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1. Geschichts-Bilder - S. 453

1878 - Langensalza : Greßler
453 Die Entschädigungssrage trat hier in den Vordergrund, wie es auch nicht anders sein konnte. Oesterreich, das am meisten verloren batte, befand sich in der glücklichen Lage, mit seinen Ansprüchen den übrigen Staaten nicht zu nahe treten zu brauchen. Nur auf einem Punkte berührte es sich mit Baiern, die übrigen Länder, die es forderte, waren theils alte eigene Besitzungen, theils Theile von Staaten (Königreich Italien und Venedig), an deren Wiederherstellung Niemand dachte. Es erhielt schließlich Galizien, die illyrischen Provinzen und (von Baiern). Tyrol und Salzburg zurück, dazu das ehemals venetianische Dalmatien bis zum Meerbusen von Kat-taro, endlich das lombardisch-venetianische Königreich, die Länder zwischen dem Tessin, dem Po und dem adriatischen Meere mit dem Theil von Mantua südlich am Po. — Baiern tauschte gegen seine Abtretungen an Oesterreich Würzburg, Aschaffenburg und das linke Rheinufer am Elsaß bis an die Mosel ein. — Hannover erhielt Hildesheim, Goslar, Ostfriesland, westphälische Gebietstheile und ein Stück des Eichsfeldes, wofür es Lauenburg abtrat, das zuerst an Preußen kam, dann aber von diesem an Dänemark ausgetauscht wurde. Die größten Schwierigkeiten bot die Entschädigung Preußens dar. Auch die Ansprüche Rußlands waren nicht leicht zu befriedigen. Daß Preußen für seine großen Opfer, für seine Abtretungen an Baiern (die fränkischen Fürstenthümer Anspach und Baireuth) volle Befriedigung erhalten müsse, darüber war alles einverstanden; nur in dem zu wählenden Entfchädigungsgegenstande lag die Schwierigkeit. — Hier bot sich hauptsächlich Sachsen dar, das man bisher im Namen der Verbündeten halb als erobertes Gebiet verwaltet hatte, und dessen König fortwährend als Gefangener behandelt wurde.. Nun erhoben sich die Schwierigkeiten. Preußen forderte ganz Sachsen, um Polen, das es für Rußland bestimmte, vollkommen los zu werden. Der Kaiser Alexander, der bei einer solchen Bestimmung seine polnischen Besitzungen mit Posen ausrundete, unterstützte diese Forderung. Oesterreich mußte dagegen die theilweise Erhaltung des so lange verbündeten Sachsens wünschen. Es fand hierin Unterstützung von England und Frankreich. Letzteres ergriff begierig die Gelegenheit, trotz seiner Niederlage, ein gewichtiges Wort in den europäischen Angelegenheiten mitreden zu dürfen. Dieser Zwiespalt nahm eine Zeitlang eine drohende Gestalt an; denn Oesterreich, England und Frankreich schlossen ein geheimes Bündniß, dessen Zweck es war, weder Rußland in den Besitz Polens, noch Preußen in den Besitz Sachsens gelangen zu lassen. Ein jeder der erstgenannten Staaten verpflichtete sich, 150,000 Mann zu stellen. Kaiser Franz that sogar die Aeußerung: »Der König von Sachsen muß sein Land wieder haben, sonst schieße ich!« — So ward unter

2. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 80

1913 - Langensalza : Beyer
80 Dritter Teil. Die deutschen Kolonien. gebaut worden. Dagegen werden Gold und Glimmer in nennenswertem Umfange gewonnen. Der Wert der Goldförderung betrug 1911 rund 1000 000 N. Der ostafrikanische Glimmer übertrifft den amerikanischen an Güte; es wurde 1909 für über 1/3 Mill. M ausgeführt. 4. Bändel. Deutsch-Ostafrika hat sich bereits als ein ganz vor- zügliches Absatzgebiet für deutsche Waren bewiesen. Die Ausfuhr dorthin, die sich namentlich auf grobe und feine Eisenwaren, chemische Erzeugnisse, Bier, Wein, Maschinen, grobe Tischlerarbeiten, Bekleidungsstücke, Waffen und Munition erstreckte, belief sich 1911 auf fast 24 Mill. M. Die Einfuhr von dort im Werte von 13 Mill. M richtet sich besonders auf Kautschuk und Guttapercha, Kaffee, Sisalhanf, Rohbaumwolle, Glimmer, Felle und Wachs. Große Karawanen vermittelten bisher den beschwer- lichen Binnenhandel. Sämtliche Waren mußten auf den Köpfen der Neger über schmale Wege, sogenannte Negerpfade, von Ort zu Ort ge- bracht werden, wobei gar manchmal Fluß und Bach, Morast und Sumpf, Gras und Dorngestrüpp nicht zu meiden waren. Dazu waren die Träger häufig sehr unzuverlässig und störrisch. Von großer Bedeutung werden daher die im Bau begriffenen Eisenbahnen. Die Nord- oder Usambarabahn geht von Tanga bis Moschi; sie soll bis zum Viktoriasee fortgeführt werden. Die Mittellandbahn wird Daressalam mit dem Tanganjika-See verbinden; bis Tabora ist sie bereits vollendet. Als 3. Bahn ist die Linie Kilwa — Wiedhafen (Njaffasee) in Aussicht genommen. Die großen Binnenseen bilden ausgezeichnete Verkehrswege, auf denen Dampfer und Dhaus (Segler) den Güteraustausch bewirken. Auch Tele- graphen und Fernsprecher fördern den Verkehr. Als l^auptstützpunkte des Handels gelten an der Küste: Lindi, Kilwa, Daressalam (Hafen des Friedens), wo der Kaiserliche Statthalter seinen Sitz hat, ferner der Haupthandels- platz Bagamojo, von dem die meisten Karawanen ausgehen, Pangani und Tanga, das wegen seines gesunden Klimas für Europäer recht günstig ist; im Innern: Mpapua, Knotenpunkt für Karawanen, Tabora, wichtigster Handelsplatz, Udschidschi am Tanganjika, das Ziel der Karawanen, Moschi am Kilima-Ndscharo und Morogoro. Für unseren Handel ist auch die Insel Sansibar wichtig, obwohl sie unter englischem Schutz steht. Mit Deutschland steht die Kolonie durch die Dentsch-Ostafrikalinie in Verbindung.

3. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 154

1877 - Langensalza : Beyer
— 154 — Kirchengut ward säculartfiert). 3tuf diese Wetfe ward auch Preußen für seine Verluste jenseit des Rheines reichlich bedacht. Endlich stellte Bonaparte am 18. Mai 1804 die erbliche Monarchie in Frankreich wieder her und nannte sich Napoleon I. Kaiser der Franzosen. Im daraus folgenden Jahre wurden auch die italienischen Republiken zu einem Königreiche vereinigt, welches Napoleon ebenfalls als König von Italien beherrschte. n. Die uapolconischen Kriege von 1805—1812. § 181. Der dritte Koatitionskrieg gegen Arankreich 1805. Auf Anstiften Englands kam eine dritte Coalition gegen Frankreich zu Staude. An derselben nahmen anßer England auch Schweden, Rußland und Oesterreich teil. Sofort gierig Napoleon über den Rhein, nahm den österreichischen General Mack bei Ulm mit 24000 Mann gefangen, zwang die süddeutschen Fürsten zu einem Bündniß mit Frankreich, und zog bald daraus in Wien als Sieger ein. Die Oesterreicher zogen sich nach Mähren zurück und verbanden sich mit den indessen herbeigeeilten Russen. In der Nähe von Brünn kam es zur Schlacht bei Austerlitz (2. December 1805). Diese Schlacht wird auch die Dreikaiserschlacht genannt, weil in ihr alle drei Kaiser bei ihren Heeren anwesend waren. Die Oesterreicher und Russen wurden geschlagen und Kaiser Franz Ii. von Oesterreich sah sich zum Frieden von Preß bürg genötigt. In demselben trat Oesterreich an das Königreich Italien Venedig, an Bayern Tyrol ab, auch Baden und Würtemberg wurden mit österreichischem Gebiete bedacht. Außerdem aber verübte Napoleon noch eine Menge Acte der Willkür. Baden machte er zum Großherzogtum, Baiern und Würtemberg zu Königreichen, seinen Bruder Joseph erhob er zum König von Neapel. Sechzehn deutsche Fürsten bewog er zur Stiftung des sogenannten Rheinbundes, zu desseu Protector er sich ernennen ließ. Der Rheinbund mußte ihn in allen Kriegen, welche er führte, mit Truppen unterstützen. Darauf ließ Napoleon dem deutschen Kaiser Franz H. erklären, er erkenne ein deutsches Reich nicht mehr an. In Folge dessen legte Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich Franz I., Kaiser von Oesterreich. So erlosch das römisch-deutsche Kaiserreich nach tausendjährigem Bestehen (6. August 1806). Während aber Napoleon im Jahre 1805 gegen Oesterreich gezogen war, hatte seine Flotte gegen die Engländer zur See gekämpft, war aber in der Schlacht bei Trasalgar (an der spanischen Küste) 21. Oc-tober 1805 von dem berühmten englischen Admiral Nelson vernichtet worden. Nelson selbst aber kam in dieser Schlacht um. Großmütig sorgte das dankbare England für seine Familie. § 182. Der Krieg Preußens gegen Irankreich, 1806 öis 1807.

4. Darstellender Anschauungsunterricht - S. 255

1914 - Langensalza : Kortkamp
— 255 — Vom Aischhandel. Für einfache Verhältnisse wird das Thema „Am Fischkasten" besprochen. Hierbei werden beobachtet: der Kasten im Wasser, seine Befestigung durch Pfähle und Ketten, die großen Wasserlöcher, der Deckel des Kastens, das Schloß, das Herausnehmen der Fische, der Verkauf am Kasten, das Fischnetz, die Wage usw. In größeren Städten bietet sich Gelegenheit, den Fischverkauf als Großhandel zu beobachten. Wir besuchen den Fischstand an der Oberfreiarchenbrücke vor dem Schleichen Tor. 1. W i e der Fisch st and eingerichtet ist. Eine Menge Fischkästen liegen hier in langen Reihen im Wasser und sind an starken Ketten und Balken befestigt. Manche Fisch- kästen haben runde Löcher, andere schmale Ritzen. Ein breiter Steg führt in der Mitte über das Wasser. Zu den einzelnen Reihen führen schmale Stege. Die Beleuchtung geschieht durch Bogenlampen, damit auch am Abend verkauft werden kann. Auf dem breiten Steige steht eine Hundehütte, ein großer Hund liegt davor. Er bewacht den Stand. (Aufschrift: „Bissige Hunde".) Auf vielen Pfählen steht das Verkaufshaus mit der Firmentafel. 2. Wie die Händler d i e Fische kaufen. Auf der Straße steht ein Wagen mit großen Blechkästen und einigen Fässern. Die Fässer sehen aber anders aus als die Bier- fäfser. Sie sind ganz flach, haben ein großes, viereckiges Loch, an der Seite Handgriffe und am Boden einen Wasserhahn. Dieser Wagen gehört dem Fischhändler. — Aus einem Fischkasten holt ein Mann mit einem großen Kescher viele Fische heraus. Er nimmt den Kescher auf die Schulter, weil die Last (das Gewicht) der Fische zu schwer ist. Auf dem Rücken trägt er eine Schürze (grobe Lein- wand, Riemen aus Leder, breite, lederne Schulterstreifen), damit er sich nicht naß macht. Die Fische bringt er zu einer großen Wage, die an einem Gestell hängt. Sie hat statt der Wageschalen viereckige Kästen. In den großen Kasten schüttet der Mann die Fische hinein; sie werden schnell gewogen. Dann zieht er einen Schieber am Kasten hoch, schüttet die Fische wieder in den Kescher und trägt sie an den Wagen, wo sie in die Fässer und Kästen geschüttet werden. Ein Ar- beiter läßt durch einen Schlauch Wasser in die Behälter laufen. Zuletzt werden die Behälter mit durchlöcherten Blechstreisen geschlossen (die Fische müssen Luft haben) und erhalten eine Plombe (die Fische sollen unterwegs nicht gestohlen werden). Der Verkauf der kleineren Fische kann an der anderen Seite der Brücke beobachtet werden.

5. Darstellender Anschauungsunterricht - S. 308

1914 - Langensalza : Kortkamp
— 308 — Das Eis. Das Eis kennen alle Kinder. Sie erinnern sich an die Eis- decke des Teiches oder der Eisbahn. Sie kennen den Eiswagen, von dem es abgeladen wird, sie haben, namentlich auf dem Lande, Gelegenheit, zu beobachten, wie das Eis gehauen und in den Eis- keller geschafft wird. Wir lassen Eis entstehen, indem wir im Winter ein Glas mit Wasser hinausstellen. Das entstandene Eis hat nicht einmal Platz im Glase gehabt, es hat das Glas zersprengt. Die Kinder in der Stadt wissen, daß man auch im Sommer Eis her- stellen kann (Eiswerke — künstliches Eis, Speiseeis). 1. Wie das Eis entsteht. Wenn das Watsser im Glase draußen (oder in der Schnee- und Kochsalzmischung) ganz kalt geworden ist, wird es aus einmal trübe. Dann sind im Glase lauter kleine Eisnadeln, zwischen denen ist noch Wasser. Bleibt aber unser Glas länger in der Kälte, so wird das Wasser ein großer Klumpen Eis. — Ebenso gefriert auch das Wasser im Teiche. Erst entsteht eine dünne Eisdecke. Die ist nicht fest. Man darf nicht hinaufgehen, sonst bricht man ein. Aber an jedem Tage wird das Eis dicker. Wenn es lange friert, wird es so dick wie ein Balken. — Dann friert auch der Fluß (die Spree) zu. Die Schiffe können nicht mehr fahren, weil das Eis nicht mehr von ihnen zerbrochen wird. 2. Wie das Eis keine Wärme oerträgt. Wenn wir unser Glas mit Eis in das warme Zimmer nehmen, so wird das Eis wieder zu Wasser. Es schmilzt. Das Eis ist in der Kälte entstanden und kann sich auch nur in der Kälte halten. Wenn es warmes Wetter wird, sammelt sich auf der Eisbahn das Wasser. Wenn man das Eis aufbewahren will, muß man es in einen kühlen Keller (Eiskeller) bringen. Das Eis fühlt sich immer kalt an. Wenn wir es in die Hand nehmen, fängt es gleich an zu schmelzen, weil unsere Hand warm ist.

6. Darstellender Anschauungsunterricht - S. 355

1914 - Langensalza : Kortkamp
— 35-5 — Unter dem Strahenpflasler. Gelegentliche Beobachtungen bei Straßenarbeiten haben den Kindern schon einige Vorstellungen davon vermittelt, daß unter dem Straßenpflaster viele Leitungen liegen. Sie werden auf einem Be- obachtungsgange auf die verschiedenen Verschlüsse aufmerksam ge- macht. Wenn in der Nähe Straßenbauten stattfinden, zeigt man die verschiedenen Röhren aus geteertem Eisen (Gas-, Wasserleitung, Kanalisation), aus Ton (Kanalisation) und Zement (Fernsprech- drähte). Wie die Leitungen gelegt werden. Gar oft sehen wir, wie die Arbeiter in der Straße einen großen Schacht ausgraben. Der wird sehr tief. Die Männer werfen die Erde erst auf einen Brettersteig. Von hier werfen sie andere auf die Straße hinaus. Damit die Erde nicht zusammenstürzt, werden die Schachtwände mit einer Bretterwand ausgekleidet und durch Quer- balken gestützt. ' -35---»- r M w> flo'i t 0 I a Bahnleitung — b Wasserleitung — c Lichtkabel — d Gas- leitung — e Fernsprechkabel — f Rohrpost — g Gully — h Kanali- sation.

7. Darstellender Anschauungsunterricht - S. 352

1914 - Langensalza : Kortkamp
— 352 — Würfelsteine. Sie messen auch mit einer Schnur, damit das Pflaster gerade wird. — Wenn die Steine gelegt sind, kommen die Stein- setzer mit der Ramme. Sie stampfen im Takte auf den Steinen herum, bis sie alle gleichmäßig liegen. — Zwischen den Steinen bleiben aber noch Lücken frei. Die werden mit feinem Sande ausgefüllt und mit Teer Übergossen. Nun kann kein Wasser in die Erde eindringen, und die Steine liegen ganz fest. Damit das Regenwasser aber ab- fließen kann, ist der Fahrdamm in der Mitte etwas höher als an den Seiten. An den Seiten der Straße liegen die Bordschwellen aus langen Steinen. 5. Es wird asphaltiert. Wenn die Straße ganz eben und glatt gewalzt ist, machen die Arbeiter einen Brei aus Zement, Kies und Wasser. Damit bedecken sie den Erdboden. Die Schicht trocknet bald und wird hart wie Stein. — Nun bringen die Arbeiter in kleinen Karren ein dunkel- braunes Pulver heran. Das ist der Asphalt. Den streuen sie auf die feste Unterlage und stampfen ihn mit heißen Rammen fest. Dann fährt eine Walze darüber hin, und zuletzt wird die Asphaltschicht mit einem heißen Eisen glatt gemacht und mit Sand bestreut. Dann können die Wagen darüberfahren. — Wenn die Asphaltstraße lange gelegen hat, bekommt sie hier und da schadhafte Stellen. Diese werden ausgehackt und wieder neu gemacht. Man kann die neuen Stellen in der Straße noch deutlich erkennen. 6. Wie der Bürgersteig gebaut wird. An beiden Seiten neben dem Fahrdamm wird der Weg etwas höher gelassen. Da soll ein Bürgersteig gebaut werden. Wo der Fahrdamm aufhört, da legen die Arbeiter große Steinschwellen ent-

8. Darstellender Anschauungsunterricht - S. 363

1914 - Langensalza : Kortkamp
— 363 — 8. W o der Straßenkehricht bleibt. Der Straßenkehricht bleibt nicht in der Stadt. Er wird zu den Schuttabladestellen gefahren. Da stehen Kähne oder Eisenbahnwagen.. Die nehmen ihn auf und bringen ihn zur Stadt hinaus nach den Müll- abladeplätzen. Die Kanalisation. 1. Die Straßenwasserkanäle. Auf dem Fahrdamm liegen an vielen Stellen dicht an der Bord- schwelle kleine Eisengitter. Wenn es geregnet hat, fließt das Wasser aus dem Rinnstein dahinein. Das Regenwasser schwemmt auch eine Menge andere Sachen (Papier, Stroh, Zweige) mit an, die werden am Gitter zurückgehalten. — Der Sand und der Staub gehen aber mit dem Wasser durch das Gitter in die Öffnung hinein. Unter dem Gitter ist ein Schacht (Gully), der reicht bis zu einem Kanal, welcher- unter der Straße entlang führt und schließlich in große Kanalisations- röhre mündet. — Im Schacht sinken der Sand und der Schlamm nieder. Wenn sich davon genug angesammelt hat, nehmen die Kanal- männer das Gitter auf und langen mit einer wagerechten Schaufel an einer langen Stange den Schmutz heraus (Gullybagger). Wenn das nicht geschieht, verstopft sich das Kanalisationsrohr. 2. Die Abwässerkanäle. a) Der Kanalschacht. Auf dem Fahrdamme oder Bürgersteige liegen noch große, eiserne Deckel mit Holzeinlagen. Die sind durchlöchert, damit die Luft l)in= durch kann. Unter jenem Deckel führt ein Schacht zu einem großen Kanal. In dem sammelt sich alles Abflußwasser aus den Häusern an und wird von ihm fortgeleitet. — An den großen Deckeln halten oft Männer mit einem Handwagen. Sie wollen den Schacht reini- gen. Sie nehmen die Deckel ab und stellen neben den Schacht einen Ständer mit einer weißroten Scheibe. Die Leute sehen daran, daß der Schacht offen ist. Sie müssen sich vorsehen. — Die Arbeiter fegen die Deckel und den Schacht rein und spülen mit Leitungswasser nach. Dann schließen sie den Schacht und suchen den nächsten auf.

9. König Friedrich Wilhelm II. - König Friedrich Wilhelm IV. - S. 117

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
117 französischen Generalen und Verwaltern, Tavonst, Bourienne und ihren Genossen, ausgesogen, so daß allein die Stadt Hamburg in drei Jahren, Dom 19. November 1806 bis zum 1. November 1809, für die Franzosen 44 381 311 Franken verausgabte, ein Verlust, der durch gleiche Erpressungen in den folgenden Jahren, durch Wegnahme und Schätzung der englischen und Kolonialwaren noch unglaublich erhöht ward, während der Handel vernichtet war und 320 Seeschiffe im Hafen vermoderten. Bourienne allein ward von der Stadt für Gefälligkeiten mit 558 000 Franken, von der Kaufmannschaft mit mehreren Millionen bestochen, und die Tafel eines einzigen, sich uneigennützig nennenden Generals kostete in sechs Monaten gegen 200 000 Franken. Tie männliche Jugend, französische» Regimentern einverleibt und von französischen Offizieren geführt, folgte der französischen Trommel auf alle europäischen Schlachtfelder. Darin allein blieb den Soldaten der Rheinbundsfürsten ein Vorzug, daß sie wenigstens von deutschen Offizieren befehligt wurden, obgleich die Leitung größerer Trnppen-körper von Napoleon in der Regel französischen Generalen und Marschälleu übertragen ward. Tie Rheinbundstruppen, deren Hilfe Napoleon großenteils die Erfolge der Feldzüge von 1806, 1807 und 1809 verdankte, wurden nach französischem Muster eingerichtet, und mit Ausnahme der Württembergs und Bayern, in beträchtlicher Zahl für die mörderischen Kriege aus der ptyrannischen Halbinsel verwendet, wie später 30 000 oder nach andern Angaben 60 000 Bayern auf den russischen Schneefeldern verbraucht worden sind. Ter stete Ersatz der Verluste erschöpfte die Länder an Menschen und Geld, in deren Lieferung die ganze Bestimmung des Rheinbundes von Napoleon gefunden ward. Tie Unterthanen behandelte er als Stoff, die Fürsten als die mit dessen Herbei-schassung und Zurichtung für seine Zwecke beauftragten Werkzeuge. Der Anteil an der Kriegsbeute, welchen er ihnen zuteilte, ward nach ihren Leistungen bemessen und ermunterte zu stets neuen Anstrengungen auf Kosten der willenlos Beherrschten. Das alte Baud zwischen Fürst und Unterthanen erschlaffte oder löste sich ganz aus durch die steten Veränderungen des Besitzes, das Tauschen und Abtreten von Ländern und Landesteilen, welche auf Napoleons Befehl und nach seinen Vorschriften in raschem Wechsel einander folgten; und der Fürst Primas, der sich die Verwandlung in einen Großherzog von Frankfurt hatte gefallen lassen müssen, ernannte zwei Franzosen, den Kardinal Fesch und den Prinzen Engen Beauharnais, zu seinen Nachfolgern als Erzbischof von Regensburg und Großherzog von Frankfurt. In vielen Fällen waren die neuen Erwerbungen mit bedeutenden Geldopfern an Napoleon und seine Beauftragten verknüpft, und in einem großen Landstrich, namentlich in den hannoverschen Landen und Warschau, behielt der französische Kaiser sich und seinen Generalen Einkünfte der Domänen vor und entzog damit den Regierungen die Mittel der Herrschaft, den Ländern große Geldsummen. Nächst dem Militär und dem Hofe verschlang die geheime Polizei die Geldmittel des Staates. Ihre verächtlichen Leiter suchten und fanden in hohen wie in niederen Ständen käufliche

10. Wiederholungs- und Übungsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 132

1888 - Langensalza : Beyer
132 Iii. Teil: Die neuere Zeit. it. Chr. 1799 1800 1801 1802 1803 1803 Napoleon stürzt die Direktorial-Regierung in Frankreich. Er wird erster Konsul auf 10 Jahre. Ein Senat von 80 Mitgliedern wird ernannt. In den Departements werden Präsekten als Verwaltungsbeamte eingesetzt. Napoleon setzt den Krieg gegen die zweite Koalition in Italien fort. Er zieht über den grossen Bernhard und siegt über Melas in der Schlacht bei Marengo. Unterdessen führt General Moreau den Krieg in Deutschland und schlägt die Österreicher unter dem Erzherzog Johann in der Schlacht bei Hohenlinden. Der Frieden zu Luneville. Das linke Eheinufer wird an Frankreich abgetreten. Deutschland erleidet dadurch einen Verlust von 1150 □ Meilen und von 3j/2 Millionen Einwohnern. Napoleon wird Konsul auf Lebenszeit und ändert abermals die Verfassung Frankreichs. Stiftung des Ordens der Ehrenlegion. Ausarbeitung des „Code Napoleon“ wird begonnen. Napoleon schließt ein Konkordat mit dem Papst Pius Vii. über die Herstellung der katholischen Kirche in Frankreich ab. Der Reichsdeputations-Hanptschluss setzt die Entschädigungen und Besitzveränderungen der deutschen Fürsten fest. Die geistlichen Besitzungen werden säkularisiert. Nur das Kurfürstentum Mainz bleibt bestehen. Von den 48 Reichsstädten bleiben nur noch 6 bestehen, die drei Hansastädte Hamburg, Lübeck, Bremen nebst Frankfurt a/M., Augsburg und Nürnberg. Die Zahl der deutschen Kurfürsten wird um 4 vermehrt: Hessen, Baden, Württemberg und Salzburg. Preussen erhält die Bistümer Paderborn, Hildesheim. Erfurt und das Eichsfeld, einen Teil von Münster, die Abtei Quedlinburg und die Reichsstädte Nordhausen, Mühlhausen und Goslar. Besonders vorteilhaft vergröfsert werden Bayern, Baden und Württemberg. Napoleon, der nach kurzem (zu Amiens geschlossenen) Frieden wieder mit England im Kampfe ist, besetzt 1 Hannover.
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