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Der zweite Kreuzzug. — Friedrich I.
König, der sich jedoch nur „Beschützer des heiligen Grabes" Gottfried nannte. Aber schon 1100 starb Gottfried, von dem fremdartigen t 1100. Klima und den ungewöhnlichen Anstrengungen aufgerieben. Sein Bruder Balduiu folgte ihm in der Herrschaft und war der erste, der sich den Titel „König von Jerusalem" beilegte. Dieses Königreich dehnte sich von der Grenze Ägyptens bis über das Euphratknie aus.
Der zweite Kreuzzug 1147—1149.
Vom Beginne seines Entstehens an war das Königreich Jerusalem den Angriffen seiner mohammedanischen Nachbarn ausgesetzt, die größere Gebiete desselben eroberten. Die Kunde davon riß das Abendland zu neuen Anstrengungen für Bernhard von die Sache des Kreuzes hiu. Der angesehene Abt Bernhard (ilütrüqiu'. Oon Clairvaux gewann zunächst den König Ludwig Vii. von Konrad Iii. Frankreich, darauf Konrad Iii. vou Deutscht and zu einem Luin lan“11"1*'15 neuen Äuge nach dem heiligen Land. Durch das Mißtrauen des byzantinischen Kaisers, die Treulosigkeit der griechischen Führer und die Unzuverlässigkeit der syrischen Christen fränkischer Abkunft gerieten die beiden Heere in große Bedrängnis. Unverrichteter Dinge kehrten Ludwig und Konrad mit den geringen Resten ihrer Heere in die Heimat zurück.
Friedrich I. Barbarossa 1152—1190.x)
Als Konrad Iii., der seit seiner Rückkehr aus dem Orient kränkelte, den Tod herannahen fühlte, empfahl er den Fürsten seinen Friedrichs I. Neffen Friedrich, Herzog von Schwaben, zum Nachfolger. Die den^^elfen^ Fürsten wühlten diesen um so lieber, als er bereits aus dem zweiten Kreuzzug Proben seiner Tüchtigkeit und früher schon Beweise seiner edlen Sinnesart gegeben. So hatte er sich besonders bemüht, das Verhältnis feindseliger Eisersucht, in dem die Hänser der Welfen und Hohenstaufen standen, durch aufrichtige Versöhnung und Freundschaft zu bessern. Dazu hatte er um so mehr Veranlassung, als seine Mutter eine Welfin und er der Jugendfreund des Herzogs Heinrich des Löwen war.
Friedrich I. Friedrich I. Barbarossa, d. h. Rotbart, betrachtete es als und Italien, sein Hauptziel, die Herrschaft Deutschlands Über Italien, die fast schon erloschen war, wieder zu erneuern. Man hatte sich dort feit der Regierung Kourads Iii., der nie eine Romfahrt unter-
2) Bild: Fr. Barbarossa. Luchs, Kullurhistor. Wandtafeln. Nr. 15.
2) Heinrich der Schwarze. Friedrich._________
Heinrich der Stolze. Judith. Friedrich d. Einäugige. Konrad Iii.
. 1 ., , 0.. Friedrich 1. Barbarossa,
toeurnch der Lowe.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Gottfried Gottfried Bernhard Bernhard_( Clairvaux Ludwig_Vii Ludwig Konrad_Iii Konrad Konrad_Iii Konrad Ludwig Ludwig Konrad Konrad Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Konrad_Iii Konrad Friedrichs_I. Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich_I. Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Barbarossa Barbarossa Heinrich_der_Schwarze Heinrich Friedrich.________ Friedrich Heinrich Judith Friedrich_d Friedrich Konrad_Iii Konrad Friedrich_1._Barbarossa Friedrich Barbarossa
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Frankreich Schwaben Italien
102 Die Städtebündnisse und die ständischen Kriege in Deutschland.
gebildetste und hochgeachtetste Land in Europa war, so 'verdankte es diese ruhmvolle Stellung in nicht geringem Maße seinen Städten.
Die Städtebündnisse und die ständischen Kriege in Deutschland.
Die wegen ihres Reichtums vom hohen und niederen Adel ^vielfach bedrohten R e i ch s st ä d t e hatten früher an den Trägern der -Krone (des. Albrecht J. und Ludwig dem Bayern) oft kräftigen Rückhalt gefunden. Seitdem das Königtum aber in Ohnmacht gesunken war, griffen die Städte wie die übrigen Reichsstünde zum Mittel der Selbsthilfe und schloffen Bündnisse zur Ausrecht: erhaltuug ihrer Selbständigkeit. Die Anfänge solcher Vereinigungen reichert bis ins Interregnum zurück, die größte Bedeutung erlangten sie jedoch in der Zeit der böhmisch-lützelbnrgischen Kaiser.
Von den Stüdtebünden wurde weitaus der mächtigste die Die Hansa Raufst.1) Hervorgegangen aus Verträgen, durch welche sich deutsche Kaufleute im Ausland und niederdeutsche Städte untereinander seit dem 13. Jahrhundert zusammenschlossen, breitete sie sich schließlich über alle wichtigeren Städte Norddeut schland s aus. Ihr Oberhaupt war Lübeck, dessen Bürgermeister die Angelegenheiten des Bundes leitete, bei den H a n s a t a g e n, d. i. den Versammlungen ihrer Abgeordneten, den Vorsitz führte, in ihrem Namen mit Fürsten und fremden Staaten unterhandelte, Krieg erklärte und die Streitkräfte befehligte, Bündnisse und Frieden schloß. Denn wie die Hansa Heere rüstete, um die Straßen zu Land gegen Raubritter wie seiudliche Fürsten zu sichern, so war sie auch eine gefürchtete Seemacht, die skandinavische Könige bekriegte, ein- und absetzte. Durch solche Machtentfaltung trat die Hansa barbarischen Gebräuchen, wie dem Strandrecht, mit Erfolg entgegen, gründete Faktoreien, erwarb ihren Mitgliedern im ganzen Norden Europas die wichtigsten Vorrechte und beherrschte schließlich den gesamten Handel Rußlands, Skandinaviens und Englands. Sie hatte z. B. Niederlassungen in Brügge, London, Bergen, Nowgorod. Den Höhepunkt ihrer Macht erreichte die Hansa um 1370; im 16. Jahrhundert verfiel sie, der dreißigjährige Krieg führte ihre Auflösung herbei.
Der rheinische Von ähnlicher Einrichtung, wenn auch uicht von ^europäischer Städtebund Bedeutung, wie die Hansa, waren die binnenländischen Städtebünd-12ö4. msse, der rheinische Ttädtebnnd, der zur Aufrechterhaltung des Landfriedens im Todesjahr Konrads I V. 1254 geschlossen und dessen
‘) Bild : Gefangennahme des Seeräubers Klaus Störtebeker (— Sturzenbecher) durch die Hamburger. Lohmeyer Iii, 10.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Europa Deutschland Europas Skandinaviens Englands London
A.
Das germanische Altertum 113 u,-375 n. Ehr.
I. Germanien und die Germanen?)
Das Land unserer Vorfahren wurde von den Römern Ger- Land.
Manien genannt. Vor etwa zweitausend Jahren umfaßte es das ganze Gebiet, das sich von der oberen Donau bis zur, Nord- und Ostsee, vom Wasgenwald bis zur Weichsel erstreckt. Ähnlich dem heutigen Spreewalde, war damals der größte Teil unseres Vaterlandes von ausgedehnten Wäldern, Sümpfen und Mooren bedeckt; daher war sein Klima kälter als gegenwärtig, rauh und unwirtlich.
Übrigens brachte es Getreide, Gemüse und unedles Obst hervor.
Die Tierwelt wies mannigfaches Wild auf, so Ure oder Auerochsen,
Wisente oder Büffel, Elentiere oder Elche und andere Hirscharten,
Rehe, Bären, Eber, Wölfe, Füchse, Wildkatzen, Luchse u. s. w.; Pferd,
Rind, Kleinvieh und Hund waren die wichtigsten Haustiere.
Die Germanen, ein Volk der mittelländischen oder kaukasischen Volk.
Menschenrasse, waren in grauer Urzeit von Osten her in das Herzland Europas gewandert, wo sie zunächst den Teil Norddeutschlands zwischen Weichsel und Elbe eingenommen haben?) Von da breiteten sie sich später einerseits über Skandinavien, andrerseits über den Westen und Süden unseres heutigen Vaterlandes aus. Unsere Vor- Körperliche fahren waren große und kräftig gebaute Menschen mit blauen Augen, Erscheinung, blonden Haaren und heller Hautfarbe. Ihre Nahrung bestand hauptsächlich aus dem Fleisch der auf der Jagd erlegten Tiere, als Nahrung.
Getränke diente Milch, Bier, ans Gerste hergestellt, und Met, aus wildem Honig bereitet. Linnen, das die Frauen webten, und Tier- Tracht,
selle bildeten die Hauptbestandteile ihrer Kleidung, die für Männer und Frauen die gleiche war; nur trugen die letzteren häufiger leinene, ärmellose Gewänder. Den Hauptschmuck des Mannes bildeten seine
*) Wiener Bilderbogen für Schule und Haus. Nr. 39. „Germanen."
2) H. Linggs Gedicht „Die Einwanderung der Germanen."
1*
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Extrahierte Personennamen: H._Linggs
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Wasgenwald Europas Norddeutschlands
Überblick.
Man teilt das Gebiet der Geschichte meistens in das Altertum von etwa 3500 v. Chr. bis 375 n. Chr., das Mittelalter von 375 bis gegen 1500 n. Chr. und die Neuzeit seit etwa 1500 n. Chr.
Den Schauplatz der alten Geschichte bilden die Länder um das M it t e l m e e r. Mit Beginn des M i t t e l a l t e r s werden nun auch noch die an die Nord- und Ostsee angrenzenden Länder in den Kreis der Geschichte gezogen. Die herrschende religiöse Vorstellung ist — im Gegensatz zum Altertum mit seiner Vielgötterei — der Glaube an einen Gott und zwar im Morgen-land in der Form des Islam (seit dem 7. Jh.), im Abendland in der Form des Christentums, das sich um 1055 in eine östliche, griechisch-katholische, und eine westliche, römisch-katholische Kirche spaltete, welch letztere ganz besonders auf die Bildung und Gesittung unseres Erdteils eingewirkt hat. Die herrschende sta at liche Form, in der die Völker leben, ist die Lehensmonarchie, der Feudalstaat. Die Führung der Völker übernehmen jetzt die Germanen, insbesondere die den tsche Nation , die sich das ganze Mittelalter hindurch als der Erbe der römischen Kaisermacht ansieht.
Germanen sind es, die, gekräftigt durch die Kämpfe während der Völkerwanderung (Beginn 375), das römische Reich zerstören (476) und auf dessen Trümmern neue Reiche gründen, namentlich das fränkische (um 500). Die Franken üben vier Jahrhunderte lang den mächtigsten Einfluß auf die Geschichte der europäischen Völker aüs. Sie nehmen von allen Germanen zuerst den römisch-katholischen Glauben an, sie verteidigen das Christentum gegen deu Islam (732), fördern seine Verbreitung in Deutschland (Bonif atins f 755, Krieg gegen die Sachsen) und bilden unter Karl d. Gr. mit Hilse der.kirche (800) ein einheitliches, gewaltiges Reich, ans welchem durch die Teilung von 843 Deutschland und
Stöckel-Ullrich, Mittelalter. 1
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Extrahierte Personennamen: Karl_d Karl
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Extrahierte Personennamen: Muhammed Günther Giselher Muhammed Abrahams
Bistum
Bamberg.
Bamberger
Dom.
Landfriede.
Gottes friede.
Cluni.
Königswahl von Kamba.
50 Landfriede und Gottesfriede. — Konrad Ii.
denen am wichtigsten das Bistum Bamberg ist, das Heinrich (1007) auf seinem Gute zu Babenberg errichtete. Da bis dahin in jenen Gegenden immer noch Slaven lebten, war durch die Gründung eines deutschen Bischofsitzes nicht nur das Christentum daselbst gesichert, sondern auch die Ausbreitung der deutschen Nationalität in den Gegenden um das Fichtelgebirge gefördert.
Heinrich ist auch der Erbauer des Bamberger Domes?) eines der schönsten deutschen Baudenkmäler im spätromanischen Stile.
Landfriede und Gottesfriede.
In dem an Fehden reichen 11. Jahrhundert begegnen uns die ersten Versuche, einen Landfrieden anzubahnen. Nach germanischer Anschanuug staub es jedem Freien zu, sein Recht mit Waffengewalt zu wahren, woraus der mittelalterliche Adel ein Fehderecht ableitete, das den Wohlstand des Landes fortwährend bedrohte. Deshalb strebten die deutschen Kön ige danach, dieses vom Adel beanspruchte Recht wenigstens einzuschränken, indem sie für eine gewisse Zeit und für eine bestimmte Gegenb alle Fehben untersagten. Die frühesten Versuche hiezu reicheu bis in die Zeit Heinrichs Ii. zurück, eigentliche Lanbfriebensgefetze entstauben jeboch erst unter Heinrich Iv.
Anbers in Frankreich und Bnrgunb, wo ein schwaches Königtum den Trotz des Abels nicht zu beugen vermochte. Als bort um 1030 brei Jahre hinburch cmbctuernbe Regengüsse Mißernten nnb Hungersnot zur Folge hatten, benützten die Bischöfe die zerknirschte Stimmung der Bevölkerung, um auf mehreren Synoben einen Gollesfrieden, die Treuga Dei, beschließen zu lassen, wonach bcu größeren Teil der Woche hinburch (Mittwoch ctbeubs bis Montag früh) alle Fehben bei Strafe des Kirchenbannes ruhen mußten. — Diese auf Milberung der Sitten abzielenben Bemühungen bcr französischen Geistlichkeit würden besonbers geförbert durch das Kloster Cluni, das balb einen refornrierenben Einfluß aus das ganze Gebiet der abendlänbischen Kirche gewann.
Das fränkische Kaiserhaus 1024—1125.
Konrad Ii. 1024-1039.
Mit dem kinberlosen Ableben Heinrichs Ii. war das sächsische Kaiserhaus aus gestorben. Eine große Menge von Fürsten und freien Männern aus allen bcutfchen Stämmen versammelte sich 1024 zu Kamba a/Rhein zwischen Worms nnb Mainz und
*) Langl und Durmayer, Bilder zur bayerischen Geschichte. Nr. 3. Dom zu Bamberg.
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Extrahierte Ortsnamen: Bistum
Bamberg Bamberger
Dom Bistum_Bamberg Babenberg Bamberger_Domes Frankreich Worms Mainz Bamberg
Angriff der germanischen Stämme auf das römische Reich. 13
früher schon König Ludwig I. von Bayern ihm im nördlichen Giebelfeld der Walhalla ein Marmorbildnis durch Schwanthaler hatte errichten laffen.
e) Angriff der germanischen Stämme auf das römische Reich.
Nach der furchtbaren Niederlage im Teutoburger Walde gaben die Römer ihre Pläne auf Großgermanien endgültig auf; ja es vollzog sich nach und nach ein großer Umschwung in dem Verhältnisse der Germanen zu den Röinern. Die Germanen gingen nämlich von der Verteidigung zum Angriff über. Diesen eröffneten die Markomannen, die (i. I. 166 n. Chr.) aus Böhmen und Mähren in die römischen Grenzprovinzen an der mittleren Donau einfielen, aber von Kaiser Marc Anrel noch mit Glück abgewehrt wurden.
Infolge der Erfahrungen, welche die Germanen aus ihren Kämpfen mit den Römern zogen, schlossen sich einzelne Völkerschaften nicht mehr bloß vorübergehend, wie unter Armin, zu Kriegsbündnissen, sondern zu dauernder Waffengenossenschaft zusammen, um dem mächtigen Weltreich eher gewachsen zu sein. So treten an die Stelle der kleinen Völkerschaften die Stämme. Diese Umbildung beginnt im 3. Jahrhundert n. Chr. und schließt erst während der Völkerwanderung ab.
Es entstehen im eigentlichen Deutschland nacheinander die folgenden Völkervereine:
1. die Alamannen am Oberrhein;
2. die Franken am Niederrhein;
3. die Sachsen, in denen auch die Cherusker aufgiugeu, um
die Weser;
4. die Thüringer um Saale und Main;
5. die Bayern (Nachkommen der Markomannen und anderer
Völkerschaften) um Donau, Isar und Inn;
6. die Friesen an der Nordsee von der belgischen Küste bis nach Schleswig.
Neben diesen westgermanischen Stämmen, die das eigentliche
Deutschland inne hatten und den Römern vollends entrissen, macht sich schon im 3. Jahrhundert der große oft germanische Völkerverein der Goten') bemerkbar, der sich von der unteren Weichfel bis zum Don und schwarzen Meere ausbreitete.
*) Andere Ostgermanen waren die Burgunder und Wandalen, die einst ihre Wohnsitze zwischen Oder und Weichsel hatten.
Stamm-
bildung.
West-
germanen
Ostgermanen.
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74
Untergang der Hohenstaufen.
Konrad Iv. 1250—1254.
König Manfred von Sizilien.
Konradin.
Schlacht bei Tagliacozzo 1268.
Kampf war noch nicht entschieden, als Friedrich Ii. 1250 in Unteritalien starb?)
Friedrich Ii. hatte aus seiner ersten Ehe eine einzige Tochter, Margareta, die an den Landgrafen Albrecht den Ungearteten von Thüringen vermählt war. Sie wurde von ihrem Gatten (1270) verstoßen, wobei sie nach der Sage ihren Lieblingssohn Friedrich im Abschiedsschmerz in die Wange biß.
Untergang der Hohenstaufen.
Auf Friedrich Ii. folgte sein Sohn Konrad Iv. (1250—1254). Er verließ Deutschland 1252, um sich sein Erbrecht in Unteritalien zu sichern, starb jedoch dort schon 1254 mit Hinterlassung eines unmündigen Sohnes K o n r a d i n. Für diesen, der in Deutschland heranwuchs, verwaltete sein Oheim Manfreds das Königreich beider Sizilien^ Um das gebannte Haus der Hohenstaufen zu stürzen, hatte der Papst die Krone von Neapel mehreren Fürsten angeboten; schließlich nahm sie Karl von Anjou, der Bruder des Königs Ludwig Ix. von Frankreich, an. Manfred fiel im Kampfe gegen Karl von Anjou. Karl übte aber eine so drückende Gewaltherrschaft aus, daß ghibelliuische Gesandte sich nach Deutschland begaben und den jungen Konradin aufforderten, das Erbe seiner Väter in Italien anzutreten. Kouradiu, der eben das 15. Lebensjahr erreicht hatte, verpfändete die Güter, die seinem Hanse noch in Deutschland geblieben, um die Mittel zur Ausrüstung eines Heeres zu erhalten, und zog gegen den Rat seiner Mutter Elisabeth, einer bayerischen Herzogstochter, nach Italien. Don den Städten, durch die er kam, mit Jubel aufgenommen, traf er bei Tagliacozzo 1268 auf das Heer Karls. Schon hatte er es zurückgeschlagen, als eine Schar aus dem Hinterhalte hervorbrach und den Sieg in eine Niederlage verwandelte. Konradin floh an die Küste, wurde aber durch Verrat an Karl von Anjou ausgeliefert. Dieser suchte sich den Thron dnrch die Vernichtung seines Gegners zu sichern; er ließ Konradin auf dem Marktplatz von Neapel enthaupten?) Aber auch alle geheimen Anhänger
1) In der Volkssage lebte er fort (im Kyffhäuser) als einer der glorreichsten Kaiser. Erst später wurde die Sage auf Friedrich I. bezogen. — Gedicht: „Friedrich Rotbart" von E. Geibel. Auch Rückerts (Äedicht: „Barbarossa" bezieht sich auf Friedrich 1.
2) Ludwig der Kelheimer.
Otto Ii. von Bayern. Friedrich Ii.______________
Ludwig der Strenge. Elisabeth. Konrad Iv. f 1254. Manfred f 1266.
Konradin t 1268.
S) Wessenberg: „Konradins Hinrichtung." „Schach dem König" von H. Friedrichs. ■— Konradins letzte Worte: „Z Mutter, welches Leiden bereite ich Dir!"
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Extrahierte Ortsnamen: Unteritalien Deutschland Unteritalien Deutschland Sizilien Neapel Frankreich Deutschland Italien Deutschland Italien Karls Neapel Bayern Wessenberg
(Photographie Waldemar Titzenthaler, Berlin W.)
Fig. 56. Chr. Rauch, Denkmal Friedrichs d. Gr. in Berlin. 1840—1851.
Der alte Fritz, mit dem Hermelinmantel bekleidet, auf dem Haupte den Dreispitz, stemmt den Krückstock in die Seite. Die oberen Reliefs bringen Szenen aus Friedrichs Leben, an den Ecken allegorische Figuren. Darunter sprengen aus den Ecken vier Reiter hervor, Prinz Heinrich, Herzog Ferdinand von Braunschweig, Zielen und Seydlitz; die Flächen zwischen den Reitern mit lebensvollen Gruppen von Zeitgenossen des Königs ausgefüllt, vgl. Fig. 61.
Haack S. 53—59, Max Schmidt I S. 346—352.
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Extrahierte Personennamen: Waldemar_Titzenthaler Friedrichs Fritz Friedrichs Heinrich Heinrich Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand Haack_S._53—59 Max_Schmidt Max
Extrahierte Ortsnamen: Berlin_W. Friedrichs Berlin Friedrichs
Auenwald und Wasserlachen bei Leipzig (Gundorf).
^eivzigcr Marktplatz.
Das alte Rathaus mit seinen zierlichen Giebeln ist im Jahre 1556 von H. Lotter erbaut worden. Bei dem im
Jahre 1906 erfolgten Umbau hat es im Erdgeschoß einen schattigen „Laubengang" erhalten, in dem sich ein
Geschäftsladen an den andern reiht. Born das Siegesdenkmal, gekrönt von der Germania; an den Ecken die
Reiterstandbilder: Kaiser Friedrich Iii., König Albert, Moltke, Bismarck. In einer Nische Kaiser Wilhelm I.
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Extrahierte Personennamen: H._Lotter Friedrich_Iii Friedrich König_Albert Moltke Bismarck Wilhelm_I.