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Die Hohenstaufen 1138—1254.
wohner, die viele mit eignen Augen, andere vom Hörensagen kennen gelernt hatten, brachte die Menschen ab von der Meinung, die ihre Väter und Großväter noch geteilt hatten, daß es eine Sünde sei, die Welt mit ihrer Lust in vernünftiger Weise zu genießen. Man wandte sich der Welt zu; man fing hier und da an, manche Lehren der Kirche leise zu bezweifeln. Was also die mittelalterliche Kirche unter Innocenz Iii. an äußerer Macht gewonnen hatte, ging ihr an Einfluß auf die Herzen der Menschen verloren.
4. Daher waren auch die Geistlichen und Mönche nickt mehr die alleinigen Pfleger von Kunst und Wissenschaft; die Klöster und Bischofsitze waren nicht mehr deren einzige Heimstätten, das Lateinische nicht mehr die Sprache der Dichtung (S. 36). Zwar entstanden gerade im Xiii. Jahrhundert, als die einfache, strenge Klosterzucht durchweg verfallen war, neue Mönchsorden, vor allem die Franziskaner (nach ihrem Gründer Franz von Assisi), Dominikaner und Augustiner, die die drei Mönchsgelübde streng hielten und daher' z. B. ihren Lmnsnnterhalt durch Betteln gewannen („Bettel-mönches „Minoriten"). Aber wie sie ihre Klöster durchweg in Städten und in volkreichen Gegenden anlegten, so sahen sie auch ihre Hauptaufgabe in der Einwirkung auf das Volk durch Predigt und Beichte und behielten keine Zeit zu beschaulicher Arbeit in Kunst und Wissenschaft. Diese schlugen vielmehr auf den Burgen der Ritter und an den Höfen der Fürsten ihren Wohnsitz auf, und ihre Träger waren die Ritter selbst. Zwar Gelehrsamkeit besaßen sie nicht, aber meisterhaft verstanden sie es, in ihrer mittelhochdeutschen Sprache (S. 54) ihre Sehnsucht nach Frühling und Blumen, den Preis des deutschen Landes und seiner Fürsten und vor allem das Lob holder Frauen („Minnelieder") in Verse zu fassen. Außerdem besangen sie Kriem-hildens Liebe und Rache im „Nibelungenlied", Gudruns Leiden und Treue im „Gudrunliede", die Thaten Dietrichs von Bern, die Geschichte des armen Heinrich und den Tod Rolands, sowie die Sagen vom König Artus und seiner Tafelrunde, vor allem vom Helden Parzival. Sie lebten nicht selten von der Freigebigkeit („Mi$e") reicher Fürsten, wie denn der Landgraf Hermann von Thüringen die berühmtesten von ihnen, Walther von der Vogelweide (S. 54) und Wolfram von Eschenbach, zu gleicher Zeit an seinem Hofe beherbergte*
§ 62. Französischer Einfluß. Baukunst. Das Mutterland des Rittertums war Frankreich, die Schule für alle Regeln des höfischen Lebens. Da nun die Deutschen damals in engen Be-
* Zu einem „Sängerkriege auf der Wartburg" vereinte schon die gleichzeitige Dichtung und Sage alle berühmten ritterlichen Sänger, unter ihnen auch Hartmann von Aue.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Extrahierte Personennamen: Innocenz_Iii Innocenz Franz_von_Assisi Franz Gudruns Dietrichs_von_Bern Heinrich Heinrich Hermann_von_Thüringen Walther Wolfram_von_Eschenbach Hartmann
Autor: Schillmann, Hermann, Jütting, Wübbe Ulrich, Weber, Hugo, Lange, Karl
Auflagennummer (WdK): 14
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
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4. „Auf nach Speier! Auf nach Speier!" ruft er, als das Spiel geendet,
„wo so mancher deutsche Held liegt begraben, sei's vollendet!
5. Blast die Hörner! Bringt das Roß, das mich oft zur Schlacht getragen!"
Zaudernd steh'n die Diener all', doch er ruft: „Folgt ohne Zagen!"
6. Und das Schlachtroß wird gebracht. „Nicht zumkampf, zum ew'gen Frieden",
spricht er, „trage, treuer Freund, jetzt den Herrn, den lebensmüden!"
7. Weinend steht der Diener Schar, als der Greis auf hohem Rosse,
rechts und links ein Kapellan, zieht, halb Leich', aus seinem Schlosse.
8. Trauernd neigt des Schlosses Lind' vor ihm ihre Äste nieder,
Vögel, die in ihrer Hut, singen wehmutsvolle Lieder.
9. Mancher eilt des Wegs daher, der gehört die bange Sage,
sieht des Helden sterbend Bild und bricht aus in laute Klage.
10. Aber nur von Himmelslust spricht der Greis mit jenen Zweien;
lächelnd blickt sein Angesicht, als ritt' er zur Lust im Maien.
11. Von dem hohen Dom zu Speiex hört man dumpf die Glocken schallen,
Ritter, Bürger, zarte Frauen weinend ihm entgegen wallen.
12. In den hohen Kaisersaal ist er rasch noch eingetreten;
sitzend dort aus gold'nem Stuhl hört man für sein Volk ihn beten.
13. „Reichet mir den heil'gen Leib!" spricht er dann mit bleichem Munde
drauf verjüngt sich sein Gesicht um die mitternächt'ge Stunde.
14. Da auf einmal wird der Saal hell von überird'schem Lichte,
und entschlummert sitzt der Held, Himmelsruh' im Angesichte.
15. Glocken dürfen's nicht verkünden, Boten nicht zur Leiche bieten;
alle Herzen längs des Rheins fühlen, daß der Held verschieden.
16. Nach dem Dome strömt das Volk, schwarz, unzähligen Gewimmels;
der empfing des Helden Leib, seinen Geist der Dom des Himmels.
I. Kerner.
41. Wilhelm Teil.
(Sage.)
Unter dem Kaiser Albrecht tat Gessler, Landvogt zu Uri und
Schwyz, den Landleuten daselbst grossen Zwang an, hielt sie streng und
hart und nahm sich vor, eine Feste in Uri zu bauen, damit er und andere
Landvögte nach ihm um so sicherer dort wohnen möchten, wenn Auf-
ruhr entstünde, und auch das Land in desto grösserer Furcht und im
Gehorsam erhalten würde. Er fing also an, auf einem bei Altorf, dem
Hauptflecken, gelegenen Hügel den Bau ins Werk zu richten, und wenn
ihn jemand fragte, wie die Feste heissen werde, antwortete er: „Zwing-
uri wird ihr Name sein.“ Das verdross die edlen Landsassen und
gemeinen Landleute in Uri, und als sie sich das merken liessen, wurde
Gessler grimmig und drohete, er wolle sie so weich und zahm machen,
dass man sie um einen Finger winden könne. Da liess er zu Altorf am
Platze bei der Linde, wo viele vorübergingen, eine Stange aufrichten,
6*
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Albrecht_tat_Gessler Albrecht Gessler