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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 22

1906 - München : Oldenbourg
22 4. Das Land im Dämmerlichte der Geschichte. aus Gold und Silber Zeugnis ab von dem einstigen Luxus im Römerreich. Gewöhnlicher Schmuck aus Bronze kam überall massenhaft zum Borschein. Ganz spärlich dagegen sind die Waffensunde aus dem Innern des Landes, abgesehen von den Grenzkastellen, von denen namentlich Ein in g (Abusina, am Beginn des Limes an der Donau) einen Reichtum an Waffen aller Art geliefert hat. In den Hausfunden gehören sie zu den größten Seltenheiten, mit Ausnahme der kleineren Jagdwaffen; in den Gräbern verschwinden sie ganz. Ersteres beweist den geordneten und langen Friedenszustand des Reiches, in dem nur der Berufssoldat Waffen trug; letzteres die geänderte Anschauung gegenüber der vorrömischen Zeit. Weit verbreitet sind im ganzen südlichen Bayern die Münzfunde. Man darf die wieder ans Tageslicht gezogenen römischen Münzen sicher auf Hunderttausende schätzen. Natürlich hat sich davon nur der kleinere Teil in den öffentlichen Sammlungen erhalten, der größere ist in Privatsammlungen und im Antiquitätenhandel wieder verschollen, ohne daß selbst nur die Fundorte bekannt wurden. Die erhaltenen Münzen reichen von Augustus bis an den Schluß der Kaiserzeit. Münzen der Republik und des oströmischen Reiches sind selten. Auch nach dem Ende der römischen Herrschaft zirkulierten diese Münzen uoch als Geld in Bayern bis in die Tage der Karolinger. Größere, einst vergrabene Schatzfunde beweisen die später zunehmende Unsicherheit infolge der Einfälle der Germanen. Nach den Geprägen dieser Funde läßt sich vielfach die Zeit dieser Einfälle annähernd feststellen. Ans diese Weise tragen auch sie zur Aufhellung der Lokalgeschichte bei. Der Grabritus der römischen Zeit ist ein ganz anderer als der der vorrömischen. Er wird nicht mehr von dem Gedanken eines Fortlebens in bisheriger Lebensweise bestimmt, so daß der Tote mit allem ausgestattet werden muß, wesseu er im Leben bedurfte, sondern der Totenkult ist nur eine höherer geistiger Kultur entsprechende Erinnerungsfeier. Der Tote bekommt noch Liebesgaben mit, aber nur als Angedenken seiner Angehörigen. Die Leiche wird in der rorkonstantinischen Zeit verbrannt und die Asche in einem Gefäß beigesetzt, später womöglich in einem Steinsarkophag, einer Steinkiste oder wenigstens in einem Plattenbehältnis bestattet. Die antike Sitte, Denkmäler über dem Grab zu errichten, hat uns eine stattliche Zahl von Jnschriftsteinen, oft mit figürlichen Darstellungen, erhalten, wenn diese auch uicht annähernd die Fülle und Schönheit der rheinischen erreichen. Wir sehen also das bürgerliche Leben namentlich in der Blüte der Kaiserzeit bis zu Mark Aurel in hoher Kultur, auf der es sich noch bis in die fonstantinische Zeit trotz der schon beginnenden Zuckungen der sogenannten Völkerwanderungsperiode int allgemeinen erhält. Aber allmählich kommt die Gefahr näher; die harmonische, geordnete Lebensführung hört auf, man muß sich auf plötzliches Verlassen einrichten; Neues wird jetzt kaum mehr entstanden sein. Erst muß die Grenze verlegt, das nördlich der Donau liegende Land

2. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 18

1898 - München : Oldenbourg
Fig. 36. Hermes des Praxiteles, ergnzt. Olympia. Der Kopf der Statue Fig. 95. oo (Friederichs-Wolters N. 1212.) Fig. 37. Nike des Ponios, ergnzt. Olympia. ; Friederichs-Wolters N. 49649'J Fig. 38. Nike des Ponios, ein Weihgeschenk der seit 456 in Naupaktos angesiedelten Messenier und der eigentlichen Naupaktier, etwa um 420 auf hoher dreiseitiger Basis errichtet. Nike schwebt aus der Luft (Adler!) zur Erde nieder.

3. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 52

1898 - München : Oldenbourg
Fig. 113. Marsyas auf dem Forum Romanum, ein Sinnbild der ^stdtischen Freiheit. Die Mnze, zur Zeit Sullas unter dem Mnzmeister L. Marcius Censorinus geschlagen, ist vergrssert. Fig. 114. Rundtempel des Mars Ultor auf dem Kapitol, darin zwei Feldzeichen und ein Adler. Mar(ti) Ult(ori). Fig. 115. Rostrum vom Tiberiusbogen in Orange; mit den beiden Zapfen wurde es in die Bugseite des Schiffes eingefgt. Fig. 116. Augustus auf einer columna rostrata zur Erinnerung an den Sieg der Sextus Pompeius bei Naulochos. Imp(erator) Caesar. Fig. 117. Mnze des Nero mit dem Janustempel. Pace p(opuli) R(omani) terra mariq(ue) parta Janum clusit. Fig 118. Auf der Vorderseite Kopf des Janus; der Strich giebt den Wert an (ein As). Auf der Rckseite unten am Schiff ein Rostrum mit 3 Zacken. Winn! Fig. 112. Csartempel (aedes Divi Juli) mit vorgelegter Rednerbhne (rostra Julia). Links die basilica Aemilia, hinter dem Tempel die Regia, der Romulustempel und die Basilica des Konstantin.

4. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 8

1910 - München : Oldenbourg
H Semiten. verschwand ihre Kenntnis, bis in neuerer Zeit (1802) der deutsche" Gymnasiallehrer Grotesend (Gttingen) den Schlssel zur Entzifferung der persischen Keilschrift wiederfand, indem er in den Inschriften von Perfepolis die persischen Knigsnamen erkannte. Weitere Fortschritte zur Erkenntnis auch der babylonischen Keilschrift machte n. a. der Englnder R a w l i n f o n (1846), der die dreisprachige <babylonisch-elamitisch^-persische) Keilinschrift vom Berge bei Bisutn (Bagistn, sdwestlich von der alten Mederhauptstadt Ekbatna) herausgab. Die literarischen Denkmler aus alter Zeit sind auerordentlich zahlreich. So gestattet die Tontafelbibliothek Assurbanipals, mehr als 20 000 auf beiden Seiten beschriebene Tontafeln, einen fesselnden Einblick in das Wissen der Assyrer. Neuerdings hat man in Babylons 3000 Kontrakttfelchen und bei Tell-Amarua in Obergypten den Briefwechsel mehrerer gyptischer Kniae mit babylonischen und hethitischen Herrschern gefunden. Die Wissenschaften. Die Pflege der Wissenschaften lag ebenfalls in 'den Hnden der Priester. Diese leisteten als Mathematiker und Astro-stomctt Erstaunliches. Sie hatten schon Lngen-, Flchen-, Krpermae und Gewichte auf ein und dasselbe Lngenma gegrndet. Das Sonnenjahr (zu 365 Tagen) sowie t>a Mondjahr (zu 336, bzw. 360 Tagen) und der Tierkreis, d. h. die 12 Sternbilder der scheinbaren Sonnenbahn innerhalb eines Jahres (Ekliptik), waren ihnen wohlbekannt, ebenso Aufgang und Niedergang der Gestirne; desgleichen konnten sie Sonnen- und Mondsfinsternisse berechnen. Die von ihnen erfundene Benennung der Wochentage nach den damals bekannten Planeten (Merkur, Venus, Mars, Juppiter, Saturn), denen sie Sonne und Mond zuzhlten, ist bis auf unsere Zeit gekommen. Deshalb war im ganzen Altertum die Achtung vor den astronomischen Kenntnissen der Babylonier so groß, da bis in die rmische Kaiserzeit das Wort Ehalder" die spezielle Bedeutung Mathematiker, Astro-nom" besa. Auch die Rechtswissenschaft erfuhr eine sorgfltige Ausbildung, um Im Jahre 1901 fand man z. B. in Susa eine Denkfaule3) mit Inschrift, aus der 2000 hervorgeht, da der König Hammurabi durch eine klug ausgedachte Gesetz-v Chr. g^ung die verschiedenen Seiten des brgerlichen Lebens regelte. Das Ma- und Gewichtsshstem. Als Grundma und Lngeneinheit galt der Weg, den ein rstiger Fugnger in 2 Minuten zurcklegt (so lange braucht nmlich die Sonnenscheibe, um vollstndig sichtbar zu werden, d. h. von dem Augenblick der Berhrung des Horizonts durch den oberen Sonnenrand bis zur Berhrung durch den unteren). Diese Strecke nannten die Griechen Stadion. In 2 Minuten macht der Fugnger 340 Schritte, also in der Sekunde 2. Die x) Bezeichnung fr altpersischelam alter Name fr Susa (Persien). 2) Planmig betriebene Ausgrabungen werden seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts in den Ruinen von Ninive bei Mosul am Tigris und nrdlich davon bei Khorsabad sowie in denen von Babel (Hillah, Birs Rimrud) und Susa vor-genommen. Erfolgreiche Forscher waren die Englnder La Yard (in Ninive), O p P e r t und Rawlinson (in Babel), ferner in neuester Zeit amerikanische und franzsische Gelehrte sowie Vertreter der Deutschen Orientgesellschaft, z. B. K o l d e w e y (in Babel). 8) Das berhmte Relief der sog. groen Gesetzesstele Hammurabis befindet sich zurzeit im Louvre zu Paris.

5. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 24

1910 - München : Oldenbourg
24 Hethiter. schaft entrissen wurde. In den neueroberten Gebieten entstanden die weiteren Hauptstdte Kadesch (auf einer Insel im Orontes) und Karchemisch am Enphrat); beide waren neben Damaskus in Syrien fr den Handel sehr wichtig; denn hier kreuzten sich die groen Verkehrswege, die von gypten der Palstina und Phnicien nach Norden gingen, mit denen, die vom gischen Meer und aus Kleinasien der Ninive nach Iran oder euphratabwrts der Babylon an den Persischen Meerbusen fhrten. Aus diesem Zusammenstrmen gyptischer und babylonisch-assyrischer Kulturkeime entwickelte sich besonders hier die obenerwhnte vorder-asiatische Mischkultur, als deren Vermittler nach Westen hin neben den Phniciern eben die Hethiter anzusehen sind. Sie waren ursprnglich keine Semiten. Nach den Denkmlern zu schlieen, hatten sie hnlichkeit mit den heutigen Armeniern, standen also der Europischen Rasse, insbesondere dem Alpinen Zweige der-selben nahe (s. Grundbegriffe S. Xix), nahmen jedoch frhzeitig, wenigstens im stlichen Kleinasien und in Syrien, die Kultur der Semiten an. Eine hervorragende Rolle in der Weltgeschichte spielten von den hethitischen Vlkern strenggenommen nur die eigentlichen Cheta wegen ihrer Berhrung mit den gyptern und Assyrern sowie die Lyder wegen ihres Verkehrs mit den Griechen (Krsus, Solon). Den Lydern wird auch die Erfindung des gemnzten Geldes zugeschrieben. Das Mnzgeld. Gold, Silber, Kupfer und, solange es noch selten war. Eisen als Zahlungsmittel in Form von Barren und Ringen, auch in herkmmlichen Gewichtsgren (Talent, Mine, Schekel) gab es ja lngst; Gewicht und Fein-gehalt muten aber, wenigstens bei Gold und Silber, in jedem Einzelfalle vom um Empfnger nachgeprft werden. Der Fortschritt lag nun darin, da die lydischen 670 Könige, angeblich seit G y g e s, zu Beginn des 7. Jahrh. Mnzen mit Staatsstempel schlugen (anfangs einseitig, dann doppelseitig) und sich verpflichteten, sie jederzeit ohne besondere Prfung, auer bei Verdacht der Flschung, zurck-um zunehmen. Die ltesten Goldmnzen bestanden aus Elektron (Weigold),seiner 550 natrlichen Mischung aus Gold und Silber. Krsus soll die ersten reinen Goldstrke geprgt haben, nachdem reine Silberstrke schon seit Ende des 7. Jahrh. im Gebrauche waren. Dem Beispiele der Lyder folgten die Griechen-stdte in Kleinasien, unter D a r i u s auch die Perser. Kunst und Wissenschaft. Die Bildende Kunst. In den knstlerischen Leistungen der Hethiter ist auf der einen Seite eine gewisse hnlichkeit mit der pelasgisch-mykenischen Kunst, auf der anderen der babylonifch-assyrische oder gyptische Einflu unverkennbar. Die Mauern der Tempel und Palste bestanden in ihrem unteren Teile aus unbehauenen Steinblcken, in ihrem oberen ans ungebrannten Lehmziegeln, die mit Steinplatten verkleidet und mit stattlichen Reliefs geschmckt waren. An den Toren erhoben sich Sphinxe, Greife, geflgelte Stiere und sonstige

6. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 9

1910 - München : Oldenbourg
Die Babylonier und Assyrer. 9 Schrittweite eines Mannes berechnete man zu Iv- Ellen (Elle Lnge vom Ellbogen bis zur Handspitze). Daher 1 Stadion = 240 Schritte = 360 Ellen, 1 gemeine Elle = etwa 496 mm. Doch ma man gewhnlich mit der Doppel eile (992 mm). Nach der Eroberung Vorderasiens durch die Perser kamen die sog. kniglichen, d. h. persischen Mae aus: sie waren etwas grer: 1 knigl. Elle = durchschnittlich 550 mm; also 1 knigl. Doppelelle = 1,1 m; demgem 1 Stadion = 198 m. Daraus ergab sich der Stundenweg eines Fugngers zu 30 Stadien =-5,94 km = 1 Parasanges. Einheit fr das Hohlma war ('/' Doppelelle) also ein Raum etwas kleiner oder grer als 11, je nachdem es gemeines oder knigliches Ma war. Das Wassergewicht dieses Hohlraumes = 1 Mine, und zwar 1 schwere Mine (= 2 leichte Minen): dahn^eichte Mine = rund 1 V, eine schwere Mine = rund 1 kg.1) (60 Mmen = 1 Talents 1 Mine = 60 Schekel (Lot). Gewogen wurden auch die Mnzen, d. h. die Edelmetalle in Form von Barren, Platten und Ringen. Religion und Staatsverfassung. Die Religion. Von der Verehrung der Naturerscheinungen ausgehend, bildete sich eine reiche Gtterwelt. An der Spitze stand in alter Zeit der Mondgott Sin. An seine Stelle trat dann der Sonnengott B a 1 (oder Bel = Herr), dessen Vorstellung spter mit der des Stadtgottes M a r d u k (Merodach) von Babel zu der licht- und lebenspendenden Haupt-gottheit Bal-Marduk zusammenflo. Ihm gesellte man als Balit (= Herrin; griech. Mylitta) die licht- und lebenempfangende Gttin Jstar (Astarte) bei; sie versinnbildlichte ursprnglich den Morgen- und Abend-stern, dann, als die Gestalt des Mondgottes Sin allmhlich in Vergessenheit geriet, auch den Mond, ja mitunter selbst die Erde. Der so bekannt gewordene Sterndienst der alten Babylonier erklrt sich daraus, da sie in den Gestirnen und ihren ^ewewngen nur die uere Er-scheinungs- und'wirkungsform der persnlich gedachten Götter erblickten. Die Staatsform war in geschichtlicher Zeit die Dewotie (s. Grund-begriffe S. Ix). Wenn der Groknig" nicht im Felde weilte, fhrte er in den Palsten seiner Hauptstdte eine prunkvolle Hofhaltung, deren Kosten teils aus den Abgaben der unterworfenen Völker (Tributen) teils aus den Geldbuen oder den Einknften des kniglichen Grundbesitzes bestritten wurden. Unter dem Herrscher standen zahlreiche Beamte, von denen die obersten als Statthalter und Heerfhrer die Provinzen des Reiches regierten und verteidigten. Sehr einflureich waren auch die Priester; sie besaen weitgehende Vor-rechte. Ihre Hauptbedeutung beruhte darauf, da sie in ihren mit den Heilig-tmern verbundenen Tempelschulen begabte Jnglinge in allen Bildungszweigen unterrichteten und so fr die Pflege der Kunst und Wissenschaft, fr die Staats-Verwaltung u. dgl. einen tchtigen Nachwuchs heranzogen. i) Im Lause der Zeit trat, besonders bei den Griechen, eine Gewichtsvermin- derung bis auf etwa 2/3 des ursprnglichen Gewichtes ein; so sank die schwere attische Handelsmine gemeiner Norm allmhlich auf rund 655 g usw.

7. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 154

1910 - München : Oldenbourg
154 Die Rmer. Einfachheit und Sittenstrenge dahin und die ehrwrdigen Bande der Familie und des Staates lockerten sich in bedenklicher Weise. Luxus und Kleiderpracht nahmen bei den Reichen berhand- prunkvolle Palste erhoben sich, strotzend von edlem Holz, Gestein und Metall, und die ppigen Gastmhler eines Lucullus, eines Nasidienus (Horaz, sat. Ii. 8) und des Petronius, eines Zeitgenossen Neros (Gastmahl des Trimalchio"), oder gar die der schwelgerischen Kaiser Vitellius und Heliogabal wurden sprichwrtlich. Das Ma- und Mnzwesen Das Ma- und Mnzwesen der Jtaliker war in alter Zeit sehr einfach und entsprach den lndlichen Bedrfnissen. Zugrunde legte man wie bei allen Mittelmeervlkern die von der Natur, d. h. vom menschlichen Krper, gegebenen Mae (Fu, Elle, Schritt). Eingeteilt wurde nach dem Zwlfer-, spter nach dem Zehnersystem; doch gingen beide ineinander der. Ms die Rmer um die Zeit der Punischen Kriege anfingen, sich eifrig am Mittel-meerhandel zu beteiligen, fand neben dem einheimischen auch das aus-lndische, besonders das attische, Ma- und Mnzwesen in Rom Eingang. 1. Mae und Gewichte. Grundma und Lngeneinheit war der rmisch-attische Fu. 1 Fu = 0,3 m (genauer 0,298 m). 3 Fu ^ 2 Ellen; also 1 Elle = 0,45 m. 5 Fu 2 Schritt; folglich 1 Schritt 0,75 m. Gewhnlich verstand man aber unter einem rmischen Schritt (passus) einen Doppelschritt, nmlich einen Schritt mit jedem der beiden Fe; demgem 1 rm. Schritt (Doppel-schritt) 1^5_m. 1000 Schritt (mille passus) 1 rm. Meile; also 1 rm. Melle 1,5 km. Da man 7,5 griechische Stadien auf eine rmische Meile rechnete, entsprach diese dem Viertelstundenweg eines Fugngers; folglich 4 rm. Mellen 1 Gehstunde. Grere Flchen ma man nach Morgen (Tagwerk iugerum; nmlich soviel, als ein Bauer mit einem Joch" Ochsen an einem Tage umackern kann). 1 Morgen (240 Fu lang, 120 Fu breit) 0,25 ha. Gewogen wurde nach Pfund. 1 rm. Pfund (libra) 1/2 att. Mine1) 328 (327,5) g; das ltere Pfund war etwas kleiner (273 g). Als Hohlma fr trockene Gegen-stnde galt der modius (Scheffel oder Metzen); 1 modius V medimnos (also rund 87a 1). 3 Modien 1 amphora ( rund 25 1; Hohlma fr flssige Gegen-stnde). 2. Das Geldwesen. Das ursprngliche Tauschmittel war das Vieh; daher die Bezeichnung pecunia (s. Anhang Grundbegriffe" S. Vff.); 1 Rind 10 Schafe. Dann griff man zum Metallgeld und zwar zunchst zum Kupfer. Anfangs hatte es keine bestimmte Form, sondern wurde einfach gewogen; spter erschien es in Barren-, vom 5. Jahrh. an in Mnzform. 1 rm. Pfund Kupfer 1 as (eis = Einheit). 1 As 12 Unzen. Als man im 4. Jahrh. zur Silberprgung im Tempel der Juno Moneta auf dem Kapital sodann seit dem 2. Jahrh. zur Goldprgung berging, sanken Gewicht und Wert des Asses unaufhaltsam auf % 1/, schlielich sogar auf V und noch tiefer2). 10 Affe 1 Denar (Silber), gegen Ende der Republik ungefhr 7580 also etwa 1 griech. Drachme. Am gangbarsten war der Vierteldenar (sestertius, wrtlich Dritthalb", nmlich x) Gemeint ist die reduzierte schwere attische Handelsmine gemeiner Norm von 655 g, die seit dem 3. Jahrh. im gesamten Mittelmeerbecken bevorzugt wurde. 2) In der Kaiserzeit galt das As kaum mehr als heute 2 H.

8. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 172

1897 - München : Oldenbourg
172 84. Brgerliche Sitten und Einrichtungen. Sichtung. Die Kinder wurden vor allem zum Gehorsam, zur Verehrung der Götter und zur Sittenreinheit erzogen. Der gemeinsame Aufenthaltsort der Familie war das Atrium (mit dem Herde und den Hausgttern). 2. Wekleidung. Im ueren Auftreten erstrebte der Rmer wrde-vollen Ernst. der einem kurzrmeligen Unterkleid, Tunika geheien, wurde ein weies, besonders zugeschnittenes und sorgfltig umgeworfenes Tuch, die Toga, getragen, die in der ganzen Zeit des Rmertums als Nationalgewand galt und nur denen zustand, die das rmische Brgerrecht innehatten (vgl. Fig. 23). Die Frauen trugen der der Tunika die langfaltige Stola; der diese warfen sie beim Ausgehen noch die Palla, ein Umschlagtuch, deren oberer Teil zugleich die Kopfbedeckung bildete (vgl. Fig. 24). Die Männer hingegen gingen barhuptig. Als Fubekleidung ge-brauchten Männer und Frauen entweder Schuhe oder Sandalen. 3. Amtstracht. Die Kurulischen Beamten trugen eine mit Purpurstreifen verbrmte Toga; die Sena-toren und die Ritter hatten solche Streifen an der Tunika (die ersteren zwei breite, die letzteren aber zwei fchmale). Auch kamen diefen beiden Stnden allein ein goldener Fingerring und gewisse Abzeichen an den Schuhen zu. Den Senatoren waren besondere Sitzpltze im Theater vorbehalten. 4. ffentliche Festlichkeiten. Die beliebtesten Unterhaltungen, welche dem Volke bei festlichen An-lssen geboten wurden, waren Rennspiele (im Cirkus), pantomimische und dramatische Auffhrungen (im Theater) und spterhin Tierhetzen und Gladiatoren-kmpfe (im Amphitheater); einen wichtigen Bestandteil &ts 24 aller Festlichkeiten bildeten die ffentlichen Speisungen Gewandstatue emer Rmerin, " ' ' " ' r i des Volkes. 5. Aeldverkehr. Gewichte und Mnzen waren nach dem Zwlfersystem eingerichtet. Die Einheit hie A und war in 12 Unzen geteilt. Die b-lichsten Geldwerte waren neben dem A und seinen Teilen das Zehnastck oder der Denar (ein Silberling von etwa 80 Pfennig, wie die griechische Drachme) und der Viertelsdenar (zu etwa 20 Pf.), Sesterz d.i. Dritthalb-astck geheien. Doch brgerte sich die Silberprgung erst um 269 ein. Bei Schuldgeschften wurde gewhnlich eine Unze vom A (d. i. 8 Ys Prozent) als Zinsfu angenommen. 6. Kalenderwesen. Das Jahr, ursprnglich mit dem Monat Mrz beginnend, war in der ltesten Zeit nach Mondmonaten gerechnet, ist aber in der Folge durch allerlei Einschaltungen zeitweilig mit dem Sonnenjahr

9. Lehrbuch der Geschichte für realistische Mittelschulen - S. 43

1907 - München : Oldenbourg
Perikleisches Zeitalter. Blte Athens. 43 lichen Artikel herstellten. Athenische Flotten befuhren die Meere, ver-kauften die attischen Erzeugnisse und kauften dafr Rohprodukte, Nahrnngs^ mittel, Sklaven u. dgl. Knstler und Gelehrte wurden nach Athen berufen, wo man ihnen Beschftigung und damit Verdienst gewhrte. Wunderbare Wanten, Statuen, Bilder u. dgl. entstanden. Durch die herrlichen Propylen gelangte man auf die Akroplis (Burg), wo u. a. der wunderbare Tempel der Athene (Parthnon) stand mit deren Bild aus Gold und Elfenbein; Phidias, der grte Knstler Griechenlands, hatte es gefertigt. Der nmliche Knstler errichtete vor dem Tempel das Kolossalbild der Athene aus Erz, bis zur Helm-spitze 17 m, bis zur weithinleuchtenden vergoldeten Lanzenspitze 20 m hoch. Der Ruf des Knstlers drang durch ganz Griechenland, so da man ihm auch die Anfertigung einer groartigen Zeusstatue in Olympia bertrug/'schhlus, Sophokles und Euripides ver-arbeiteten Stoffe aus der Helden- und Gttersage zu erschtternden Dramen. Aristophnes ergtzte die Athener durch seine lustigen Komdien.^ Herodot schrieb die Geschichte der Kulturvlker bis auf seine Zeit. Tausende von Fremden aus allen Lndern strmten nach Athen, um es zu bewundern und dort zu lernen. Aber dieses schne Bild zeigte auch bedenkliche Schattenseiten, sowohl im Innern, als nach auen hin. Der berhandnehmende Luxus und die ppigkeit der Reichen schwchten deren kriegerische Leistungsfhigkeit und sittlichen Ernst; gegen die billige Massenarbeit ihrer Sklavenherden konnten die kleineren Bauern und Gewerbetreibenden nicht mehr aufkommen. Des-halb verschwand der Mittelstand in Athen immer mehr. Die Reichen kauften nun hufig den Grundbesitz der verarmten Bauern an und lieen ihn durch Sklaven bearbeiten, deren Zahl unheimlich berhandnahm. Perikles suchte zu helfen, indem er mehrere Male Taufende verarmter Brger in auswrtigen Kolonien ansiedelte, so in Unteritalien, an der thracischen Kste und auf dem benachbarten Euba; das konnte jedoch den Untergang des athenischen Mittelstandes nicht aufhalten. Damit verschwand aber auch das gute und billige Soldatenmaterial; man fing an, Sldner einzustellen, die natrlich sehr teuer waren. Das erhhte den Geldbedarf des Staates, der ohnehin schon wegen der groen Flotte, der Prachtbauten u. dgl. sehr hoch war. Die rcksichtslosen Athener suchten sich zu helfen, indem sie u. a. die Abgaben der Bundesgenossen erhhten. Nun waren die Bundesgenossen" (eigentlich Untertanen) schon lngst emprt, da sie so hohe Abgaben zahlen muten, obwohl die Perserkriege zu Ende waren. Weigerte sich aber eine Stadt und wollte sie aus dem Bunde austreten, so erschien die bermchtige athenische Flotte; die einflureichen Brger der be-treffenden Stadt wurden hingerichtet, die anderen als Sklaven verkauft, das Land gab man an verarmte athenische Brger. Sehnschtig richteten die Bundesgenossen ihre Augen dahin, woher ihnen allein noch Hilfe kommen konnte, nmlich nach Sparta.

10. Lehrbuch der Geschichte für realistische Mittelschulen - S. 29

1907 - München : Oldenbourg
Orakel und Festspiele. Geldverhltnisse. 29 Apollo bei Delphi, 2. die isthmischen zu Ehren des Poseidon auf dem Isthmus (Landenge) von Korinth, 3. die nein et sehen zu Ehren des Zeus bei Nemea in Argolis, 4. die olympischen zu Ehren de Zeus bei Olympia im Peloponnes. Am meisten besucht wurden die letzteren. Man fhrte zunchst Spiele krperlicher Art aus (Wett-lauf, Wagenrennen, Ringkampf, Diskuswerfen u. dgl.), spterhin auch solche geistiger Art (Dichtungen, Musikwerke u. dgl.). Der Sieger bekam einen Oliven krnz und durfte seine Statue im heiligen Hain des Zeus aufstellen. Ein solcher Sieg galt in Griechenland als die grte Ehre. Bei der Heimkehr wurde der Sieger von seinen Mitbrgern im Triumph empfangen. Fr die Dauer der Spielzeit galt Friede, der unter den Schutz der Götter gestellt war; während desselben ruhten alle Kriege und der Fluch der Priester traf denjenigen, der einem zum oder vom Spiel Reisenden ein Leid antat. Die Wedentnng dieser Spiele war nach verschiedenen Seiten hin sehr groß: 1. dienten sie zur Zeitrechnung; 2. wirkte der Friede wohlttig auf die Sitten und beendete gar manchen Kampf und Streit; 3. hoben die Spiele das Nationalgefhl; denn alle Stmme, auch die in den fernsten Kolonien wohnenden Hellenen, waren hier vertreten und alle Anwesenden, fhlten sich als Brder; 4. die hohe Auszeichnung stachelte den Ehrgeiz, an und trieb die Männer zu krperlicher und geistiger Ausbildung; 5. die Festspiele hatten auch eine hohe wirtschaftliche Bedeutung; denn wo so groe Menschenmassen zusammenstrmten, fanden sich selbstverstndlich Handelsleute ein und alle mglichen Erzeugnisse setzte man hier um. So wurden die berhmtesten Heiligtmer zugleich Mittelpunkte des Handels und Geldverkehrs. Besonders Delphi war im Altertum das, was man bei uns eine Brse nennt. Kaufleute, Geldwechsler, Rentner u. dgl legten ihr Geld im Tempel nieder, wo es gegen Raub, Diebstahl und Unter-schlagung sicher war. Geldverhltniffe. Als Mnzeinheit galt das nicht geprgte, sondern gewogene Talent 5 es hatte 60 Minen, 1 Mine100 Dra chm en, 1 Drachme ^ 6obolen. Nach unserem Geld wre 1 Talent ungefhr 5000 Mark. Doch ist zu be-denken, da das Edelmetall (Gold, Silber) im Altertum mindestens den 10 fachen Wert des heutigen hatte, d. h. man konnte um eine Silberdrachme-10 mal so viel kaufen als heute um eine Mark oder einen Frank. Dem ent-sprach auch der Zinsfu. Er wechselte je nach der Gefahr des Verlustes^ die man beim Ausleihen lies, und nach dem Nutzen, den der Empfnger hatte. Auch die Notlage wurde hufig ausgebeutet, so da manche Gesetzgeber, wie der berhmte Solon, die Ordnung eines Staates damit beginnen muten,, da sie die Schuldverhltnisse milderten, d. h. den Zinsfu herabsetzten; man nannte das Lastenminderung. Zu Solons Zeit betrug der gebruchliche Zins 18% pro Jahr. Wo die Herabsetzung des Zinsfues allein noch nicht gengte,.
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TM Hauptwörter (200)200

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