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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 100

1911 - Magdeburg : Creutz
100 5. Das Land zwischen Harz, Kyffhäuser, Unstrut und Saale. und Silbersachen liegen und auch des Bischofs Ring. Als der Bischof von dem Funde erfuhr, ergriff ihn bittere Reue, weil er den alten Kannnerdiener nun doch hatte unschuldig hinrichten lassen. Um künftig nicht wieder jn blindem Eifer zu handeln, änderte der Bischof sein Wappen. Er ließ darin das Bild eines Raben mit einem Ringe im Schnabel anbringen, damit er immer an sein Unrecht erinnert und zu steter Buße gemahnt würde. Zum ewigen Andenken an diese Begebenheit wird noch heute ein Rabe in einem Käfig auf dem Schloßhofe gehalten. Das Wappen und über demselben das Bild des flehenden Kammerdieners ohne Kopf ist am Grab- male des Bischofs, das im Dome zu Merseburg steht, angebracht. G. Ortskunde. a) An der Aarmipper. Wippra (1). Inder Nähe liegt das Dorf Fries- dorf. Durch deu Pfarrer Di'- Lepsius ist hier Smyrna-Teppich-Fabrikation ein- geführt. Mansfcld (2). Bergbau auf Silber, Kupfer. — Holzhandel. Prächtiges Schloß. M. war früher durch seine Grafen ein berühmter Ort. Lciinbach (3). Berg- und Hüttenbau. Hcttstevt. Bergwerke: Kupfer. In der Nähe das große Dorf Groß-Öriter mit Silber- und Amalgamierwerken. Sandersleben (3). Gartenban. Fabriken: Zucker, Maschinen. b) An der Miedll. Walkenried (1). Gipsfabrik. Klosterruine. c) An der Jorge. Nordhausen (33), d. h. im N. an der alten Heerstraße ge- legene Burg im Gegensatz zu Sondershausen, d. h. Südburg. Ackerbau: Getreide, Zichorien, Obst. Fabriken: Kautabak, Zigarren, Essig, Öl, Hefe, Tapeten, Maschinen. Baumwollwebereien. Brennereien: 70 Branntweinbrennereien. Bier. Nord- hausen ist die wichtigste und größte Handelsstadt Nordthüringens. Nordhausen ist wahrscheinlich von Heinrich I. um 940 gegründet. Baudenkmäler: Rathaus, Luther- denkmal, Rolandsäule und der Dom (katholisch). — Früher freie Reichsstadt. — Die Nordhäuser Mundart kommt in „Rieme und Biller" recht deutlich zum Aus- druck. — Bei N. liegt das Seeloch, der tiefste Wassertrichter des Harzes. N. ist der Ausgangspunkt der Harzquerbahu Nordhausen-Wernigerode. d) An der Keime. Heringen (2). Kelvra (2). Obstbau. Bierbrauerei. Sandsteinbrüche. In der Nähe liegt der Kyffhäuser mit Ruine und Kaiser Wilhelm-Denkmal und die Rotenburg. Der Ort Tilleda war einst eine Kaiserpfalz. Noszla (2), d. h. Flußried. Große Zuckerfabrik und Mühle. Obsthandel. Sitz des Fürsten von Stolberg-Roßla, Hauptort der Grafschaft. Wichtiger Eisenbahn- Haltepunkt für die Besucher des Kyffhäusers. Brücken. Wallliausen war einst eine Kaiserpfalz. Bedeutender Obstbau. 6) An der untern jlnstrut. Artern (6). Ackerbau: Getreide, Zuckerrüben. Fabriken: Zucker, Öl, Papier, Gips. Saline: Speisesalz. Solbad. Bergwerke: Steinsalze und Kohle. In der Nähe liegt Ritt a bürg. Hier soll Heinrich I. die Ungarn ge- schlagen haben. Neben (2). Sandsteinbrüche. Herrliche Umgebung: Vikenburg. Sage von der Steinklöbe. ^ Laucha (2), d. h. Wiesenbrüche. Getreide- und Weinbau. Fabriken: Glocken. Freyburg (3). Ackerbau: Getreide, Wein, Obst. Fabrik: Schaumwein, Zement. Brennerei: Ziegel. — Burg Ludwig des Springers, Landgraf Lndwig der Eiserne; Edelacker. Turnvater Jahns Haus.^ f) Zwischen ilnstrnt und harmipper. Sangertmlseil, d. h. Getreidegegend (12). Ackerbau: Getreide, Zuckerrüben. Fabriken: Maschinen, Eisengießereien, Malz, Schuhe. Brauerei: Bier. Brennerei: Branntwein. Ziegel-, Mauersteine. Berg-

2. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 170

1830 - Passau : Pustet
170 Landeskunde von Bayern. scheu Angelegenheiten besorgen zunächst -zwey Erzbischöfe und sechs Bischöfe; die protestanti- schen ein General-Konsistorium und drey Kon- sistorien. Jeder Kreis hat ein eigenes Appellations- gericht, und solches befindet sich in Landshut, Straubing, Amberg, Neuburg an der Donau, Ansbach, Bamberg, Würzburg und Zweybrü- ck'en. In München ist das Öberappellationö- gericht. Bayern steht, wie jeder Staat, mit Nach- barstaaten und andern Mächten in Berührung; insbesondere steht es im Bunde mit den Fürsten und freyen Staaten Teutschlands zum Zwecke der Erhaltung der Unabhängigkeit und ^Unverletz- lichkeit der einzelnen teutschen Staaten. Hieraus gehen verschiedene Vertrage mit den auswärtigen Staaten hervor. Einige Vertrage bestimmen den Besitz der Lander, welche zu Bayern gehören, oder an dasselbe kommen, oder welche es andern Mäch- ten überlassen mußte; — Andere Vertrage bestimmen, daß den Un- terthanen der gegenseitigen Staaten gestattet ist, ohne besondere Vermögens-Abzüge in ei- nen fremden Staat hinzuwandern, welche man Freyzügigkeits-Verträge nennt; andere bestim men, daß die Deserteurs und Konscriptions- pflichtigen von den kontrahirenden Staaten ge- genseitig ausgewechselt werden; andere die wechselseitige Uebernahme der Vaganten und Ausgelieferten rc. rc. Die teutschen Fürsten und freyen Städte haben unter sich den Bund geschlossen, und sich das gegenseitige Versprechen gemacht, so wohl ganz Teutschland als auch jeden einzel- nen Bundesstaat gegen jeden Angriff in Schutz zu nehmen, sich unter keinerley Vorwand 76. In welchen Städten sind Appellationsge- richte? 77. In welchem Ver- hältnisse steht Bayern zu an- dern fremden Staaten? 73. Welche sind im Allgemeinen die Verträge Bay- erns mit andern Mächten? 79. Was ist der teutsche Sraa- tenbund?

3. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 183

1830 - Passau : Pustet
Vaterlands ; Geschichte. » lenks die Gemüther der Völker bey der Wahl »ihrer Könige; er soll daher zum Wohle des »gemeinschaftlichen Vaterlandes den Königs- » Titel ablegen, und ihn als das gemeinschaft- »liche Oberhaupt anerkennen, dafür als Her- »Zog in Bayern unumschränkt regieren." Ar- nulf hatte Sann für wahre Fürstengröße, und entsagte zum Wohle des teutschen Vaterlandes dem Königstitel. Er ließ sich dafür angelegen seyn, in seinem Lande des Guten unendlich viel zu wirken, weßhalb er als einer der edel- sten Fürsten noch jetzt im gesegneten Andenken de.r dankbaren Nachwelt fortlebt. Das Herzogthum blieb noch nicht bey sei- nem Stamme, denn Kaiser Heinrich, genannt der Finkler, verstieß Arnulfs Söhne, weil sie nicht feine Lehenträger seyn wollten. Es kamen nun die Herrscher über Bay- ern aus verschiedenen Regentenhausern, näm- lich aus sächsischem und fränkischem Hause, und aus dem Geschlechte der Welfen. Die fremden Häuser übten 252 Jahre ihre Herrschaft über Bayern. Aus ihnen regierte vor 700 Jahren Her- zog Heinrich, genannt der Stolze. Er bekam Krieg mit dem Grafen von Wolfertshausen. Drr Herzog sah sich in Gefahr, gefangen zu werden, da die Feinde sein Roß erkannten. In diesem gefahrvollen Augenblicke nahte sich ihm ein gemeiner bayerischer Reiter, und bot ihm an, Pferde zu wechseln. Kaum war der Tausch vollzogen, durchbohrte im Gefechte der Graf mit feinet* Lanze den Reiter, welchen er seines prächtigen Reitzeuges wegen für den Herzog hielt, und der Herzog entkam. Die Geschichte hat versäumt, den Namen dieses edlen Bayern aufzuzeichnen, aber seine That wird keine Zeit aus dem Gedächtnisse der Nachwelt vertilgen. 183 44. Wie ging dem Luitpoldschm Stamme Bayern wieder verloren, nachdem es Ar- nulf zum zweyten Male erhalten hatte? 45. Wie lange re- gierten die frem- den Häuser über Bayern? 46. Welches Bey- spiel von Edel- muts) weiset uus die Periode der fremden Häuser in der Fehde der Hrn. v. Wol- fertshausen auf?

4. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 147

1830 - Passau : Pustet
Landeskunde von Bayern. 147 15. Hat diekreisein- theilung auf Land und Leute verschiedenarti- gen Einfluß? 14. Welche Merk- würdigkeiten einzelner Städte Bayerns sind wissenswerth? t. München? Ungeachtet der Trennung nach Theilen oder Kreisen bildet Bayern doch nur einen und denselben Staat, und kein Kreis hat besondern Vorzug oder besonderes Interesse. Alle Provin- zen haben nur Ein Gesetz, Ein Interesse, Ei- nen König, und Bayern, Franken, Schwaben und Rheinländer erkennen sich überall als Brüder. §. 5. Merkwürdigkeiten einiger Städte. Mehrere Städte Bayerns haben Merk- würdiges : 1) München ist die Residenz des Kö- nigs und der königlichen Familie, der Sitz der höchsten Behörden, der Wissenschaften und Künste, und hat vortreffliche Erziehungsanstal- ten, Kranken- und Armenanstalten, Manu- fakturen und Fabriken; herrliche Gebäude, Kir- chen, auch eine Synagoge der Juden, und liegt an der Isar. Im Jahre isos verlieh der König der Residenzstavt München statt des bisherigen Wapens (ein Mönch mit einem Evangelienbu- che in der Hand) ein neues, wodurch stets be- wiesenen Vürgertugenden dieser Stadt ein blei- bendes Denkmal errichtet wurde. Es stellt ein offenes Portal mit zwey Säulen und einem streitfertigen Löwen vor; auf dem Schwibbo- gen eine Krone. Unter den altern Denkmälern Münchens zeichnet sich das Grabmal Kaisers Ludwig Iv. in der Frauenkirche aus. 2) Augsburg. Diese Stadt hatte in^2. Augsburg? altern Zeiten eine Bevölkerung von 83,000 Ein- wohn. Sie hat Uuterrichtsanftalten, Manufaktu- ren und Fabriken ; ihr wichtigster Handelszweig ist der Wechselhandel. Sie liegt zwischen der Wer- 10

5. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 149

1830 - Passau : Pustet
149 Landeskunde von Bayern. und schön gebaut. Baireuth hat Fabriken und gute Volksschulanstalten. 10) Schwabach hat beträchtliche An- stalten in Draht, Nadeln, Hüten, Kattun re. n) Ellingen, ein schön gebautes Städt- chen, ist der Hauptort des dem Feldmarschall Fürst Wrede gehörigen Herrschaftsgerichts glei- chen Namens. 12) Würzburg, eine alte, schöne, be- rühmte Stadt, war die Winter-Residenz des Königs, als Kronprinz, und liegt zu beyden Seiten des Mains in einer schönen Gegend zwischen Bergen mit Weknstöcken bepflanzt. Die Stadt hat prachtvolle Gebäude, Wohlthä- rigkeits-. Armen- und Unterrichts-Anstalten. 15) Asch affen bürg an der Mündung der Aschaff in den Main. In der Nähe der Stadt sind die schönsten Lustschlösser, und die Juden haben hier eine Synagoge. 14) Speyer am Rhein, in den sich hier der Speyerbach ergießt, liegt in einer ange- nehmen Gegend, und hat eine schöne Dom- kirche mit den Begräbnissen mehrerer teutschen Kaiser. 15) lz weybrücken. Diese Stadt war vor der französischen Revolution die Haupt- und Residenzstadt des Herzogthums Zwey- brücken. 16) Landau ist stark befestiget, und zu einer teutschen Bundesfestung erklärt. 17) Deggendorf, ein lebhaftes gewerb- reiches Städtchen, treibt starken Garn-, Flachs- und Leinwandhandel. 18) Fürth ist der größte Marktflecken im Königreiche, vielmehr eine offene Stadt, in der sich 800 Judeufamilien befinden, hat fast alle Zweige der Manufakturen und Fabriken, wie sie Nürnberg besitzt, und treibt wichtige Handelsgeschäfte. 10. Schwabach? 11. Ellingen. 12. Würzburg? 13. Aschaffen- burg ? 14. Speyer? lö.zweybrückeu? 16. Landau? 17. Deggendorf? ik>. Fürth?

6. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 191

1830 - Passau : Pustet
191 Vaterlands; Geschichte. schaft mit seinem Iugendgespielcn Ludwig, und gewann sein Herz vollkommen zurück. Friedrich lauschte, ob dem Freunde nach der Krone gelüste, und Ludwig erklärte seinen Freund würdiger, und verhieß ihm brüderlichen Beystand. Aber die Fürsten wählten Ludwig. Er verweigerte, und sandte ihre Machtboten zu Friedrich. Erst nach langem Unterhandeln gab er dem Schicksale nach, überzeugt, daß die Ruhe seiner Tage unwiederbringlich verlo- ren sey. Aber auch Friedrich wurde von einer Parthey zum Kaiser gewählt. Zwischen den Gegcnkaiscrn kam es zürn Kriege. Nach siebenjährigen Kämpfen sammel- ten endlich die Herrscher ihre Kräfte, und ihre Kriegsheere breiteten sich vor Mühldorf aus. Es war am 28. September 1522. Ludwig hatte vorzüglich nur seine treuen Bayern zu Beystander. Wer von ihnen Waf- fen zu führen im Stande war, sammelte sich uw so großer Landesnoth unter die Fahnen des geliebten Fürsten. Ihn begleiteten manche Bür- ger und Handwerker, und 500 Bäckergesellen aus seiner Hauptstadt reiheten sich an. Auf dem Zuge nach Mühldorf eilten alle Einwoh- ner der Städte und Dörfer ihm zu, fest ent- schlossen, für ihren Ludwig und das Vaterland zu siegen oder zu sterben. Da wurde Friedrich bey Ampfing geschla- gen und gefangen, und in das Schloß Traus- nitz bey Landßhut abgeführt. Ganz Deutschland war von dem Ruhme des Tages bey Ampfing erfüllt. Die Schlacht leitete der Feldhauptmann Siegfried Schweppermann. Nach der Schlacht vertheilte Ludwig die wenigen Eyer, denn es war im Lager Noth an Lebensrnitteln, und Ludwig ohne Geld. Mit lohnendem Zartgefühle des teutschen Kaiftrlsrciieö? 70. Welcher der bey- den Gegcnkaiser, Ludwig oder Friedrich, ge- wann. die Ober- hand ? 7t- Wer leitete die Schlacht beyam- Mg?

7. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 155

1830 - Passau : Pustet
155 Landeskunde von Bayern. Ingolstadt, Bamberg, Würzburg; von Schwa- den, z. Memmingen, Dillingen u. st f.; — in der von Lehm und Mergel gemischten Erdart, oder in dem mit fettem Donau^chlamme ge- mischten Sandboden. Einer der fruchtbarsten ist der Boden des Rbeiukreises mit seiner fetten schwarzen Gar- tenerde. Die außerordentliche Fruchtbarkeit verdankt das Land in vielen Gegenden den Ueberschwem- mungen schlammreicher Wassermassen. Schlechte Gründe enthalt dagegen der baye- rische Wald; die gebirgige obere Pfalz ist durchaus mager, auch hat Bayern noch un- fruchtbares Sumpfland. Das bekannte Donau- und Jsarmoos, so wie auch das Rosenheimermoos am Inn, er- fordern noch angestrengte Kultur. Bayern besitzt aus allen drey Reichen der Natur Produkte, und hat alle jene selbst, de- ren es bedarf. Das Pflanzenreich liefert ihm alles Holz; die Küchengewächse;— von Handelsgewachsen vorzüglich Flachs, Hanf, Tabak, Hopfen, Färb- und Oelgewachse, Arzneypflanzen, Fut- rerkrauter aller Gattungen; — auf den Alpen und Gebirgen die besten Grasarten, und an Getreidarten liefert das Land Weitzen, Korn, Gerste, Haber, Fesen oder Dünkel, Heidekorn und Hirse, endlich auch Weine und Obst. Das Thierreich liefert ihm die Haus- und Iagdlhiere, das Geflügel, Gänse, Fische, Vö- gel re. Das Mineralreich liefert Edelsteine, Bau- steine, und unter ihnen die vielfältigsten und vorzüglichsten Marmorgattungeu, Erdarten zu Gefäßen, Salze, brennbare Mineralien, Me- talle. Waldbäche haben Perlenmuscheln, wor- d. Im Nhcin- kreise? e. Ursache der Fruchtbarkeit? f. Im Wald u. dgl. 31. Worin bestehen Bayerns Er- zeugnisse im All- gemeinen ? ».Pflanzenreich? b. Thierreich? c. Mineralreich? i

8. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 165

1830 - Passau : Pustet
Landeskunde von Bayern. 305 den Gewerbe in sämmtlichen Theilen des Kö- nigreichs. §. 15. Charakter. Die Bayern bilden ein gutes ruhiges Volk, das die Ordnung liebt, den Gesetzen willig gehorchet, von falscher Freyheit und sla- vischem Sinne, von Religionsschwärmerey und Irreligiosität gleich entfernt, und arbeitsam ist. Es ist ein kraftvolles, biederes, teutsches Volk, das mit Leib und Seele dem Vaterlande und seinen Wittelsbachern anhängt, und in allen Verhältnissen, im Gluck und Unglück, immer nur eine und dieselbe Loosung kennt: »Für Gott, König und Vaterland!" Seine einzelnen Stämme unterscheiden sich aber durch Charakterzüge. 1) Der Altbayer ist kräftig, und noch den Gebräuchen seiner Vorfahren ergeben. Patrio- tismus und Tapferkeit hat er bey jeder Gele- genheit beurkundet. Der gemeine Mann aber konnte bisher dem Vorwurfe nicht entgehen, daß er bey einer ziemlich großen Portion von Rohheit Zu Schlägereyen geneigt, und dem Trünke und Aberglauben, ergeben sey. 2) Der Schwabe ist lebhaft und gesprä- chig; seine häusliche Lebensart beweiset Ge- nügsamkeit. 5) Der Franke spricht ohne Verstellung und unnütze Komplimente, und handelt unge- zwungen; er hält sehr auf Ehre, und ist da- her gegen die Ehre, gelobt zu werden, nicht gleichgültig. 4) Für alles Gute und Bessere empfäng- lich ist der Rheinländer. 61. Wetchün Charak- ter hat das Volk der Bayern? a. Im Ganzen? b. In seinen Stammen? 1. Der Alt- bayer? 2. Der Schwa-" be? 3. Der Frauke? 4. Der Rhein- länder?

9. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 207

1830 - Passau : Pustet
Vaterlands- Geschichte. 207 der Freywllllgen nicht selten unter dem Feinde gräßliches Blutbad anrichtete. Für die Treue in diesem Kriege beehrte der Kaiser im Jahre 1744 die Stadt mit ei- ner goldenen Schaumünze. In diesem Kriege war auch Rosenheim mit großer Gefahr bedroht. Die Feinde verheerten auf ihrem Rückzü- ge durch Flammen, und auch Rosenheim ge- rieth in Gefahr, von den Panduren in Brand gesteckt zu werden, weil dort im Herbste zuvor 200 der ihrigen in bayerische Gefangenschaft gefallen waren. Jung und alt floh bleich und zitternd aus den Häusern, als die wilden Rotten sich an- schickten, die Brandfackeln anzuzünden. Da ging Vater Remedius, Vorsteherder Kapuziner, zum Panduren-Hauptmaun, Ge- org von Schlangen, sprach zu ihm von dem Elende und der Unschuld des Volkes, wies auf die Heiligkeit der Gotteshäuser, und auf die rächende Wiedervergeltung des Himmels hin, und das Herz des Hauptmannes wurde weich, und Rosenheim durch Priesters Wort gerettet. Der österreichische Erbfolgekrkeg nahete endlich durch Karl des Vh. Tode, der schon im dritten Jahre erfolgte, zum Ende; denn sein Sohn Maximilian Joseph Iii., dieser vor- treffliche Fürst, machte sogleich Friede, und gab dem Lande die ersehnte Ruhe. Max Joseph Iii. regierte wahrhaft väter- lich, und erwarb sich die Liebe seiner Unter- thanen dergestalt, daß er den Namen des Viel-, geliebten erhielt. Er trachtete nur nach Er- füllung des edelsten Fürstenwunschcs »ein glück- liches Volk um seinen Thron zu erblicken." Er tilgte Landesschulden, hob entbehrlichen 412. Wie wurde das im österreichischen Erbfolgekrieg be- drohte Nosen- heim gerettet? 113. Wie endete der österreichische Erbfolgekrieg? 114. Wie regierte Mar Joseph Hi.?

10. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 88

1830 - Passau : Pustet
83 Vaterlands- Geschichte. teyen wurden immer heftiger, und es begann endlich im Jahre 1618 der Krieg, um gegen- seitigen Glauben zu retten. Auch Bayern wurde in diesen Krieg ver- wickelt, und war plötzlich, nachdem es auf seinem Boden 100 Jahre keinen Feind mehr sah, von den Heeren des Schwedenkönigs Gu- stav im Jahre 1651 überschwemmt. Der Krieg dauerte 30 Jahre, und hat daher auch seinen Namen, denn ihn endete erst der zu Osnabrück und Münster in West- phalen im Jahre 1648 geschlossene sogenannte westphalische Friede. Am Ende galt es aber schon nicht mehr blos Glanbensdinge, sondern der Streit ging um Lander und Titel, und jeder suchte mit Ge- winn oder unbeschädigt zu entkommen. Den Protestanten wurden gleiche Rechte mit den Katholiken im teutschen Reiche zuge- sichert, und das Hans Wittelsbach erhielt noch eine 2te Churwürde, denn es wurde auch die herzogliche Linie in Bayern damit belehnt. Aber auch in der Zeit der Glaubens- gahrungen und Religionskriege zeigte das Volk der Bayern Biedersinn, Vaterlands- und Für- stenliebe. Da die Bauern an der schwäbischen Do- nau von ihren Herren zu hart gedrückt wur- den, so standen sic auf, um ihre unerträgli- chen Leiden zu enden. Durch ganz Teutschlaud ging schon die Empörung; aber Bayern stand ruhig, und gab das schönste Beyspiel der Treue. Die Empörer forderten das bayerische Volk zum Beytritt auf, aber dieses schwur bey seinem Landesfürsten bis in den Tod zu verharren. Als die Empörer solche Treue sahen, zo- gen sie von Bayern zurück. Anfang des 30 jährigenkrieges? 66. Welches ist das Ende des Z0 jäh- rigen Krieges? 67. Wie zeigten sich die Bayern in der Zeit der Glau- benskriege? i.jm Aufstande der Bauern?
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