Besondere. Erdkunde.
119
Cilfttr Abschnitt.
Besondere Erdkunde.
1. Neb erblick über die Erde und ihre Bewohner.
1) Vertheilung von Land und Wasser auf der Erdoberfläche;
die Festlande und Erdtheile; die Hauptmeere.
Nicht viel mehr als ein Viertel der Erdoberfläche besteht aus
Land; gegen drei Viertel derselben nimmt das Erdmeer ein.
Das Land besteht aus drei Fe st landen und vielen
Inseln. Das größte Festland liegt auf der östlichen Halbkugel
und heißt darum die Ost feste. Es umfaßt aber drei Erdtheile,
nämlich Asien, Afrika und Europa. Asien ist der östliche
Theil desselben, Afrika der südwestliche, Europa der nordwestliche.
Das zweite und nächstgrößte Festland liegt auf der westlichen
Halbkugel und heißt darum die West feste; es bildet den Erd-
theil Amerika. Das dritte und kleinste Festland liegt auf der
südlichen Halbkugel und wird deshalb die Süd feste genannt;
cs hat den besondern Namen Ne uh oll and; mit den dazu ge-
hörigen Inseln bildet cs den Erdtheil Australien.
Die östliche Halbkugel hat mehr Land als die westliche, und
die nördliche mehr als die südliche. Bei Weitem der größte
Theil alles Landes fällt in die gemäßigten Zonen, nur ein sehr
kleiner in die kalten.
Asien, Afrika und Europa nennt man auch die alte Welt,
die andern, später entdeckten Erdtheile die neue Welt.
, Australien ist der kleinste Erdtheil, Europa ist nur um Weniges
größer, Afrika über 3 Mahl, Amerika über 4 Mahl, Asien über
5 Mahl so groß. Es enthält nämlich Australien 160,000, Eu-
ropa 168,000, Afrika 544,700, Amerika 667,600, Asien 882,600
Geviertmeilen.
Durch die Fcstlande wird das Erd me er in 5 Hauptmeere
abgetheilt. Um die beiden Pole sind die Eismere, das nörd-
liche und das südliche. Zwischen Amerika, Europa und Afrika
ist der atlantische Ocean, zwischen Amerika, Asien und Neu-
holland der große oder stille Ocean, zwischen Asien, Neu-
holland und Afrika der indische Ocean.
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Europa Afrika Europa Amerika Australien Afrika Europa Europa Afrika Amerika Asien Afrika Amerika Asien Amerika Europa Afrika Amerika Asien Asien Afrika
Asien.
121
der Erlöser der Menschen erschienen ist. Im heiligen Lande
liegt zwar Jerusalem noch größtentheils in Trümmern und der
Berg Zion ist verödet. Es sollen aber diese heiligen Oerter
wieder zu ihrer alten Herrlichkeit gelangen, und Asten wird
wieder der wichtigste Boden für die Geschichte des Volkes Israel
und aller christlichen Völker werden.
2) Asiens Lage und Umgebungen; seine Halbinseln und
Inseln.
Asien liegt auf der nördlichen Halbkugel und zum größten
Theil in der gemäßigten Zone; im Norden reicht es in die
kalte, im Süden in die heiße Zone. Nördlich wird es vom
Eismeer, östlich vom großen, südlich vom indischen Ocean be-
grenzt. Von letzterem aus dringt das rothe Meer zwischen
dasselbe und den Erdtheil Afrika herein, mit welchem es im
Südwesten durch die Landenge von Suez verbunden ist. In
der westlichen Mitte ist eö vom mittelländischen mit dem
ägeischcn Meer, dann vom Marmormeer und vom
schwarzen Meer bespült. Das Marmormeer steht mit dem
ägeischcn durch die Dardauellenstraße, mit dem schwarzen
durch die Straße von Eon stau tinopel in Verbindung. Iin
Nordwesten hängr Asien auf große Breite mit Europa zusammen,
gegen welches das Uralgebirge die Grenze bildet.
Zwischen das mittelländische tmd schwarze Meer hinein streckt
Asien die Halbinsel Kleinasien; bei derselben liegen im
ägeischcn Meer viele kleinen Inseln, im mittelländischen die
größere Insel Cypern. In den indischen Ocean erstrecken sich
die großen Halbinseln Arabien, Vorderindien und
Hinter in dien. Erstere entsteht durch das rothe Meer und
den persischen Meerbusen, die beiden letztern sind durch
den Busen von Bengalen geschieden. Bei Vorderindien ist die
Insel C e yl o n; Hinterindien hat eine Nebenhalbinsel, M a l a c c a,
und östlich davon liegen im großen Ocean die Sundainseln,
die Molukken und die Philippinen. In diesen Ocean er-
strecken sich die Halbinsel Korea, welche das gelbe Meer
bildet, und Kamtschatka; und zwischen denselben liegen längs
der Küste hin die japanischen Inseln. Im Nordosten
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Jerusalem Israel Asiens Afrika Suez Asien Europa Kleinasien Cypern Bengalen Hinterindien Korea Kamtschatka
Asien.
127
birge bestehen meist aus Kalk und sind darum arm an Quellen.
.Im Gebirge Zuda und im Carmel hat cs sehr viele Höhlen.
6) Arabien.
Arabien besteht zum größten Theil aus Wüsten, ist trocken
und wasserarm, doch fällt reichlicher Thau; der giftige Samum
weht oft. Anbaufähig ist besonders der Küstenstrich am rothen
Meer. Das Land erzeugt den beßtcn Kaffee, Balsam, Myrrhen,
Gummi, Sennesblatter und Männa, eine Arznei; es gibt
Hyänen; man hält Dromedare; aus dem,persischen Meer wer-
den Perlen gefischt, aus dem rothen Korallen. Die nomadischen
Wüstcnbewohner heißen Beduinen; sie ziehen die beßtcn Pferde.
Die Araber sind in Stämme eingetheilt, die von Emiren
oder Jmamen beherrscht werden; die am rothen Meer erkennen
die türkische Oberhoheit an. Daselbst liegen die Städte Mekka,
wo der falsche Prophet Muhamed geboren, und Medina, wo
sein Grab ist, zu welchem die Muhamedaner wallfahrten. Seine
Lehre, der Islam, herrscht auf der ganzen Halbinsel.
Durch die sinaitische Halbinsel wanderte das Volk
Israel auf seinem Zuge nach Kanaan, und am Sinai erhielt
es das heilige Gesetz. Der nördliche Theil derselben ist das wüste
steinige Arabien. Im Nordosten ist das Gebirge Seir,
das Land der Edomiter, mit dem Berge Hör, auf welchem
Aaron starb.
7) Kleinasien, Armenien und Kurdistan.
Der westliche Küstenstrich Kleinasien - heißt die Levante.
Daselbst liegt die große Handelsstadt Smyrna. Sie ist eine
von den sieben Gemeinden, welche die Offenbarung nennt; die
andern sind jetzt unbedeutende Orte oder liegen ganz in Trüm-
mern, wie Ephesus, das südlich am Meere lag. In der Nähe
des Marmormeers liegt Isnik, das alte Nicäa, wo im Jahr
325» eine große Kirchenversammlung gehalten wurde, welche
gegen die Irrlehren und den Unglauben jener Zeit ein Glau-
bensbekenntnis aufstellte. Am schwarzen Meer liegt die Handels-
stadt Tarabosän oder Trapezunt, woher die Kirschen ur-
sprünglich kommen sollen. Bei Angora, im Innern, werden
die Kämelziegen gefunden, aus deren Haaren das sogenannte
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Extrahierte Personennamen: Muhamed Aaron
Extrahierte Ortsnamen: Asien Carmel Medina Israel Kanaan Kleinasien Armenien Kurdistan Kleinasien Smyrna Ephesus Nicäa Angora
Afrika.
m
Aethiopien gab es frühe blühende Staaten mit großen, präch-
tigen Städten, und die Pharaone oder Könige Egyptens suchten
ihre Macht über Asien hin auszudehnen und geriethen darüber
mit den Beherrschern der großen asiatischen Reiche in Kampf.
Egypten ist auch in der heiligen Geschichte von besonderer
Wichtigkeit. In Egypten erwuchsen die Stammväter des Volkes
Israel zu einem großen Volke; nach Egypten mußte Joseph
mit Maria seinen Pflegesohn vor Hcrodcs flüchten.
2) Afrikas Lage und Umgebungen; seine Inseln.
Afrika wird fast in der Mitte vom Gleicher durchschnitten
und liegt daher größtentheils in der heißen Zone; im Norden
und Süden reicht cs in die gemäßigte Zone. — Im Osten ist
cs vom indischen Ocean mit dem rothen Meer, im
Westen vom atlantischen Ocean umgeben; im Norden
wird es durch das mittelländische Meer, das vom atlan-
tischen Ocean her durch die Straße von Gibraltar tief in
die Ostfcstc eindringt, von Europa geschieden. Es ist im Norden
breit, läuft gegen Süden spitz zu. Der atlantische Ocean bildet
in der Mitte der Westküste den weiten Busenvongninea (Gi-
neha), welcher mit der gegenüberliegenden Eingangsstraße in'ö rothe
Meer den Erdtheil in Nord- und Südafrika theilt. Halb-
inseln hat Afrika keine, Inseln wenige, und unter diesen nur
cine große, Madagaskar, die bei Südafrika im indischen
Ocean liegt. Im atlantischen Ocean liegen bei Nordafrika die
Azoren, Madeira, die can arischen Inseln und die des
grünen Vorgebirgs.
3) Afrikas Bodengestalt; feine bekannteren Lander mit
ihren Gebirgen und Flüssen.
Südafrika ist im Innern wenig bekannt; man hält cs
für ein einziges Hochland, das schmale niedrige Küsten hat. Die
Südspitze heißt das Capland, die Westküste am Busen von
Guinea hin Niederguinea; an der Ostküste ist, der Insel
Madagaskar gegenüber, die Küste Mosambik. — Nord-
afrika ist vorzugsweise Tiefland. Das Tiefland nimmt die
Mitte desselben ein uno ist dem größten Theile nach eine einzige,
ungeheure Sandwüste, Sahara genannt. An die Sahara
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Extrahierte Personennamen: Joseph Maria Maria Südafrika
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrikas Afrika Europa Südafrika Afrika Madagaskar Südafrika Nordafrika Afrikas Guinea Niederguinea Madagaskar Mosambik Sahara
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Afrika.
Auf dem Barkalande, das rings von der Wüste und vom
Meer umgeben ist, lag das alte Cyrene, das eine griechische
Ansiedelung war.
Die Sahara hat von Egypten und Nubien bis zum mit-
telländischen Meer eine Länge von 050 Meilen, und ihre Breite
beträgt 200 Meilen. Im östlichen Theile derselben, welcher die
ly bische Wüste heißt, sind viele mit Wasser versehenen und
anbaufähigen Stellen oder Oasen, im westlichen sehr wenige.
Der Handelsweg zwischen der Berberei und Sudan geht durch
die Sahara. Im Innern derselben gibt es Strauße und Anti-
lopen, an den Rändern halten sich Löwen und Hyänen ans.
6) D e r Sudan, S e n c g a m b i e n, O b e r - u n d N i c d e r g u i»e a.
Südlich von der Sahara, mit dem Sudan und mit Scne-
gambien, beginnt das Landder Reg er oder der Schwarzen, die
bis gegen das Capland hin wohnen. Die Neger haben eine
glänzendschwarze Haut, niedrige Stirne, hervortretende Kiefer,
aufgeworfene Lippen, aufgestülpte Nase, krauses, wolliges Haar.
Die im Sudan und in Senegambien haben meist den Islam
angenommen; in Oberguinea und weiter südwärts sind sie
Fetischanbeter, opfern Menschen; ihre Priester sind Zauberer.
Viele tausend Neger werden alljährlich als Sclaven nach Amerika
verkauft, vorzüglich aus den Ländern um den Busen von Guinea.
Der Sudan ist wenig bekannt; es weht daselbst, sowie in
Senegambien und Oberguinea, der ausdörrende Harmattan.
In Senegambien gibt es Elephanten, Flußpferde, Krokodile; es
wächst der Affenbrotbaum, der Butterbaum. Arn Senegal gibt
es Gummiwälder, die von den Franzosen ausgebeutet werden.
Die Küste von Oberguinea ist sehr ungesund; die Ter-
miten sind eine Landplage; in den Wäldern landeinwärts haust
der Leopard. Die Neger bauen Jams (ein Wurzelgewächs) und
Mais, bereiten Palmwein und Palmöl. Unter ihnen sind evan-
gelische Missionsstellen errichtet. Man unterscheidet die Küste
Sierra Lcona, die Pfeffer-, Elfenbein-, Gold- und
Sclavenküste. Die Engländer, Dänen und Holländer haben
Handelsniederlassungen. An der Küste Sierra Lcona haben
die Engländer eine Niederlassung, in welcher sie die Neger
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Nubien Sahara Oberguinea Amerika Guinea Oberguinea Oberguinea
Europa.
137
unterbringen, die sie den Sklavenhändlern abnehmen. Dieselben
erhalten hier ihre Freiheit, lernen ein nützliches Geschäft und
werden mit dem Christenthum bekannt geinacht. An der Pfeffer-
küste haben die Nordamerikaner eine ähnliche Niederlassung. An der
Küste von Niederguinea haben die Portugiesen Besitzungen.
7) D a s C a p l a n d.
Das Cap land erhebt sich von Süden gegen Norden in
Stufen. Cs ist an der Küste fruchtbar; landeinwärts kann es
meist nur als Weideland benützt werden und ist zum Theil
wüste; es gibt Löwen, Hyänen. Das Land war früher im
Besitz der Holländer, jetzt steht es unter englischer Herrschaft.
Die Hauptstadt ist Capstadt am Cap oder Vorgebirge der
guten Hoffnung; sie ist ein Anlandcplatz für die Ostindienfahrer.
Die Ureinwohner sind im Süden die Hottentotten, im Norden
Buschmänner und Betschuanen, im Nordosten Koffern. Unter
denselben sind evangelische Missionsstcllen von Deutschen, Eng-
ländern und Franzosen.
8) Madagaskar und die wichtigern Inselgruppen.
Madagaskar ist eine gebirgige, fruchtbare Insel; es gibt
Orangutangc. Die Madagassen, das Hauptvolk der Insel, sind
heidnische Malapen, opfern den bösen Geistern Menschen; durch
evangelische Missionare sind manche zum Christenthum bekehrt.
Die Azoren, Madeira und die Inseln des grünen
Vorgebirges sind im Besitz der Portugiesen; Madeira liefert
starken Wein. Die kanarischen Inseln, die Heimat der
Canarienvögel, gehören den Spaniern; unter denselben befindet
sich Ferro. — Weit im Süden liegt die kleine englische Insel
St. Helena, auf welcher Napoleon in der Verbannung starb.
4. Europa.
1) Vorzüge dieses Erdt Heils und Ue verlegen heit seiner
Bewohner über die der andern E r d t h c i l e.
Europa ist unter allen Erdtheilen am Meisten gegliedert;
fast alle seine Länder find vom Meere bespült, das ihre Be-
wohner zur S'chiffabrt einlädt; es hat viele schiffbaren Flüsse,
die den Verkehr erleichtern und keine Wüsten und unübersteig-
lichen Gebirge, die denselben erschweren. Fast der ganze
ßikihar«? ■*
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Extrahierte Personennamen: Helena Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Europa Niederguinea Madagaskar Madagaskar Europa Europa
Europa.
157
' Nom, das einst die Hauptstadt des römischen Weltreiches
war, ist als Sitz des Pabftes seit langer Zeit der Mittelpunkt
der katholischen K'rche; Italien ist ganz katholisch.
Weit im Sliden von Italien liegt die Insel Malta, die
den Engländern gehört.
13) Die griechische Halbinsel.
Durch den nördlichen Theil der griechischen Halbinsel ziehen
von den Alpen her Gebirge auf der rechten Seite der Donau
hin und begrenzen das ungarische und walachische Tiefland von
der Südseite; der östliche Theil derselben gegen das schwarze
Meer hin ist der Balkan. Von demselben fließt die Maritza
in's ägeische Meer. Andere Gebirge durchziehen in südlicher
Richtung den übrigen Theil der Halbinsel, der meist steile
Küsten und viele Landzungen und Buchten hat. Vom jonischen
Meer her dringt der Busen von Lepanto oder Korinth ein
und bildet die Nebenhalbinsel Morca oder den Peloponnes.
— Die Halbinsel erzeugt die Gewächse und Früchte, die in
Italien vorkommen; man hält Kameele; Erdbeben und Pest
sind Uebel des Landes.
Den größten Theil der Halbinsel umfaßt die europäische
Türkei; die Hauptstadt derselben ist Consta ntinopel, an
der nach ihr benannten Meerstraße, 650,000 E. An der Maritza
liegen Philippopel und Adrian opel, an einem Busen deü
«gcischcn Meeres Salonik, das alte Thessalonich in der Land-
schaft Ma cedo nie«. Die Landschaft Servicn, an der Süd-
grenze Ungarns, sowie die Walachei und die Moldau links
von der Donau; haben eigene Fürsten, die vom türkischen Sul-
tan abhängig sind. Die Türkei zählt 9 Mill. Einwohner; davon
sind nicht die Hälfte Türken. — Eonstantinopel, alt Byzanz,
war früher die Hauptstadt eines christlichen Kaiserthums; sie ist
1453 von den muhamcdanischeu Türken erobert worden. Ma-
cedonien war die erste Landschaft in Europa, in welcher durch
den Apostel Paulus das Evangelium verkündigt ward. Nord-
östlich von Thessalonich lag Philippi, westlich Beroe.
Der südliche Theil der Halbinsel und die naheliegenden
Inseln im griechischen Meer, unter welchen Negroponte oder
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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158
- Europa.
Euböa die größte ist, bilden das Königreich Griechenland.
Die Hauptstadt desselben ist Athen. Auf der Landenge welche
Morea mit der übrigen Halbinsel verbindet, liegt Korinth,
zum Theil noch in Trümmern. Das Königreich hat 1 Mill. E.
Die jonischen Inseln bilden einen Freistaat unter engli-
scher Oberhoheit. Die Hauptstadt ist Eorfu auf der Insel
C orfu.
14) Rußland.
Das ganze osteuropäische Tiefland gehört zum Kaiserthum
Rußland. Durch die weiten Ebenen dieses Landes fließen:
die Wolga, der größte Fluß Europas, ins kaöpische Meer, der
Don ins asowschc und der Dnjeper ins schwarze Meer, die
Weichsel und der Riemen oder die Memel in die Ostsee,
die Düna in den Busen von Riga, die Newa, der Abfluß
des Ladoga- und Onegasees in den finnischen Busen, die
Dwina inö weiße Meer. — In der Mitte des Landes sind
die kornreichsten Gegenden Europas. Am schwarzen Meer ge-
deiht der Wcinstock und wird Seidenzucht getrieben; am weißen
Meer wächst wenig mehr als die Rennthierflechte. Nördlich
vom schwarzen und kaöp'schen Meer sind große Steppen, in
welchen Nomadenvölker mit Pferden und Kameelen umherziehen,
wie die Kosaken am Don. — Am Ural wird Platina gewonnen.
Die Hauptstadt Rußlands ist Petersburg, an der Newa-
mündung, mit '/* Mill. E. Im Innern, im Gebiet der Wolga,
liegt Moskau, die frühere Hauptstadt, 360,000 Einw., am
schwarzen Meere die Handelsstadt Odessa, an der untern
Wolga Astrachan, am weißen Meer an der Dwinamündung
Archangel. Im russischen Polen ist die Hauptstadt War-
schau, an der Weichsel 145,00!) Einwohnern, und in den
Ostsecprovinzen, welche früher zu Deutschland gehören,
liegt Riga an der Dünamündung. — Das europäische Ruß-
land ist über 00,000 ^ Meilen groß und zählt 48 M»ll. E.
Die Russen, welche das zahlreichste und herrschende Volk
sind, bekennen sich zur griechischen Kirche, die Polen zur katho-
lischen, die Deutschen und die Finnen, welche tiördl'ch vom fin-
nischen Meerbusen wohnen, zur lutherischen. Im Süden uibt es
Muhamedaner und Heiden.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Personennamen: Euböa
Extrahierte Ortsnamen: Europa Griechenland Athen Korinth Europas Ostsee Riga Europas Petersburg Wolga Moskau Odessa Deutschland Riga
Amerika.
159
5. Amerika.
1) Amerika's Lage und Umgebungen, Halbinseln und
In seln.
Amerika erstreckt sich aus der nördlichen kalten Zone süd-
wärts bis weit in die südliche gemäßigte Zone hinein. Es ist
rings vom Meer umflossen; im Osten ist der atlantische, im
Westen der große oder stille Ocean, im Norden das nörd-
liche Eismeer. Vom atlantischen Ocean her dringt das
caraibische Meer und der Meerbusen von Meriko tief
in den Erdtheil ein und theilt denselben in zwei Hälften: Nord-
amerika und Südamerika, welche nur durch die schmale
Erd enge von Panama zusammenhängen. Südamerika ist
nach Süden zugespitzt, ohne Halbinseln; vor der Südspitze liegt
die Insel F e u e r l a n d, weiche durch die Ma g e l l a u s str a ß e
vom Festlande geschieden ist. Nordamerika streckt in den großen
Ocean die Halbinseln Californien und Alaschka. in den
atlantischen Florida und Labrador. Durch Californien ent-
steht der Meerbusen von Californien, durch Labrador
nordwestlich die Hudsonsbai, südöstlich der Lorenzbusen.
Vor letzterem liegt die Insel Neufundland, und weiter gegen
Norden ist Grönland und Spitzbergen. Die wichtigsten
Inseln Amerikas aber liegen vor dem mexikanischen Meerbusen und
dem caraibischen Meer; man nennt sie zusammen W estindien.
2> Amerika's Bodcngestalt und Gewässer.
A m e r i k a ist seiner ganzen Länge nach von einem hohen
Kettengebirge, den Cordil leren (Eordilieren), durchzogen,
welche man in Südamerika die Anden, im nördlichen Nord-
amerika das Felsgebirge heißt. In Südamerika bilden die-
selben die Hochebenen von Quito (Gito), Peru und Bolivia,
in Nordamerika die von Meriko. Sie ziehen in der Nähe der
Westküste hin; an ihrem östlichen Fuße breiten sich unermeßliche
Tiefebenen aus, durch welche die großen Ströme dieses Erd-
theile fließen. Aus diesen Ebenen erheben sich gegen die Ost-
küste hin Mittelgebirge, in Südamerika das brasilische Ge-
birge und das Gebirge von Guyana (Giana), in Nord-
amerika das All eg hanygebirge, dessen südlicher Theil die
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Extrahierte Personennamen: Meriko Alaschka Meriko
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerika Amerika Panama Nordamerika Californien Florida Californien Californien Neufundland Spitzbergen Amerikas Südamerika Südamerika Quito Peru Bolivia Nordamerika Südamerika Guyana
Europäische Völker der Neujeit. 195
unterlagen die Bojen dem deutschen Volksstamm der Markomannen,
hinterließen aber denselben ihren Namen; in den Sitzen der
Bojen in Böhmen ließen sich slavische Tschechen nieder; sie und
das Land nahmen den Namen des vertriebenen celtischen Volks-
stammes (Böhmen) an.
3. Europäische Völker -er Neuzeit.
1) Dir Anitschrn.
1. Einwanderung; deutsche Völkerschaften. Das
vierte Volk, das in ferner Zeit aus Asien in Europa einge-
wandert ist, sind die Deutschen. Wann Dies geschehen sei und
zu welcher Zeit sie in den Gegenden des jetzigen Deutschlands
nicdergcsessen seien, kann nicht angegeben werden. Sie werden
in der Geschichte erst bekannt, als sie die Alpen überschritten,
Gallien und Italien in Schrecken setzten. Der erste Zug dieser
Art war der der Eimbern und Teutonen, 113 —102 v. Ehr.
Ein unwiderstehlicher Trieb, dessen eigentliche Ursache unerkannt
ist, trieb die Völker, welche nach Europa vordrangen, von dem
Osten nach dem Westen. Der Zug scheint vom Cancasus her
zu Lande um die Küste des schwarzen Meers gegangen zu sein.
Je weiter ein Volk gegen Abend gedrungen ist, desto früher
scheint cs seinen Auslauf begonnen zu haben. Die ältesten Völker
Europas scheinen daher die Ecltcn, die Finnen, gewesen zu sein.
Die Celten wurden von den nachrückenden Deutschen nach Westen,
die Finnen nach dem Norden gedrängt. Mit den Finnen ver-
wandte Stämme sind die Esthcn und Lappen. Diejenigen einge-
wanderten Völker, welche seitwärts nach Süden schmale Halb-
inseln erreichten, wie die Griechen und Römer, gediehen auf den-
selben zu mächtiger Entfaltung, erlagen aber bald dem
Andrängen der Völker der Mitte, nämlich dem der deutschen
Völkerschaften. Die Völker der Mitte reifen am Langsamsten zu
edler Bildung, sind aber auch der größten Lebensdauer fähig.
Gothische Stämme scheinen unter den deutschen Völker-
schaften die ersten gewesen zu sein, welche sich an der Mündung
der Donau niederließen. Die Gothen selbst scheinen aus dem
frühern Volke dcr Gete n hervorgegangen zu sein. Sie scheinen
13.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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