief Franz ruhig ein. Wie erstaunte er
aber an: andern Morgen, als er im Verhör vernahm, daß er
wegen seiner Stiefel, die er geraubt habe, angeklagt sei. Franz
behauptete nachdrücklich, er habe darum gebetet und habe sie di-
rect vom Himmel bekommen. Da nahm der Engländer — denn
niemand anders, als dieser, hatte die Beiden verhaften lassen —
ein Messer, schnitt die Doppelsohlen an den Stiefeln entzwei, zog
eine Menge Banknoten, die viele tausend Gulden zu bedeuten hat-
ten, heraus und sagte: „Dieß habe ick)» darin verborgen, um mich
vor den Räubern zu sichern." Jetzt gingen Franz die Angen auf,
und er dachte daran, was ihm der Bandit gestern gesagt hatte.
Er zitterte wie Espenlaub und der Richter sah das für ein Zei-
chen der Schuld an. Franz aber überlegte, ob er den Banditen
verrathen dürfe. Er sah fast keinen andern Ausweg. Da kam
der Gefängnißwärter und brachte einen Ring; den der Bandit aus
feinem Fenster geworfen hatte. Der Engländer erkannte ihn als
sein Eigenthum, und nun war die Schuld des Andern gewiß;
Der Bandit gestand auch, da er überführt war, die Geschichte mit
den Stiefeln ein, und Franz konnte frei und barfuß davon ziehen.
Fetzt dachte er wieder ans Arbeiten und ging nach dem Strande.
Dort traf er auch den Engländer, der sich mit ihm in ein Ge-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Franz_für Franz Franz Franz Franz Franz Franz Franz Franz Franz Franz Franz Franz Franz Franz Franz Franz Franz Franz Franz Franz Franz
355
hat. Ein kräftiger Sklave wird in Amerika gut, und wenn er
ein geschickter Arbeiter ist, noch besser bezahlt.
Asien.
Ltt. Gliederung.
Wir beginnen mit der Mitte von Asien. Da liegt ein von
Gebirgen umschlossenes, länglich - viereckiges Hochland von 8000
Fuß Erhebung — der höchste Theil Asiens: die Mongolei.
Ein merkwürdiges Wüstenland. Die alten Scythen, die Urbe-
wohner, behaupteten, dieses Land sei nach der Süudfluth am er-
sten trocken geworden und von hier aus hätten sich die Menschen
über die Länder der Erde • ausgebreitet. Die Mongolei (dem
Kaiser von China gehörend) ist 400 Meilen lang und l00 Mei-
len breit. Im Norden zieht das Maigebirge im Süden der
Himaleh hin, ans welchem der Dawalagiri, der höchste Berg
der Erde, emporragt. Er ist 26,000 Fuß hoch. Die Mongolei
können wir als das erste Glied Asiens, als ein Hauptglied,
betrachten, um welches sich 6 Tiefländer, ringsumher als Neben-
glieder anlegen.
Es versteht sich von selbst, daß der Uebergang von einem
Hochland, zunl Tiefland*nicht aus einmal erfolgt, sondern allmäh-
lich, terassenartig, durch Gebirgs- und Alpenländer. So kommt
man z. B. von der Mongolei nach Vorderindien durch das schmale
Alpenland Tibet, wo die Easchmirziege weiset.
Drei Unterglieder liegen im Süden: n) das Kaiserthum
Eh in a^1 '/2 uial so groß als Europa; nach Rußland der größte
Staat auf der Erde. China heißt die Blume der Mitte, der
chinesische' Kaiser nennt sich de^Sohn des Himmels, b) Hi n -
teriudien, mit einer langen Halbinsel' nach Australien herun-
terweisend. Hier gehen 4 Ströme parallel mit einander nach
Süden; in dem wohlbewässerten, waldbedeckten Land giebt eö
weiße Elephanten und seue Schwalbeuart (Salangane), deren
Nester gegessen werden, c) Vorderindien, eine trichterförmig
zugespitzte Halbinsel mit der Elephanten-, Perlen- und Zimmet-
Jnsel Ceylon im Süden und dem Dawalagiri im Norden.
Eine reiche Natur in diesem Land! Herrliche Ströme, unermeß-
liche Waldungen, Gold, Silber und Diamanten in den Gebirgen.
Am Ganges, ihrem heiligen Strom, leben, die Ufer entlang, die
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Asien Asien Asiens Mongolei Mongolei China Himaleh Asiens Mongolei Tibet Europa China Australien
*¿60
Vorhanden, daher der Koth beim Regenwetter sehr überhand nimmt.
Es wimmelt hier von Sänftenträgern und Verkäufern, die ihre
Waaren an langen Ouerstangen aufgehängt haben. Die Leichen
werden in bnntlakirten farbigen Kasten fortgeschafft, hinterdrein folgen
die Leidtragenden in weißen Palankins; denn Weiß ist in China
die Farbe der Trauer, Schwarz die der Freude. Die Leibfarbe
des Kaisers aber ist Gelb, daher sind alle kaiserlichen Paläste sammt
den Mauern gelb getüncht und lakirt. In den kaiserlichen Gärten
sind künstliche Hügel, Inseln und Seen voll Schwäne, an den
Ufern weiden Büffel. Der Springbrunnen, Wasserfälle Grotten
und Tempel ist eine große Zahl. Die vielen Gartenhänschen haben
trichterförmige Dächer, die unten vorspringend, mit zahllosen sorg-
fältig gestimmten Glöckchen behängen sind, welche vom Wind be-
wegt, fortwährend eine heitere Musik machen.
22. Das Thal Caschmir.
Vor dem Himalehgebirge dehnt sich das 20 Meilen lange und
9 Meilen breite Thal von Caschmir aus, ein reizender Landstrich
voll Leben und Fruchtbarkeit. Herrliche Wälder, darin hunderte
von Pfauen und Fasanen, die sich auf den Bäumen wiegen,
schnarrende Papageien, welche Nüsse aufknacken, Affen und Eich-
hörnchen die von Ast zu Ast springen; — reich gesegnete Felder
mit Reis, Baumwolle, Zuckerrohr und Neben bepflanzt;— herrlich
beschattete Landstraßen, auf denen Reiter, Elephanten, Palankins,
beladene Kameele und Ochsen rasch dahin ziehen; — in der Ferne
blinkende Flüsse, heitere Städte und Flecken; — das ist das Thal
von Caschmir wo, wegen der hohen Lage ein ewiger Frühling herrscht
wo der Aufenthalt der ersten Menschen, der Garten Eden,
gewesen sein soll. Die Hauptstadt dieses Landstriches, in welchem
die meisten Caschmir-Shawls verfertigt werden, heißt Sirinapnr.
23. Benares.
In der heiligen Stadt Benares, die am Ganges liegt, erträu-
. ken sich oft fromme Pilger, weil sie auf diese Weise am ersten selig
zu werden hoffen. Sie befestigen irdene, am Boden durchlöcherte
Gefäße unter die Arme und steigen, feierliche Lobgesänge anstim-
mend , in den Strom. So lange die Töpfe noch nicht ganz ge-
füllt sind, treiben die Pilger mit den Fluten dahin, bis sie all-
mählig untersinken. In dieser Stadt, der Lotos (eine heilige Blume)
der Welt genannt, und nach Inder-Glauben, ans der Spitze vom
Dreizack des Gottes Siwa erbaut, wimmelt es durch die engen,
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
414
Schaffet auf, und er mußte zusehen, wie sein Freund Katt enthauptet
wurde. Aus dem Kerker entlassen mußte Friedrich auf der Kanzlei
arbeiten, und sich mit allen Staats-Geschäften bekannt machen.
Dabei zeigte er so viel Nerstand, daß sich sein Vater vollständig
mit ihm aussöhnte. Zur Hochzeit seiner geliebten Schwester ließ
der König ihn zum erstenmal wieder nach Berlin kommen. Der
Prinz mußte sich verborgen halten bis zur Tafel, wo ihn dann
der Vater mit den Worten: „ Da hast Du den Fritze" der über-
raschten Königin vorstellte. Der Prinz lebte von da an auf einem
Schlosse ganz seiner Ausbildung, setzte sich mit berühmten und
gelehrten Leuten in Verbindung, vergaß aber dabei die Staats-
wissenschaften nicht. Beide, sein Vater und er, lernten sich schätzen,
und als Friedrich König wurde, hat er nie der frühern Behandlung
gedacht, sondern stets mit Ehrfurcht und Dankbarkeit von seinem
Vater gesprochen, der ihn für eine Zeit voller Mühe und Arbeit
so tüchtig ausrüstete. Kurz nachdem Friedrich die Regierung an-
getreten hatte, starb Karl Vi. und es erhob sich, da er keinen Sohn
hinterließ, ein Streit um die Krone. Vor seinem Tode hatte der
Kaiser seine Tochter Maria Theresia zu seiner Nachfolgerin ernannt;
aber der König von Baiern bestritt ihr die Krone. Er verband
sich mit den Franzosen und Preußen. Friedrich gab vor, ein
Recht auf Schlesieu zu haben und fiel da ein. ^Er schlug die
Oestreicher und schloß mit Frankreich, Baiern und Sachsen ein
Bündniß.
Dadurch gerieth Maria Theresia in große Gefahr. Sie berief
die stolzen ungarischen Magnaten zu einem Reichstag, und erschien
mitten unter ihnen in ungarischer Tracht, die Krone auf dem Haupte,
den Säbel umgegürtet, und forderte sie in einer lateinischen Rede
bei ihrer Ritterpflicht auf, ihr beizustehen. Da riesen sie, von ihrer
Hoheit, hingerissen, wie aus einem Munde: Laßt uns sterben für
Maria Theresia unsern Regenten! Sie zogen mit ihrem Volk,
30,000 Reitern und den wilden Horden der Panduren und Croaten
nach Baiern, und rückten an demselben Tage in München ein, wo
der Churfürst von Baiern sich in Frankfurt krönen ließ. Alle
Greuel des 30 jährigen Krieges wiederholten sich, so daß das Land-
volkin Verzweiflung sich zur Rache erhob. Unterdeß erfocht Friedrich
einen neuen Sieg über die Oestreicher und Maria Theresia trat
ihm Schlesien ab, unter der Bedingung, daß er sich von dem
Bunde trenne. Auch mit Sachsen wurde Friede geschloffen, und
die Franzosen aus Deutschland vertrieben. Bald darauf war
Friedrich gezwungen, wieder zum Schwert zu greifen. Maria
Theresia verband sich nämlich mit England,.um Schlesien wieder
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich_König Friedrich Friedrich Friedrich Karl_Vi Karl Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Maria
Theresia Maria Theresia
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Baiern Frankreich Baiern Sachsen Baiern München Baiern Frankfurt Sachsen Deutschland England
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schichte und Verfassung verschiedenen Länder und Völker mit
Schonung ihrer Eigenthümlichkeiten zu einem kräftigen Ein-
heits-Staate zu verbinden. Denn es gibt Deutsche, Slaven,
Czechen, Polen, Slowaken, Wenden, Magyaren, Italiener,
Wlachen, Juden, Griechen, Armenier, Zigeuner; und diese
Völker stehen auf den verschiedensten Bildungsstufen. Da fin-
den sich in den Dalmatischen Gebirgen noch bewaffnete, wild-
freie Montenegriner, in den Savannen Ungarns noch Nomaden.
Im Jahre 1848 wurde Oestreich tief erschüttert, es hat aber
bisher alle Gefahren glücklich überstanden. Dem Gekämmt-
staate wurde in der stürmischen Zeit, im März 1849, eine neue
Verfassung gegeben, deren Ausführung aber wohl nie erfolgen
wird. Der jetzige Kaiser ist der Habsburger Franz Joseph.
Aus dem reichbegüterten Grafengeschlcchtc Habsburg an der
Aar und am Oberrheine bestieg 1273 der Graf Rudolph den
deutschen Kaiserthron. Er bekämpfte 1278 auf dem March-
felde (S. 269) den mächtigen Böhmenkönig Ottokar, wel-
cher den Grafen-Kaiser nicht anerkennen wollte, nahm ihm
zur Strafe die Markgrafschaft Oestreich, Steiermark
und Krain ab und belehnte damit sein eignes Haus, welches
rasch in Macht und Ansehn durch Erbschaft, Heirathen und
Ankauf sehr hoch stieg. Seit dem löten Jahrh, blieb die
deutsche Kaiserkrone ununterbrochen bei den östreichischen Erz-
herzögen, wie sie sich seit Maximilian I. zu nennen pflegten.
Es gingen dem Hause Habsburg im Mittelalter zwar die
Stammgüter in der Schweiz verloren, dafür wurden aber
Kärnthen 1336, Tyrol 1363, Triest und Vorderöstreich durch
Heirathen und Erbverträge erworben. Karl V., Maximi-
lians Enkel, übergab diese deutschen Besitzungen, neben wel-
chen er noch die spanischen Länder inne hatte, seinem Bruder
Ferdinand. Dieser vereinigte hiermit 1526 auf seinem
Haupte auch die^Kronen der Wahlreiche Ilngärn, Böhmen und
Mähren (mit Schlesien und Lausitz). Im 17ten Jahrh, gin-
gen die Lausitz an die Sachsen und der Elsaß an die Franzo-
sen verloren, dafür wurden im spanischen Erbfolgckriege aber
auch die frühern spanischen Niederlande (Belgien) erworben.
Im 18tcn Jahrh, kamen Mantua, Mailand, Siebenbürgen,
Galizien und Bukowina hinzu. Als im I. 1740 der Habs-
burger Mannsstamm mit Karl Vi. ausstarb, so wurde seine
heldenmüthrge Tochter, die treffliche Maria Theresia,
welche mit dem Herzoge Franz von Lothringen vermählt
war, ringsum von Feinden angegriffen. Sie erkaufte sich
zuletzt den Frieden dadurch, daß sie Schlesien dem größten
Theile nach an den König von Preußen, Friedrich den Gr.
abtrat. Für den Verlust Schlesiens entschädigte etwas die
Besitznahme von Galizien und Lodomirien 1772 bei der ersten
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Oestreich Franz_Joseph Franz Rudolph Ottokar Ottokar Maximilian_I. Karl_V. Karl_V. Ferdinand Ferdinand Karl_Vi Karl Maria_Theresia Maria Theresia Franz_von_Lothringen Franz Friedrich Friedrich