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1. Theil 2 - S. 50

1830 - Königsberg : Bornträger
50 Italien. Straßen eng und finster, und das Pflaster besteht nur aus Back- steinen. Sonderbar ist hier, daß man dem Markte ganz die Ge- stalt einer Muschel gegeben hat, und zwar ist nicht nur seine Einfassung so gestaltet, sondern selbst in der Mitte ist er wie eine Muschel vertieft. Das schönste Gebäude ist der herrliche Dom, ein großes, altes, gothisches Gebäude, von Marmor aufgeführt. Auswendig ist er mit weißem und schwarzem Marmor abwechselnd übcrkleidet, was einen sonderbaren Anblick gewährt. Der ganze Fußboden besteht aus Mosaik. — Ehe wir nach Rom reisen, besuchen wir die bei Toscana liegenden Inseln. Wir begeben uns demnach zunächst nach der kleinen Stadt und Festung Pi o m bino, auf einem hohen Felsen, dessen Fuß von den Meereswellcu bespült wird. Es gehört einem Fürsten; der unter toscanischer Oberhoheit steht. Von hier fahren wir nach der Znsel Elba hinüber, die 1814 —15 bekanntlich der Aufenthaltsort Napoleons war. Es ist eine, etwa 10 Stunden lange Felsenin- sel. Wir landen bei dem Städtchen Porro Ferrajo, und be- suchen vor allem das Haus, in welchem Napoleon wohnte. Es liegt auf einer hohen felsigen Landzunge, und besteht nur aus ei- nem Erdgeschoß. Vorn ist ein Hof, hinten ein Gärtchen. „Es ist in der That ein herrlicher Genuß, in diesem kleinen, mit Blu- men und Orangerie fast überladenen Gärtchen einige Abendstunden zuzubringen, und die herrliche Sonne in das Meer tauchen zu se- hen." Die Insel ist sehr arm, und hat fast nichts als Wein, Eisen und Fische. Alles übrige müssen die genügsamen Einwoh- ner entbehren, oder vom festen Lande herüberholen. Rindvieh giebt cs hier auch nicht ein Stück; nur Ziegen, Esel und über- aus kleine Pferdchen. Auf der ganzen Insel ist nur ein einziger Wagen, der des Gouverneurs. Interessant ist es, dem Fange der Thunfische zuzusehen, die hier in großer Menge sich einfinden. Es wird ein großer Platz im Meere an der Küste mit Netzen umstellt; dann werden die darin eingesperrten Thunfische immer enger eingesperrt, bis sie nicht mehr entrinnen können. — Süd- westlich von Elba liegt das Jnselchen Piano sa. Hier war cs, wo der unglückliche Enkel des römischen Kaisers Augustus, Agrippa Posthumus, als Verbannter leben mußte, und zuletzt auf Befehl seines Stiefvaters Tiberius ermordet wurde *). *) S. mein Lehrbuch der Weltgeschichte für Töchterschulen, 2tc Ausg-, Th. 1., S. 285 u. 287.

2. Theil 2 - S. 205

1830 - Königsberg : Bornträger
Das britische Reich. 205 v Meinung der Beklagte schuldig oder unschuldig sey. Ist das erstere, so wird er sogleich freigelassen; ist aber das letztere, so wird er den Gerichten übergeben. Das scheint nun recht schon; aber wie leicht kann nicht Jemand unschuldig seyn, und doch der Schein gegen ihn sprechen^)? Eine andere Son- derbarkeit ist die, daß Jeder, der einen Diebstahl begeht, am Galgen hingerichtet wird, sobald der König das Urtheil be- stätigt. Nun wird in England sehr viel gestohlen; viele Men- schen leben bloß vom Diebstahl, und die Gefängnisse werden nicht leer. Die, welche der König begnadigt, werden nach Neuholland geschickt, um dort arbeiten zu lernen und vom Diebstahl sich zu entwöhnen; die andern aber zum Galgen geführt. Dieser wird dem Gefängniß gegenüber aufgeschlagen; er steht auf einem Gerüste, zu welchem eine Art von Brücke von dem Gerichtshause führt. Die Verbrecher werden neben einander unter den Galgen gestellt, Zeder einen Strick um den Hals, und dann gefragt, ob sie noch etwas zu sagen hatten. Gewöhnlich benutzen Einige die Erlaubniß, um zum Volke zu reden, und es zu ermahnen, sich durch ihr Beispiel warnen zu lassen. Und doch sind bei solchen Gelegenheiten *) *) Man höre folgendes Beispiel, das sich wirklich zugetragen hat. In der Nahe der Themse wohnte aus dem Lande ein unbescholtener Mann, der eine erwachsene Stieftochter hatte. Diese war eines Tages verschwun- den, ohne daß der Vater angeben konnte, wo sie geblieben sey. Da aber in dem Flusse ihre Haube schwimmend gefunden wurde, und ein Nachbar aussagte, er sey des Abends, vor dem Verschwinden des Mädchens, bei dem Hause vorbeigegangen, und habe gehört, wie sie ausgerufen: ,,ach, Vater! ihr bringt mich uw!" so wurde er beschuldigt, die Tvchter er- mordet, und ihre Leiche in den Fluß geworfen zu haben. Er betheuerte zwar seine Unschuld, aber die Geschwornen hielten das Verbrechen für erwiesen, sprachen ihr Schuldig aus; die Gerichte erkannten die Strafe der Hinrichtung, und der Mann starb als Mörder. Nach einiger Zeit fand sich die angeblich Ermordete gesund und frisch wieder ein, und auf Befragen sagte sie aus: allerdings habe sie jene Wdvte ausgerufen, aber von einer Ermordung sey nicht die Rede gewesen. Der Vater nämlich habe sic zu einer Heirath, die ihr zuwider gewesen sey, zwingen wollen, und da habe sie sich gesträubt, und jenes gesagt. Da aber der Vater darauf bestanden, so sey sic in der Nacht davon gelaufen, habe sich über den Fluß setzen lassen, in der Wuth sich die Mütze vom Kopfe gerissen, Und sie in den Fluß fallen lassen. Zu spät erkannten nun die Geschwo- renen ihren Irrthum. Sic erklärten den Mann zwar für unschuldig; aber sie konnten ihn doch nicht wieder lebendig machen. Wie viel besser sind wir daran, bei denen Keiner zum Tode verurtheilt wird, wenn nicht das Verbrechen völlig erwiesen, und von ihm eingestanden ist.
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