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1. Geschichts-Bilder - S. 453

1878 - Langensalza : Greßler
453 Die Entschädigungssrage trat hier in den Vordergrund, wie es auch nicht anders sein konnte. Oesterreich, das am meisten verloren batte, befand sich in der glücklichen Lage, mit seinen Ansprüchen den übrigen Staaten nicht zu nahe treten zu brauchen. Nur auf einem Punkte berührte es sich mit Baiern, die übrigen Länder, die es forderte, waren theils alte eigene Besitzungen, theils Theile von Staaten (Königreich Italien und Venedig), an deren Wiederherstellung Niemand dachte. Es erhielt schließlich Galizien, die illyrischen Provinzen und (von Baiern). Tyrol und Salzburg zurück, dazu das ehemals venetianische Dalmatien bis zum Meerbusen von Kat-taro, endlich das lombardisch-venetianische Königreich, die Länder zwischen dem Tessin, dem Po und dem adriatischen Meere mit dem Theil von Mantua südlich am Po. — Baiern tauschte gegen seine Abtretungen an Oesterreich Würzburg, Aschaffenburg und das linke Rheinufer am Elsaß bis an die Mosel ein. — Hannover erhielt Hildesheim, Goslar, Ostfriesland, westphälische Gebietstheile und ein Stück des Eichsfeldes, wofür es Lauenburg abtrat, das zuerst an Preußen kam, dann aber von diesem an Dänemark ausgetauscht wurde. Die größten Schwierigkeiten bot die Entschädigung Preußens dar. Auch die Ansprüche Rußlands waren nicht leicht zu befriedigen. Daß Preußen für seine großen Opfer, für seine Abtretungen an Baiern (die fränkischen Fürstenthümer Anspach und Baireuth) volle Befriedigung erhalten müsse, darüber war alles einverstanden; nur in dem zu wählenden Entfchädigungsgegenstande lag die Schwierigkeit. — Hier bot sich hauptsächlich Sachsen dar, das man bisher im Namen der Verbündeten halb als erobertes Gebiet verwaltet hatte, und dessen König fortwährend als Gefangener behandelt wurde.. Nun erhoben sich die Schwierigkeiten. Preußen forderte ganz Sachsen, um Polen, das es für Rußland bestimmte, vollkommen los zu werden. Der Kaiser Alexander, der bei einer solchen Bestimmung seine polnischen Besitzungen mit Posen ausrundete, unterstützte diese Forderung. Oesterreich mußte dagegen die theilweise Erhaltung des so lange verbündeten Sachsens wünschen. Es fand hierin Unterstützung von England und Frankreich. Letzteres ergriff begierig die Gelegenheit, trotz seiner Niederlage, ein gewichtiges Wort in den europäischen Angelegenheiten mitreden zu dürfen. Dieser Zwiespalt nahm eine Zeitlang eine drohende Gestalt an; denn Oesterreich, England und Frankreich schlossen ein geheimes Bündniß, dessen Zweck es war, weder Rußland in den Besitz Polens, noch Preußen in den Besitz Sachsens gelangen zu lassen. Ein jeder der erstgenannten Staaten verpflichtete sich, 150,000 Mann zu stellen. Kaiser Franz that sogar die Aeußerung: »Der König von Sachsen muß sein Land wieder haben, sonst schieße ich!« — So ward unter

2. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 80

1913 - Langensalza : Beyer
80 Dritter Teil. Die deutschen Kolonien. gebaut worden. Dagegen werden Gold und Glimmer in nennenswertem Umfange gewonnen. Der Wert der Goldförderung betrug 1911 rund 1000 000 N. Der ostafrikanische Glimmer übertrifft den amerikanischen an Güte; es wurde 1909 für über 1/3 Mill. M ausgeführt. 4. Bändel. Deutsch-Ostafrika hat sich bereits als ein ganz vor- zügliches Absatzgebiet für deutsche Waren bewiesen. Die Ausfuhr dorthin, die sich namentlich auf grobe und feine Eisenwaren, chemische Erzeugnisse, Bier, Wein, Maschinen, grobe Tischlerarbeiten, Bekleidungsstücke, Waffen und Munition erstreckte, belief sich 1911 auf fast 24 Mill. M. Die Einfuhr von dort im Werte von 13 Mill. M richtet sich besonders auf Kautschuk und Guttapercha, Kaffee, Sisalhanf, Rohbaumwolle, Glimmer, Felle und Wachs. Große Karawanen vermittelten bisher den beschwer- lichen Binnenhandel. Sämtliche Waren mußten auf den Köpfen der Neger über schmale Wege, sogenannte Negerpfade, von Ort zu Ort ge- bracht werden, wobei gar manchmal Fluß und Bach, Morast und Sumpf, Gras und Dorngestrüpp nicht zu meiden waren. Dazu waren die Träger häufig sehr unzuverlässig und störrisch. Von großer Bedeutung werden daher die im Bau begriffenen Eisenbahnen. Die Nord- oder Usambarabahn geht von Tanga bis Moschi; sie soll bis zum Viktoriasee fortgeführt werden. Die Mittellandbahn wird Daressalam mit dem Tanganjika-See verbinden; bis Tabora ist sie bereits vollendet. Als 3. Bahn ist die Linie Kilwa — Wiedhafen (Njaffasee) in Aussicht genommen. Die großen Binnenseen bilden ausgezeichnete Verkehrswege, auf denen Dampfer und Dhaus (Segler) den Güteraustausch bewirken. Auch Tele- graphen und Fernsprecher fördern den Verkehr. Als l^auptstützpunkte des Handels gelten an der Küste: Lindi, Kilwa, Daressalam (Hafen des Friedens), wo der Kaiserliche Statthalter seinen Sitz hat, ferner der Haupthandels- platz Bagamojo, von dem die meisten Karawanen ausgehen, Pangani und Tanga, das wegen seines gesunden Klimas für Europäer recht günstig ist; im Innern: Mpapua, Knotenpunkt für Karawanen, Tabora, wichtigster Handelsplatz, Udschidschi am Tanganjika, das Ziel der Karawanen, Moschi am Kilima-Ndscharo und Morogoro. Für unseren Handel ist auch die Insel Sansibar wichtig, obwohl sie unter englischem Schutz steht. Mit Deutschland steht die Kolonie durch die Dentsch-Ostafrikalinie in Verbindung.

3. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 154

1877 - Langensalza : Beyer
— 154 — Kirchengut ward säculartfiert). 3tuf diese Wetfe ward auch Preußen für seine Verluste jenseit des Rheines reichlich bedacht. Endlich stellte Bonaparte am 18. Mai 1804 die erbliche Monarchie in Frankreich wieder her und nannte sich Napoleon I. Kaiser der Franzosen. Im daraus folgenden Jahre wurden auch die italienischen Republiken zu einem Königreiche vereinigt, welches Napoleon ebenfalls als König von Italien beherrschte. n. Die uapolconischen Kriege von 1805—1812. § 181. Der dritte Koatitionskrieg gegen Arankreich 1805. Auf Anstiften Englands kam eine dritte Coalition gegen Frankreich zu Staude. An derselben nahmen anßer England auch Schweden, Rußland und Oesterreich teil. Sofort gierig Napoleon über den Rhein, nahm den österreichischen General Mack bei Ulm mit 24000 Mann gefangen, zwang die süddeutschen Fürsten zu einem Bündniß mit Frankreich, und zog bald daraus in Wien als Sieger ein. Die Oesterreicher zogen sich nach Mähren zurück und verbanden sich mit den indessen herbeigeeilten Russen. In der Nähe von Brünn kam es zur Schlacht bei Austerlitz (2. December 1805). Diese Schlacht wird auch die Dreikaiserschlacht genannt, weil in ihr alle drei Kaiser bei ihren Heeren anwesend waren. Die Oesterreicher und Russen wurden geschlagen und Kaiser Franz Ii. von Oesterreich sah sich zum Frieden von Preß bürg genötigt. In demselben trat Oesterreich an das Königreich Italien Venedig, an Bayern Tyrol ab, auch Baden und Würtemberg wurden mit österreichischem Gebiete bedacht. Außerdem aber verübte Napoleon noch eine Menge Acte der Willkür. Baden machte er zum Großherzogtum, Baiern und Würtemberg zu Königreichen, seinen Bruder Joseph erhob er zum König von Neapel. Sechzehn deutsche Fürsten bewog er zur Stiftung des sogenannten Rheinbundes, zu desseu Protector er sich ernennen ließ. Der Rheinbund mußte ihn in allen Kriegen, welche er führte, mit Truppen unterstützen. Darauf ließ Napoleon dem deutschen Kaiser Franz H. erklären, er erkenne ein deutsches Reich nicht mehr an. In Folge dessen legte Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich Franz I., Kaiser von Oesterreich. So erlosch das römisch-deutsche Kaiserreich nach tausendjährigem Bestehen (6. August 1806). Während aber Napoleon im Jahre 1805 gegen Oesterreich gezogen war, hatte seine Flotte gegen die Engländer zur See gekämpft, war aber in der Schlacht bei Trasalgar (an der spanischen Küste) 21. Oc-tober 1805 von dem berühmten englischen Admiral Nelson vernichtet worden. Nelson selbst aber kam in dieser Schlacht um. Großmütig sorgte das dankbare England für seine Familie. § 182. Der Krieg Preußens gegen Irankreich, 1806 öis 1807.

4. König Friedrich Wilhelm II. - König Friedrich Wilhelm IV. - S. 117

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
117 französischen Generalen und Verwaltern, Tavonst, Bourienne und ihren Genossen, ausgesogen, so daß allein die Stadt Hamburg in drei Jahren, Dom 19. November 1806 bis zum 1. November 1809, für die Franzosen 44 381 311 Franken verausgabte, ein Verlust, der durch gleiche Erpressungen in den folgenden Jahren, durch Wegnahme und Schätzung der englischen und Kolonialwaren noch unglaublich erhöht ward, während der Handel vernichtet war und 320 Seeschiffe im Hafen vermoderten. Bourienne allein ward von der Stadt für Gefälligkeiten mit 558 000 Franken, von der Kaufmannschaft mit mehreren Millionen bestochen, und die Tafel eines einzigen, sich uneigennützig nennenden Generals kostete in sechs Monaten gegen 200 000 Franken. Tie männliche Jugend, französische» Regimentern einverleibt und von französischen Offizieren geführt, folgte der französischen Trommel auf alle europäischen Schlachtfelder. Darin allein blieb den Soldaten der Rheinbundsfürsten ein Vorzug, daß sie wenigstens von deutschen Offizieren befehligt wurden, obgleich die Leitung größerer Trnppen-körper von Napoleon in der Regel französischen Generalen und Marschälleu übertragen ward. Tie Rheinbundstruppen, deren Hilfe Napoleon großenteils die Erfolge der Feldzüge von 1806, 1807 und 1809 verdankte, wurden nach französischem Muster eingerichtet, und mit Ausnahme der Württembergs und Bayern, in beträchtlicher Zahl für die mörderischen Kriege aus der ptyrannischen Halbinsel verwendet, wie später 30 000 oder nach andern Angaben 60 000 Bayern auf den russischen Schneefeldern verbraucht worden sind. Ter stete Ersatz der Verluste erschöpfte die Länder an Menschen und Geld, in deren Lieferung die ganze Bestimmung des Rheinbundes von Napoleon gefunden ward. Tie Unterthanen behandelte er als Stoff, die Fürsten als die mit dessen Herbei-schassung und Zurichtung für seine Zwecke beauftragten Werkzeuge. Der Anteil an der Kriegsbeute, welchen er ihnen zuteilte, ward nach ihren Leistungen bemessen und ermunterte zu stets neuen Anstrengungen auf Kosten der willenlos Beherrschten. Das alte Baud zwischen Fürst und Unterthanen erschlaffte oder löste sich ganz aus durch die steten Veränderungen des Besitzes, das Tauschen und Abtreten von Ländern und Landesteilen, welche auf Napoleons Befehl und nach seinen Vorschriften in raschem Wechsel einander folgten; und der Fürst Primas, der sich die Verwandlung in einen Großherzog von Frankfurt hatte gefallen lassen müssen, ernannte zwei Franzosen, den Kardinal Fesch und den Prinzen Engen Beauharnais, zu seinen Nachfolgern als Erzbischof von Regensburg und Großherzog von Frankfurt. In vielen Fällen waren die neuen Erwerbungen mit bedeutenden Geldopfern an Napoleon und seine Beauftragten verknüpft, und in einem großen Landstrich, namentlich in den hannoverschen Landen und Warschau, behielt der französische Kaiser sich und seinen Generalen Einkünfte der Domänen vor und entzog damit den Regierungen die Mittel der Herrschaft, den Ländern große Geldsummen. Nächst dem Militär und dem Hofe verschlang die geheime Polizei die Geldmittel des Staates. Ihre verächtlichen Leiter suchten und fanden in hohen wie in niederen Ständen käufliche

5. Wiederholungs- und Übungsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 132

1888 - Langensalza : Beyer
132 Iii. Teil: Die neuere Zeit. it. Chr. 1799 1800 1801 1802 1803 1803 Napoleon stürzt die Direktorial-Regierung in Frankreich. Er wird erster Konsul auf 10 Jahre. Ein Senat von 80 Mitgliedern wird ernannt. In den Departements werden Präsekten als Verwaltungsbeamte eingesetzt. Napoleon setzt den Krieg gegen die zweite Koalition in Italien fort. Er zieht über den grossen Bernhard und siegt über Melas in der Schlacht bei Marengo. Unterdessen führt General Moreau den Krieg in Deutschland und schlägt die Österreicher unter dem Erzherzog Johann in der Schlacht bei Hohenlinden. Der Frieden zu Luneville. Das linke Eheinufer wird an Frankreich abgetreten. Deutschland erleidet dadurch einen Verlust von 1150 □ Meilen und von 3j/2 Millionen Einwohnern. Napoleon wird Konsul auf Lebenszeit und ändert abermals die Verfassung Frankreichs. Stiftung des Ordens der Ehrenlegion. Ausarbeitung des „Code Napoleon“ wird begonnen. Napoleon schließt ein Konkordat mit dem Papst Pius Vii. über die Herstellung der katholischen Kirche in Frankreich ab. Der Reichsdeputations-Hanptschluss setzt die Entschädigungen und Besitzveränderungen der deutschen Fürsten fest. Die geistlichen Besitzungen werden säkularisiert. Nur das Kurfürstentum Mainz bleibt bestehen. Von den 48 Reichsstädten bleiben nur noch 6 bestehen, die drei Hansastädte Hamburg, Lübeck, Bremen nebst Frankfurt a/M., Augsburg und Nürnberg. Die Zahl der deutschen Kurfürsten wird um 4 vermehrt: Hessen, Baden, Württemberg und Salzburg. Preussen erhält die Bistümer Paderborn, Hildesheim. Erfurt und das Eichsfeld, einen Teil von Münster, die Abtei Quedlinburg und die Reichsstädte Nordhausen, Mühlhausen und Goslar. Besonders vorteilhaft vergröfsert werden Bayern, Baden und Württemberg. Napoleon, der nach kurzem (zu Amiens geschlossenen) Frieden wieder mit England im Kampfe ist, besetzt 1 Hannover.

6. Wiederholungs- und Übungsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 134

1888 - Langensalza : Beyer
134 n. Chr. 1805 26. Dez. 1806 1806unb 1807 9. Oktober 1806 10. Oktober 14. Oktober Iii. Teil: Die neuere Zeit. Friede zu Prefburg. Österreich verliert Venedig und tritt Tirol und Vorarlberg an Bayern ab. Es erhält Salzburg. Bayern und Württemberg werden Königreiche. Napoleon stiftet den Rheinbund und wird dessen Protektor. Kaiser Franz Ii. legt die deutsche Kaiserkrone nieder. Auflösung des deutschen Reiches. — Napoleons Bruder Louis Napoleon wird König von Holland. Napoleons Schwager Murat wird Herzog von Cleve und Berg. — Preußens unglücklicher Krieg gegen Napoleon. Die preußische Kriegserklärung. Grunde: a) Napoleon hat den Rheinbund gestiftet und arbeitet Preußen entgegen, als dieses die norddeutschen Staaten zu einem Bunde vereinigen will. b) Er hat vertragswidrig Wesel annektiert, und sein Schwager Murat hat die preußischen Abteien Elten, Essen und Werden besetzt. c) Er unterhandelt im Geheimen mit England, dem er das eben an Preußen gefallene Hannover wieder verschaffen will. d) Er will der Forderung Preußens, seine Truppen aus Süddeutschland zu entfernen, nicht Folge leisten. Preußens Lage: Es hat ein aus fremden Söldnern bestehendes Heer, das mangelhaft gerüstet und der neueren Kriegskunst Napoleons nicht gewachsen ist. Die Führer waren zum Teil unfähig. Preußen steht ziemlich isoliert den überlegenen Streitkräften Napoleons gegenüber. — Rußlands Hilfe ist noch fern. England ist unwillig über den Verlust Hannovers. — Die Vorhut des preußischen Heeres wird in dem Gefecht bei Saatfeld geschlagen. Prinz Louis Ferdinand fallt. In der Doppelschlacht bei 3cna und Auerstadt wird die preußische Hauptarmee vollständig geschlagen. Bei Jena Fürst Hohenlohe gegen Napoleon. Bei Auerstädt Ferdinand v. Braunschweig gegen Davoust.

7. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 535

1862 - Soest : Nasse
Dritte Coalition gegen Frankreich. 538 Napoleon in der sogen. Dreikaiscrschlacht bei Austerlitz (2. Dec.) die vereinigle Macht der Russen und Oestcrreicher, so daß Kaiser Franz Ii. sich genöthigt sah, am 6. Dec. sich durch einen Wassenstillstand von Rußland loszusagcn und aiu 26. Dec mit diapoleon den Frieden zu Prcßburg zu schließen. In diesem Frieden trat Oesterreich an das Königreich Italien ab, was es früher vom veuetianischen Gebiete er- halten, au Bayern Tyrol nebst mehreren Fürstcnthümern und Herr- schaften, au Würtcmberg und Baden seine schwäbischen Besitzungen, er- kannte Bayern und Würtcmberg als Königreiche an, und erhielt Salz- burg, dessen Churfürst durch Würzburg "von Bayern, welches dafür Augsburg bekam, Entschädigt wnvdc. Preußen, welches dem österreich- rusfifchen Bündnisse bedingungsweise sich angeschlossen hatte, mußte Cleve und Anspach an Frankreich abtretcn und bekam dafür Hanno- ver. Der Kaiser von Rußland kehrte in sein Land zurück, ohne Frie- den zu schließen; Napoleon begab sich nach Paris, wo ihm der Senat den Namen „des Großeil" feierlich zuerkannte. 4. Napvleon's Anmaßungen kannten jetzt keine Grenzen mehr. Seinen Schwager Murat machte er (März 1806) zum Großherzoge von Berg und Cleve. Nachdem er schon am 27. Dec. erklärt halte, daß die Dynastie der Bourbonen in Neapel ansgehört habe zu regieren, zog Joseph Bonaparte, Bruder Napoleon's, im Jan. 1806 mit einem Heere gegen Neapel, der rechtmäßige König mußte nach Sicilien flie- hen (26. Jan.), die Franzosen nahmen die Stadt Neapel in Besitz, und am 30. März erhob Napoleon seinen Bruder Joseph zum erb- lichen Könige beider Sicilien. Am 5. Juni wurde die batavische Re- publik in ein Königreich Holland umgewandelt, und dasselbe dem Lud- wig Bonaparte, zweiten Bruder Napoleons, von ihm verliehen. 5. Während dieser Erhebung von Napoleons Familie ging das deutsche Reich seinem Ende entgegen. Nach mehrfachen Gebietsvcr- letzungcn veranlaßte Napoleon am 12. Juli sechszehn deutsche Fürsten zur Unterzeichnung der rheinischen Eonsöderationsacte, nämlich die Kö- nige von Bayern und Würtcmberg, der Churerzcanzler von Mainz, die Großherzoge vou Baden, von Eleve-Berg, von Hessen-Darmstadt; die Fürsten von Nassau, von Hoheuzollcrn. von Salm und einige an- dere. Die Reichsstände innerhalb des Gebiets dieser Fürsten verloren ihre Reichsunmittclbarkeit und Napoleon wurde als Protector, d. h. als Oberherr des Rheinbundes anerkannt. Die Mitglieder dessel- den sagten sich zugleich von Kaiser und Reich los und verpflichteten sich, zu jedem Kriege Frankreichs ihre Contingente zu stellen. Da entsagte Kaiser Franz íl, welcher schon 1804 den Titel eines erblichen Kaisers von Oesterreich als Franz I. angenommen hatte, der römisch-deutschen Kaiserwürde und erklärte das Amt eines Reichsoberhauptes für er- loschen. So endete das ehrwürdige tausendjährige deutsche Kaiserreich, an welchem innere und äußere Feinde, besonders Frau reich, seit drei Jahrhunderten gerüttelt hatten, bis chr Ziel erreicht war. §. 181. Die vierte Coalition gegen Frcmkreich, 1806 und 1807. 1. Napoleon wußte es dahin zu bringen, Preußen mit England zu verfeinden und knüpfte dann mit letztcrm Friedensunterhandlungen an, indem er ihm Hannover zusicherte, das er früher an Preußen ge- geben hatte. Empört über diese Ungerechtigkeit, erklärte der König

8. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 533

1862 - Soest : Nasse
Krieg der zweiten Coalitìon gegen Frankreich. 532 deren Spitze (seit 179.5) fünf Direetoren standen, solche Gewaltschntte, daß der (Longreß am 2n April 1793 mit einem neuen allgemeinen Kriege sich wieder auflöste. Sie schuf den Kirchenstaat in eine römische Republik um und bald darauf die Schweiz in eine helvetische. Daher verband sich Oesterreich mit Rußland und England gegen die französische Gewalttharig- keit, und selbst der türkische Sultan trat diesem Bunde bei, weil ihm die Franzosen Aegypten zu entreißen suchten. Da nämlich England allein noch der französischen Republik siegreich gegenüber stand und mit seiner gewaltigen Seemacht derselben fast alle ihre Colonicn in Ost- und Westindien entrissen hatte; so sollte England's Macht in Ostin- dien vernichtet, und um dieses Ziel zu erreichen, zunächst Aegypten er- obert werden. Am 19. Mai 1798 segelte Napoleon mit 30,000 Mann Kcrntruppen auf 400 Schissen dahin ab und brachte in kurzer Zeit fast das ganze Land in seine Gewalt. Aber am 1. August wurde die französische Flotte in der Bucht von Abukir von der englischen unter Nelson fast völlig vernichtet. Nach dem Verluste der Flotte war Na- poleon von Frankreich und von aller Hülfe abgeschnitten. 2. Nachdem es Napoleon gelungen war, aus Aegypten nach Frank- reich zurückzukehren, stürzte er daselbst (9. Nov. 1799) das Directorium, welches durch Maßregeln der Willkür sich allgemein verhaßt gemacht hatte, und übernahm selbst als erster Cónsul die Zügel der Regie- rung. Da schon das Directorium den Verbündeten den Krieg erklärt hatte, so stieg Napoleon mit einem großen Heere über die Alpen und besiegte (14. Juni 1800) das österreichische Heer in der entscheidenden Schlacht bei Marengo, nicht weit von Alessandria, wodurch er ganz Oberitalien in seine Gewalt brachte. Auch in Deutschland kämpften die Franzosen unter Moreau nicht minder glücklich. Nach mehreren kleinern Tressen brachten sie den Oesterreichern (3. Dee. 1800) eine entschiedene Niederlage bei Hohenlinden bei und drangen bis in die Nähe von Wien vor, so daß sich der Kaiser Franz 11. genöthigt sah, (9. Febr. 1801) den Frieden zu Lüneville abzuschließen, in welchem der Friede von Campo Formio bestätigt und das ganze linke Rheinufer an Frankreich abgetreten wurde. 3. Eine aus acht Fürsten bestehende Deputation sollte festsetzen, wo- durch die Fürsten zu entschädigen seien, welche durch Abtretung des linken Rheinufers Verlust erlitten hatten. Nach zweijährigen Verhand- lungen kam (25. Febr. 1803) der traurige Reichsdeputations -Haupt- fchluß zu Stande, durch welchen die neue Ordnung der Dinge in Deutschland festgesetzt wurde. Nur die erblichen deutschen Neichssürsten erhielten Entschädigung, theils durch Aufhebung aller geistlichen Herr- schaften tu Deutschland, theils durch (42) mediatisirte freie ^Reichs- städte. Am meisten gewannen durch diese Entschädigung Preußen, Bayern, Würtemberg, Baden und Hessen - Darmstadt. Es erhielten nämlich a. Preußen: die Hochstifter Hildesheim und Paderborn, das mainzifche Thüringen, einen Theil des Stifts Münster, mehrere Abteien (Quedlinburg, Essen, Werden u. a.), und die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen, Goslar; b. Bayern für die auf beiden Seiten des Rheins gelegene Pfalz sowie für die Herzogthümer Jülich und Zweibrücken, die mit dem Hauptlaude zusammenhängenden Bisthümer Würzburg, Bamberg Freisingen und Augsburg, die Stadt Augsburg blieb jedoch reichsunmittelbar; c. Hessen theilte sich mit Nassau in die Ueberreste der Erzstlfter Cöln, Trier und Mainz; 6. Baden bekam die Pfalz ans dem

9. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 534

1862 - Soest : Nasse
534 Dritte (Koalition gegen Frankreich. rechten Nheinufer, das Bisthum Constanz und Theite der Bisthümer Speier, Baselund Straßburg; 6. Würtemberg: mehrere schwäbische Abteien und Reichsstädte nebst der Churwürde und mehrere Reichsstädte und Abteien für seinen Verlust im Elsaß; f. Oesterreich erhielt für die Abtretung des Breisgaues: die Bisthümer Trient und Brixen. Von allen geist- lichen Herrschaften in Deutschland blieb nur eine übrig, nämlich der Churfürst von Mainz erhielt als Erzcanzler Regensburg und Aschaffen- burg. Die eigentliche Aushebung der alten deutschen Reichsverfassung wurde schon durch den Lüneviller Frieden herbeiaeführt. 4. Auf dem Festlande trat jetzt ein Augenbuck der Ruhe ein, aber zur See dauerte der Krieg fort. Allein der plötzliche Tod des Kaisers Paul sowie Pitt's Ausscheiden aus dem englischen Ministerium be- schleunigten den Frieden, der zwischen England und Frankreich (25. März 1802) zu Amiens abgeschlossen wurde, in welchem England fast alle seine Eroberungen an Frankreich herausgab. Zweiter Abschnitt: Gis zur Stiftung des deutschen Bundes —1815. §. 180. Die dritte Coalition gegen Frankreich. 1. Napoleon war schon am 2. Aug. 1802 durch einen Beschluß des Senats und 3*/, Millionen Stimmen des Volkes zum Consul auf Lebenszeit ernannt; allein er strebte nach dem Throne. Durch einen Beschluß des Senats vom 18. Mai 1804 wurde Napoleon zum erb- lichen Kaiser der Franzosen erklärt und am 2. Dec. 1804 erfolgte seine feierliche Krönung durch den Papst Pius Vh., wobei der neue Kaiser sich selbst und seiner Gemahlin die Krone aufsetzte. Damit hatte die Revolution ihr Ende erreicht. Dem neuen Kaiser genügte der Titel eines Präsidenten der italienischen Republik nicht mehr; er verwandelte diese in ein erbliches Königreich Italien für sich und setzte sich am 26. Mai 1805 zu Mailand die eiserne Krone der Lombarden auf, in- dem er zugleich seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais zum Vicckönige von Italien ernannte. 2. Unterdessen war vornehmlich auf Betreiben des englischen Mi- nisters Pitt zwischen England, Rußland und Schweden die dritte Coa- lition gegen Frankreich zu Stande gekommen, welcher zuletzt auch Oester- reich sich anschloß. Dieses schickte (1805) zwei Heere gegen Napoleon in's Feld; das eine, welches 120,000 Mann zählte, zog'unter dem Erz- herzoge Carl nach Italien, das andere, 80,000 Mann starke Heer un- ter Mack zog durch Schwaben nach dem Schwarzwalde hin. Wider Erwarten ging Napoleon nicht nach Italien, wohin er den General Massena schickte, sondern nach Deutschland, wo es ihm gelang, im Rücken der Oesterreicher in Bayern einzudringen und Mack, der in Ulm eingeschlossen war, (20. Oct.) zu zwingen, diese Festung mit 30,000 Mann zu übergeben. Am 13. Nov. besetzten die Franzosen unter Murat Oesterreich's Hauptstadt. 3. In Mähren hatten sich die Russen unter ihrem Kaiser Alexan- der I. mit den Oesterreichern vereinigt, welche uod> Verstärkungen aus Italien.und Tyrol erwarteten. Allein ehe dieselben anlangten, schlug

10. Der siebentägige Krieg des Jahres 1866, sein Ursprung, sein Verlauf und seine Früchte - S. 73

1868 - Langensalza : Greßler
73 der Baiern und der Bundes-Armee. Gleich nachdem er erfahren, daß sich die Bundes-Armee von Frankfurt aus nach Fulda, und die Baiern ebenfalls dahin begeben wollten, um dann vereint auf Preußen loszugehen, beschloß er, sich wie ein Keil zwischen sie zu schieben und sie einzeln zu schlagen. Am 2. Juli stand v. Falckenstein mit seiner Armee 5 Meilen nördlich von Meiningen, die Baiern in der Gegend von Mei- ningen und die Bundes-Armee l8 Meilen südwestlich von diesen bei Frankfurt. Am 4. Juli stieß die Division Goeben auf den vom Fürsten Taxis geführten Vortrab der baierischen Armee, bestehend aus 6 Regimentern Cavallerie, 2 Batterien, und unterstützt von starken Jnfanteriemasfen. Ein Kanonen- schuß, den die Preußen auf die feindliche Cavallerie abfeuerte, tödtete 28 Mann derselben, und dies bewirkte solchen Schrecken, daß der Vortrab sogleich Kehrt machte. Bald darauf wurde von der Division Goeben Neidhardshausen erstürmt und das von vier baierischen Bataillonen besetzte Dorf Wiesen- 1h al genommen, wonach sich diese Division bei Dermbach wieder vereinigte (4. Juli). Der Erfolg dieses Kampfes war der, daß die Baiern sich jetzt südlich zurückzogen und ihre Ver- einigung mit der Bundes-Armee auf einem andern Wege in einem langen Bogen bewirken wollten. Auch General v. Falcken- stein marschirte südlich und befand sich stets in einer Entfer- nung von 4 Meilen neben den Baiern. Da, als diese hinter die fränkische Saale gelangt waren und dort eine gute Auf- stellung genommen hatten, beschloß v. Falckenstein, sich ein für alle Mal ihrer Begleitung zu entledigen. Er versammelte daher seine Armee am 9. Juli bei Brückenau und ging am lo. in einem 3 Meilen weiten, sehr anstrengenden Marsch über das Rhöngebirge. Sogleich entspann sich hier mit den Baiern ein Kampf, der besonders bei Kissingen sehr hartnäckig ward. Die Preußen überschritten die Saalbrücke, griffen die verbarri- kadirte Stadt an, trieben die Baiern aus den Straßen und den einzelnen Häusern und waren Nachmittags um 4 Uhr Herren
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