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1. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 22

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Die Bewohner Deutschlands. 22 mit der nordamerikanischen Gegenküste unter 45° hat, und daß die Mitteltemperatur der skandinavischen Küste 9° höher ist, als sie ohne ihn sein würde. 3. Die Oberrheinische Tiefebene hat 10v2—11 °, Ostpreußen nur 6x/2—170 mittlere Jahres- wärme (Deutschland im Durchschnitt 8—9°; der Rhein ist jährlich etwa 25, die Weichsel 80 Tage mit Eis bedeckt (Grund s. oben.) 4. Was der Süden an Wärme mehr haben sollte als der Norden, wird durch die Höhen- läge wettgemacht (Jahresmittel Münchens 1° niedriger als Hamburgs). 5. Niederschläge bekommt der Westen etwa 75, der Osten 55 ein (Grund der Verschieden- heit!), Deutschland im Durchschnitt 65 ein. Deutschland liegt in dem Gebiet der Niederschläge zu allen Jahreszeiten; am regenreichsten ist durchweg der Juli. 20 6. 42% aller Winde wehen aus Südwest oder West. Die barometrischen Minima liegen meist in der Gegend von Island; das für uns maßgebende Maximum befindet sich dagegen meist über Spanien und den benachbarten Teilen des Atlantischen Ozeans. Der dadurch bedingte Südwind wird durch die Achsendrehung der Erde nach rechts abgelenkt und tritt deshalb bei uus als Südwest auf. Südwest- und Westwinde sind von großer Bedeutung nicht bloß für die Niederschläge, sondern auch für die Temperatur, da Seewinde durchweg milder und wärmer sind als Landwinde. (Grund!) 7. Deutschland liegt im Gebiet der sommergrünen Laubbäume; das ist zugleich das wichtigste Ackerbau- und Rindviehzuchtgebiet Europas. Der Charakterbaum ist die Buche. Sie ist an das Seeklima gebunden und reicht ostwärts kaum über die Grenze Deutschlands und Österreichs hinaus. Mit Wald ist der 4. Teil Deutschlands bestanden. 2/3 der Wälder sind Nadelwälder (aus den Sandebenen die Kiefer, im Gebirge Fichte und Edeltanne). Mitten durch Deutschland läuft die Grenze des Weinbaues. Der nördlichste Punkt des Wein- banes überhaupt befindet sich bei Grünberg in Schlesien. 8. Die großen Raubtiere sind ausgerottet. Der Wolf kommt zuweilen noch aus Rußland in die ostpreußischen Wälder herüber. Selten läßt sich noch ein Luchs, etwas häufiger die Wildkatze blicken. In einigen Waldungen hat sich noch das Wildschwein erhalten. Selten geworden ist auch der Biber. Jagdwild: Hirsche, Rehe, Hasen. Das Elentier wird noch gehegt in einem Walde am Kurischen Haff, das Wisent — nicht Auerochs — im Wildpark des Fürsten Pleß in Oberschlesien. In den Wäldern der Ebene kommt das Birkhuhn, in den Gebirgswäldern der Auerhahn vor, über den Alpen schwebt der Stein-, über den Küsten der Seeadler. Unter den Reptilien ist stellenweise die Kreuzotter noch recht stark vertreten. 6. Die Bewohner Deutschlands. 21 1. Deutschland ist zu 92% von Deutschen bewohnt. Bon den 8% Nichtdeutschen kommen allein 6% (fast 4 Mill.) auf die Polen. In Posen ist reichlich die Hälfte polnisch, in Westpreußen */»/ in Schlesien in Ostpreußen V5. Was versteht man unter Polengefahr? Die Tätigkeit der Ansiedelungskommission! Große polnische Arbeiterkolonien sind auch im Ruhrkohlengebiet entstanden; der Kreis Recklinghausen hat z. B. 20% Polen (Ursache?). Nächst den Polen sind die Franzosen am stärksten vertreten (1/5 Mill., Grund?). Außer den Polen sind an Slawen vorhanden die Masnren in Ostpreußen, die Kassnben südwestlich von Danzig, die Litauer in der Umgegend von Memel, die Wenden an der oberen Spree. Zahl der Nichtdeutschen: Polen fast 4000000, Franzosen 200000, Masuren 150000, Dänen 140 000, Litauer 100 000, Kafsuben 100 000, Holländer 80 000, Italiener 70 000. 2. Eine Linie, die ungefähr in der Richtung Krefeld—kassel—harz—meseritz (Posen) quer durch Deutschland führt, trennt die „plattdeutsch" Redenden Nieder- dentschlands von den „hochdeutsch" Redenden Oberdeutschlands. Die Oberdeutschen scheiden sich in 4 Stämme. Im Süden wohnen neben- einander Schwaben und Bayern (Grenze Lech; die Schwaben in der Ober-

2. Das Altertum - S. 4

1907 - Leipzig : Voigtländer
4 Das Altertum. Die Hamiten. Götter 2. Religion. Ris Götter verehrten sie die Kräfte der Natur. Zu ihren höchsten Göttern gehörte der Sonnengott Ra ober Hmmon; ihm war auf einer Gase der libyschen wüste eine berühmte (Dramstätte geweiht. Der Acht- und Lebensgott ©siris mürbe nach ihrem Glauben von seinem Bruder Typhon, dem Gott der Finsternis und des verfengenben wüsten-roinbes, getötet; den Toten sucht trauernb seine Gattin Isis, die Göttin der fruchttragenben Erbe. Ihr starker Sohn horos rächt den (Erschlagenen; Dsiris lebt in seinem Sohne und in der Unterwelt fort. Diese Sage versinnlichte den Kreislauf der Seiten, heilige Tiere Den Göttern waren Tiere heilig, mit beren Köpfen sie häufig bar- gestellt würden. Huch Tiere selbst würden göttlich verehrt: so das Krokobil, der Ichneumon, der Ibis, die Katze und befonbers der ftpis. Der Rpis war ein schwarzer Stier mit bestimmten Abzeichen; man glaubte, (Dsiris weile in dieser Gestalt auf der (Erbe, und rvibmete beshalb dem ftpis zu Memphis die sorgsamste Pflege. Sdföm Ägypter glaubten an ein Fortleben nach bemtobeunb an Tode eine 3000 jährige löanberung der sünbhaften Seelen durch die Leiber der Tiere (Seelenroanberung). Sie meinten ferner, zur Fortbauer der Seele sei auch die (Erhaltung des Leibes notroenbig. Deshalb schützten sie die Körper der Toten durch (Einbalsamieren mit harz (Ittum) Mumien vor der Verwesung und stellten die sorgsam umwickelten „Mumien" in holz- und Steinsärgen in sicheren Grabkammern auf. 3. Verfassung. Die Regierung des Laubes führte ein König; er Pharao nannte sich Pharao, b. H. Sohn des Ra, und würde göttlich verehrt. Das Kasten Volk zerfiel in Stänbe ober Kasten. Die vornehmste Kaste roar die der Priester. Sie sorgten nicht nur für den (Bottesbienst, sonbern betrieben auch allein im Volke die Wissenschaften. Sie verstauben Sternfmnbe und Mathematik und waren Richter, Ärzte und Baumeister. Dann folgte die Kaste der Krieger. Die übrigen Kasten bilbeten eine (Einteilung des Volkes nach der Erwerbstätigkeit, die sich gewöhnlich vom Vater auf den Sohn vererbte. Gewerbe 4. Gewerbe und Handel. Die Ägypter waren in vielen Gewerben erfahren; sie verfertigten kunstvolle Gewebe aus Leinen und Baumwolle, verstauben die Färberei, wußten schöne Gesäße aus Ton und Glas, zierliche Metallarbeiten, geschnittene Steine und aus der Papyrus-Handel staube Papier herzustellen. Ihr h anbei beschränkte sich lange Seit auf das Innere des Laubes und auf die Nilschiffahrt,- erst später behüte er sich auf anbere Länber aus.

3. Das Mittelalter - S. 182

1893 - Leipzig : Dürr
— 182 den jungen König nach Reims zur Krönung zu führen. Der Ritter Vaudrieourt, Befehlshaber in Vaueouleurs, der sich nach einigem Zögern überreden ließ, führte sie an den Hos. Auch hier ward es ihr nicht leicht, den Glauben an ihre göttliche Sendung zu erwecken, und sie mußte manches Verhör bestehen. Endlich erreichte sie ihr Ziel, der König und seine Räte zeigten sich ihrem Plane geneigt, und sie trat an die Spitze des Heeres. Die Wirkung war eine überraschende. Die Krieger folgten siegesgewiß der Jungfrau, welche eine Fahne mit dem Bilde des Heilands vorantragend sie von Kamps zu Kampf führte. Orleans wurde entsetzt und der König in Reims gekrönt (1429). Johanna hatte mit hohem Ernste und in heiligster Demut ihre Aufgabe gelöst, allen Prunk, alle Genüsse verschmähend; etwas Brot in Wein getaucht war ihre ganze Nahrung. Sie wollte nun in die Heimat zurückkehren, aber zu ihrem Unglück ließ sie sich bewegen, an der Spitze des Heeres zu bleiben. Es mag sein, daß sie von nun an die innere Sicherheit vermißte. Die Erstürmung von Paris mißlang, mehr infolge der Unthätigkeit des Königs, der ihr keine Unterstützung sandte, als durch ihre Schuld, und bei einem Ausfalle aus Compisgne wurde sie von den Burgundern gefangen genommen und au die Engländer ausgeliefert. Auf Anstiften der englischen Offiziere erging gegen sie die Anklage der Zauberei und Ketzerei. Der von den Engländern beherrschte, charakterlose Bischof von Beauvais, der Vorsteher des geistlichen Gerichtes, fand sie schuldig, und die Richter verurteilten sie zu lebenslänglichem Gefängnis, nachdem man sie durch die härteste und roheste Behandlung zum Widerruf ihrer Behauptung, daß sie von Gott beauftragt worden fei, gezwungen hatte. Aber dabei beruhigten sich ihre Feinde nicht, sie sollte sterben. Als sie unter den grausamen Quälereien im Kerker nur den Schein des Ungehorsams erweckt hatte, wurde die an Leib und Geist Gebrochene 1431 in Ronen verbrannt. Doch das Volk verehrte sie und verfolgte die Jnquisitions-richter mit Haß und Verwünschung. Auch den Engländern brachte der Tod der Jungsrau keinen Segen. Sie mußten aus allen eroberten Plätzen in Frankreich weichen, nur Calais behielten sie. Der Nachfolger Karls Vh., Ludwig Xi., ein verschlagener Mann, der, die äußere Hoheit des Hoflebens verachtend, Leute niederer Herkunft, wie einen Barbier, zu feinen Vertrauten machte, befestigte die königliche Gewalt in Frankreich dadurch, daß er die Herzöge und Grafen, soweit es ihm möglich war, durch Meuchelmord und Hinterlist ans dem Wege räumte und so eine Provinz nach der anderen unter die unmittelbare Herrschaft der Krone brachte. Er war es auch, der nach dem Tode Karls des Kühnen Burgund, das unter französischer und deutscher Lehnsoberhoheit stand, an sich riß.

4. Das Mittelalter - S. 181

1893 - Leipzig : Dürr
— 181 - Könige Eduard Hl., der auch verwandt mit der Hauptlinie der Ka-petinger war, streitig gemacht. Philipp Vi. war ein Bruderssohn, Eduard Iii. ein Enkel (der Sohn einer Tochter) Philipps des Schönen. Übrigens besaßen die englischen Könige (ans dem Hause Plantagenet) seit Alters Poitou und (Menne in Frankreich erblich, freilich unter der Lehnsoberhoheit des französischen Königs. Der Krieg dauerte von 1339 bis 1453. Anfangs waren die Engländer siegreich. So wurde die französische Flotte im Hasen von Sluis (Sleus), einem berühmten Hafen in den Niederlanden, der jetzt versandet ist, von ihnen geschlagen und zerstreut, und nicht allein zur See, auch zu Lande waren sie den Franzosen überlegen. In der berühmten Schlacht bei Crecy unweit Amiens, 1346, bewies Eduards Iii. 15 jähriger Sohn Eduard, nach der Farbe seiner Rüstung der „schwarze Prinz" genannt, eine außerordentliche Tapferkeit und trug wesentlich dazu bei, daß die Engländer das Feld behaupteten. An dem Kampfe beteiligte sich auch der blinde Böhmenkönig Johann, von vier Rittern geführt, und starb den Heldentod. Die Folge dieser Siege war, daß die Engländer in Frankreich festsetzten. Sie eroberten Calais und Bordeaux, letzteres ergab sich dem tapferen schwarzen Prinzen. Zehn Jahre nach der Schlacht bei Crecy, 1356, gewannen die Engländer eine zweite bei Maupertuis und nahmen den französischen König, Johann den Guten, gefangen. Aber nun wandte sich das Glück aus die Seite der Franzosen. Der Ritter Bertrand du Guesclin eroberte seinem Könige Karl Y., dem Weisen, alle Städte wieder, welche die Engländer in Besitz genommen hatten, nur Calais konnte er ihnen nicht entreißen. Während dieser Zeit starb der schwarze Prinz, nachdem er krank nach London zurückgekehrt war. Nach einer längeren Pause begann Heinrich V von England den Krieg von neuem. Wieder mochten die Fremden rasche Fortschritte. Von ihrem Stützpunkte Calais aus eroberten sie ganz Nordfrankreich und belagerten Orleans. Der junge französische König Karl Vh., der mehr für den Minnegesang und das gesellige höfische Leben als für den Krieg geschaffen war, kam in große Bedrängnis. Der Abfall von ihm begann in feiner eigenen Familie und unter seinen nächsten Vasallen. Seine Mutter und der mächtige Herzog von Burgund traten aus die Seite der Feinde über. Da ward ihm aus wunderbare Weise geholfen. Eine Jungfrau, Jeanne d'arc, die Tochter eines Landmanns aus dem Dorfe Domremy bei Vaucouleurs, gelobte, Orleans zu befreien. Ihr tiefreligiöses Gemütsleben war durch die Kunde von der Not des Königs so aufgeregt worden, daß sie Visionen (überirdische Erscheinungen) zu haben meinte und die Stimme seliger Geister hörte, die ihr verkündeten, daß sie von Gott berufen sei,

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 5

1918 - Leipzig : Voigtländer
Erster Abschnitt, fttte deutsche (Beschichte. 1. Die alten Deutschen. t. Das alte Deutschland. Um die Zeit, da Christus geboren wurde, war Deutschland noch ein sehr rauhes unwirtliches Land. Achter Urwald bedeckte den größten Teil des Bodens. Die gewaltigen Eichen, Buchen und Tannen ließen die Strahlen der Sonne nicht durch, um die Erde zu erwärmen und abzutrocknen. Daher war das Land me*ft sumpfig, rauher und unfruchtbarer als jetzt. Edles ©bst, wein, 3arte Gartengewächse konnten nicht gedeihen. Die gewöhnliche Hefter* frucht war Hafer; auch Gerste, Roggen und Weizen wurden gebaut, und viel Flachs zur Bereitung der Leinwand. Grasreiche weiden jährten Rinder, Pferde und Kleinvieh in Ittenge; Vieh war des Deut« '7etl größter und liebster Reichtum. 3m Dickicht der Wälder hausten ölek wilde Tiere: Wölfe und Eber, Bären, (Elentiere und riesige Auer* °ä)sen. Das Land war meist gemeinsames Eigentum der Dorfgenofsen; *s hieß gemeine Mark oder Humendc. Städte gab es nirgends im Qttbe; denn enges Zusammenwohnen erschien unsern vorfahren unnatürlich. Sie lebten in Dörfern und auf einzelliegenden Höfen; Block* 5^uier und Lehmhütten, mit Schindeln oder Stroh gedeckt, dienten zur Wohnung, (vgl. das Bild Nr. 6.) - . 2. Die Germanen. Die alten Deutschen oder, wie die vmer sie nannten, die Germanen waren ein herrlicher Menschen-’yla9- Groß und kraftvoll war ihr Körper, breit ihre Brust, ihr Rüge Quf ihr Haar goldgelb und lang herabfallend, Als die kampsgeübten ömer sie zum erstenmal sahen (vgl. Teil I, Hr. 42), wurden sie durch te stolze Haltung, den kühnen, durchdringenden Blick und den brau» I^uden Schlachtgesang dieser Feinde in (Erstaunen und Schrecken gesetzt. er Sinn der Germanen war auf Kampf und kühne Taten gerichtet. ?n 3ugend auf übten sie sich im Gebrauche der Waffen, im Kampfe n milden Tieren. Die Felle des erlegten wildes dienten ihnen zur I'a^Un^' a^S köstlichster Schmuck galten die Waffen. (Es war ein fest* Tag, wenn der herangewachsene Jüngling vor versammelter Ge-

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 7

1918 - Leipzig : Voigtländer
dem Kreise Bleiben, dem der Vater angehörte, und das Geschäft ergreifen, das der Vater betrieben hatte. Die Hauptkasten waren die Priester, die Kriegsleute, die (Beroerbetretbenben und die Ackerbauer. Das höchste Ansehen besaßen die Priester, welche die oberste Raste bilbeten. Sie besorgten nicht allein den Gottesbienst, fonbern sie beschäftigten sich auch als die einzigen int Volk mit wissenschaftlichen Dingen: sie waren Sternftunbige, Richter, Arzte und Baumeister. Selbst die Könige ließen sich von ihnen beraten und mußten sich vielfach nach ihren Vorschriften richten. Die Könige, welche Pharaonen genannt würden, gehörten nicht der Priesterkaste an, sonbern den Kriegern, beren Kaste an Vorzug und (Ehre gleich auf die der Priester folgte. Die Kaste der (Beroerbetreibenben war sehr zahlreich : sie umfaßte die hanbwerker, die Künstler, die Krämer und Kaufleute. Außer den Ackerbauern, welche die vierte Kaste bilbeten, gab es enblich noch Hirten; sie würden gehaßt und verachtet, namentlich die Schweinehirten; benn diese bürsten nicht einmal einen Tempel betreten, weil sie für unrein galten. 2. Die ägyptischen Götter. Die Agypter verehrten eine Menge Götter: es waren besonbers die großen Naturkräfte, die Segen und Gebeihen ober auch Schaben und verberben bringen. Darum hatten sie außer den guten Gottheiten auch böse. Die höchsten Götter hießen (Dfiris und Isis. Gsiris war nichts anberes als die Sonne ober auch der Nil, weil diese die Fruchtbarkeit des £anbes bewirken; unter seiner Gemahlin Isis bachte man sich den Ittonb ober die (Erbe, die alle ernährt. Sehr merkwürbig ist der Ti er bien st der Ägypter, viele Tierarten galten für heilig, besonbers Katzen, fjunbe, Krokobile, Ibisse und anbere. Die Nachrichten von der Verehrung, die ihnen erwiesen würde, sinb fast unglaublich, wer eins dieser Tiere mit Vorsatz umbrachte, würde mit dem Tode bestraft; ja wer eine Katze auch nur aus versehen tötete, mußte sterben. Bei einer Feuersbrunst trug man weit mehr Sorge für die Bettung der Katzen als für die Löschung des Branbes, und wenn eine Katze in die Flammen geriet, so würde große wehklage erhoben. Starb in einem Hause eine Katze, so schor sich barin jebermamt die Augenbrauen ab; starb ein hunb, so schor man sich den Kopf kahl. Tote Katzen würden einbalsamiert und an einer heiligen Stätte beigesetzt, vor allen Tieren aber würde der ftpis hoch verehrt , der einen prächtigen Tempel in der Hauptstadt Memphis hatte und von angesehenen Männern bebietit würde. Der Apis war ein Stier von schwarzer Farbe mit einem weißen Dreieck auf der Stirn. All-

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 72

1905 - Leipzig : Voigtländer
und entblößte seinen Rücken, um die wohlverdienten Geißelhiebe zu empfangen. Der Greis verzieh ihm und gewann den schönen Jüngling bald so lieb, daß er ihm seine Tochter zur Frau gab. 3. Wie Alcibiades weiß, Aufsehen in Athen ;u erregen. Durch solche mutwilligen Streiche machte sich Alcibiades zum Stadtgespräch, und das wollte er eben. Einst kaufte er um eine ungeheuere Summe einen wunderschönen Hund. Ganz Athen sprach von dem prächtigen Tiere. Da hieb er dem Hunde den Schwanz ab, und nun war der abgehauene Schwanz das allgemeine Stadtgespräch. — Ein andermal ging er über den Markt und fand einen großen Zusammenlauf des Volkes: es wurde Geld verteilt. Sogleich ließ er sich auch Geld von Hause holen und warf es unter den Haufen. Nun wurde das Drängen und Lärmen der Menge noch größer. Da zog er aus seinem Mantel eine Wachtel hervor, ließ sie fliegen und setzte eine gute Belohnung auf den Wiederfang. Alsbald stürzte das ganze Volk auseinander, dem Vogel nach. Alcibiades lachte. 4. Alcibiades und Sokrates. Alle seine Mitbürger übertraf Alcibiades durch Pracht und Aufwand. Er führte einen Schild aus Elfenbein und Gold und hatte die kostbarsten Pferde und Wagen. Bei den olympischen Spielen erschien er einst mit sieben schön bespannten Wagen, was noch nie geschehen war, und mit mehreren trug er den Preis davon. Durch seine Beredsamkeit ragte er in der Volksversammlung hervor und gewann viele Anhänger. Auch der edelste der Athener, der weise Sokrates, hatte ihn lieb und gab sich alle Mühe, ihn zu einem trefflichen Manne zu bilden. Alcibiades ehrte den Weisen hoch und hörte wißbegierig seine Lehren an. Oft weinte er bitterlich, wenn Sokrates seine Fehler tadelte und ihn ernst zurechtwies. Aber die besten Vorsätze waren rasch wieder von dem Leichtsinnigen vergessen: der Beisall und die Ehrenbezeugungen des Volkes vermochten mehr Über ihn, als die Mahnungen und Warnungen des edlen Lehrers. 5. Der Feldzug der Athener nach Sizilien. Dem Ehrgeize des Alcibiades kam der Krieg zwischen Athen und Sparta ganz erwünscht; denn er bot ihm die beste Gelegenheit, sich glänzenden Feldherrnruhm zu erwerben. Er bewog daher seine Mitbürger zur eifrigen Fortsetzung dieses großen Kampfes. Namentlich verleitete er sie zu einem Zuge nach Sizilien, um über diese schöne und fruchtbare Insel die athenische Herrschaft auszubreiten. Eine mächtige Flotte mit einem zahlreichen Kriegsheere wurde ausgerüstet und Alcibiades selbst zu einem der Anführer ernannt. Aber kaum war das Heer in Sizilien angelangt, so

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 35

1905 - Leipzig : Voigtländer
- 35 - sie nicht ruhmlos in Vergessenheit begraben, sondern leben, von der Nachwelt gepriesen, im Andenken aller Zeiten." — Die Gestalten verschwanden und Herkules befand sich wieder allein. Mutig wählte er den Weg der Tugend. 3. Iie zwölf Arbeiten. Jer nemeische Löwe. Um seinen Mut und seine Ausdauer zu prüfen, erteilte ihm das Orakel zu Delphi den Befehl, dem Eury sth eu s, einem Könige im südlichen Griechenland , zwölf Jahre dienstbar zu fein und alles gehorsam auszuführen, was er vcm ihm verlangen werde. Im Dienste des Enrystheus vollbrachte Herkules zwölf Arbeiten. Die erste bestand darin, daß er einen grimmigen Löwen erlegen sollte, der in dem waldigen Tale Nemea hauste. Das Untier verbreitete Angst und Entsetzen in der ganzen Gegend; menschliche Waffen konnten sein zottiges Fell nicht durchdringen. Als Herkules in den Wald kam, suchte er lange umsonst nach dem Löwen; endlich sah er ihn daher kommen. Rasch verbarg er sich hinter einem Baume, spannte seinen Bogen und schoß dem Löwen, als er nahe genug war, einen Pfeil in die Flanken zwischen Nippen und Hüfte. Aber der Pfeil prallte ab und fiel wirkungslos zu Boden. Der Löwe stutzte und ließ die Augen forschend nach allen Seiten rollen. Wieder traf ihn ein Pfeil in die Seite, ohne ihn zu verwunden: da entdeckte er den Jäger, zog den langen Schweif an sich, schüttelte die Mähne, krümmte wild brüllend den Rücken und sprang mit gewaltigem Satze aus Herkules los. Der hatte schon den Bogen aus der Hand geworfen, und als der Löwe mit den fürchterlichen Krallen ihn packen wollte, versetzte er ihm mit der Keule einen solchen Schlag vor die Stirn, daß das Ungeheuer betäubt zu Boden stürzte. Jetzt warf Herkules auch die Keule weg, sprang hinter den Löwen, schlang ihm die Arme um den Nacken und drückte so lange, bis das Tier erstickt war. Dem toten Löwen zog er die Haut ab und warf sie sich als Mantel um die Schultern; den Rachen setzte er sich auf den Kopf, wie einen Helm. So kehrte er zu Eurystheus zurück. Als der den Helden mit dem Löwenfell und der Keule sah, geriet er in solche Angst, daß er in ein ehernes Faß kroch. 4. Die Hydra. Doch bald legte Eurystheus dem Herkules die zweite Arbeit auf. In einer sumpfigen Einöde wohnte die Hydra, eine unmäßig große Schlange mit neun Köpfen, die arge Verheerungen anrichtete. Mit diesem Ungeheuer, dem kein Mensch zu nahen wagte, sollte Herkules den Kampf bestehen. Er nahm seinen Freund Io laus mit; der zündete an der Höhle der Hydra ein Feuer an und machte 3*

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 7

1905 - Leipzig : Voigtländer
durfte einen Stand wählen, wie er ihm gefiel, sondern jeder mußte in dem Kreise bleiben, dem der Vater angehörte, und das Geschäft ergreifen, das der Vater betrieben hatte. Die Hauptkasten waren die Priester, die Kriegsleute, die Gewerbetreibenden und die A ck e r b a u e r. Das höchste Ansehen besaßen die P r i e st e r, welche die oberste Kaste bildeten. Sie besorgten nicht allein den Gottesdienst, sondern sie beschäftigten sich auch als die einzigen im Volk mit wissenschaftlichen Dingen: sie waren Sternkundige, Richter, Ärzte und Baumeister. Selbst die Könige ließen sich von ihnen beraten und mußten sich vielfach nach ihren Vorschriften richten. Die Könige, welche Pharaonen genannt wurden, gehörten nicht der Priesterkaste an, sondern den Kriegern, deren Kaste an Vorzug und Ehre gleich auf die Priester folgte. Die Kaste der Gewerbetreibenden war sehr zahlreichste umfaßte^ die Handwerker, die Künstler, die Krämer und Kaufleute. Außer den Ackerbauern, welche die vierte Kaste bildeten, gab es endlich noch Hirten; sie wurden gehaßt und verachtet, namentlich die Schweinehirten, denn diese durften nicht einmal einen Tempel betreten, weil sie für unrein galten. 2. Die ägyptischen Götter. Die Ägypter verehrten eine Menge Götter: es waren besonders die großen Naturkräfte, die Segen und Gedeihen oder auch Schaden und Verderben bringen. Darum hatten sie außer den guten Gottheiten auch böse. Die höchsten Götter hießen Osiris und Isis. Osiris war nichts anderes, als die Sonne oder auch der Nil, weil diese die Fruchtbarkeit des Landes bewirken; unter seiner Gemahlin Isis dachte man sich den Mond oder die Erde, die alle ernährt. Sehr merkwürdig ist der Tierdienst der Ägypter. Viele Tierarten galten für heilig, besonders Katzen, Hunde, Krokodile, Ibisse und andere. Die Nachrichten von der Verehrung, die ihnen erwiesen wurde, sind fast unglaublich. Wer eins dieser Tiere mit Vorsatz umbrachte, wurde mit dem Tode bestraft; ja wer eine Katze auch nur aus Versehen tötete, mußte sterben. Bei einer Feuersbrunst trug man weit mehr Sorge für die Rettung der Katzen, als für die Löschung des Brandes, und wenn eine Katze in die Flammen geriet, so wurde große Wehklage erhoben. Starb in einem Hause eine Katze, so schor sich darin jedermann die Augenbrauen ab; starb ein Hund, so schor man sich den Kopf kahl. Tote Katzen wurden einbalsamiert und an einer heiligen Stätte beigesetzt. Vor allen Tieren aber wurde der Apis hoch verehrt, der einen prächtigen Tempel in der Hauptstadt Memphis hatte und von angesehenen Männern bedient wurde. Der Apis war ein Stier

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 16

1905 - Leipzig : Voigtländer
des Ninus Tod sein Sohn König der Assyrier werden sollen; aber weil der ein weichlicher unfähiger Mensch war, so übernahm dessen Mutter Semirämis die Regierung, eine Frau so klug und kräftig, daß man meinte, sie sei die Tochter einer Göttin, und daß sich alle Großen des Reiches unter ihre Herrschaft beugten. Sie führte prächtige Bauwerke in Babylon aus und vergrößerte das Reich durch neue Eroberungen. Ein Kriegszug aber, den sie gen Osten nach dem reichen Indien tat, fiel unglücklich aus. Schon war Semirämis mit ihren Kriegsscharen weit vorgedrungen, da stellte sich ihr plötzlich ein großes indisches Heer entgegen, und vor dem Heere stand eine Reihe von ungeheuern Elefanten. Sie trugen auf ihren Rücken ganze Türme voll Krieger und zerschlugen mit ihren Rüsseln und ihren Füßen alles, was sie erreichen konnten. Ihr bloßer Anblick aber machte die Pferde scheu. Da ließ Semirämis eine Menge großer Büffelochsen schlachten, die Häute so zubereiten, daß sie elefantenartig aussahen, und bedeckte damit mehrere tausend Kamele, auf denen bewaffnete Männer saßen. Anfangs erschraken die Feinde; da sie aber durch einen Kundschafter erfuhren, daß sie keine wirklichen Elefanten vor sich hätten, griffen sie tapfer an: die Kamele wurden scheu und brachten Unordnung und Verwirrung in das eigene Heer. Da mußte Semirämis mit ihrem Volke die Flucht ergreifen; viele verloren ihr Leben. Die Königin selbst wurde verwundet; nur mit einem geringen Heere kam sie in ihr Land zurück und starb bald darauf. 2. Salmanassar und Sardanapal. Unter den folgenden Königen des assyrischen Reiches waren viele kriegerische Männer, die große Heerfahrten machten und stolze Bauwerke errichteten. Einer von ihnen, der König Salmanassar, zerstörte das Reich Israel (722 v. Chr.), und seine Nachfolger dehnten ihre Herrschaft noch weiter aus. Doch endlich kam Verderben über das gewaltige Reich. Wie die Sage erzählt, war der König Sardanapal ein weichlicher Mensch, der für große mannhafte Taten keinen Sinn hatte. Er kümmerte sich gar nicht um die Regierung, sondern überließ sie seinen Dienern und Schmeichlern. Er selbst saß den ganzen Tag im Palast unter seinen Frauen, putzte und schminkte sich, wie ein eitles Weib, und spann Wolle. Die Untertanen schämten sich solch eines elenden Königs; von den unterworfenen Völkern aber standen mehrere auf, unter ihnen die Babylonier. Sie zogen gegen Ninive und eroberten die Stadt. Als der König Sardanapal erkannte, daß alles verloren war, ließ er einen hohen Scheiterhaufen ausrichten und stürzte sich mit seinen Weibern
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