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1. Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus - S. 45

1909 - Leipzig : Deichert
C. Der Peloponnesische Krieg. 45 Meeres her nach Athen Getreide bringen sollten. Sodann vernichtete er die athenische Flotte an der Mündung des sogenannten Ziegenflusses, Äg 0 sp 01ami (405 0. Ehr.), und nun sonnte feine Macht ihn mehr hindern, Athen auch von der Seeseite her einzuschließen. Fünf Monate lang trotzte die Stadt der Belagerung, dann mußte sie, vom Hunger bezwungen, sich ergeben (404 v. Chr.). 4. Der Friede. Athen war in dem langjährigen Ringen vollständig unterlegen und mußte sich den Frieden gefallen lassen, den der Sieger ihm bestimmte. Die Mauern des Piräus wie auch die langen Mauern wurden geschleift, der Rest der Kriegsflotte außer 12 Schiffen mußte an Sparta ausgeliefert werden, und Athen wurde gezwungen, auf allen überseeischen Besitz zu verzichten und in die peloponnesische Bundesgenossenschaft einzutreten. 5. Die dreißig „Tyrannen". Während die Athener in dem abgelaufenen Kriege gegen die äußeren Feinde sich hatten wehren müssen, waren auch in der Bürgerschaft selbst zwischen den Aristokraten und den Demokraten wiederholt Streitigkeiten ausgebrochen. Jene waren überwiegend zum Frieden geneigt und meinten, daß man mit Sparta sich aussöhnen müsse; diese dagegen wollten den Krieg bis aufs äußerste führen. Als nun nach dem Friedensschlüsse die Spartaner in Griechenland die Allgewalt bekamen, errangen auch in Athen die Aristokraten die Übermacht über die Demokraten. Unter dem Schutz des Admirals Lysander und seiner Flotte, die in den Piräus einfuhr, setzten sie es durch, daß 30 Männer ernannt wurden, die dem Staate eine neue Verfassung geben sollten. Bald errangen diese unbedingte Gewalt über das Volk und übten eine grausame Herrschaft aus, wobei sie durch eine spartanische Besatzung, die auf der Burg lag, unterstützt wurden. Ihre Gegner nannten sie dayer die „dreißig Tyrannen'' oder auch „d i e Dreißig". Iii. Die Zeit des schwankenden Übergewichts. Jene Zeit bietet ein überaus trauriges Bild in der griechischen Geschichte. Der Staat, der in den Befreiungskriegen für die Unabhängigkeit des Hellenentums mit Macht und glänzendem Erfolge eingetreten war, war zu Boden geworfen. Sein Besieger war Sparta, das immer das eigene Interesse höher gestellt hatte als das gemeinsame Vaterland und das im Kampfe gegen Athen den alten Erb-

2. Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus - S. 57

1909 - Leipzig : Deichert
b. Alexander der Große. 57 2. Als nun aber Alexander sich zunächst gegen die nördlichen Stämme in seinem väterlichen Reiche wandte und sich die irrige Nachricht in Griechenland verbreitete, er sei in unglücklichen Kriegen gefallen, da kam es an einigen Stellen in Griechenland zu offener Empörung, namentlich in Theben und Athen. Schnell erschien hierauf der junge König und vollzog an Theben ein furchtbares Strafgericht. Die Stadt wurde vollständig zerstört. Athen erhielt Verzeihung, da es sich rechtzeitig freiwillig unterwarf. 2. Die (Eroberung Asiens. 1. Persische Zustände. Das persische Reich, gegen das jetzt Alexander einen vernichtenden Krieg unternahm, war nicht mehr von jener Macht und Stärke, die es vorher gehabt hatte. Das hatte schon der Kriegszug des jüngeren Cyrus, sowie der Rückmarsch der 10 000 Griechen bewiesen. Die Könige ließen sich in der Regierung vielfach von Frauen und Günstlingen leiten, die unzufriedenen unterworfenen Volksstämme machten Ausstände, die mit Grausamkeit unterdrückt wurden und neue Erbitterung hervorriefen, die Satrapen hatten zum Teil eine durchaus selbständige Stellung eingenommen und vererbten ihr Amt auch auf ihre Kinder, die militärische Macht des Staates beruhte auf Söldnerheeren, die vornehmlich aus Griechen bestanden und von Griechen befehligt wurden. Das alles schwächte den Staat und verminderte seine Fähigkeit zum Widerstände. 2. Die Unterwerfung Kleinasiens. Im Jahre 334 v. Chr. überschritt Alexander mit einem Heere von 30 000 Mann zu Fuß und 4500 Reitern den Hellespont und schlug am Granikus (einem Flusse, der in das Marmarameer fließt) die ihm entgegentretenden Satrapen in entscheidendem Kampfe. Dann zog er an der Westküste Kleinasiens entlang und brachte den dortigen Griechen die Befreiung von der persischen Herrschaft. Von der Südküste ans machte er hierauf einen großen Bogen in das Innere, erreichte aber das südliche Meer wieder bei Cilicien. Hier erkrankte er in der Hauptstadt Tarsus nach einem Bade, das er in dem Flusse Cydnus genommen hatte, so daß sein Leben in Gefahr schien. Nachdem er dann aber durch die Kunst seines Arztes Philipp gerettet worden war, zog er weiter und schlug den Großkönig Dariuskodomannus i. I. 333 v. Chr. bei I s s u s. Jetzt wurde auch aus den Inseln die Perserherrschaft durch die mazedonischhellenische Flotte beseitigt.

3. Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus - S. 25

1909 - Leipzig : Deichert
a. Die Zeit der Perserkriege. 25 5. Der erste Perserzug 492 v. Chr. Des Darms schon lange bestehender Wunsch, seine Herrschaft auch nach Europa auszudehnen, wurde jetzt noch durch das Verlangen gesteigert, an den Staaten Athen und Eretria dafür Rache zu nehmen, daß sie ihre Stammesgenossen in Asien unterstützt hatten.*) Schon im Jahre 492 schickte er deshalb den Mardonius, einen seiner Verwandten, mit einem großen Heere und einer starken Flotte nach Europa, um zunächst Thrazien zu unterwerfen. Aber die Schiffe scheiterten am Vorgebirge A t h o s, und Mardonius kehrte wieder nach Asien zurück. 6. Der zweite Perserzug 490 v. Chr. Ehe nun Darms einen neuen Kriegszug ins Werk setzte, schickte er Boten nach den Inseln und dem griechischen Festlande und forderte von den Bewohnern „Erde und Wasser", die Zeichen der Unterwerfung, die auch von vielen gewährt wurden.**) Dann sandte er unter Datis und Artaphernes eine starke Flotte gegen Griechenland, um die ungehorsamen Staaten zu züchtigen. Die Insel Naxos wurde erobert, die Stadt Eretria, gegen deren Bewohner Darms besonders erbittert war, wurde zerstört, und ihre Einwohner mußten als Sklaven nach Asien gehen. Dann landete die persische Flotte auf der gegenüberliegenden Küste von Attika, und die Heeresmasse wurde ans Land gesetzt, um nun auch die zweite der schuldigen Städte, Athen, zu bewältigen. 7. Die Schlacht bei Marathon 490 v. Chr. Die Athener standen in diesem Kampfe gegen den mächtigen Gegner fast allein da. Eine Hilfstruppe aus Sparta kam erst, nachdem die Entscheidung gefallen war, und von den übrigen griechischen Staaten leistete nur Platää in Böotien mit einem kleinen Heere Zuzug. Aber man verlor in der bedrohten Stadt den Mut nicht. M i l -tiades, der vordem ein Fürst in Thrazien gewesen und vor dem Eindringen der Perser nach Athen gewichen war, wurde in die Zahl der 10 Strategen oder Feldherrn gewählt, und dieser riet seinen Landsleuten, den Feind nicht hinter den Mauern Athens zu erwarten, sondern ihm mutig entgegenzugehen. Dies geschah, und nun errangen *) Als die Nachricht von der Niederbrennung von Sardes nach Snsa kam, soll Darins zuerst die zornige Frage getan haben, wer denn jene Athener seien, die ihm seine Stadt verbrannt hätten. Dann schoß er einen Pfeil in die Lust und bat die Gottheit um Rache und beauftragte einen Sklaven, ihm jeden Tag beim Mahle den Namen der verhaßten Athener zuzurufen. **) In Athen freilich stürzte man die Boten des Königs in die Schlucht hinab, in die man sonst Verbrecher zu stoßen pflegte, und in Sparta warf man sie in einen Brunnen, „damit sie sich von dort Erde und Wasser holten".

4. Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus - S. 27

1909 - Leipzig : Deichert
a. Die Zeit der Perserkriege. 27 meinte aber, daß man die Perser schon zur See besiegen müsse, um sie von dem Heimatlande fern zu halten, und darum bewog er seine Landsleute, daß sie von den Einkünften der Silberbergwerke in Lanrion eine große Flotte bauten. Um dieser Flotte nun eine genügende Unterkunft zu bieten, wurde der Piräus, der Hafen Athens, mit einer Mauer umgeben und so zu einem großen, geschützten Kriegshafen gemacht. So wurde Athen die erste Seemacht Griechenlands und dadurch berufen, in der Folgezeit die erste Rolle in der griechischen Geschichte zu spielen. 12. Der Ostrazismus des Aristides. Mit den Plänen des Themistokles war aber ein anderer edler und vaterlandsliebender Mann in Athen nicht einverstanden, nämlich Aristides. Dieser meinte, daß der Staat vornehmlich sein Landheer verstärken sollte, und weil er nun in den Volksversammlungen den Anträgen des Themistokles entgegentrat, so wurde er (483 v. Chr.) durch den Ostrazismus auf 10 Jahre verbannt. 13. Der dritte Perserzug. Des Ferres Rüstungen. Nachdem Darius im Jahre 485 v. Chr. gestorben war, übernahm sein Sohn Xerxes die ihm von seinem Vater hinterlassene Aufgabe, das kleine Griechenvolk unter die Perserherrschast zu bringen. Um nicht wieder einen Mißerfolg zu erleiden, traf er die umfassendsten Vorbereitungen. Die Ufer des Hellespont ließ er durch zwei Brücken miteinander verbinden, damit er das Landheer bequem auf die europäische Seite führen könnte. Da, wo der östliche Arm der Halbinsel Chalcidice sich von dem Hauptteile absondert, ließ er einen Kanal graben, damit seine Schiffe die Umfahrt um den stürmischen Athos -berg vermeiden könnten. Das Landheer sollte an der thrazischen und mazedonischen Küste entlang nach Griechenland marschieren und die Flotte immer in seiner Nähe bleiben, um mit ihm gemeinschaftlich zu kämpfen. Darum wurden auch Straßen durch Thrazien und Mazedonien instand gesetzt und allenthalben zur Beköstigung des großen Heeres Vorratshäuser angelegt. Wie groß das Heer war, das Terxes nach Griechenland führte, ist nicht sicher zu ermitteln; jedenfalls war es den griechischen Streitkräften um vieles überlegen. 14. Der Aufmarsch zur ersten Schlacht. Im Sommer des Jahres 480 v. Chr. drang nun Lerxes unaufhaltsam durch Thrazien und Mazedonien nach Griechenland vor. Die Herrscher von Thessalien in Nordgriechenland unterwarfen sich ihm, und erst bei feinem Einmärsche nach Mittelgriechenland stieß er auf einen nachhaltigen Widerstand der Griechen. Die Haupteingangsstraße aus Nord- nach Mittel-

5. Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus - S. 29

1909 - Leipzig : Deichert
a. Die Zeit der Perserkriege. 29 sonstigen Habe auf die Inseln Salamis und Ägina, und die wehrfähige Mannschaft stieg zu Schiffet) _ Während nun das peloponnesische Landheer sich auf dem ^sthmus verschanzte, überschwemmten die feindlichen Herresmassen dav von Verteidigern entblößte Mittelgriechenland, verwüsteten insbesondere Attika und zerstörten Athen und ließen es samt allen Tempeln und Heiligtümern in Flammen aufgehen. 17. Im Sunde von Salamis. Die griechische Flotte, deren Hauptteil von athenischen Fahrzeugen gebildet wurde, lag in einer Stärke von etwa 350 Schiffen in der Meeresbucht zwischen Attika und der Insel Salamis. Die Perser, die ungefähr 500 Schiffe halten, schlossen sie von Osten her ein. Unter den griechischen Heerführern riet man, die Schlacht mit dem übermächtigen Feinde zu vermeiden und sich auf den Peloponnes zurückzuziehen. Themistokles aber wies darauf hin, daß man nirgends einen günstigeren Kampfplatz stnden werde, da der Feind in dem engen Sunde seine Überzahl nicht ausnutzen könnte. Nachdem der Athener auf diese Weise seine Landsleute dahin gebracht hatte, daß sie sich zum Kampfe entschlossen, mußte er dafür sorgen, daß nicht etwa Xerxes in Rücksicht auf die Ungunst der Lage von einem solchen abstehe. Darum schickte er ihm ein Schreiben, in dem er ihm mitteilte, daß die Griechen uneinig und mutlos seien, so daß er sie, wenn er jetzt angreife, leicht besiegen könne. Hierdurch ließ sich Xerxes bewegen, die Schlacht zu unternehmen; er sperrte insbesondere den Ausgang nach Osten, indem er die vorliegende Insel Psyttaleia besetzte, und sandte auch ein Geschwader ab, um den Griechen den Ausweg durch den Sund nach Westen zu versperren. 18. Die Schlacht bei Salamis. 480 v. Chr. So kam es zur Schlacht. Die Perser kämpften mit besonderem Mute; denn ihr König schaute von einem ant Ufer stehenden Throne ans zu. Aber die athenische Flotte, von Themistokles geführt, überwand den gefährlichsten Gegner, die phönizische. Und die Perser waren bei der Enge des Raumes zu einer Masse dicht zusammengedrängt; sie gerieten in Verwirrung und unterlagen ihren Gegnern. Die auf Psyttaleia befindlichen Perfer wurden von Aristides, der aus der Verbannung zurückgekehrt war, und dem von diesem geführten Ho-plitenheere niedergemacht. *) Themistokles soll einen delphischen Orakelspruch, man solle sich hinter hölzernen Mauern verteidigen, in dieser Weise gedeutet haben.

6. Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus - S. 33

1909 - Leipzig : Deichert
a. Die Zeit der Perserkriege. 33 günstigte Männer wie Aristides und Cimon. Themistokles aber wurde wegen des Zwiespaltes, in dem er zu diesen Männern stand, durch den Ostrazismus (nach 472 v. Chr.) verbannt. Ja, die Athener gingen noch weiter. Als die Spartaner angebliche Beweise dafür brachten, daß er Griechenland an den Perserkönig verraten habe,*) verurteilte man ihn in seiner Abwesenheit zum Tode. Nach mancherlei Irrfahrten floh er zu dem König von Persien, dem Sohne des inzwischen verstorbenen Köuigs Terxes. Der nahm ihn freundlich auf und gab ihm die Herrschaft über drei Städte in Kleinasien; dort ist er ruhmlos gestorben. *) Der Spartaner Pausanias hatte 2 Jahre nach dem Siege bei Platää mit Hilfe der hellenischen Bundesflotte die Städte am Hellespont von der persischen Herrschaft befreit und zuletzt auch Byzanz am Bosporus erobert. Hier trat er nun in Unterhandlungen mit den Persern und bot dem Könige seine Hilfe zur Unterwerfung der Hellenen unter die persische Herrschaft an. Wie er so verräterisch mit dem Feinde unterhandelte, war er zugleich stolz und hochfahrend gegen die anderen Befehlshaber griechischer Schiffe, die sich deshalb alle unter den Befehl des athenischen Feldherrn Aristides stellten. Als die Spartaner von diesen Vorgängen Kunde erhielten, riefen sie Pan» sanias in die Heimat, damit er sich verantwortete. Da er nun aber hier die Unterhandlungen mit den Persern fortsetzte, wurde er entdeckt, und als er verhaftet werden sollte, floh er in einen Tempel. Dieser bot nach dem Glaubeu der Griechen ihm eine Zuflucht, ein Asyl, von dem er mit Gewalt nicht entfernt werden durste. Die Spartaner aber vermauerten den Raum, in dem er sich aufhielt, und so ging er durch Hunger jämmerlich zugrunde. Dieses schandbare Benehmen des Pausanias gereichte natürlich auch den Spartanern zur Schande und zum Schaden. Um nun zu beweisen, daß auch bei athenischen Heerführern eine ähnliche Gesinnung sich zeige, behaupteten sie, Themistokles sei an dem Unternehmen des Pausanias beteiligt gewesen. Themistokles hatte sich, nachdem er durch den Ostrazismus verbannt war, nach Argos begeben. Jetzt, nachdem er zum Tode verurteilt war, konnte er in Griechenland überhaupt nicht mehr bleiben. Er floh deshalb erst nach der Insel Korcyra und dann zu Admet, dein Könige der Molosser, in Epirus- Dieser nahm ihn freundlich auf. Aber spartanische Gesandte forderten von dem Könige die Auslieferung des Flüchtlings, und dieser rettete sich nun über die Gebirge des Landes an das Ägäische Meer (nach Pydna), von wo er heimlich nach Ephesus in Kleinasien kam. Von hier aus bot er dem neuen Perserkönig Artaxerxes seine Dienste an, die dieser mit Freuden annahm. Er ging hierauf nach Susa und wurde der Berater des jugendlichen Herrschers. Dieser hatte die Absicht, unter des Themistokles Führung ein neues gewaltiges Kriegsunternehmen gegen Griechenland ins Werk zu setzen. Vorher mußte er noch einige Aufstände im Lande dämpfen, und inzwischen starb Themistokles. Es wird erzählt, daß seinem Wunsche gemäß Freunde heimlich und in der Nacht seinen Leichnam auf heimischem Boden bestattet hätten. Hellwig, Lehrbuch der Geschichte für höhere Schulen. Unterstufe. 3

7. Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus - S. 38

1909 - Leipzig : Deichert
38 Ii. Von den Perserkriegen bis 404 t>. Chr. Seebund, der die Inseln und die Küste des Agäischen Meeres umfaßte, und die Korinther unterstützte der Bund der pelo-ponnesischen Staaten, sowie in Mittelgriechenland namentlich die Böotier und die Phocier. 2. Der Kriegsplan des Perikles. Perikles hatte den Krieg schon lange erwartet. Er war überzeugt, daß die Athener mit ihrem Landheere den Truppen der Peloponnesier nicht gewachsen waren und sie deshalb eine Landschlacht vermeiden mußten. Deshalb traf er Anordnungen, daß die Landbevölkerung Attikas Haus und Hof verließ und in der Stadt Athen zwischen den langen Mauern Unterkunft suchte, wo sie durch Lebensmittel, die man über das Meer her einführte, leicht verpflegt werden konnte. Während dessen sollte die athenische Flotte die Häfen des Peloponnes sperren und die Küsten daselbst verheeren, so lange bis die Feinde von ihren Kriegszügen nach Attika abließen und sich zum Frieden verständen. 3. Die ersten Jahre des Krieges. Der Krieg spielte sich zu Anfang in der Weise ab, wie Perikles erwartet hatte. Peloponne-sische Heere fielen unter Führung des spartanischen Königs Archi-d a m u s in Attika ein und verheerten das Land, konnten aber freilich der durch ihre starken Mauern verteidigten Stadt keinen Schaden zufügen. Währenddem brandschatzten athenische Schiffe die Küsten des Peloponnes. 4. Unzufriedenheit in Athen. Die Athener errangen indes mit ihrer Flotte nur teilweise Erfolge (Epidaurus wurde von Perikles vergeblich belagert, Potidäa widerstand allen Angriffen), und die nach der Stadt geflüchtete Bevölkerung Attikas war über ihr Schicksal sehr ungehalten. Der attische Boden wurde weniger zu Getreidebau als zur Kultur des Weinstockes, der Olive und des Feigenbaumes verwendet. Wenn nun diese Gewächse von den Feinden niedergebrannt wurden, so verloren die Bewohner nicht nur die Ernte eines Jahres, sondern waren aus lange Zeit in ihrem Erwerbe geschädigt. 5. Die Seuche. Hierzu kam noch ein größeres Unglück. Im Jahre 430 v. Chr. brach in der Stadt eine ansteckende Seuche aus, die unter den dichtgedrängten Einwohnern zahlreiche Opfer forderte. Bis zum Jahre 426 v. Chr. raffte sie unter der wehrhaften Bevölkerung Attikas den vierten Teil dahin. 6. Der Ausgang des Perikles. Unter dem Eindruck all dieses Unglücks richtete sich die allgemeine Erbitterung gegen Perikles. Seine

8. Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus - S. 43

1909 - Leipzig : Deichert
c. Der Peloponnesische Krieg. 43 etwa 40 000 Menschen an Zahl — traten ihn an und wurden dabei von den Feinden unaufhörlich angegriffen. Um dem einigermaßen entgegentreten zu können, teilte sich das athenische Heer. Demosthenes blieb mit einem Teile zurück und wandte sich gegen die Verfolger. Aber er wurde besiegt und mit 6000 Mann gefangen genommen. Das übrige Heer unter Nicias kam endlich am sechsten Tage nach unsäglichen Mühseligkeiten an den A s i n a r u s f l u ß. Vom brennenden Durfte gequält, stürzten sich die Mannschaften in dessen kühle Fluten, wurden hier aber von den rings verteilten Feinden überfallen. Ein Teil von ihnen fand den Tod, die übrigen, unter ihnen Nicias, wurden gefangen genommen. 11. Das Ende. Nicias und Demosthenes, die der tapfere Gylippus gern gerettet hätte, wurden von den Syrakusanern hingerichtet. Ein Teil der Gefangenen wurde als Sklaven verkauft, nachdem ihnen das syrakusanische Wappen — ein springendes Roß — auf die Stirn gebrannt war. Die übrigen — es waren noch mindestens 7000 — wurden in die Steinbrüche hinabgelassen, wo die meisten von ihnen durch Hitze, Kälte, Hunger, Durst und Wunden umkamen. Athens Land- und Seemacht war vernichtet. 3. Der Deceleische Krieg (^3—^040.*) 1. Das Eingreifen der Perser. Als so die Macht der Athener völlig gebrochen erschien, sielen die Bundesgenossen allenthalben von ihnen ab, da sie ihre Herrschaft schon lange unwillig ertragen hatten, und Sparta sah nun die Stunde für gekommen, in Der es den lange bekämpften Feind endlich vernichten könnte. Die sizilischen Griechen und die bisherigen Bundesgenossen Athens stellten ihm eine Flotte zur Verfügung, und Geld erhielt es von dem Perserkönige, dem es dafür dieherrschastüber die Griechen aus dem kleinasiatischen Fe st lande überließ. Es gab damit also zum Teil die Errungenschaften der Perserkriege preis. Die persische Hilfe hatte vornehmlich Tissaphernes zu leisten, der in Kleinasien Statthalter war und in Sardes residierte. Dieser aber hatte nicht die Absicht, die Athener völlig vernichten zu lassen, weil sich dann die Macht der Spartaner und ihrer Verbündeten gegen ihn wenden konnte. Darum suchte er die Geldzahlungen an Sparta möglichst zu verringern und war auch sonst ein unzuverlässiger Bundesgenosse. *) So wird der letzte Teil des Krieges genannt, weil während desselben die Spartaner von dem besetzten Decelea ans Attika verwüsteten.

9. Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus - S. 24

1909 - Leipzig : Deichert
24 Ii. Von den Perserkriegen bis 404 v. Chr. und nur mit Mühe sich wieder nach Asien gerettet hatte (i. I. 515 D. Chr.), da erwachte bei den kleinasiatischen Griechen das Verlangen, die drückende Perserherrschaft zu beseitigen. Unter der Führung des Herrschers von Milet, Aristagoras, erhoben sich zunächst die Ionier, denen sich die Anwohner des Hellesponts und des Mar-marameereg, sowie die Städte auf Cypern anschlossen. Man verjagte in den Städten die von den Persern eingesetzten Herrscher und erklärte sich für frei. o. Das Mutterland. Aber die fleinasiatischen Griechen konnten auf den ^ieg nur rechnen, wenn ihre Stammesverwandten in dem Mutterlande sich ihnen anschlössen. Aristagoras reiste deshalb nach Sparta, um diesen mächtigsten Staat samt seinen peloponnesischen Verbündeten um Hilfe zu bitten.*) Dieser aber versagte sie so gut wie sonst alle anderen Griechen, und nur Athen schickte 20, Eretria auf Euböa aber 5 Schiffe den Landsleuten in Asien zu Hilfe. 4. Der Verlauf und Ausgang des Aufstandes. Anfangs verlies die Unternehmung für die Griechen Kleinasiens günstig. Da die flotte der Perser zum größten Teile aus den Schiffen ihrer griechischen Untertanen bestand, so verloren sie jede Herrschaft zur See, und auch auf dem Lande rückte die griechische Streitmacht bis in das Innere von Lydien vor. Dessen Hauptstadt Sardes wurde erobert. Als aber diese Stadt in Flammen ausgegangen war, mußten sich die Griechen vor den anrückenden Perserheeren zurückziehen, und der König Darius konnte in einigen Jahren das Festland seiner Macht wieder völlig unterwerfen. Endlich gelang es den Perfern, mit einer Flotte, die neu gebildet war, die griechischen Schiffe im Hafen von Milet einzuschließen und völlig zu vernichten. Diese Stadt, sowie die Städte auf den Inseln wurden nun erobert, wobei die Einwohner teils getötet, teils in die Sklaverei verkauft wurden (494 v. Chr.), und die persische Herrschaft war fortan drückender als zuvor. *) Aristagoras stellte dem spartanischen Könige K l e o m e n e s eindringlich das Vorteilhafte des Kriegszuges vor Augen. Die Perser seien verweichlicht und feige, dabei schlecht bewaffnet und den schwer gerüsteten Griechen in keiner Weise gewachsen. Reiche Beute winke den Siegern auf dem Wege wie in der Residenzstadt Susa. Dabei erläuterte er seine Darstellung durch eine eherne Tafel, auf der die Lage der Städte dargestellt war. Als aber Kleomenes fragte: „Wie weit ist der Weg von der Küste nach Susa?" und Aristagoras antworten mußte „Drei Monate", da forderte ihn der Spartanerkönig ans, noch vor Sonnenuntergang die Stadt zu verlassen.

10. Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus - S. 30

1909 - Leipzig : Deichert
30 Ii. Von den Perserkriegen bis 404 v. Chr. 19. Der Rückzug der Perser. Durch die Niederlage bei Salamis war der ^eldzug zugunsten der Griechen entschieden. Die persische Flotte fuhr nach dem Hellespont zurück, und auch der König trat mit dem größten Teile des Landheeres den Rückzug an.*) Nur ein Teil der großen Armee blieb in Griechenland zurück, um im nächsten Frühjahre den Kamps aufs neue aufzunehmen. 20. Unterhandlungen mit Mardonins. Im Frühjahre 479 b. Chr. suchte nun Mardonins, der Führer des zurückgebliebenen Persischen Heeres, seine Gegner zu trennen. Er bot den Athenern völlige Freiheit, sowie Vergrößerung ihres Landes und den Wiederaufbau der zerstörten Heiligtümer an, wenn sie auf seine Seite treten wollten. Allein die Athener blieben der Sache des gemeinsamen Vaterlandes treu, ) sorderten nun aber von den Spartanern mit Nachdruck, daß endlich zur Hilfe ein starkes peloponnesisches Heer in Mittelgriechenland einrücken sollte. 21. Die Schlacht bei Platää, 479 v. Chr. Zunächst drang Mardonins im Jahre 479 v. Chr. noch einmal in Attika ein, und die Bevölkerung war anss neue genötigt, nach Salamis zu fliehen. Was das erste Zerstörungswerk von Athen übrig gelassen hatte, wurde jetzt vollends vernichtet und das Land aus das furchtbarste verheert. Endlich aber rückte dann ein starkes peloponnesisches Heer unter Pausania§***) über den Isthmus, mit dem sich nun die Aufgebote der von Aristides geführten Athener und der übrigen Staaten Mittelgriechenlands vereinigten. Im ganzen mochte das griechische Heer etwa 70000 Mann zählen, dem aber eine starke Überzahl der Perser gegenüberstand. An dem Nordfuße des Kithärongebirges kam es nun dicht bei der Stadt Platää zur Schlacht, in der die ) Es ttürb berichtet, daß Themistokles eine erneute Botschaft an den Perser-kömg schickte, in der er dessen Mißgeschick bedauerte und ihm riet, schleunigst die Brücken über den Hellespont zu sichern; denn die Griechen hätten im Sinn, sie zu zerstören, um sein ganzes Landheer von der Rückkehr in die Heimat abzuschneiden und dann zu vernichten. "r't ^ui Antrag des Aristides faßten sie folgenden Beschluß und gaben ihn den Persern als Antwort: „Wir wollen kämpfen, solange wir können, und keinen Vertrag mit den Barbaren schließen. Solange die Sonne ihren Lauf nicht ändert, werden die Athener mit Terxes keinen Vertrag schließen. Sie werden sich gegen ihn verteidigen im Vertrauen auf die Hilfe der Götter, deren Tempel und Bilder dir König zerstört hat. Wer aber doch in Zukunft mit den Persern unterhandeln und den griechischen Bund verlassen will, den sollen die Priester mit dem Fluche belegen. **) Dieser war der Vormund des Pleistoanax, des Sohnes des in den Thermopylen gefallenen Königs Leonidas.
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