39
sehr lange, und es kam vor, da ein Mensch sein ganzes Leben lang an einem Buche zu schreiben hatte. Darum waren die Bcher sehr teuer; eine vollstndige Bibel kostete wohl 900 Mark. Wegen ihres hohen Wertes wurden solche Bcher nicht selten an einer Kette befestigt, damit sie nicht entwendet werden konnten. rmere Leute konnten sich deshalb keine Bcher anschaffen. Auch die Kinder in der Schule hatten keine Bcher. Sie lernten lesen und schreiben auf Wachstafeln, auf die mit eisernen Griffeln geschrieben wurde.
Abb. 20. Johann Gutenberg legt den Mainzer Brgern das erste gedruckte Buch vor. (Bezeichnet von Heinrich Comploh nach Hartingers Bildern aus der Geschichte.)
Gutenberg erfindet die Buchdruckerkunst 1440. Schon frhe hatte man Heiligenbilder mit Namen und Sprchen darunter auf Holztafeln geschnitzt. Man bestrich diese Schnitzwerke mit einer schwarzen oder farbigen Flssigkeit und konnte sie dann abdrucken, so oft man wollte. Dann ging man noch einen Schritt weiter und schnitzte ganze Seiten eines geschriebenen Buches in Holztafeln aus. Auch diese konnte man dann beliebig vervielfltigen. Aber wenn man das ganze Buch drucken wollte, mute man so viel Holztafeln ausschneiden, als das Buch Seiten hatte. Das war sehr mhsam, und, was das schlimmste war, zu einem Buche mit anderem Inhalte konnte man die Tafeln nicht gebrauchen.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Gutenberg Johann Heinrich_Comploh Heinrich Hartingers Gutenberg
15
Kriege hat Karl gefhrt. Aber er war nicht nur ein groer Kriegsheld, er war auch groß im Frieden. Er sorgte fr den Landmann wie fr den Kaufmann, besonders aber fr die Schulen. Vor Karl dem Groen gab es noch fast gar keine Schulen in seinem Reiche. Die wenigsten Menschen konnten lesen und schreiben. Karl aber berief gelehrte Männer an seinen Hof und grndete eine Schule, die ein Muster fr viele andere sein sollte. Der Kaiser selbst trat fters in die Schule, um sich von dem Flei und den Fortschritten der Kinder zu berzeugen. Dabei fand er einmal, da die Kinder der Vornehmen nicht so fleiig waren wie die der
Abb. 5. Karl der Groe empfngt eine arabische Gesandtschaft.
(Nach eine* Komposition von Franz Siemer in Mnchen. Ans Lohmehers Wandbildern f. d, gesch, Unterricht.)
Geringeren. Darber wurde Karl zornig. Er lie die Fleiigen zu seiner Rechten treten und lobte sie; die Faulen aber muten sich auf seine linke Seite stellen, und er tadelte sie mit harten Worten. Viele von den fleiigen Schlern hat er spter zu hohen Stellungen erhoben. Karl selbst hatte in seiner Jugend keine Gelegenheit gehabt, das Schreiben zu erlernen. Deshalb versuchte er es noch in seinem Alter. Unter seinem Kopfkissen hatte er eine mit Wachs bestrichene Tafel liegen; darauf bte er sich nachts, wenn er nicht schlafen konnte. Doch seine wuchtige Faust wute besser das Schwert zu führen als den Griffel und die Feder.
2*
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl_der_Groe Karl Franz_Siemer Franz Karl Karl Karl Karl
41
21. Christoph Aolumtms.
Jugendzeit des Kolumbus. Christoph Kolumbus wurde in der italienischen Seestadt Genua geboren und war der Sohn emes Tuch-Webers. Anfangs bte er das Handwerk seines Vaters, bald aber wurde
Abb. 22. Christoph Kolumbus.
er ein Seemann. Durch Reisen und Studium erwarb er sich grndliche Kenntnisse und kam bald zu der berzeugung, da die Erde eine Kugel sei. Wenn die Erde eine Kugel ist, dachte er, so mu ich auch auf West-licher Fahrt nach Indien gelangen. Da im Westen des Atlantischen
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]
65
einigen Monaten die Schulden, welche sein prachtliebender Vater hinterlassen hatte, bezahlen. Am kniglichen Hofe lebte man fast so einfach wie in einem Brgerhause, und nur vier Gerichte duldete der König auf seiner Tafel. Auch in der Kleidung des kniglichen Hofstaates herrschte die grte Einfachheit und Sparsamkeit. Der König selbst arbeitete von frh bis spt mit Eifer und Gewissenhaftigkeit. Dasselbe forderte er aber auch mit groer Strenge von allen seinen'beamten und Untergebenen. Wegen seiner Strenge war er von seinen Untertanen mehr gefrchtet als geliebt. Seine liebste Erholung fand der König in dem sogenannten Tabakskol-legium. Das war eine einfache Abendgesellschaft, in welcher der König seine Generle und Minister, zu-weilen auch fremde Gesandte bei einem Glase Bier und einer Pfeife Tabak zwanglos um sich versammelte.
Es galt als groe Ehre, dazu eingeladen zu werden.
Sorge fr Heer und Schule. Durch seine Einfachheit und Sparsamkeit bewirkte der König, da die Einknfte des Staates in kurzer Zeit von 2x/2 auf 7 Millionen Taler stiegen. Das Geld verwandte der König in erster Linie zur Vergrerung und Ausbildung seines Heeres. Fr seine lieben blauen Kinder", wie er seine Soldaten zu nennen pflegte, war ihm keine Ausgabe zu groß. Er brachte die Zahl seiner Soldaten von 50 000 auf 83 000 Mann. Mit Hlfe des Herzogs Leopold von Anhalt-Dessau oder des alten Dessauers" erhielt das Heer eine strenge, aber vor-zgliche Ausbildung, so da es bald in ganz Europa berhmt ward. Eine besondere Vorliebe hatte der König fr seine sogenannten langen Kerls". So nannte er fein Potsdamer Leibregiment, das aus 2400 baumlangen Riefen bestand, von denen der grte 2,57 m und der kleinste 1,87 m ma. Sie lie er durch seine Werber mit Geld, List und Ge- 38 Riesengardist, walt aus allen Lndern zusammenholen, und an ihnen hatte er seine grte Freude. Auch fr Kirche und Schule sorgte der König. Er lie Gottes-Huser bauen und stellte Feldprediger an. Er ist der eigentliche Vater der preuischen Volksschule. Denn in jener Zeit gab es noch sehr wenig Schulen. Die meisten Menschen wuchsen ohne allen Unterricht auf und konnten weder lesen noch schreiben. Das sollte anders werden. Der König lie der 1800 Schulen bauen und zwang die Eltern, ihre Kinder vom 6. bis zum 12. Jahre in die Schule zu schicken. Er selbst besuchte
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Anhalt-Dessau Leopold
86
seinen Verdiensten sprach er nicht gern, denn er war ein sehr bescheidener Mann. Er starb 1891 im Alter von 90 Jahren
40. Kaiser Friedrich Iii
Jugend. Der Nachfolger Kaiser Wilhelms I. war sein einziger Sohn, Kronprinz Friedrich Wilhelm. Derselbe wurde am 18. Oktober 1831
Abb. 54. Bismarck
(Photographie des Gemldes von Lenbach mit Erlaubnis der Photograph. Gesellschaft.)
geboren. Er erhielt eine sorgfltige Erziehung in militrischen und wissen-schaftlichen Dingen. Mit 18 Jahren kam er auf die Universitt Bonn, wo er Rechts- und Staatswissenschaft studierte, und wo er sich schon durch sein freundliches und heiteres Wesen die Liebe aller gewann.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Wilhelms_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Bismarck
39
Kriege hat Karl gefhrt. Aber er war nicht nur ein groer Kriegsheld, er war auch groß im Frieden. Er sorgte fr den Landmann wie fr den Kaufmann, besonders aber fr die Schulen. Vor Karl dem Groen gab es noch fast gar keine Schulen in seinem Reiche. Die wenigsten Menschen konnten lesen und schreiben. Karl aber berief gelehrte Männer an seinen Hof und grndete eine Schule, die ein Muster fr viele andere sein sollte. Der Kaiser selbst trat fters in die Schule, um sich von dem Flei und den Fortschritten der Kinder zu berzeugen. Dabei fand er einmal, da die Kinder der Vornehmen nicht so fleiig waren wie die der
Abb. 13. Karl der Groe empfngt eine arabische Gesandtschaft.
(Nach einer Komposition von Franz iemer in Mnchen. Aus Lohmeyers Wandbildern f. b. gesch, Unterricht.)
Geringeren. Darber wurde Karl zornig. Er lie die Fleiigen zu seiner Rechten treten und lobte sie; die Faulen aber muten sich auf seine linke Seite stellen, und er tadelte sie mit harten Worten. Viele von den fleiigen Schlern hat er spter zu hohen Stellungen erhoben. Karl selbst hatte in seiner Jugend keine Gelegenheit gehabt, das Schreiben zu erlernen. Deshalb versuchte er es noch in seinem Alter. Unter seinem Kopfkissen hatte er eine mit Wachs bestrichene Tafel liegen; darauf bte er sich nachts, wenn er nicht schlafen konnte. Doch seine wuchtige Faust wute besser das Schwert zu führen als den Griffel und die Feder.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Franz_iemer Franz Karl Karl Karl Karl
110
seinen Verdiensten sprach er nicht gern, denn er war ein sehr bescheidener Mann. Er starb 1891 im Alter von 90 Jahren.
55. Kaiser Friedrich Iii.
Jugend. Der Nachfolger Kaiser Wilhelms I. war sein einziger Sohn, Kronprinz Friedrich Wilhelm. Derselbe wurde am 18. Oktober 1831
Abb. 62. Bismarck.
(Photographie des Gemldes von Lenbach mit Erlaubnis der Photogrph, Gesellschaft.)
geboren. Er erhielt eine sorgfltige Erziehung in militrischen und wissenschaftlichen Dingen. Mit 18 Jahren kam er auf die Universitt Bonn, wo er Rechts- und Staatswissenschaft studierte, und wo er sich schon durch sein freundliches und heiteres Wesen die Liebe aller gewann.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Wilhelms_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Bismarck
47
Nordamerika nur ein Anhängsel von Südamerika, während seit dem 18. Jahr-
hundert die Rollen vertauscht sind und Südamerika weniger Bedeutung hat.
a) Nordamerika ist in vielen Beziehungen dem Erdteil Asien ähnlich und ist
auch stärker nach W. vorgeschoben als nach Europa. Es hat keine selbständige
Entwicklung genommen, sondern nur die von der Alten Welt dorthin übertragene
Kultur fortgebildet.
[ b) Südamerika unterscheidet sich von Nordamerika namentlich dadurch,
daß es fast gar nicht gegliedert ist, und hing auch mit Nordamerika früher nicht
zusammen, sondern die Landbrücke von Panama (á) ist neueren Ursprungs.
Mexiko (spr. méjiko) ist nach seiner ganzen Landesnatur nordamerikanisch, dagegen
hat die Inselgruppe der Antillen (antiljen) niemals mit Nordamerika zusammen-
gehangen und man hat deshalb ein Recht, Mittelamerika als ein selbständiges
Stück anzusehen. Auch in Südamerika findet sich ein älteres östliches Gebirge,
das durch eine große Ebene mit einem jüngeren, an Vulkanen reichen Faltungs-
gebirge verbunden ist.
4. Höhengliederung. So verlaufen durch ganz Amerika die östlichen und
westlichen Bergländer nebeneinander, durch ein von N. nach S. sich erstrecken-
des Tiefland voneinander getrennt. Dieses entwickelte sich zu einem Becken für
die Riesenströme des Erdteiles und war auch die naturgegebene Bahn für den
menschlichen Verkehr.
a) Im No. erstrecken sich in der Nähe der Küste die Alleghanies (sprich:
ellegénnis). Sie erheben sich bis zu 2000 m. An Ausdehnung entsprechen sie
unseren Alpen, doch wirken sie s'ehr hemmend auf den Verkehr zwischen dem
Küstenstreifen und dem Innern und sind nur im N. besser passierbar.
b) Südlich davon bilden die Antillen ein in das Meer eingetauchtes
Schiefergebirge, dessen Gipfel bis zu 3000 m aufsteigen.
c) Auf dem Festlande von Südamerika schließt sich das Hochland von
Guayana (gwajâna) an, das zum großen Teil aus Sandstein besteht, und darauf
folgt das Hochland von Brasilien, das sich weniger durch hohe Berge als durch
tief eingesenkte Täler auszeichnet.
d) Das westliche Gebirge faßt man auch mit dem Gesamtnamen der
Kordilleren (kordiljêren, d. i. Kettengebirge) zusammen. Es besteht im N. aus
zwei gleichlaufenden Zügen, den östlichen Rocky Mountains (sprich: Rócki
Maúntens) oder Felsengebirge und einem westlichen, steil zur Küste abfallenden
Zuge, den man in die Seealpen, das Kaskadengebirge (ká) und die Sierra
Nevada (vâ, d. i. Schneegebirge) gliedert. Das Kaskadengebirge tritt so weit an
den Stillen Ozean heran, daß seine Ränder durch Fjorde zerschnitten werden.
Die Sierra Nevada ist durch eine besonders wilde Natur und eigentümliche
Felsbildungen ausgezeichnet. Zwischen ihr und dem Felsengebirge erstreckt
sich ein großes Becken, in dem sich Salzseen befinden.
e) Das Tafelland von Mexiko wird von Vulkanen überragt, die bis in den
ewigen Schnee hinaufreichen. Auch Mittelamerika ist größtenteils gebirgig und
enthält auf seiner Höhe den Nikaraguasee (nikarâgwa), der sechzehnmal so groß
ist wie der Bodensee.
/) Die den Gebirgszug in Südamerika fortsetzende Sierra Nevada de Santa
Marta ist ein Granitgebirge. Die Kordilleren oder Anden von Südamerika sind teil-
weise vulkanischer Natur. Man gliedert das lange 'Kettengebirge nach den Ländern,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Nordamerika Asien Europa Nordamerika Nordamerika Panama Mexiko Nordamerika Mittelamerika Südamerika Amerika Guayana Brasilien Mexiko Mittelamerika Nikaraguasee Südamerika
46
4. Bedeutung Afrikas. Je näher man Afrika kennen lernt, um so mehr zeigt
sich, daß es in seinen tropischen Gebieten viel Gelegenheit zu Pflanzungen bietet
und daß es in seinen nichttropischen Landstrichen auch für den Europäer zu
dauernder Ansiedlung geeignet ist. Außerdem finden sich in Afrika mehr Boden-
schätze, als man ursprünglich erwartet hatte, so daß sich auch der Verkehr zu
manchen entlegenen Gegenden lohnt. Sogar sehr trockene Striche hat man be-
reits durch die Fassung des Grundwassers anbaufähig und bewohnbar gemacht.
Aus all diesem wird erklärlich, daß die Europäer sich sehr bemühen, in Afrika
Besitzungen zu erwerben. Auch unsere deutschen Kolonien in Afrika werden einen
erfreulichen Aufschwung nehmen.
C. Amerika.
1. Name. Der Name Amerika ist nach einem Reisenden Amerigo Vespucci
(sprich: wesputschi) benannt worden, soll aber auch einen eingeborenen Stamm
bedeuten.
2. Geschichte. Wahrscheinlich sind schon in alter Zeit Chinesen zur Aus-
breitung des Buddhismus an die Westküste des Erdteiles gekommen. Sicher ist,
daß im zehnten Jahrhunctert n. Chr. normannische Seefahrer nach Grönland
kamen und daß etwas später einige Normannenschiffe an die nordamerikanische
Ostküste gelangten.
Für die Europäer entdeckt ist der Erdteil aber erst am 12. Oktober 1492
durch Christoph Columbus, einen Genuesen, der in spanischem Auftrage zuerst
die Fahrt über das offene Weltmeer wagte und an diesem Tage auf der kleinen Insel
Guanahani (gwanahâni) landete. Er glaubte, den Seeweg nach der Ostküste von
Asien gefunden zu haben, und man bezeichnete deshalb den von ihm entdeckten
Teil als Indien, später als Westindien. Auf seinen späteren Reisen gelangte er
auch auf das Festland von Amerika in der Gegend des Orinoko(óko). Magellan
zerstörte 1520 durch seine Fahrt die Anschauung, daß man einen Teil von Asien
vor sich habe, Baiboa (ô) überschritt die Nord- und Südamerika verbindende
Landenge und sah dort zum ersten Male den Großen, Pazifischen oder Stillen
Ozean, den er von seinem Standpunkte aus als Südsee bezeichnete.
Durch spanische Eroberer, die nach Gold suchten, wurden die wichtigsten
Gebiete des Erdteiles sehr bald bekannt; Cabrai landete 1500 in Brasilien, Cortez
(kórtes) eroberte bald darauf Mexiko und Pizarro Peru (ú). Für die Ent-
deckung des Binnenlandes wurden namentlich die Reisen des deutschen Ge-
lehrten Alexander von Humboldt (im Anfange des vorigen Jahrhunderts)
bedeutungsvoll.
Da die Spanier auf Nordamerika kein Gewicht legten, das sie für goldarm
hielten, so nahmen es die Franzosen und Engländer in Besitz; in Südamerika
mußten sich die Portugiesen und Spanier teilen. Am Ende des 18. Jahrhunderts
begannen die amerikanischen Kolonien sich selbständig zu machen, und heute
gehören nur noch kleinere Teile des Kontinents den Europäern.
3. Teile. Amerika, der zweitgrößte Erdteil, besteht aus zwei großen Land-
massen, Nordamerika und Südamerika, die durch ein Mittelstück, Mittelamerika,
miteinander verbunden sind. Nach seiner Bedeutung für die Europäer war früher
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: C._Amerika Christoph_Columbus Magellan Cabrai Cortez Pizarro Alexander_von_Humboldt Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Afrika Afrika Afrika Afrika Amerika Indien Westindien Amerika Asien Brasilien Mexiko Peru Nordamerika Südamerika Amerika Nordamerika Mittelamerika
Einführung in die Krökunöe.
Grundmge der Heimatsknnde.
Das Land und seine Erscheinungen.
Die Formen des Landes.
Wandern wir hinaus aus unserem Heimatsort! Wir betreten ein § 1.
Gelände mit auf- und absteigendem und zuweilen völlig ebenem Boden, ^erg-
Das ist das Bild der Landflache überall. Aber die Höhe der Er-Gebirge
Hebungen ist verschieden. Hier steigt der Boden nur zu einem Hügel an,
dort ragt er steiler und höher zu einem Berg auf; hier findet sich eine ein-
zelne Erhebung, dort reihen sich Berg an Berg und bilden ein Gebirge.
Fig. 1. Mittelgebirge. — Aus dem Fichtelgebirge.
Tie Gebirge wechseln sehr in Gestalt und Höhe. Solange sie Mittel-
sanftere Formen zeigen und' zu geringeren, leicht ersteigbaren Höhen sich
erheben, bezeichnet man sie als Mittelgebirge. Steigen sie aber höher gemrge.
auf, setzen sie sich aus steilen, schroffen und wildzerrissenen Formen zu-
sammen, fodaß nur der geübte Bergsteiger ihre Gipfel erklimmen kann,
so spricht man von Hochgebirgen.
Ule, Lehrbuch der Erdkunde. I. 1
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]