Das Zeitalter Alexanders des Großen.
535
zu schlagen; sie waren noch nicht ganz vollendet, denn das jenseitige Ufer hatte der Perser Mazäus, mit etwa zehntausend Mann zur Deckung des Flusses abgesandt, bisher besetzt gehalten, so daß es für die viel schwächere makedonische Vorhut zu gewagt gewesen wäre, die Brücken bis an das jenseitige User fortzuführen. Beim Anrücken der ganzen Armee zog sich Mazäus eilends zurück; zu schwach, um den Posten gegen Alexanders Übermacht zu behaupten, hätte er seine Truppen aufopfernd höchstens das Vorrücken der Feinde in etwas verzögern können, was für den Großkönig, dessen Rüstungen bereits vollendet waren, kein erheblicher Gewinn gewesen wäre.
Alexander ließ sofort den Bau beider Brücken vollenden und sein Heer auf das Ostufer des Euphrat hinüberrücken. Selbst wenn er vermutete, daß das persische Heer in der Ebene von Babylon, in der es sich gesammelt hatte, zum Kampfe und zur Verteidigung der Reichsstadt bereit stand, durfte er nicht, wie siebzig Jahre früher die Zehntausend, den Weg längs des Euphrat, den jene genommen hatten, einschlagen. Die Wüsten, durch welche derselbe führt, wären in der Hitze des Sommers doppelt mühselig gewesen und die Verpflegung eines so bedeutenden Heeres hätte die größten Schwierigkeiten gehabt. Er wählte die große nördliche Straße, welche nordostwärts über Nisibis durch das kühlere und weidenreiche Hügelland an den Tigris und dann an der linken Seite des Stromes hinab in die Ebene von Babylon führt.
Ta brachte man eines Tages einige der feindlichen Reiter, die in der Gegend mnherschwärmten, gefangen vor den König; sie sagten ans: daßdarius bereits von Babylon ausgebrochen sei und auf dem linken User des Tigris stehe, entschlossen, seinem Gegner mit aller Kraft den Übergang über den Strom zu wehren; seine jetzige Macht sei viel größer als die in den issischen Pässen; sie selbst wären auf Kundschaft ausgesendet, damit sich das Perserheer zur rechten Zeit und am rechten Orte den Makedonen gegenüber ani Tigris ausstellen könne.
Alexander durfte uicht wagen, einen so breiten und reißenden Strom, wie der Tigris ist, unter den Pfeilen der Feinde zu überschreiten; er mußte erwarten, daß Darms die Gegend von Ninive, wo der gewöhnliche Heerweg über den Strom führt, besetzt halten werde; es kam alles daraus an, möglichst bald auf derselben Seite des Stromes mit dem Feinde zu sein; es galt den Übergang unbemerkt zu bewerkstelligen. Alexander veränderte sosort die Marschroute und ging, während ihn Darms aus der weiten Ebene der Trümmer von Ninive erwartete, nordöstlich in Eilmärschen auf Bedzabde. Kein Feind war in der Nähe, die Truppen begauneu deu sehr reißenden Strom zu durchwaten; mit der größten Anstrengung, doch ohne weitern Verlust, gewarnten sie das östliche User. Alexander gewährte seinen erschöpften Truppen einen Tag Ruhe; sie lagerten sich längs den bergigen Ufern des Stromes.
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Mazäus Alexanders_Übermacht Alexanders Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
33. Alexander der Große, König von Makedonien. 491
legte sich das Heer und auch der Zeichendeuter des Königs, Ari-staudros, als günstiges Zeichen aus. Von da aus nahm Alexander deu Weg in südlicher Richtung und stieß am 24. September ans die ersten feindlichen Reiter; er hörte von den Gefangenen, daß das Hauptheer des Dareios etwa 3 Meilen südwärts in der Ebene bei Gaugamela lagere, um daselbst eiue Schlacht zu liefern. Dareios hatte nämlich, nachdem seine Friedensantrüge zurückgewiesen worden waren, ans der ungeheuren Osthälfte seines Reiches zu neuem Kampfe seine Heerschaaren aufgeboten und eine furchtbare Macht zusammengebracht. Die höchste Angabe dieses Völkerheeres ist eine Million Fußvolk, 40,000 Mann Reiter, 200 Sichelwagen und 15 Elephanten, die geringste 200,000 Mann zu Fuß und 45,000 Reiter. Mit dieser Macht war er von Babylon, wo sich die Völker gesammelt, nach Norden gezogen, in die Ebene von Gaugamela, das einige Meilen westlich von Arbela und einige Meilen östlich von dem heutigen Mosul lag. Auf dem engen Schlachtfelde von Jssos hatte er sein ungeheures Heer nicht verwenden können; die weite Ebene von Gaugamela bot hinlänglichen Rannt zur Entfaltung seiner Streitmacht, namentlich der zahlreichen Reiterschaaren; er hoffte zuversichtlich aus den Sieg. Alle Unebenheiten, die den Pferden und Streitwagen hätten hinderlich sein können, hatte er vorher auf dem erwählten Kampfplätze wegräumen lassen.
Auf die Nachricht von der Nähe des Feindes machte Alexander 4 Tage Rast, um feine Truppen zur eutfcheideudeu Schlacht vorzubereiten. In der Nacht vom 29. anf den 30. September brach er anf und gelaugte mit dem Anbruche des Morgens auf die letzte Hügelkette, von wo aus man in der Ferne die Massen des feindlichen Heeres erblickte. Man machte Halt und berieth, ob man sogleich angreifen oder sich an Ort und Stelle verschanzen und das Schlachtfeld zuvor recognosciren sollte. Der vorsichtige Parmenion war sür das Letztere, und seine Meinung gewann die Oberhand. Die Truppen lagerten sich nach den Abtheilungen der Schlachtordnung, in der sie angerückt waren.
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Arbela Jssos Gaugamela Alexander Alexander
Frankreich. rtß
rìèettschrffen und 6 Fregatten aus dem Haftn von Ton-
ton, auf welcher der erste Feldherr der Republik, Bona-
parke, 35,000 Mann Truppen befehligte. Im Vorbei-
segeln ward durch Capitulation die Insel Maltha (12iuny)
eingenommen, welche die Republik Frankreich nicht anerkannt
Und d.en französischen Schiffen ihre Haftn verschlossen helle-
Der Großmeister Hompesch resiga irte; er Und die Ordens-
ritter wurden auf Pension gesetzt. Bostaparte ließ 4020 Maust
unter dem Generale Vaubois daselbst zurück, organisirft
eine provisorische Regierung, und schiffte die Soldaten und
Matrosen von Maltha auf seiner Flotte ein, mit welcher er
am i Juli) im Angesichte der Stadt Alexandrien in Aegyptcst
erschien. Nelson hatte die französische Flotte, wahrend diese um
Candía segelte, aufgesucht; er erschien am 28juny an der ägyp-
tischen Küste, verließ sie aber am folgenden Tage, weil er keine
Franzosen angetroffen hatte. Bei der Eroberung Aegyptens
schien übrigens England mehr noch, als die Pforte, interessirt
Zn seyn; denn in der That behauptete die letztere nur den
Schein von Oberherrschaft über dieses Land, in welchem die
Mamlucken und die aus ihnen gewählten Veys dis
eigentliche Gewalt schon langst an sich gerissen hatten.
Mit 5000 Mann, welche nebst Bonaparte zuerst ge-
landet waren, setzte er sich (2 July) in den Besitz von
Alexandrien, nachdem er proclamirt hatte, daß er nut
Zur Bekämpfung der Mamlucken erscheint, und die Resrgiost
des Propheten, so wie das Eigenthum der Einwohner llhren
werde. Klebers Division besetzte (5 July) Rosette;
Bonaparte selbst durchzog die Wüste, warf Murad Bey
03 July), der sich ihm an der Spitze von 4000 Mamlucken
entgegenstellte, bei dem Dorfe Chebreisse am Nile zurück, be-
zwang die übrigen Beys durch das Üebergewicht seiner Artil-
lerie (21 July) in der Schlacht bei den Pyramiden
(oder bei dem Dorfe E mb abe), ging über den Nil, Unv
hielt am 23 July seinen Einzug in Kairo.
Unterdessen hatte Nelson die französische Flotte vergeb-
lich an der Südlüste von Kleinasien gesucht, und war nach
Syrakus (19 July) jurückgekchrt,- wö ft öestimmh ftftchf,
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Extrahierte Personennamen: Maltha Nelson Candía Nelson
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Bona- Frankreich Stadt_Alexandrien England Dorfe_Chebreisse Kairo Kleinasien Syrakus
Allgemeine Geschichte Europa's.
131
dete eine einstweilige Regierung, und schiffte die Soldaten
und Matrosen von Maltha auf seiner Flotte ein, mit wel-
cher er am 1 July im Angesichte der Stadt Alerandrien
in Aegypten erschien. Nelson hatte die französische Flotte,
wahrend diese um Candia segelte, aufgesucht; er erschien
am 28 Juny an der ägyptischen Küste, verließ sie aber am
folgenden Tage, weil er damals noch keine Franzosen ange-
troffen hatte. Bei der Eroberung Aegyptens schien übri-
gens England mehr noch, als die Pforte, iuteressirt zu
seyn; denn in der That behauptete die letzte nur den Schein
von Oberherrschaft über dieses Land, in welchem die Mam-
lucken und die aus ihnen gewählten Beys die eigentliche
Gewalt schon langst an sich gerissen hatten.
Mit 5000 Mann, welche nebst Bonaparte zuerst
gelandet waren, setzte er sich (2 July) in den Besitz von
Alerandrien, nachdem er ausgesprochen hatte, daß er
nur zur Bekämpfung der Mamlucken erscheine, und die Re-
ligion des Propheten, so wie das Eigenthum der Einwoh-
ner ehren werde. Klebers Division besetzte (5 July) Ro-
sette; Bonaparte selbst durchzog die Wüste, warfmu-
rad Bey (13 July), der sich ihm an der Spitze von 4000
Mamlucken entgegenstellte, bei dem Dorfe Chebreiffe am
Nile zurück, bezwang die übrigen Beys durch das Uebcrge-
wicht seiner Artillerie (21 July) in der Schlacht bei den
Pyramide n (oder bei dem Dorfe E m b a b e), ging über
den Nil, und hielt am 23 July seinen Einzug in Kairo.
Unterdessen hatte Nelson die französische Flotte ver-
geblich an der Südküste von Kleinasien gesucht, und war
nach Syrakus (19 July) zurückgekehrt, wo er bestimmt er-
fuhr, sie sey nach Aegypten gesegelt. Er erreichte sie auf
der Höhe bei Abukir, und vernichtete eilf Schiffe dersel-
den in der mörderischen Schlacht vom 1 — 3 August. Der
Admiral Brueycs fand selbst den Tod auf seinem Haupt-
- schiffe l'orient, das in der ersten Nacht mit 120 Kanonen
in die Luft flog. Nur zwei französische Linienschiffe und
zwei Fregatten retteten sich durch die Flucht.
9 *
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Extrahierte Personennamen: Maltha Nelson Candia Nelson August Brueycs
Extrahierte Ortsnamen: England Dorfe_Chebreiffe Kairo Kleinasien Syrakus
¡32 Grdenrltches Examen________________________^
c) Lßra oder Eßdras / der vornehmste Priester/ j
richtete de» Gottcs-Dienst und das Re-
giment an/ und wie im Regiment nun
wider die 70. Eltesten / als das Syn-
edriu¡11 , gesetzt worden / also kamen
durch ebendiesen die Opffer-Feste/uudan-
dere Jüdische Ceremoniem wieder in Gang.
In dem in der Bibel befindlichenvucheßca !
rühren einige Capitel von einem unbckandr
ten ñuloieher/dieletztereviersindvonest-
ra selbst gesetzt. Der Uhrsprung der so ge-
nannten Masora/oder Masorethe»/ die/ den
Hebräischen Grund-Text unverfälschtzu er-
halten / bemüht gewesen / wird nicht we-
niger insgemein von Eßdrahergcleitet/ und
soll er / nachdem in der Zerstöhrung / so
wohl die Ecklistten Mosis I als der Pro-
pheten / im Original/ mildem Lempelver-
brannt gewesen / die Abschrifftcn wieder
hervor gebrachtund geordnet / auch die ver-
dorbene Abschrifften wunderbarlich ersetzt
haben. Ob aber das Buch Esther von Eß-
ra / oder vom tzvhempriestcr Jehojakim/
oder von Mardochai selbst / ausgeschrieben/
ist so wenig ausgemacht/ als/ wer das Stück
tu Esther beschrieben. Bald nach der Ge-
fängniß sind die Bücher der Chronica aller-
dings geschrieben / ob aber von Eßra/Ne-
hemia. oder einem andern/ ist doch noch
ungewiß. Und das Buch Judith (es scy
nun eniewahrhafftige tzistone/odergedicht)
ist ebenfalls erst nach der Wiederkunfft aus (j
der Babylonischen Gefängniß verfertiget *
worden. Auch/ weil von denjüden nicht i
mehr die Chaldäische oder alte Babylonische
Sprache gebraucht / sondern diese mit der
alten Ebräischen vermischt ward / so
ent- , .
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Europäische Geschichte
232
Jndostan, fast ganz Persien bis an den Euphrat, Kasan,
Astrachan, beinah die ganze große Tatarei, und dies Al-
les in einer Zeit von achtzehn Jahren.
Gengis kehrte aus Indien über Persien zurück, und
verlegte den Sitz seines Reichs in die Stadt Tokat. Hie-
her brachten ihm seine Söhne, seine Heerführer, die unter-
jochten Fürsten, die Schätze Asiens, die er unter seine Krie-
ger vertheilte. Hier versammelte er auch alle Fürsten seiner
Ungeheuern Staaten zu einem Reichstage, auf welchem ihm
einer seiner Söhne 10,000 Pferde zum Geschenke vorgeführt
haben soll. Mehr als fünfhundert Gesandte erschienen vor
ihm aus den eroberten Landern und bezeugten ihm ihre
Unterwürfigkeit.
In seinem siebenzigsten Jahre wollte er noch einmal
mit seinem Heere aufbrechcn und China vollends erobern;
allein plötzlich raffte ihn eine Ktankheit dahin. Er starb
im Jahr 1227. Gleich groß als Landesregent und als Feld-
herr, verstand er eben so gut die Kunst, Völker zu beherr-
schen und zu unterjochen. Seine Kriegszüge waren aber
eine ununterbrochene Reihe von Verwüstungen. Unzählige
Dörfer und Städte wurden von ihm zerstört, aber nicht
wieder aufgebaut, wenn man Buchara ausnimmt, welche
Stadt er wieder herstellte. Nie hat weder vor noch nach
ihm ein Eroberer sich mehr Völker unterworfen. Seine
Herrschaft erstreckte sich über ein Land, das von Mittag
nach Mitternacht 500 Meilen, und von Morgen nach Abend
fast noch einmal soviel betrug. Im Jahr 1212 brach er
mit seinen wilden Kriegern aus den Wüsten der Tatarei
hervor, und im Jahr 1236 hatte er den vierten Theil un-
serer Erde erobert.
Seine Staaten theilte er unter seine vier Söhne, von
denen jeder für sich allein ein sehr mächtiges Reich erhielt.
Otkai, sein dritter Sohn, wurde Groß-Khan der Tata-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
Extrahierte Personennamen: Gengis
Extrahierte Ortsnamen: Kasan Astrachan Indien Asiens China Buchara