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1. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 250

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
250 btclc kleinere Staaten ihren Bestand dadurch sichern zu müssen, daß sie neutral blieben oder gar in ein Bündnis mit dem Gegner traten. — In Frankreich herrschte iiber die Machtvergrößerung Heller Jubel. Man wählte den siegreichen Feldherrn Napoleon zum Oberhaupt der Republik. Aber mit solcher Würde nicht zufrieden, hob er im Jahre 1804 die Republik aus und ernannte sich selbst zum Kaiser der Franzosen. )< 45+ Das Ende des Deutschen Reiches. Zweiter Krieg mit Österreich. Die Übermacht des kiihnen Emporkömmlings Napoleon erfüllte die Völker Europas mit wachsender Besorgnis. England, Öster- reich und Rußland schlossen zur Abwehr etwaiger neuen Angriffe einen Bund. Den Engländern gelang es, die französische Flotte in der blutigen Seeschlacht bei Trafalgar (in der Nähe von Gibraltar) völlig zu vernichten. Zu Lande aber ge- wann Napoleon die Oberhand über alle feine Gegner. Verstärkt durch die Truppen der süddeutschen Verbündeten rückte das französische Heer der Donau entlang in Österreich ein und schlug die Österreicher und Russen in der „Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz i. I. 1805. Der Rheinbund. Nun zog sich Rußland zurück, und das geschlagene Österreich mußte alle Bedingungen des Siegers annehmen. Napoleon kam es daraus an, seine Verbündeten, Baden, Württemberg und Bayern, Österreich gegeniiber zu stärken und sie durch Gunstbeweise an sich zu fesseln. Bayern erhielt Tirol, während Baden und Württemberg durch die vorderösterreichischen Gebiete vergrößert wurden. Der badische Markgraf wurde zum Großherzog, die Fürsten von Bayern und Württemberg zu Königen erhoben. Nun sagten sich sechzehn deutsche Fürsten vom Reiche los und schlossen mit Napoleon einen Bund, den Rheinbund; in Wahrheit waren sie nicht Verbündete sondern Vasallen des fremden Eroberers geworden, denn sie mußten sich in allen: seinem Willen fügen und ihm mit ihren Truppen jederzeit Heeresfolge leisten. Franz Ii. aber legte am 6. August 1806 die d e u t s ch c Kaiserwürde nieder und nannte sich fortan Kaiser von Österreich. 46. Die Niederwerfung Preußens. Vergeblich hatten Österreich und Rußland das benachbarte Preußen zum An- schluß an ihren Bund aufgefordert. König Friedrich Wilhelm Iii. scheute den Krieg und hielt sich durch Napoleons Friedensversicherungen geschützt. Um Preu- ßen vom Kriege fernzuhalten, hatte Napoleon ihm das Kurfürstentum Han- nover * zugeteilt, das er kurz zuvor dem Könige von England entrissen hatte. So war Preußen 1805 neutral geblieben. Dieses Verhalten sollte sich bald furcht- bar rächen. Jena. Nachdem die beiden verbündeten Kaisermächte geschlagen waren, be- handelte Napoleon das alleinstehende Preußen mit offener Mißachtung. Franzö- sische Truppen zogen eigenmächtig durch preußisches Gebiet, und der Besitz Han- novers wurde dem Könige wieder streitig gemacht. Da erklärte i. I. 1806 Preu- ßen an Napoleon den Krieg; wie einst unter Friedrich dem Großen, so hofften die preußischen Heerführer auch diesmal ohne fremde Bundeshilse über den Feind obzusiegen. Den Oberbefehl führte der Herzog Ferdinand von Braun- * Damals war der König von England zugleich Kurfürst von Hannover.

2. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 281

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281 er war dadurch zum Erfinder der Eisenbahn geworden. Rasch wurde dieses Verkehrsmittel auch aus dem Festland eingeführt. Auf Anregung des Ministers Winter beschloß der badische Landtag den Bau einer Bahn, welche das ganze Land durchziehen sollte. Im Jahre 1840 wurde die erste Strecke der badischen „Hauptbahn" von Mannheim nach Heidelberg eröffnet. In den folgenden Jahren wurde sie bis Basel und Konstanz weitergeführt, Seiten- und Nebenbahnen schlossen sich an, so daß heute das ganze Land von einem dichten Bahnnetze durch- zogen ist. Die Eisenbahn ist ein wichtiges Glied im Staatsleben geworden. Durch sie kamen die Bewohner der verschiedenen Landesteile viel öfter in gegenseitige Be- rührung, als das vordem gu Fuß oder mittelst des teueren und langsamen Wagenverkehrs möglich gewesen war. — Auch mit den übrigen deutschen Län- dern und Völkern war jetzt der Verkehr wesentlich erleichtert. — Die Eisenbahn brachte uns ferner mit dem Ausland in lebhaftere Verbindung; ein Strom von Fremden besucht alljährlich unser Land, um seine Schönheit zu bewundern, oder nur sich dauernd hier niederzulassen. — Die Eisenbahnen erleichterten auch das Emporkommen der Industrie, da mit ihrer Hilfe die Waren rasch und billig weit- hin versandt werden können. — Die Bahn ermöglicht es ferner namentlich den weniger bemittelten Leuten, in der Nähe oder Ferne lohnende Arbeit und des- seres Auskommen zu finden. — Endlich haben schon oft seit ihrem Bestehen die Eisenbahnen bei Mißwachs oder Unglücksfällen (Überschwemmungen, Brand) zur Linderung der Not beigetragen, indem sie Lebensmittel und sonstige Hilfs- gaben rasch in die betroffene Gegend beförderten. Flußschiffahrt und Flößerei. Unter den badischen Strömen war der Rhein von jeher der bedeutendste Schiffahrtsweg. Auf ihm wurden die Waren des Aus- landes in die badischen Lande befördert. Aber die vielen Zölle, welche der Schiffer jedem Uferstaat früher zahlen mußte, verteuerten den Preis. Auch war der Betrieb rheinaufwärts langsam und sehr beschwerlich. Die Schiffe mußten von Menschen und Pferden gezogen werden, welche auf einem „Leinpfad" am Ufer vorausliefen. Bei starker Strömung und bei niederem Wasserstand hörte der Verkehr überhaupt auf. Nur auf dem Bodensee konnte jederzeit Schiffahrt ge- trieben werden. — Auf den kleineren Flüssen (Kinzig, Murg, Neckar) wurden früher große Mengen Stammholz nach dem Rhein und auf ihn: nach Cöln und Holland geflößt. Heute wird das Holz meist im eigenen Lande verarbeitet; die Flößerei hat deshalb auf den badischen Flüssen fast ganz aufgehört. Die Dampfschiffahrt. Schon vor der Erfindung der Eisenbahn hatte der Amerikaner F u 1 t o n gelehrt, die Dampfmaschine zum Antrieb von Schiffen zu verwenden. Die Fortbewegung geschah zuerst mittelst Schaufelrädern. Im Jahre 1807 fand die erste Dampferfahrt aus dem Hudsonflutz bei Neuyork statt. Bald jedoch überquerten die neuen Dampfschiffe den Ozean und verkiirzten die Überfahrt, welche zuvor Monate gedauert hatte, auf wenige Wochen. Seit man die Schaufelräder durch die Schiffsschraube ersetzt hat, genügen 5—6 Tage, um von der Kiiste Europas nach Nordamerika zu gelangen. In Baden wurde um das Jahr 1840 aus dem Rhein Dampfschiffahrt ein- gerichtet, doch hörte sie wegen der Unregelmäßigkeit des Fahrbettes bald Wieder- aus. Nun vereinigte sich Baden mit den übrigen Uferstaaten, um einzelne Rhein- krümmungen auszugleichen, die Ufer zu festigen und das Strombett, wo es nötig war, zu vertiefen. (Rheinregulierung.) Jetzt gelangen Dampfschiffe von jeder

3. Erdkunde von Baden und Deutschland, Naturgeschichte 1, Tierkunde, Pflanzenkunde, Mineralkunde - S. 19

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19 auf der die Orienterpreßzüge von Paris nach Wien und Konstantinopel Verkeh- ren, folgt ebenfalls dem Pfinztale bis in die Nähe Pforzheims. Pforzheim war markgräfliche.residenz, bis diese 1566 nach Durlach verlegt wurde. Unter der Regierung des Markgrafen Karl Friedrich wurde die heute so mächtia blühende Schmuckwarenindustrie gegründet. Gegenwärtig ist Pforzheim der bedeutendste Fabrikort Deutschlands für Gold- und Silberwaren (Bijouterie, spr. Bischuterie). Mit einem großen Teil der Länder unserer Erde steht die Goldstadt in Handelsbeziehungen. In über 900 Betrieben mit 80 000 Arbeitern werden jährlich ungefähr 70 Millionen Mark Gold, 3 Millionen Mark Silber und an Steinen und Perlen für etwa 5 Millionen Mark verarbeitet. 20 Millionen Mark werden an Löhnen ausbezahlt. Nicht nur die Bewohner der Stadt selbst, auch die der weiteren Umgebung finden in der Gold- industrie lohnende Beschäftigung. 16 000 Goldarbeiter wohnen in den umliegenden Ortschaften. Daher ist die Bevölkerung im Amtsbezirk Pforzheim sehr dicht; es kommen hier auf 1 gllm 330 Menschen. Die Bewoh ner des Schwarzwalds gehören größtenteils dem Volks- stamme der Alemannen und Schwaben an. Bei genügsamem Leben erfreuen sie sich eines kräftigen Gliederbaus, guten Aussehens und ausdauernder Gesund- heit. Sie sind außerordentlich fleißig und verstehen mit ihrem aufgeweckten Sinn alle Dinge ihres Waldes nutzbar zu machen. In manchen Tälern tragen die Wäldler noch ihre alte kleidsame Tracht; leider verschwindet sie von Jahr zu Jahr mehr und macht den billigerenjfadtifchen Kleidern Platz. Seit treffliche Kunstftraßen das Gebirge nach allen Richtungen durchziehen und das Innere des Schwarzwaldes durch Eisenbahnen erschlossen ist, hat der Fremdenverkehr außerordentlich zugenommen. Wegen der prächtigen Wälder, der köstlichen Luft und der bequemen Verbindungen wird de4schwarzwald mehr und mehr als Sommerfrische beliebt, und die Bedienung der Fremden verschafft im Sommer vielm'"Gebirgsbewohnern einträglichen Verdienst. In wenig Gebirgen ist das Wandern so angenehm gemacht wie im Schwarzwald. Der Schwarzwaldverein bemüht sich, das Netz der Waldwege immer weiter auszubauen, für eine gute Bezeichnung der Bergpfade zu sorgen und schöne Aussichtspunkte zugänglich zu I machen. * —------- 4 Die Rheinebene. a. Das Rheintal von Konstanz bis Basel. Befreit von Schmutz und Geröll tritt der Rhein bei Konstanz als klargrüner Strom aus dem Obersee, durchfließt den Untersee und verläßt ihn bei dem altertümlichen Schweizerstädtchen Stein, um feinen Weg zunächst westwärts einzuschlagen. Mit wenig Unterbrechungen begleitet er die badische Landesgrenze bis Mannheim. Bei Schaffhausen strömt er durch Schweizer Gebiet. Hier stellen sich ihm die von Südwesten nach Nord- osten ziehenden Kalkfelsen des Jura entgegen, durch den der Strom sich einen Weg bahnen mußte. Trotz einer Arbeit von Jahrtausenden ist es dem Rhein aber noch nicht gelungen, das größte Hindernis völlig zu ebnen, nämlich die Felswand, die sich eine kleine Stunde unterhalb Schasshausen quer durch das Flußbett zieht, und iiber die der Strom tosend und schäumend in ein 19 m tieferes Bett hinab- stürzt. Von dem Anprall aus dem Boden wird das Wasser wieder in die Höhe geworfen und zu feinem Gischt zerteilt, der als weißliche Wolke über dein bro- delnden Kessel unterhalb des Falles lagert. Von der Erschütterung bebt der Boden, und inmitten des donnernden Lärms vernimmt das Ohr keinen andern Laut mehr. Aus eine Stunde Entfernung ist das Geräusch des Falles hörbar. 2*
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