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1. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 39

1826 - Kempten : Dannheimer
29 T h e o à o I. Don 640 — 680. Frg. 3i) Welches Schicksal hatte Emmer an oder Heimeran in Baiern? Antw. Emmer an der fromme Heiden-Bekehrer, aus Pettau im Sieirischen, wurde von Theodo ersucht, von Franken aus nach Regensburg, wo die Herzoge Bo- joariens Hof hielten, zu kommen. Emme ran erschien nach Theodos Wunsche, mit Liebe empfing ihn der Fürst, mit allgemeiner Ehrfurcht'das Volk. Der gotteövcrtraute Priester deö Herrn gewann bald alle Herzen durch seine begeisternde Reden; und als er feine Bekehruugsweise nach dem Lande der Avaren fortsetzen wollte, ließ Theodo den Lehrer des Christenthums nicht von sich. Drei Jahre verlebte der fromme Mann bei Theodo und dessen Kin- dern Uta und Landpert, Fürst und Volk vernahmen mit Andacht die göttlichen Worte des Fremdlings, und in den bojoarischen Gauen verwandelten sich die Tempel der Götzen in christliche Bethäuser der Gläubigen. Doch heimlich entfernte sich Emmeran, eine Wallfahrt nach Rom vorzunehmen, und vertraute beim Abschiede dem Priester Wolflet: — „Bald werde ich fremde Schuld büßen:" — Uta des Herzogs Tochter von dem baierischen Edelmann Sigibald entehrt, klagte, um den Geliebten zu retten, fälschlich den plötzlich ver- schwundenen Emmeran, welchen sie bereits ienfeitö der Laudesgränze sich dachte, als ihren Verführer an. Land, pert oder Lampert, Utas Bruder, entrüstete sich über diese Anklage, und jagte mit einigen Vertrauten dem großmüthigen Manne nach, bei Helphindorf (dem rö. mischen Isunisca zwischen Isar und Inn auf der Hoch-,«»» straße von Reginum nach Italien) drei Tagreisen von're. gensburg holte er Emmeran ein, und mordete mit seinen Gesellen den frommen Wallfahrter, ohne mindeste Unter, suchung, auf eine grausame Art (652). — Wolflet be- zeugte die Unschuld des Opfers der Rachsucht und Lei. denschaft. — Theodo und fein ganzer Hof trauerten tief über den unglücklichen Verlust des hochverehrten Prie- sters, dessen Leichnam erst in der Peterskirche zu Asch-

2. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 127

1826 - Kempten : Dannheimer
a- m und eilte dann auf einem Pferd davon, ehe man in der Kaiserburg wußte, was verfiel. Philipp starb den 22. Juni 1208 ! — Mil Abscheu vernahm die ganze Welt den Taiiermord. Selbst Otto kv., der Gegenkönig der Deurschen' verßnchte die schwarze Thal, erklärte den Pfalz, grafen am Reichstage zu Frankfurt in die Reichsacht, und verlustig aller Güter, Würden und Aemter. Heinrich von Pap pende im (Kalatin), Philipps ehemaliger Reichs- marschall, vollstreckte baö Reichs > Unheil gegen Otto von Dittelsbach ohne besonderm Ruhm. Otto irrte verborgen ohne Fried und Obdach im Lande umher, bis ihn Heinrich von Pappen heim, unweit der wittelöbachlschen Burg R red erstrang zu Oberndorf bei Regensbnrg auöfpuvtc, mit vielen Wunden ermordete und sein abgeschlagenes Haupt bei Abach in die Donau warf. Erst nach neun Jahren wurde Ottos Leichnam in die Gruft seiner Altvordern beigesetzt. — Des Unglück, lichen Pfalzgrafen Schlösser, Lehen und Güter in Baiern wurden, wie bekannt, dem Herzog Ludwig l. zum Erbe, das Pfalzgrafenaml aber dem Radpoto von Orten, bürg, nach dessen unbeerbtem Tode selbes an die nieder, baierische Linie der Wukelsbacher kam Herzog Lud. wig durch den blutigen Frevel seines Vetrers empört, zerstörte des Wittelsbachers Schloß am kleinen Parfluß, wie auch das alte Ander, der meranischen Herzoge stolzes Stammhaus. Roch sieht man unweit dem Städtchen Aichach die Hügel vom alten Witrelübach mit Moos und Bäumen bewachsen, und jeder Freund des Vater. lands betrachtet mit tiefer Rührung die schweigende Wilduiß! Otto Ii. der Erlauchte.. Don 1231 — 1253. Frg. 100) Unter welchem Kampf trat Otto der Erlauchte (iliustris) die Regierung Baierns an, — wie unterstützte ihn Kaiser Friedrich Ii. ger

3. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 171

1826 - Kempten : Dannheimer
0 171 führten eine gemeinschaftliche friedliche Negierung;-och wur- den sie mit ihrem iehdelustigcn Vetter/ L u d w i g d e m B a r t von Ingolstadt in Slreillgkeiten verwickelt. Nach dem Erlö. schen der Linie Straubing.holland erhielten sie in der Theilung (1429) nach dem Ausspruche dcö Kaisers, jeder den vierten Thcil der erledigten Lander: Schärding, Neuhausen, Tiefcnstein rc. kamen dabei an Ludwig den Bart, Natternberg, Vilöhofen rc. an Heinrich von Landshut, — Dogen, Straubing, Mitterfels rc. an Ernst, und Kelheim, Abach, Wildenstein an Herzog Wilhelm. — Die Hussiten *) wagten (1430, 1433) Streifzüge in die Oberpfalz und nach Baiern, wurden aber von den Herzogen mit Erfolg zurückgeschlagen, wo die Baiern mit lebenüverachtender Wulh für die Rettung ihres Heer- des, ihrer Weiber, Greise und Kinder stritten. — Herzog Wilhelm m., der edle Herr, den alles Volk liebte, starb 1435, ohne Kinder; denn feine beiden jungen Söhne Adolph und Wilhelm, waren ihrem Vater in das Reich des Friedens schon vorausgegangen. Jetzt gelangte Ernst zum völligen Besitze der Länder der Münchner Liyi§-,Miit Strenge verfuhr Herzog Ernst gegen Agnes B er nauerinn, Tochter eines augöburgifchen Baders, und heimlich Anvcrmählte feines Sohnes Albert iii. *) Johann Huß geb. 1z7z zu Hußinecz in Böhmen, stu- dirte zu Prag, wo er in der Folge Prediger und Rector der Universität ward. Durch viele in der christlichen Kir- che eingerissenen höchst ärgerlichen Mißbräuche, so wie besonders durch die Schriften des Engländers Wiclef veranlaßt, strebte Huß mit Eifer, ein helleres Licht in Deutschland anzuzünden; allein noch war die Finster- niß zu allgemein und mächtig. Huß mußte Prag ver- lassen, und vor die Kirchenversammlung zu Costnitz ge- fordert, wurde er trotz des kaiserlichen sichern Geleits, als Erzketzer (14-15) verbrannt; — ein Schicksal, das auch sein Freund, Hieronimus von Prag, im folgenden Jahre mit ihm theilte. Oie Anhänger Hussens shuffi- , te n) rächten den Mord ihrer Lehrer furchtbar und schreck- lich, es entsprang daraus der lange verwüstende Hussi- t e n k r i e g ,450. — Die Lehren Hussens machten Deutsch- lands Völker auf die Freiheit im Glauben aufmerksam, und waren die Vorboten zur spätern Reformation Luthers.

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 175

1826 - Kempten : Dannheimer
0 175 gen und schickte sie auf die Universität Pavia. Zum Glück Baiernü starb er schon 1463 ohne Kinder zu hinterlassen, undsigismuud theillc auf Verlangen der Stände nach zweijähriger Alleinherrschaft 1465 -je Regierung mit sei- nem Bruder A l b e r l iv. genannt den Wersen. — Im Jahre 1467 trat aber Sigismund, aus Liebe zum Privat- leben, und da er den überlegenen Geist des Bruders ohne Eifersucht erkannte, die Herrschaft an Albert iv. ganz ab, gegen ein ansehnliches Fahrgeld und den Vorbehalt der Schlösser Grünwald, Menzingen und Neuenhof; — hier unterhielt sich Sigmund, in stiller Entfernung vom Welt- und Hoflebcn, gerne mit Gelehrten und Künstlern, welche er ermunterte und großmüthig unterstützte, er be. suchte auch mit Liebe den Landmann in seiner einsamen Hütte, thetlte freundlich den Nothlcidenden mit, und errichtete der Andacht manches Denkmal, bis er 1501 unvermählr starb. — Alberrs Heller Geist erkannte die trüben Quel- len, aus welchen seit Jahrhunderten seines Hauses und Landes Verderben vorzüglich kam; die Länderzersplitterung unter eifersüchtigen Erben. Er wollte Wittelsbachs Kraft verjüngen und ihm gelangs, er überwältigte was seinem unbeugsamen Entschluß im Wege stand. Nachdem Al- bert iv. die Regierung allein angetreten hatte, verlangte sein Bruder Christoph die Mitregieruug. Die Land, stände wünschten keine doppelte Hofhaltung, und die Sa- che ward der Entscheidung des Herzogs Ludwig zu Landöhul überlassen, der sich für Alberts Alleinre- gierung erklärte. Damit wollte sich Christoph der starke trotzige Ritter nicht beruhigen, und Albert sah sich genöthigt, ihn 1471 im Bade verhaften zu lassen; er erhielt erst 1472 seine Freiheit wieder und als Fahr- gehalt die Einkünfte der Städte Weilheim und Lands- berg mit der Veste Päll; nachdem sich die Pfalzgrafen und andere Ritter für das gute Betragen des freigelaffenen Herzogs verbürgten. Hart aber drückte Herzog Christoph diese Städte, der Bürger gerechte Klagen kamen vor Herzog Alberts Ohr, er beschloß nach zehn Fahren die Städte wieder an sich zu ziehen, und beauftragte hie- zu den Niklas von Abeuöberg. Wahrend dieser nach München zog, brach außerhalb Freising, Herzog , y *■ /7 '

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 210

1826 - Kempten : Dannheimer
210 Di- verge bei Donauwörth/ und eroberte das baierische Lager. Noch entscheidender war die zweite Schlacht bei Höchstädt und Blindheim (13. August in welcher Eugen und Marlbourough den Churfürsten und Tallard völlig bestegten/ obgleich die Baiern mit Verzweiflung, voll Grimmes in der Brust/ kämpften und 10/000 Todte/ ohne den Franzosen/ auf dem Schlacht, felde ließen! — Die Alliirten machten 25,000 Gefangene, alle Franzosen/ und unter diesen ihren Marschall Tallard, ringsum loderten viele Dörfer über den Leichen des Blut. feldes zum Himmel auf! — Der Churfürst, dessen ver. lassenes Baiern von Beute lustigen Siegern überschwemmt wurde/ sammelte bei Ulm sein Kriegövolk, und ging über Straßburg nach Brabant/wo ihn Ludwig xiv , star, des ihm zugedachleu Königreichs Frauttn und Schwaben eine Summe von 200,000 Thaler und den Titel eines Her- zogs von Brabant bewilligte. — Die Churfüritin» Theresia Cunigunda / eine Tochter des tapfern Polen- Königs Sobiesky, mit der sich Mar Emanuel den 2. Jäner 1695 zu Wesel vermählte, Hane ihr Gemahl zur Verwaltung des Landes zurückgelassen; sie sah sich (17. Nov.) zu einem Tractate mit dem römischen Könige genölhigt/ in welchem sie versprach/ alle Festungen/ Zeug. Häuser, Artillerie/ Munition zu übergeben, alle Truppen, mit der Erlaubniß, wieder dienen zu können/ zu entlaß, sen, und alle kaiserliche und Retchsqefangcne frei zu geben. Zu ihrer Apanage wurden die Einkünfte des Rentamts München bestimmt; sie selbst ging zu ihrer Mutter nach Venedig/ und ward späterhin von den Oesterreichern nicht wieder nach Baiern zurückgelassen. Der Kaiser dispouirte über Baiern nach dem Eroberungsrechte. Er vereinigte die Herrschaft Wertingen in Schwaben mit der Markgrafschaft Burgau. Dem Herzoge von Marl, bourongh gab er die Herrschaft Min del heim als Relchsfürstenthum; dem Herzoge von Wurtemberg den baie, rischen Anrheil an Wie sen steig dem Fürsten von Lain, berg- seinem Oberststallmeister/ die Landgrafschaft Leuchten, berg; die Herrschaft Hals dem Grafen von Sinzendorf; die Mark Riedenburg und Stadt Dielbfurt dem Grafen von Schönborn; das Landgericht Mauerkirchen dem

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 51

1826 - Kempten : Dannheimer
0-*»" 51 Wissen und Zustimmung; — und Papst Gregor m. bestätigte alle vom Erzbischöfe Bonifaz, mit Bcistim, mung deö Herzogs, gemachten Anordnungen, als durch, auö angemessen den Vorschriften der Aposteln. — Nicht nur die Stiftung der vier Biöthümer, die Gründung kirchlicher Ordnung zeichnete Odilos wohlthälige Re. gierung rühmlich aus; dieser fromme Herzog schmückte sein Uebes Baiern noch durch viele neue christliche Kir. chen und Klöster. — Niederalleich, wo ehemalö die Eichen Wodons standen, Benedictbaiern (Burin), Tegernsee, Pfaffenmünster, Osterhofen, Mond, see an den einsamen Ufern deö norischen Landsees, Nie. dernburg bei Passa», nur Gott gewidmeten Jungfrauen offen, — Isen bei Freising/ Schledorf, nebst vielen andern Kirchen Baierns, erhielten sich bis zum Anfänge des neunzehnten Jahrhunderts, als ehrwürdige Denkmale des christlichen Eifers der Agilolfinger und insbeson. dere des Herzogs Odilos. Tassilo Ii. Von 748 — 788. F rg. 3s)) Welche Veränderungen erlitt in die- sen Zeiten die Regenten - Dynastie der Merowin- ger in Frankreich? Antw. Nach dem Tode Pipins von Heriftal, Hausmaier (lviajor ckoorus) am fränkischen Hofe, folgte ihm sein natürlicher Sohn Carl Martellng in seiner Würde und in der Regierung Frankreichs, die zwar noch im Namen des Königs geschah, während die Monarchen Frankreichs aber zu solchen Schatteukönigen herabsanken, daß selbst bei den öffentlichen Edikten ihr Name nicht mehr nöthig war. — Nach dem Tode Th co der ich Hl. nahm Carl Mattel! (7z7) den Titel eines Herzogs von Frankreich an, und theilte später, wie schon bemerkt wurde, (74i) die Herrschaft Frankreichs unter feine zwei Söhne Karl mann und Pipin, von welchen sich erste, rer 747 in ein Kloster begab. Pipin im Allcinbesitz von Frankreich nahm hierauf 753 zu Soisson den Titel

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 116

1826 - Kempten : Dannheimer
uö -^0-^ Kaiser, keiner Gefahr gewärtig, sah plötzlich seinen Vor. und Rückweg verschlossen, Bestürzung erfüllte seine treue- sten und tapfersten Begleiter, schon wurden den deutschen Ritter» Harnisch und Pferd von den Italienern abgefor- dert, als Otto von Wittelsbach mit 200 kühnen Männern die Felsenwand umgieng, auf unwegsamem Ge- klnft die Höhen erklomm, die Veroneser im Rücken über, fiel, und selbe theilö mit dem Schwerdt niederstieß, theils in den gräßlichen Abgrund warf. Von diesem Tage an erblickte man den edlen Witteiöbacher unzertrennlich an des Kaisers Seite und nicht bloö am Schlachtfelde, auch bei den wichtigsten Unterhandlungen mit dem römischen Stuhl leistete Otto seinem Kaiser die bewährtesten Dien- ste , so daß der Herr deö Reiches, nach Heinrich des Löwen Sturz (1180), Ottos Verdienste und Tugenden, wie bekannt, durch Verleihung deö vaterländischen Herzogthums belohnte. Frg. 8y) Wie empfing Otto von Wittels- buch Baiern, und welche Aenderung erfolgte in der Verfassung unsers Vaterlandes? Antw. Wa6 Baiern bei der Erhebung Ottos zur Herzogen-Würde und bei seiner Einsetzung in die Regie- rung an Umfang verlor, haben wir bereits in der Anr- wort 87 angezeigt; es blieben folgende Gränzpunkte des Landes: gegen Norden, die von Baiern abhängige Markgrafschaft Cham, nebst der Herrschaft Neumarkt, der Böhmenwald, die Eger bis Königsberg, die sulzbachische Gräuze, gegen N0rd-Weste'n Ostfranken und die Alt- mühl, gegen Westen der Lech mit Schongau und Amer. gau, gegen Oste st der Wald Saläth bei Paßau und daö röche Moos, gegen Süden der Inn. — Die gütige Vorsehung bediente sich nun Ottos, deö ausgezeichnet- sten Mannes unter seinen Zeitgenossen, das Haus der Grafen von Scheyern oder Wittelöbach für die spätesten Jahrhunderte zu erhöhen. Zu Regenöburg verkün. dete Kaiser Friedrich l. den Ständen Baierns die Entsetzung Heinrichs deö Löwen und gewann ihre Einwilligung und Zufriedenheit dadurch, daß er der Ural-

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 181

1826 - Kempten : Dannheimer
Schloß Rattenkerg am Inn, Schloß und Stadt Kufstein, Kitzbühel, das Zillerthal im Tirol, Neuburg am Inn, die Grafschaft Kirchberg, Stadt und Schloß Weißenhorn u. a. Außerdem wurden diesem Kaiser die Schulden erlassen, welche die Erben des Herzogs Georg an ihn zu fordern hatten und noch 100,000 Gulden baierische Sub- fidiengelder zum Türkenkriege nachbezahlt. Bei Nürn- berg blieben das eroberte Alttorf, Lauf.und Hers- druck, Velden, acht. Schlösser und dazu Vogtschaft über drei Klöster. — Solchen Ausgang, schreibt Zschokke, nahm ein Krieg, welchen ein Fürst in feiner Todesstunde entzündete, da er fein Kind mehr als das Vater, land liebte! Blühende Landschaften des Hauses von Wtttelsbach, durch der Ahnen kluge Mühen oder tapferes Schwerdt erworben, mußten Ausländern die Zerstörung Baierns lohnen; und der Haß der Brüder, welcher den heimachlichen Boden mit ihrem eigenen Blut gefärbt hatte, vererbte sich in die Geschlechter nachkommender Jahrhun- derte; denn die Bewohnerdes neuen Herzog, thums Neuburg achteten sich von dieser Zeit an nicht mehr als Baieru!— Die ober- und nie- derbaierischen Landftände wurden, nach geschehener Vereinigung der Länder (1506) durch Herzog Albert lv. zu einer gemeinschaftlichen Repräsentation ver- bunden, und die Freiheiten der ottonischen Hand- v e ft e auch auf den A d e l des O b e r l a n d e s ausgedehnt. Don nun an erfreuten sich auch die «delichcn Stände Ober- daierns der Hofmarkögerechtigkeit, die 1516 auf die außerhalb deg Dorfes Etter gelegenen Hofmarkgründe «nd 1557 sogar auf einzeln gelegene Rittergüter verlie- Hen wurde (Siehe Frage 109.). Frg. 138) Wie stiftete Albert Iv. die Un- theilbarkeit Baierns, — wann und wie starb dieser staatskluge Fürst, — welche Kinder hin- terließ er, — wie lebte und regierte er? Antw. Hundert acht und fünfzig Jahre waren seit Ludwig des Baier Tod verflossen, als Albert iv. das unglückselig getrennte Batern wieder zu einem Volk verband. Diesf glückliche Wiedervereinigung Baierns

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 211

1826 - Kempten : Dannheimer
■o- 211 Grafen von Löwenstein; die Mark Uttendorf und Mar- tig Hofen dem Grafen von Stabremberg; da6 Gericht und die Stadt Aden6berg dem Grafen von Traun; Stadt am Hof der Reichsstadt Regensburg; die Graf- schaften Schwabeck und Schwangau, dann den Lechrain dem Hochstifte Augsbnrg; die demolirte Fe- stung Rotenberg und das Schloß Hartenstein der Reichsstadt Nürnberg; Stadt und Gericht Wem ding dem Fürsten von Oellingen; die böhmischen Lehen in der Obernpfalz wurden von Böhmen eingezogen; Braunau, Schar ding, Rieden u. a. wurden Oberösterreich ein- verleibt, und D onauwörth ai6 Reichsstadt restituirt.— Uedrigens leerten die kaiserlichen Steuer-Aus. schreib er, nach Grundsätzen einer gewandten Münde, rungstunst, alle Städte, Märkte und Dörfer Baierns bis zur Bettlernokh aus, und man zwang sogar die Baiern zur Werbung für Oesterreichs Heer. 12,poo Baiern sollten ausgehoben werden, unter den Fahnen Josephs in Italien und Ungarn zu dienen; dieser Befehl machte das Maas der Derzweistung voll. Keiner der jungen Mannschaft wollte unter die Fahnen des Unterjochers von Baiern. Gewalt ruft Gewalt, durchs Land ging die Loosung „Lieber baierisch sterben, als österrei- chisch verderben!" — Von Dorf zu Dorf rannten Larmboien, die herzhaften Männer zu sammeln, zu denen sich abgedankte baierische Krieqsleute gesellten, eö wurde ein geheimes Verbündniß geschworen, eher Leib und Leben in die Schanz zu schlagen, und big auf den letzten Bluts- tropfen zu fechten, als das edelste Kleinod des liebwerthesten Vaterlands, die Durchlauchtigste Nachfolge der Wittelsbacher den räuberischen Händen zu lassen! — Die unbefleckte Seele treuer Baiern entzündete sich mit Todesverachtung, um Fürst und Volk zu retten. Freie Landfahnen erhoben sich rasch an der Schwarza, an der Isar, der Vilö und dem Inn, das Wagstück der tapfern Tyroler (1703) ermurhigte Alle. Auch Männer von höherer Bildung traten zur Rettung des Vaterlands hervor. In offenen Kundmachungen klagte Baiern im Uebermaaß des Lei- dens die Ursache des verzweiflungsvollen Entschlusses (1705). Dochdie Uebermacht der Oesterreicher unterdrückte die Waf. 14 *

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 271

1826 - Kempten : Dannheimer
0 L7t Angst und Wehmutb in die Verborgenheit einer beinahe unzugänglichen Felsenwelt. Leicht hätte er unenldeckr nach Oesterreich/ für das sein Herz treucrge- den schlug- entkommen können. Sern Verhäng»iß entzog ihn indeß dem Recht und Gesetz nicht; wankelmü- thig und unentschlossen zögerte Hofer; da wurde sein innigster Vertrauter, ein Priester des hohen Alpenlandes/ aus gemeinstem Eigennütze, Verräther an dem Ver- lasfenenl Von den Franzosen ergriffen, brachte man das sichtbare Haupt der Insurrektion gefangen nach Mantua. Durch den Ausspruch des K r i e g 6 g e r i ch l S wurde Hofer dort am 20. Febr. 1810 erschossen; mit betendem Blicke zum Himmel „für ewiges-Wohl dem Hause Habsburg" wendete er standhaft seinen Blick, fein männlich Antlitz und seine freie Brust gegen Oesterreich hin, biö die tödtenden Kugeln ihn durch, bohrten. — Dermalen ruhen feine Gebeine in Innsbruck. Frg. lyo) Welche Länder erwarb Baiern durch den Wiener Frieden; — welche bedeu- tende Gebietstheile mußte es dagegen ab tre- ten; — und mit welchen Staaten wurden beson- dere Tauschverträge abgeschlossen? Antw. Baiern erhielt durch den Wiener Frie- den im Jahre 1810 Salzburg und Berichtes^«, den mit 17t □ M. 196,000 Einw.; welche von 1803 bis 1805 der ehemalige Großherzog von Toskana al- Churfürst von Salzburg, und seit dem Preßbur. ger Frieden der Kaiser von Oesterreich als Provinz besessen Hane; — das Jnnviertel mit Braunau mir 41v* □ M. 120/000 Einw.; — und das Hausruck, viertel mit 4» y20 □ M. 94/000 Einw. — Auch wur. den das seit dem October 1806 von den Franzosen be- setzte ehemalige preußische Fürstenthum Baireuth mit 57la □ M. 223,000 Einw.; — und das vom Fürsten Primas cedirte Fürstenthum Regensburg mit 6 □ M. und 32 000 Einw. im Jahre 1810 mit Baiern Greint. — Dagegen trat Baiern durch den Trac. tat vom 28. Febr. isio das südliche Tyrol mir
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