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1. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 150

1849 - Karlsruhe : Groos
150 Europa. Ungarn besteht aus einem Tieflande, das von der Donau durchflossen wird und aus der südlichen Abdachung der Karpathen. Von den Karpathen fließt der Donau die Theiß zu; am Fuße der Alpen, rechts von der Donau, ist der Platten- see und der Neusiedlersee. In Niederungarn giebt es neben sehr ergiebigem Boden Sandebenen und große Steppen, die nur als Weideland zu benutze» sind; es liegt aber auch noch viel anbau- fähiges Land unbenutzt. Am Fuße der Karpathen wachst vortrefflicher Wein, lind im ungarischen Erzgebirge, einem Theil der Karpathen, gewinnt man Gold, Silber, Kupfer, Essen. — Ungarn zählt 8 Mill. E., die meist katholisch sind. Außer den eigentlichen Ungarn oder Madscharen wohnen verschiedene slavischen Völker im Lande und wenige Deutschen. Viele Zigeuner ziehen umher. — Die Hauptstadt ist Ofen, rechts an der Donau; ihr gegen- über liegt Pesth; an der deutschen Grenze liegt, ebenfalls an der Donau, Preß bürg. Siebenbürgen ist eine Gebirgslandschaft, die von den südlichen Karpathen gebildet wird. Im südlichen Theil des Landes wohnen Deutsche, sogenannte Sachsen; ihre Hauptstädte sind Hermann stad t und Kronstadt. Slavonien liegt zwischen der untern Drau und Sau; Hauptstadt ist Essek. — Kroatien erstreckt sich von der Sau bis aus adriatische Meer; Hauptstadt ist Agram. — Dal- matien ist ein Küstenstrich der griechischen Halbinsel am adri- atischen Meer hin; Hauptstadt ist Zara. Galizren oder das östreichische Polen liege auf der nörd- lichen Abdachung der Karpathen, hat 4'/* Mill Einwohner; Hauptstädte sind: Krakau, au der. Weichsel, und Lemberg. — Das lombardisch-venetiauische Köuigrc ch ist in Italien. l>) Die Schweiz. Die Schweiz besteht aus einem Theil der Alpen, aus einem ebenen Landstrich, der am nördlichen Fuße der Alpen vom Bodemec bis zum Genfersee hinzieht und eine Fortsetzung der schwäbischen Hochebene ist, und aus dem Iuragebirge, das im Nordwesten vom südlichen Ende des Genfersees bis gegen den Schwarzwald hin sich erstreckt. Der Mittelpunkt der Schwei-

2. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 157

1849 - Karlsruhe : Groos
Europa. 157 ' Nom, das einst die Hauptstadt des römischen Weltreiches war, ist als Sitz des Pabftes seit langer Zeit der Mittelpunkt der katholischen K'rche; Italien ist ganz katholisch. Weit im Sliden von Italien liegt die Insel Malta, die den Engländern gehört. 13) Die griechische Halbinsel. Durch den nördlichen Theil der griechischen Halbinsel ziehen von den Alpen her Gebirge auf der rechten Seite der Donau hin und begrenzen das ungarische und walachische Tiefland von der Südseite; der östliche Theil derselben gegen das schwarze Meer hin ist der Balkan. Von demselben fließt die Maritza in's ägeische Meer. Andere Gebirge durchziehen in südlicher Richtung den übrigen Theil der Halbinsel, der meist steile Küsten und viele Landzungen und Buchten hat. Vom jonischen Meer her dringt der Busen von Lepanto oder Korinth ein und bildet die Nebenhalbinsel Morca oder den Peloponnes. — Die Halbinsel erzeugt die Gewächse und Früchte, die in Italien vorkommen; man hält Kameele; Erdbeben und Pest sind Uebel des Landes. Den größten Theil der Halbinsel umfaßt die europäische Türkei; die Hauptstadt derselben ist Consta ntinopel, an der nach ihr benannten Meerstraße, 650,000 E. An der Maritza liegen Philippopel und Adrian opel, an einem Busen deü «gcischcn Meeres Salonik, das alte Thessalonich in der Land- schaft Ma cedo nie«. Die Landschaft Servicn, an der Süd- grenze Ungarns, sowie die Walachei und die Moldau links von der Donau; haben eigene Fürsten, die vom türkischen Sul- tan abhängig sind. Die Türkei zählt 9 Mill. Einwohner; davon sind nicht die Hälfte Türken. — Eonstantinopel, alt Byzanz, war früher die Hauptstadt eines christlichen Kaiserthums; sie ist 1453 von den muhamcdanischeu Türken erobert worden. Ma- cedonien war die erste Landschaft in Europa, in welcher durch den Apostel Paulus das Evangelium verkündigt ward. Nord- östlich von Thessalonich lag Philippi, westlich Beroe. Der südliche Theil der Halbinsel und die naheliegenden Inseln im griechischen Meer, unter welchen Negroponte oder

3. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 363

1839 - Karlsruhe : Groos
Die übrigen Länder Deutschlands. 363 der obern Drau Sziget, bei deren Vertheidigung der heldenmütige Zrinp im Kampfe mit den Türken für den christl. Glauben und für seinen Fürsten und für die Freiheit seines Vaterlandes 1566 mit 600 seiner Getreuen, Mann für Mann, fiel. Mit 2500 Mann focht er gegen mehr als 100,000 Türken. Seine Leute mußten ihm alle schwören (Zeder seinem zunächst Vorgesetzten, und diese ihm): für den Glauben, den Kaiser und das Vaterland zu sterben. Er hielt die Belagerung vom 5. Aug. bis 5. Septbr. aus. Vor Zorn und Verdruß über solchen Widerstand starb der Sultan Sulepman. Als das Schloß, der letzte Zufluchtsort Zrinys, brannte, versammelte er die Seinigen, trat ohne Panzer, nur mithelm, Schild und Säbel bewaffnet unter sie und sprach: „Gedenket eures Eides! Wir müssen hinaus! Oder wollt ihr hier verbrennen, wollt ihr verhungern? So laßt uns sterben als Männer. Ich gehe voran; thut, was ich." Damit stürzte er die Schloßbrücke hinaus, seine Sechshundert ihm nach und hinein unter die Hunderttausende von Türken. Bald traf ihn der erste, bald ein zweiter Schuß; er fiel und kämpfte, und ein dritter tödtete ihn. Diese Belagerung kostete die Türken 20,000 Mann. (Zrinp verdiente sich schon als 12jähriger Knabe bei der Belagerung Wiens von Karl V ein Streitroß und eine goldne Kette). Die Türken behaupteten sich in Riederungarn und im Tbeißgebiete bis zum Karlowitzer Frieden 1699, zu welchem sie Prinz Eugen durch seine großen Siege über sie zwang. 14. Ungarn ist neben Frankreich das weinreichste Land. Niederungarn ist eine Steppengegcnd (sandige Ebenen, die sich alljährlich mit Gras über- ziehen), in welcher große Ochsenherdcn weiden. Die ungrischen Ochsen sind grau, sehr groß, mit großen weit ausgebogenen Hörnern. Auch viele Schafherden werden gehalten. Die Herden werden von Wölfen und Bären beunruhigt. Die kleinen Pferde zeichnen sich durch ihre Dauerhaftigkeit und Schnelligkeit aus. Viel Gewild, die Gewässer außerordentlich fischreich. Die eigentl. Ungarn oder Madjaren (spr. Madscharen) sind slavischen Stammes, mit sehr ausdrucksvollen, aber harten Zügen, sehr lebhaft, thatkräftig, leidenschaftlich, halten Viel auf sich und ihr Land; ihr Sprich- wort ist: „Außer Ungarn ist kein Leben! Wo ein Leben, so nicht eben." Sie sind für alle Geschäfte sehr flüchtig. Gute Reiter, lieben das Hirten- leben. Unter ihnen wohnen Slaven, sind gewerbflcißigcr, zahlreicher als die Madjaren, treiben mehr Ackerbau. Im ungrischen Erzgebirge und in dem südöstl. Gebirge wohnen Slowacken; sie treiben Ackerbau, stammen von den Mähren. Zerstreute Deutsche, meist evangelische, wohnen in den Städten gegen Norden, sind am Gewerbfleißigsten. Oestl. von der Theiß wohnen die Walachen. Unter allen wohnen an 40,000 Zigeuner zerstreut, die Spielleute der Madjaren und die Dorfschmide. Das Land ist in Kreiße, und diese sind in Gespannschaften oder Comitate eingetheilt. Das Königreich Ungarn umfaßt 3.100 Q M., 8'A Mill. E.; von denen 2 Mill. evangelisch (die geringere Hälfte lutherisch.) Von diesen sind 325,000 Adelige, 90,000 freie Bürgerfamilien, die Andern Leibeigene. Die großen 16.

4. H. 1 - 4 - S. 15

1881 - Karlsruhe : Reiff
15 sinakanal verbunden. Der Don mündet in das asow'sche Meer. An Seen ist Rußland ebenfalls sehr reich, namentlich Finnland, die Ostseeprovinzen und die Niederungen am kas- vischen Meere. Auf der kaspischen Tiefebene zählt man gegen 2000 Salzseen, die einen unerschöpflichen Salzreichthum ent- halten. Warum ist der Bau von Kanälen in Rußland leichter als bei uns? Was wißt ihr noch von der Weichsel zu sagen? In welches Haff münden Weichsel und Pregel? In welches die Memel? In welche Busen ergießen sich die Düna und die Newa? Welche 5 Hanptrich- tungen hat die Wolga? Bei welcher Stadt macht sie einen großen Bogen nach Osten? Wo kommen sich Don und Wolga sehr nahe? Welche Ähnlichkeit haben Don und Dnjepr in ihrem Laufe? Wer weiß etwas vom Uebergang Napoleon's über den Beresinakanal zu er- zählen? Welche Meere werden durch diesen Kanal in Verbindung ge- bracht? 2) Der fruchtbarste Theil Rußlaud's liegt zwischen den beiden Landrücken. Nördlich davon gibt es nur uoch Wälder und im hohen Norden hört aller Baumwuchs auf. Südlich vom uralisch-karpathischen Landrücken beginnt eine ungeheure Steppenregion, bewohnt von uuzäh- ligen Herden. Am kaspischen Meere gibt es große Salzsteppen. An der Küste des schwarzen Meeres wachsen Südfrüchte. Die Bewohner sind größtenteils S l a v e n und gehören zur griechisch-russischen Kirche, deren Oberhaupt der Czar (Kaiser) ist. 3) Wichtige Provinzen: Finnland, Ostseeprovinzen (Jngermannland, Esthland, Livland, Kurland), Polen, ßi = thanen, Großrußland, Omußland, Kleinrußland (Ukraine) und Südrußland. 4) Städte: Petersburg ((£w. 14 K.), Hauptstadt (seit 1714) am Ausflusse der Newa in? Erste russische Hau- dt'ls- und bedeutende Fabrikstadt; Universität. Kronstadt, Kriegs- und Handelshafen am sinnischen Meerbusen. Moskau (Ew. = 12 K.), die alte Hauptstadt, liegt in der Mitte des Landes im Gebiete der Wolga, 2. Haupt-, Krönnngs- und erste Fabrikstadt Rußlands; Universität^ Han- del mit Asien. Napoleon I, 1812. Wigcr (Ew. = 2 K.) am Bnsen gl. N., Handel.

5. H. 1 - 4 - S. 12

1881 - Karlsruhe : Reiff
12 6) Das Fürstenthum Rumänien liegt links von der Donau und ist größer als Baden, Württemberg und Bayern zusammen, 5 Mill. Ew. Es besteht aus den 2 Fürstenthümern Walachei (eben, baumlos) und Moldau (hügelig). Wuchcrrefk (Bukaräscht, Ew. = 3 K.), Hauptstadt. — Handelsstadt Acrtcrh. 7) Bulgarien, ein neugebildetes Fürstenthum zwischen Balkan und Donau. Sopbicr, Hauptstadt. Wie viele Nebenhalbinseln (Finger) kann man beim Peloponnes zählen? Wie liegt Kreta zum Peloponnes? Wie Euböa zu Attila? Welches ist die Hauptausdehnung von Kreta? Wie zieht der Balkan? Zwischen welchen Meeren bildet derselbe die Wasserscheide? Wer dachte sich im Alterthume den Olymp als Sitz der Götter? Weiß jemand aus der griechischen Geschichte, wie der Hasen Athen's heißt? Welche Insel von den Sporaden haben die Türken an England abgetreten? Wo liegt Eypern? Wo liegen die jonischen Inseln? Wer hat schon von einem griechischen Helden gehört, der auf Jthaka wohnte? Grenzt Monte- negro an's Meer? Wer weiß etwas vom alten Sparta zu erzählen? Welche 3 Flüsse begrenzen Serbien? Welcher Fluß fließt an der Nord- grenze von Bosnien? Welche 2 Länder grenzen an Rumänien? Welches der beiden rumänischen Fürstenthümer liegt gegen Osten? Welches ist das größere? Welches das gebirgigere? In welchem liegt Bucharest? Welche Stadt liegt aufwärts von Adrianopel? An welchem Meere hat Bulgarien Antheil? Wer kann noch eine weitere Frage stellen? Wer weiß nach einer Insel zu fragen? Sucht auf eurem Atlas Maritza, Belgrad, Eonstantinopel, Athen, Kandia, Serajewo, Patras, Corfu, Bosnien, Sophia k. ! §. 7. Die Länder der ungarischen Krone. Wer weiß noch die wichtigsten deutsch-österreichischen Länder zu sagen? Welches sind die Nebenflüsse der mittleren Donau? Wo be- ginnt das große Donautiefland? In welche Theile zerfällt es? Welches ist die größere Tiefebene? Auf welcher Seite der Donau liegt der größere Theil Ungarns? Welches ist neben der Donau der Hauptfluß des Landes? 1) Das Königreich Ungarn (4000 Q.-M., 12 Mill. Ew.) ist zur größeren Hälfte Tiefland. Die östlichen Ausläufer der Alpen und die Karpathen bilden das Gebirgs- und Hügel- land. Reichthum an Produkten: Korn, Wein, Obst; schöne und edle Pferde; Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Salz.

6. Handbuch für den Unterricht in der Geographie - S. 88

1880 - Karlsruhe : Reiff
88 Ungarn ist zur größeren Hälfte Tiefland. Die östlichen Aus- läuser der Alpen und die Karpathen bilden das Gebirgs und Hügel- land. In Ungarn treten nebst zahlreichen Weidestrecken zwei große Steppen auf, die eine zwischen Donau und Theiß, die andere zwi- schen der Theiß und dem siebenbürgischen Hochlande. Der Boden ist überaus fruchtbar, aber der Landbau ist noch weit zurück. Haupt- producte sind Korn und Wein. Viehzucht ist eine Hauptbeschästi- gung, namentlich werden schöne und edle Pserde gezogen. Unge- heurer Fischreichthum und ergiebige Jagd auf Gemsen, Bären, Wölfe, Wildschweine, Hirsche ?c. Der Mineralreichthnm des Landes ist überaus groß; man findet Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Salz ?c. Die Industrie ist gering, dafür um so lebhafter der Handel. Das Klima ist in den Gebirgen mehr rauh, in der Ebene heiß und trocken. Die Nächte sind aber trotz der größten Hitze am Tage empfindlich kalt (Festlandsklima). Die Ungarn nennen sich Magharen (Maddjaren) und spielen im Lande die Hauptrolle. Sie sind große und starke Leute mit würdevollem Benehmen, stark ausgeprägtem Nationalgefühle und Neigung zu großer Prachtentfaltuug. Jeder Ungar ist ein geborener Reiter. Sonst sind die Ungarn unwissend, hoch- milthig, faul und voll Haß gegen alles deutsche Wesen. Die meisten treiben Biehzncht und Ackerbau, daher verhältuißmäßig wenig Städte. Ungarisches Sprichwort: „Außer Ungarn ist kein Leben! Wo ein Leben, so nicht eben." Städte: (Ew. - 7 K.), nach Wien der bedeutendste Ort an der Donau. Ofen liegt wo? Pesth? Ofen (Bnda) ist die eigentliche Hauptstadt; sie liegt auf Hügeln, deren einer eine Festung trägt. Pesth, die Schwesterstadt, ist die erste Handelsstadt Ungarns und Hauptsitz der Industrie. Großartige Kettenbrücke. — Azegedin an der Theiß (Ew. 1'/- K.), 2. Han- delsstadt. 'Dreßöurg an der Donau, die alte Haupt- und Krönnngsstadt Ungarns. Im ungarischen Erzgebirge liegen die gold- und silberreichen Bergstädte Krernnitz nud Schemnitz. B. Das Großfürstenthum Siebenbürgen liegt aus einer Hochebene, die ringsum von Randgebirgen umgeben ist, von denen die westlichen reich an Gold und anderen Metallen, die östlichen aber mit Wald bedeckt sind. In Folge der Höhe des Landes ist das Klima etwas rauher, als das in der Lombardei, die mit ihm fast die gleiche geographische Breite hat. — Die Be- wohner des Landes sind Ungarn, Rumänen, Szekler, Sachsen (Nachkommen von früher eingewandenen Deutschen), Juden und Zi- genner. Die Volksbildung steht auf einer geringen Stufe. Im Lande der Sachsen sind die Städte Kermclnnstcrdt und fiaöt von Bedeutung. Kl'<5utenburg liegt im Lande der Ungarn. C. Die Königreiche Kroatien und Slavonien liegen zwischen dem adriatischen Meere und der Donau und werden von der Drau und Sau bewässert. Kroatien bildet den oberen Theil. Das fruchtbare Slavonien ist wegen der Sümpfe an vielen Orten ungesund. Die Bewohner sind katholisch.

7. Handbuch für den Unterricht in der Geographie - S. 91

1880 - Karlsruhe : Reiff
91 den großen Getreidereichthum, dessen Ueberfluß besonders über Riga nach Scandinavien ausgeführt wird, zur Kornkammer Rußlands. Südlich vom uralifch-baltifchen Landrücken beginnt die ungeheure Steppenregion, bewohnt von unzähligen Heerden. Gegen das kas- pische Meer gehen die Steppen in eine ungeheure Salzsteppe über. — An der Küste des schwarzen Meeres wachsen Südfrüchte. Das Klima ist in Rußland, der großen Ausdehnung wegen, sehr verschieden. Der Osten ist bedeutend kühler als der Westen. Während im Süden das Klima dem des südlichen Frankreichs und Oberitaliens gleichkommt, schrumpfen im Norden, wo die Schlitten- bahn 7 Monate lang dauert, Menschen und Thiere ein. Der kürzeste Tag dauert hier nur 3 Stunden. Die langen Nächte werden von den blendendsten Nordlichtern und dem hellsten Mondscheine erhellt. Die Bewohner sind größtenteils Slaven. Die R us s en , welche die Mehrzahl bilden, sind von kräftigem Körperbau und besitzen vielseitige Talente und einen bewundernswerten Nachahmuugs- trieb. Sie sind sorglos, gutmüthig, fröhlich und gesellig und besitzen einen großen Reichthum an schönen Volksgesängen. Bekannt sind ihr übermäßiger Hang zum Branntwein, ihre Grausamkeit im Kriege, ihre Habsucht, ihr Stolz gegen Geringere und ihr kriechender Sinn gegen Höhere. — Außer den Russen gibt es noch Serben, Bulgaren, Polen, Lithauer, Perser, Armenier, Deutsche, Schweden, Zigeuner, Juden, Kosaken, Esthländer, Kirgisen, Mongolen ?c. Die Volksbildung steht in Rußland auf geringer Stufe. Rußland bildet eine unumschränkte erbliche Monarchie. Der Kaiser oder Czar regiert durch Ukäse. Die griechisch-russische Kirche ist die Staats- und Hoskirche, deren Oberhaupt der Kaiser ist. Hauptbeschäftigungen sind in Rußland Landwirtschaft, Vieh- zucht, Jagd, Fischerei, Waldbau und Bergbau auf Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Blei, Platin und Steinkohlen. Der Handel, beson- ders der Binnenhandel, ist von großer Wichtigkeit. Der eigentliche Schöpfer Rußlands war Kaiser Peter der Große, der von 1689—1725 regierte. Provinzen und Städte. Die wichtigsten Provinzen sind: Finnland, Ostseepro- vinzen (Jngermannland, Esthland, Livland, Kurland), Polen, Li- thaueu, Großrußland, Ostrußland, Kleinrußland oder die Ukraine und Südrußland. Städte! 'Metersburg (670 T. Ew.), liegt zum Theil auf einer Insel am Aus- flusse der Newa in? Haupt- und Residenzstadt seit 1714. Die Stadt hat breite, gerade Straßen und eine große Anzahl prächtiger und gewaltiger Pa- läste. Erste russische Handels- und bedeutende Fabrikstadt; Universität. — Der Handel und Verkehr mit Petersburg wird befördert durch Caualverbin- düngen mit allen Flüssen Rußlands, durch Eisenbahnen, im Winter durch eine große Schueebahn, die fast durch das ganze Land reicht und den Trans- Port von Lasten außerordentlich erleichtert, und durch Kronstadt am finnischen Meerbusen, dem wichtigsten russischen Kriegs- und Handelshafen an der Ostsee.

8. Handbuch für den Unterricht in der Geographie - S. 52

1880 - Karlsruhe : Reiff
52 2) Herzogthnm Pommern. Mündungsland der Oder und Küstenland an der Ostsee. Viele Küstenflüsse. Der südliche Theil ist vom nördlichen Landrücken durch- zogen, sonst bildet das Land eine große Ebene. Vorpommern (links der Oder) reizend und fruchtbar; großer Rogaenban. Hinter- Pommern (rechts der Oder) einförmig und unfruchtbar. Schiffahrt. —- An der Ostseeküste findet man Bernstein (vertrocknetes Harz untergegangener Bäume). Stettin (Ew. — l3/s K.), 8 M. von der Odermündung. Fabrikstadt, Handelsstadt, Ausfuhrhafen für Berlin, Pommern, Polen und Posen. Große Seeschife können nur bis Swine münde, dem Vorhafen von Stettin, fahren. Strcrtsund (Ew. — über Va K.), starke Festung an der Ostsee. Seehandel. 1628 Belagerung durch Wallenstein; Schill f 1809. Tie Festung Kolberg in der Nähe der Ostsee (Persante) wurde 1807 ruhmreich vertheidigt gegen die Franzosen durch den General Gneisenau und den Bürger Nettelbeck. Die Insel Wügen, gegenüber von Stralsund, hat großartige Naturschönheiten, blaue Buchten, Vorgebirge, Landzungen, herrliche Buchenwaldungen ?c. Härmgssischerei. Die litten Tentschen verehrten hier die Göttin Hertha. Rügen war von 1648 —1814 im Besitze der Schweden. 3) und 4) Königreich Preußen (d. i. Nachbarn der Russen). Es zerfällt in 2 Provinzen: West- und Ostpreußen. Ost- preußische Seenplatte. Fruchtbarer Boden in den Niederungen der Flüsse (Weichsel, Pregel, Memel und viele Küstenflüsse), gegen Branden- bürg und Pommern hin unfruchtbar. Aäerbau, Viehzucht (berühmte Pferdezucht), Fischfang, Handel. Die Bewohner find Deutsche und Slaven (Polen, Masuren, Kassuben k.). 3) Provinz West Preußen: F>crnzig (Ew. - 2 K.), an der Danziger Weichsel, früher mächtige Hansastadt, das „nordische Vened'g". Hauptstadt der Provinz; 2. Seehandelsstadt Preußens, Festung 1. Ranges. Hafen Neufahrwasser; Fort Weichselmünde. Mh>orn, starke Festung an der Weichsel. Geburtsort des berühmten Astronomen Kopernikus, geb. 1473. an der Nogat, war 13u9 —1457 Sih des Hochmeisters des deutschen Ordeu^. Ordensschlvß. ^ 4) Ostpreußen: Königsberg am Pregel, 120 T. Ew., 2. Haupt- und Residenzstadt Greußens, Festung, Handelsstadt (Weizen, Roggen, Hanf), Umver|ttät. Friedrich I. 1701. Philosoph Kant f 1804. Haupthasen H'iltcru. — Miemet'. Hilsit an der M^mel. ^ 18u7 Friede zwischen Frankreich, Preußen und Rußland, in Folge dessen Preußen über die Hälfte seiner Länder verlor und noch 120 Mill. Fr. an Napoleon zahlen muicke. Was ist ein Haff? Welche Flüsse münden in's frische Haff?

9. Handbuch für den Unterricht in der Geographie - S. 71

1880 - Karlsruhe : Reiff
71 §. 34. Böhmen und Mähren. Lesebuch Ii. 148. Der Tod Schwerins in der Schlacht bei Prag. 10) Das Königreich Böhmen, „der schönste Schmuck iu Oesterreichs Krone", ist fast ganz von Gebirgen eingeschlossen. Das Innere besteht^ aus 3 von Siideu nach Norden ansteigenden Terassen. Hanptflüsse: Elbe (Ober- lauf), Moldau, Eger. Böhmen ist durch Producteureichthnm ausgezeichnet; große Waldungen, viele getreidereiche Gegenden und große Mineralreichthümer (Gold, Silber, Eisen, Blei, Kupfer, Steinkohlen, Braunkohlen, Halbedel- steine je.). Böhmen ist auch das eigentliche Fabrikland der Monarchie. Woll- und Baumwollenwaaren, Zwirn, Spitzen, Glas, Leder und Bier aus Böhmen sind weit bekannt. Bedeuteuder Handel. Bekannt sind die „böhmischen Musi- lauten". "•Jf-rag (Ew. —3^ K.), Hauptstadt, auf beiden Seiten der Moldau; Houpthaudelsplatz, starke Festung, Fabrikstadt, Universität (die älteste in Deutsch- laud). Auf einer Moldaubrücke steht die Statue des Laudespatrons Nepo- muk, der hier vor 500 Jahren iu den Fluß gestürzt wurde. Prag ist eine großartige Swdt mit ungefähr 60 Thürmen und vielen prachtvollen Palästen. Residenz der luxemburgischen Kaiser 1346—1437; Hussiteu; Ansaug des 30- jährigen Krieges am 23. Mai 1618; Schlachten 1628 (am weißen Berg) und 1757 (Friedrich d. Gr. gegen die Oesterreicher). — Kger und ^.cxrfcsßaö an? — Josephstcröt, Königgrätz und Theresienstcrdt, Festungen an der Elbe. Berühmte Badeorte: Karlsbad, Jrcrnzensocld bei Eger, Wer- rienbcrd, Heptih zc. 11) Die Markgrafschaft Mähren ist meist Berg- und Hügelland, das von der March bewässert wird. Mildes Klima. Wichtige Landwirtschaft, Vieh- zucht, namentlich Rinder und Schafe; etwas Bergbau. Hauptstadt Wrünn (Ew. — 1 '/s K.), Wollspinnereien und Webereien. Bei Austertih Dreikaiserschlacht 1805 (2. Dez.). — Gtmüh an der March, starke Festung, Universität (Ew. — */« K.). Cif Welche Gebirge schließen Böhmen ein? Welcher Krieg nahm in Prag seinen Anfang? Wer foll in Eger im Jahre 1634 ermordet worden sein? Wer wurde 1866 von den Preußen bei Königgrätz geschlagen? Wie heißen die Grenzgebirge Mährens? Welche Ebene muß die Festung Olmütz beherrschen? §. 35. Schlesien und Galizien. Lesebuch Iii. Nr. 133. Die Salzbergwerke von Wiliczka. 12) Das Herzogthum Schlesien besteht aus 2 Gebieten. Ter westliche Theil liegt in den Sudeten, der östliche in den Karpathen. Große Waldungen. Bedeutende Viehzucht, Jagd, Fischerei. Schlesien ist sehr reich an Steinkohlen und besitzt daher auch große Industrie. Das Klima ist rauh. Hroppcru, Hauptstadt; Getreidehandel. 13) Das Königreich Galizien gehörte früher zum Königreich Polen, ist also ein polnisches Erbland. Es gehört größtenteils zur großen osteuropäischen oder sarmatischeu Tiefebene. Es hat ein rauhes Klima. 400 Flüsse, darunter die Weichsel, bewässern das Land. Fruchtbarer Boden. Ausgeführt werden Getreide, Flachs und Holz. Bedeutende Rindviehzucht. Die Gebirge liefern Steinkohlen, Eifeu und Steinsalz. In West galizien ist die Hauptstadt Krcrkcru (Ew. — K.)an? Uuiversität und Festung. Sie war lange Zeit die Krönungs- und Residenz- ftadt der polnischen Könige. In der Nähe sind großartige Steinsalzlager.

10. Handbuch für den Unterricht in der Geographie - S. 87

1880 - Karlsruhe : Reiff
87 D. Das Fürstenthum Montenegro (b. i. schwarze Berge) ist ganz gebirgig. Die Bewohner gehören zur griechischen Kirche und sind sehr kriegerisch und tapfer. Der Fürst wohnt in Kettinze (Tzettinje). E. Das Fürstenthum Serbien ist größer als Baden, aber geringer bevölkert. Es ist ein Gebirgs- land, reich an schönen Landschaften mit großen Waldungen; Vieh- zu cht, Ackerbau, Bergbau, Jagd und Fischfang. Hauptstadt Wekgrctd a»? Festung. F. Das Fürstenthum Rumänien liegt links von der Donau und ist größer als Baden, Württem- berg und Bayern zusammen, 4*/2 Mill. Ew. Es besteht aus den 2 Fürstentümern Walachei und Moldau. Ersteres ist fast durchweg eben und baumlos. Das Klima ist rauh und etwas un= gesund; Fremde bekommen leicht Fieber. Die Hauptstadt Wucherest (spr. Bukaräscht, Ew. — 3 K.) wird häufig vou Erdbeben heimgesucht. — In der Moldau Icrssp (Jg.schi). Handelsstadt Ciertatz an? G. Bulgarien liegt zwischen Balkan und Donau. Die Bewohner haben 1879 einen hessischen Prinzen zu ihrem Fürsten erwählt. Hauptstadt Sopbicr. — Schumtcr, militärisch wichtiger Punkt. Wie viele Nebenhalbinseln (Finger) kann man beim Peloponnes zählen? Wie liegt Kreta zum Peloponnes? Wie Euböa zu Attila? Welches ist die Hauptausdehnung von Kreta? Wie zieht der Balkan? Derselbe bildet die Wasserscheide zwischen welchen Meeren? Wer dachte sich im Alterthum den Olymp als Sitz der Götter? Weiß jemand aus der griechischen Geschichte, wie der Hafen Athen's heißt? Welche Insel von den Sporaden haben die Türken an England abgetreten? Wo liegt Cypern? Wo liegen die jonischen Inseln? Wer hat schon von einem griechischen Helden gehört, der auf Jthaka wohnte? Grenzt Montenegro an's Meer? Wer weiß etwas vom alten Sparta zu erzählen? Welche 3 Flüsse begrenzen Serbien? Welcher Fluß fließt an der Nordgrenze von Bosnien? Welche 2 Länder grenzen an Rumänien? Welches der beiden rumänischen Fürstentümer liegt gegen Osten? Welches ist das größere? Welches das gebirgigere? In welchem liegt Bucharest? Welche Stadt liegt aufwärts von Adrianopel? An welchem Meere hat Bulgarien Antheil? Wer kann noch eine weitere Frage stellen? Wer weiß nach einer Insel zu fragen? Sucht aus eurem Atlas Maritza, Belgrad, Constantinopel, Athen, Kandia, Serajewo, Patras, Corsu, Bosnien, Sophia ic. ! §. 11. Aie österreichisch-ungarischen Länder. A. Das Königreich Ungarn. (4000 Q.-M., 12 Mill. Ew.) Wer weiß noch die wichtigsten deutsch-österreichischen Länder zu sagen? (§§. 30—35). Welches sind die Nebenflüsse der mittleren Donau? Wo beginnt das große Donautiefland? In welche Theile zerfällt es? Welches ist die grö- ßere Tiefebene? Auf welcher Seite der Donau liegt der größere Theil Ungarns? Welches ist neben der Donau der Hauptfluß des Landes?
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