Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Kiautschou als Eingangspforte von Schantung und Nord-China. 1^1
10. Kiautschou als die maritime Eingangspforte
von Schantung und Nord-China.
(Tie Stellung von Schantung unter den Küstenprovinzen/)
Ferd. Freiherr v. Richthofen: Schantung und seine Eingangs-
pforte Kiautschou. Berlin 1898, Dietrich Reimer (Ernst Vohsen).
S. 242—252. (Gekürzt.)
Um die Bedeutung zu würdigen,, welche die Eröff-
imug von Kiautschou in der Zukunft erlangen kann,
müssen wir uns mit der Rolle bekannt machen, welche der
durch die Stadt bezeichnete Hafen bisher gehabt hat-
und um die Zweckmäßigkeit der Wahl des letztern als
einer Heimstätte für deutsche Schiffe zu prüfen, haben
wir ihn mit der Lage anderer Hafenplätze in China,
sowie die Provinz Schantung, zu deren wirtschaftlicher
Beherrschung Kiautschou berufen erscheint, mit andern
Küstenprovinzen zu vergleichen. Wir werden erkennen,
daß in der Gegenwart keine andere unter den maritimen
Provinzen von China wirtschaftlich so unvollkommen er-
schlössen ist wie Schantung, ja daß es in dieser Beziehung
hinter mancher Provinz des Binnenlandes, wie Kiangsi,
Hunan, Nganhw^i und Hupei, weit zurücksteht. Über-
blickeu wir die Küstenprovinzen einzeln nach diesem
Gesichtspunkt.
Wir beginnen im Süden. Die Meeresküste umzieht
dort die Provinzen Kwangtung, Fokien und Tfchekiang
in Gestalt eines regelmäßigen, schön geschwungenen
Bogens, der sich durch 8y2 Breitengrade, nämlich von
2iy2° Nord an der Grenze von Tongking bis zum
30. Breitengrad in der Nähe von Ningpo erstreckt und
dabei um 14 Längengrade nach Osten vorrückt, nämlich
von 108° bis 122° östlich von Greenwich. Die Länge
der Bogenlinie, die zur einen Hälfte südlich, zur andern
nördlich vom Wendekreis liegt, ist 1800 km. In
dieser ganzen Ausdehnung hat die Küste eine eigenartige
Gestalt. In Hunderten von Buchten greift das Meer
zwischen bergigen Vorsprüngen ein, die von bergigen
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Extrahierte Personennamen: Dietrich_Reimer Ernst_Vohsen Ernst Ningpo
Extrahierte Ortsnamen: Schantung Schantung Schantung Berlin China China Hunan
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
1s4 Kiautschou als Einflangspforte von Schantung und Nord-China.
individuelle Auflösung jedes ihrer Teile mit deu Taufen-
den von Schlupfwinkeln hatten zwar die individuelle
Selbständigkeit der Bewohner einzelner Gebiete, daher
die Entwicklung der Seeräuberei und die Schwierigkeit
einheitlicher Beherrschung zur Folge; aber es entstanden
doch an der Küste kleinere Brennpunkte der Wirtschaft-
lichen Macht und des Verkehrs, wie Swatau, Amoy.
Tsüßntschou (früher als Zayton und Tsintschu oder Chin-
chew bekannt), Futschou, Wöuntschou und Ningpo, an
denen die Wege des Binnennetzes zusammenströmten, um
sich mit der Außenwelt zu berühren. Diese Außenwelt
war zunächst die ganze Küste von China und blieb oft
darauf und auf einzelne der vorliegenden Inselgruppen
beschränkt; nur zeitweise dehnte sie sich viel weiter, bis
nach Indien und Persien, aus. Aber sür den von fernen
Küsten kommenden Verkehr gab es immer nur eine
maritime Einlaßpforte für China überhaupt, die dann
zugleich das Hauptzentrum für die vou jenen Brenn--
punkten zweiten Grades ausgehenden Handelsbewegun-
gen war.
Die Lage dieser Pforte hat geschwankt. . . . Um 700
n. Chr. wurde die Eingangspforte vom südlichen Ende
der Riasküste (Tongking) nach Kanton verlegt, wo der
größte Strom des südlichen Chinas, der Hsikiang, mündet
und ein weitgeöffneter, inselreicher Gols sich mit dessen
überaus fruchtbarem Delta berührt. Dieses Tor erreichte
um so größere Wichtigkeit, als uach ihm mittelst des
ausgezeichneten Netzes schiffbarer Flüsse der Verkehr des
ganzen Mittlern Chinas gerichtet werden konnte. Seine
hohe Bedeutuug hat fortgedauert, und bis zur Mitte des
jetzigen Jahrhunderts ist Kanton die eigentliche dem
Fremdhandel geöffnete Eingangstür nach China gewesen,
obgleich zeitweilig andere Orte aufgesucht wurden. . . .
Eine dauernde Änderuug trat erst vou 1842 an allmählich
ein; denn in diesem Jahr ließ sich England die Insel
Hongkong abtreten und gründete dort einen Außeuhafen
für Kanton, der dieses als Welthandelsplatz überflügeln
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Extrahierte Personennamen: Amoy
Extrahierte Ortsnamen: Schantung China Indien Persien China Chinas Gols Chinas China England Hongkong
442
gehenden Jahres hatten 12 000 Mann Hannoveraner und Sachsen
als Epekutionstruppen des deutschen Bundes, der die Rechte Hol-
steins durch den Regierungsantritt Christians Ix. gekränkt glaubte,
dieses Land besetzt; die Dänen waren ohne Gegenwehr hinter die
Eider zurückgegangen.
Der preußisch-österreichischen Armee stand die dänische in einer
Stärke von 35 000 Mann gegenüber und leistete hartnäckigen
Widerstand. Die Siege der Deutschen bei Missunde, Oversee,
Rackebüll und Fehmarn brachten keine Entscheidung. Da erfolgte
am 18. April durch die Preußen unter Führung des Prinzen
Karl die heldenmütige Erstürmung der zehn Schanzen zu Düppel,
in welche sich die Dänen zurückgezogen hatten. Die westfälischen
Truppen insbesondere nahmen an dem Sturme ruhmvollen An-
teil. Dänemark zeigte sich nach diesem Siege fügsamer, allein
die während einer sechswöchentlichen Waffenruhe zu London ge-
pflogenen Verhandlungen brachten den Frieden noch nicht zu
stände. Der Krieg begann am 26. Juni von neuem, bis der
siegreiche Übergang nach Alsen am 29. Juni und die Besetzung
von Jütland durch die vereinigten Heere die Wiederaufnahme der
Verhandlungen und endlich am 30. Oktober den Abschluß des
Friedens zu Wien herbeiführten. In demselben entsagte der
König von Dänemark zu Gunsten des Königs von Preußen und
Kaisers von Österreich allen seinen Rechten auf die Herzogtümer
Schleswig, Holstein und Lauenburg.
Auf diese Weise war ein mühseliger Winterfeldzng voll An-
strengungen und Entbehrungen mit dem herrlichsten Ausgange
gekrönt worden. Die siegreichen Truppen wurden bei der
Rückkehr in die Heimat überall mit Begeisterung und Jubel
empfangen.
33. Der Krieg gegen Österreich und seine
Bundesgenossen.
Die gemeinschaftliche Verwaltung der Herzogtümer veranlaßte
leider schon bald nach dem Friedensschluß Verwicklungen zwischen
Preußen und Österreich. Einstweilen wurden dieselben durch die
am 14. August 1865 zu Gastein abgeschlossene Übereinkunft wieder
ausgeglichen. Man kam überein, daß die Ausübung der im
Wiener Vertrage erworbenen gemeinschaftlichen Rechte betreff
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Extrahierte Personennamen: Christians Karl Karl Dänemark August
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Oversee London Wien Holstein Lauenburg
— 443
Schleswigs an Preußen und betreff Holsteins an Österreich über-
gehen sollte. Außerdem trat Österreich seine Ansprüche und
Rechte auf Lauenburg gegen eine Entschädigung von 2ffz Mil-
lionen dänischer Reichsthaler in preußischem Silber an Preußen
ab. Nichtsdestoweniger bestand die Spannung zwischen beiden
Staaten fort und nahm im Verlaufe der Zeit eine immer dro-
hendere Gestalt an.
Preußen verhehlte nicht, daß es, wie Lauenburg, so auch die
Elbherzogtümer im Wege der Vereinbarung zu gewinnen wünsche,
während Österreich, eine Vergrößerung Preußens fürchtend, den
Prinzen von Augustenburg und die von diesem ans den Besitz
von Schleswig-Holstein erhobenen Ansprüche in offenbarer Weise
begünstigte. Beide Staaten begannen allmählich zu rüsten. Die
demnächst wegen beiderseitiger gleichmäßiger Abrüstung gepflogenen
Verhandlungen zerschlugen sich, weil Österreich seine Rüstungen
gegen Italien, welches Venetien bedrohete, nicht einstellen wollte.
Auch Sachsen rüstete jetzt und nahm eine entschieden feindselige
Haltung gegen Preußen an; die übrigen Mittelstaaten folgten
mit ihren Rüstungen. Der Versuch der neutralen Mächte, durch
einen Kongreß zu Paris die drohende Kriegsgefahr zu beseitigen,
scheiterte an den Bedingungen, von welchen Österreich seinen Bei-
tritt zum Kongresse abhängig machte^ Letzteres brachte dann in
einer am 1. Juni gehaltenen Bnndestagssitzung die Lösung der
schleswig-holsteinischen Frage gegen Preußens oft ausgesprochene
Willensmeinung und gegen die Bestimmungen des Gasteiner Ver-
trages an den Bundestag. Einige Tage später ließ es die hol-
steinischen Stände einberufen. Dem trat Preußen mit Ent-
schiedenheit entgegen, ließ von Schleswig aus seine Truppen in
Holstein einrücken und besetzte das Land ohne Blutvergießen, da
die Österreicher unter Gablenz sich über Hamburg zurückzogen.
Dieses Vorgehen Preußens veranlaßte Österreich, bei dem
deutschen Bunde die Mobilmachung der nichtpreußischen Bundes-
truppen gegen Preußen zu beantragen, obwohl nach der Bundes-
atte Bundestruppen nur gegen einen auswärtigen Feind wehr-
haft gemacht werden sollen. In der verhängnisvollen Sitzung
vom 14. Juni wurde dieser Antrag zum Beschluß erhoben. Der
preußische Gesandte verließ die Sitzung mit der Erklärung, daß
uiit diesem Beschlusse der Bund gebrochen sei und als bestehend
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Augustenburg
Extrahierte Ortsnamen: Lauenburg Lauenburg Schleswig-Holstein Italien Sachsen Paris Holstein Hamburg
der Vereinigung des Königreichs Hannover, des Kurfürstentums
Hessen, des Herzogtums Nassau und der freien Stadt Frankfurt
mit dem preußischen Staate dem Landtage vorgelegt. Die Besitz-
ergreifung in den genannten Landesteilen erfolgte am 6. und
8. Oktober 1866. Dadurch gewann Preußen, wenn Schleswig
und Holstein mitgerechnet werden, über 1300 Quadratmeilen mit
mehr als vier Millionen Einwohner. Das Ländergebiet der
Staaten, welche mit Preußen zum norddeutschen Bunde sich ver-
einigten, umfaßte außerdem noch über 1100 Quadratmeilen
und zählte etwa 6 Millionen Einwohner, so daß über 29 Millionen
Deutsche dem Bunde angehörten.
Größere Erfolge kannte die preußische Geschichte bis dahin
nicht, und die Raschheit, womit sie errungen wurden, steht in der
Weltgeschichte überhaupt ohne Beispiel da. Und dabei hatte
Preußen in den zahlreichen kleineren und größeren Treffen auch
nicht eine einzige Kanone oder Fahne eingebüßt, und nur 391
Mann waren in feindliche Gefangenschaft geraten.
Allein noch eine andere Seite haben die letzten Kriegsereig-
nisse, die nicht minder ruhmwürdig, herrlich und erfreulich ist.
Es ist dies der heilige Wetteifer, die freudige Hingabe und opfer-
willige Liebe, womit die Mitglieder der verschiedenen religiösen
Genossenschaften, Männer und Frauen, die im Kriege Verwun-
deten und Erkrankten gepflegt haben, unterstützt von den Jo-
hanniter- und Malteser-Rittern und von den Vereinen, die über
das ganze Land sich verbreiteten, um Geld, Leinwand, Kleidungs-
stücke, stärkende Nahrungsmittel für den Zweck der Krankenpflege
zu sammeln. Durch diese vereinten Bestrebungen christlicher Liebe
und Barmherzigkeit wurde das unsägliche Elend, welches von
Kriegen und Schlachten unzertrennlich ist, soweit gelindert, als
dies überhaupt möglich ist.
34. Der deutsch-französische Krieg.
Die ersten Siege.
Noch überboten werden die Erfolge des Krieges gegen Öster-
reich durch diejenigen des riesenhaften Kampfes gegen Frankreich
in den Jahren 1870 und 1871. Mit freudigem Hochgefühl
werden unsere spätesten Nachkommen auf diese Jahre zurückblicken
und auf die Kriegshelden, welche von Deutschland nicht nur das
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Ortsnamen: Hessen Frankfurt Holstein Frankreich Deutschland
504
das Fürstentum Montenegro und das Kaiserreich Öster-
reich-Ungarn mit den Hauptstädten Wien und Budapest,
beide an der Donau gelegen. Im Osten liegt der nach feinern
Umfange gewaltige Kaiserstaat Rußland mit der alten
Hauptstadt Moskau und der neueren Petersburg; es begreif:
auch den Hauptteil Polens mit der Hauptstadt Warscharr
in sich. Im Norden von Deutschland liegen das Königreich
Dänemark mit Kopenhagen und die unter einem Könige
stehenden Königreiche Schweden mit Stockholm und Nor-
wegen mit Christiania.
15. Das Deutsche Neich.
Zu dem Deutschen Reiche gehören außer den Ländern,
welche seit 1866 den Norddeutschen Bund bildeten, die König-
reiche Bayern und Württemberg, das Großherzogtum Baden,
das Großherzogtum Hessen und das Reichsland Elsaß-
Lothringen, so daß dasselbe 26 verschiedene Staaten umfaßt,
nämlich: 4 Königreiche: Preußen, Bayern, Württemberg,
Sachsen; 6 Großherzogtümer: Baden, Hessen, Mecklenburgs
Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg, Sachsen-Weimar;
5 Herzogtümer: Braunschweig. Anhalt, Sachsen-Meiningen,
Sachsen-Altenburg, Sachsen-Koburg-Gotha; 7 Fürstentü-
mer: Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen,
Waldcck, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie, Lippe,
Schaumburg-Lippe; die 3 freien Städte: Hamburg, Lübeck.
Bremen; das Reichsland Elsaß-Lothringen.
Das Deutsche Reich umfaßt ein Gebiet von ungefähr
5-10.650 qkm mit 52 ^ Millionen Einwohnern.
Dieses ganze weite Gebiet beherrscht der Kaiser jedoch
nicht unumschränkt; viele wichtige Rechte haben die Fürsten
und Regierungen der einzelnen Gebietsteile sich vorbehalten.
Der Kaiser ist Oberbefehlshaber über die ganze Landmacht
Deutschlands, deren Kriegsstärke sich ohne Landsturm und
Ersatzreserve auf 2,550,000 Mann beläuft; unter seinen:
Oberbefehl steht ferner die ganze Seemacht, die zwar erst 86
größere Kriegsschiffe nebst zahlreichen Torpedofahrzengen ent-
hält, die aber von Jahr zu Jahr vergrößert wird. Der Kaiser
vertritt das Reich bei anderen Staaten, schließt mit ihnen Bünd-
nisse und Verträge und erklärt Krieg im Namen des Reiches.
Unter dem Kaiser steht auch das ganze Zollwesen des Reiches,
wie auch die Post- und Telegraphen - Verwaltung in alleir
Reichslündern mit Ausnahme von Bayern und Württemberg.
Zum Zwecke der Ge etzgebung für das Reich steht den:
Kaiser der Bundesrat und der Reichstag zur Seite. Der
Bundesrat wird von den verschiedenen Regierungen im ganzen
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Ortsnamen: Öster- Wien Budapest Donau Moskau Petersburg Deutschland Stockholm Christiania Württemberg Baden Hessen Elsaß-
Lothringen Bayern Württemberg Sachsen Baden Hessen Mecklenburgs
Schwerin Mecklenburg-Strelitz Oldenburg Sachsen-Weimar Sachsen-Meiningen Sachsen-Altenburg Sachsen-Koburg-Gotha Schwarzburg-Sondershausen Hamburg Bremen Elsaß-Lothringen Deutschlands Württemberg
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die ganze Provinz undmündct bei Küstrinindieoder. Derbrom-
berger Kanal verbindet die Netze mit der Brahe und somit
die Weichsel mit der Oder. Regierungsbezirke: Posen.
Bromberg. — Posen, Stadt und Festung an der Warthe
mit 74,000 Einwohnern, Sitz des Erzbischofs von Gnesen
und Posen. — Bromberg, Stadt an der Brahe mit 48,000
Einwohnern.— Andere Städte: Krotoschin, Ostrowo, Gnesen,
Schneidemühl.
Provinz Schlesien. Schlesien hat einen Flächenin-
halt von 40,300 qkm mit 4v2 Millionen Einwohnern (mehr
als die Hälfte katholisch). Flüsse: Die Oder mit den Ne-
benflüssen Neisse und Katzbach. Hauptgebirge: Die Sude-
ten mit dem Niesengebirge, dessen höchster Gipfel die
l600 Meter hohe Schneekoppe ist. Höchst bedeutend ist
der Bergbau und die Tuchbereitung. Die Provinz umfaßt
die Regierungsbezirke Breslau, Licgnitz und Oppeln.
— Breslau, Stadt an der Oder mit 385,000 Einwohnern
und einer Universität, Sitz eines Fürstbischofes; Domkirche
mit einem Hochaltar von gediegenem Silber. — Liegnitz,
Stadtan der Katzbach mit 53,000 Einwohnern (Schlacht 1813).
Oppeln, Stadt mit 24,000 Einwohnern. Andere bedeutende
Städte: Glogau, Görlitz, Brieg, Neisse, Schweidnitz.
34. Die Fürstentümer Hohcrrzouern.
Die beiden Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen
und Hohenzollern-Sigmiringen sind im Jahre 1850
an Preußen abgetreten. Dieselben sind von Württemberg und
Baden eingeschlossen und haben beide zusammen einen Flächen-
raum von Wao qkm, mit einer Bevölkerung von 66,000
Einwohnern katholischer Religion. — Flüss e: Donau, Neckar:
Hauptstädte: Hechingen (in der Nähe auf einem Berge das
alte Schloß Hohenzollern, Stammburg der preußischen Herrscher),
Sigmaringen an der Donau.
35. Aridere Staaten des Deutschen Reiches.
Das Königreich Sachsen, mit 14,990 qkm und 33/4
Millionen Einwohnern (140,000 Katholiken), halb so groß
wie Schlesien, hat gegen Mittag das Erzgebirge und die soge-
nannte sächsische Schweiz, die aus mehreren Bergreihen von
Sandstein besteht. Dieser stellt hier seltsame Felsengebirge
dar, welche Ähnlichkeit mit Säulen, Türmen, verfallenen
Burgen, Menschen und Tieren haben. An den Felsen fließt
die Elbe hin, bald in engen schauerlichen Schluchten, bald in
lieblichen, weiten Wiesenthälern. Dort liegt auch die
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
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Festung Königstein, die einzige im Lande, auf einem steilen
Felsen; nicht weit davon ist das Schloß Sonnenstein. Unter
den Erzeugnissen stehen die Mineralien oben an. Man findet
im Erzgebirge Silber, Blei, Zinn und Kobalt. Der Ertrag
an Getreide reicht für den Bedarf kaum hin, au Obst dagegen
mangelt es nicht. Die Schafe geben sehr feine Wolle, welche
sogar der spanischen vorgezogen wird. Fabriken aller Art
sind in großer Anzahl da, und die Gebirgsbewohner leben
beinahe bloß von ihrer Betriebsamkeit. — Die Hauptstadt
Dresden mit 351,000 Einwohnern und vielen Kunstschätzen
dehnt sich in einem weiten Thäte an beiden Ufern der Elbe
aus. Eine herrliche Brücke verbindet die Altstadt mit der
Neustadt. Leipzig mit 414,000einwohnern und einer Univer-
sität, ist als einer der wichtigsten Handelsplätze mit seinen
großen Messen in ganz Europa bekannt. Schlacht bei Leipzig
im Oktober 1813. Chemnitz, 168,000 Einwohner, hat viele
Fabriken.
Das Großherzogtum Sachsen - Weimar mit 3600
qkm und 340,000 Einwohnern, am Thüringer Walde
und Rhöngebirge, besteht aus mehreren Stücken Landes von
mittelmäßiger Fruchtbarkeit. Städte: Weimar an der Ilm
mit 27,000einwohnern und einem schönen Schlosse; Jena
an der Saale mit einer Universität (Schlacht im Oktober
1806); Eisenach (in der Nähe das Schloß Wartburg).
Das Herzogtum Sachsen-Meiningen mit 2468 qkm
und 234,000 Einwohnern. Städte: Meiningen an der
Werra, Hauvtstadt unv Residenz mit 13,000 Einwohnern;
Saatfeld an der Saale; Hildburghausen an der Werra.
Das Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha mit 1956
qkm und 216,000 Einwohnern. Städte: Coburg, Hauptstadt
und Residenz mit I9,0oo Einwohnern; Gotha mit 32,000
Einwohnern.
Das Herzogtum Sachsen-Altenburg mit 1320 qkm
und 180,000 Einwohnern. Städte: Altenburg an der
Pleiße, Hauptstadt mit 34,000 Einwohnern; Eisenberg.
Das Fürsten tum S ch w a r z b u r g - R u d o l st a d t m it 9i0qkm
und 89,000 Einwohnern. Rudolstadt an der Saale,
Hauptstadt und Residenz mit 12,000 Einwohnern.
Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen mit
862 qkm und 78,000 Einwohnern. Städte: Sonders-
hausen an der Wipper, Hauptstadt und Residenz mit 7000
Einwohnern: Arnstadt mit 14,000 Einwohnern.
Das Fürstentum Neuß jüngere Linie mit 825 qknt
und 132,000 Einwohnern. Städte: Gera, Hauptstadt mit
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
— 549 —
Korea-Straße. — Inseln: im Norden: Neusibirien; im
Osten: die japanischen Inseln (die größte heißt Nipon); im
Südosten: die chinesische Insel Hainau, die Philippinen (die
wichtigste Insel ist Luzon); die größeren Sunda-Jnseln:
Borneo (das Vaterland des Orang-Utangs), Java mit der
Hauptstadt Batavia, Sumatra, Celebes; im Süden: Ceylon;
im Westen: Cypern. — Länder und Städte: Das russische
Asien: Sibirien mit den Städten Tomsk, Irkutsk, Wladi-
wostok und Tobolsk; Kaukasien mit Tiflis und Baku; Cen-
Iral-Asien mit Taschkent, Ssamarkand und Kokand; die
Vasallenstaaten Chiwa und Buchara mit den Hauptstädten
gleichen Namens. Das chinesische Asien: China mit der
Hauptstadt Peking (1% Mill. Einwohner), ferner die Städte
Canton (2 Mill. Einwohner), Nanking, Schanghai; die
Mandschurei mit Mukden, die Mongolei mit Maimatschin;
Tibet mit Lhasa; die Dsungarei mit Kuldscha, Ostturkistan mit
Kaschgar und Jarkand. — Japan mit der Residenzstadt
Tokyo (Peddo) (Vu Mill. Einwohner). — Das britische
Asien: Vorderindien mit Calcutta, Bombay, Madras,
Haiderabad, Benares; die Himalaja-Staaten mit Srinagar;
Hinterindien mit Mandalay, Rangun, Singapore. — Das
französische Asien: Annam mit Hue; Kambodscha, Cochinä)ina.
— Siam, Hauptstadt Bangkok (400 000 Einwohner). —
Die portugiesischen Städte Goa und Diu in Vorderindien.
— Persien mit der Hauptstadt Teheran. — Afghanistan mit
der Hauptstadt Kabul; das südlich davon gelegene Belutschi-
stan (Hauptstadt: Kelat) steht unter britischer Oberhoheit. —
Das türkische Asien: Kleinasien mit Smyrna; Syrien mit
Damaskus und Jerusalem; (über das heilige Land vgl.
unten.) Armenien mit Erzerum; Mesopotamien mit Mosul
und Bagdad; Arabien mit Mekka und Medina, den heiligen
Städten der Mohammedaner. Auch die Niederlande und
Spanien besitzen Kolonien in Asien, und das Deutsche Reich
hat kürzlich durch Pacht ein Gebiet (Kiautschou) am Gelben
Meere von China erworben.
tz. 2. Afrika.
Afrika grenzt nördlich an das Mittelländische Meer, west-
lich an den Atlantischen Ocean, östlich an den Indischen
Ocean und das Rote Meer und hängt im Nordosten durch
die Landenge von Sues (der Sueskanal verbindet das Rote
Meer mit dem Mittelländischen) mit Asien zusammen. Größe
— 30,000,000 qkm. Einwohnerzahl — 180 Mill. — Völ-
kerschaften: Zur kaukasischen Rasse gehören die Ägypter
(Kopten und Fellahins), welche sich schon im frühen Altertume
durch eine hohe Bildung auszeichneten, die Berber (Tuareg)
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Ortsnamen: Luzon Borneo Sumatra Ceylon Cypern Sibirien Irkutsk Tiflis Baku Buchara Asien China Peking Nanking Schanghai Mongolei Tibet Lhasa Japan Calcutta Bombay Madras Benares Srinagar Hinterindien Mandalay Rangun Kambodscha Bangkok Vorderindien Teheran Afghanistan Kabul Asien Smyrna Damaskus Jerusalem Mesopotamien Mosul Bagdad Mekka Medina Niederlande Spanien Asien Deutsche_Reich China Afrika Afrika Atlantischen_Ocean Asien
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ß. Das Fürstentum Lübeck.
Das Fürstentum Lübeck, im östlichen Holstein an der
Ostsee gelegen, ist 541 qkm groß. Es hat 35,500
Einwohner, welche hauptsächlich Ackerbau und Viehzucht
treiben. Fabriken giebt es hier nur wenige; doch wohnen
im Süden des Ländchens viele Fabrikarbeiter, die in der
nahen Hansestadt Lübeck Arbeit finden. Die Bevölkerung
ist protestantisch; im ganzen Lande giebt es nur 300
Katholiken.
Das Fürstentum ist ein hügeliges, schönes, fruchtbares
Ländchen, reich an Seeen und Waldungen. Es befinden sich
dort im ganzen etwa 70 Seeen. Die bedeutendsten sind:
der Eutiner und der Plöner-See.
Die Stadt Eutin, am Eutiner See, hat etwa 4650 Ein-
wohner. In Eutin ist ein Großherzogliches Schloß mit
schönem Park und ein Gymnasium. Die nach Eutin be-
deutendsten Ortschaften des Fürstentums sind die Flecken
Ahrensböck und Schwartau.
6. Das Fürstentum Birkenfeld.
Das Fürstentum Birkenfeld liegt im südlichen Teile der
Rheinprovinz, jenseit des Rheins, am Südostabhang des
Hunsrück. Die Rahe, ein Nebenfluß des Rheins, durchfließt
das Ländchen. Es ist gebirgig und im ganzen wenig fruchtbar.
Von der Höhe des Gebirges fließen viele Bäche zur Nahe
hinab und treiben die zahlreichen Mühlen der Achatschleifereien.
Die Achate sind Halbedelsteine, dem Feuersteine ähnlich, und
werden zur Herstellung von Schmucksachen verwendet. Etwa
zwei Fünftel der Oberfläche sind mit Wald bestanden.
Das Fürstentum hat einen Flächeninhalt von 503 qkm.
Die Zahl der Einwohner beträgt 42,248. Darunter sind
8345 Katholiken, welche zum Bistume Trier gehören. Die
Bevölkerung betreibt Industrie und Landwirtschaft?
Die bedeutendsten Ortschaften des Fürstentums sind
Birkenseld, Oberstem und Idar. Die Stadt Birkenfeld mit
etwa 2350 Einwohnern ist Sitz der Regierung, hat ein Groß-
herzogliches Schloß und ein Gymnasium. Oberstem an der
Nahe mit etwa 6600 und Idar mit etwa 4260 Einwohnern
sind Fabrikstädte.
2. Meer und Marsch.
1. Auf den Molen von Wilhelmshaven. Tausende
von Menschen sind im Hafengebiete in emsiger Thätigkeit.
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