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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 374

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 374 — durch Thronstreitigkeiten bewegt, die in langdauernde zerrüttende Bürgerkriege ausarteten. Im türkischen Reiche erhoben sich die Griechen, machten sich in siebenjährigem Kampfe von der Herrschaft des Sultans frei und schufen aus ihrem Lande ein unabhängiges Königreich. 2. Frankreich unter Ludwig Xviii. und Karl X. — Frankreich wurde unter der Regierung Ludwigs Xviii. (Nr. 131, 4.) durch unaufhörliche Parteikämpfe beunruhigt. Da gab es Solche, welche die Zustände, wie sie vor der gewaltigen Revolution von 1789 gewesen, zurückführen wollten, gleich als ob dieses welterschütternde Ereigniß gar nicht Statt gefunden hätte; da gab es ferner Anhänger Napoleons I., welche den Glanz des Kaiserthums vermißten: alte Marschälle, Offiziere und Soldaten, die an dem Ruhme des Kaisers Napoleon auf so manchen Schlachtfeldern Theil genommen hatten und sich jetzt, in dieser thatenlosen Zeit, vergessen und zurückgesetzt fühlten; da gab es endlich Republikaner, welche die Königsherrschaft glühend haßten und die republikanische Verfassung der Revolutionszeit wiederherzustellen trachteten. Ueberall Spaltung und Hader, nirgends Zufriedenheit ! Und diese Parteistreitigkeiten dauerten fort, als nach des kinderlosen Ludwig Xviii. Tode sein Bruder Karl X. den französischen Thron bestiegen hatte. Dem stolzen Sinne dieses Fürsten waren die Staatsgesetze, welche seine Herrschergewalt einschränkten, zuwider; sein Streben ging dahin, die königliche Machtfülle in jeglicher Weise zu vermehren. Dies Verhalten mißfiel dem französischen Volke und mehrte die Zahl der Unzufriedenen. Immer allgemeiner und stärker wurde der Widerspruch, welcher der Regierung entgegentrat. Da suchten des Königs Minister durch gewaltsame Maßregeln ihre Gegner zum Schweigen zu bringen. Sie beschränkten das Recht, sich in den Zeituugeu über Staatsangelegenheiten frei auszusprechen; sie verkürzten das Wahlrecht des französischen Volkes, sodaß sich dessen Stimme in der Landesvertretung nicht mehr klar und kraftvoll kundgeben konnte. Hiermit legten die Minister Hand an die Volksfreiheiten und ver-

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 385

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 385 — verständige und thörichte, berechtigte und verbrecherische. Vor Allem verlangte man in den einzelnen deutschen Ländern Veränderungen der Staatsverfassung, Erweiterung der Volksfreiheiten, und von dem einen Ende des Vaterlandes bis zum andern erscholl der laute Ruf, den Bundestag abzuschaffen und das vielgespaltene Deutschland zu einem wohlgeordneten mächtigen Gesammt-reiche zu einigen. An mehreren Orten durchbrach das Volk in stürmischem Freiheitstaumel die Schranken der Ordnung, und es kam namentlich in den Hauptstädten zu manchen gefährlichen Aufständen. Hier und da mußte ein Fürst seine Residenz und sogar sein empörtes Land eine Zeitlang verlassen, und die Republik wurde ausgerufen. Allein nirgends errang der Aufstand einen dauernden Sieg: allerorten wurde die Revolution, meist durch die Macht preußischer Waffen, niedergeworfen. Doch wurden unter diesen Kämpfen die Staatseinrichtungen weiter ausgebildet und zum Theil neu gestaltet. Wo ein deutsches Land bis dahin noch keine geschriebene Verfaffungsurknnde hatte, da wurde eine solche erlassen und den Unterthanen Antheil an der Gesetzgebung des Staates gewährt. Auch Preußen erhielt eine Verfassung, welche dem Volke ausgedehnte Rechte verleiht. Am 31. Januar 1850 wurde dieselbe nach langen, mühevollen Berathungen vollendet und einige Tage darauf vom Könige Friedrich Wilhelm Iv. feierlich beschworen. Seitdem leistet jeder preußische König, wenn er die Regierung antritt, den Eid, daß er die Verfassung aufrecht erhalten und in Uebereinstimmung mit ihr und den Gesetzen seine Unterthanen regieren werde. 2. Die erste deutsche Nationalversammlung.— Eine höchst schwierige Aufgabe war es, nun auch für das gerammte Deutschland eine neue Verfassung zu schaffen. Im Mai 1848 trat zu dieser Arbeit eine große Nationalver-sammlung in Frankfurt a. M. zusammen. Die war vom ganzen deutschen Volke frei gewählt und bestand aus vielen erfahrenen und weisen, vaterlandsliebenden Männern. Aber es tagten auch nicht wenige leidenschaftliche, unkundige und eitle Menschen mit ihnen, und die Meinungen darüber, was dem Audrä, Erzählungen aus der Weltgeschichte. Ausg. A. 6te Aufl. 25

3. Vaterländische Geschichte für evangelische Schulen - S. 91

1890 - Kreuznach : Reinhard Schmithals
— 91 — 2. Preußen war durch den langen schweren Krieg, sowie durch die vorhergehende Knechtschaft furchtbar ausgesogen und verarmt. Nun galt es, die Wunden zu heilen, den verarmten Einwohnern auszu-helfen, die zerstörten Dörfer, Städte, Festungen neu herzustellen. Straßen auszubessern und neu anzulegen, und endlich die große Kriegsschuld des Lande» zu tilgen. Friedrich Wilhelm ging seinem Volke selbst mit großer Sparsamkeit voran. Er gebrauchte nur einen kleinen Teil seiner Einnahmen für sich selbst, alles andere wurde für das Land verwendet. Durch tüchtige Beamten wurden die Steuern neugeordnet, daß cs möglich wurde, größere Summen zu ersparen. Die königlichen Güter wurden verpachtet, und allen Dienern des Staates wurde die größte Sparsamkeit anempfohlen. So war es möglich, daß Preußen, welches durch den Krieg am meisten gelitten hatte, sich am ersten von den tiefen Wunden erholte und zu neuer Blüte gelangte. Friedrich Wilhelm hatte noch die Freude, während seiner Regierung die großen Schulden des Landes getilgt und dasselbe neu aufblühen zu sehen. Freilich war es schwer, die verschiedenen neuen Landesteile zu einem ganzen zu verschmelzen. Es gehörten Jahre dazu, bis die Einwohner der neuen Provinzen sich in die neue Ordnung fügen lernten. Doch gewann der König durch seine strenge Rechtlichkeit, durch Milde und Nachsicht die Herzen seiner neuen Unterthanen. Das Land wurde in 8 Provinzen eingeteilt, jede Provinz in Regierungsbezirke. jeder Bezirk in Kreise. Ein Oberpräsident war über die ganze Provinz, ein Regierungspräsident über den Regierungsbezirk, ein Landrat über den Kreis gesetzt. Dann wurden auch die Einwohner durch die Provinzialst Ln de, die zur Hälfte aus den ehemaligen Standesherrschaflen und Rittergutsbesitzern, zur Hälfte aus den Vertretern der Städte und der Bauern bestanden, zur Verwaltung mit herangezogen. Diese Stände versammelten sich in jedem Jahre in einer Stadt der Provinz, und berieten über Gesetzentwürfe und Einrichtungen ihrer Provinz, über Steuerveränderungen rc. Leider waren viele im Lande mit dieser Teilnahme an der Landesverwaltung nicht zufrieden. Das Volk hatte im Kriege die größten Opfer gebracht, es verlangte mehr Freiheiten, eine größere Beteiligung an der Regierung, eine Verfassung. Friedrich Wilhelm war auch dazu bereit. In allen Provinzen wurden Erhebungen angestellt, wie diese Teilnahme am besten einzurichten fei. Freilich vergingen Jahre darüber, und diese Zeit benutzten Oesterreichs und Rußlands Herrscher eifrigst, den König zu überzeugen, daß eine Volksbeteiligung an der Regierung ein Unglück fürs Land wäre. Es gab auch in der Umgebung des Königs Männer, die sich nicht scheuten, Mißtrauen gegen die Forderungen des Volkes in das Herz des guten Königs zu senken. Und die Unzufriedenen im Volk, besonders die studierende Jugend an den Universitäten, trugen durch ihr

4. Vaterländische Geschichte für evangelische Schulen - S. 106

1890 - Kreuznach : Reinhard Schmithals
— 106 — § 39. Der norddeutsche Bund. A 1. Alle deutschen Staaten nördlich vom Main schlossen nach dem Kriege ein Bündnis mit dem Könige von Preußen, (den norddeutschen Bund). Sie verpflichteten sich, ihre Truppen nach preußischem Muster auszubilden und dieselben unter den Oberbefehl des König.' zu stellen, vom Volke erwählte Männer nach Berlin zu senden, um die Verfassung des neuen Bundes zu beraten rc. Schon am 24. Februar 1867 vereinigten sich die Abgeoidncten aller norddeutschen Länder zum „norddeutschen Reichstag" in Berlin. 21 m 1. rjuli wurde die Verfassung des neuen Bundes veröffentlicht Durch dieselbe wurde die gesamte Wehrkraft unter den Oberbefehl des Königs von Preußen gestellt, ein gemeinsames Heimatsrecht, ein gemein« saures Handelsgesetz, ein einheitliches Münz- und Gewichtssystem begründet. Während der Reichstag noch tagte, wurde das Schutz, und Trutz-bündnis mit den süddeutschen Staaten bekannt gegeben. Die Einigung Deutschlands unter Preußens Führung war zur Wahrheit geworden. 2. Der so glorreich und über alles Erwarten schnell beendete stegreiche Krieg brachte nun auch noch einen anderen Sieg mit sich: Die Einigung zwischen Regierung und Volk in Preußen. Auch die ärgsten Femde mußten einsehen, daß die Neuordnung des Heeres segensreich gewesen, und daß nur durch diese die Erfolge möglich gewesen, die Preußen errungen. So gaben die Abgeordneten ihren Widerstand auf und blickten von nun an mit Vertrauen auf den Heldenkönig und feine Minister, die so Großes erreicht hatten. 3. Auch die neuerworbenen Länder fügten sich balb ins Unver-weibliche. Sie lernten sich als Glieder des einen mächtigen Staates fühlen und erfreuten sich der Segnungen, die der Aufschwung Norb-beutschlanbs für alle Teile mit sich brachte. Die entthronten Fürsten würden auf befonberen Wunsch des Königs Wilhelm durch große Summen für den Verzicht auf ihre Länder entschädigt. — Alle anbeten Fürsten schlossen sich eng an Preußen an. Gaben sie auch einen Teil ihrer früheren Rechte auf, so entfchäbigte sie der allgemeine Aufschwung und die Achtung, die der neue Bunb genoß, aufs reichlichste. Das Heer, aus den verschiebensten Lanbeskinbern gebilbet, genoß die gleiche Ausbilbung und lernte sich mehr und mehr eins fühlen, und nur bebauerte man, daß die Brüder südlich vom Main noch ferne stauben. Bald sollten inbes auch biefe Gelegenheit finden, sich als Deutsche zu bewähren. L. In Frankreich war 1848 Louis Napoleon, ein Bruder« söhn Napoleon I, zum Prösibeuten der Republik gewählt worben. Aber schon 1851 hatte er sich durch Wortbruch und einen Staatsstreich zum Kais er der Franzosen emporgeschwungen. — Um seinem Volke zu schilt eichelrt, nahm er 1854 am Krimkriege teil und bemütigte Ruß-laub, 1859 im italienischen Kriege auch Oesterreich. An Preußen, und nun gar an den norbbeutschen Bunb, wagte er sich jedoch nicht.

5. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 76

1882 - Kreuznach : Voigtländer
/ — 76 — aus, die auch in Deutschland eine lebhafte Bewegung hervorrief. Unzählige Wünsche und Forderungen wurden da im deutschen Volke laut, verständige und thörichte. Vor allem verlangte man in den einzelnen deutschen Ländern Erweiterung der Volksfreiheiten, und von dem einen Ende des Vaterlandes bis zum andern erscholl der Ruf, das vielgespaltene Deutschland zu einem mächtigen Gesamtreiche zu einigen. An mehreren Orten kam es zu gefährlichen Aufständen. Allein nirgends errang der Aufstand einen dauernden Sieg: allerorten wnrde die Revolution niedergeworfen, doch die Staatseinrichtungen unter vielen heißen Kämpfen weiter ausgebildet. Auch Preußen erhielt eine freie Verfassung. 2. Die deutsche Nationalversammlung in Frankfurt (1848). — Eine höchst schwierige Aufgabe war es, nun auch für das gesamte Deutschland eine neue Verfassung zu schaffen. Im Mai 1848 trat zu dieser Arbeit eine große Nationalversammlung in Frankfurt a. M. zusammen. Diese beschloß, nach Beseitigung des Bundestages, die deutschen Staaten zu einem fester vereinigten Bundesstaate zusammenzuschließen, und wählte im März 1849 den König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen zum erblichen Kaiser der Deutschen. Hiermit schien die Einheit des Vaterlandes erreicht, und schon jubelte manches deutsche Herz in froher Hoffnung aus. Allein das Werk mißlang. Die Nationalversammlung hatte in der von ihr beschlossenen Reichsverfaffnng die Herrschergewalt des Kaisers allzu sehr eingeschränkt; auch stand nicht zu erwarten, daß alle deutsche Fürsten der Wahl ihre freie Zustimmung geben würden. Daher lehnte der König von Preußen die ihm angetragene Kaiserwürde ab. So konnte die Reichsverfaffung, an welcher man in Frankfurt so lange gearbeitet hatte, nicht in Wirksamkeit treten. Ganz Deutschland geriet in Unruhe und Verwirrung. Endlich entschloß man sich, um den Frieden zu erhalten, den abgeschafften Bundestag, so mangelhaft er war, wieder einzusetzen. Die Neugestaltung Deutschlands war völlig gescheitert. Sv viel hatte sich klar herausgestellt, daß die Einheit des Vaterlandes nimmer durch Reden und Beschlüsse
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