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1. Das Altertum - S. 114

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
114 Aphrodite in Venus, Hermes in Merkur; Plutou wurde auch dem Namen nach bernommen. Die Faune wurden den Panen gleichgestellt, und die griechischen Moiren erschienen als Parzen, die Chariten als Grazien. Gottesfurcht Polybios frt die Pflichttreue der Rmer zurck auf ihre Furcht der Komet. or ^en tteru. Der ausgeklrte Grieche hat das religise Leben in Rom scharf beobachtet, aber fr die auf diesem Gebiet wirksamen Krfte zeigt er wenig Verstndnis') Gottes- Durch Gebet, Opfer, Gelbde und ffentliche Spiele suchte man die Verehrung, gefr(^eten fter zu verehren und gnstig zu stimmen. Die altertm-lichen, spterhin oft unverstndlichen Gebete muten in bestimmter Haltung verrichtet werden. Nicht leicht war es manchmal, ein fehlerfreies Opfer-tier zu finden, das allen Vorschriften gengte. berhaupt war der ganze Gottesdienst durch viele kleinliche Regeln und Forderungen erschwert; der geringste Versto dagegen machte das Gebet oder Opser wirkungslos. Anderseits aber glaubte man, da durch die genaue Befolgung aller Vorschriften die Götter zur Erhrung des Gebetes gezwungen wren, und Gottesdienst deshalb standen auch die Priester als genaue Kenner des Rituals im hchsten Ansehen. Die wichtigsten Priesterkollegien waren 1. die Flamines (Blser"), die die Brandopfer fr Jupiter, Mars und Quiriuus zu besorgen hatten. 2. Die Salier (Springer"), die das Palladium Roms, den vom Himmel gefallenen Schild des Mars, bewachten und jhrlich unter Gesang und Tanz durch die Stadt fhrten. 3. Die Vesta tischen Jungfrauen, die im Vestatempel das heilige Feuer wachzuhalten hatten. Daneben gab es religise Genossenschaften. Die einflureichste war die der Poutisices (Brckenbauer"), die mit ihrem Vorsteher, dem pontifex maximus, die Aussicht der das gesamte staatliche und private Religionswesen hatten. Groe praktische Bedeu-tung hatte das Amt der Augurn, weil sie als technische Rte der politischen Beamten den Gtterwillen erkundeten; mit ihrem Krummstab steckten sie i) Die religise Seite des Lebens," sagt er. ist bei den Rmern so theater-mig eingerichtet und spielt eine so wichtige Rolle im huslichen und ffent-lichen Leben, da hierin kaum noch ein hherer Grad denkbar ist. Das knnte nun vielen sonderbar erscheinen; meiner Ansicht nach hat man es des Volkes wegen so eingerichtet. In einem Staat von Weisen wre ein solches Verfahren nicht notwendig. Weil aber die Menge leichtsinnig und voll unrechtmiger Begierden, voll unvernnftiger Leidenschaft und zu Gewaltttigkeiten geneigt ist, so bleibt nichts brig, als das Volk durch dunkle Scheu und allerlei Schau-geprge zu zgeln. Deshalb scheinen mir unsere Vorfahren die Meinungen von den Gttern und die Lehren vom Hades nicht unbesonnen und wie von ungefhr in das Volk eingefhrt zu haben."

2. Westfälische Heimatgeschichte - S. 22

1913 - Münster (Westf.) : Coppenrath
— 22 — hervor, was uns der Widukindsbrunnen in Herford noch in Erinnerung bringt. Widukind trank aus der Quelle, ließ sich zu Attigny taufen und führte seit der Zeit ein weißes Roß im Wappen, weshalb auch heute noch ein Roß auf rotem Grunde Westfalens Wappenschild schmückt. — Nach dem übertritt des Sachsenherzogs war der Widerstand seiner Landsleute gebrochen. Widukind wurde ein eifriger Förderer des Christentums. Es ruhen denn auch seine Gebeine in einem prächtigen Schreine in der Kirche zu Enger. An den alten Sachsen-herzog erinnerte hier noch lange Zeit dessen Totenfeier, an der alljährlich die ganze Gemeinde teilnahm. Noch heute erhalten die Armen des Ortes ihre Wickingspende. Minden. Wohl nach der Taufe Widukinds wurde Herumbert der erste Bischof der Minden-Ravensberger Lande. — Er stammte aus einer vornehmen sächsischen Familie und hatte seine Jugend in einem fränkischen Kloster verlebt. Durch ihn ist zu Minden die Domkirche im Holzbau errichtet worden. Widukind hat den Bischof dabei eifrig unterstützt. Das Patronatsrecht ist daher der Familie Widukinds, den Herren zu Hausberge oder zum Schalksberge, auch hier weiter erblich verblieben bis zum Ende des 14. Jahrhunderts. Bis zum Jahre 1648 haben 60 Bischöfe dieser Diözese vorgestanden. Paderborn. In Paderborn hatte Karl der Große bereits vor der Taufe Widukinds eine Kirche erbauen lassen, die Salvator-Kirche, die erste Kirche Westfalens. Die Nächstliegende Umgegend wurde von dem berühmten Sturmio, einem Schüler des Bonifatius, zum Christentum bekehrt. Sein Tod führte einen Wandel in der Leitung herbei. Paderborn wurde dem Bischof von Würzburg unterstellt. In Hathumar, einem geborenen Sachsen von edler Abkunft, erhielt dann das Bistum seinen ersten Oberhirten. Dieser war in seiner Jugend dem König Karl übergeben und in Würzburg erzogen worden. Der Nachfolger Hathumars war Badurad, der eine überaus segensreiche Wirksamkeit entfaltete. Zahlreiche Kirchen im Paderborner-Land und auch das Domkloster und die Domfchule waren Zeugen seines Eifers. Die weltlichen Großen des Bistums, die Herren von Haxthausen und Brenken, unterstützten den Bischof bei seinen kirchlichen Bauten und Einrichtungen mit reichlichen Mitteln. Mit der Gründung von Diözesen hatte das Christentum in Westfalen feste Wurzeln geschlagen. Bis zur Einführung geordneter Verhältnisse bedurfte es immer noch langer Zeit, vieler Verordnungen, großer Strenge und begeisterungsvoller Missionspriester. Karl selbst griff noch oft zu anderen Mitteln. Viele edle und freie sächsische Familien verpflanzte er nach Ostfranken und dem heutigen Belgien. Nach Sachsen schickte er Franken aus Bayern und der Eifel und Wallonen aus den Ardennen. Daher will man noch heute die Paderborner als Nachfolger der dunkelhaarigen und hartköpfigen Wallonen ansehen und bei den Ravensber-

3. Westfälische Heimatgeschichte - S. 31

1913 - Münster (Westf.) : Coppenrath
— 31 — überzeugt, daß ein eherner Löwe vor seiner Burg in Braunschweig jedem davon Kunde geben sollte. Die Großen des Landes, Adelige und Fürstbischöfe, ließ er seine Macht gar deutlich fühlen. Man fürchtete ihn. Im Volksmunde hieß es: „Heinrich der Löw' und Albrecht der Bär und Friedrich mit dem roten Haar, das sind drei Herren, die können die Welt verkehren." Als Barbarossa in Italien seinen Plänen nachging und allzuwenig an reindeutsche Interessen dachte, wie Hebung des Deutschtums, Urbarmachung des Bodens und Bekämpfung der Slaven, da glaubte der junge Löwe, diese Aufgabe selbst lösen zu müssen. Als kluger Staatsmann unterstützte er in seinen herzoglichen Landen das friedliche und segensvolle Walten der Benediktiner. Auch die Ansiedelungen der Prämonstratenser und (Zisterzienser wurden durch ihn gefördert. Unsere zahlreichen westfälischen Klöster gehen in ihren Anfängen auf diese Zeit zurück. Ihre Gründung war auch wirklich in jener Zeit nötig. Die infolge der Kriege verrohten Gemüter mußten wieder an Religion und Sittlichkeit gemahnt werden. Es wurden die dichten Wälder unserer Heimat gelichtet und weite Einöden kultiviert. Das haben am nachhaltigsten die (Zisterzienser besorgt. Sie widmeten sich als Bauernmönche hauptsächlich der Bodenkultur. In sumpfigen und waldigen Gegenden, so im Kreise Warendorf bei Marienfeld und Hardehausen und im Kreise Brilon sind sie mit beispiellosem Erfolge tätig gewesen. Herrliche Alleen und prächtige Parkanlagen, hübsche Gärten und fruchtbare Felder zeugen noch heute von deren Wirksamkeit. Ihre Höfe waren Musterhöfe für unsere Heimatprovinz. — Auch das Handwerk pflegten die Mönche. In der Wollweberei, in Brauerei und Eisenindustrie waren sie tüchtige Meister. — Besonderes Ansehen genoß das Kloster Cappenberg in Westfalen, das damals gegründet wurde und das reichste Kloster Deutschlands ward. Sein Gründer war der Graf Gottfried, der den Bischof Theodorich von Münster im Jahre 1122 zur Einweihung des Klosters berief, das alsdann eine Heimstätte der Prämonstratenser wurde. Im weiten Umkreise errichtete der Orden sieben Gotteshäuser. Auch das Kloster Varlar bei Coesfeld ist eine Gründung des Kappenberger Ordens, der dort einen Oberhof inne hatte. An die Tätigkeit der kunstsinnigen Mönche erinnert noch das herrliche Schnitzwerk im Innern ihrer Kirche. Der heutige Wohlstand der Landleute dieser Gegend ist nicht zuletzt dem vorbildlichen Schaffen und Wirken des Ordens zu verdanken. Ihm find die Kappenberger auch heute noch dankbar. Gottfried ist ihr Kirchen-patron. Die erstgeborenen Söhne führen nicht selten seinen Namen. Gottfrieds Gebeine ruhen in der Schloßkirche. — An dem dritten Kreuzzuge, unter Konrad Iii., konnten Westfalens Söhne sich nicht beteiligen. Sie sollten einen Kreuzzug gegen den näheren Osten führen. Hier war das Missionswerk der Lüneburger arg in Verfall geraten; denn die Wenden waren wieder zu ihren

4. Westfälische Heimatgeschichte - S. 49

1913 - Münster (Westf.) : Coppenrath
— 49 — Die Kirchentrennung in Westfalen (16. Jahrh.). Im 15. und 16. Jahrhundert zeigten sich auch im kirchlichen Leben Westfalens mancherlei Fehler und Mißbrauche. Wiederholt versuchten Papst und Bischöfe durch strenge Verordnungen eine Besserung herbeizuführen. Die Diener der Kirche sollten sich ganz und gar dem Dienste Gottes widmen und nicht durch weltliche Sorgen daran gehindert werden. Das vielfach entartete Klosterleben mußte wieder ein Leben der Entsagung, der Abtötung, der Arbeit und des Gebetes werden. Sämtliche kirchliche Einrichtungen wurden eingehend untersucht, um Fehler aufzudecken und zu beseitigen. Während dieser löblichen Bestrebungen der kirchlichen Oberen kam es wie sonst im deutschen Reiche, so auch in Westfalen Zur Kirchentrennung. 3m Tnünskerland trat als Verkünder der religiösen Neuerungen Hermann von dem Busch auf. Er war als Professor in Marburg tätig und mit Luther und Hutten befreundet. Zahlreiche hessische Prediger verbreiteten auf seine Veranlassung in Münster die neue Lehre. Die Bevölkerung war diesem Evangelium gewogen, zumal Handwerker und Kaufleute schon lange Zeit mit der bischöflichen Behörde in bitterem Hader lebten. Die Gilde (Innung) erhob manche Anklagen gegen das weltliche und kirchliche Leben der Geistlichen und des Domkapitels. Sie sah in den gewerblichen Arbeiten der Klöster, die doch nur dem eigenen Bedarf galten, eine große Schädigung. Steuern und andere öffentliche Lasten sollten auch von Adel und Geistlichkeit übernommen werden. Kaufleute und Handwerker wurden durch die Niederlage der Hansa und die Entdeckung Amerikas wirtschaftlich sehr geschwächt. Die Armut der Stadt mehrte sich mit dem Zuzug der ländlichen Bevölkerung, deren Ländereien mit Vorliebe von Adel und Geistlichkeit angekauft wurden. — Die Gegensätze zwischen Reichtum und Armut waren allzu schroff geworden. Kriegsunruhen und Hungersnot, selbst pestartige Krankheiten erregten die Gemüter, verdunkelten das Los der Zukunft und peitschten die Leidenschaften des armen Volkes zu offener Empörung. — Kaum hatte die neue Religion in Münster Eingang gefunden, da schritt das Volk im Übermut zur Plünderung der Klöster. Das Kloster Nysink in Münster war der Gilde besonders verhaßt wegen seiner Weberei. Ein zweiter Sturm galt den Frater-Herren auf dem Bispinghof, denen Papierbereitung und Bücherschreiben übel vermerkt wurde. Dem Stift Überwasser wurde die Viehzucht auf den eigenen Weiden untersagt. Nachdem der wilde Taumel der Menge sich endlich gelegt hatte, kannte man in übertriebenen und ungerechten Forderungen keine Grenzen. Alle Vorrechte der Geistlichen sollten fallen. Beim Tode eines Bürgers durfte die Kirche nicht A f?I) o f f, Westfälische Heimatgeschichte. a

5. Westfälische Heimatgeschichte - S. 53

1913 - Münster (Westf.) : Coppenrath
53 während das Zentrum an der Straße Stadtlohn-Ahaus Aufstellung nahm. Sein linker Flügel reichte bis an die nördlich gelegenen Sümpfe. Beide Flügel waren durch Reiterei wohl geschützt. — Tilly rückte von Ahaus und Wüllen heran. Ein Graf von Anholt ging nachmittags mit der Vorhut gegen den rechten feindlichen Flügel vor. Tilly konnte seine Schlachtreihen ungehindert entwickeln. Er selbst stand an der Spitze seiner Kürassiere, die mit einem Stoße die feindliche Mitte zum Weichen brachten. Diese wurde alsdann vom Grafen von Anholt nach der Niederlage des rechten Flügels vollends in die Flucht geschlagen. Der Feind eilte dann den mangelhaften Übergängen der Berkel zu. Hierbei verloren viele ihr Leben. Darüber sagt ein Zeitgenosse: „Die Kroaten säbelten alles nieder!" Tilly erklärte, „es sei in der Schlacht am weißen Berge nicht so viel Volk geblieben als bei Stadtlohn". Hessenkriege. Das Münsterland hatte im letzten Teile des 30jährigen Krieges besonders unter den Hessen zu leiden, die von ihrem Landgrafen Wilhelm geführt wurden. Rheine und Burgsteinfurt, Coesfeld, Nottuln und Horstmar waren feine Standorte. Horstmar zahlte ihm 15 000 Rchstl. «Stein-furt hatte an einem Tage 1000 Pfund Brot, 10 Tonnen Bier, 7 Malter Hafer und eine Kuh zu liefern. Nottuln gab wöchentlich 45 Rchstl., 11 Matter Hafer, 3 Fuder Heu, 3 Fuder Stroh und 2 Fuder Holz. Solch schwere Kriegsabgaben $5 'Mk Vs. cuut. tvff'r ' tadtlohn Schlacht bei Stadtlohn.

6. Westfälische Heimatgeschichte - S. 61

1913 - Münster (Westf.) : Coppenrath
— 61 — schaftsgeräte, zerschnitt die Betten und schüttete die Federn auf den nassen Boden. Knechte und Bauern mußten auf Befehl an Festungs- und Schanzenbauten arbeiten. Die Schlacht bei Minden (1759). Im Frühjahre 1759 stand ein französisches Heer unter Contades am Niederrhein. Bei Mainz ordnete der Herzog von Broglio seine fränkischen Truppen. Contades rückte über Paderborn bis Bielefeld vor, während Broglio auf Kassel und Minden seinen Marsch nahm. Durch einen verräterischen Bauer gelang dem Broglio die Überrumpelung der Stadt Minden. Der General Zastrow, 27 Offiziere, 1400 Gemeine und das reiche Magazin fielen in dessen Hände. Ferdinand von Braunschweig schwur darum dem tückischen Feinde Rache. Am 1. August 1759 erlitten die ungeordneten französischen Truppen eine schwere Niederlage. Der Feind verlor 8000 Mann mit 30 Kanonen. Die französischen Magazine von Bielefeld, Paderborn und Marsberg gelangten in preußischen Besitz. Ganz Westfalen atmete erleichtert auf, als die Franzosen das Land räumten. Die Schlacht bei Vellinghausen (1761). Stellung der Truppen. Im Frühjahr bildete sich unter Soubise am Niederrhein eine neue französische Armee. Ihre Standorte waren Düsseldorf, Wesel und Rees. Die Bewegungen dieser feindlichen Truppen wurden beobachtet vom Erbprinzen von Braunschweig, der im Münfterlanbe sein Quartier hatte. Dessen Heer verstärkte Ferbinanb von Braunschweig im Pa-berbornerlanbe. ßippftabt und Münster rourben von den Verbünbeten stark befestigt und reichlich mit Lebensrnitteln versehen. In der Mark, an Lippe und Ruhr, hielten ein Hessisches und das Scheithersche Korps gute Wacht auf den anrückenben Feind. — Aus biefen Stellungen ergab sich mit ziemlicher Sicherheit die Aussicht auf eine Schlacht in unserem Heimatlanbe. Auf langen Märschen hatten die Franzosen große Opfer gebracht. Ihre Ehre verlangte nach einem glänzenben Siege. Noch vor dem Winter sollte der Preuße unterliegen. Aufmarsch der Truppen. Mitte Juni 1761 verließ Soubise seine Lager und näherte sich dem Einfallstor Westfalens, der Lippe und Ruhr. Der Erbprinz folgte ihm, gab das Münsterlanb auf und nahm Aufstellung bei Hamm.

7. Westfälische Heimatgeschichte - S. 78

1913 - Münster (Westf.) : Coppenrath
— 78 — 1. Mobilmachungstag. Der Empfang dieses Befehles ist unter Angabe von Tag und Stunde zu melden." — Die Dreizehner zählten zur I. Armee. An der Spitze des Regiments stand der verdiente Oberst von Frankenberg, ein genügsamer Soldat, ein gewandter Fechter und sicherer Schütze, ein Kenner und Liebling der wackeren Westfalensöhne. — Am 14. August — bei Co-lombey — konnte unser Regiment zum ersten Male in den Gang der Dinge eingreifen. Von diesem ehrenvollen Siege trägt die Fahne des I. Bataillons Belle Croix X n, — ' E _=f- f!§l \ Colo Coli igny Schlacht bei Colombey. die Inschrift: „Es wurde mit dieser Fahne in der Hand am 14. 8. 1870 verwundet und starb: ©erg. Ewers." Der Kommandeur der Avantgarde, General von der Goltz, empfing nachmittags 3 Uhr die Meldung: „Der Feind marschiert auf Metz." Eine Verzögerung begünstigte den Aufmarsch unserer Truppen. Es war keine Zeit zu verlieren. Der General entschloß sich zum Angriff. — Der Schauplatz des Kampfes war die östlich von Metz gelegene Hochfläche, die durch den Colombey-Bach in die Plateaus von Borny und St. Barbe geschieden wird. An der Totenallee, auf den Höhen von Belle Croix, bei ßauoalliere und auf dem Gehöft ßa Planchette stand das 3. Korps der französischen Rheinarmee.

8. Westfälische Heimatgeschichte - S. 57

1913 - Münster (Westf.) : Coppenrath
— 57 — Bischof und Staatsmann. Bernhard von Galen war ein rechtlich denkender, gewissenhafter Staatsmann und ein frommer und mildtätiger Bischof. Er bekämpfte in seinen Hirtenbriefen mit allem Nachdrucke die Roheiten der Sitten. Mahnend wandte er sich an die Geistlichen, nur der Sache Gottes zuleben. An häufigen Visitationsreisen ließ er es nicht fehlen. Zur Hebung des Gottesdienstes scheute er keine Mittel. Der Kirche zu Ahaus schenkte er mehrere Altäre; im Dome zu Münster ließ er die Josephskapelle erbauen. Bei der Pfarrerwahl ließ er die größte Vorsicht walten. Seine Sorge galt auch der Schule. Zuchtlosen Schuljungen von Horstmar, die sich „uffem Kerkhoff" und „in den Kirchen" vergangen hatten, sandte er einen strengen Lehrer. Zahlreiche Ver- Denkmal für Fürstbischof Christoph Bernhard von Gaten Ordnungen erließ er in Telgte bei Münster. Von Aug. Schmiemann, zur Regelung des Schulwesens. Die Lehrer erhielten eine bessere Ausbildung. In allen Dörfern und Flecken seines Bistums sollten deutsche Schulen eingerichtet werden. Auf-

9. Westfälische Heimatgeschichte - S. 63

1913 - Münster (Westf.) : Coppenrath
— 63 — Verbündeten mußte weichen. Sein General von Wutgenau behielt aber im Norden von Vellinghausen feste Stellung. Als nun am 16. Juli die Franzosen sich anschickten, mit starken Batterien die Höhen von Kleiloh zu besetzen, da ging Ferdinand von Braunschweig ohne Zögern zum scharfen Angriff vor. Um 10 Uhr morgens waren die Preußen Sieger. Verluste und Folgen der Schlacht. Mehrere französische Regimenter waren aufgerieben oder mußten sich ergeben. Die Franzosen hatten 5000 Mann, 19 Kanonen und 9 Fahnen verloren. Die Verbündeten zählten an Toten und Verwundeten 66 Offiziere und 1340 Mann. Sie verloren 3 Kanonen. Die Macht des französischen Heeres war gebrochen, unter den Soldaten schwand der Mut, und bei den Heerführern zeigte sich große Uneinigkeit. Die große Gefahr eines Vormarsches der Franzosen nach dem Osten und eine Verbindung mit den Russen und Österreichern war vereitelt. — Die Bewohner der Börde hatten einen Verlust von 1 Million Taler zu beklagen. Das Tagebuch eines Zeitgenossen meldet so von der Schlacht: „Soest, 15. Juli. Heute morgen gegen 3 Uhr fing alles an einzupacken: die Maulesel, Packpferde und anderes wurden fertig. Um 81/2 Uhr ritt Marschall Broglio weg zum Prinzen Soubise. Es hat diese vereinigte Armee, so 140 000 Mann ausmachen soll, laut ihrer Aussage, neun volle Tage hier gestanden und einen unsäglichen Schaden getan, alles Korn, so groß genug war, wegfouragiert, die kleine Gerste zertreten, alle Gärten um die ganze Stadt zur Wüste gemacht, alle Hecken und Zäune, alles Holzwerk und Bäume abgehauen, die Dörfer auf der Haar, als Elfsen, Müllingsen, Hiddingsen, Fendring-sen und Meiningsen durch und durch geplündert, so daß die meisten Bauern, da ihnen Pferde und Kühe weggenommen worden, davon gelaufen sind. Wenn uns der liebe Gott nicht hilft, so wird eine generale Hungersnot entstehen." Die Sorge Friedrichs des Großen für Westfalen (1740—86). Die Verwaltung Westfalens war unter Friedrich Wilhelm I. gut geordnet worden. Auf wirtschaftlichem Gebiete hat Friedrich Ii. für unsere Heimat wohlgesorgt. Ihm stand Westfalen näher als feine rheinischen Besitzungen. Er besuchte 1740 Hamm, Bielefeld und Herford, später auch Minden. Wiederholt ließ er das bisher stiefmütterlich verwaltete Land von Ministern bereisen und sich eingehend berichten. So kam er zu einem gerechten Urteil über Westfalens Bewohner. Nannte sein Vater die westfälischen Vasallen „dumme Ochsen", so fand er die Söhne der roten Erde arbeitsam und treu und sagte: „Die Rasse ist gut."

10. Westfälische Heimatgeschichte - S. 62

1913 - Münster (Westf.) : Coppenrath
— 62 — Rach ihm richtete sich Herzog Ferdinand. Sein Heer marschierte über Geseke, Büren und Lippstadt nach Soest. Die Vorposten gingen bis Werl und stießen dort schon auf die Franzosen. Diese hatten bei Unna feste Verschanzungen bezogen und warteten hier auf die Vereinigung mit dem Herzog Broglio, der bereits aus dem Hessenlande aufgebrochen war. Hamm © D in k Rhu Nma Schlacht bei Vellinghausen. Die Schlacht. Am 29. Juni vollzog sich die Vereinigung der Armeen Ferdinands und des Erbprinzen von Braunschweig. Ferdinand gedachte in gerader Linie über Hamm, Kamen und Dortmund den linken Flügel des Feindes zu umgehen und ihm in den Rücken zu fallen. Die Folgen eines schweren Gewitters und die völlige Ermattung der übermäßig angestrengten Truppen vereitelten den Plan. — Da indessen Soubise nach Soest aufrückte und hier dem Marschall Broglio zum gemeinsamen Vorgehen die Hand reichte, so standen sich die feindlichen Heere gegenüber. Die Verbündeten behaupteten südöstlich von Hamm an der Lippe und Ahse eine feste Stellung. Sie besetzten Vellinghausen, Dinker, Rhynern, Wambeln, Hilbeck und Scheidingen. Am 13. Juli kam es zum Vorpostengefecht beim Werler Schloß. Durch die Stellung der Verbündeten in der Linie Hamm-Werl war den Franzosen der Weg nach dem Weseler Magazin abgeschnitten. Eine Niederlage machte ihnen die Verproviantierung von Cöln aus unmöglich. Konnte sich das französische Heer auch dann Münster und Lippstadt nicht nähern, dann hieß es für sie: „Siegen oder sterben." Diese Tatsachen führten den Marschall Broglio zum Entschluß. Am 15. Juli, nachmittags 4 Uhr, brach er gegen Vellinghausen auf. Das Heer der
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