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1. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 24

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
24 Das I. Buch, _____ Xvi. Der Slanltzer-Kreiß. Circulus Slanensis. Dieser Kreiß lieget über kr3§3 gegen Norden an der Elbe. Schlan war vor diesem eine schöne König!. Stadt; «der die Stadt Praga hat ihr allen Daft entzogen. Noch stehet ein schönes Schloß daselbst. Budin hat ein altes Schloß am Flusse Eger. Hier giengen die Preussen A. 1744. über die Eger, und fanden daraus viel verhauene Wege. Bgoegz war vor Alters reich und mächtig, und die Heyden halten eine berühmte hohe Schule daselbst, auf welcher viel böse Künste gelehret wurden. Zierotin ist ein Gräfliches Stanumhaus. Zritz, auch S. Georgenberg genannt, ist die Ho. he, darauf der erste Hertzvg in Böhmen Czechus sein La. ger aufgeschlageu hatte, weil er von dar daslarrd auf zehn Meilen weit rings umher übersehen tonte. Kleneck hat das erste Dorf geheissen , welches Cze- chus in Böhmen gedauet hat. Raudnitz, Stadt und Schloß an der Elbe, ist die ordentliche Restdentz des Fürsten von Lobkowi rz. Vor Zeiten war ein Gattz Brunnen in diesem Kreise, 1 der aber eingegangeu'rft, wer! sie das Saltz aus den be. . nachbarten Lander» wohlfeiler haben können. Xvii. Der Buntzlauer-Krciß. Circulus Boleslaviens1s. Er flösset an Laußnitz und anschlefle»,von wel< > chm er durch dae Riescn-Gebürge unterschieden ifl. . Aedbon'pze liegt nur drey Meilen von Praga, an „ l der Elbe, der Stadt Brandeis gegen über. Der heilige 5 'Wenceslaus ist daselbst A. 928. vou seinem gottlosen n Bruder Bouesuao ermordet worden , und man stehet das r i Blut noch an der Wand kleben. Der Ort ist sehr wüste. Jung.

2. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 56

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
5 £ Das l. Buch, von Böhmen. A. l-i?7. machten die Hertzoge eine Erb. Verbrüde, rung mit dem Churfürsten Joaebimo Ii. zu Branden, bürg, und dieselbe wurde von beyden Seiten mit einem Cörperlichen Ende beschworen: Als sich aber die Stän- de des Königreichs Böhmen bevm Kayser Fermando I. beschwerten, daß diese *, Fürstenthümer i. Ligniti, 2. Rrieg und Wolau, darüber die Erb,Verbrüderung aufgerichtet worden, der Krone Böhmen einverleibie Fürstenthümer wären , und diese Landes. Folge derselben zum Schaden gereichte; so erklärte der Kayser diese!, be, wiewol mit Protestation des Chur. Hauses Bran» denburg A. N46. vor nult und nichtig, und die Hertzo. ge wurden gezwungen, derselben wieder abzusagen, und musten versprechen, daß, int Fall ihr Manns. Lrtamm abstürbe. solche drev Fürstenthümer dem Könige in Böh- men seldsten zufallen sollen. Als nun A. 1675. berichte Hertzog Georgius Wilhelmus starb, so wolle das Chur. Haus dieselben erben, allein Kayser Leopolde nahm sie selber in Besitz, und das Chur-Haus muste zurücke stehen; als aber Kayser Carolus Vi. A. 1740. starb, so suchte das Chur. Haus sein Erb, Recht wieder heroor, und hat es mit dem Sctzweldt in der Hand endlich be» Haupte« müssen. Die Haupt, Stadt ist: Lignitz^ Lat- Lignitium , ist eine von den ältesten Städten in Schlesien. Vor Alters war es ein armse- liger Ort, jetzo aber ein recht schöne Stadt. Es kommen da zwey Ströme zusammen , einer heisset die Katzbach, und der andere Schwartzwafter. Die ^pladt lieget io ei» ner angenehmen Gegend, und ist ziemlich befestiget: Denn sie hat einen Wal!, lind einen gedoppelten Was. - ser. Graben. In der L)iadt war ein altes sehr prächti. < ges Sedloß mit der schönen St. Johannis.evinte, dar. , innen die alten Hertzoge von Ligniti in fast Königlichen i Gräbern ruheten. Aber A. 171'. als die Catholicken , eben darinnen ihren Gottesdienst hatten, so entstund • durch eine Lampe ein so entsetzlicher Brand, daß dre 3 wunderschöne Kirche, nebst dem Schlosse, im Rauche ; aufgicng. Es ist aber nach diesem alles repariret woe. . den. A. 170«. ließ der Kayser eine Ritter-Schule, un. , ter dem Namen 8t. Jofepbi, daselbst aufrichten, sowo! ! vor die Catholicken als Protestanten. Es haben auch d die >

3. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 306

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
3o 6 Das V. Buch,1 St0llh0fen, ßat. Stolhofa, ist klein, aber mit Morästen umgeben, undkonte vor eine ziemliche Festung paßiren : Aber A. 1689 haben die Frantzofen alles bis auf den Grund verwüstet und eingeaschert. Etlmoldi , ist eine kleine Stadt und Amt und ehema- liger Wutwen Sitz der Marggrafiunen. Ku-Penheim , eine Stadt, am Flusse Murck. Rastadt, eine kleine Stadt, mit einem prächtigen ueuerdauten Schlosse, auf welchem A. »714. der Friede zwischen dem Kaystr und dem Könige in Franckreich ist ge- schlossen worben. Aus demselben sieht man in drcy Straf, sen , davon sich b;e mittelste irr einer langen Allee endiget. Es ist jetzt die ordentliche Residentz von der altern Linie,aber sie ist sehr einsam. Als der tapfere Priutz von Lothringen mit der Amree aus dem Elsaß über den Rhein A. ^744° wieder glücklich zurück gekommen'war, so hielt er in der benachbarten Heide am 2;. Aug. Rast. Tag. Favorita , eine Stunde davon , ist ein Lust.schloß, welches die verstorbene Marggrasin, Frsncisesl^biua Au- gufta, zu ihrem Plaifir hat bauen lassen. Regler-8lra-it^F, ein Flecken und Festung am Rheinstrome, der Stadt Strasburg gegen über, auf einer Insul. Dieser Ort war dem Printzen Lotus von Raden A. 16119. im Frieden zu Rysv/icic, zu ersetzung seines erlittenen Schadens zugeeignet worden: Aber A. 17;;. belagerten es die Frantzosen, und bekamen es ein; musten es abera. i?z6. nach dem gemachten Frieden wieder abtreten und am 8- Febr. 17,7. räumen. Beinpieim, jenseit des Rheins, eine kleine Stadt, betz welcher die Oesterreichssche Armee A. 1744° am 2;. Aug. aus dem Elsaß über eine Brücke von Pontons' wirtet- über den Rhein zurückc gekommen ist. Nieder, Baden, Lat. Marchiönatus Inferior, hat folgende merckwürdige Oerter: Durlach, Lat. Ourlsenm, ist nicht groß , aber wohl gebauet, an dem so genannten Sturm»Berge, mit ei- nem herrlichen Schlosse, welches Qarlsbueig genennet wird. A. r 689. ward in dieser Gegend von deu Frantzosen «lles mit Feuer und Schwerdt verwüstet. Vor dem Kriege

4. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 555

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
vom westfälischen Rreise. 555 dem verlohrnen Procrß überlassen, und haben sich nichts als den Titu! Vorbehalten. Die ausgestorbenen Fürsten von Ost-Frießland prätendirten die Lehnö. Herrlichkeit darüber; tonten aber mit dem Beweise rucht fvrlkommen. Varel , ist ein Schloß im Oibenburgjschen, nebst ei- nem Flecken und einem Amte. Die erst erwehnte Erd- Gräfin residirt anj.tzo mit ihrer Frau Mutter da. Seefeld, Blexersandtüßt) Roddens, im Buck. zgclinzer-Lande, und Gariver , Alt - Garmer uaü> Neu-Gara1erzyl in Jevem sinh sechs schöne Marsch- Güter / welche ihr auch gehören. Es gehört ihr aber auch dieherrlichkeit Doorx^Ertr in Gckdern am Rhein, ohnweit Anckieim. Der Xvi. 2!rticul. Vom Lande Jevern. Dieses Ländgen, welches 4. Meilen lang- und 2. Meilen breit ist- liegerzwischen Ort-Friesland, und zwischen Oldenburg an der See. Es bestehet aus drey kleinen Ländern, die heissen Ostringen , Rüstringen und Wangerland. Dieses Land gehörete der berühmten Fräulein Maria, die starb A. unverryahlt, und setzte den Grafen von Oldenburg, Joeíannem , der mit ihr Geschwister-Kind war, zum Erben ein. Es batte aber der letzte Graf zu Oldenburg, An* Toníus Güntherus eine einige Schwester, Magdalena, die war nachanhair-Zerdst anfürst R e o0l?num vermählet. Ob ste nun zwar eher starb, als er, so satzte doch der Bruder ihren Sohn .10- H Annem, Fürsten zu Zerbft, zilmerben von dem Lande Jevern ein, und befestigte solches Testament durch seinen Tod A. »657. Erstlich machte zwar derkönig indänemarck eine Prätenswn darauf, und eedirte dieselbe an diecrone Franckreich, weil dieses Fevern ein Burgundisches Lehn

5. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 530

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
S1q Das Vm. Buch Uplengen oder Moermerland, finj) Gegenden, darinue viel Torf gegraben wird. Ober-Led1nger.land, wird so genannt, wei! es oberhalb des Flusses Leda lieget. Viii. Das Leerer.amt, stöst ebenfalls ans Bißthum Münster, und ist das reichste und frucht- barste , Darinn sich mehrentheils Reformirte aufha!- ren. Leer oder Leer oder Lier, ein grosser und bequemer Flecken zur Handlung, weil ohnweit davon der Fluß Leda in die Ems fallt. Die Einwohner machen gute Leinewand, und sind meiftentheils Mennonisten; doch sind auch Luthe- raner und Reformirte da, und haben deyde ihre Kirche. Der berübmle Geschicht-Schrelber,^Jbbo Emiyllus, ist der erste Rector an der Reformirte» Dchule gewefen. Ort oder Leer-Orth, eine Viertelstunde von Leer liegendes altes Schloß, am Einfluß der Leda in die Ems, welches die Hamburger noch erbauet haben, anietzt for. tificiret, und mit einer Besatzung versehen ist, dieselbe war bishero Holländisch gewefen, am 27. Oct. 1744. muste sie auszichen, und Preußische Besatzung kam davor hin- ein. In der Historie hat es ein ewiges Andencken , weil Hertzog Eenrigu8 von Braunschwelg Ä. »sh- als er es belagern weite, mit einer Canonen. Kugel um eine Svanne kürtzer davor gemacht wurden Loge ist ein Fürstliches Lehn.gut, das der Freyherr von Wedel anietzt zur Lehne tragt. Das schöne Schloß, darauf er restdirt, wird Evenburg genannt. Weener , ein ziemlicher Flecken, der wegen der gu» te» Pferde sehr bekannt ist. Dyler-Sceiamtze war ein kleines kort am Flusse Ems, an der Münsterischen Grentze, ist aber völllg rasiret» Ober-uud Nieuer-Relvebeano , ist ein gewisser Strich Landes überfeinen Namen von dem au der Grö. ningischen See. Küste liegenden Orte Re1de hat: Es giedt darinne reiche Einwohner, und herrliche Viehzucht, inwassen das Erdreich daherum so fett ist, daß es nicht darf brdünget werden. Alt-md Neu-Bunder-Neuland, ist ein geteich. tes Land bey dem sogenannten Dollart, das noch beständig «»wächst. Die,er

6. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 568

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
Das Vih. Buch, 568 ander die hohe Ehre , daß der Kayser selber ein Ca- nonicus mit ist : Weil er aber nicht gegenwärtig, so hält er sich zwey Capelline, die seine Vices verwalten müs. sen ; und diese zwey edlen Gäste theilen sich auch in seine sek. te Pràbende. Es hat auch ein neu erwählter Kayser die erste erledigte Pràbende zu vergeben , welches Recht auf Lat. Primariarum Pkigum genennet wird. a Cöln. Lateinisch Colonia Agrippina , weil sie Kaysers Clau- dii Gemahlin Agrippina, eine Mutter Kaysers Neroni8, hat anbauen lassen : oderauch Colonia Ubiorum, weil in den allekältesten Zeiten die Crii in dieser Gegend am Nieder,Mein Strome gewöhnet haben Es ist eine der besten Städte im Römischen Reiche, und lieget mitten im Ertz - Stifte, ist aber dem Churfürsten nicht unterthan , sondern sie ist bis auf diesen Tag noch ei. ne freye Reichs . Stadt, und zwar eine von den vornehm- sten. Sie leidet auch nicht, daß der Churfürst in ihren Mauren Hofstadt halten darf, sondern wenn er in die Stadt kommen wil, so muß er nur ein kleines Gefolg bey sich haben, und muß sich auch nicht lange darinnen aufhalten. Hingegen stehet der Churfürst der Stadt Cöln auch keine .lurisâiâion ausser ihren Stadt-Mauren zu, sondern die Bürger sind rings herum gleichsam eingesperret, und haben ausser der Stadt nicht einmal einen Galgen, daran sie einen Dieb könten aufhengen lassen. Die Stadt ist an sich selber wohl befestiget, und lieget in Form eines halben Mondes an dem Westlichen Ufer des Rheines; hat auch Einwohner genug , damit sie ihre vielen Rattionen bese- tzen kan. Sie gehöret zum Westphälischen Kreise, und wird von demselben auch zur Zeit des Krieges geschützet: Wiewol sie in solchem Falle etliche tausend gute Alliir- te Truppen, als eine Garnison in ihre Dienste nimmt. A. 1742. wollen sie die Frantzosen mit 12000. Mann besetzen, sie bedanckten sich aber für diese Fravtzöfische Höflichkeit. In der Stadt sind so viel grosse und kleine Kirchen und Capellen / als Tage im Jahre sind. Doch ist der Dohm 3. Po

7. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 586

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
586 Dasix. Buch, von Flieder-Sachsen, Unter diesen beyden Regierungen stehen die ge- theilten Unterrhanen, in den Städten, Aemtcrn und Dörfern, welche, wie nur gedacht, theils unter die Glückstädtische, theils unter die Gottorpische Landes - Regierung gehören. Es gicbet aber auch in den beyden Hertzogthü- mern ungetheilte Unterrhanen, darunter werden alle Prälaten und Rtrrer, ingleichen auch etliche privilcgirte Städte begriffen. Die unfetherlten Untertyanen haben unter sich eine Oonmunion, die auch schon A. * 544. feste gestellet ist, und haben ihr gantz besonders Land- Gerichte, welcheswechsels-weisc einmal zurends- bürg vom Könige, und das anderemal zu Riet, von dem Hertzoge gehalten wird, und mitderlan- des-Regterung über die gecheckten Uuterthanen gar nicht muß verwechselt werden. Wer mehr von dieser Union und Commu- N10n wissen will, der muß im andern Tomo das Capitel von Schleßwig nachschlagen. Um das Heryogthum Schleswig hüben wir uns also in diesemcapitel weiter nicht zu bekümern. Das aber wird wol nöthig seyn,daß wir dashertzog- thum Holstein etwas umständlicher beschreiben. In diesem gesegneten Lande giebt es zwar keine grosse und reiche Städte: aber der Ackerbau und> Lie Viehzucht sind unvergleichlich, so daß die Ein- wohner (me ihren überflüssigen Ochsen, Kälbern, Schalsten, Schweinen, Pferden,Butter,Getreyde, Früchten, Wiidpret und Holtz jährlich was rechtes Lösen können. Da anch das Erdreich in Masch - und in Geest- Land cingethelet ist,so hat man keinen allgemeinen Mißwachs zu besorgen; Sondern in trockenenjah-

8. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 675

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
C. Vii. vom Hertzogth. Magdeburg. 67s gangen waren, und endlich freyltch einmal dem Fasse den Boden ausstossen muta. Bey solcher schlechten Verfassung rückte der Kayserliche General T1lly % 163 c* den zo. Mart, vor die Stadt, und in sechs Wochen wur- de sie mit Sturm erobert. Es gab ein alter Oberüer den Rath, daß man es nur auf einen General-Sturm folte lassen ankom- men. Das wolle tiuntilly nicht gerne wagen,weil imwallenoch nichtbreschegeschossen,und auch rein Graben ausgefüllet war Endlich versprach er den Soldaten eine dreytagige Plünderung,und machte ihnen weiß, als wenn in der Stadt so vte! Reich- thumware, daß man sieben Königreiche damit be- zahlen tönte. Sie brauchten aber einekrieges List,und hielten sich im Lager gantz stille, machten auch allerhand Blendwerke,als wenn siediebemgeruug aufoeben wollen : Damit begaben sich die abgemattetcnbür- ger guten Theils zur Ruhe,und in der Früh Pre-> digt frolockte schon einpriester mitdiesenwor^en: Strick ist entzwey und rvir sind frey Alö er aber noch auf der Cantzel stund, so nahm der Ge- neral - Sturm um ?. Mir seinen Anfang, und in einer Stunde war die Stadt überstiegen. Da ist nun mit keiner Feder zu beschreiben, was die Kayserlichen Soldaten vor Grausamkeit aus- übten. In der Catharinen - Kirche fand man 50. schönefrauenzimmer-Cörper ohneköpfe,die hatten die Croaten erstlich geschändet und darnach geköp- set. Eine vornehme Dame hatten sie zu Tode stu- priret, hernach gespiesset, und als einbterzeichen oben zu einem Giebel herausgesteckt. Etliche zwan- zigjungfern,welche diesengreuel sahen, gaben ein- ander die Hände/ und sprangen in die Elbe. Die Uu » Mi

9. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 676

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
676 Das Ix. Buch, von Nieder-Sachsen, kleinen Kinder spieffeten sie mit Partisanen an, als wenn esfrösche oder Reit Kröten wären. Als die Schul-Knaben über den Marckt gierigen, und fun- gen : Erdalt uns, Herr, bey deinem Mort; fo wurden sie alle, wie die Kinder zu Bethlehem, in Stücken zerhauen. Als diese Raserey 2. Stunden gewähret hatte/ so gerieth die Stadt um 10. Uhr in Brand, und man wüste nicht ob die Feinde oder diebürger das Feuer angeleget hatten. Des Abends um ro. Uhr lag die grosse und herrliche Stadt, nebst sechs schö- ueukirchen/in derasche; und es blieb nichts davon, als die prächtige Dom-Kirche, und iz4. geringe Fischer-Häusgen an der Elbe. Des andern Tagis, als das Feuer niedergebrannt war, so kamen die Würg-Engel wieder in diestadt, schleppten grosse Haufen todter Cörper zusammen, satztm sich oben drauf,soffen einandergesirndheiten zu,und nannten das diemaydeburchsche Hochzeit. Als auch kei- neweibes-Kilder mehr vorhanden waren, die sie hätten schänden können, so brauchten diese Croaten die todten Cörper darzu. Das allererbärmlichste Spectacul waren die kleinen Kinder, die an den Brüsten ihrer todtenmütter sangen wollen; oder, wenn sie ein wenig erwachsen waren, vor Hunger und Durst schryen: Ach lieber Vater! Ach liebe Mutter? Am dritten Lage kam endlich der General Tll. Ly selber in die E tadt, und giena vor allen Din- gen in diedom-Kirche,darinnen ohngesehr tausend Menschen eingesperretwaren,die in dreytagen kei- nen Bissen Brods gesehen hatten. Vor denselben lag der bekannte Theologe, D.backlus,mif den Knien, und redte den General Tilly, der einiesuit gewe-

10. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 679

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
C. Vil vom Hertzogth. Magdeburg. 679 gegründet. Dieselben gehören noch jetzo demchur- Hause Sachsen; und was etwa vor Streit darü- der entstanden ist, das hat man alles in der Güte beygelegt. 8. Abtheilung des übrigen Landes. Das heutige Hertzogthum M§6ebur§ besteht in vier Kreisen. I. Der Holte - Kreis ist der beste, an der Westlichen Seite von der Elbe. Es wird insge^ mein wegen seiner Fruchtbarkeit nur die Börde genennet, welches alt-deutsche Wort ein ebenes fruchtbares Land audeutet Magdeburg, Lat. Parthenopolis, die Hauptstadt des gantzen Landes, an der Elbe , hat stch innerhalb !2lä Jahren wieder so erholet, daß es jetzo eine von den grösten und reichsten Städten in Deutschland ist. Der Handel.wel. cher zu Wasser , sonderlich mit Korn, »ach Hamburg getriebenlwird, ist von grosser Wichtigkeit. Die Fortificalic n hat auch ihres gleichen im Römischen Reiche nicht. Mitten in der Elbe ist eine zwar kleine, aber sehr feste Citadelle auf- gesübret worden. Darneben ist auch die sogenannte di Eu- Stadt und Südenbürg guten Theils von Manhei. mern angebauel worden , die sich im letzten Kriege dahin retiriret haben. Niel hundert Brandstellen haben auch die aus Franckreich vertriebenen Huczonotten wieder herge. stellet. Auf dem Dom . Platze stehet ein prächtiger Postast, darinn der König restdiren kan, ein schönes Zeug, Haus und das Landschaftliche Haus, darinve die Regierung und das Conststorium rst, da sie von Halle A. 1714. hieher ver. leget worden. Die unvergleichliche Dom. Kirche, welche dem heiligen Me ni no gewidmet, ist in der grossen Ver. Wüstung gerettet worden. Es ist ein sehr prächtiges Ge. bäude, von den schönsten Quader. Steinen, darinve 24. Altäre stehen. Es hat vier Thürme haben sollen: Es stnd aber nur 2. davon fertig geworden, ohngeachret dieser Kir. chen»Bau *07. Jahr gewähret hat. Das allerrareste darinnen ist sonder Zweifel das prächtige Grabmahl, Um Kayr.
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