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Ihrer hohen Tugend und Schönheit wegen wurde sie vom Sachsenherzog Heinrich zur Gemahlin erkoren (913). Als dieser später König wurde, änderte sie ihre Gesinnung.nicht, sie blieb arbeitsam und demütig. Jeder, auch der Ärmste hatte Zutritt zu ihr. Mit besonderer Vorliebe besuchte sie Kranke und Gefangene: letztere suchte sie durch liebevolle Ermahnungen auf deu Weg der Besserung zu bringen. Mehr aber als durch Worte wirkte die Königin dnrch ihr Beispiel. Äußerst streng gegen sich selbst, war sie allen ein Vorbild der Mäßigkeit, der Frömmigkeit, des Fleißes und der Sanftmut. Besonders durch letztere Tugend hat sie ihrem Lande viel genutzt. Ihr Gemahl war zwar ein ausgezeichneter Fürst, aber sehr aufbrausend und jähzornig. In solchen Augenblicken der Aufwallung wußte sie ihn durch ihre wunderbare Sanftmut zu beruhigen und ihn von unüberlegten Schritten abzuhalten. Heinrich schätzte seine Gemahlin deshalb hoch, und auf seinem Sterbebette sprach er zu ihr: „Ich danke dem Allmächtigen, daß er mich vor Dir von dieser Erde abruft. Eiu edleres lind einsichtsvolleres Weib, als ich in Dir gefunden habe, ist keinem Manne zu teil geworden. Du hast mir stets das Beste geraten ; Du hast mich besänftigt, wenn der Zorn in mir aufloderte ; Du hast mich zur Gerechtigkeit ermahnt, wenn ich der Stimme der Leidenschaft Gehör geben wollte; Dn hast mich in meinem rauhen Kriegerlebeu stets wie ein Engel des Friedens umschwebt und mein Herz den Gefühlen des Mitleids und der Menschlichkeit geöffnet. Habe Dank, Du fromme und treue Gefährtin meines Lebens, für alles Gute, was Du mir erwiesen!" Nach dem Tode ihres Gemahls betete Mathilde für dessen Seele, ließ Messen lesen, rief ihre beiden Söhne Otto und Heinrich, welche im Streite lebten, an die Leiche ihres Vaters und sprach zu ihnen: „Höret auf zu streiten um zeitliche Ehre und hohe Würde, da Ihr hier vor Euch sehet, welches Ende alle irdische Herrlichkeit nimmt. Weise und glückselig ist derjenige, welcher nach Dem trachtet, was ewig dauert." Schon zu Lebzeiten ihres Gemahls hatte die Königin viel zur Verbreitung des christlichen Glaubens in Norddeutschland gethan, wo sie mehrere Klöster stiftete. Dieses wohlthätige Leben setzte sie als
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Mathilde Otto Heinrich Heinrich
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christlichen Religion erzogen werde. Er setzte deshalb viele Bisch öfe ein, ließ Klöster bauen und ehrte die
Geistlichen, welche damals fast die alleinigen Verbreiter der
Wissenschaft waren. Aber er verlangte auch strenge, daß die Pfarrer das Volk in der Religion unterrichteten und selbst
fleißig studierten. Er ließ auch viele Kirchen bauen und
sorgte für Verschönerung des Gottesdienstes, indem er aus Italien Gesanglehrer und Organisten kommen ließ, welche seine rauheu Frauken in der Kirchenmusik unterweisen mußten. Damit sein Volk nicht in Unwissenheit aufwachse, befahl er den Pfarrern, die Leute nicht blos im Katechismus, sondern auch im Lesen, Schreiben und Singen zu unterrichten, und wer sich weigerte, seine Kinder in die schule
zu schicken, wnrde sehr strenge bestraft So entstanden die ersten Volksschulen. (Pfarrschnlen.) Zur Bildung der Geistlichen und der reichen Leute wurden Kloster- und
D o m s ch n l e u errichtet, an welchen man auch fremde Sprachen lehrte. Sd eit größten Ruhm erhielt Karls „Hofschule" sür die Söhne seiner Ritter, Beamten und
Diener bestimmt, in welcher er häufig selbst dem Unterricht beiwohnte.*) Zur Leitung derselben sowie zu seinem eigenen Lehrer und Ratgeber berief er aus England den gelehrten Mönch Alkuiu. Karl erwarb sich auch großes Verdienst um die Verbesserung der deutschen Sprache. Er befahl den Geistlichen, nur in deutscher Sprache zu predigen und die Kinder auch in ihrer Muttersprache beten zu lassen. Er verfaßte eine deutsche Grammatik, sammelte die Heldenlieder seines Volkes und gab den Monaten und Winden deutsche Namen. Auch war der Kaiser ein großer Freund der Baukunst. Davou geben Zeugnis das prachtvolle Münster und das Rathaus in Aachen, viele schöne Domkirchen, Brücken und Kanäle. Den Wohlstand des Volkes wollte er heben durch Beförderung der Landwirtschaft. Für die Bauern und Gärtner schrieb er ein Buch, worin genau angegeben war, was sie in jedem Monate zu thun hatten.
*) Vergleiche „Karls d. Gr. Schulvisitation" von K. Gerock.
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Extrahierte Personennamen: Karls Karl Karl K._Gerock
Extrahierte Ortsnamen: Italien Karls England Aachen
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\2. Kaiser Karl der Große im Kreise seiner Familie.
Nicht minder groß wie als Krieger und Regent war Karl als Familienvater. Das gute Beispiel, welches er selbst in seinem Privatleben gab, übertrug sich auf alle Mitglieder seiner Familie und seines Hofes. Seine Gemahlin hieß Hildegard. Sie hatten drei Söhne und vier Töchter: Gisela, Rotrudis, Emma und Bertha. Rotrudis war verlobt _ mit dem byzantinischen Kaiser Constantin Vi., Emma soll die Gemahlin Einhards, des Geschichtsschreibers Karls d. Gr., gewesen sein, der als Abt in Seligenstadt im Odenwalde gestorben ist; von Bertha, der Lieblingstochter des Kaisers, wird berichtet, sie sei die Gemahlin seines jungen Freundes Engelbert geworden. So wenig Karl selbst in seiner Jugend gelernt hatte, desto mehr schätzte er in seinem spätern Alter den Wert des Unterrichts und hielt strenge darauf, daß seine Kinder, besonders seine Töchter, eine tüchtige Bildung genossen. Sie erhielten von Alsum Unterricht in der Religion, in der deutschen Grammatik imd Dichtkunst, in Latein, Rechnen und Musik. Wie sehr sie ihrem Lehrer zugethan waren, geht aus dem Briefwechsel hervor, den sie mit ihm unterhielten, als er schon Abt in Tours war. Dem Beispiel des Vaters folgend, kamen die Töchter ihren religiösen Verpflichtungen gern und pünktlich nach. Der erste Ausgang morgens galt immer der Kirche. Dieselbe Sorgfalt, welche die Töchter der Ausbildung ihres Geistes und Gemütes angedeihen ließen, widmeten sie auch der Pflege ihres Körpers. Sie mußten reiten und schwimmen lernen. Bei ihrem häufigen Aufenthalte in Aachen boten ihnen die dortigen warmen Quellen die beste Gelegenheit zum Balten, welche sie auch reichlich benutzten. Auf Reisen war die Familie in der Regel zusammen, die Töchter, ebenso wie die Söhne, zu Pferde. Das häusliche Leben war bei ihnen höchst einfach, im Essen und Trinken sowohl wie in der Kleidung. Das Mittagsmahl vereinigte die ganze Familie immer an einem Tische. Mehrere Stunden des Tages widmeten die Töchter der Arbeit. Während die Söhne sich in körperlichen Übungen vervollkommneten und mit
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl Karl Karl Hildegard Gisela Emma Bertha Rotrudis Constantin Emma Einhards Karls Bertha Engelbert Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Karls Seligenstadt Odenwalde Aachen
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Kunigunde, die Gemahlin des Kaisers Heinrich Ii. von Deutschland.
„Eitelkeit bcr Eitelkeiten, Alles ist eitel!" Dieses Wort Salomos hatte Kunigunbe zu ihrem Wahlspruch gemacht. Sie war eine Tochter des Graseu Siegfried von Luxemburg. Die Geschichtschreiber ihrer Zeit rühmen nicht blos ihre große körperliche Schönheit, sonbern cutch ihre glänzenden Geistesgaben, ihre Eingezogenheit und ihr ünblich frommes Gemüt. Sie hatte sich die Mutter Jesu znm Vorbilb genommen und wollte gleich dieser ihre Jungfräulichkeit bewahren. Als sie nun die Gemahlin des Kaisers Heinrich Ii. werben sollte und diesem ihren Wunsch offenbarte, willigte er nicht nur ein, sondern that das gleiche Gelübde wie sie. Beibe wetteiferten nun in Frömmigkeit und Wohlthun. Im I. 1014 ging sie mit ihrem Gemahl nach Rom, wo dieser zum Kaiser und sie zur Kaiserin gekrönt würde. Statt sich wegen dieser Würbe zu erheben, lebte sie von nun an noch einfacher. Sie betrachtete sich als die geringste im Reiche, und im Verkehr mit gewöhnlichen Seilten merkte man gar nicht, daß sie Kaiserin war. Sie widmete zunächst ihre Sorgsalt den Kranken. Für sie ließ sie eine Menge Spitäler erbauen. Sie stiftete in Bayern das Bistum Bamberg. Trotz bieses gottseligen Lebens war die Kaiserin mit sich nicht zufrieben; sie meinte, es gehe ihr zu gut und sie müsse mit Leiben heimgesucht werben. Diese sollten ihr benn auch nicht erspart bleiben. Böse und neibische Menschen oerlpiimbeten sie beim Kaiser, sie habe einen sträflichen Umgang mit einem Ritter au ihrem Hofe. Einige Zeit erbitlbete Kunigunbe die Verachtung, mit der sie nun von ihrem Gemahl behanbelt würde, aber endlich hielt sie es nicht mehr ans, sie wollte ihre Unschulb öffentlich beweisen, und zwar durch die damals übliche Feuerprobe. Sie bestand diese Probe glänzend, und das Volk verlangte zürnend den Tod ihrer Feinde. Obschon sie nun als Unschuldige dastand und ihr Gemahl öffentlich Widerruf leistete, zog sie sich doch in die Einsamkeit zurück. Hier beschäftigte sie 'ich hauptsächlich mit Handarbeiten für arme Kirchen und Kloster. Noch jetzt sind kostbare Gewänder in Kirchen vorhanden, die von ihrer
Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen. 3
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Ii Heinrich Siegfried_von Siegfried Heinrich_Ii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Salomos Luxemburg Rom Bistum_Bamberg
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nommen habe. Sein Kammerdiener sah ihn oft mit Thränen in den Augen vor ihrem Bilde stehen und hörte ihn ausrufen: „O Luise, wie sehr vermisse ich Deinen guten Rat!" Sie ist den Brandenburgern eine gute Landesmutter gewesen. Durch ihre Großmut und ihr liebenswürdiges Benehmen gewann sie sich die Zuneigung des Volkes. Den durch den dreißigjährigen Krieg sehr verarmten Bauern suchte sie dadurch aufzuhelfen, daß sie aus ihrer Heimat Rindvieh, ferner Kartoffeln und andere Gartengewächse kommen ließ und Musterwirtschaften anlegte. Sie führte auch die Obst-baum- und Blumenzucht in die Mark ein. Die Kurfürstin erzog ihre Kinder zu einem sittenreinen Leben. Sie sagte ihnen, daß Tugend allein Macht verleihe, und wo diese fehle, auch die Macht gefährdet sei. Luise war äußerst strenge gegen sich selbst und von nngeheuchelter Frömmigkeit. Jeden Dienstag hielt sie einen Fasttag. Der Morgen war dem Gottesdienste gewidmet, nachmittags schrieb sie in der Regel einen Brief an ihre Mutter. Daun ließ sie ihren Gewissensrat, den Pastor S t o s ch i u s, zu sich kommen und redete mit ihm über religiöse Diuge. Dieser Geistliche hatte von ihr den strengen Befehl, sie auf alles Sündhafte, das er in ihrem Lebenswandel finde, aufmerksam zu machen. Die Kurfürstin ist auch als Dichterin geschätzt. Wir besitzen von ihr mehrere geistliche Lieder, unter denen das schönste, „Jesus meine Zuversicht," Gemeingut des deutschen Volkes geworden ist.
59- Friedrich I. und seine Gemahlin Sophie Lharlotte.
(Preußen wird Königreich.)
Der Nachfolger des großen Kurfürsten wurde dessen Sohu Friedrich Iii. Er war ein großer Förderer der Kunst und Wissenschaft, aber auch sehr prachtliebend und verschwenderisch. Sein Bestreben ging dahin, König zu werden. Dazu mußte er aber die Zustimmung des deutschen Kaisers Leopold I. Haben. Diese erhielt er auch, nachdem er ihm loooo Mann Hülsstrnppen zu stellen versprach. Darauf reiste er nach Königsberg, setzte sich dort am 18. Januar
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Friedrich_I. Sophie_Lharlotte Friedrich_Iii Friedrich Leopold_I.
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sieht man in dem Gewölbe dieser Kirche ein Stück ans der umgehauenen Eiche. Diese beherzte That bei Geismar verschaffte dem Hl Bonisazins viel Ansehen, und Tausende empfingen die Hl. Taufe.
Darauf reiste der Heilige zum dritten Mal r ach Rom, erhielt vom Papste die Erzbischofswürde für ganz Deutschland und die Gewalt, Gesetze zu erlassen und zu strafen. In Thüringen und Bayern war schon das Christenthum verkündigt, aber es hatten sich auch falsche Lehren verbreitet, und darum reiste Bonisazins nach Bayern, um die Irrlehren zu unterdrücken. Bayern theilte er in 4 Diözesen, denen er ans Dollmacht vom Papste fromme und gelehrte Männer zu Bischöfen vorsetzte. Dann zog er wieder nach Hessen, nach Franken, Thüringen und dem Eichsfelde, um überall die Christen durch seine Gegenwart und sein Wort zu ermuntern und zu kräftigen. Er errichtete auch hier Diözesen und stellte tüchtige Männer als Bischöfe an ihre Spitze. In Fulda stiftete er eine Schule für Erwachsene und legte ihre Leitung in die Hände eines tüchtigen Priesters, Namens Sturmius. Die Zahl der Mönche und Lehrer in derselben stieg bald auf 400. Aus dieser Schule gingen nicht nur Erzbischöfe, Bischöfe und Priester, sondern auch Landbauer, Baumeister, Handwerker und Künstler hervor. Sie bestand bis zum Schlüsse des vorigen Jahrhunderts, wo sie eine Zeitlang aufgehoben war, aber bald wieder eröffnet wurde, um Priester für ihren Beruf auszubilden.
Darnach ward Bonisazins Erzbischof von Mainz, übertrug aber nach 8 Jahren diese Würde mit Bewilligung des Papstes seinem Schüler Lnllus. Von Priestern begleitet durchzog nun der ehrwürdige Greis Friesland, predigte, taufte und dankte Gott täglich für seinen gnädigen Beistand. Er kam bis nach Holland und schlug an der Ostküste des Zuydersees in der Gegend von Dockum sein Zelt aus. Zwar müde von der Anstrengung der Reise, fühlte er sich doch froh und glücklich, denn er erwartete junge Christen, um ihnen das Sakrament der hl. Firmung zu spenden.
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angethan mit einem grauen Pilgerkleide, auf einen Esel, umgürtete seinen von Hunger und Mühseligkeiten abgezehrten Leib mit einem Strick, nahm ein Cruzifix in die Hand und zog von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt, wie ihm der hl. Vater geboten hatte. Wo er einen Haufen Menschen um sich sah, hielt er seinen Esel an, hob das Cruzifix in die Höhe und schilderte die Noth der christlichen Brüder im hl. Lande. Seine Worte erfüllten die Herzen der Christen mit Trauer über den Zustand des hl. Landes und mit Erbitterung gegen die Türken; überall strömten die Menschen zusammen, feine Rede zu hören. Vornehme und Geringe, die Bewohner von Palästen und Hütten horchten gläubig feinen Worten, und Alle brachten ihm reichliche Gaben dar. Aber Peter nahm sie nur, um Arme und Dürftige damit zu unterstützen. Sein Zug durch Italien und Frankreich glich einer ununterbrochenen Prozession.
3. Aufruf des Papstes und Vorbereitungen zun: Kreuzzuge.
blieb auch der Papst Urban nicht unthätig. Er berief im Jahre 1095 eine Kirchen-Versammlung nach Piacenza in Ober - Italien. Ueber 4000 Geistliche und 30,000 Laien fanden sich ein. Kein Gebäude vermochte die Menge zu fassen. Die Versammlung mußte auf freiem Felde gehalten werden. Alle wurden zu Thränen gerührt von den Drangsalen der Christen im hl. Lande; alle gaben ihren Beifall zu einem Kreuzzuge gegen die ungläubigen Barbaren. Einige Monate darauf hielt der Papst eine Versammlung zu Clermont in Frankreich. Es war eine der zahlreichsten Versammlungen, welche die Welt je gesehen hat; 14 Erzbischöfe, 400 Aebte waren erschienen, und der andern Geistlichen und des Volkes war so viel, daß die ganze weite Ebene bei der Stadt mit Menschen angefüllt mar. Zuerst trat Peter auf und schilderte der ftilllaufchenden Menge mit den
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Extrahierte Personennamen: Peter Urban Peter
Extrahierte Ortsnamen: Italien Frankreich Piacenza Italien Frankreich
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In höhern Schulen wurden Priester zu ihrem Berufe ausgebildet. Karl war ein frommer und thätiger Christ und gründete neue Bisthümer, Kirchen und Klöster und beschenkte sie reichlich. In den Klosterschulen unterrichteten die Mönche die Jugend int Lesen, Schreiben und in der Religion und sorgten dabei für Arme und Kranke, und beherbergten Reisende; denn Gasthöfe gab es in damaliger Zeit nur wenige. Die Kirchen wurden mit Heiligenbildern geschmückt, und zur Verherrlichung des Gottesdienstes ließ Karl Sänger und Orgelspieler aus Italien kommen.
Karls des Großen Besuch in einer Schule. Karl der Große hatte au seinem Hose eine Schule, in welche alle seine Beamten ihre Kinder schicken mußten, die hohen wie die niedern. Einmal trat er selbst in die Schulstube, hörte eine Weile zu und ließ sich dann die schriftlichen Arbeiten der Kinder zeigen. Die Fleißigen mußten auf seine rechte Seite treten, die Trägen auf seine linke. Auf die linke Seite kamen fast alle vornehmen Kinder, die meisten armen aber auf die rechte! Dann wandte sich Karl freundlich zu den armen Kindern und sprach: „Ich danke euch, meine Kinder, ihr habt
ganz meinen Wünschen entsprochen, euch zur Ehre und zum bleibenden Nutzen." Zürnend wandte er sich hierauf an die vornehmen aber trägen Kinder: „Ihr aber, ihr Söhne der Edeln, ihr feinen Püppchen, die ihr euch der Trägheit und dem Müßiggänge überließet und meinen Befehlen ungehorsam gewesen seid, trotzet nur nicht auf Stand und Reichthum eurer Eltern; denn wisset, Nichtswürdige haben vor mir weder Rang noch Ehre. Und werdet ihr nicht fleißige Schüler, so soll keiner von euch wieder vor meine Augen kommen. Beim Könige des Himmels, ich werde euch strafen, wie ihr es verdient!"
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl_Sänger Karl Karls Karl_der_Große Karl Karl Karl
Silber, nicht selten mit Edelsteinen reich besetzt, erhöhten den äußern Glanz der kirchlichen Feier.
So bildeten Ackerbau und Gewerbe, Wissenschaft und Kunst eine Art der klösterlichen Beschäftigung; eine andere waren die Werke der christlichen Nächstenliebe. Wohl thätigfeit war die Pflicht eines jeden Klosters. In der Milderung der Noth durch Almosen, in der Erweisung der Gastfreundschaft, in der Besorgung der Kranken, in der Bekleidung, Ernährung und Pflege armer Kinder erfüllten die Mönche einen Theil ihres Berufes. Einzelne Klöster gaben täglich bei 200 Armen Almosen an Speise oder Gold; andere vertheilten jährlich mehrere Hundert Malter Getreide. An hohen Festtagen vergaß man nie, auch den Nothleidenden ein Freude Zu machen. In großen Landesnöthen , bei Mißwachs und Mangel waren die Klöster offene Zufluchtsorte aller Hungernden. In dem Nothjahr 1197 ließ der Abt eines Klosters täglich einen Ochsen mit Gemüse zubereiten und sammt Brod unter die Armen vertheilen. Ein anderes Kloster schlachtete alles Vieh, verpfändete selbst Bücher und Kelche, um die Armen zu nähren.
Im Kloster und seiner Umgebung ist die Zeit zwischen Arbeit und Gebet getheilt. Da läutet es bald zur Messe, bald zu einer Betstunde; hier hallen aus der Kirche fromme Gesänge, dort knien Mäher und Schnitter vor dem Kreuze aus dem Felde. In dem nahen Walde schlägt eine Abtheilung Holz, während eine andere auf dem Felde pflügt und säet; in den Werkstätten verfertigen die einen nützliche Geräthe , und in den nebenliegenden Schulen unterrichten andere die Kinder der Umgegend im Lesen, Schreiben und in der Religion. In der stillen Zelle aber sitzt ein Mönch mit der Feder in der Hand und schreibt die Thaten seiner Zeit, seines Klosters, eines Heiligen oder eines Großen dieser Erde auf. Zur bestimm teil Zeit versammeln sich die Armen zur täglichen Speisung, ab und zu erscheinen Kranke, um von den heilkundigen Mönchen Arzneien zu empfangen.
Nicht alle Klöster waren reich, wie die vorhin be-
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die Kosten dieses Gebäudes das ganze Land Bosnien hätte kaufen können. Auch die Wohnungen der Bürger von Wien sind zum großen Theile stattlich und köstlich geschmückt.
Dennoch ist damit die Reihe herrlicher Städte nicht erschöpft. An der Oder liegt Breslau, aus Ziegelsteinen erbaut, das nicht minder die Namen der Schönheit, als der Macht beansprucht. Ihren Bischossitz nannte man einst den goldenen. Brünn in Mähren ist wohlhabender als Olmütz, obwohl hier der Bischof seinen Sitz hat. Im Lande der Ruthenen ragt mächtig zu Wasser und zu Lande die Stadt Danzig hervor, die 50,000 bewaffnete Krieger ins Feld zu stellen vermag, und deren Schiffe das baltische Meer erfüllen. Auch der Name von Thorn an der Weichsel ist nicht gering und unbekannt.
In Böhmen redet das Volk zwar in slavischer Sprache; allein das Land gehört zum deutschen Reiche, und es gilt dort deutsche Sitte, auch sind die Vornehmen in der Regel beider Sprachen mächtig. In den Kirchen ist es den Priestern gestattet, sich auch der deutschen Sprache zu ihren Predigten zu bedienen, nur auf dem Kirchhofe reden sie czechisch. Mitten in diesem Lande ist Prag die schönste und größte Stadt, die Florenz und Toscana weder an Ausdehnung, noch an Pracht nachsteht. Die Moldau, welche Prag durchschneidet, ist weit größer, als der Arno. Auch viele andere vortreffliche Städte findet man in Böhmen, unter ihnen, um nicht Thabors zu erwähnen, Pilsen und Leitmeritz und Budweis.
Vor allen andern Städten des Reiches ragt Lübeck hervor durch seine Gebäude und seinen Reichthum und mehr noch durch seine Macht und sein Ansehen, denn die drei Reiche des Nordens, Schweden, Norwegen und Dänemark, sind gewohnt, nach dem Winken dieser Stadt ihre Könige ein- und abzusetzen. Lüneburg war ehemals reich durch seine Salzwerke; in unseren Tagen sinkt es zur Dürftigkeit herab; denn während es nach den Gütern der Geistlichkeit seine Hände ausstreckte, hat es die eigenen verloren. Rostock und Mecklenburg sind nicht zu verachten,
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