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1. Geschichte des preußischen Staates - S. 93

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 93 — französische Heer drängte die Feinde bald über den Rhein zurück; denn bei der Uneinigkeit der Heersührer der vereinigten Armeen, des Herzogs von Braunschweig und des österreichischen Generals Wurms er, hatten die Franzosen leichtes Spiel. Weil die Uneinigkeit fortdauerte. die Finanzen zerrüttet waren und neue Verwickelungen mit Polen drohten, schloß Friedrich Wilhelm Ii. den Separatfrieden von Basel (1795). Preußen verlor alle linksrheinischen Besitzungen (Mörs, Geldern und einen Teil von Kleve) jedoch unter der Bedingung, daß ihm später bei einem allgemeinen Frieden eine anderweitige Entschädigung in Deutschland zu teil würde. Außerdem wurde eine Grenz- (De-markations-) Linie vom Rhein bis Schlesien festgesetzt, welche die Franzosen nicht überschreiten durften. So wurde Frankreich gewissermaßen gestattet, erobernd in Deutschland einzudringen. Durch den Frieden zu Basel verlor Preußen eineu großen Teil seines Ansehens in Deutschland.x) Die zweite und dritte Teilung Polens. 1793 und 1795. In Polen machte sich eine Wendung zum Bessern geltend. Um das Land von dem gänzlichen Untergange zu retten, sollte Polen aushören, ein Wahlreich zu sein, das sächsische Königshaus in den erblichen Besitz der Königswürde gelangen und das Einspruchsrecht des Adels aufgehoben werden. Hiermit war aber ein Teil des polnischen Adels und vor allem Rußland nicht einverstanden. Im Jahre 1792 ließ Katharina Ii. ihre Truppen in Polen einrücken. Ein Teil der polnischen Bevölkerung, die Patrioten, suchten die Rechte des Vaterlandes mit den Waffen zu schützen, wurden aber unter Kosciuszko bei Dubienka (1792) besiegt. Um zu verhüten, daß Polen eine russische Provinz würde, ließ auch Preußen seine Truppen einrücken _ und schloß mit Rußland ein Bündnis. Es kam zu einer neuen Teilung des polnischen Reiches, wobei Preußen Thoru und Danzig, außerdem Posen, Gnesen und Kali sch (Südpreußen), im ganzen 55 000 qkm erhielt. Um die verlorenen Provinzen wieder zu gewinnen, erhob sich der Rest des Polenvolkes unter Kosciuszko und Madalinski zu einem letzen Verzweiflungskampfe. Ein preußisches Heer rückte unter des Königs eigener Führung in Polen ein und eroberte Krakau. Die Russen drangen unter dem General Snw arow ebenfalls siegreich vor, nahmen Kosciuszko gefangen und besetzten Warschau. Auch Österreich, welches an der. zweiten Teilung nicht beteiligt war, ließ seine Truppen einrücken. Als Preußen merkte, daß es bei einer beabsichtigten dritten Teilung beiseite gedrückt werden sollte, schloß es x) Als der König nach Berlin zurückkehrte, scholl ihm zum erstenmal das „Heil dir im Siegerkranz" entgegen.

2. Geschichte des preußischen Staates - S. 77

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 77 — Ende des Krieges. (Burckcrsdorf und Freiberg.) Große Schlachten kamen von jetzt ab nicht mehr vor; die Heere waren ans beiden Seiten durch den langjährigen Krieg zu sehr geschwächt. Die Feinde sahen wohl ein, daß sie den großen Preußenkönig doch nicht besiegen und vernichten könnten, und ein Gegner zog sich nach dem anderen von dem Kriegsschauplätze zurück. Friedrichs größte Feindin, die Kaiserin Elisabeth von Rußland starb, und ihr Nachfolger, Peter Ul., schloß mit dem Könige ein Bündnis und sandte Hilss-trnppeu. Den Russen folgten die Schweden und Franzosen. Die Österreicher, welche zu einem Frieden noch nicht geneigt waren, schlug. Friedrich bei Burckcrsdorf (bei Reichenbach). Die Reihe der preußischen Waffenthaten schloß der Prinz Heinrich, der einzige, der nach des Königs Zeugnisse im ganzen Kriege keinen Fehler gemacht hatte. Bei Freiberg in Sachsen errang er über die Reichstruppen einen entscheidenden Sieg. Friede. Da Maria Theresia einsah, daß ein weiterer Kamps vergeblich sei, kam es am 15. Februar 1763 endlich auf dem Jagd- schlösse Hubertsburg (bei Dresden) zu dem lang ersehnten Frieden. Preußen behielt Schlesien, wurde die fünfte Großmacht in Europa und beanspruchte gleich Österreich die Führerstelle in Deutschland. Unsägliches hatte das preußische Volk in dem langen Kriege erleiden müssen. Tausende hatten Gut und Blut für das Vaterland geopfert, blühende Länderstriche waren verwüstet, aber glänzend war Preußen aus-dem großen Ringkampfe hervorgegangen. Voll Liebe und Begeisterung, blickte das Volk auf feinen Herrscher, ganz Europa voll Bewunderung auf den großen König und den ruhmreichen Feldherrn.3) Iii. Friedrichs des Großen Generale. Der General von Schwerin. Kurt Christoph von Schwerin erhielt in feiner Jugend eine tüchtige Ausbildung, da er von seinen Eltern zum Studium der Wissenschaften bestimmt war. Aber in dem Jünglinge steckte ein Soldat. Er verließ deshalb seine Bücher und trat in das mecklenburgische Heer ein. Nach der Besitzergreifung Vorpommerns durch die Preußen wurde er preußischer Soldat und gelangte als tüchtiger Offizier mit der Zeit zu hohen militärischen Stellen. Unter Friedrich Ii. zum Feldmarschall ernannt, gelang es ihm, die Schlacht bei Mollwitz zu retten. Todesmutig stellte er sich an die Spitze der gesamten Armee, führte sie gegen die siegreich vordringenden Österreicher und errang einen glänzenden Sieg. Von zwei feindlichen Kugeln verwundet, war er längere Zeit kränklich und mußte zu seiuer völligen Wiederherstellung die Heilquellen von Aachen besuchen. Am zweiten schlesischen Kriege beteiligte sich Schwerin nur kurze Zeit, wegen unverdienter Kränkungen nahm er seinen Abschied. Beim Ausbruche des dritten schlesischen Krieges trat er aus persönlichen Wunsch seines Königs wieder als Oberfeldherr an die Spitze einer Heeresabteilnng. Mit 15 000 Mann sollte er durch Schlesien in Böhmen eindringen. Als er aber seine Armee zu einem erfolgreichen Angriffe gegen die Trnppenmacht der Österreicher für zu schwach hielt und um weitere 3) Erg. Nr. 15.

3. Geschichte des preußischen Staates - S. 92

1900 - Münster i. W. : Schöningh
König Friedrich Wilhelm Ii. dringenden Franzosen. Als bald darauf die Österreicher bei Je-mappes') geschlagen wurden, drangen die Franzosen über den Rhein und besetzten die Städte Mainz und Frankfurt. Die Wehrlosigkeit Deutschlands zeigte sich in der elendesten Weise. Am 21. Januar 1793 war das Haupt des unglücklichen Königs von Frankreich aus dem Blutgerüste gefallen. Entrüstet über solch eine Frevelthat, schlossen sich die meisten europäischen Staaten dem preußisch-österreichischen Bündnisse an und bildeten die erste Koalition (Deutschland, England, Holland und Spanien). Die anfangs errungenen Vorteile der Verbündeten gingen nur Zu schnell wieder verloren. Alle kampffähigen Franzosen wurden zu den Waffen gerufen. Das von äußerster Leidenschaft entstammte ') In Belgien, südwestl. von Mons.

4. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 251

1901 - Münster i. W. : Theissing
Napoleons Zug gegen Rußland. 251 vereinigte und außerdem einen großen Teil von Norddeutschland (Münster, Osnabrück, Emden und die Hansestädte) zu dem großen Kaiserreiche schlug, erstreckte sich seine Herrschaft über das ganze westliche Europa, von der Nordsee bis tief in Italien und Spanien hinein. Wapoteoris Zug gegen Wußtcrnd. (1812.) Seit dem Tilsiter Frieden war der russische Kaiser Alexander ein treuer Freund Napoleons und sperrte auch den Engländern alle russischen Häfen. Da aber der russische Handel dadurch ganz gelähmt wurde, gab der Zar später den Handel mit England zum Teil wenigstens wieder frei und geriet so natürlich mit Napoleon in Zwist. Dazu kam, daß Napoleon das Herzogtum Oldenburg, dessen Herrscher ein naher Verwandter des russischen Kaiserhauses war, zu Frankreich schlug. Nun beschwerte sich Napoleon über Alexander, Alexander über Napoleon, und beide rüsteten sich zu einem schweren Kriege. Napoleon war wie immer der angreifende Teil. Am 24. Juni 1812 rückte er mit einem gewaltigen Heere von fast 500000 Mann über die russische Grenze; Franzosen, Deutsche, Holländer, Schweizer, Spanier, Portugiesen und Italiener folgten seinen Adlern. Nach der blutigen Schlacht bei Borodino an der Moskwa, die im ganzen 70000 Menschen das Leben kostete, rückte der Sieger in Moskau ein. Alle Straßen waren leer, Grabesstille herrschte überall, Bürger und Beamten hatten die Flucht ergriffen. Kaum hatte der übermütige Eroberer von dem Kreml, der Burg des Zaren, Besitz genommen, so stieg in der Stadt eine große Feuersäule auf, und am folgenden Tage brannte Moskau an 500 Stellen zugleich. Der Feuerschein der Freiheit leuchtete auf, für Europa schlug die Stunde der Befreiung, in Moskau sollte der Unterdrücker Europas gerichtet werden. Nur mit genauer Not entkam Napoleon aus der brennenden Stadt, seine Generale folgten ihm, auch der größte Teil des Heeres schlug vor den Thoren unter Lauben und Bäumen sein Lager auf. Napoleon bot dem Zaren den Frieden an, aber für Rußland begann jetzt erst der Krieg. Da erscholl das Signal zum Rückzüge. Es ging nach Polen zurück, der

5. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 208

1901 - Münster i. W. : Theissing
208 Die Neuzeit. Joseph I. (1705—1711) bestieg den Thron, entschlossen, den Krieg für seinen Bruder Karl mit allen Kräften fortzusetzen. Prinz Eugen wurde zum zweiten Male nach Italien geschickt, wo die Franzosen Turin belagerten und in ihren Verschanzungen den Angriff der Feinde erwarteten. Ein neuer glänzender (Bieg. des großen Feldherrn (1706) säuberte ganz Oberitalien von den Franzosen und errang diese spanische Provinz für Österreich. In demselben Jahre eroberte Marlborongh die spanischen Niederlande, deren Einwohner Karl Iii. huldigten. Auch Neapel, die dritte Provinz Spaniens, wurde den Franzosen von den Kaiserlichen entrissen, und Ludwig Xiv. geriet in solche Not, daß er es für unmöglich hielt, die ganze spanische Herrschaft noch zu behaupten. Die Verbündeten aber forderten von den falschen Franzosen, die jetzt die Rache für ihre früheren Frevelthaten spüren sollten, Verzichtleistung auf das ganze Erbe. Dadurch aber fühlten sich die Franzosen in ihrer Nationalehre verletzt und setzten daher den Krieg ohne hinreichende Mittel und trotz ihrer völligen Erschöpfung weiter fort. Eugen und Marlborough, die beiden Helden des Krieges, erfochten neue Siege bei Oudenarde an der Schelde (1708) und bei Malplaquet im nördlichen Frankreich (1709) und verlangten schließlich von Ludwig Xiv., er solle selbst seinen Enkel aus Spanien vertreiben und überhaupt alle Forderungen der Verbündeten buchstäblich erfüllen. Da trat ein Ereignis ein, das eine Wendung des Glückes für Ludwig herbeiführte und den untergegangenen Hoffnungsstern Frankreichs wieder aufleuchten ließ. Der thatkräftige Kaiser Joseph starb im Jahre 1711 an den Blattern, und ihm folgte sein Bruder Karl Vi. als Kaiser von Deutschland, König von Spanien (Karl Iii.) und Herr der großen österreichischen Erblande. Aus Furcht, das politische Gleichgewicht würde durch die Vereinigung dieser großen Machtfülle in einer Hand gestört werden, zog jetzt England seine Armee vom Kriegsschauplätze zurück und schloß mit Frankreich den Frieden zu Utrecht im Jahre 1713. Philipp V. blieb König von Spanien, England gewann das wichtige Gibraltar, Preußen das spanische Obergeldern und die Anerkennung seiner Königswürde, Savoyen.

6. Neuere Zeit - S. 192

1891 - Münster i. W. : Schöningh
192 Neuere Zeit. Teile waren zum Kriege entschlossen, der dann im Spätsommer 1805 ausbrach. Preußens Schwert konnte jetzt die eine oder die andere Wagschale senken. Rußland meinte, durch eine Verbindung von trotziger Drohung und liebkosender Schmeichelei den König in die Koalition hineinzwingen zu können. Napoleon lockte mit dem Besitz Hannovers. Preußens höchste Interessen wiesen ins Lager der Verbündeten; die niedere Selbstsucht trieb, zu Napoleon überzugehen; — für eins von beiden mußte man sich entscheiden. Hardenberg (vgl. S. 251), seit 1804 an Haugwitz' Stelle Minister des Äußeren, erkannte dies wohl; aber nicht er, sondern die Privatratgeber des Königs, der Kabinettsrat Lombard, der General Köckritz, der Graf Haugwitz, hatten dessen Ohr, und sie hatten es, weil sie nur anrieten, was der König zu hören wünschte: Neutralität, Neutralität um jeden Preis. So verblieb denn Friedrich Wilhelm hartnäckig bei einer Politik, die jeder Einsichtsvolle verurteilen mußte, die „weder die rechte Kraft zum Guten, noch den Mut des Schlechten" besaß, die sich unentschlossen bald hierher, bald dorthin neigte, und die zuletzt an ihrer Schwäche und Halbheit zu Grunde ging. Denn während der König von Preußen still saß, geschah es, daß Napoleons Heere, von Bayern, Württemberg und Baden verstärkt, längs der Donau vordrangen, die schlecht geführten Österreicher in einer Reihe von Schlachten überwältigten und anfangs November Wien erreichten. Nicht einmal die Verletzung des preußischen Gebiets, der Dnrchzng französischer Truppen durch Ansbach, brachte den König zu einer That; auch nicht des Zaren persönliche Einwirkung. Alexander kam selbst nach Berlin und schloß mit Friedrich Wilhelm in empfindsamster Weise ein Bündnis; in der Nacht vom 3. zum 4. November 1805 am Sarge Friedrichs des Großen in Potsdam schworen sie einander Freundschaft. Aber um in diesem letzten, allerletzten Augenblicke wirklich loszuschlagen, dazu fehlte es dem Könige wieder an Mut. Vielmehr beschränkte er sich darauf, den Grafen Haugwitz, den er schon im Oktober dem Minister Hardenberg in der Leitung des Äußeren au die Seite gesetzt hatte, an Napoleon abzuschicken, damit er diesem Vorstellungen mache, und begab sich dann aufs Laud nach feinem geliebten Schloß Paretz, um hier, wie er es gern that, sich idyllisch zu erholen. So ging die Gelegenheit zur Rettung unwiederbringlich verloren. Napoleon besetzte Wien, drang in Mähren ein, um dort das russisch-österreichische Hauptheer zu schlagen. In diesem Augenblicke erschien Haugwitz bei ihm; Napoleon gelang es leicht, diesen schwachmütigen Diplomaten, der ohnehin von seinem Könige friedfertige Weisungen empfangen hatte, durch leere Verhandlungen hinzuhalten, bis er am 2. Dezember in der „Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz die Verbündeten besiegt hatte. Kaiser Franz bat jetzt um -Frieden (4. Dezember); er erhielt ihn

7. Neuere Zeit - S. 191

1891 - Münster i. W. : Schöningh
Pierson: Preußens Erniedrigung. 191 Xxv. Preußens Erniedrigung. (W. Pierson.) Am 18. Mai 1804 hatte Napoleon die republikanischen Formen ganz beiseite geworfen und sich zum erblichen Kaiser der Franzosen ausrufen lassen. Preußen und Österreich wetteiferten, ihn wegen dieses Schrittes zu beglückwünschen; das letztere nahm aber davon Veranlassung, sich ebenfalls mit der Kaiserwürde zu schmücken, was um so ratsamer schien, da es mit dem deutschen Kaisertum zu Ende ging. Am 14. August 1804 erklärte Franz Ii. seine österreichischen Staaten zu einem erblichen Kaiserreich. Auchvem preußischen Könige Friedrich Wilhelm Iii. ward der Vorschlag gemacht, sich in ähnlicher Weise zu erhöhen; man riet ihm, den Namen eines Kaisers von Preußen anzunehmen; er wollte jedoch aus Bescheidenheit davon nichts wissen. Trotz aller Freundschaftsversicherungen der Höfe lag indes ein neuer Krieg in der Luft. In ihrem Herzen fühlten die europäischen Fürsten Haß und Groll gegen ihren neuen Kollegen, diesen Emporkömmling, der es vom namenlosen Artillerielieutenant bis zum Kaiser gebracht, und der vielen unter ihnen so schwere Nackenschläge gegeben hatte. Am feindlichsten war die Stimmung in Wien, wo man die größten Verluste erlitten. Auch der junge und ehrgeizige Kaiser Alexander I. von Rußland zürnte über die weite Ausbreitung der französischen Macht. So wurde es der britischen Regierung nicht schwer, diese beiden Mächte zu einer „dritten Koalition" zu bewegen, welche Frankreichs Übergriffen noch einmal mit den Waffen in der Hand entgegentreten sollte. Beide Parteien bemühten sich um die Hilfe Preußens, und jetzt war für diesen Staat der letzte Augenblick gekommen, wo es noch Zeit war, sich aus seiner schiefen Stellung wieder aufzurichten. Nur durch den Beitritt zur. Koalition konnte er noch gerettet werden. Es gab in der Umgebung des Königs Stimmen genug, die dazu rieten; sein Vetter Prinz Louis Ferdinand stand an der Spitze dieser Partei, die den Krieg gegen Frankreich wünschte; auch die Königin neigte dieser Richtung zu. Aber noch eifriger flüsterten die Mutlosen, die Politiker des Nichtsthums ihre Ratschläge, und der König selbst hatte keine Lust, mit seinem bisherigen System zu brechen. Er meinte, weil er sich bis jetzt ohne Krieg durchgewunden, so werde ihm solches Durchwinden auch in Zukunft möglich sein. Nur zu einem Mittelwege, zu diplomatischem Flickwerk, gab er seine Zustimmung: Preußen versuchte, zwischen Paris und Petersburg einen Ausgleich anzubahnen. Damit verdiente es sich nirgend Dank; beide

8. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 223

1901 - Münster i. W. : Theissing
Frankreich unter Ludwig Xiv. und Ludwig Xv. 223 untersagte Wallfahrten und Prozessionen und ließ die Veröffentlichung päpstlicher und bischöflicher Verordnungen von seiner Genehmigung abhängig machen. Ebenso freisinnig behandelte er den Adel; denn vor dem absoluten Herrscher sollte kein Unterschied der Stände bestehen. Wie er also einerseits die druckende Leibeigenschaft der Bauern mit einem Federstrich aufhob, so schaffte er andererseits sämtliche Vorrechte und Standesvorzüge des Adels ab, ohne ihn zu entschädigen. Ein Volk aber läßt sich seine Eigentümlichkeiten und Rechte nicht gern nehmen, und so sah sich Joseph Ii. am Ende seiner Laufbahn genötigt, die meisten seiner Verordnungen wieder zurückzunehmen; doch erst sein ältester Bruder Leopold Ii., der ihm in der Regierung folgte, gab den österreichischen Staaten den vollen Frieden wieder. 2. Das Wichtigste aus der außerdeutschen Geschichte. Irankreich unter Ludwig Xiv. (1643—1715.) und Ludwig Xv. (1715—1774.) Während Deutschland durch den unseligen dreißigjährigen Krieg in das tiefste Elend gestürzt wurde und alles Ansehen bei den andern Völkern verlor, erhob sich Frankreich zu einer Bedeutung, die es bis dahin nie gehabt hatte. Auf Heinrich Iv., den ersten König aus der Familie der Bourbonen, folgte sein Sohn Ludwig Xiii. Schon unter seiner Regierung machte der damals allmächtige Minister, Kardinal Richelieu, das Königtum unbeschränkt, frei von den Reichsständen und vom Parlament, Frankreich selbst aber im Auslande gefürchtet, sodaß es in Europa den Ton angab und dessen Angelegenheiten beherrschte. Mit großem Eifer nahm Richelieu den Kampf gegen die Hugenotten wieder auf, beraubte sie nach der Eroberung von Rochelle ihrer sog. Sicherheitsplätze, d. h. der vier Festungen, die ihnen zur Beschützung ihrer Religion waren eingeräumt worden, bestätigte ihnen dann aber ihre Religionsfreiheit. Derselbe Minister unterstützte die deutschen Protestanten während des dreißigjährigen Krieges aus jede Weise, um so die Zwietracht in Deutschland zum Vorteile Frankreichs auszunützen.
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