638 Europa.
In Griechenland herrscht das griechische, in Italien, Spanien und
Portugal das römische Bekenntnis fast so ausschließlich, als in Dänemark,
Schweden und Norwegen das protestantische.
§. 2. Neberblick der europäischen Geschichte.
Im Alterthum gab es zwischen dem schwarzen und adriatischen Meere
thracisch-illyrische Völker; südlich davon Hellenen oder Griechen.
Unter Italiens ältesten Bewohnern zeichneten sich die rhätischen Hetrusker
und hernach die lateinischen Römer aus. Gallien und ein Theil Britan-
mens gehörten den Celten, die in Spanien mit den Iberern um die
Herrschaft rangen. Inmitten des Continents, auch auf den dänischen Inseln
und in Skandinavien bis zur lappischen Grenze, hatte der germanische
Stamm seine Heimat. Am schwarzen Meere nomadisirten noch scythische
oder tatarische Völkerschaften, nördlich von ihnen, also östlich von Deutsch-
land, war halb ansäßig halb wandernd der sarmatische oder slavische
Stamm, und von der Ostsee bis zum Ural der finnische.
Nachdem die Kauffahrer der Ph önizier, die wahrscheinlich dem Erd-
theil auch seinen Namen gegeben (S. S. 318 Anm.), mit verschiedenen
europäischen Küstenstrichen bekannt geworden waren und eine Anzahl von
Handelsniederlassungen gegründet hatten, entfaltete sich zuerst vielseitige
Bildung in den griechischen Städten, und verpflanzte sich durch Kolo-
nien an die benachbarten Küsten. Sowohl durch Abenteurer-, als durch
eigentliche Entdeckungsfahrten und Erforfchnngsreifen (Pytheas, Herodot)
verbreiteten die Hellenen über große Theile Europas das Licht geographischer
Kenntnis. Als sie im 4. Jahrh. vor Chr. Geb. ihr Höchstes in Wissenschaft,
Kunst und Politik erreicht hatten, ward Alexander, Fürst vom griechisch
civilisirten Maeedonien, ihr Herr, und machte große Eroberungen im
Orient. Als dessen Reich (er starb 323 vor Chr. Geb.) in mehrere Staaten
sich aufgelöst, wurden die Römer mächtig und unterwarfen allmählich alle
Küstenländer des Mittelmeeres. Da ihnen der griechische Forschungstrieb
vollständig abging, lernten sie dafür die Welt durch Eroberungen kennen.
In Europa werden die schottischen Berge, Rhein, Oberdonau, die Karpathen
und die Mündung der Donau ihre Grenze, in Asien der Kaukasus, der
Euphrat und die arabische Wüste, in Afrika die Einöden Nubiens und der
Sahara; die Eigenthümlichkeit thracischer, illyrischer, iberischer und eeltischer
Völker ward größtenteils vernichtet, lateinische Sprache überall (nur nicht,
wo man griechisch redete) verbreitet. Eine Zeit lang nahmen die Römer
Theil an der griechischen Bildung, wodurch ihre eigene Sprache und Lite-
ratur zur Blüte kam, und indem Ptolomäus in Alexandrien das gesammte
geographische Wissen seiner Zeit in seiner Geographie und in seinen Karten
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Herodot Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Europa Griechenland Italien Spanien Portugal Dänemark Schweden Norwegen Italiens Gallien Spanien Skandinavien Ostsee Europas Orient Europa Rhein Oberdonau Donau Asien Kaukasus Afrika
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wissenschaftlichen und politischen Zustand näher betrachtet, so
findet man verschiedene Völker und Volkstämme, die selbst an
Gesichtzügen, Hautfarbe und Körpergröße von einander abweichen.
Im Alterthum gab es zw. schwarzem und adriatischem Meer
thracisch - illyrische Völker; südlich davon Hellenen oder
Griechen. Unter Italiens ältesten Bewohnern zeichneten sich die
rhätischen Hetrusker und hernach die lateinischen Römer aus.
Gallien und ein Theil Britanniens gehörte den Celten od. Gal-
liern. Spanien war von Iberern neben den Celten bevölkert.
Nördlich der obern Donau, also inmitten des Contincnts
zwischen den Ardennen und der Weichsel, auch auf den dänischen
Inseln und in Skandinavien bis zur lappischen Grenze, hatte
der deutsche Stamm seine Heimat. Am schwarzen Meer noma-
disirten scythische od. tat arisch e Volkschaften; nördl. von ihnen,
also östlich von Deutschland, war halb ansäßig halb wandernd
der sa rinati sch e od. slawische Stamm, und von der Ostsee
bis zum Ural der finnische.
Ueberblick der europäischen Geschichte.
Zuerst entfaltete sich vielseitige Bildung in den griechischen
Städten, und verpflanzte sich durch Colonien an die benachbarten
Küsten; als die Hellenen im 4. Jahrhundert vor Chr. ihr höch-
stes in Wissenschaft, Kunst und Politik erreicht hatten, ward
Alerànder, Fürst vom griechisch civilisirtcn Macedonien,
ihr Herr, und machte große Eroberungen im Orient. Als dessen
Reich (er starb 323 vor Chr. Geb.) in mehrere Staaten sich auf-
gelöst, wurden die Römer mächtig und unterwarfen allmahlig
alle Küstenländer des Mittelmcers. In Europa wurden die schot-
tischen Berge, Rhein, Oberdouau, die Karpathen und die Mün-
dung der Donau ihre Grenze, in Asien, der Kaukasus, der Enfrat
und die arab. Wüste, in Afrika die Einöden Nubiens und der
Sahara; die Eigenthümlichkeit thracischer, illyrischer, iberischer
und keltischer Völker ward größtentheils vernichtet, lateinische
Sprache überall (nur nicht, wo man griechisch redete) verbreitet.
Eine Zeit lang nahmen die Römer Theil an der griechischen Bil-
dung, wodurch ihre eigene Sprache und Literatur zur Blüte kam.
Als sie aber durch zu großen Uebermuth und Reichthum verdorben,
ihre republikanischen Gesinnungen eingebüßt und sich knechtisch dem
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Extrahierte Ortsnamen: Italiens Gallien Britanniens Spanien Donau Skandinavien Deutschland Ostsee Macedonien Orient Europa Rhein Donau Asien Kaukasus Afrika