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1. Geschichts-Bilder - S. 453

1878 - Langensalza : Greßler
453 Die Entschädigungssrage trat hier in den Vordergrund, wie es auch nicht anders sein konnte. Oesterreich, das am meisten verloren batte, befand sich in der glücklichen Lage, mit seinen Ansprüchen den übrigen Staaten nicht zu nahe treten zu brauchen. Nur auf einem Punkte berührte es sich mit Baiern, die übrigen Länder, die es forderte, waren theils alte eigene Besitzungen, theils Theile von Staaten (Königreich Italien und Venedig), an deren Wiederherstellung Niemand dachte. Es erhielt schließlich Galizien, die illyrischen Provinzen und (von Baiern). Tyrol und Salzburg zurück, dazu das ehemals venetianische Dalmatien bis zum Meerbusen von Kat-taro, endlich das lombardisch-venetianische Königreich, die Länder zwischen dem Tessin, dem Po und dem adriatischen Meere mit dem Theil von Mantua südlich am Po. — Baiern tauschte gegen seine Abtretungen an Oesterreich Würzburg, Aschaffenburg und das linke Rheinufer am Elsaß bis an die Mosel ein. — Hannover erhielt Hildesheim, Goslar, Ostfriesland, westphälische Gebietstheile und ein Stück des Eichsfeldes, wofür es Lauenburg abtrat, das zuerst an Preußen kam, dann aber von diesem an Dänemark ausgetauscht wurde. Die größten Schwierigkeiten bot die Entschädigung Preußens dar. Auch die Ansprüche Rußlands waren nicht leicht zu befriedigen. Daß Preußen für seine großen Opfer, für seine Abtretungen an Baiern (die fränkischen Fürstenthümer Anspach und Baireuth) volle Befriedigung erhalten müsse, darüber war alles einverstanden; nur in dem zu wählenden Entfchädigungsgegenstande lag die Schwierigkeit. — Hier bot sich hauptsächlich Sachsen dar, das man bisher im Namen der Verbündeten halb als erobertes Gebiet verwaltet hatte, und dessen König fortwährend als Gefangener behandelt wurde.. Nun erhoben sich die Schwierigkeiten. Preußen forderte ganz Sachsen, um Polen, das es für Rußland bestimmte, vollkommen los zu werden. Der Kaiser Alexander, der bei einer solchen Bestimmung seine polnischen Besitzungen mit Posen ausrundete, unterstützte diese Forderung. Oesterreich mußte dagegen die theilweise Erhaltung des so lange verbündeten Sachsens wünschen. Es fand hierin Unterstützung von England und Frankreich. Letzteres ergriff begierig die Gelegenheit, trotz seiner Niederlage, ein gewichtiges Wort in den europäischen Angelegenheiten mitreden zu dürfen. Dieser Zwiespalt nahm eine Zeitlang eine drohende Gestalt an; denn Oesterreich, England und Frankreich schlossen ein geheimes Bündniß, dessen Zweck es war, weder Rußland in den Besitz Polens, noch Preußen in den Besitz Sachsens gelangen zu lassen. Ein jeder der erstgenannten Staaten verpflichtete sich, 150,000 Mann zu stellen. Kaiser Franz that sogar die Aeußerung: »Der König von Sachsen muß sein Land wieder haben, sonst schieße ich!« — So ward unter

2. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 80

1913 - Langensalza : Beyer
80 Dritter Teil. Die deutschen Kolonien. gebaut worden. Dagegen werden Gold und Glimmer in nennenswertem Umfange gewonnen. Der Wert der Goldförderung betrug 1911 rund 1000 000 N. Der ostafrikanische Glimmer übertrifft den amerikanischen an Güte; es wurde 1909 für über 1/3 Mill. M ausgeführt. 4. Bändel. Deutsch-Ostafrika hat sich bereits als ein ganz vor- zügliches Absatzgebiet für deutsche Waren bewiesen. Die Ausfuhr dorthin, die sich namentlich auf grobe und feine Eisenwaren, chemische Erzeugnisse, Bier, Wein, Maschinen, grobe Tischlerarbeiten, Bekleidungsstücke, Waffen und Munition erstreckte, belief sich 1911 auf fast 24 Mill. M. Die Einfuhr von dort im Werte von 13 Mill. M richtet sich besonders auf Kautschuk und Guttapercha, Kaffee, Sisalhanf, Rohbaumwolle, Glimmer, Felle und Wachs. Große Karawanen vermittelten bisher den beschwer- lichen Binnenhandel. Sämtliche Waren mußten auf den Köpfen der Neger über schmale Wege, sogenannte Negerpfade, von Ort zu Ort ge- bracht werden, wobei gar manchmal Fluß und Bach, Morast und Sumpf, Gras und Dorngestrüpp nicht zu meiden waren. Dazu waren die Träger häufig sehr unzuverlässig und störrisch. Von großer Bedeutung werden daher die im Bau begriffenen Eisenbahnen. Die Nord- oder Usambarabahn geht von Tanga bis Moschi; sie soll bis zum Viktoriasee fortgeführt werden. Die Mittellandbahn wird Daressalam mit dem Tanganjika-See verbinden; bis Tabora ist sie bereits vollendet. Als 3. Bahn ist die Linie Kilwa — Wiedhafen (Njaffasee) in Aussicht genommen. Die großen Binnenseen bilden ausgezeichnete Verkehrswege, auf denen Dampfer und Dhaus (Segler) den Güteraustausch bewirken. Auch Tele- graphen und Fernsprecher fördern den Verkehr. Als l^auptstützpunkte des Handels gelten an der Küste: Lindi, Kilwa, Daressalam (Hafen des Friedens), wo der Kaiserliche Statthalter seinen Sitz hat, ferner der Haupthandels- platz Bagamojo, von dem die meisten Karawanen ausgehen, Pangani und Tanga, das wegen seines gesunden Klimas für Europäer recht günstig ist; im Innern: Mpapua, Knotenpunkt für Karawanen, Tabora, wichtigster Handelsplatz, Udschidschi am Tanganjika, das Ziel der Karawanen, Moschi am Kilima-Ndscharo und Morogoro. Für unseren Handel ist auch die Insel Sansibar wichtig, obwohl sie unter englischem Schutz steht. Mit Deutschland steht die Kolonie durch die Dentsch-Ostafrikalinie in Verbindung.

3. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 154

1877 - Langensalza : Beyer
— 154 — Kirchengut ward säculartfiert). 3tuf diese Wetfe ward auch Preußen für seine Verluste jenseit des Rheines reichlich bedacht. Endlich stellte Bonaparte am 18. Mai 1804 die erbliche Monarchie in Frankreich wieder her und nannte sich Napoleon I. Kaiser der Franzosen. Im daraus folgenden Jahre wurden auch die italienischen Republiken zu einem Königreiche vereinigt, welches Napoleon ebenfalls als König von Italien beherrschte. n. Die uapolconischen Kriege von 1805—1812. § 181. Der dritte Koatitionskrieg gegen Arankreich 1805. Auf Anstiften Englands kam eine dritte Coalition gegen Frankreich zu Staude. An derselben nahmen anßer England auch Schweden, Rußland und Oesterreich teil. Sofort gierig Napoleon über den Rhein, nahm den österreichischen General Mack bei Ulm mit 24000 Mann gefangen, zwang die süddeutschen Fürsten zu einem Bündniß mit Frankreich, und zog bald daraus in Wien als Sieger ein. Die Oesterreicher zogen sich nach Mähren zurück und verbanden sich mit den indessen herbeigeeilten Russen. In der Nähe von Brünn kam es zur Schlacht bei Austerlitz (2. December 1805). Diese Schlacht wird auch die Dreikaiserschlacht genannt, weil in ihr alle drei Kaiser bei ihren Heeren anwesend waren. Die Oesterreicher und Russen wurden geschlagen und Kaiser Franz Ii. von Oesterreich sah sich zum Frieden von Preß bürg genötigt. In demselben trat Oesterreich an das Königreich Italien Venedig, an Bayern Tyrol ab, auch Baden und Würtemberg wurden mit österreichischem Gebiete bedacht. Außerdem aber verübte Napoleon noch eine Menge Acte der Willkür. Baden machte er zum Großherzogtum, Baiern und Würtemberg zu Königreichen, seinen Bruder Joseph erhob er zum König von Neapel. Sechzehn deutsche Fürsten bewog er zur Stiftung des sogenannten Rheinbundes, zu desseu Protector er sich ernennen ließ. Der Rheinbund mußte ihn in allen Kriegen, welche er führte, mit Truppen unterstützen. Darauf ließ Napoleon dem deutschen Kaiser Franz H. erklären, er erkenne ein deutsches Reich nicht mehr an. In Folge dessen legte Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich Franz I., Kaiser von Oesterreich. So erlosch das römisch-deutsche Kaiserreich nach tausendjährigem Bestehen (6. August 1806). Während aber Napoleon im Jahre 1805 gegen Oesterreich gezogen war, hatte seine Flotte gegen die Engländer zur See gekämpft, war aber in der Schlacht bei Trasalgar (an der spanischen Küste) 21. Oc-tober 1805 von dem berühmten englischen Admiral Nelson vernichtet worden. Nelson selbst aber kam in dieser Schlacht um. Großmütig sorgte das dankbare England für seine Familie. § 182. Der Krieg Preußens gegen Irankreich, 1806 öis 1807.

4. König Friedrich Wilhelm II. - König Friedrich Wilhelm IV. - S. 117

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
117 französischen Generalen und Verwaltern, Tavonst, Bourienne und ihren Genossen, ausgesogen, so daß allein die Stadt Hamburg in drei Jahren, Dom 19. November 1806 bis zum 1. November 1809, für die Franzosen 44 381 311 Franken verausgabte, ein Verlust, der durch gleiche Erpressungen in den folgenden Jahren, durch Wegnahme und Schätzung der englischen und Kolonialwaren noch unglaublich erhöht ward, während der Handel vernichtet war und 320 Seeschiffe im Hafen vermoderten. Bourienne allein ward von der Stadt für Gefälligkeiten mit 558 000 Franken, von der Kaufmannschaft mit mehreren Millionen bestochen, und die Tafel eines einzigen, sich uneigennützig nennenden Generals kostete in sechs Monaten gegen 200 000 Franken. Tie männliche Jugend, französische» Regimentern einverleibt und von französischen Offizieren geführt, folgte der französischen Trommel auf alle europäischen Schlachtfelder. Darin allein blieb den Soldaten der Rheinbundsfürsten ein Vorzug, daß sie wenigstens von deutschen Offizieren befehligt wurden, obgleich die Leitung größerer Trnppen-körper von Napoleon in der Regel französischen Generalen und Marschälleu übertragen ward. Tie Rheinbundstruppen, deren Hilfe Napoleon großenteils die Erfolge der Feldzüge von 1806, 1807 und 1809 verdankte, wurden nach französischem Muster eingerichtet, und mit Ausnahme der Württembergs und Bayern, in beträchtlicher Zahl für die mörderischen Kriege aus der ptyrannischen Halbinsel verwendet, wie später 30 000 oder nach andern Angaben 60 000 Bayern auf den russischen Schneefeldern verbraucht worden sind. Ter stete Ersatz der Verluste erschöpfte die Länder an Menschen und Geld, in deren Lieferung die ganze Bestimmung des Rheinbundes von Napoleon gefunden ward. Tie Unterthanen behandelte er als Stoff, die Fürsten als die mit dessen Herbei-schassung und Zurichtung für seine Zwecke beauftragten Werkzeuge. Der Anteil an der Kriegsbeute, welchen er ihnen zuteilte, ward nach ihren Leistungen bemessen und ermunterte zu stets neuen Anstrengungen auf Kosten der willenlos Beherrschten. Das alte Baud zwischen Fürst und Unterthanen erschlaffte oder löste sich ganz aus durch die steten Veränderungen des Besitzes, das Tauschen und Abtreten von Ländern und Landesteilen, welche auf Napoleons Befehl und nach seinen Vorschriften in raschem Wechsel einander folgten; und der Fürst Primas, der sich die Verwandlung in einen Großherzog von Frankfurt hatte gefallen lassen müssen, ernannte zwei Franzosen, den Kardinal Fesch und den Prinzen Engen Beauharnais, zu seinen Nachfolgern als Erzbischof von Regensburg und Großherzog von Frankfurt. In vielen Fällen waren die neuen Erwerbungen mit bedeutenden Geldopfern an Napoleon und seine Beauftragten verknüpft, und in einem großen Landstrich, namentlich in den hannoverschen Landen und Warschau, behielt der französische Kaiser sich und seinen Generalen Einkünfte der Domänen vor und entzog damit den Regierungen die Mittel der Herrschaft, den Ländern große Geldsummen. Nächst dem Militär und dem Hofe verschlang die geheime Polizei die Geldmittel des Staates. Ihre verächtlichen Leiter suchten und fanden in hohen wie in niederen Ständen käufliche

5. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 65

1898 - Würzburg : Stuber
— 65 — Abgesandten der Bundesfürsten bildeten den Bundestag, der seinen Sitz in Frankfurt a M. hatte und die gemeinsamen Angelegenheiten Deutschlands beraten sollte. 50. König Maximilian I. von Bayern (1799—1825). 1. Maximilian als Kurfürst. Mitten unter den Kämpfen der französischen Republik gegen die europäischen Mächte starb Kurfürst Karl Theodor von Bayern kinderlos, und sein Vetter, Herzog Maximilian Joseph von Pfalz-Zweibrücken, folgte ihm in der Regierung. Damals erlitt das Land durch die vielen Kriege große Drangsale. Im Feldznge von 1800 kämpften die bayerischen Truppen an der Seite Österreichs gegen Frankreich; aber München kam in die Hände der Franzosen, und der Kurfürst mußte aus seiner Hauptstadt fliehen. Für die im Frieden von Lüneville (1801) verlorene Rheinpfalz wurde Bayern auf andere Weise entschädigt. Es erhielt nämlich bei der Säkularisierung (1803) die Hochstifte Würzburg, Bamberg, Eichstätt, Freising und einen Teil von Passau, dazu eine Anzahl Abteien und Reichsstädte. Das pfalzbayerische Gebiet rechts vom Rhein mit Heidelberg und Mannheim dagegen kam au das neue Kurfürstentum Badeu. Weil Österreich und Preußen die deutschen Reichsländer links vom Rheine den Franzosen preisgegeben hatten, und weil Österreich sogar uach dem größten Teile Bayerns strebte*), so ging der Kurfürst ein Bündnis mit Frankreich ein und rettete dadurch feine Selbständigkeit. 2. Erhebung Bayerns zum Königreiche. Als nun im Jahre 1805 ein neuer Krieg Napoleons gegen Österreich und Rußland ausbrach, stellte sich Maximilian auf die Seite Frankreichs. Im Frieden von Preßbnrg wurde Bayern zum Königreiche erhoben und durch weitere Gebiete vergrößert (Tyrol und Vorarlberg, die Reichsstadt Augsburg, die Markgrafschaft Ansbach u. a. m. — Würzburg trat es wieder ab). König Maximilian schloß sich bald darauf dem von Napoleon gegründeten Rheinbünde an und verpflichtete sich, ihn bei jedem künftigen Kriege mit 30000 Mann zu unterstützen. 1806 und *) Kaiser Joseph Ii. machte schon nach dem Tode des Kurfürsten Max Iii. Ansprüche auf Bayern und bot dem Kurfürsten Karl Theodor eiue Vertauschung Bayerns gegen die österreichischen Niederlande mit dem Titel eines Königs an. In einem geheimen Artikel des Friedens von Campo Formio ließ sich Österreich von Napoleon sogar die Abtretung eines großen Teiles von Bayern versprechen. Klemmert und Weickcrt, Bilder a. d. Geschichte. 3. Auflage. 5

6. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 61

1898 - Würzburg : Stuber
— 61 — 3. Zweiter Einfall der Franzosen. Im Jahre 1800 drang wieder ein französisches Heer den Main herauf und besetzte Würzburg nach kurzem Kampfe von neuem. Da die Festung sich nicht ergab, so begann gegen sie ein heftiges Kanonenfener, das die brave Besatzung unausgesetzt erwiderte. In einem glücklich durchgeführten Ausfalle fügten die Verteidiger dem Feinde sogar große Nachteile zu. Da machte ein Waffenstillstand und bald darauf der Friede von Lüne-ville (1801) dem Kampfe ein Ende. Die tapferen Besatzungstruppen mußten die Festung räumen, durften aber mit Ehren abziehen. 4. Aufhebung des Fürstbistums Würzburg. Infolge des Friedens von Lüneville wurde das Fürstbistum Würzburg gleich den anderen geistlichen (Gebieten Deutschlands aufgehoben und mit Bayern vereinigt. Am 3. September 1803 nahmen die bayerischen Truppen Besitz von Stadt und Land, und am 28. November verabschiedete sich der letzte Fürstbischof Georg Karl Freiherr von ,^-echen-bach durch ein öffentliches Schreiben von feinem Volke. 1806 trat Bayern das würzburgifche Gebiet an den vormaligen Großherzog Ferdinand von Toskana ab; derselbe nannte sich nun „Großherzog von Würzburg" und residierte im Würzburger Schloß. Durch Beschluß des Wiener Kongresses dagegen fiel das Gebiet im Jahre 1815 wieder an Bayern zurück. Von dieser Zeit an bildet es mit dein von Kurmainz herübergekommenen Fürstentums Aschaffenburg den Haupt-teil des Kreises Unterfranken und Aschaffenburg. 48. Napoleons Gewaltherrschaft in Deutschland (1800—1813.) 1. Zustände in Deutschland. Als die französische Revolution aus-brach, sah es in Deutschland übel aus. Die Uneinigkeit zwischen den zahlreichen Fürsten war ärger als je. Die Macht des Kaisers war gleich Null, und die Reichsfürsten regierten völlig unumschränkt. Der siegreiche Napoleon benützte die Uneinigkeit, um Deutschland in seine Gewalt zu bekommen. Er schürte den Neid und die Zwietracht der Fürsten und bezwang sie dann einzeln. 2. Die Säkularisation.^) Im Jahre 1800 kam es zu einem neuen Kriege zwischen Frankreich und Österreich, um den sich Preußen gar nicht kümmerte. Die vereinigten Österreicher und Bayern wurden von Napoleon besiegt und mußten im Frieden von Lüneville 1801 das linke Rheiuuser den Franzosen überlassen. Die deutschen Fürsten, welche hiebei Land abtreten mußten, wurden durch Säkularisierung der geistlichen Fürstentümer, Stifte und Klöster, sowie durch Aufhebung der kleinen Reichsstände (Reichssürsteu und Reichsstädte) ent- *) Säkularisation = Verweltlichung, d. i. Verwandlung geistlicher Gebiete in weltliche.

7. Wiederholungs- und Übungsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 132

1888 - Langensalza : Beyer
132 Iii. Teil: Die neuere Zeit. it. Chr. 1799 1800 1801 1802 1803 1803 Napoleon stürzt die Direktorial-Regierung in Frankreich. Er wird erster Konsul auf 10 Jahre. Ein Senat von 80 Mitgliedern wird ernannt. In den Departements werden Präsekten als Verwaltungsbeamte eingesetzt. Napoleon setzt den Krieg gegen die zweite Koalition in Italien fort. Er zieht über den grossen Bernhard und siegt über Melas in der Schlacht bei Marengo. Unterdessen führt General Moreau den Krieg in Deutschland und schlägt die Österreicher unter dem Erzherzog Johann in der Schlacht bei Hohenlinden. Der Frieden zu Luneville. Das linke Eheinufer wird an Frankreich abgetreten. Deutschland erleidet dadurch einen Verlust von 1150 □ Meilen und von 3j/2 Millionen Einwohnern. Napoleon wird Konsul auf Lebenszeit und ändert abermals die Verfassung Frankreichs. Stiftung des Ordens der Ehrenlegion. Ausarbeitung des „Code Napoleon“ wird begonnen. Napoleon schließt ein Konkordat mit dem Papst Pius Vii. über die Herstellung der katholischen Kirche in Frankreich ab. Der Reichsdeputations-Hanptschluss setzt die Entschädigungen und Besitzveränderungen der deutschen Fürsten fest. Die geistlichen Besitzungen werden säkularisiert. Nur das Kurfürstentum Mainz bleibt bestehen. Von den 48 Reichsstädten bleiben nur noch 6 bestehen, die drei Hansastädte Hamburg, Lübeck, Bremen nebst Frankfurt a/M., Augsburg und Nürnberg. Die Zahl der deutschen Kurfürsten wird um 4 vermehrt: Hessen, Baden, Württemberg und Salzburg. Preussen erhält die Bistümer Paderborn, Hildesheim. Erfurt und das Eichsfeld, einen Teil von Münster, die Abtei Quedlinburg und die Reichsstädte Nordhausen, Mühlhausen und Goslar. Besonders vorteilhaft vergröfsert werden Bayern, Baden und Württemberg. Napoleon, der nach kurzem (zu Amiens geschlossenen) Frieden wieder mit England im Kampfe ist, besetzt 1 Hannover.

8. Wiederholungs- und Übungsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 134

1888 - Langensalza : Beyer
134 n. Chr. 1805 26. Dez. 1806 1806unb 1807 9. Oktober 1806 10. Oktober 14. Oktober Iii. Teil: Die neuere Zeit. Friede zu Prefburg. Österreich verliert Venedig und tritt Tirol und Vorarlberg an Bayern ab. Es erhält Salzburg. Bayern und Württemberg werden Königreiche. Napoleon stiftet den Rheinbund und wird dessen Protektor. Kaiser Franz Ii. legt die deutsche Kaiserkrone nieder. Auflösung des deutschen Reiches. — Napoleons Bruder Louis Napoleon wird König von Holland. Napoleons Schwager Murat wird Herzog von Cleve und Berg. — Preußens unglücklicher Krieg gegen Napoleon. Die preußische Kriegserklärung. Grunde: a) Napoleon hat den Rheinbund gestiftet und arbeitet Preußen entgegen, als dieses die norddeutschen Staaten zu einem Bunde vereinigen will. b) Er hat vertragswidrig Wesel annektiert, und sein Schwager Murat hat die preußischen Abteien Elten, Essen und Werden besetzt. c) Er unterhandelt im Geheimen mit England, dem er das eben an Preußen gefallene Hannover wieder verschaffen will. d) Er will der Forderung Preußens, seine Truppen aus Süddeutschland zu entfernen, nicht Folge leisten. Preußens Lage: Es hat ein aus fremden Söldnern bestehendes Heer, das mangelhaft gerüstet und der neueren Kriegskunst Napoleons nicht gewachsen ist. Die Führer waren zum Teil unfähig. Preußen steht ziemlich isoliert den überlegenen Streitkräften Napoleons gegenüber. — Rußlands Hilfe ist noch fern. England ist unwillig über den Verlust Hannovers. — Die Vorhut des preußischen Heeres wird in dem Gefecht bei Saatfeld geschlagen. Prinz Louis Ferdinand fallt. In der Doppelschlacht bei 3cna und Auerstadt wird die preußische Hauptarmee vollständig geschlagen. Bei Jena Fürst Hohenlohe gegen Napoleon. Bei Auerstädt Ferdinand v. Braunschweig gegen Davoust.

9. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. XXXVI

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Zeittafeln. Xxxvi Ii. 6. ®. 1808 1809 1810 r schulden. Napoleon in Spanien; Nieder- lage der Insurgenten. Das ehemalige mainzische Erzdomkapitel tritt an die Stelle des Regensburger und wird reichlicher do- tirt. Friedensunterhandlung zwischen Groß- britannien dauert fort. Christian Vii. von Dänemark st Friedrich Vi. König. Krieg mit England und Schweden. Revolution in Konstantinopel. Mustava Bairaktar. Neuer Krieg zwischen Oestreich und Frankreich sammt dem Rheinbunde. Tapferkeit der Baiern und Würtemberger vorzüglich bey Eckmühl. Schlachten bey Aspern, Eßlingen, Wagram. Waffenstillstand zu Znaym. Erzherzog Karl dankt ab. Aufstand im Tyrol. Andreas Hofer. Schill. Dörn- berg. Oels. Friede zu Wien. Jllyrische Provinzen. Engländer auf Walcheren. Spanien. Fall von Saragoffa. Schlacht bey Talavera. Senatus- Confülc über die Aufhebung der Ehe Napoleons. Friede zwischen England und der Pforte. Revo- lution in Schweden. Aufhebung der welt- lichen Macht des Papstes. Bannstuch ge- gen Napoleon und seine Anhänger. Hay- den, Pfeffel, Schlözer, I. v. Müller, Fourcroy sterben. Senatus - Consult über die Vereinigung Roms. König von Rom. Großherzogthum Frank- furt; Eugen erblicher Nachfolger. Napo- leons Vermählung mit Maria luise von Oestreich. Friede mit Schweden. Thron- entsagung des Königs von Holland. Ver- einigung Hollands mit Frankreich. Brand im Ballsaale zu Paris. Fortschritte der Fran-

10. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 194

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
ij4 Dom Anfänge der französischen Revolution I. n. C. G. zu Kutusow. Den 2ten December er- 1/89 "»817- folgte die entscheidende Schlacht bey Au- ^ fterlitz. Diese ward aus Unverstand der russischen Befehlshaber unternommen, und ohne Zu- sammenhang und ohne Kenntnis des Terrains schlecht ausgeführt. Schon um 1 Uhr Nachmittags hatte Na- poleon nach großen! Blutvergießen den vollständigsten Sieg erfochten, und schrieb nun, nach geschloffenen; Waffenstillstände, der sich auch auf deö Erzherzogs Karl'') Armee erstreckte, folgenden Frieden in Preß- 26. Dcc. bürg vor: j) Franz Ii. erkennt nicht nur alle Lande Italiens, welche vor dem gegenwärtigen Tractate Frankreich einverleibt worden, als völliges Eigenthum deffel- den, wie auch Napoleons Verfügungen mit Piom- bino und Lucca als giltig, sondern auch den Kaiser der Franzosen als König von Italien, und tritt an dieses Königreich seinen Antheil am ehemaligen Ve- netianischen ab. 2) Werden von ihm die Kurfür- sten von Baiern und Würtemberg, welche sich den Königstitel beygelegt hatten, ohne jedoch aufzuhö- ren, Mitglieder des deudchen Reicks zu seyn, in die- ser Eigenschaft anerkannt, und Baiern die Mark- grafschaft Burgau mit Zugehör, das Fürstenthum Eichstädt, der falzburgifche 2lntheil am Passaui- schen, Tyrol mit Brixen und Trient, die 7 vorarl- bergischen Herrschaften, die Grafschaften Hohen- ems, Königsegg und Rothenfels, die Herrschaften Tetnang und Argen mit der Stadt und dem Gebiete Lin- Dieser Prinz hatte noch die Ehre der österreichischen Waf- fen in diesem verderblichen Kriege gerettet: in den letzten Ta- gen des Ociobers hatte er einen dreytägigcn blutigen Kampf mit Massena tapfer bestandet»; kam aber jü spat, um sei- nem Vaterlande zu nützen!
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