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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 226

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
226 Hjelmar See) giebt es eine Menge Eisenwerke, Stahl- und Gewehrfabriken, desgl. in Westmanland, das in der Nähe von Sala eine (zumal früher) reiche Silbergrube be- fitzt; noch mehr Dalarne (oder Dalekarlien), das Thalland, ein Gebirgsland mit langen Thälern, dessen Bewohner eigene Nationaltracht und eigenen Dialeet haben und durch Tapferkeit und Patriotismus, Fleiß und Geschicklichkeit berühmt sind. Die Bergwerke bei Falun liefern besonders Kupfer und Blei. c. Aorrland. Norrlaud, d. h. Nordland, ist, mit Einschluß Lapplands, ein rauhes Gebirgsland voll Felsen, Seen und Moore, zum Theil auch noch mit Wäl- dern bedeckt. Die grasreichen Thäler bieten den Herden ein kräftiges Futter. Demnach vorherrschende Beschäftigung? Am Meere? Im S. Gesle, am Flusse gl. N., Fabrik- und Handelsstadt mit 13,000 E. In der nördlicher gelegenen Landschaft Angermanland, von dem Angerman Elf durchflössen, die schöne Waldungen und Weideplätze, auch noch fruchtbares Ackerland besitzt, Hernösand im Bottnischen Busen auf der Insel Hernö, nur klein, treibt Fischerei und Handel. 2. Das Königreich Norwegen. Das Königreich Norwegen chat 5751,48 Qm. und 1,741,621 E. Von diesem Flächeninhalte gehören aber 3000 Qm. der unbewohnbaren Felsen- und Schneewüste an, und 300 Qm. sind von Seen und Fjorden bedeckt. Wie viel bewohnbares Land? Noch viel weniger, nur ca. 130 Qm. eignen sich zum Ackerbau. Grenzen? Seelenzahl der Qm. — 30. Warum hat die ganze Westküste so häufig Regen? Es zerfällt in folgende 5 Stifter. a. Khristiama. Dieses südöstliche Stift reicht vom Skagerrak bis zum Stift von Dront- heim und umfaßt die schon erwähnte Landschaft Hedemark; es ist somit, trotz seiner gebirgigen Natur, Norwegens fruchtbarstes Gebiet; außer Acker- bau bilden Viehzucht und Bergbau die Hauptbeschäftigungen. Christiania, die Hauptstadt des Reichs, liegt in anmuthiger und fruchtbarer Gegend am inneren Ende des schönen Fjords gl. N. Ihre Haupthandelsartikel sind Holz und Eisen. Sie hat 66,000 E. In der Nähe von Kongsberg, südwestlich, ist Norwegens berühmtestes Silberbergwerk, die kleine Stadt selbst hat eine Gewehr- sabrik und eine Münze. Oestlich von der Mündung des Glommen, hart an der Grenze, liegt Frederikshald (Friedrichshall) und dicht bei ihr am Meere auf 130 m. hohem Felsen die Festung Frederikssteen, wo Karl Xii. den 11. Decbr. 1718 in einem Laufgraben seinen Tod fand. b. Christiansand. Das südwestlichste Stift mit Waldungen, Viehzucht und Fischerei. Die Hauptstadt Christiansand mit 10,000 E. hat bedeutenden Handel. c. Im Stift Bergen, nörölich des vorigen, liegt an einem der vielen tief in die Küste einschneidenden Fjorden Bergen, 30,000 E. Norwegens wichtigste Hau-

2. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 263

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
263 umgiebt. Seine Erzlager, die silberhaltigen Bleigänge, die Eisensteingänge im Grauwackengebiete und der Kupserschieser, sowie die Kobalt-, Nickel- und Silbererze der Zechsteinsormation haben von Alters her auf ihm Bergbau und Hüttenwesen, sein Waldreichthum die Köhlerei, seine Gebirgsweiden die Viehzucht hervorgerufen. Der Thüringerwald (§ 32), dessen geognostische Karte so bunt, wie die der ihn umfassenden Staaten, besteht der Hauptsache nach aus Rothliegendem, Steinkohlensormation und Porphyrarten mit schmalem Zechsteinsaume, das Thüringer Becken vorzüglich aus Buntsandstein, Muschelkalk und Kenper. Wo der erstere mit Thon, Gyps und Mergel gemengt ist, wie in der gül- denen Aue zwischen Harz und Kyffhänser und zum Theil im Saalthale, bildet er den fruchtbarsten Boden. Das Eichsfeld, der Hainich, die Hörselberge mit Umgebung, das Land zwischen Ohrdruf, Arnstadt und Plauen (der Gera und Apfelstedt), die Ilm- und Saalplatte, bestehen aus Muschelkalk, der zwar kräftigen (Buchen-) Wald trägt, wo man ihn nicht unkluger Weise abgeschlagen, wie an den Hörselbergen, aber dem Landbau nicht günstig ist und auch dem Wein, der die kahlen Berge bei Jena und Naumburg ziert, keinen sonderlichen Ruf erworben hat. Sehr fruchtbar dagegen ist das aus Keuper (Schichten von Mergel, Kalk, Schieferthon und grauem Sand) bestehende Thüringische Becken. Weit verbreitet ist die Braun- kohlensormatron, besonders mächtig in den Gegenden von Frankenhausen, Artern und Sangerhausen, zwischen Saale und Elster (Weißenfels und Zeitz) und au der unteren Mulde. Nicht weniger wichtig sind die der Zechsteinsormation angehörenden Gyps- und Steinsalz lag er bei Friedrich- roda, Erfurt, Frankenhausen, Kösen, Sulza, Staßsurt, Schönebeck. — Im Gebirge selbst giebt es an mehreren Orten vortreffliches Eisenerz, wie am Mommel- und Stahlberg (2 Stunden von Schmalkalden), Brauneisen- und Magneteisenstein bei Schmiedefeld und Ilmenau (Braunstein) und auf dem Frankenwalde bei Ranis, Saalfeld, Lobenstein zc., Kupfer und Kobalt gleich- falls bei Ilmenau und dem nahen Katterfeld. Daraus läßt sich leicht ein Schluß ziehen auf die Mannigfaltigkeit der Beschäftigung der Bewohner und aus die Bedeutung der Landwirtschaft, der Industrie und des Handels. Historisch ist die Provinz zusammengesetzt aus der Altmark, dem Herzogthum (Bisthum) Magdeburg, dem Bisthum Halber- stadt, der Abtei Quedlinburg, der Grafschaft Mausfeld, dem Eichsfeld mit Stadt und Gebiet von Erfurt, den freien Reichsstädten Nordhausen und Mühlhausen und dem vom Königreich Sachsen 1815 losgelösten Herzogthum Sachsen. 1. Regierungsbezirk Magdeburg. Magdeburg an der westlichen Ausbiegung der Elbe und an der großen Ver- kehrslinie zwischen N. und So. und W. und überdies in fruchtbarer Gegend daher schon als Mitglied der Hansa eine mächtige Handelsstadt. Ihre Bedeutung als solche wird durch eine Menge Eisenbahnen, die wie Radien nach allen Richtungen von ihr ausgehen, in nnsern Tagen noch erhöht. Sie gehört ferner zu deu ersten gewerbs- thätigen Städten Norddeutschlands und hat viele Fabriken in Wolle, Baumwolle, Seide, Zucker, Tabak, Maschinen ?e. Als Festung ist sie eins der stärksten Bollwerke

3. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 300

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
300 Senke des Rhone-Rhein-Kanals ab bis zum Querdurchschnitt, deu die Lauter zum Rheinbecken macht, begrenzenden Wasgau, dessen wichtigster Strom die Jll ist', Ober- und Nieder-Elsaß, und die nordwestliche Abdachung jenes von dem Thale der Seilte, Nebenfluß der Mosel, nordwärts, das Hügelland von Deutsch-Lothringen (s. § 43c n. e 11. § 44b). Der Wasgau ist, wie in seinem äußeren Bau, so auch in seinem geognostischen dem gegenüber liegenden Schwarzwalde ähnlich. Im S. sind krystalliuische Gesteine, im N. der Sandstein vorherrschend. In dem süd- liehen Wasgau finden sich blei- und silberhaltige Gänge, wie bei Markirch, und vorzügliche Porzellanerde, in dem nördlichen vortreffliche Eisenerze, wie in der Gegend von Niederbrun, Mutzig und Molsheim, Kupfer- und Alaungruben bei Buchsweiler und gleichfalls Porzellanerde und plastischer Thon in der Gegend von Zabern. Mineralbrunnen giebt es auf beiden in ziemlicher Anzahl. Die niederen Abhänge des Wasgau und das lothrin- gische Hügelland tragen Wein, und die Thäler zeichnen sich meist durch Fruchtbarkeit aus. Das ganze Gebiet des linken Rheinufers gehörte einst zu Deutschland. Daß 870 vertragmäßig der östliche Theil Lothringens als zu Deutschland gehörig anerkannt wurde, ist bereits in dem geschichtlichen Ueberblick angeführt, sowie daß leider 1552 die Städte Metz, Tull und Birten an Frankreich (Heinrich Ii.) abgetreten wurden. Die schon damals von diesem erstrebte Aneignung auch des Elsaß wurde, nachdem während der Wirren des dreißig- jährigen Krieges (1639) Alt-Breisach am Rhein und damit die Rhein- grenze von demselben gewonnen, von Ludwig Xiv. durchgesetzt, mit Aus- nähme von Straßburg und einiger anderer unmittelbarer Gebiete, und, wie gleichfalls schon erwähnt, im Westphälifchen Frieden bestätigt. Mitten im Frieden überfiel (16 74) derselbe König jene noch deutschen Gebiete, und zwang 1681 Straßburg zur Uebergabe, und auch dieser Raub wurde in dem Frieden von Ryswick 1697 , sowie später 1713 durch den von Utrecht sanctionirt. Auch Lothringen, das Herzog Franz Stephan, der Schwieger- -» söhn Karls Vi., gegen Toskana 1738 auszugeben gezwungen wurde, ward nach dem Tode Stanislaus Leseinsky's, dem dasselbe als Entschädigung für die polnische Krone auf Lebenszeit, jedoch unter französischer Verwaltung, übergeben worden, 1766 einverleibt. 1815 mußte Frankreich nur den nord- östlichen Theil Lothringens, das Gebiet von Saarlouis, abtreten. Erst der letzte ruhmvolle Krieg hat uns jene ursprünglich deutschen Lande zurück- gewonnen, und das deutsche Reich wird sie zu behaupten und die ihm ent- fremdeten Brüder auch dem deutschen Nationalgefühl wieder zu gewinnen wissen. Das Reichsland zerfällt in 3 Verwaltungsbezirke. 1. Nieder-Elsaß von der Markircher Senke bis zur Lauter mit 8 Kreisen und 600,000 E., von denen 15,000 der französischen Nationalität angehören. Straßburg, Hptst. des Reichslandes, das Argentoratum der Römer, 94,000 E., an der Jll und Breusch und nahe dem Rhone-Rhein-Kanal, und dadurch mit dem

4. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 307

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
307 90,000 E., und Viele Fabriken in Tuch, Seide und Metallwaaren. Sie ist Sitz eines Fürstbischofs und hat eine Universität. Radkersburg, unfern der ungarischen Grenze, hat starken Wein- und Eisen- Handel. Gleicheuberg ist ein besuchter Kurort für Brustkranke. — Bruck am Ein- fluß der Mürz in die Mur, obwohl klein, hat ansehnliche Eisenfabrikation und leb- haften Handel in Eifenwaareu. Das Thal der Mürz ist bis zu dem kleinen aber gewerbthätigen Mürzzuschlag am Fuße des Semmering eben so schön als industrie- reich und durch seine Viehzucht ausgezeichnet. Leoben an der Mur, ist die Haupt- Niederlage des Steiermärkischen Roheisens. Die berühmten und unerschöpflichen (Eisen-) Erzlager befinden sich in dem Erzberge bei Eisenerz und Vorderuberg «in der nördlichen Kette der Steierfchen Alpen), deren Schmelzwerke vortrefflichen Stahl lie- fern. Judenburg an der oberen Mur, das römische Montana eastra, früher wich- tiger Handelsplatz für deu V,erkehr mit Italien, hat, seitdem die Eisenbahn demselben • eine andere Richtung gegeben, au Bedeutung verloren. Mariazell mit herrlicher gothischer Kirche, in deren Grabkapelle das seit 1157 vorhandene wunderthütige (l1 ./ hohe) Bild der Maria mit dem Kiude> das jährlich ea. 100,000 Pilger anlockt. Die Hauptstadt des südlichen von der Donau durchflosseneu und bis zur Sau reichenden Kreises ist Marburg an der Drau mit 13,000 E. und bedeutendem Wein- und Getreidehandel. Eilly (Eilli) im S., hat von den (in manchen neueren Lehr- bücheru nych figurirenden) „prachtvollen Ruiueu und römischen Alterthümern" des alten Claudia Ccleja nicht viel mehr aufzuweisen. vlilvjjfljbi',1 jnfiihifjjiibbjg #ijinitial5. fflt- tnnols'z 5. Das Kerzogtyum Kärnthen. 188,39 Qm. 337,694 E. Ties Gebirgsland der oberen Drau, „das Land der Schlösser und Burgen", dessen Name von dem im 8. Jahrh. aufgekommenen Carantanum entstanden, zerfällt in Ober-Kärnthen zwischen den Hohen Tauern und der Hauptkette der Karnischen Alpen mit dem westlichen Stuck des Drauthales und in Unter-Kttrnthen, den östlichen Theil desselben zwischen den Kärnthisch - Steierischen Alpen im N. und dem Karawanken- gebirge im S. suis cm iär-^Kiämschisk irntf vcbfinhrid£(iä zstüqs .nzajvzsg vwsm Klagenfurt, die Hauptstadt Kärnthens, ein regelmäßiges Viereck mit geraden und breiten Straßen, hat wie Graz, eine eben so schöne als günstige Lage in einer von der Glan durchflosseneu Ebene %irt vormaliger See), die sich nach O. im Drauthale, nach W. zu dem 5/, Ml. entfernten Wörther-See fortsetzt, mit welchem ditz Stadt durch einen Kanal verbunden ist. Aus dieser Ebene erhebt sich das Land von anmuthigen Hügeln allmälig zum Hochgebirge. Für die Verkehrsstraßen nach Bruck und Innsbruck einerseits und uach Marburg und Laibach andererseits ist sie ein wichtiger Knoten- Punkt. Sie hat 16,000 E., lebhaften Durchfuhrhandel und die größte Bleiweißfabrik Oestsäächsönzy^^ i]j jdsns?? .iszm cm><1 |ud i(bi]§ujv 3id fliam ii95(ibaog Bei Hüttenberg finden sich die reichsten Eisenerzlager des Landes, in Feld- kirchen und Himmelberg, links von der Drau, die bedeutendsten Eisenwerke. St. Veit, von malerisch gelegenen Schlössern und Burgen umgeben, der Stapelplatz des Roheisens, war früher die Hauptstadt von Kärnthen. ' ' Villa ch in einen: tiefen Kessel an der oberen Drau am Einfluß der Gail, im Mittelalter Hauptstapelplatz des italienischen Handels, ist die Hauptmederlage des durch Reinheit und Weichheit berühmten „Villacher Bleis", das in dem einige Stunden entfernten Blei berge gewonnen wird. --20*

5. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 468

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
Anhang. 1. Die in jüngster Zeit von Manch, dem Entdecker der südafrikanischen Goldfelder, sowie von Jeppelt u. A. (Wenzelburger) veröffentlichten Mit- theilungen über die wachsende Bedeutung der Transvaal-Republik werden einen kurzen Nachtrag über dieselbe gerechtfertigt erscheinen lassen. Die Transvaal-Republik (S. 395) erstreckt sich vom 22 bis 28° Sbr. und vom 44 bis 50° Ol. (drei Mal so groß als das Königreich der Niederlande). Fast die ganze Südgrenze bildet der Vaalslnß, der die Re- publik von dem Orrangefreistaate und von Natal scheidet; im O. grenzt sie an die Portugiesische Colonie Mozambiqne; als Westgrenze gilt der Ma- rikoslnß, als Nord- und Nordostgrenze der Limpopo, obwohl innerhalb dieser noch starke und unabhängige Kaffernstämme existiren. Der mittlere und südliche Theil des Landes bildet ein ausgedehntes, reich bewässertes und sehr fruchtbares Plateau, das sich in dem Jpoko zu 2342 m. 7205' er- hebt. Von dem südöstlichen Theile desselben zieht das Drachengebirge nach N., welches im nördlichen Zuge in der Manchspitze 2835 m. 8725' erreicht, sich nach W. in das vorgenannte Plateau verflacht und nach O. ziemlich steil zu dem uugesuuden Küstenlande am Indischen Ocean abfällt. Im westlichen Theile des Plateaus erheben sich die Magaliesberge (das Quellgebiet des Limpopo [f. S. 393]), nördlicher die Waterberge. Auf dem inneren Plateau liegen die Quellen des Baalflusses (eine am Klip- stapel, 1956 m. 6328'), diejenigen des nach No. zum Limpopo gehenden Elephantenflnsses (Olifant), sowie zweier in die Delagoabai mündenden beträchtlichen Flüsse. An einem rechten Nebenflusse des Baal, dem Mooi- slusse, d. i. der schöne Fluß, der auf den Magaliesbergen entspringt, liegt etwas oberhalb seiner Einmündung in jenen, die Hauptstadt Potchefstroom, im südwestlichen Theile der Republik. Der Productenreichthum soll außerordentlich und höchst mannigfaltig sein. „Das ganze Hochplateau ist ein Steinkohlenlager; die Steinkohlen liegen an manchem Orte bloß zu Tage."x) Eisen vorzüglicher Qualität giebt es in Menge, so in dem District Leidenburg am Steelportfluffe in dem großen Magnetberge, Kupfer, Zinn und Blei in Ueberfluß, reiche Goldquarzadern in dem District Zoutpansberg im Norden, und die neuer- diugs entdeckten Diamantenfelder am Vaalflnfse gehören mindestens zum Theil hierher. Diese mineralischen Schätze verbürgen dem Lande eine in- dustriereiche Zukunft. Die Gebirge, wie das Drachengebirge, decken dichte Wälder, das Plateau weite Grasselder, und Getreide und Gemüse aller Art, 1) Th. Wenzelburger.

6. Brandenburg - S. 16

1889 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
16 Wichtige Städte sind: Basel, Zürich (Zwingli), Genf mit bedeutender Uhren- sabrikation, Schaffhansen mit dem berühmten Rheinfall. — Fürstentum Liechten- stein mit Vaduz. § 30. Das Kaisertum Österreich hat größtenteils katholische Bewohner, die verschiedenen Volksstämmen angehören, unter denen aber der slavische vorherrscht. Österreich ist außerordentlich reich an Produkten aller Art. Die Gebirge (Alpen, Karpaten, Sudeten, Erzgebirge) haben reiche Salzwerke, bedeutende Eisen-, Gold-, Silber- und Quecksilbergruben. Die Ebenen erzeugen viel Getreide, Wein, Tabak, Holz. Hauptflüsse sind: Donau mit March, Theiß —Inn, Drau, Save; Elbe mit Moldau und Eger; Weichsel. Das Land zerfällt in deutsche und nichtdeutsche Länder. Die deutschen Länder: 1. Erzherzogtum Österreich mit der Hauptstadt Wien (an?). Sie hat über 1 Mill. Einw. 2. Herzogtum Salzburg mit Salzburg. Hallein (berühmte Saline). 3. Steiermark mit dem Hauptorte Graz. 4. Istrien mit Triest. 5. Kärnten (Klagenfurt). 6. Krain (Laibach). 7. Dalulatien (Zara). 8. Tyrol, ein Alpenland, hat herrliche Thäler und die Hauptstadt Innsbruck. 9. Böhmen, von Bergen eingeschlossen, ist eins der frucht- barsten Länder Europas und besitzt viele der berühmtesten Gesundbrunnen. Haupt- stadt ist Prag (an?), 6/5. 1757 — Friede 23/8. 1866). Karlsbad und Teplitz sind berühmte Badeorte, Schlachtorte: Kollin (18/6.1757), Lowositz(l/10.1756), Kulm (30/8. 1813) und Königgrätz (3/7. 1866). 10. Mähren niit Brünn und dem Schlachtorte Austerlitz (2/12.1805). 11. Österreich.-Schlesien mit Teschen (17 7 9). 12. Galizien. Weichsel und D ns e st er haben hier ihren oberen Lauf von den Karpaten. Hauptstadt ist Lemberg, Krakau starke Festung (8/4. 1525). Wieliczka hat das reichste Salzlager der Erde. 13. Buckowina mit Czernowitz ftscher). Nichtdeutsche Länder: 1. Ungarn, eine von den Alpen und Karpaten umschlossene Tiefebene. Die Gebirge sind reich an Gold. Silber, Kupfer, Eifen, Steinkohlen, Salz und Holz. Hauptstadt ist Budapest fpescht) (an?), andere wich- tige Städte: Preßburg, Tokay mit berühmtem Wein. 2. Siebenbürgen mit Her- mannstadt. 3. Kroatien und Slavonien mit Agram und Essek feschek). 4. Bos- nien mit Serajewo. § 31. Südeuropa. Das Königreich Portugal hat katholische Bewohner. Südfrüchte, nämlich herrlicher Wein (Rosinen), Mandeln, Citronen, Apfelsinen, Fei- gen, Oliven bilden Ausfuhrartikel. Hauptströme sind Tajo und Duero. Haupstadt ist Lissabon (an?), eine andere Oporto (am?) Zu Portugal gehören noch die Insel Madeira, die Azoren und die Insel des grünen Vorgebirges (kapverdische). Das Königreich Spanien hat katholische Bewohner, die vorzugsweise Schaf- zucht und Seidenbau betreiben. Hauptgebirge sind die Pyrenäen, Hauptströme Ebro, Tajo ftachhoj, Duero, Guadiana und Guadalquivir. Das Klima ist warm. Die Hauptstadt heißt Madrid. In Sevilla fßewilja) ist das Grabdenk- mal des Kolumbus; Barcelona und Cadix fkadisj sind wichtige Handelsstädte. Gibraltar gehört den Engländern. Zu Spanien gehören die Balearen; in Asien die Philippinen; in Afrika die kanarischen Inseln, und in Amerika Cuba und Portoriko. § 32. Das Königreich Italien hat katholische Bewohner. Viehzucht, Seidenbau, Weinbau sind ihre Beschäftigungen. Die Apenninen mit dem Vesuv, Teile der Alpen liefern Marmor, Schwefel, Eisen und Kupfer. Po, Etsch und der Tiber sind die Hauptflüsse. Hauptstadt ist Rom (an?), die weltberühmte Hauptstadt der alten Römer, mit dem Vatikan (Residenzschloß des Papstes), der Peterskirche, der größten der Welt, und vielen andern schönen Bauwerken. Im Norden liegen: Tu- rin, Florenz, Mailand. Venedig ist auf Pfählen erbaut. Neapel am Vesuv ist die volkreichste Stadt Italiens. Aus Sizilien liegt Palermo.

7. Brandenburg - S. 75

1889 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
75 Hitze, entwickelt einen eigentümlichen, brenzeligen Geruch und dunkeln Rauch. Sie ist ein beliebtes Heizmaterial und für verschiedene Handwerker, Fabriken, Gasbe- reitungsanstalten unentbehrlich. Als Heizmaterial sind ferner bekannt die auch aus Pflanzenstoffen in jüngerer Zeit entstandene Braunkohle und der Torf. Auch der kostbare Bernstein stammt aus dem Pflanzenreiche. Der gelbe Schwefel dient zur Bereitung des Schießpulvers, zu Feuer- zeugen, zur Arznei. Den schwärzlichen Graphit (Reißblei) benutzt man zur Herstellung von Bleifedern. Das Erdöl oder Petroleum, welches an verschiedenen Stellen (Ame- rika, kaspisches Meer) aus der Erde quillt, ist ein wichtiges Brennmaterial. Das reinste Petroleum heißt Naphtha. Den pech- oder schwarzbraunen Asphalt findet man schwim- mend auf dem toten Meer und in großen Lagern in der Erde. Man rechnet auch den Diamant zu den Brenzen. Die brennbaren Mineralien oder Brenze stammen teils aus dem Mineral-, teils aus dem Pflanzenreich und verbrennen im Feuer unter Entwickelung eines star- ken Geruchs mehr oder weniger leicht. Kohlen-, Harz-, Schwefelbrenze. § 4. Das Gold kommt gewöhnlich nur gediegen vor, ist gelb, glänzend, dehn- bar und weich. Man findet es teils in kleinen Körnchen unter dem Sande mancher Flüsse, teils in der Erde. Durch Zusammenschmelzen mit Kupfer oder Silber wird es härter und dann zu Geld oder Schmucksachen verarbeitet. Das Eisen ist das unentbehrlichste Metall. Es kommt selten rein oder gediegen vor (Meteorsteine). Gewöhnlich findet man es in Verbindung mit Schwefel oder Sauerstoff als Eisenerz in der Erde. Es wird bergmännisch gewonnen und dann in sogenannten Hochöfen geschmolzen und gereinigt. Gediegenes, d. h. reines Eisen, hat eine weißgraue Farbe, glänzt metallisch, schmilzt schwer, dehnt sich aber im Feuer und läßt sich (Schmiedeeisen) zusammenschweißen. Das aus Hochöfen kommende Eisen heißt Gußeisen. Es ist hart und sehr spröde, läßt sich nicht schmieden und wird zu den verschiedensten bekannten Gußeisenwaren: Gittern, Platten, Töpfen re. verar- beitet. Wird das Gußeisen unter Luftzutritt geglüht und dabei der größte Teil des Kohlenstoffes, welcher in ihm vorhanden war, entfernt, so gewinnt man das zähe Schmiedeeisen, das die vielfachste Verwendung findet. Auch Blech und Draht wird daraus gemacht. Gehärtetes Eisen heißt Stahl. Daraus werden besonders Schneidewerkzeuge verfertigt. Eisen dient auch als Eisenvitriol zur Bereitung der Tinte, zum Schwarzfärben und zur Desinfektion. In Apotheken wird es ebenfalls gebraucht. Andere Metalle sind das weiße Silber, das graue oder weiße Platina, das flüssige Quecksilber, das weiche, graue Blei, das härtere, silberweiße Zinn, das bläulich weiße Zink, das silberweiße, stark glänzende Nickel, der weiße, sehr giftige Arsenik. Gold, Silber, Platina und Quecksilber sind edle, die übrigen unedle Metalle. Die Metalle schmelzen im Feuer, lassen sich mit dem Hammer breit schlagen, haben einen eigentümlichen Glanz (Metallglanz) und sind ziemlich schwer. Sie kom- men selten rein oder gediegen, sondern fast immer vererzt, d. h. mit andern Stoffen vermischt, vor, daher müssen sie vor ihrer Benutzung gereinigt werden. Das geschieht in den sogenannten Hütten. Hier werden die Erze zuerst gepocht, d. h. klein geklopft, dann in Pochwerken zu Pulver zermalmt. Das Erzmehl wird im Feuer geröstet, um es mürber zu machen. Dann wird es gewaschen und zuletzt geschmolzen. Die edeln Metalle rosten nicht und haben hellen Glanz. Die unedeln Metalle rosten. Zusammensetzungen von Metallen: Kupfer und Zink giebt Messing, Kupfer und Zinn Glockengut und Kanonenmetall. Kupfer, Zinn, Zink und Messing Bronze, Kupfer, Zink und Nickel Neusilber, Kupfer, Messing und Zink Tomback und Blattgold oder Goldschaum.

8. Brandenburg - S. 74

1889 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
74 D. Das Mineralreich. Die Mineralien sind leblose Geschöpfe. Sie bestehen aus Elementen oder Grundstoffen, d. h. solchen Stoffen, die sich nicht weiter zerlegen lassen. — Man teilt die Mineralien in 4 Klassen: t) Erden und Steine, 2) Salze, 3) brennbare Mineralien, 4) Metalle. § 1. 1. Der gemeine Quarz, gewöhnlich Sand genannt, ist härter als Stahl, weiß, gelblich, grau, selten krystallisiert, an den dünnen Kanten durchscheinend, von metallischem Glanze und muscheligem Bruch. Er ist 2sismal schwerer als Wasser und wird besonders durch Zusammenschmelzen mit Pottasche oder Soda zur Her- stellung des Glases benutzt. Verwandt sind der gelbliche oder graue Feuerstein, die verschiedenen Edelsteine: der wasserhelle Diamant (Kohle), grüne Smaragd, blaue Saphir, rote Rubin, rote edle Granat, gelbliche oder grünliche Topas u. a., ferner der weiße, gelbliche, rötlich- weiße gemeine Feldspat, der löcherige Bimsstein, der in Blättchen vorkommende glän- zende Glimmer. 2. Die Thonerde entsteht aus verwittertem Feldspat. Sie löst sich im Wasser auf und bildet dann einen formbaren Teig, der in der Luft oder im Feuer wieder hart wird. Ist sie gelblich grau und mit Sand gemengt, so heißt sie Lehm, hingegen Mergel, wenn sie Kalk enthält. Aus Töpferthon werden Öfen, verschiedene Ge- schirre, auch Fayence und durch Zusatz von pulverisierten Feuersteinen das Stein- gut gemacht. Der reinste und feinste Thon heißt Porzellanerde. Andere Thonerden sind schwarze Kreide und Rotstein. Aus Wetz- und Thon- schiefer werden Griffel, Schiefertafeln und Dachplatten verfertigt. 3. Der Kalkstein ist gewöhnlich grauweiß. Auf der Zunge erregt er einen herb- süßlichen Geschmack. So lange er noch mit Kohlensäure und Wasser verbunden ist, heißt er roher Kalk. Durch darauf gegossene Säuren, am gebräuchlichsten aber durch starkes Feuer, werden diese Bestandteile in Kalkbrennereien aus ihm entfernt, und er heißt dann gebrannter Kalk. Gelöschter Kalk wird zu Baumörtel verwendet. Verwandt sind die weiße Kreide, der Gyps, der fast durchsichtige Alabaster, der feinkörnige Marmor. Zusammengesetzte Steine sind der Granit, bestehend aus Quarz, fleischrotem Feld- spat und glänzendem Glimmer, der feinkörnige, rötliche (Feldspat) Porphir, der bläulich schwarze Basalt, der Sandstein, die Lava. Erden oder Steine sind im Wasser unauflöslich, im Feuer unverbrennlich, schwerer als Wasser, ohne eigentlichen Metallglanz, mehr oder weniger durchsichtig. § 2. Das Kochsalz ist eine Verbindung von Chlor und Natrium. Man unter- scheidet Stein-, Quell- (Sole) und Seesalz. Es ist wasserhell, durchscheinend, zer- fließt an der Luft und widersteht der Fäulnis; daher werden Speisen, die man län- gere Zeit aufbewahren will, eingesalzen. Man braucht es zum Würzen, in der Medizin, zur Glasfabrikation, Seifenbereitung, zur Bereitung anderer Salze, z. B. der Soda. Salpeter, d. h. Felsensalz, kommt in Spanien, Ungarn, Chili in Lagern oder als Überzug des Bodens vor. Er ist weiß, glasglänzend, bitterlich scharf und kühlend schmeckend und dient zur Bereitung des Schießpulvers. Ähnlich ist das salzig bittere Glaubersalz, der mehlartige, gelbliche oder weißgraue Salmiak, der zusammenziehend süßlich schmeckende Alaun, der Vitriol. Die Salze haben einen eigentümlichen (salzigen) Geschmack, meistens weiße Farbe und lösen sich leicht im Wasser auf, ohne es jedoch trübe zu machen. § 3. Die Steinkohle ist aus verkohlten Pflanzenstoffen entstanden. Sie ist schwarz, glänzend und fest. Man findet sie fast in allen Ländern in großen Lagern tief in der Erde. Sie ist aus untergegangenen Wäldern entstanden, die, von der Luft abgesperrt, langsam verkohlten und versteinerten. Beim Verbrennen erzeugt sie große

9. Brandenburg - S. 11

1889 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
11 gebirge und Spessart. Die Thäler sind fruchtbar; hie und da giebt es auch un- fruchtbare Gegenden. Viele Fremde besuchen die berühmten Mineralquellen Hom- burg, Selters und Ems. Die Bewohner beschäftigen sich mit Ackerbau, Viehzucht und Bergbau. Es wird besonders Eisen und Kupfer gewonnen. Hauptstrom ist der Rhein mit Main und Lahn ins rechte Ufer. Außerdem durchfließen Werra und Fulda die Provinz. Sie hat 2 Regierungsbezirke: 1. Kassel (an?) mit 65 T. Einw. In der Nähe liegt das Schloß Wilhelmshöhe (Napoleon Iii.). In dem Tome zu Fulda sind die Gebeine des Bonifazius beigesetzt. Marburg ist Universitätsstadt. Hanau ist berühmt wegen seiner Gold- und Silberwaren. 2. Wiesbaden mit be- rühmten heißen Bädern. Die blühende Handelsstadt Frankfurt a. Main mit 154 T. Einw. war früher Wahl- und Krönungsstadt der deutschen Kaiser (Göthe). Berühmte Weinörter sind Hochheim, Rüdesheim (unweit das National-Denkmal auf dem Niederwald), Johannisberg. § 18. Westfalen hat 20 200 qkm (370 Ul M.) und fast 21/4 Mill. größtenteils katholische Bewohner. Der nordwestliche Teil der Provinz ist fast eben und unge- mein fruchtbar, besonders der Hellweg (bei Dortmund und Unna) und die „Soester" (Sohster) und „Warburger Börde". Hier findet man fast keine Dörfer, sondern nur zerstreut liegende Höfe, auf denen sich in Wohnung, Lebensart und Gebräuchen die meisten Spuren von den ältesten deutschen Sitten erhalten haben. Der östliche und südliche Teil wird vom Wesergebirge, Teutoburgerwalde, Haarstrang und Sauer land durchzogen. Hier herrschen Bergbau und Hüttenwesen vor. Es wer- den Steinkohlen, außerdem Eisen, Salz, Kupfer und Blei gewonnen und zum Teil auch verarbeitet. Schinken, Pumpernickel, Butter, Eisenwareu undleinen sindhaupt- erzeugnisse. Die Hauptströme sind Weser und Ems, außerdem Lippe, Ruhr, Sieg als Nebenflüsse des Rheins. Die Provinz hat 3 Regierungsbezirke: 1. Mün- ster mit 43 T. Einw. und einer katholischen Universität (1648). 2. Minden liegt unweit der „westfälischen Pforte". Bielefeld und Herford treiben Leinwandhan- del. Paderborn. 3. Arnsberg mit Leinweberei. Das stark bevölkerte Sauer- land hat viele Eiseubergwerke und Fabriken. Bochum, Iserlohn und Siegen sind Fabritstädte. In Dortmund (80 T. Einw.) war früher der Sitz der heiligen Feme. Unna hat ergiebige Salzwerke. Z 19. Die Rheinprovinz hat aus 27 000 qkm (486 Ui M.) über 4flz Mill. größtenteils katholische Bewohner, ist also von allen preußischen Provinzen am dich- testen bevölkert. Der Rhein mit Lippe, Ruhr, Sieg, Moses mit Saar durch- fließt sie und giebt ihr den Namen. In dem südlichen Teile derselben strömt er zwi- schen Gebirgen dahin, auf denen Weinberge, prächtige Schlösser und alte Burgruinen der Gegend große Schönheit verleihen. Auch der ebene nördliche Teil der Provinz ist sehr fruchtbar. Hauptprodukte sind: Wein, Getreide und Steinkohlen. Ackerbau, Weinbau (am Rhein und der Mosel), Bergbau und die Verarbeitung der gewonnenen Metalle bilden die Hauptbeschäftigung der Bewohner. Die rheinländischen Eisen- und Stahlwaren haben guten Ruf in der ganzen Welt. Die Provinz hat 5 Regie- rungsbezirke.: 1. Koblenz (an?) mit der Festung Ehren breit st ein, Bache rach treiben starken Weinhandel. Wetzlar liegt abgesondert an der Lahn. 2. Köln mit Deutz (am?) hat 160 T. Einw. Der Kölner Dom ist die schönste aller deutschen Kirchen. Die Universitätsstadt Bonn liegt auch am Rhein. 3. Düsseldorf am Rhein, Elberfeld und Barmen (an?) mit 210 T. Einw. haben große Tuch-, Sei- den- und Baumwollenfabriken, Solingen und Remscheid ausgezeichnete Elseu- und Stahlsabriken, Essen die größte Stahlfabrik der Welt, und Krefeld Samt- und Seidenfabriken. Wesel ist Festung. 4. Aachen war die Residenz Karl des Großen (814). 5. Trier (an?) ist Deutschlands älteste Stadt. Die Festung Saar-

10. Brandenburg - S. 2

1889 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
2 Kreise Lebus und an den Abhängen des Fläming, rechts der Oder bei Königsberg in der Neumark und bei Soldin. Das fruchtbarste Gebiet aber ist das Oderbruch, 38 km von Küstrin stromab auf dem linken Oderufer. Ihm folgen bezüglich ihrer Ertragfähig- keit die Uckermark, der Spreewald, einige Gegenden im westpriegnitzschen Kreise, die den sogenannten Klaiboden haben, und das Warthebruch mit ausgedehnten Wiesen. Fast Vs der Gesamtfläche der Provinz ist mit Wald bestanden. Der gewöhnlichste Waldbaum ist die Kiefer, Laubholz trifft man seltener. ñ. Klima. Das Klima ist gemäßigt und im ganzen gesund, nur in der feuchten Havelniederung herrschen im Frühling und Herbst oft Wechselfieber. In den südlichen und mittleren Kreisen der Provinz gedeiht schon Mais, und der Weinstock wird mit Er- folg gepflegt, so in dem südlichen Teile des Frankfurter Bezirks bei Guben, Krossen u. a. O. 6. Produkte, a. Mineralreich. Von Mineralien kommen bei uns vor: Braun- kohlen im östlichen Teile der Provinz (es werden jährlich etwa 16 Mill. Centner ge- wonnen), Kalk bei Rüdersdorf (jährl. etwa 13 Mill. Ctr.), Gyps bei Sperenberg im Kreise Teltow (jährl. etwa 3 Vs Mill. Ctr.), Kreide bei Templin. Das Rüdersdorfer Kalklager hat eine Mächtigkeit von über 100 m, und unter dem Gypslager bei Speren- berg hat man in neuerer Zeit ein fast 800 m mächtiges Steinsalzlager gesunden. Die Torflager der Provinz aber nehmen eine Fläche von ungefähr 3 600 qkm ein. b. Pflanzenreich. Getreide wird in der Provinz des sandigen Bodens wegen ver- hältnismäßig nur wenig angebaut, dagegen gedeihen Kartoffeln fast überall und werden in großer Menge gepflanzt. Fast in tausend Ortschaften der Provinz wird Tabak an- gebaut, am meisten im Angermünder Kreise. Es werden jährlich fast 100 000 Ctr. Tabak gewonnen, etwa % davon im Potsdamer Bezirk. Die ausgedehnten Forsten liefern viel Brenn- und Nutzholz. In den großen Kunst- und Handelsgärtnereien zu Berlin, Potsdam, Werder, Lübbenau, Lübben, Guben und Gr. Machnow wird viel Ge- müse, Obst und Blnmensamen gezogen. Nicht unbeträchtlich ist der Weinbau. c. Tierreich. Erwähnenswert ist die Schafzucht. In Neustadt a. d. Dosse ist ein Landgestüt, worin namentlich engliche Vollblutpferde gezogen werden. Die zahl- reichen Seeen beherbergen viele Fische. 7. Beschäftigung der Bewohner. Etwa 2/s sämtlicher Bewohner beschäftigen sich mit Ackerbau und Viehzucht, Jagd, Fischerei, fast Vs mit Berg- und Hüttenbau, mit Handwerk und in Fabriken, die übrigen mit Handel u. s. w. Besonders blühend ist die Tuchfabrikation. Die Tuch- und Wollenfabriken in Kottbus, Luckenwalde, Berlin u. s. w. erzeugen jährlich Tuche verschiedener Art im Werte von mehr als 100 Mill. Ji, die zum Teil in Deutschland bleiben, zum Teil aber auch nach Amerika, Japan, Kleinasien, Spanien und Norwegen verkauft werden (Messe zu Frankfurt a. d. O.). In fast 100 Fabriken wird Roheisen zu Guß- und Schmiedeeisen, Gußstahl und fertigen Eisenwaren verarbeitet. Außerdem finden viele andere Bewohner lohnenden Verdienst in den zahlreichen Maschinenwerkstätten, Ziegeleien, Glashütten (die größte in Baruth), Brenn- und Brauereien. Ein großer Teil der Bewohner beschäftigt sich mit Handel. Einfuhrartikel sind: Getreide, Steinkohlen, Wolle; Ausfuhrartikel: Produkte der Gartenkultur, Kalk, Tuchwaren, Spiritus, Kurz- und Galanteriewaren. ñ. Die Bewohner der Provinz. Vor der Völkerwanderung war unsere Provinz von deutschen Volksstämmen bewohnt, die aber auch, dem allgemeinen Zuge folgend, ihre Wohnsitze verließen und nach Süden zogen. Nach ihnen nahmen Slaven von dem herrenlosen Lande Besitz, so die Lutizier, Milzen u. a., mit dem gemeinsamen Namen Wenden genannt. Sie wurden später von den Deutschen unter Karl dem Großen, Heinrich I., Otto I. unterworfen. Es wanderten nach und nach so viele Deutsche in das Land ein, daß sie die Mehrzahl der Bewohner bildeten. Nur in der Lausitz leben noch etwa 50 000 Wenden, die sich dort ziemlich unvermischt erhalten haben, wendisch sprechen, jedoch auch der deutschen Sprache mächtig sind. Auch sind aus andern Ländern viele Kolonisten nach der Mark gekommen, so 1580 zu Kurfürst Johann Georgs Zeit
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