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1. Geschichts-Bilder - S. 453

1878 - Langensalza : Greßler
453 Die Entschädigungssrage trat hier in den Vordergrund, wie es auch nicht anders sein konnte. Oesterreich, das am meisten verloren batte, befand sich in der glücklichen Lage, mit seinen Ansprüchen den übrigen Staaten nicht zu nahe treten zu brauchen. Nur auf einem Punkte berührte es sich mit Baiern, die übrigen Länder, die es forderte, waren theils alte eigene Besitzungen, theils Theile von Staaten (Königreich Italien und Venedig), an deren Wiederherstellung Niemand dachte. Es erhielt schließlich Galizien, die illyrischen Provinzen und (von Baiern). Tyrol und Salzburg zurück, dazu das ehemals venetianische Dalmatien bis zum Meerbusen von Kat-taro, endlich das lombardisch-venetianische Königreich, die Länder zwischen dem Tessin, dem Po und dem adriatischen Meere mit dem Theil von Mantua südlich am Po. — Baiern tauschte gegen seine Abtretungen an Oesterreich Würzburg, Aschaffenburg und das linke Rheinufer am Elsaß bis an die Mosel ein. — Hannover erhielt Hildesheim, Goslar, Ostfriesland, westphälische Gebietstheile und ein Stück des Eichsfeldes, wofür es Lauenburg abtrat, das zuerst an Preußen kam, dann aber von diesem an Dänemark ausgetauscht wurde. Die größten Schwierigkeiten bot die Entschädigung Preußens dar. Auch die Ansprüche Rußlands waren nicht leicht zu befriedigen. Daß Preußen für seine großen Opfer, für seine Abtretungen an Baiern (die fränkischen Fürstenthümer Anspach und Baireuth) volle Befriedigung erhalten müsse, darüber war alles einverstanden; nur in dem zu wählenden Entfchädigungsgegenstande lag die Schwierigkeit. — Hier bot sich hauptsächlich Sachsen dar, das man bisher im Namen der Verbündeten halb als erobertes Gebiet verwaltet hatte, und dessen König fortwährend als Gefangener behandelt wurde.. Nun erhoben sich die Schwierigkeiten. Preußen forderte ganz Sachsen, um Polen, das es für Rußland bestimmte, vollkommen los zu werden. Der Kaiser Alexander, der bei einer solchen Bestimmung seine polnischen Besitzungen mit Posen ausrundete, unterstützte diese Forderung. Oesterreich mußte dagegen die theilweise Erhaltung des so lange verbündeten Sachsens wünschen. Es fand hierin Unterstützung von England und Frankreich. Letzteres ergriff begierig die Gelegenheit, trotz seiner Niederlage, ein gewichtiges Wort in den europäischen Angelegenheiten mitreden zu dürfen. Dieser Zwiespalt nahm eine Zeitlang eine drohende Gestalt an; denn Oesterreich, England und Frankreich schlossen ein geheimes Bündniß, dessen Zweck es war, weder Rußland in den Besitz Polens, noch Preußen in den Besitz Sachsens gelangen zu lassen. Ein jeder der erstgenannten Staaten verpflichtete sich, 150,000 Mann zu stellen. Kaiser Franz that sogar die Aeußerung: »Der König von Sachsen muß sein Land wieder haben, sonst schieße ich!« — So ward unter

2. Das Deutsche Reich - S. 184

1901 - Langensalza : Beyer
184 Ii- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. geschwärzt. Dann werden die Tafeln in der Tischlerwerkstatt mit einem Rahmen versehen. — Die Schiefersteine, die zu Schieferstiften verarbeitet werden, werden gleichfalls gespalten und zwar in lauter schwache vierseitige Prismen. Dann werden die'ränder mit einem Schabmeißel abgeschabt und abgeschliffen; endlich werden die Stifte mehrmals durch eiue durchlöcherte Scheibe getrieben, wodurch sie vollkommen rund und glatt werden. Welche Industriezweige siud wohl durch die reichen Lager von Thon, Quarzsand und Porzellanerde hervorgerufen worden? Der Reichtum des Thüriuger Waldes an Thon, Quarzsand und Porzellanerde hat das Aufblühen der Porzellan- und Glasindustrie bewirkt. In den verschiedensten Teilen des Gebirges treffen wir Porzellan- und Glasfabriken an, in denen allerlei Gebrauchsgegenstände hergestellt werden, z. B. Schüsseln und Teller, Tassen und Kannen, Fenster- und Spiegelglas, Gläser und Flaschen, Thermometer und dergl. mehr. Besonders zahlreich sind die Porzellanfabriken im Saale- und Schwarzathal anzutreffen, während das obere Ilm- und Steinachthal viele Glasfabriken aufweist. Warum sind diese Fabriken zumeist in den Flnßthälern angelegt worden? Bei der Glas- und Parzellansabrikation wird außer Porzellanerde und Quarz auch Saud verwendet. Die Sandsteine müssen erst gemahleu und gewaschen werden. Dazu ist eine bedeutende Wasserkraft notwendig. Wie werden wohl die Eisenerze des Thüringer Waldes ver- wertet? Der Reichtum an Eisenerzen begünstigte die Entwickeluug der Eisenindustrie. Das Eisen, das in mehreren Eiseubergwerken zutage ge- fördert und in den Eisenhütten verhüttet wird, wird besonders zu Wafseu verarbeitet. Die Gewehre, die in der Stadt Suhl (Lage!) hergestellt werden, sind weit und breit bekannt. In anderen Orten, z. B. in Zella, Mehlis und Schmalkalden werden aus dem Eisen auch allerlei Werkzeuge wie z. B. Zangen und Hämmer, Schlüssel und Schlüsselhaken, Korkzieher und Schrauben- zieher, Sägen und Beile, Raspeln und Feilen, Ahlen und Nägel, Schnallen und Sporen verfertigt. Ausammenfassung: Die Schätze des Thüringer Waldes und ihre Ver- wertnng. Rückblick. Der Thüringer Wald. 1. Der Aufbau des Gebirges. (Lage und Ausdehnung; Gliederung und Oberflächenform.) 2. Die Schönheiten des Gebirges. 3. Die Schätze des Gebirges und ihre Verwertung. 4. Die Hauptorte des Thüringer Waldes. 2. Der Harz. Aiel: Wir untersuchen heute, woher das nördliche Randgebirge Thüringens seinen Namen hat.

3. Das Deutsche Reich - S. 273

1901 - Langensalza : Beyer
13. Die Staaten Mitteldeutschlands. 273 Anwendung! 1. Inwiefern kann Mitteldeutschland als das große In- dustriegebiet des deutschen Reiches bezeichnet werden? 2. Wie kommt es, daß sich hier eine so ausgedehnte Industrie eut- wickeln konnte? 3. Welche Berufszweige knüpfen sich unmittelbar an den Boden? 4. Welche Berufszweige find in Mitteldeutschland verpflanzt? 5. Warum hat sich in Mitteldeutschland auch der Handel so stark ent- wickelt? 6. Welche Bedeutung haben die mitteldeutschen Landschaften für das ganze Reich? Fritzsche, Handbuch s. b. erdkundlichen Unterricht. 18

4. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 80

1913 - Langensalza : Beyer
80 Dritter Teil. Die deutschen Kolonien. gebaut worden. Dagegen werden Gold und Glimmer in nennenswertem Umfange gewonnen. Der Wert der Goldförderung betrug 1911 rund 1000 000 N. Der ostafrikanische Glimmer übertrifft den amerikanischen an Güte; es wurde 1909 für über 1/3 Mill. M ausgeführt. 4. Bändel. Deutsch-Ostafrika hat sich bereits als ein ganz vor- zügliches Absatzgebiet für deutsche Waren bewiesen. Die Ausfuhr dorthin, die sich namentlich auf grobe und feine Eisenwaren, chemische Erzeugnisse, Bier, Wein, Maschinen, grobe Tischlerarbeiten, Bekleidungsstücke, Waffen und Munition erstreckte, belief sich 1911 auf fast 24 Mill. M. Die Einfuhr von dort im Werte von 13 Mill. M richtet sich besonders auf Kautschuk und Guttapercha, Kaffee, Sisalhanf, Rohbaumwolle, Glimmer, Felle und Wachs. Große Karawanen vermittelten bisher den beschwer- lichen Binnenhandel. Sämtliche Waren mußten auf den Köpfen der Neger über schmale Wege, sogenannte Negerpfade, von Ort zu Ort ge- bracht werden, wobei gar manchmal Fluß und Bach, Morast und Sumpf, Gras und Dorngestrüpp nicht zu meiden waren. Dazu waren die Träger häufig sehr unzuverlässig und störrisch. Von großer Bedeutung werden daher die im Bau begriffenen Eisenbahnen. Die Nord- oder Usambarabahn geht von Tanga bis Moschi; sie soll bis zum Viktoriasee fortgeführt werden. Die Mittellandbahn wird Daressalam mit dem Tanganjika-See verbinden; bis Tabora ist sie bereits vollendet. Als 3. Bahn ist die Linie Kilwa — Wiedhafen (Njaffasee) in Aussicht genommen. Die großen Binnenseen bilden ausgezeichnete Verkehrswege, auf denen Dampfer und Dhaus (Segler) den Güteraustausch bewirken. Auch Tele- graphen und Fernsprecher fördern den Verkehr. Als l^auptstützpunkte des Handels gelten an der Küste: Lindi, Kilwa, Daressalam (Hafen des Friedens), wo der Kaiserliche Statthalter seinen Sitz hat, ferner der Haupthandels- platz Bagamojo, von dem die meisten Karawanen ausgehen, Pangani und Tanga, das wegen seines gesunden Klimas für Europäer recht günstig ist; im Innern: Mpapua, Knotenpunkt für Karawanen, Tabora, wichtigster Handelsplatz, Udschidschi am Tanganjika, das Ziel der Karawanen, Moschi am Kilima-Ndscharo und Morogoro. Für unseren Handel ist auch die Insel Sansibar wichtig, obwohl sie unter englischem Schutz steht. Mit Deutschland steht die Kolonie durch die Dentsch-Ostafrikalinie in Verbindung.

5. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 27

1913 - Langensalza : Beyer
Viii. Das östliche Tiefland. 27 c) An Metallen ist die Landschaft arm, nur in wenigen Teilen werden nutzbare Minerale ausgebeutet. Torf, der im Netzebruche bis zu einer Mächtigkeit von 10 ra vorkommt, wird in vielen Gegenden gegraben. Von hervorragender Bedeutung ist das bei Senfteuberg- Spremberg lagernde reiche Braunkohlenbecken, das im wesentlichen Berlin mit Preßkohlen versieht. Die Rüdersdorfer Kalkberge liefern vorzügliche Mauersteine, die Tonerde bei Velten hat den Grund gelegt zu der be- kannten Ofenindustrie. In Hohensalza gewinnt man Steinsalz und Schwefelkies, während auf der ganzen Posenschen Platte Kalk, Gips und Ton vielfach verbreitet sind. Bei Spremberg, s. von Berlin, hat man ein Salzlager von beinahe 1200 m Mächtigkeit angebohrt, das aber noch nicht in Angriff genommen ist. 4. Grwerbsuerhcilfnitfe. a) Es liegt auf der Hand, daß, da die Landwirtschaft den Haupt- nahrungszweig der Bevölkerung bildet, sich die meisten Gewerbe auf dieser Grundlage bewegen. Zahlreich sind die Branntwein- und Spiritns- brennereien, die Bierbrauereien, sowie die Betriebe der Leder- und Lederwarenbereitung. Viele Öl- und Mehlmühlen sind im Posenschen im Betriebe, während man Sägemühlen, die wieder eine ausgedehnte Möbelfabrikation zur Folge haben, überall antrifft. Außer- dem sind Flachsspinnereien, Zigarren- und Tabak-, Stärke- und Zuckerfabriken vielfach verbreitet. Nicht unerwähnt darf endlich die Fischerei bleiben, die an den zahlreichen Seen, Flüssen uno Kanälen hohe Bedeutung gewonnen hat. Infolge der großen Schafzucht hat sich in Brandenburg eine blühende Gewebeindustrie entwickelt, die der Landwirtschaft in dieser Beziehung die erste Stelle in ganz Deutschland einräumt. Kottbus, Luckenwalde, Guben, Forst und Sorau erzeugen Tuche und Wollgarne, während in Seiden- stoffen und gemischten Waren Potsdam und Brandenburg Hervorragendes leisten. d) Von Belang ist im ganzen s. Gebiet die Industrie der Steine und Erden. Große Ziegeleien wechseln mit bedeutenden Tonwaren- sabriken, von denen die umfangreichsten an der Havel liegen. Für die Bautätigkeit in Berlin sind die Steinbrüche bei Rüdersdorf am Müggelsee <Kalk) und bei Spremberg (Gips) von Wichtigkeit. In der Salz- gewinnung bringt es Hohensalza jährlich auf 500000 dz. Auch die Eisenindustrie hat sich in letzter Zeit mehr eingebürgert, so in Posen und Hohensalza. Einen Weltruf hat sich Rathenow durch die Herstellung optischer Instrumente erworben, Heegermühle bei Eberswalde ist durch sein Messing-

6. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 154

1877 - Langensalza : Beyer
— 154 — Kirchengut ward säculartfiert). 3tuf diese Wetfe ward auch Preußen für seine Verluste jenseit des Rheines reichlich bedacht. Endlich stellte Bonaparte am 18. Mai 1804 die erbliche Monarchie in Frankreich wieder her und nannte sich Napoleon I. Kaiser der Franzosen. Im daraus folgenden Jahre wurden auch die italienischen Republiken zu einem Königreiche vereinigt, welches Napoleon ebenfalls als König von Italien beherrschte. n. Die uapolconischen Kriege von 1805—1812. § 181. Der dritte Koatitionskrieg gegen Arankreich 1805. Auf Anstiften Englands kam eine dritte Coalition gegen Frankreich zu Staude. An derselben nahmen anßer England auch Schweden, Rußland und Oesterreich teil. Sofort gierig Napoleon über den Rhein, nahm den österreichischen General Mack bei Ulm mit 24000 Mann gefangen, zwang die süddeutschen Fürsten zu einem Bündniß mit Frankreich, und zog bald daraus in Wien als Sieger ein. Die Oesterreicher zogen sich nach Mähren zurück und verbanden sich mit den indessen herbeigeeilten Russen. In der Nähe von Brünn kam es zur Schlacht bei Austerlitz (2. December 1805). Diese Schlacht wird auch die Dreikaiserschlacht genannt, weil in ihr alle drei Kaiser bei ihren Heeren anwesend waren. Die Oesterreicher und Russen wurden geschlagen und Kaiser Franz Ii. von Oesterreich sah sich zum Frieden von Preß bürg genötigt. In demselben trat Oesterreich an das Königreich Italien Venedig, an Bayern Tyrol ab, auch Baden und Würtemberg wurden mit österreichischem Gebiete bedacht. Außerdem aber verübte Napoleon noch eine Menge Acte der Willkür. Baden machte er zum Großherzogtum, Baiern und Würtemberg zu Königreichen, seinen Bruder Joseph erhob er zum König von Neapel. Sechzehn deutsche Fürsten bewog er zur Stiftung des sogenannten Rheinbundes, zu desseu Protector er sich ernennen ließ. Der Rheinbund mußte ihn in allen Kriegen, welche er führte, mit Truppen unterstützen. Darauf ließ Napoleon dem deutschen Kaiser Franz H. erklären, er erkenne ein deutsches Reich nicht mehr an. In Folge dessen legte Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich Franz I., Kaiser von Oesterreich. So erlosch das römisch-deutsche Kaiserreich nach tausendjährigem Bestehen (6. August 1806). Während aber Napoleon im Jahre 1805 gegen Oesterreich gezogen war, hatte seine Flotte gegen die Engländer zur See gekämpft, war aber in der Schlacht bei Trasalgar (an der spanischen Küste) 21. Oc-tober 1805 von dem berühmten englischen Admiral Nelson vernichtet worden. Nelson selbst aber kam in dieser Schlacht um. Großmütig sorgte das dankbare England für seine Familie. § 182. Der Krieg Preußens gegen Irankreich, 1806 öis 1807.

7. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 348

1887 - Langensalza : Beyer
348 Zehnter Abschnitt. Die wichtigsten Ereignisse rc. von 1815—1871. unglücklichen Krieges 1806/7, dann die Bezahlung der fast unerschwinglichen Kriegskosten, die Napoleon dem Lande auferlegt hatte, dazu die Aussaugung der Provinzen durch die französischen Truppen! Dann folgte der Riesenkampf der Jahre 1813 —15, an welchen der kleine preußische Staat seinen letzten Groschen, fein letztes Blut gefetzt hatte. Nun galt es, das Zerstörte wieder zu bauen, das Verlorene wieder zu ersetzen, die gewaltige Schuldenlast, welche auf dem Lande lastete, zu tilgen, und die leeren Staatskassen wieder zu füllen. Dieses zu erreichen, halfen besonders zwei Tugenden, die der König selbst im hohen Grade befaß und auch allen feinen Beamten einschärfte: Ordnung und Sparsamkeit. Der König war selbst ein sparsamer Herr und ein guter Wirt. Er lies; viele von den . gütern verkaufen und das Geld zum Besten des Landes und zur Tilgung der Staatsshumn verwenden. Eine rührige Thätigkeit entfaltete sich im Lande, und rasch hoben sich Ackerbau, Gewerbsleiß und Handel. Überall baute man neue Chausseen, die den Verkehr erleichterten, und das Postwegen wurde verbessert. Bald brachte die Dampfkraft neuen ungeahnten Aufschwung in den Verkehr der Menschen. 1825 fuhr das erste Dampffchiff auf dem Rheine, und 1835 wurde die erste Eisenbahn in Deutschland, zwischen den Städten Fürth und Nürnberg angelegt. Anfänglich aber wurde die Strecke zuerst mit Pferden befahren. Die erste größere Eisenbahn, auf welcher man den Dampf als bewegende Kraft ge- brauchte, war die zwischen Leipzig und Dresden 1837. Ein Jahr später wurden auch die beiden preußischen Residenzen Berlin und Potsdam durch eine Eisenbahn verbunden. Zu gleicher Zeit fing man an, eine zweite hochwichtige Erfindung in Deutschland zu verwerten; man führte den elektrischen Telegraphen ein, welcher den schnellen Austausch der Gedanken vermittelte. Zahlreiche Fabriken entstanden im Lande und gaben Taufenden von fleißigen Händen lohnende Beschäftigung. e) Der Zollverein — der deutsche Bund. Ein großes Hindernis für den Fortschritt von Handel und Gewerbe im deutschen Vaterlande lag zu jener Zeit in der Zerrissenheit Deutschlands, in dem Mangel eines einigen, starken Vaterlandes. Der deutsche Bund, zu welchem die deutschen Fürsten sich 1815 bereinigt hatten, zählte mit Einschluß der freien Städte 39 Staaten. Jeder derselben schloß sich von dem andern möglichst ab, und der Bundestag in Frankfurt a. M., der aus den Vertretern dieser Staaten bestand, hemmte mehr die Freiheit und Einigkeit der Deutschen, als er sie förderte. Wer damals eine Reife durch das deutsche Bundesgebiet machte, mußte an der Grenze eines jeden Ländchens anhalten und fein Gepäck vorzeigen, ob er Sachen mit sich führte, die zu versteuern wären, gerade so, als wenn wir heute nach Rußland, Frankreich oder nach einem andern fremden Lande reifen. Heute finden wir in allen deutschen Staaten dieselbe Münze, dasselbe Gewicht, dasselbe Maß. Damals hatte jedes kleine Ländchen seine eigenen Münzen, fein eigenes Maß und Gewicht, und es gehörte eine ordentliche Wissenschaft dazu, sich in dem Wirrwarr zurecht zu finden. Um solche Erschwerungen und Belästigungen des Handels und Verkehrs in Deutschland zu beseitigen, schloß

8. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 51

1914 - Langensalza : Beltz
Iii. Österreich-Ungarn. 51 das Bergwasser sehr strahlenkräftig und stärkt daher die Nerven. Diese Strahlen- kraft verliert sich aber rasch. Darum ist das verschickte Wasser nicht so wirksam wie das, das man im Badeorte frisch von der Quelle genießt oder benutzt. 4. Mähren und Österreichisch-Schlesien. Südöstlich von Böhmen liegen die beiden Länder Mähren und Osterreichisch- Schlesien. Osterreichisch-Schlesien gehört zum Flußgebiet der Oder; Mähren gehört zum größten Teile zum Flußgebiet der March. Beide Landschaften ähneln Böhmen sehr. Im Marchtale zieht sich eine Eisenbahn hin, die von Wien aus nach Norden führt und sich dann gabelt; der eine Strang wendet sich ins Oder- tal, der andere führt ins Tal der Glatzer Neiße; beide treffen sich in Brieg wieder. Mähren ist noch fruchtbarer als Böhmen und erzeugt außer Getreide viel Flachs, Obst, Zuckerrüben und Wein. Die Strecken an der Oderpforte besitzen Stein- kohlen- und Eisenerzlager. Die Schafzucht ist stark verbreitet. Die Wolle wird in Brünn und I g l a u verarbeitet. An der March ist O l m ü tz die bedeutendste Stadt. 5. Böhmens betriebsame Bevölkerung. Da Böhmen reiche Bodenschätze hat und viele Nutzpflanzen hervorbringt, sürd hier auch mannigfache Gewerbe entstanden. In der Landwirtschaft über- wiegt in vielen Bezirken der große Grundbesitz. Die Zuckerrüben werden in zahlreichen Zuckerfabriken zu Zucker und Sirup verarbeitet. Der reiche Getreide- und Kartoffelbau ließ viele Branntweinbrennereien erstehen. Der Hopfen- und Gerstenbau begünstigte die Bierbrauerei. Da man viel Flachs baute, ent- stand an vielen Orten rege Leinweberei. Dazu gesellte sich die Baumwoll- und Wollweberei. Das Webgewerbe blüht vorzüglich im Nordosten, in Reichen- berg,Trautenau usw. Im mittleren Böhmen blühte das Metallgewerbe auf, da sich hier Eisenerze und Kohlen finden. Glaswaren stellt man im Böhmer Wald her. Holzwaren fertigt man in den waldreichen Gebieten. Schmuckwaren macht man dort, wo sich die Edelsteine finden. Viele der erzeugten Waren braucht man in Böhmen nicht; sie werden deshalb ausgeführt, wie z. B. Getreide, Obst, Holz, Braunkohlen, Bier, Zucker usw. In Schandau kommen aus Böhmen zu Wasser an im Jahre gegen 2 Mill. t Braunkohlen, über 400 0001 Zucker, Sirup und Melasse, 300 000t Holz, 100 000 t Gerste; in geringeren Mengen führt man zu Wasser Steine, Steinöl, Obst ein. Viele Waren befördern die Bahnen. Die Hauptlinien führen von Dresden nach Prag und Wien, von Nürnberg nach Pilsen, von Bamberg nach Bayreuth, Eger, Pilsen und Prag oder von Eger nach Karlsbad, Aussig; von Görlitz nach Reichenberg und Prag. Von Schlesien aus führen noch einige Linien nach Böhmen und Mähren. P r a g ist ein Hauptknotenpunkt der Bahnen. Liegt es doch fast genau in der Mitte Böhmens an der Moldau, die hier bereits recht wasserreich ist. Über das Häusermeer ragen zahlreiche Türme hinaus. Die älteste Moldaubrücke wird von dem Bilde des heiligen Nepomuk geziert. Ihn verehren die Katholiken Prags als ihren Schutzheiligen. Seine Gebeine ruhen in einem silbernen Sarge, der in einer Gruft des Domes steht. Iii. Die Donaulandschaften. 1. Die Donau, Österreich-Ungarns größter Strom. Die Donau entspringt auf dem südöstlichen Abhange des Schwarzwaldes und fließt bis Regensburg in nordöstlicher Richtung, von da an aber in südöstlicher. 4*

9. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 71

1909 - Langensalza : Greßler
71 schweig. Berühmt sind die B i e r b r a u e r e i e n von München, Berlin, Dortmund. 5. D e r H a n d e l. Durch den Handel gehen die Güter aus einer Hand in die andere über. Bleiben sie M Lande, so nennen wir diesen Handel Binnenhandel. Überschreiten die Waren die Grenzen eines Landes, gehen sie also ins Ausland oder kommen sie aus dem Auslande herein, so ist das A u ß e^n - Handel. Der Austausch erfolgt auf Land- und Wasserwegen. Haupthandelsplätze für den Binnenverkehr sind: Berlin, Leipzig, Frankfurt a. M., Köln, Breslau, Magdeburg, Frankfurt a. £)., Braunschweig, Nürnberg, Regensburg, Augsburg, Stuttgart, Mainz, Straßbnrg. Der deutsche Handel hat im 19. Jahrhundert einen beispiellosen Aufschwung genommen, so daß er jetzt an 2. Stelle steht. Seinen Aufschwung verdankt der Außenhandel a) den vorteilhaften Handels- verträgen, die das Deutsche Reich mit zahlreichen Staaten geschlossen hat; b) den Fortschritten der deutschen Industrie, die sich durch die Güte und Billigkeit ihrer Erzeugnisse den ausländischen Weltmarkt erobert bat; c) der bedeutenden Bevölkerungszunahme. Das Deutsche Reich führt an Rohstoffen hauptsächlich Stein- kohlen, Koks, Kochsalz und Kalisalze aus, an Fabrikaten vor allem Baumwoll- und Wollwaren, Maschinen, Eisenwaren, ferner Seiden- waren, Kleider und Putzwaren, Zucker, Chemikalien, Glas-, Papier^ und Pappwaren. Zur Einführung gelangen: Rohbaumwolle, Schaf- wolle, Seide, Getreide, Kolonialwaren, Vieh, Kautschuk, Rohkupfer, Eisenerze, Stein- und Brauukohlen. Zu den Hauptverkehrs- l ä n d e r n Deutschlands gehören: die Bereinigten Staaten von Nordamerika, Großbritannien, Österreich-Ungarn, Rußland, Frank- reich, die Niederlande, Belgien, die Schweiz, Italien, Britisch- Indien, Australien, Brasilien, Chile und Argentinien. Der Welthandel vermittelt den Austausch der Güter zwischen den fünf Erdteilen und verbindet die Erde zu einem ein- zigen Wirtschaftsgebiete. Unter sämtlichen Erdteilen nimmt Europa die erste Stelle im Welthandel ein, indem es von allen ausgeführten Waren über die Hälfte liefert und von allen eingeführten 2/3 empfängt. Der Welthandel Europas wird durch die günstige

10. König Friedrich Wilhelm II. - König Friedrich Wilhelm IV. - S. 117

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
117 französischen Generalen und Verwaltern, Tavonst, Bourienne und ihren Genossen, ausgesogen, so daß allein die Stadt Hamburg in drei Jahren, Dom 19. November 1806 bis zum 1. November 1809, für die Franzosen 44 381 311 Franken verausgabte, ein Verlust, der durch gleiche Erpressungen in den folgenden Jahren, durch Wegnahme und Schätzung der englischen und Kolonialwaren noch unglaublich erhöht ward, während der Handel vernichtet war und 320 Seeschiffe im Hafen vermoderten. Bourienne allein ward von der Stadt für Gefälligkeiten mit 558 000 Franken, von der Kaufmannschaft mit mehreren Millionen bestochen, und die Tafel eines einzigen, sich uneigennützig nennenden Generals kostete in sechs Monaten gegen 200 000 Franken. Tie männliche Jugend, französische» Regimentern einverleibt und von französischen Offizieren geführt, folgte der französischen Trommel auf alle europäischen Schlachtfelder. Darin allein blieb den Soldaten der Rheinbundsfürsten ein Vorzug, daß sie wenigstens von deutschen Offizieren befehligt wurden, obgleich die Leitung größerer Trnppen-körper von Napoleon in der Regel französischen Generalen und Marschälleu übertragen ward. Tie Rheinbundstruppen, deren Hilfe Napoleon großenteils die Erfolge der Feldzüge von 1806, 1807 und 1809 verdankte, wurden nach französischem Muster eingerichtet, und mit Ausnahme der Württembergs und Bayern, in beträchtlicher Zahl für die mörderischen Kriege aus der ptyrannischen Halbinsel verwendet, wie später 30 000 oder nach andern Angaben 60 000 Bayern auf den russischen Schneefeldern verbraucht worden sind. Ter stete Ersatz der Verluste erschöpfte die Länder an Menschen und Geld, in deren Lieferung die ganze Bestimmung des Rheinbundes von Napoleon gefunden ward. Tie Unterthanen behandelte er als Stoff, die Fürsten als die mit dessen Herbei-schassung und Zurichtung für seine Zwecke beauftragten Werkzeuge. Der Anteil an der Kriegsbeute, welchen er ihnen zuteilte, ward nach ihren Leistungen bemessen und ermunterte zu stets neuen Anstrengungen auf Kosten der willenlos Beherrschten. Das alte Baud zwischen Fürst und Unterthanen erschlaffte oder löste sich ganz aus durch die steten Veränderungen des Besitzes, das Tauschen und Abtreten von Ländern und Landesteilen, welche auf Napoleons Befehl und nach seinen Vorschriften in raschem Wechsel einander folgten; und der Fürst Primas, der sich die Verwandlung in einen Großherzog von Frankfurt hatte gefallen lassen müssen, ernannte zwei Franzosen, den Kardinal Fesch und den Prinzen Engen Beauharnais, zu seinen Nachfolgern als Erzbischof von Regensburg und Großherzog von Frankfurt. In vielen Fällen waren die neuen Erwerbungen mit bedeutenden Geldopfern an Napoleon und seine Beauftragten verknüpft, und in einem großen Landstrich, namentlich in den hannoverschen Landen und Warschau, behielt der französische Kaiser sich und seinen Generalen Einkünfte der Domänen vor und entzog damit den Regierungen die Mittel der Herrschaft, den Ländern große Geldsummen. Nächst dem Militär und dem Hofe verschlang die geheime Polizei die Geldmittel des Staates. Ihre verächtlichen Leiter suchten und fanden in hohen wie in niederen Ständen käufliche
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