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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 107

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
107 Polenreich eine Beute der Russen werde, zugleich aber auch, um bei der unsicheren politischen Lage an Katharina Ii. eine Freundin zu gewinnen, trat Friedrich Ii. mit der Zarin der eine Teilung Polens in Unter-Handlungen.^) Es kam 1772 zum Abschlsse eines Vertrages, dem auch Maria Theresia beitrat. Polen verlor mehr als ein Drittel seines Gebiets. Preußen erhielt den Netz edistrikt, das Bistum Ermland und Westpreuen mit Ausnahme von Danzig und Thorn, im ganzen 35 000 qkm. J) Die neu erworbenen Gebiete verbanden das frhere Herzogtum Preußen mit Brandenburg, und Friedrich der Groe nannte sich von jetzt ab nicht mehr König in Preußen, sondern König von Preußen. sterreich bekam Galizien und Lodomirieu. Rußland ein Gebiet zwischen Dna und Dnjepr. Ein Krieg, der zwischen Rußland. Preußen und sterreich auszubrechen drohte, war durch die Teilung Polens verhindert, der russischen Oberherrschaft in Polen vorgebeugt und eine Annherung zwischen den beiden verfeindeten deutschen Gromchten angebahnt. Im Jahre 1744 nahm Friedrich, gesttzt auf eine vom Kaiser besttigte Anwartschaft. Ostfriesland in Besitz, dessen einheimisches Frstenhaus erloschen war. Preußen fate somit auch Fu an der Nordsee. (S. 63.) 2. Der Bayerische Erbfolgestreit. 17781779. In Bayern war der Kurfürst Maximilian Joseph gestorben, ohne Nachkommen zu hinterlassen; das Land fiel infolgedessen an den Kurfrsten Karl Theodor von der Pfalz. sterreich machte aber auf einen Teil von Bayern Anspruch und nahm auch sofort mit Zustimmung des Kurfrsten Karl Theodor einige Lnder in Besitz. Friedrich der Groe erklrte sich jedoch gegen eine Zerstcklung des Kurfrsten-wms und bewog Karl August von Pfalz-Zweibrcken, den mutmalichen Nachfolger des kinderlosen Kursrsten Karl Theodor, hier-gegen Einspruch zu erheben. Als man den Vorstellungen Friedrichs Ii. in Wien kein Gehr geben wollte, verband er sich mit Sachsen und lie ein Heer in Bhmen einrcken. Da nun auch Rußland mit einem Ein-falle drohte, legte sterreich nach einigen kleineren Gefechten in der Nhe von Kniggrtz den sog. Kartoffelkrieg", wie der König ihn spottweise nannte, bei und begngte sich in dem Frieden zu Teschen^) (1779) mit dem Jnnviertel. einem Lnderstriche zwischen Donau, Inn und Salzach. *) Erg. Nr. 16. 2) In dem sterreich. Schlesien.

2. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 51

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
51 Ijerzoglichen Hause noch besonders gesichert mar, vereinigte aller-Jungs erst nach langen Verhandlungen mit Polen und wichtigen Zu-gestndnissen an den Adel Preußen mit Brandenburg und nannte sich von jetzt ab Kurfürst von Brandenburg und Her-zog von Preußen. Er blieb aber, wie ftin Nachfolger Georg Wilhelm, Lehnsmann der Krone Polens. Erst Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst, erlangte die vllige Unabhngigkeit Preuens. Kurfürst Georg Wilhelm. (16191640.) Als Georg Wilhelm zur Regierung kam, wtete bereits seit einem Jahre der 30jhrige Krieg, der auch der die Marken unsgliches Elend brachte. Fr so schwierige Zeiten hatte der Kurfürst Georg Wilhelm weder den ntigen Scharfblick, noch die erforderliche Willenskraft. Das fhlte er auch selber: deshalb berlie er die Regierung fast ganz dem katho-lischen Grafen Adam von Schwarzenberg, der sich im J-lichschen Erbfolgestreit groe Verdienste um das Haus Brandenburg erworben hatte. Dieser suchte durch Untersttzung des Kaisers das Wohl des Landes zu frdern. Dem Grafen waren aber die Hnde gebunden, weil die Stnde ihm die Mittel zur Durchfhrung feiner Plne verweigerten. Vor allem fehlte ein starkes Heer, um das Land vor fremden Kriegsscharen zu schtzen. Als Gustav Adolf auf deutschem Boden landete, war Branden-brg daher gezwungen, aus seiner neutralen Stellung herauszu-treten. Der Schwedenknig besetzte die Neumark, eroberte Frankfurt a. d. O. und nahm Landsberga, d. Warthe in Besitz. Dann rckte er vor Berlin und ntigte den Kurfrsten, ihm die Festung Spandau einzurumen und den Durchzug durch Kustrin zu gestatten; ferner mute der Kurfürst seine Truppen zu den Schweden stoen lassen und monatlich 90 000 Mark Krieas-fosten zahlen. a Nach dem Tode Gustav Adolfs schlo der Kurfürst mit dem Katfer den Prager Frieden (1635), in welchem er die Best-ttgung seiner Anwartschaft auf Pommern erhielt. Aber die Schwe-dm dielten dieses Land nach dem Tode des letzten Herzogs (1637) besetzt, fielen in die Mark ein und verwsteten sie in rgster Weise eor9 Wilhelm seine Residenz in Feindeshand sah, begab er sich tiach Preußen. Hier endete zu Knigsberg sein leidvolles Leben und ferne unglckliche Regierung. 4*

3. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 110

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
110 friebberg griff er die nachrckenden sterreicher und Sachsen an und gewann einen glnzenden Sieg. Er zog den fliehenben Feinben nach und schlug sie abermals bei Soor. Darauf kehrte er nach Schlesien zurck und fhrte fein Heer in Winterquartiere. Die Gegner faten jetzt den khnen Plan, einen Vorsto gegen Berlin zu machen, um den König zur Rumung Schlesiens zu fingen. Friedrich sanbte ihnen aber den alten Dessauer" entgegen, der die Feinde in einem blutigen Kampfe bei Kesselsbors im Westen Dresbens besiegte. Es mar die letzte Ruhmestat des alten Heiben. 3n Bresben kam es hierauf zum Frieden; Friedrich blieb im Befitze Schlesiens. Dafr erkannte er den Gemahl Maria Theresias, Franz I., als Kaiser an. Im Frieden zu Aachen (1748), der dem sterreichischen Erbfolgekrieg ein Ende machte, mrbe fr Preußen der Besitz Schlesiens, fr sterreich die pragmatische Sanktion gewhrleistet. Der 3. Schleiche ober der Siebenjhrige Krieg (17561763). Ursache und Vorbereitung. Maria Theresia hatte mit ihren i^einben einen solch gnstigen Frieden geschlossen, ba sie ihre ge= samten Erblnder fast ungeschmlert behielt; ihr ganzes Sinnen und Trachten war deshalb umsomehr darauf gerichtet, die blhende Provinz Schlesien wiederzuerlangen. Da ferner das Emporwachsen Preuens zu einem Staat ersten Ranges und die er-folgreiche Ttigkeit des Knigs fr die Hebung des Volks-wohles die brigen Mchte mit steigender Eifersucht und Sorge erfllte, fand Maria Theresia Bundesgenossen. Sie verbndete sich mit Rußland, der dessen Kaiserin Elisabeth sich Friedrich scharfe, spttische uerungen erlaubt hatte, und das in dem krftig emporstrebenden Preußen einen gefhrlichen Nebenbuhler erkannte, ferner mit Frankreich, wo die Marqutfe von Pompadour, eine scharfe Gegnerin Friedrichs, in allen politischen Angelegenheiten eine einflureiche Rolle spielte, und schlielich mit Schweden und Sachsen. Auch das Deutsche Reich trat auf die Seite Maria Theresias. Der gemeinsame Plan mar, Preußen nicht nur Schlesien, sondern auch andere Gebietsteile zu entreien und Friedrich zu einem Markgrafen von Brandenburg zu erniedrigen. Der König erhielt von diesen Vertrgen heimlich Kunde und gewann einen wichtigen Bundesgenossen an England, das durch den

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 43

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Emporsteigen Brandenburg-Preuens. 43 Friedrich Wilhelm, der Grofje Kurfrff. 36. Das erfte Jahrzehnt. Des jungen Kurfrsten, der am 16. Fe- Kiedrich bruar 1620 zu Klln a. d. Spree geboren, in Kstrin erzogen, nach einem i4o bis zweijhrigen Aufenthalte in Pommern vier Jahre in den Niederlanden 1688. geweilt und dort den Segen des Friedens wie die Frchte eines lebhaften Welthandels kennen gelernt hatte, wartete bei seinem Regierungsantritt eine auergewhnlich schwere Aufgabe. Er lste sie mit bewnnderns-werter Geschicklichkeit, in der Politik auf den Vorteil seines Hauses be-dacht und darum, wie seine frstlichen Zeitgenosfen, nicht zuverlssig, auch nicht bedenklich in der Wahl der Mittel, stets von Herzen aufrichtig deutsch gesinnt. Seine erste Sorge war, sich ein von ihm abhngiges Heer zu verschaffen. Daher entlie er die dem Kaiser vereideten 6mit= @tgeee"bes denburgischen Truppen, soweit sie Bedenken trugen, ihm den Fahneneid zu leisten, und nahm zunchst nur 3100 Mann unter Konrad von Burgsdorf in Eid und Pflicht. Diese Anzahl bildete den Kern des spter auf das Zehnfache verstrkten stehenden Heeres (des sog. miles perpetuus), dessen Offiziere nicht mehr von den Obersten, sondern vom Fürsten selbst ernannt wurden. Der sterreicher Georg vou Derfflinger (f 1695) fchuf ihm die leichte Reiterei. Otto von Sparr (f 1668) eine tchtige Artillerie. Mit diesen Streitkrften vermochte der Brandenburger in den politischen Hndeln ein gewichtiges Wort zu reden und seine eigenen Plne fr die Sicherheit und Gre seines Gebietes zu verfolgeu. Nach der Entlassung des Ministers Schwarzenberg (f 1641) schlo er mit den Schweden einen Waffenstillstand, mute aber im Westflischen Frieden 1648. Vorpommern samt den Odermndungen in deren Hnden lassen und sich begngen mit Hinterpommern, den Bistmern Halberstadt, Minden und Camin und der Anwartschaft aus das Erzstift Magde-brg, das 1680 anheimfiel. Die Souvernitt in diesen neuen Ge-bieten wie in dem seitherigen, durch Cleve vergrerten Besitz gab gleich- ^ falls der Westflische Friede. Dagegen gewann er die Unabhngigkeit schwedisch-feines Herzogtums Preußen von Polen erst durch seine kluge Politik im schwedisch-polnischen Erbfolgekrieg. krieg 16551660. 37. Souvernitt Preuens. Eine seltsame Fgung machte Brandenburg, dessen Fürst nahe daran war, mit der Hand von Gustav Adolfs Tochter die schwedische Krone zu empsangen und die Gre des nordischen Reiches zu sichern, zum Rcher- Deutschlands an Schweden und zu dessen berwinder. Zunchst freilich zwang Schweden den Kurfrsten zur Heeresfolge wider seinen eignen Lehensherrn Johann Kasimir (Wasa) von Polen, der dem König Karl X. Gustav von Schweden durch seine Erbansprche Karl x. auf die schwedische Krone einen willkommenen Vorwand zum Kriege gab. Schwedt Schweden bedurfte zur Erhaltung feiner Kraft des ueren Krieges. Karl X. 16m-1660 drang bis Warschau vor und ntigte den unentschlossenen Kurfrsten im Ver-

5. Allgemeine Weltgeschichte - S. 43

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Emporsteigen Brandenburg-Preuens. 43 Friedrich Wilhelm, der Srohe Kurfrff. 36. Das erfte Jahrzehnt. Des jungen Kurfrsten, der am 16. Fe-bruar 1620 zu Klln a. d. Spree geboren, in Kstrin erzogen, nach einem 1640 bis zweijhrigen Aufenthalte in Pommern vier Jahre in den Niederlanden 1688. geweilt und dort den Segen des Friedens wie die Frchte eines lebhaften Welthandels kennen gelernt hatte, wartete bei seinem Regierungsantritt eine auergewhnlich schwere Aufgabe. Er lste sie mit bewnnderns-werter Geschicklichkeit, in der Politik auf den Vorteil seines Hauses be-dacht und darum, wie seine frstlichen Zeitgenossen, nicht zuverlssig, auch nicht bedenklich in der Wahl der Mittel, stets von Herzen aufrichtig deutsch gesinnt. Seine erste Sorge war, sich ein von ihm abhngiges Heer zu verschaffen. Daher entlie er die dem Kaiser vereideten bran-@t^eeenrbes denburgischen Truppen, soweit sie Bedenken trugen, ihm den Fahneneid zu leisten, und nahm zunchst nur 3100 Mann unter Konrad von Burgsdorf in Eid und Pflicht. Diese Anzahl bildete den Kern des spter auf das Zehnfache verstrkten stehenden Heeres (des sog. miles perpetuus), dessen Offiziere nicht mehr von den Obersten, sondern vom Fürsten selbst ernannt wurden. Der sterreicher Georg von Derfflinger (f 1695) schuf ihm die leichte Reiterei, Otto von Sparr (f 1668) eine tchtige Artillerie. Mit diesen Streitkrften vermochte der Brandenburger in den politischen Hndeln ein gewichtiges Wort zu reden und seine eigenen Plne fr die Sicherheit und Gre seines Gebietes zu verfolgen. Nach der Entlassung des Ministers Schwarzenberg (f 1641) schlo er mit A^gen den Schweden einen Waffenstillstand, mute aber im Westflischen Frieden 1648. Vorpommern samt den Odermndungen in deren Hnden lassen und sich begngen mit Hinterpommern, den Bistmern Halberstadt, Minden und Ca min und der Anwartschast auf das Erzstift Magde-brg, das 1680 anheimfiel. Die Souvernitt in diesen neuen Ge-bieten wie in dem seitherigen, durch Cleve vergrerten Besitz gab gleich- $ek falls der Westflische Friede. Dagegen gewann er die Unabhngigkeit schwedisch-seines Herzogtums Preußen von Polen erst durch seine kluge Politik im |2gee schwedisch-polnischen Erbfolgekrieg. krieg 16551660. 37. Souvernitt Preuens. Eine seltsame Fgung machte Brandenburg, dessen Fürst uahe daran war. mit der Hand von Gustav Adolfs Tochter die schwedische Krone zu empfangen und die Gre des nordischen Reiches zu sichern, zum Rcher Deutschlands an Schweden und zu dessen berwinder. Zunchst freilich zwang Schweden den Kurfrsten zur Heeressolge wider seinen eignen Lehensherrn Johann Kasimir (Was) von Polen. der dem König Karl X. Gustav von Schweden durch feine Erbansprche auf die schwedische Krone einen willkommenen Vorwand zum Kriege gab. Schweden Schweden bedurfte zur Erhaltung seiner Kraft des ueren Krieges. Karl X. i^4-1660 drang bis Warschau vor und ntigte den unentschlossenen Kurfrsten im Ver-

6. Allgemeine Weltgeschichte - S. 113

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Kaiser aus dem Hause Habsburg. 113 dem religisen Gegensatz machte sich immer schrfer der nationale geltend, neben dem politischen der soziale. Ein groer Teil (Adel und Universitt) forderte hauptschlich die Zulassung des Laienkelches (Kalix-tiner), dagegen verlangten die Taboriten (nach der neugegrndeten Stadt Tabor) vollstndige Gleichheit, Wegfall des Adels und der Geist-lichkeit und Aufhebung jedes Privateigentums. Die revolutionre Strmung erhielt die Oberhand. Ihr Fhrer Johann Ziska verstand es, die Bauernmassen zu begeistern und in genialer Weise in den Kmpfen gegen die schwerflligen Ritterheere zu verwenden. Papst Martin V. lie gegen die fanatischen Hnssiten das Kreuz predigen; aber die Kreuzheere kamen nur langsam zusammen, die Fhrer waren uneinig, so kam es, da sie den Hussiten nicht standhalten konnten (Deutsch-Brod, Auig, Mies). 1422-Die fortwhrenden Kriegszge der hnfsitischen Feldgemeinde" vernichteten die Kultur Bhmens, das unter der Frsorge Karls Iv. sich hoch entwickelt hatte; der wirtschaftliche Niedergang zwang zu Plnderungszgen in die benachbarten Lnder (besonders Sachsen und Brandenburg). Furcht-bare Verwstnngen bezeichneten im ganzen Lande den Weg, den die Hussiteu genommen hatten. Allmhlich wurde der Gegensatz der beiden hussitischen Richtungen immer schrfer; mit den gemigten Kalixtinern knpfte das inzwischen in Basel zusammengetretene Konzil Verhandlungen an. Als ihnen in den Prager Kompaktaten der Laienkelch zugestanden wurde, kehrten sie wieder zur Kirche zurck. Die Taboriten, an deren taten 1434. Spitze nach Ziskas Tode die beiden Prokope getreten wcrreit, wurden in der Schlacht bei Bhmisch-Brod vollstndig geschlagen. Aus dem Rest^^A bildeten sich die bhmischen und mhrischen Brder. Nach Besttignng der Prager Kompaktaten wurde Sigismund als König von Bhmen in Prag zwei Jahre spter anerkannt. Im folgenden Jahre starb er Znaym. Dem lebenslustigen, ritterlichen, freigebigen Fürsten fehlte es 1437. an Tatkraft und Ausdauer; trotz guten Willens und mancher ehrlichen Bestrebungen hatte seine Regierung daher nur wenig Erfolg. Iii. Kciifer aus dem Baute absburg 14381740. 79. Hlbredit Ii. 143839. Nach dem Tode Sigismunds gingen seine Lnder in den Besitz seines Schwiegersohnes Albrecht von sterreich der. Diese Vereinigung des bhmisch-luxemburgischen Besitzes mit dem habsburgisch- sterreichischen legte den Grund zu der Habs brg ischen Weltmacht. Kein Reichssrst htte es wagen knnen, sich mit Albrecht zu messen, daher whlten ihn die Kurfrsten zum deutschen König. Er sicherte sich zunchst Bhmen und suchte dann Ungarn gegen einen Einfall der Trken zu schtzen, wurde aber von einer schweren Krankheit, erst 42 Jahre alt, dahingerafft. Weltgeschichte fr die Oberstufe d. Studienanst. 2. Bd. 8 r 1

7. Geschichte des Mittelalters - S. 164

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
164 Die Zeit der religiösen Kämpfe. § 114. Der rchwedisch^rnnzösirche Krieg 1635—1648. a) Am wenigsten war die französische Politik von den Ereignissen der letzten Jahre, die die militärische und politische Stellung des Kaisers befestigt gmn9f“eid)g W*ert/ befriedigt. Hatte Richelieu die Gegner des Kaisers bisher nur durch Subsidieu unterstützt, so griff er jetzt offen mit französischen Truppen in den Krieg ein. Der Heilbronner Bund schloß sich ihm an. Nach langen Verhandlungen gelang es ihm auch, Bernhard von Weimar zu gewinnen; er versprach ihm große Subsidieu und das bisher habsburgische Elsaß mit der Reichsvogtei Hagenan als Herzogtum. So erhielt der Krieg einen wesentlich anderen Charakter; die religiöse Frage trat völlig in den Hintergrund. Der Kardinal Richelieu wollte nicht den deutschen Protestanten Helsen, sein Ziel war, die Macht Habsbnrgs zu brechen und die französischen Grenzen nach Osten vorzuschieben. b) Der Krieg spielte sich auf zwei Schauplätzen ab, in Nord- und Ostdeutschland kämpften die Schweden, in Südwestdeutschland die Franzosen. Die schwedischen Truppen unter dem rücksichtslosen, gewalt- ^ittftoi“tätigen Baner besiegten das kaiserliche Heer bei Wittstock und brand-1636. schätzten, raubten und plünderten in Kursachsen, später in Thüringen und Hessen; der soldatische Geist Gustav Adolfs war völlig aus diesen zucht- losen Banden gewichen. Nach Sauers Tode übernahm der tapfere, tat-Torstenwn.kräftige Torstenfon die Führung, stellte die Disziplin wieder her, eroberte in ganz kurzer Zeit Schlesien und Mähren, drang dann in Kursachsen ein und besiegte den zum Entsatz Leipzigs heranrückenden Picco-^reuenfe^b bei Breitenfeld (bei Leipzig). Sein Siegeszug wurde dadurch 1642.1 aufgehalten, daß der Dänenkönig Christian Iv. aus Furcht vor dem Anwachsen der schwedischen Macht sich mit dem Kaiser verbündete. Mit bewundernswerter Schnelligkeit wandte sich Torstenson gegen ihn und drang bis nach Jütland vor; die kaiserlichen Truppen, die sich mit Christian vereinigen sollten, wars er bei Magdeburg und Jüterbog, zog Schlacht bei nach Böhmen und besiegte ein neues kaiserliches Heer bei Jaukowitz. ^1645^ So war im Jahre 1645 der ganze Nordosten in den Händen der Schweden; Dänemark mußte Frieden schließen. c) Aus dem südwestlichen Kriegsschauplatz vermochte sich Bernhard von Weimar nur schwer gegen die Kaiserlichen, die unter dem tapferen Werth Neitergeneral Johann von Werth bis in die Nähe von Paris vordrangen, zu halten. Erst als ein Teil des kaiserlichen Heeres infolge der schwedischen Siege auf deu östlichen Kriegsschauplatz geworfen wurde, gewann Bernhard von Weimar freie Hand, nahm Rheinfelden und nach Eroberung außerordentlich tapferer, zäher Verteidigung die wichtige Festung Breisach. $1i63?S Ehe er aber den ausbedungenen Siegespreis, das Herzogtum Elsaß, in Besitz nehmen konnte, wurde er vom Tode dahingerafft. Mit ihm starb hard?7°nder letzte deutsche protestantische Fürst, der die Waffen gegen den Weimar Kaiser geführt hat. Seine gut geschulten Truppen wurden unter sran-

8. Geschichte des Mittelalters - S. 113

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Kaiser aus dem Hause Habsburg. 113 dem religiösen Gegensatz machte sich immer schärfer der nationale geltend, neben dem politischen der soziale. Ein großer.teil (Adel und Universität) forderte hauptsächlich die Zulassung des Laienkelches (Kalixtiner), dagegen verlangten die Taboriten (nach der neugegründeten Stadt Tabor) vollständige Gleichheit, Wegfall des Adels und der Geistlichkeit und Aufhebung jedes Privateigentums. Die revolutionäre Strömung erhielt die Oberhand. Ihr Führer Johann Ziska verstand es, die Bauernmassen zu begeistern und in genialer Weise in den Kämpfen gegen die schwerfälligen Ritterheere zu verwenden. Papst Martin V. ließ gegen die fanatischen Hnssiten das Kreuz predigen; aber die Kreuzheere kamen nur langsam zusammen, die Führer waren uneinig, so kam es, daß sie den Hnssiten nicht standhalten konnten (Deutsch-Brod, Außig, Mies). 1^2. Die fortwährenden Kriegszüge der „hussitischen Feldgemeinde" vernichteten die Kultur Böhmens, das unter der Fürsorge Karls Iv. sich hoch entwickelt hatte; der wirtschaftliche Niedergang zwang zu Plünderungszügen in die benachbarten Länder (besonders Sachsen und Brandenburg). Furchtbare Verwüstungen bezeichneten im ganzen Lande den Weg. den die Hussiten genommen hatten. Allmählich wurde der Gegensatz der beiden hufsitischeu Richtungen immer schärfer; mit den gemäßigten Kalixtinern knüpfte das inzwischen in Basel zusammengetretene Konzil Verhandlungen au. Als ihnen in den Prager Kompaktaten der Laienkelch zugestanden^ompak" wurde, kehrten sie wieder znr Kirche zurück. Die Taboriten, an deren taten ns4. Spitze nach Ziskas Tode die beiden Prokope getreten waren, wurden in der Schlacht bei Böhmisch-Brod vollständig geschlagen. Aus dem Rest bildeten sich die böhmischen und mährischen Brüder. Nach Bestätignng der Prager Kompaktaten wurde Sigismund als König von Böhmen in Prag zwei Jahre später anerkannt. Im folgenden Jahre starb er in @igif°bunb, Znaym. Dem lebenslustigen, ritterlichen, freigebigen Fürsten fehlte es 1437. an Tatkraft und Ausdauer; trotz guten Willens und mancher ehrlichen Bestrebungen hatte feine Regierung daher nur wenig Erfolg. Iii. Kaiser aus dem Baute ßabsburg 1438—1740. § 79. Albrecht Ii. 1438—39. Nach dem Tode Sigismunds gingen Albrecht 11. seine Länder in den Besitz seines Schwiegersohnes Albrecht von Österreich u38~39-Über. Diese Vereinigung des böhmisch-luxemburgischen Besitzes mit dem habsburgisch-österreichischen legte den Grund zu der Habs burgischen Weltmacht. Kein Reichssürst hätte es wagen können, sich mit Albrecht zu messen, daher wählten ihn die Kurfürsten zum deutschen König. Er sicherte sich zunächst Böhmen und suchte dann Ungarn gegen einen Einfall der Türken zu schützen, wurde aber von einer schweren Krankheit, erst 42 Jahre alt, dahingerafft. Weltgeschichte sür die Oberstufe d. Studienanst. 2. Bd. 8
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