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1. Geschichts-Bilder - S. 453

1878 - Langensalza : Greßler
453 Die Entschädigungssrage trat hier in den Vordergrund, wie es auch nicht anders sein konnte. Oesterreich, das am meisten verloren batte, befand sich in der glücklichen Lage, mit seinen Ansprüchen den übrigen Staaten nicht zu nahe treten zu brauchen. Nur auf einem Punkte berührte es sich mit Baiern, die übrigen Länder, die es forderte, waren theils alte eigene Besitzungen, theils Theile von Staaten (Königreich Italien und Venedig), an deren Wiederherstellung Niemand dachte. Es erhielt schließlich Galizien, die illyrischen Provinzen und (von Baiern). Tyrol und Salzburg zurück, dazu das ehemals venetianische Dalmatien bis zum Meerbusen von Kat-taro, endlich das lombardisch-venetianische Königreich, die Länder zwischen dem Tessin, dem Po und dem adriatischen Meere mit dem Theil von Mantua südlich am Po. — Baiern tauschte gegen seine Abtretungen an Oesterreich Würzburg, Aschaffenburg und das linke Rheinufer am Elsaß bis an die Mosel ein. — Hannover erhielt Hildesheim, Goslar, Ostfriesland, westphälische Gebietstheile und ein Stück des Eichsfeldes, wofür es Lauenburg abtrat, das zuerst an Preußen kam, dann aber von diesem an Dänemark ausgetauscht wurde. Die größten Schwierigkeiten bot die Entschädigung Preußens dar. Auch die Ansprüche Rußlands waren nicht leicht zu befriedigen. Daß Preußen für seine großen Opfer, für seine Abtretungen an Baiern (die fränkischen Fürstenthümer Anspach und Baireuth) volle Befriedigung erhalten müsse, darüber war alles einverstanden; nur in dem zu wählenden Entfchädigungsgegenstande lag die Schwierigkeit. — Hier bot sich hauptsächlich Sachsen dar, das man bisher im Namen der Verbündeten halb als erobertes Gebiet verwaltet hatte, und dessen König fortwährend als Gefangener behandelt wurde.. Nun erhoben sich die Schwierigkeiten. Preußen forderte ganz Sachsen, um Polen, das es für Rußland bestimmte, vollkommen los zu werden. Der Kaiser Alexander, der bei einer solchen Bestimmung seine polnischen Besitzungen mit Posen ausrundete, unterstützte diese Forderung. Oesterreich mußte dagegen die theilweise Erhaltung des so lange verbündeten Sachsens wünschen. Es fand hierin Unterstützung von England und Frankreich. Letzteres ergriff begierig die Gelegenheit, trotz seiner Niederlage, ein gewichtiges Wort in den europäischen Angelegenheiten mitreden zu dürfen. Dieser Zwiespalt nahm eine Zeitlang eine drohende Gestalt an; denn Oesterreich, England und Frankreich schlossen ein geheimes Bündniß, dessen Zweck es war, weder Rußland in den Besitz Polens, noch Preußen in den Besitz Sachsens gelangen zu lassen. Ein jeder der erstgenannten Staaten verpflichtete sich, 150,000 Mann zu stellen. Kaiser Franz that sogar die Aeußerung: »Der König von Sachsen muß sein Land wieder haben, sonst schieße ich!« — So ward unter

2. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 80

1913 - Langensalza : Beyer
80 Dritter Teil. Die deutschen Kolonien. gebaut worden. Dagegen werden Gold und Glimmer in nennenswertem Umfange gewonnen. Der Wert der Goldförderung betrug 1911 rund 1000 000 N. Der ostafrikanische Glimmer übertrifft den amerikanischen an Güte; es wurde 1909 für über 1/3 Mill. M ausgeführt. 4. Bändel. Deutsch-Ostafrika hat sich bereits als ein ganz vor- zügliches Absatzgebiet für deutsche Waren bewiesen. Die Ausfuhr dorthin, die sich namentlich auf grobe und feine Eisenwaren, chemische Erzeugnisse, Bier, Wein, Maschinen, grobe Tischlerarbeiten, Bekleidungsstücke, Waffen und Munition erstreckte, belief sich 1911 auf fast 24 Mill. M. Die Einfuhr von dort im Werte von 13 Mill. M richtet sich besonders auf Kautschuk und Guttapercha, Kaffee, Sisalhanf, Rohbaumwolle, Glimmer, Felle und Wachs. Große Karawanen vermittelten bisher den beschwer- lichen Binnenhandel. Sämtliche Waren mußten auf den Köpfen der Neger über schmale Wege, sogenannte Negerpfade, von Ort zu Ort ge- bracht werden, wobei gar manchmal Fluß und Bach, Morast und Sumpf, Gras und Dorngestrüpp nicht zu meiden waren. Dazu waren die Träger häufig sehr unzuverlässig und störrisch. Von großer Bedeutung werden daher die im Bau begriffenen Eisenbahnen. Die Nord- oder Usambarabahn geht von Tanga bis Moschi; sie soll bis zum Viktoriasee fortgeführt werden. Die Mittellandbahn wird Daressalam mit dem Tanganjika-See verbinden; bis Tabora ist sie bereits vollendet. Als 3. Bahn ist die Linie Kilwa — Wiedhafen (Njaffasee) in Aussicht genommen. Die großen Binnenseen bilden ausgezeichnete Verkehrswege, auf denen Dampfer und Dhaus (Segler) den Güteraustausch bewirken. Auch Tele- graphen und Fernsprecher fördern den Verkehr. Als l^auptstützpunkte des Handels gelten an der Küste: Lindi, Kilwa, Daressalam (Hafen des Friedens), wo der Kaiserliche Statthalter seinen Sitz hat, ferner der Haupthandels- platz Bagamojo, von dem die meisten Karawanen ausgehen, Pangani und Tanga, das wegen seines gesunden Klimas für Europäer recht günstig ist; im Innern: Mpapua, Knotenpunkt für Karawanen, Tabora, wichtigster Handelsplatz, Udschidschi am Tanganjika, das Ziel der Karawanen, Moschi am Kilima-Ndscharo und Morogoro. Für unseren Handel ist auch die Insel Sansibar wichtig, obwohl sie unter englischem Schutz steht. Mit Deutschland steht die Kolonie durch die Dentsch-Ostafrikalinie in Verbindung.

3. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 154

1877 - Langensalza : Beyer
— 154 — Kirchengut ward säculartfiert). 3tuf diese Wetfe ward auch Preußen für seine Verluste jenseit des Rheines reichlich bedacht. Endlich stellte Bonaparte am 18. Mai 1804 die erbliche Monarchie in Frankreich wieder her und nannte sich Napoleon I. Kaiser der Franzosen. Im daraus folgenden Jahre wurden auch die italienischen Republiken zu einem Königreiche vereinigt, welches Napoleon ebenfalls als König von Italien beherrschte. n. Die uapolconischen Kriege von 1805—1812. § 181. Der dritte Koatitionskrieg gegen Arankreich 1805. Auf Anstiften Englands kam eine dritte Coalition gegen Frankreich zu Staude. An derselben nahmen anßer England auch Schweden, Rußland und Oesterreich teil. Sofort gierig Napoleon über den Rhein, nahm den österreichischen General Mack bei Ulm mit 24000 Mann gefangen, zwang die süddeutschen Fürsten zu einem Bündniß mit Frankreich, und zog bald daraus in Wien als Sieger ein. Die Oesterreicher zogen sich nach Mähren zurück und verbanden sich mit den indessen herbeigeeilten Russen. In der Nähe von Brünn kam es zur Schlacht bei Austerlitz (2. December 1805). Diese Schlacht wird auch die Dreikaiserschlacht genannt, weil in ihr alle drei Kaiser bei ihren Heeren anwesend waren. Die Oesterreicher und Russen wurden geschlagen und Kaiser Franz Ii. von Oesterreich sah sich zum Frieden von Preß bürg genötigt. In demselben trat Oesterreich an das Königreich Italien Venedig, an Bayern Tyrol ab, auch Baden und Würtemberg wurden mit österreichischem Gebiete bedacht. Außerdem aber verübte Napoleon noch eine Menge Acte der Willkür. Baden machte er zum Großherzogtum, Baiern und Würtemberg zu Königreichen, seinen Bruder Joseph erhob er zum König von Neapel. Sechzehn deutsche Fürsten bewog er zur Stiftung des sogenannten Rheinbundes, zu desseu Protector er sich ernennen ließ. Der Rheinbund mußte ihn in allen Kriegen, welche er führte, mit Truppen unterstützen. Darauf ließ Napoleon dem deutschen Kaiser Franz H. erklären, er erkenne ein deutsches Reich nicht mehr an. In Folge dessen legte Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich Franz I., Kaiser von Oesterreich. So erlosch das römisch-deutsche Kaiserreich nach tausendjährigem Bestehen (6. August 1806). Während aber Napoleon im Jahre 1805 gegen Oesterreich gezogen war, hatte seine Flotte gegen die Engländer zur See gekämpft, war aber in der Schlacht bei Trasalgar (an der spanischen Küste) 21. Oc-tober 1805 von dem berühmten englischen Admiral Nelson vernichtet worden. Nelson selbst aber kam in dieser Schlacht um. Großmütig sorgte das dankbare England für seine Familie. § 182. Der Krieg Preußens gegen Irankreich, 1806 öis 1807.

4. Bilder deutscher Kultur und Geschichte - S. 297

1898 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
297 wandern, um sich dort eine neue Lebensstellung zu gründen, als ihn ein unerwarteter Umstand zu Ehren bringen sollte. D. Zum Zwecke des Wasserauspumpens war in einer neu abgeteuften Zeche bet Killingworth eine Maschine ausgestellt worden. Diese leistete jedoch nicht, was man erwartete, und ließ die erfahrensten Ingenieure ratlos. Ta war es Stephenson. der binnen drei Tagen das Pumpwerk gründlich umänderte, so daß es zur vollsten Zufriedenheit arbeitete. Infolgedessen wurde er in Killingworth mit einem Jahresgehalt von 100 Pfd. Sterling als Aufseher über sämtliche Maschinen in den Kohlenwerken angestellt. In dieser neuen, freieren Stellung arbeitete er ganz planmäßig an seiner eigenen Ausbildung. Mit höchster Teilnahme verfolgte er besonders alle Versuche einer Verbesserung der Lokomotiven, die in den Jahren 1804 bis 1814 in großer Zahl gemacht wurden. Im Winter von 1813 auf 1814 ging nun Stephenson selbst daran, seine erste Maschine der Art zu bauen. Nach zehn Monaten war sie vollendet; am 25. Juli 1814 versuchte sie ihre Kraft zum ersten Male aus der Killingworther Bahn. Tie Lokomotive, welche den Namen „Blücher" trng und mit glatten Rädern auf glatten Schienen lief, zog bei einer Geschwindigkeit von vier englischen Meilen in einer Stunde acht Wagen mit dem Gesamtgewicht von 30 000 kg. Da steh indes die Konstruktion noch als ziemlich mangelhaft erwies, stellte der Erbauer bald nach einem etwas veränderten Plane eine andere Maschine her, die sich um vieles wirksamer zeigte als die erste. Im Jahre 1821 wurde Stephenson Bauleiter der Stockton- Darlington-Bahn, welche die Kohlenlager der Grasschaft Turham mit der Nordsee zu verbinden bestimmt war. Noch ahnte niemand, Stephenson ausgenommen, daß hier die Dampfkraft an Stelle der Pferdekraft treten werde. Indes überzeugte sich einer der bedeutendsten Aktienbesitzer durch eine sorgfältige Prüfung der Maschinen von Killingworth vollkommen von dem Nutzen, den ihre Anwendung bringen werde, so daß er Stephenson eifrigst unterstützte. Ant 22. Mai 1822 ward die erste Schiene gelegt, im folgenden Jahre

5. König Friedrich Wilhelm II. - König Friedrich Wilhelm IV. - S. 117

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
117 französischen Generalen und Verwaltern, Tavonst, Bourienne und ihren Genossen, ausgesogen, so daß allein die Stadt Hamburg in drei Jahren, Dom 19. November 1806 bis zum 1. November 1809, für die Franzosen 44 381 311 Franken verausgabte, ein Verlust, der durch gleiche Erpressungen in den folgenden Jahren, durch Wegnahme und Schätzung der englischen und Kolonialwaren noch unglaublich erhöht ward, während der Handel vernichtet war und 320 Seeschiffe im Hafen vermoderten. Bourienne allein ward von der Stadt für Gefälligkeiten mit 558 000 Franken, von der Kaufmannschaft mit mehreren Millionen bestochen, und die Tafel eines einzigen, sich uneigennützig nennenden Generals kostete in sechs Monaten gegen 200 000 Franken. Tie männliche Jugend, französische» Regimentern einverleibt und von französischen Offizieren geführt, folgte der französischen Trommel auf alle europäischen Schlachtfelder. Darin allein blieb den Soldaten der Rheinbundsfürsten ein Vorzug, daß sie wenigstens von deutschen Offizieren befehligt wurden, obgleich die Leitung größerer Trnppen-körper von Napoleon in der Regel französischen Generalen und Marschälleu übertragen ward. Tie Rheinbundstruppen, deren Hilfe Napoleon großenteils die Erfolge der Feldzüge von 1806, 1807 und 1809 verdankte, wurden nach französischem Muster eingerichtet, und mit Ausnahme der Württembergs und Bayern, in beträchtlicher Zahl für die mörderischen Kriege aus der ptyrannischen Halbinsel verwendet, wie später 30 000 oder nach andern Angaben 60 000 Bayern auf den russischen Schneefeldern verbraucht worden sind. Ter stete Ersatz der Verluste erschöpfte die Länder an Menschen und Geld, in deren Lieferung die ganze Bestimmung des Rheinbundes von Napoleon gefunden ward. Tie Unterthanen behandelte er als Stoff, die Fürsten als die mit dessen Herbei-schassung und Zurichtung für seine Zwecke beauftragten Werkzeuge. Der Anteil an der Kriegsbeute, welchen er ihnen zuteilte, ward nach ihren Leistungen bemessen und ermunterte zu stets neuen Anstrengungen auf Kosten der willenlos Beherrschten. Das alte Baud zwischen Fürst und Unterthanen erschlaffte oder löste sich ganz aus durch die steten Veränderungen des Besitzes, das Tauschen und Abtreten von Ländern und Landesteilen, welche auf Napoleons Befehl und nach seinen Vorschriften in raschem Wechsel einander folgten; und der Fürst Primas, der sich die Verwandlung in einen Großherzog von Frankfurt hatte gefallen lassen müssen, ernannte zwei Franzosen, den Kardinal Fesch und den Prinzen Engen Beauharnais, zu seinen Nachfolgern als Erzbischof von Regensburg und Großherzog von Frankfurt. In vielen Fällen waren die neuen Erwerbungen mit bedeutenden Geldopfern an Napoleon und seine Beauftragten verknüpft, und in einem großen Landstrich, namentlich in den hannoverschen Landen und Warschau, behielt der französische Kaiser sich und seinen Generalen Einkünfte der Domänen vor und entzog damit den Regierungen die Mittel der Herrschaft, den Ländern große Geldsummen. Nächst dem Militär und dem Hofe verschlang die geheime Polizei die Geldmittel des Staates. Ihre verächtlichen Leiter suchten und fanden in hohen wie in niederen Ständen käufliche

6. Wiederholungs- und Übungsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 132

1888 - Langensalza : Beyer
132 Iii. Teil: Die neuere Zeit. it. Chr. 1799 1800 1801 1802 1803 1803 Napoleon stürzt die Direktorial-Regierung in Frankreich. Er wird erster Konsul auf 10 Jahre. Ein Senat von 80 Mitgliedern wird ernannt. In den Departements werden Präsekten als Verwaltungsbeamte eingesetzt. Napoleon setzt den Krieg gegen die zweite Koalition in Italien fort. Er zieht über den grossen Bernhard und siegt über Melas in der Schlacht bei Marengo. Unterdessen führt General Moreau den Krieg in Deutschland und schlägt die Österreicher unter dem Erzherzog Johann in der Schlacht bei Hohenlinden. Der Frieden zu Luneville. Das linke Eheinufer wird an Frankreich abgetreten. Deutschland erleidet dadurch einen Verlust von 1150 □ Meilen und von 3j/2 Millionen Einwohnern. Napoleon wird Konsul auf Lebenszeit und ändert abermals die Verfassung Frankreichs. Stiftung des Ordens der Ehrenlegion. Ausarbeitung des „Code Napoleon“ wird begonnen. Napoleon schließt ein Konkordat mit dem Papst Pius Vii. über die Herstellung der katholischen Kirche in Frankreich ab. Der Reichsdeputations-Hanptschluss setzt die Entschädigungen und Besitzveränderungen der deutschen Fürsten fest. Die geistlichen Besitzungen werden säkularisiert. Nur das Kurfürstentum Mainz bleibt bestehen. Von den 48 Reichsstädten bleiben nur noch 6 bestehen, die drei Hansastädte Hamburg, Lübeck, Bremen nebst Frankfurt a/M., Augsburg und Nürnberg. Die Zahl der deutschen Kurfürsten wird um 4 vermehrt: Hessen, Baden, Württemberg und Salzburg. Preussen erhält die Bistümer Paderborn, Hildesheim. Erfurt und das Eichsfeld, einen Teil von Münster, die Abtei Quedlinburg und die Reichsstädte Nordhausen, Mühlhausen und Goslar. Besonders vorteilhaft vergröfsert werden Bayern, Baden und Württemberg. Napoleon, der nach kurzem (zu Amiens geschlossenen) Frieden wieder mit England im Kampfe ist, besetzt 1 Hannover.

7. Wiederholungs- und Übungsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 134

1888 - Langensalza : Beyer
134 n. Chr. 1805 26. Dez. 1806 1806unb 1807 9. Oktober 1806 10. Oktober 14. Oktober Iii. Teil: Die neuere Zeit. Friede zu Prefburg. Österreich verliert Venedig und tritt Tirol und Vorarlberg an Bayern ab. Es erhält Salzburg. Bayern und Württemberg werden Königreiche. Napoleon stiftet den Rheinbund und wird dessen Protektor. Kaiser Franz Ii. legt die deutsche Kaiserkrone nieder. Auflösung des deutschen Reiches. — Napoleons Bruder Louis Napoleon wird König von Holland. Napoleons Schwager Murat wird Herzog von Cleve und Berg. — Preußens unglücklicher Krieg gegen Napoleon. Die preußische Kriegserklärung. Grunde: a) Napoleon hat den Rheinbund gestiftet und arbeitet Preußen entgegen, als dieses die norddeutschen Staaten zu einem Bunde vereinigen will. b) Er hat vertragswidrig Wesel annektiert, und sein Schwager Murat hat die preußischen Abteien Elten, Essen und Werden besetzt. c) Er unterhandelt im Geheimen mit England, dem er das eben an Preußen gefallene Hannover wieder verschaffen will. d) Er will der Forderung Preußens, seine Truppen aus Süddeutschland zu entfernen, nicht Folge leisten. Preußens Lage: Es hat ein aus fremden Söldnern bestehendes Heer, das mangelhaft gerüstet und der neueren Kriegskunst Napoleons nicht gewachsen ist. Die Führer waren zum Teil unfähig. Preußen steht ziemlich isoliert den überlegenen Streitkräften Napoleons gegenüber. — Rußlands Hilfe ist noch fern. England ist unwillig über den Verlust Hannovers. — Die Vorhut des preußischen Heeres wird in dem Gefecht bei Saatfeld geschlagen. Prinz Louis Ferdinand fallt. In der Doppelschlacht bei 3cna und Auerstadt wird die preußische Hauptarmee vollständig geschlagen. Bei Jena Fürst Hohenlohe gegen Napoleon. Bei Auerstädt Ferdinand v. Braunschweig gegen Davoust.

8. Bd. 2 - S. 91

1903 - Langensalza : Greßler
91 Preis in keinem Verhältnis zu den Kosten, welche die Arbeit verursacht, nicht etwa weil die Arbeiter so ausgezeichnet bezahlt würden, sondern weil ihr Werk äußerst langsam von statten geht. Der zum Weben des Kaschmirschals dienende Stuhl besteht aus einem Rahmen, vor welchem drei Arbeiter aus einer Bank sitzen. Diese arbeiten mit langen, schweren Schiffchen; wenn sie jedoch bunte Muster hervor- bringen wollen, mit so viel hölzernen Nadeln, als Farben vorhanden sind; das Versahren gleicht dem Klöppeln. Je mehr Figuren hinein- gewebt werden sollen, desto langsamer geht die Arbeit von statten, so daß bei den schönsten Schals drei Arbeiter nicht mehr als täglich 6 Millimeter vollenden und in einem Jahre kaum einen solchen zu liefern vermögen. Geringere Sorten, an denen auch nur zwei Arbeiter tätig sind, werden dagegen sechs bis acht in einem Jahre geliefert. Die feineren Schals werden in einzelnen Stücken auf mehreren Stühlen gewebt, wobei die Arbeiter von einem Werkmeister beauf- sichtigt werden, der für die geringsten Unregelmäßigkeiten der Arbeit ein scharfes Auge haben und für genaue Ausführung des Musters, wie für richtige Farbenwahl sorgen muß. Wird ein neues Muster gearbeitet, so sagt der Werkmeister seinen Untergebenen in einem eigentümlich singenden Tone vor, welche Figuren sie zu arbeiten, welche Farben sie zu nehmen haben. Sind die einzelnen Stücke eines Schals vollendet, so kommen sie in die Hände anderer Arbeiter, die sie zu einem harmonischen Ganzen zusammennähen. Auch an diesem schwierigen, langsam för- dernden Werke sind stets mehrere, ebenfalls von einem Werkmeister beaufsichtigte Arbeiter zugleich tätig, die bei dem größten Fleiße jeder kaum täglich 10 Pfennig erwerben. Durch dieses Zusammen- setzen aus mehreren Stücken entsteht die dem Kaschmirschal eigen- tümliche und als Kennzeichen seiner Echtheit dienende Unregelmäßigkeit des Gewebes. Der fertige Schal wird mit einem Aufguß von Reis befeuchtet, der jedoch von den znr Versendung nach Europa bestimmten Schals wieder abgespült wird, dann kommt er nach dem Zollhause, um dort gestempelt und versteuert zu werden, und endlich schreitet man zu dem wichtigen Geschäfte der Verpackung. Zu diesem Zwecke wird jeder Schal auf einem am Boden liegenden Teppich sorgfältig zu- sammeugesaltet und zwischen jede Lage, wie auch außen herum, Papier gelegt. Hierauf kommt er unter eine Presse, wird fest mit Schnüren umwunden und endlich mit einer aus Filz, Baumrinde und starker Leinwand bestehenden äußeren Hülle versehen. Diese Ballen werden von Kaschmir nach Yemma geschickt. Hier werden die Schals nochmals einer genauen Besichtigung unterworfen, dann durch Kamele nach Lahore oder Amistris, und von dort, gegenwärtig durch die Eisenbahn, nach Kalkutta und Bombay befördert, wo man sie von ihrer ersten Umhüllung befreit und in eiserne Kasten packt,

9. Teil 1, Unterstufe - S. 86

1913 - Langensalza : Beltz
86 enthalten und dieses Werkzeug ohne die menschliche Hand be- wegen und führen kann? Ja, die Arbeitsmaschine I Die Arbeitsmaschine ist demnach gleichsam eine eiserne Hand. Wie die Hand des Menschen macht sie alles: sie knetet, walkt, reibt, preßt, leckt, klebt, bohrt, nagelt, sticht, färbt, windet, bindet, rollt, stanzt, punzt, fräst usw., usw. Zunächst ist die Arbeits- maschine allerdings eine tote Hand. Sie bedarf einer äußeren bewegenden Kraft, um zum Leben zu erwachen, um das zu leisten, was sie leisten soll. Darum unterscheiden wir neben den Arbeitsmaschinen, welche die Kraft verwenden, Kraftmaschinen, welche die Kraft gewinnen, und Transmissionen, welche die Kraft übertragen. Unter den bewegenden Kräften der Natur lag dem Menschen keine näher als seine eigene Kraft; für diese hat er auch die ersten Maschinen erdacht. Dann aber macht er sich auch andere Kräfte nutzbar: die tierische Kraft, die Kraft des fließenden Wassers, die Kraft des Windes, die Dampfkraft, die Spannung des entzün- deten Gasgemenges, den elektrischen Strom. Von der Größe und Art des Betriebes hängt es ab, welche Kraft nutzbar ge- macht wird?) Vergleichen wir die Handarbeit mit der Maschinenarbeit, so kommen wir zu dem Ergebnis, daß die Maschine schneller und darum wohlfeiler arbeitet wie die Hand und in den meisten Fällen auch imstande ist, eine bessere Arbeit zu liefern. Zunächst arbeitet die Maschine schneller wie die Hand. So liefert ein Arbeiter an der Strickmaschine in einem Tage mehr Strümpfe als die geschickteste Strickerin in Monaten. Eine Näh- maschine macht in der Minute 1200 bis 1500 Stiche, eine geübte Näherin höchstens 50. Buchdruckerhandpressen geben in der Stunde etwa 250 Abdrücke, die Schnellpresse dagegen bis 20 000. Infolge der riesigen Zeitersparnis muß die Maschine natür- lich wohlfeiler arbeiten als die Hand. In der Tat ist z. B. ein Stück glatten englischen Tülls heute etwa 50 mal so billig wie vor 100 Jahren. Und dabei kann die Maschine in den meisten Fällen eine bessere Arbeit liefern wie die Hand, vor allen Dingen deshalb, weil bei ihr die Kraft gleichmäßiger zur Verwendung kommt. So findet man z. B. bei aufmerksamer Vergleichung von Maschinen- und Handgespinst sofort, daß der Maschinenfaden den durch die Hand gesponnenen Faden an Gleichheit, Rundung und Reinheit übertrifft, wie auch, daß er durch die bessere Drehung zugleich stoffreicher und schwerer geworden ist. 1) Die Besprechung der einzelnen Maschinen findet sich für die einzelnen Gewerbe in Band Ii ,Fachunterricht der wichtigsten Gewerbe' des vor- liegenden Handbuchs.

10. Der siebentägige Krieg des Jahres 1866, sein Ursprung, sein Verlauf und seine Früchte - S. 73

1868 - Langensalza : Greßler
73 der Baiern und der Bundes-Armee. Gleich nachdem er erfahren, daß sich die Bundes-Armee von Frankfurt aus nach Fulda, und die Baiern ebenfalls dahin begeben wollten, um dann vereint auf Preußen loszugehen, beschloß er, sich wie ein Keil zwischen sie zu schieben und sie einzeln zu schlagen. Am 2. Juli stand v. Falckenstein mit seiner Armee 5 Meilen nördlich von Meiningen, die Baiern in der Gegend von Mei- ningen und die Bundes-Armee l8 Meilen südwestlich von diesen bei Frankfurt. Am 4. Juli stieß die Division Goeben auf den vom Fürsten Taxis geführten Vortrab der baierischen Armee, bestehend aus 6 Regimentern Cavallerie, 2 Batterien, und unterstützt von starken Jnfanteriemasfen. Ein Kanonen- schuß, den die Preußen auf die feindliche Cavallerie abfeuerte, tödtete 28 Mann derselben, und dies bewirkte solchen Schrecken, daß der Vortrab sogleich Kehrt machte. Bald darauf wurde von der Division Goeben Neidhardshausen erstürmt und das von vier baierischen Bataillonen besetzte Dorf Wiesen- 1h al genommen, wonach sich diese Division bei Dermbach wieder vereinigte (4. Juli). Der Erfolg dieses Kampfes war der, daß die Baiern sich jetzt südlich zurückzogen und ihre Ver- einigung mit der Bundes-Armee auf einem andern Wege in einem langen Bogen bewirken wollten. Auch General v. Falcken- stein marschirte südlich und befand sich stets in einer Entfer- nung von 4 Meilen neben den Baiern. Da, als diese hinter die fränkische Saale gelangt waren und dort eine gute Auf- stellung genommen hatten, beschloß v. Falckenstein, sich ein für alle Mal ihrer Begleitung zu entledigen. Er versammelte daher seine Armee am 9. Juli bei Brückenau und ging am lo. in einem 3 Meilen weiten, sehr anstrengenden Marsch über das Rhöngebirge. Sogleich entspann sich hier mit den Baiern ein Kampf, der besonders bei Kissingen sehr hartnäckig ward. Die Preußen überschritten die Saalbrücke, griffen die verbarri- kadirte Stadt an, trieben die Baiern aus den Straßen und den einzelnen Häusern und waren Nachmittags um 4 Uhr Herren
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