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1. Geschichte des Mittelalters - S. 102

1901 - München [u.a.] : Franz
102 Die Städtebündnisse und die ständischen Kriege in Deutschland. gebildetste und hochgeachtetste Land in Europa war, so 'verdankte es diese ruhmvolle Stellung in nicht geringem Maße seinen Städten. Die Städtebündnisse und die ständischen Kriege in Deutschland. Die wegen ihres Reichtums vom hohen und niederen Adel ^vielfach bedrohten R e i ch s st ä d t e hatten früher an den Trägern der -Krone (des. Albrecht J. und Ludwig dem Bayern) oft kräftigen Rückhalt gefunden. Seitdem das Königtum aber in Ohnmacht gesunken war, griffen die Städte wie die übrigen Reichsstünde zum Mittel der Selbsthilfe und schloffen Bündnisse zur Ausrecht: erhaltuug ihrer Selbständigkeit. Die Anfänge solcher Vereinigungen reichert bis ins Interregnum zurück, die größte Bedeutung erlangten sie jedoch in der Zeit der böhmisch-lützelbnrgischen Kaiser. Von den Stüdtebünden wurde weitaus der mächtigste die Die Hansa Raufst.1) Hervorgegangen aus Verträgen, durch welche sich deutsche Kaufleute im Ausland und niederdeutsche Städte untereinander seit dem 13. Jahrhundert zusammenschlossen, breitete sie sich schließlich über alle wichtigeren Städte Norddeut schland s aus. Ihr Oberhaupt war Lübeck, dessen Bürgermeister die Angelegenheiten des Bundes leitete, bei den H a n s a t a g e n, d. i. den Versammlungen ihrer Abgeordneten, den Vorsitz führte, in ihrem Namen mit Fürsten und fremden Staaten unterhandelte, Krieg erklärte und die Streitkräfte befehligte, Bündnisse und Frieden schloß. Denn wie die Hansa Heere rüstete, um die Straßen zu Land gegen Raubritter wie seiudliche Fürsten zu sichern, so war sie auch eine gefürchtete Seemacht, die skandinavische Könige bekriegte, ein- und absetzte. Durch solche Machtentfaltung trat die Hansa barbarischen Gebräuchen, wie dem Strandrecht, mit Erfolg entgegen, gründete Faktoreien, erwarb ihren Mitgliedern im ganzen Norden Europas die wichtigsten Vorrechte und beherrschte schließlich den gesamten Handel Rußlands, Skandinaviens und Englands. Sie hatte z. B. Niederlassungen in Brügge, London, Bergen, Nowgorod. Den Höhepunkt ihrer Macht erreichte die Hansa um 1370; im 16. Jahrhundert verfiel sie, der dreißigjährige Krieg führte ihre Auflösung herbei. Der rheinische Von ähnlicher Einrichtung, wenn auch uicht von ^europäischer Städtebund Bedeutung, wie die Hansa, waren die binnenländischen Städtebünd-12ö4. msse, der rheinische Ttädtebnnd, der zur Aufrechterhaltung des Landfriedens im Todesjahr Konrads I V. 1254 geschlossen und dessen ‘) Bild : Gefangennahme des Seeräubers Klaus Störtebeker (— Sturzenbecher) durch die Hamburger. Lohmeyer Iii, 10.

2. Geschichte des Mittelalters - S. III

1901 - München [u.a.] : Franz
Vorwort. Der schöne Erfolg von Stöckcls „Lehrbuch der Geschichte sür Mittelschulen (d. i. für Kn aben-Mittelschnlen), wie er sich in der Zahl (6) der Auslagen im ersten Jahrzeheilt ausdrückt, veranlaßte den Herrn Verleger, den beiden Verfassern gegenüber den lebhaften Wnnsch nach Herausgabe eines ähnlichen „ L e h r b n ch e s f ü r h ö h e r e Mädchenschulen" zu äußern, das nach den gleichen, vom hohen Kgl. Staatsministerium bereits gebilligten ^ Grundsätzen zu bearbeiten sei. Wenn nun anch Zweck und Ausgaben des Geschichtsunterrichts in Bezug auf Geistes- und Herzensbildung für die männliche und weibliche Jugend durchaus dieselben sind, so ist doch andrerseits allseitig anerkannt, daß die Stofsauswahl, die Methode, der Weg zu jenem herrlichen Ziele sich nach der psychischen Beschaffenheit und Veranlagung des weiblichen Geschlechtes zu richten hat. Diese verlangt nun vor allem eine Einschränkung der rein politischen Geschichte, der äußeren wie der inneren, dafür aber eine schärfere Betonung der Kulturgeschichte, also der Literatur und Kunst, des Handels und der Gewerbe, der Sitten und Anschauungen, der Gebräuche und Trachten, namentlich aber auch des Familienlebens, der Arbeit und der sozialen Stellung der Frau iu den verschiedenen Zeitabschnitten und zwar besonders der deutschen Geschichte. Hiertach haben wir uns ernstlich bemüht, aus der erdrückenden Masse des geschichtlichen Stoffes eine, wie wir hoffen, geeignete Auswahl zu treffen; ebenso ist eine klare und übersichtliche Darstellung der Kulturzustände und Begebenheiten, wie auch der Charaktere hervorragender Persönlichkeiten augestrebt worden. x) 'Stef) die Ministerialentschließungen vom 19. und 24. Juni 189", vom 13. Juni 1896 und vom 6. September 1898.

3. Europa - S. 72

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Mont Perdu 3400 m Tie Pyrenäen. Ter Gebirgszirkus von Gavarnie, eine alpine Hochgebirgslandschasl an der Rordseite der Pyrenäen. Tie Talsohle des vielbesuchten und bequem erreichbaren Felsenzirkus bildet das Becken eines früheren Hoch- gebirgssees. An der Entstehung der Gebirgszirken Gliben vermutlich die Gletscher der Eiszeit 'Anteil. (Nach clner Photographic der Photofflob'co., Zürich.) Kastilische Hochfläche. Madrid, ,n, an> Manzanares. An den Ufern des Manzanares, den Doppelreihen von Ulmen und Ahornbäumen einsäumen, herrscht spür- licher Anbau. Tie Ebene wird bald wieder kahl und öde, wasser- und banmlos wie die Mancha (mantscha). 1

4. Europa - S. 74

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
74 Europa. Politische Einteiluug. Die Pyrenäenhalbinsel gliedert sich in staatlicher Hinsicht in das Königreich Spanien und die Republik Portugal. Weitaus den größten Teil der Halbinsel (5/6) nimmt das Königreich Spanien ein. Das Königreich Spanien. 5u0000 qkm, 20 Mill. Einw., auf 1 qkm 39 (etwas kleiner als das Deutsche Reich, aber nichk 1/3 seiner Bevölkerung). I. Tie Pyrenäen. Tie Pyrenäen, ein Faltengebirge wie die Alpen, weisen im mittleren Teile Höhen mit Schneeseldern, Gletschern, großen Felszirken und Hochseeu aus (s. Abb. S. 72); hier erreicht die Maladetta-Grnppe 3400 m^). Da auch die Zahl der Pässe gering ist, so folgt daraus, daß die Pyrenäen im Gegen- satze zu den Alpen wenig zugänglich sind und die Hauptstraßen zwischen Frankreich und Spanien das Gebirge an seinem niedrigeren östlichen und westlichen Ende umgehen. Bei der Enge der Täler findet auch wenig Anbau statt; namentlich sehlt das die Alpen so sehr kennzeichnende Sennenleben. Durch seine Unwegsamkeit wird endlich das Gebirge auch zu einer Länder- und Völker scheide. In einem Tale des Gebirges hat sich die Bauernrepublik Andorra erhalten. Weiter westwärts reiht sich an die Pyrenäen das Äantabrisch-Astnrische Ge- birge und datz Pergland von Galieien, beide in malerischen Formen und steil zum Aleere absallend und mit guteu Häsen ausgestattet (San Sebastian, Santan- der, Ferrol, la Eoruna lkornnja^). Das nahe Meer hat besonders die Bewohner von Galicien zu seetüchtigen Leuten erzogen. Zahlreiche Eisengrubeu liesern uusern deutschen Hochösen vortreffliche Eisenerze: Mittelpunkt des Eisen- bergbaus ist Bilbao. An die Pyrenäen schließt sich das trockene und deshalb wenig fruchtbare Tief- land von Aragonien, das vom reißenden Ebro'') durchströmt wird. Es hat nur geringe Bevölkerung; seine einzige größere Stadt ist Saragossa (saragößa). Es folgt nun Vi. die Äastilische Hochebene oder das spanische Tafelland, der ttern der Iberischen Halbinsel. Durch eine Reihe von Gebirgsketten, das sog. Kastilische Scheidegebirge, wird das Gebiet in eine nördliche Hochebene, Altkastilien, und eine südliche, Neukastilien, geschieden. Den Nordrand bildet das Kantabrisch- !) Maladetta, die Verfluchte, weil kahl und unzugänglich. Vergl. die Watzmannsage! 2) ebro baskisch = Strom; tat. Iberus, woher die Bezeichnung „Iberische Halbinsel". Profil von der Sierra Nevada zum Kantabrischen Gebirge. M. d. L. 1:3 000 000. — M. d. H. 1: 400 000.

5. Europa - S. 77

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Südeuropa. 77 In wohltuendem Gegensatze zur Einförmigkeit des Plateaus stehen Iv. die fruchtbaren Randzonen der Halbinsel. 1. Das Tiesland des Guadalquivir^), Andalusiens. Es ist die „Korn- kammer Spaniens". Infolge der hohen Wärmegrade gedeihen hier außerdem Baumwolle, Zuckerrohr, Kaktuspflanzen, selbst Bananen. Großer Berühmtheit erfreuen sich auch die Pferde Andalusiens. — Das Tiesland hat die dichteste Be- siedluug im Königreiche. Am Guadalquivir liegt Sevilla (ßewilja; 150000(1), im Zeit- alter der Entdeckungen der erste Handelsplatz. Prächtige Bauwerke eriuueru au die Zeit, in der die Halbinsel unter der Herrschaft der Araber (Mauren) stand. In der Nähe der Mündung des Flufses Cadiz <kadis), der Haupthafeu Spaniens an der Atlantischen Küste und der Aussuhrplatz der Erzeugnisse Andalusiens. Nördlich davon Jerez (chereß), berühmt durch seinen Wein (englisch: Sherry; scherri). 2. Die östlichen Randländer (Abb. S. 76). Hierhergehören die gesegneten Pega-Landschaften Murcia (murßia) und Valencia. Da deren Bewohner auch die Seidenraupe Pflegen, so sind diese Gebiete zugleich Stätteu der Seideufabri- katiou. Der Hauptort ist Valencia am Golfe gleichen Namens in paradiesischer Um- gebung, auch Sitz zahlreicher Fächersabrikeu, 230 000 Eiuw. — In Katalonien begünstigen die Steinkohlen- und Eisenerzschätze des Randgebirges die Entwicklung der Großindustrie. An der Küste liegt Barcelona (barßelöna), Spaniens wichtigste Industriestadt, besonders in Baumwollweberei, und bedeutender Seehandelsplatz, 590 000 Einw. Wirtschastliche Bedeutung Spaniens. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner bildet die Land Wirtschast. Sie liefert feurige Weine in großer Menge, Südfrüchte und Olivenöl, aber auch die besten Maultiere und edle Pferde. Den Korkeichenwäldern Spaniens entstammt der allbekannte Kork, womit es fast die ganze Welt versieht. Doch ist 1/5 des Bodens unbebaut, die künstlichen Bewässerungsanlagen sind vielsach verfallen und der Ackerbau wird mehr und mehr durch die Viehzucht verdrängt. Der Bergbau, feit Entdeckung der amerikanischen Minenländer ver- nachlässigt, hebt sich wieder. Dagegen nimmt die Industrie noch immer eine be- scheidene Stellung ein, obwohl alle Bedingungen zu einem reichen Industrielands vorhandeu sind. Handel, Kolonien, Wirtschastsbeziehuugeu zu Deutschlaud. Trotz der günstigen Lage zwischen zwei Meeren und zwei Erdteilen ist der Handel Spaniens von keiner großen Bedeutung, weil die Halbinsel vom Rumpfe Europas durch ein unwegsames Gebirge getrennt und die Küste wenig gegliedert ist. Dazu sehleu die großen schiffbaren Ströme. Auch das Eisenbahnnetz des nicht sehr wegsamen Hoch- landes ist äußerst dünn. Der größte Teil des Handels liegt in englischen Händen. Von seinem früheren großen Kolonialbesitz hat Spanien heute nur noch die Kanari- schen Inseln, die zu Afrika gehören. Es konnte seine in vier Erdteilen gelegenen auswärtigen Besitzungen gegen die neu aufstrebenden Kolonialmächte Holland, England und Frankreich nicht halten. In der Ausfuhr stehen die Bodenschätze an 1. Stelle, vor allem Quecksilber, Blei und Kupfer; es gehen ihm hierin nur die Vereinigten Staaten von Amerika i) Nach dem arab. wadi al kebir = ^luß, der aroße. 2) A ndalusien — Land der Pandalen, 3) = Gotenland. 6*

6. Europa - S. 80

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
80 Europa, Italienische Riviera, San Sfiemo. Tie Riviera prangt im Schmucke südlicher Gewächse, In den Gärten gedeihen als Zierpflanzen Palinen, Agaven, Zupressen und Magnolienbäume, Blumenknltur und Weinbau werden eifrig gepflegt. Norditalienische Kulturlandschaft am Süduser des Gardasees, Ter Boden ist mit Spargel, Zwiebeln und sonstigen Gemüsen, in der Po-Niederung mit Weizen oder Mais bebaut. Inmitten des Besitzes steht das Haus des Pächters, umgeben von Ulmen und Lliven. Maulbeerbaum, Lliven . »z ' " und Rebstöcke säumen die Felder ein.

7. Europa - S. 81

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Südeuropa. . 81 Die Lombardische Tiefebene. 1. Sie ist eine frühere Bucht des Adriati- schen Meeres, die von den zuströmenden Flüssen ausgefüllt wurde, und wird in ihrer ganzen östlichen Erstreckuug vom Po durchflössen, in ihrem östlichen Teile von der Etsch. (Gib die linken Nebenflüsse des Po an! Nenne die Seen, die sie durchfließen!) Der Wasserreichtum hat seine Ursache in der Nähe der Alpen. Norditalien ist eine fast wagerechte, gegen Osten offene, wasserreiche Ebene. 2. Tie Alpenmauer schützt die Ebene vor den rauhen Nordwinden, hält aber anderseits im Verein mit den Apenninen den mildernden Einfluß des Meeres ab. Daher sind die Sommer außerordentlich heiß; im Winter dagegen sind Schnee und Eis nicht selten, weil die kalten Ostwinde ungehindert in die Ebene eindringen können. Die Südfrüchte bedürfen daher im Winter eines Schutzes. Tie Potiefebene hat ein Landklima. 3. Ulmen, Ahornbäume und Pappeln, Ol- und Maulbeerbäume, zwifchen denen die Rebe aufrankt, umkränzen Weizen- und Maisfelder, ohne deren Wachstum zu schaden. Dasselbe Feld gewährt also hier dem Menschen Brot, Wein, Öl, Seide und Brennholz. Tie hohe Sommerwärme und die reiche, vielfach künstliche Be- Wässerung haben eine außerordentliche Fruchtbarkeit zur Folge. Durch Aus- Nutzung der Wasserkräfte hat auch die italienische Industrie ansehnliche Fortschritte gemacht. Solche stehen besonders im Alpengebiet und im Alpenvorland reichlich zur Verfügung, weshalb gerade in diesem Teile Norditaliens ein sehr reges industrielles Leben herrscht. Bedeutsam ist besonders die Seidenindustrie, für welche das Land selbst das Rohprodukt liefert. Mit der Bodenkultur hängen ferner zusammen die Fabrikation von Teigwaren (Makkarcmi), die Käsebereitung (Parmesankäse im Adda- gebiet) und die Strohslechterei. Großen Aufschwung hat neuestens auch die Baum- wollindustrie genommen. 4. In der Poebene vereinigen sich die Wege von Frankreich, der Schweiz, Teutschland und Österreich (welche?), um teils zur Ligurischen Küste teils zur Adria teils weiter uach dem Süden zu führen. Daraus erklärt sich der Städtereichtum und die dichte Bevölkerung (200 auf 1 qkm). Je eine Städtereihe zieht am Fuße der beiden Randgebirge hin (Paßlage), eine dritte folgt dem Hauptstrome. (Nenne die wichtigsten Städte dieser Reihen!) Bedauerlich ist, daß sast alles Land sich in den Händen des Adels und der reichen Städter befindet, während die eigentlichen Acker- bauer schwerbelastete Pächter sind. Tie Poebene ist ein städtereiches Perkehrsland; sie gehört zu den dichtestbewohnten Gebieten Europas und bildet den wichtigsten Bestandteil des Königreiches Italien. _ Wohnorte. Am oberen Po, wo die Straßen aus Frankreich zusammentreffen, liegt Turin (340 000 E.), eine der schönsten Städte Italiens, mit großartigem Blick auf die Westalpen. Tie größte und lebhafteste Stadt Norditaliens ist Mailand (600000 E.), der Hauptplatz der norditalienischen Seidenindustrie. Am Ausgang der Brennerbahn liegt an der Etsch die Festung Verona; östlich davon die alte Universitätsstadt Padua (100 000 Einw.). Auf zahlreichen natürlichen und künstlichen Inseln (Pfahlrosten) an der Küste des Adriatischen Meeres liegt Venedig (180000 E.), von vielen schiffbaren Kanälen durchzogen, mit zahl- reichen merkwürdigen Kirchen und Palästen, darunter die Markuskirche auf dem Markus- platz und der Dogenpalast. (Doge = Herzog, ehemals das Haupt der Stadt.) Im Mittel- alter war Venedig die reichste und mächtigste Handelsrepublik Europas. Nach der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien verlor Venedig an Bedeutung. Heute ist es von dem gegenüberliegenden österreichischen Trieft überholt, dessen Hafenverhältnisse

8. Europa - S. uncounted

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
4.ietciiiäriiim iorre Sei Istecö <Nach einem Aquarell von R. Rcjchrcltrr, München. Tuffhügel des Vomero mit Pinien Agaven Castel dell'ovo Der Golf von 'Neapel mit Vesuv. Der Golf von Neapel gleicht einem abgeschlossenen See, dessen User von einer ununterbrochenen Kette malerischer Orte eingefaßt sind. Neapel mit seinen aussteigenden Straßen, seinen entzückenden Gärten, 'st die schönste Perle dieier Kette. Im Innern ist die Stadt echt südländisch: enge, schattenspendende Straßen, auf denen die Handwerker ihre Werkstatt ausschlagen, lärmende Menschen, unglaublich zerfetzt gekleidete Bettler und daneben überladen aufgeputzte Reiche — ein oft betäubendes Durcheinander. Die Häuser haben flache Dächer, oft mit Gärten und kühle, fliesenbedeckte Hofe. Die Hänge des Vesuvs tragen Weingärten, Lrangenhaine und Feigenbäume. Die sichelförmige

9. Europa - S. 75

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Südeuropa. 75 Asturische Gebirge. Im Süden wird die Hochebene von der Sierra Morena (c) (= schwarzes Gebirge, so benannt nach den dunklen Wäldern) begrenzt. Das weite Tafelland, im Durchschnitt 700 in hoch, senkt sich wie das französische Zentral- Plateau gegen Westen und dieser Richtung folgen auch die Wasserläufe, der Tuero (duöro) in Altkastilien, der Tajo (tächo) und der Guadiana (gwadiäua) in Neukastilien. Die Gewässer sind echte Plateauströme mit tief eingegrabenen Betten, unregelmäßigem Wasserstande und deshalb der Schiffahrt undienlich. — Tie Randgebirge entziehen die Hochebene dem Einfluß des Meeres. Das Klima zeigt daher schroffe Gegensätze der Temperatur sowohl zwischen Tag und Nacht wie zwischen Sommer und Winter. Madrid, sagt ein spanisches Sprichwort, hat neun Neonate Hölle und drei Monate Winter. Tie Niederschläge nehmen von der Küste gegen das Innere rasch ab und dieses leidet unter Dürre (Madrid 40 cm Regenhöhe). Kastilien hat ein trockenes Landklima. Infolge der schroffen Temperaturgegensätze fehlen hier feinere Kulturen wie der Weinbau. Wohl ist Altkastilien ein ergiebiges Getreideland: aber bei Mangel- hafter Bewässerung des Bodens, namentlich in der Mancha (mantscha), tritt echte Steppe auf wie in Afrika, mit Espartogras bewachsen, das zu Flechtwerh Pol- stern n. dgl. verarbeitet wird. Eigenartig sind dem Gebiete die großen Wanderherden der Merinos, feinwolliger Schafe, die im Sommer auf dem Plateau, im Winter im Tieflande weiden. Kastilien hat auf weite Strecken die Natur eines öden Tafel- landes und nur spärliche Erzeugnisse (s. Abb. S. 72). Tie Beschaffenheit der Ebene erklärt die geringe Dichte der Bevölkerung und den Mangel zahlreicher bedeutender Wohnplätze. In der Mitte der ganzen Halbinsel liegt Madrid, die Hauptstadt Spaniens, 600 000 Einw. Infolge seiner zentralen Lage ist Madrid auch der Kreuzungspunkt wichtiger Eisenbahnen und der Sammelplatz des Verkehrs. — Südlich von Madrid am Tajo liegt das freundliche Aranjuez (aranchues), nordwestlich der Klosterpalast Escorial. Ebenfalls in Neukastilien ist die alte Hauptstadt Toledo (c) am Tajo. — In der metallreichen Sierra Morena Almaden (almaden), das größte Queck- silberbergwerk Europas. Ten Kastilianer kennzeichnen stolzes, ritterliches Wesen und Genügsamkeit, aber auch Trägheit und Lässigkeit. Leidenschaftlich liebt er die Stiergefechte. Eine weitere Hauptlandschaft der Halbinsel bildet Iii. das Andalusische Äüstengebirge mit dem höchsten Gebirgsstock des ganzen Landes, der Sierra Nevadas (Mulahacen^) fmula-aßeui, 3500 m). Am Nord- fuß der Sierra liegt die berühmte, sehr fruchtbare und volkreiche Vega^) von (Hra- nada (grauäda)^) mit dem Hauptorte Granada; auf einer Anhöhe der Stadtteil Alhambra mit dem verfallenen Palast der alten Maurenkönige, dem berühmtesten Bauwerk Spaniens (Abb. S. 76). — Am Süd fuße der Sierra gedeiht hier Spaniens feurigster Wein, der nach seinem Aussuhrhafen Malaga (mälaga) (130 000 Einw.) benannt wird. — Nahe der Südspitze Spaniens die englische Festung Gibraltar^), welche die Einfahrt in das Mittelmeer beherrscht. — Schneegebirge; Sierra — Säge heißt in Spanien manches Gebirge wegen der Ähnlichkeit seines Profils mit einer Säge. 2) So benannt nach Muley Hassan, dem letzten Maurenkönige. °) arab. — Fruchtseld. 4) spart. — Granatapfel, dessen Bild sich im Stadtwappen befindet. a) arab. Dschebel al Tarik, d. h. Berg des Tarik, weil hier der arabische Feldherr Tarik 711 landete. Geistbeck-Opitz, (krdk. f. d. bayer. Lehrer- u. Lehrerinnenbild.-Anst. Ii. T. 6 i t

10. Europa - S. 76

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Mhambra Granada (Nach einer Ph»tc>^raphic der Pliotoqlol>-l!i>., Zürich > Älus der südlichen Randzone Spaniens. Granada (5ju 111. Tie Wthnmbra, das letzte Bollwerk der Mauren in Europa, erhebt sich an den Ausläufern der Sierra Nevada und erregt noch heute durch die Zahl und Pracht ihrer Moscheen, Paläste, Säle und Höfe (der „Löwenhof") die Be- wunderung aller Reisenden. Granada selbst, „die Stadt der Granaten", liegt in einem wasserreichen und frucht- baren Hochtal, der Bega von Wrmiaba. Einst die Residenz maurischer Fürsten, ist die Stadt heute still und nur von geschichtlicher Bedeutung. «Nach einer Phvtoaruphie der Phot0kloli>(5o., Zürich ) Wus der östlichen Randzone Spaniens. Ter Palmenwald von Elche bei Alicante, der einzige in Europa. ^ Er hat etwa 7» 000 Stämme und gibt dem sonst kahlen Hügelgeländc der Stadt das Ansehen einer afrikanischen Läse. Tie Stadt Elche (24 000 Einw.) treibt Handel mit Tatteln und gebleichten Palmblättern, die zum Palmen- feste in Spanien und im Auslände ausgeführt werden.
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