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1. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 20

1896 - Meißen : Schlimpert
20 tragen. Der dunkle Wald des südlichen und das frische Grün des nörd- lichen Teils haben vielen Orten der Landschaft ausdrucksvolle Namen gegeben (Jägersgrün, Tannenbergsthal). 4. Das Oberland ist reich an Sumpf- und Waldqnellen. Munter schäumt die forellenretche Trieb durch ihr Felsenbette. Die Göltzsch bildet in ihrem Oberläufe viele kleinere Wasserfälle und schmückt sich au ihrem Ende mit einer riesigen Brücke (77 m hoch und 574 m lang). Die frische Elster nimmt beide, die Trieb und die Göltzsch, in ihre sauste Thalmulde auf. 5. Bei der stattlichen Brücke zu Jocketa tritt die Elster in den schönsten Teil ihres Thales ein. Von den Höhen blicken die Ruinen der Burg Lieb au hernieder. Eine Mühle arbeitet fleißig im Grunde. Grünsteiufelsen drängen sich an das Wasser heran. Der Wald sucht das nackte Gestein zu umhüllen. Ephen windet sich zu dem Geäste der Bäume auf. Verwaschene Blöcke sperren den Lauf des Flusses, und ein Felseupaar bewacht seinen Austritt aus der „vogtländischen Schweiz" nach Elsterberg. 6. Den Namen hat die Landschaft nach den Vögten erhalten, die sie im Anstrage des Kaisers verwalteten. Sie machten sich zu eigenen Herren des Gebietes, traten dasselbe aber 1569 an die Wettiner ab. 7. Die Bewohner des Vogtlaudes sind kräftig gebaut, einfach gewöhnt, derb in dem Ansdrucke lind naturwüchsig in den Sitten. 24t. Die Lrwerbszweige -er voatlän-er. 1. Auf den Wiesen des Vogtlaudes weidet das schmucke, braune Rind. Dem Züchter bietet es Milch, seinen Nacken dem Pfluge, sein Fleisch selbst entfernten Städten und Ländern und seine Haut den ein- heimischen Gerbereien. 2. Die schlanken Stämme des Waldes werden zu Brenn- und Nutzholz geschlagen. Der Picher sammelt in einigen Be- zirken noch das Harz aus den aufgerissenen Rinden der Fichten und siedet aus ihm in großen Kesseln das Pech. Aus den Rückständen und kieuigen Rinden wird in kleineren Hütten der Ruß gewonnen und dann in „Butten" verkauft. Fabrikmäßig wird das Pechsieden in Eich be- trieben. 3. Das bessere Holz der einheimischen und ausländischen Wälder wird in Markneukirchen, der südlichsten und gesündesten Stadt Sachsens, und in Klingenthal an der böhmischen Grenze zu billigen oder zu kost- baren Streich-, Schlag-, Reiß- oder Blasinstrumenten verarbeitet. An der Herstellung derselben beteiligen sich auch die kleinsten Kinder in den niedrigen Hütten mit. Markneukirchen hat eine Sammlung der ver- schiedensten Instrumente aller Völker der Erde. 4. An geschützten Stellen der Elster und in einigen Seitenbächen derselben wächst die Perlmuschel gesellig in Bänken. Sie wird von er- fahrenen Fischern geöffnet, die ihr dann die weißen oder bläulichen, die rötlichen oder grauen Perlen entnehmen. Der Ertrag an köstlichen Perlen aber wird von Jahr zu Jahr geringer. Eine Sammlung echter Perlen des Elsterflusses findet sich in der gelverbfleißigen Stadt Ölsnitz („Erlenstadt") vor. 5. Aus den gewonnenen Schalen der Perlenmuschel („Perlmutter") werden durch Hausarbeit in Adorf allerlei Schmucksachen, z. B. Geldtäschchen und

2. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 14

1896 - Meißen : Schlimpert
14 Harras herab, als er von Feinden verfolgt wurde, und rettete sich nach seinem Schlosse Lichtenwalde ans dein anderen Ufer des Flusses, an dem die Körnereiche das Andenken des Dichters der Rittersage wahrt. 2. Darauf erweitern sich die Ufer zu einem Becken, in dem die Fabrik- stadt Frankenberg (12 T.) liegt. Hier wird nicht bloß Wolle gesponnen, gefärbt und gewebt, sondern vor allein auch das Blatt des Tabaks zu Cigarren gedreht. Nicht weit von Frankenberg liegt ans der rechten Uferhöhe die Sachsenburg, in der hinter vergitterten Fenstern jugendliche Verbrecher wohnen. _ 3. Die Mittelstadt des Zschopanthales ist Mitt- weida (13 T.), daü früher Bergbau trieb, jetzt Barchent ivebt und Stühle baut. Eine höhere Bedeutung hat cs durch sein Technikum und als Geburtsort Johannes Schillings gewonnen. Das erstere ist eine Art Der yarmsfelse» und die Aörnereiche. Hochschule für die verschiedenen Fabrikationszweige. Der letztere ist ein berühmter Bildhauer (das „Niederwalddenkmal") geworden. 4. Weiter abwärts liegt Ringethal mit Park und Lutherlinde. Ein Nanbschlvß auf dem Felsen, der Waldschmnck des Thales, der Silber- schaum des Flusses, die spielenden Räder der Mühle und der abschließende Felsen des Psafsensteins geben ein schönes Landschaftsbild. 5. Am herr- lichsten aber thront die Burg Kriebstein ans hoher, hervorspringender Felsenzacke. In ihrem schmucken Aufbau, in ihren Erkern und Türmen, in den Waffenresten und Gemälden der Säle und vor allem in der Sage von der Treue der Burgfrau Stanpitz von Neichenstein, die ihren Gemahl als köstlichsten Schatz ans dem Thore der belagerten Burg trug, ist sic ein vortreffliches Bild einer mittelalterlichen Feste. An ihrem Fuße aber

3. Das Vaterland - S. 303

1856 - Darmstadt : Diehl
303 assticvn noch besitzt, wird die Möglichkeit eines Holzmangels in den nörd- lichen Kreisen, wo die Preise des Brennmaterials fortwährend steigen, beseitigen. Gctraide führt nach gemachten Untersuchungen Baiern jähr- lich, ohne Nachtheil feines inneren Bedarfes, 800,000 Scheffel dem ^Aus- lande zu, und davon wird ein großer Theil dem Kanal übergeben werden. Das erste Schiff, welches bei der feierlichen Eröffnung des Kanals am 25. Llugust 1845 von Kehlheim abging, brachte die kolossalen vier Figuren, welche für das Kanal-Monument bei Erlangen bestimmt sind. Diese Figuren stellen den Main und die Donau als Flussgötter dar, welche das aus Urnen sich ergießende Wasser mit einander vereinigen; nebenan stehen zwei weibliche, 16 Fuss hohe Figuren, die Schifffahrt und den Handel bezeichnend. Obgleich feit 1846 der Kanal fleißig befahren wird, so betrifft das doch nur den eigentlichen Kanal von Dietfurt bis Bamberg, die Strecke von Kehlheim bis Dietfurt ist dagegen noch im Bau begriffen, deuil die Altmühl ist in ihrem natürlichen Bette nicht wasserreich genug, schwer beladene Schiffe zu tragen. Doch werden alle Hindernisse bald besei- tigt fein. srs?. lias I4aïseri Emm Die ehemaligen Kaiser von Deutschland sind jetzt Kaiser von Östreich und das Erzherzogthum Östreich, welches von der bairi- schen bis zur ungarischen Gränze auf beiden Ufern der Donau hinzieht, ist nur ein kleiner Theil des mächtigen Kaiserthums. Denn dieses erstreckt sich nicht blos über deutsche Länder, son- dern aucli über Ungarn, Kroatien, Slavonien, Dalmatien, über das vormals polnische Galizien und über einen Theil von Italien. Alle diese Länder, welche mehr als 12000 Quadratmeilen mit 40 Mil- lionen Menschen enthalten. werden von der Hauptstadt Wien aus regiert. Jede Völkerschaft aber bedient sich ungehindert ihrer angeborneu Sprache und folgt ihren einheimischen Gesetzen. Da- rum fühlten sich die Unterthanen unter dem Scepter des Kaisers von Östreich auch verhältnismässig glücklich, und die östreichische Macht schien nebst Russland, England und Frankreich die erste in der Welt zu sein. Die Unruhen der Jahre 1848 und 49 haben jedoch manche Schwäche und Missstimmung an das Licht gebracht und Änderungen in der Verwaltung müssen die 'Wunden des Bür- gerkriegs heilen. Dies kann wohl gelingen, denn die Natur hat dieses Land vorzugsweise begünstigt. Es liegt zwischen dem nörd- lichen und südlichen Europa in der Mitte, ist zwar von hohen Ge- birgen, den Alpen und Karpathen durchzogen, hat aber dazwischen die treulichsten Ebenen, und ausser der gewaltigen Donau dienen noch zahlreiche Flüsse zu seiner Bewässerung und zur Schifffahrt. Schade, dass es nur in einer kleinen Ecke in Italien an das Meer stösst, und dass die Türken und Russen die Beschiffung der Donau bis-in das schwarze Meer erschweren. An Erzeugnissen des Bo- dens hat Östreich fast allenthalben Überfluss. Gctraide, Wein und Obst mehr, als es bedarf, und von der besten Beschaffenheit. An Waldung fehlt es nicht, Tabak, Hopfen, Flachs, Safran und andere Färbekräuter brauchen nicht auswärts gekauft zu werden. Salz wird

4. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 507

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Zanzibar, Mosambik. 507 mosen, Adansonien, Kaffee- und wilden Zimmtbäumen, Kokos- und anderen Palmen. Angebaut werden: Durrab, Reis, Mais, Buchwaizen, Jams, Maniok, Wassermelonen, Kaffee, Zuckerrohr, Pisang, Pfeffer, Taback, Baumwolle, Indigo, Senna re. re. — Ebenso reich ist die Thierwelt: die großen Dickhäuter, Büffel und Wildschweine, die Löwen, Leoparden und Hyänen, Krokodile, Schildkröten, Schlangen rc. re.; auf den Grasebenen Strauße, Giraf- fen, Antilopen, Zebra und wilde Esel u. s. w. An Mi- neralen Gold, Kupfer, Eisen, Steinkohlen, Salz; heiße Heilquellen. In den nördlichen Gebieten hausen noch wilde heid- nische Gallas, die südwärts Raubzüge machen. Den Küstensaum hüten die muhammedanischen Mischlinge Suahilis, ca. 400,000 Köpfe, welche nicht leicht Euro- päer durchlassen, aus Furcht den Alleinhandel zu ver- lieren ; sie gehorchen dem Imam. Zwischen ihnen An- siedlungen handeltreibender Araber. Viele ackerbauende Völker, Wauika rc., verwandt mit den Kaffern. Dem Seehandel mit Elfenbein,' Kopal, Pfeffer, Reis; Vieh, Kauris; Sklaven rc. dienen die Städte Mombasa, Rabbai Mpia, Kilwa und die Inseln Mafia, Pemba, Lamu. Tiefer im Innern, im Lande Ukambani, die merk- würdigen Wakamba, mit republikanischer Verfassung, und Meister in Eisen, durch ihren ausgebreiteten Handel sehr wohlhabend; Hauptort Kitui. Dagegen die Waki- lemma, Gebirgsbewohner in zerstreuten Höfen, stehen unter einem despotischen Herrscher. Weiter nach S. trei- den die Unjamwesi starken Handel, des. mit Karawanen an die Ostküste; ihr Hauptort Kazeh ein Haudelsmittel- punkt. Tiefer landeinwärts davon in W. trefflich ange- bautes Land, mit Reis, Zuckerrohr und allen Produkten Indiens in größter Ueppigkeit. Die portug. Kolonie Mosambik, auf ca. 13,000 Q.m. mit 300,000 Bew. berechnet, ist durch den Sklaven- handel, der ihr Leben ansmacht, bis auf einzelne ver- fallene und verarmte Strasstationen längs der Küste und 22*

5. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 509

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Karagwe, Balonda. 509 6000' mit isolirtcn Kegelbergen bis 9400' b. (Mfumbira). Das Volk dieses Reichs zeichnet sich noch günstiger vor allen Nachbarn ans, und doch muß auch hier znm Wohl des Staats alltäglich ein Mensch getödtet werden. — Weiter südw. (4—13° südl. Breite) das mächtige Reich Moluwa in einem reich bewässerten mit hohen Waldun- gen bedeckten Hügellande, das sich nach O. und S. senkt und an den Tauganyika reicht, im Innern aber auch weite Wüsten einschließt. Das Land hat ein angenehmes Klima, Nachts nicht selten Frost; in den niedrigen, perio- dischen Ueberschwemmungen der Flüsse (Kafsabi rc. :c ) ausgesetzten Ebenen jedoch herrschen Fieber und Rühren. Schlangen werden von den Eingebornen verspeist. In den unbewohnten Gegenden sind die Elephanten von hoher Schönheit und Größe, und haben bisweilen Stoß- zähne von mehr als 500 Pfund das Paar. Die Ba- londa, ca. 1 Million, zeichnen sich durch ihr hochwüchsi- ges schönes Aeußere vor andern Südafrikanern aus; auch ragen sie durch ihre selbsterlangte Kulturstufe hervor. Sie bebauen den Boden gut, erzeugen viel Maniok, Mais, und afrikanische Hirse (Sorghum), pflanzen stellenweise auch Zuckerrohr, Ananas und Bananen,*) halten Rind- vieh, Ziegen, Schafe und Hühner, und verfertigen viel- farbige Baumwollgewebe und feine Matten, auch hübsche Schmuckwaaren, z. B. prächtige Arm- und Halsbänder mit Perlen und Vogelfedern geziert, haben auch vor- zügliches Eisen. Bewaffnet sind sie theilweise schon mit *) Kaffee, den wir in Ostafrika in so großer Ausdehnung trafen, wächst auch noch in Centralafrika in großer Menge. So z. B. in Muanjeh ungef. in 1° nördl. Br., wo er in weiten Pflan- zungen gezogen wird und das Hauptnahrungsmittel bildet; nicht als warmes Getränke, sondern entweder zerstoßen und zu Suppe oder Kuchen gemacht, oder die Bohne roh sammt der Schale gegessen. Die Watiri, nackte Neger am Ukerewe, die den sehr stürmischen See mit Kähnen befahren, leben fast ausschließlich von Fischen und Kaffee.

6. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 663

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Neubritannien. 663 Venedig, ist 6 Monate mit Schnee bedeckt, obgleich die drei Sommermonate über 21 ° Wärme haben. Jedoch weiter gegen W. wird das Klima auch in A. bedeutend milder, daher auch das Land geeignet, eine starke euro- päische Bevölkerung aufzunehmen. Die Indianer freilich wehren sich, wo sie nicht Chri- sten werden, gegen jede regelmäßige Arbeit, gegen blei- bende Wohnsitze, und so auch gegen den Anbau des Lan- des. Dagegen sind sie ausgezeichnete Fischer und Jäger in den waldreichen Gebieten der Mitte und in den Prai- rieen (Wiesensteppen) des W., die alle mit einer zahlrei- chen Thierwelt erfüllt sind. Biber, schwarze, silberfarbne, rothe und blaue Füchse, Wölfe, braune und weiße Bären, Luchse, Marder, Fluß-Ottern. Bisamratten sind die Pelz- thiere. Der Nahrung wegen werden gejagt: Renthiere, Elennthiere,' Bisone (Büffel, aus deren Fleisch die Haupt- speise, der Pemmican, bereitet wird), Bisamsiiere, Hirsch- und Reharten, Hasen. Zudem wimmeln Seen, Flüsse und Meere von Fischen und deren Ufer von Vögeln aller Art. Auf 140 festen Niederlassungen, theils verpallisadirten Forts, theils Handelsposten, betreibt in diesem Neubri- tannien die Hudsonsbai-Compagnie (seit 1670, jetzt aus 240 Mitgliedern bestehend) einen geregelten Tauschhandel mit den Indianern, die für ihre kostbaren Pelze Messer, Scheeren, Schießbedarf, Kleidung und Nahrungsmittel erhalten. Branntwein wurde schon länger verboten, doch führen ihn Nordamerikauer aus dem S. ein; das Han- delsmonopol der Compagnie hat nämlich 1859 aufgehört, und auch ihr Landbesitz ist jetzt bedroht. Den Handel haben meist Franzosen aus Canada eingerichtet und be- trieben, daher die französischen Namen der Orte rc. Die Angestellten haben die Pelze in bestimmte Ablageplätze zu bringen, wozu das ganze ungeheure Gebiet in vier De- partements eingetheilt ist. Jene Ueberspannung des Lan- des mit dem wunderbaren Gewässernetze ermöglichte es, eine so ungeheure Wildniß durch Handelsposten für Cu-

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 496

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
496 Sudan. auch den herrlichsten Schmetterlingen um die Fülle der Blumen. Gebaut werden Durrah, Walzen, Mais und Reis, Bohnen und Linsen, Uams und Pfeilwurzeln, Zwiebel- rind Gurkengewächse, Wassermelonen, Erdnüsse, rother Pfeffer; in den Küstenländern auch Citronen, Orangen, Feigen, Zuckerrohr, Baumwolle, Taback, Indigo. Den Ackerbau haben die Weiber zu besorgen. Ein halbes Jahrhundert pflanzt man alljährlich sein Korn, aus der- selben Stelle, ohne dem Erdreich einen Ersatz zu geben, und von Pflug ist keine Rede. Wiesen fehlen; meist brennt man das hohe sonnverbrannte Gras ab, worauf rasch ein frisches Grün aufschießt, und zugleich die Luft wieder gesünder wird. — Als Hausthier hat das Kameel auf- gehört, den 13. Grad überschreitet es so wenig als die Dattel- palme; doch zieht man im Innern Rinder, Schafe, Zie- gen, vortreffliche Esel und Pferde. — Ausgeführt wird hauptsächlich Gold in Staub und Ringen rc., Gummi, Baumwolle, Elephantenzähne und Rhinoceroshörner, Straußenfedern, Leder, Indigo, prächtige Hölzer, Arznei- stoffe, Gewürze, Räuchwerk, Palmöl, Baumbutter, Wachs, Matten, im W. vortrefflicher Kaffee. Die Ge- werbe (des. Weberei) sind bei manchen Völkern von Be- deutung; die Neger haben dazu ungemeines Geschick, auch Gewandtheit im Handel. § 560. Die westlichen Länder gehören zum Theil schon dem Islam an, so I. Senegambien, das wohl 18,000 Q.m. große Stromgebiet des vielleicht 250 M. langen Senegal, des Gambia imb des Rio grande, einer der heißesten Striche der Erde durch den fast achtmonatl. Wüstenwind, im Tiefland mit furchtbaren Gewitterstürmen und Ueberschwemmungen in der nassen ungesunden Jahrs- zeit (Juni bis Nov.) Der Senegal bildet eine Grenze zwischen den nomadischen Mauren und Berbern in N. und ansäßigen Negerstämmen in S. Bei der großartigen Fruchtbarkeit dieses Erdstrichs ist Anbau kaum Bedürfniß, weßhalb die Eingebornen mehr Viehzucht und Gewerbe

8. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 472

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
472 Nordafrika. riete Pferde nährt. Weiter westlich dringt die Wüste tief ins Land herein; im Sert, an dem wegen Untiefen und sehr heftiger Seewinde gefürchteten Busen von Sydra (der „großen Syrte"), sogar bis ans Meer, wo nur Sanddünen und Salzsümpfe den Boden bedecken; ja bis zur Hauptstadt, an deren Wällen der Sand der Wüste beginnt. Es hat daher auch keine Flüsse, nur zahlreiche Wadi. Im W. erscheinen die letzten Ausläufer des Atlas, doch mehr mit Steppencharakter. In dem Kreidegebirg des Dschefren steigt der Phonolithkegel Tekut zu 2800' auf. Die südliche Stufe dieser Hochsteppen, das Tafel- land Hamada hat über 1000' Mittelhöbe, und ist wasser- lose Wüste, bis auf die hochgelegene Oase Ghadames. Südwärts fällt dann die Hamada zu der Mulde Fessan ab. Der Winter ist an der Küste ein herrlicher Früh- ling, im Innern dagegen streng, während der Sommer durch die Wüstenwinde eine glühende Hitze hat. — Den Seehandel betreiben türkische, englische und italienische Schiffe, die für 3% Mill. fl. Korn, Oel, Elfenbein, Sklaven, Gummi, Wolle und Goldstaub ausführen. Der Karawanenhandel geht bis jenseits der Wüste nach Bornu, Wadai und Darfur, woher Negersklaven, Straußfedern, Gold und Elfenbein kommen. Der Handel der Hauptstadt Tripoli (10,000 E.) liegt meist in den Händen der Juden; die Stadt wird gegenwärtig reinlich gehalten, hat sogar Straßenbeleuchtung und liegt zwischen blühenden Gärten. Fast ebensoviele Einwohner haben Mesurata, auch Hafen-und Handelsstadt, und Be ngh asi. Biele römische Alterthümer. —Bewohner auf 11,600q..M. nur I^Mill. fast lauter Araber unter einem türkischen Pascha, der mit einem Diwan regiert und dem Lande zu ziemlicher Blüthe, jedenfalls zu Sicherheit des Verkehrs geholfen hat. Ihm ist auch Fessan im S. von Tripoli untergeordnet, ein 4600 Q..M. großes Oasenland mit etwa 100,000 Bew. unter einem Pascha; völlig kahler Felsboden glänzend schwarzen Sandsteins oder Wüstensand, und in den Ver- tiefungen die Fruchtstellen der Oasen; Städte: Sokn a und

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 473

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Tunis. 473 Hauptstadt Mursuk, Karawanencentrum zwischen Salz- sümpfen, schon tief im S. — Ini O. die Oase Aud- schila mit Stadt, auf der Karawanenstraße von Tripoli über die Oase Siwah nach Kairo. In W- die Oase G ha dam es, Karawanen-Knotenpnnkt am Rande der Wüste, von 7000 Berbern bewohnt. § 551. Das türkische Paschalik Tunis begreift das Ostende des Atlaslaudes am Syrtcumeer, und besteht, doch nicht sehr geschieden, aus einem Tell und einer Sahara, deren ausnehmend dattelreicher Bezirk in Sw. vorzugsweise das Dattelland hieß. Getrennt ist das Tunesische im W. von Algerien durch willkürliche Grän- zen, auf denen lange fast unabhängige Stämme wohnten. — Das Gebirgssystem des Atlas verzweigt sich hier in fünf Hauptketten, die in der Mitte des Landes eine, von 3000—3900' h. Gipfeln beherrschte Hochebene bilden und im S. über 4500' h. aufsteigen. Der N.o. des Landes ist der bergigste Theil,- im O., S.o. und S. finden sich mehr ausgedehnte Ebenen. Auf der Südgrenze liegt der Sebcha-Salzsee, vielleicht der letzte Rest des Meerarms, der einst das Atlasland vom Negerland trennte, ehe sich die Sahara erhob. Tie zahlreichen Flüsse sind wilde Gebirgsströme im Winter, im Sommer sehr be- scheidene Bäche, und Vorrichtungen zum Aufsparen des Wassers für den Ackerbau gibt es nicht. — Der Boden jedoch ist von seltener Furchtbarkeit, von den Zeiten der Karthager her sind die „lybischen Aernten" berühmt; auch die Olive spendet ungemeinen Ertrag; und Baumwolle ließe sich leicht anbauen, wenn nicht aller Fortschritt fehlte. Das reiche Land von 2150 Q.m. hat nur 600,000 Bew.; die Ausfuhr beträgt 4'/* Mill. Thlr. (Datteln, Oel, Wolle, Waizen, Südfrüchte, rothe Feß), und der Handel ist wenig lebhaft. T. war nämlich auch ein Seeräuberstaat, und feine Geschichte besteht fast nur in Palastrevolutionen, Janiischarenanfständen und Hofränken. Die letzte Regie- rung suchte durch liberale Gesetze und Reformen (1857 sogar Konstitution) das Land zu heben; der jetzige Pascha 20**

10. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 511

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Kasemba. Barotse. 511 und liefern für den Handel außer Wachs fast bloß Sklaven, die als geschickt, tapfer und entschlossen weithin in Südafrika verschleppt werden. In Osten von Moluwa, aber getrennt durch eine dreißig Tagreisen große, meist unbewohnte Gras- und Sumpfwildniß, folgt um 8—10° südl. Br. das Reich Kasemba, eine große, mächtige und wohlgeordnete Mo- narchie mit gut bewaffnetem und eingeübtem Heere, und großem Handel mit Sklaven, Elfenbein, Kupfer rc. nach Mosambik mittelst der tributpflichtigen M'biza; Lucenda, Hauptst. im S. des Tanganyika. Merkwürdig im Gegen- satz gegen die Dürre Nordafrika's, sind hier die unge- heuern Süßwasserseen, deren Ausdehnung noch nicht erforscht ist: der Ukerewe oder Nyanza, der größte und innerste, vomaequatoran südlich, der Tanganyika; süd- licher der Njassa, von S. nach N. 90 M. lang; mit Schirwa u. a. Das Centralplateau fällt dann im N. zu dem großen inneren Tieslande, in W. und O. zu Küstenterrasffn ab. Hauptstrom ist der Zambesi (Liam- bey, Setscheke), selbst in der trockenen Jahreszeit sehr wasserreich, mit zahlreichen Inseln, die mit Wäldern be- deckt sind, und herrlichem Wasserfall. Ueberall herrscht große Fruchtbarkeit des Bodens, der meist wellenförmig mit kurzem Gras bewachsen, sich zur Viehzucht und Ackerbau eignet. Daher auch große Gebiete dicht bevölkert. Bei den Makololo und im Reiche Barotse, einer 20 M. breiten Thallandschast am Liambey, mit den Hauptorten Nariele, Libebe, Lin- janti, Sescheke fand Livingstone die Frauen nickt un- terdrückt, sondern einflußreich. Unter den Mangandscha am Schirwasee herrscht ausgedehnte Baumwollenkultur, mit Spinnerei und Weberei. Allein der einzige Handel, den sie treiben, und der auch sie auffrißt, ist der Sklaven- handel; und der erste Missionsversuch des engl. Bischofs Mackenzie scheiterte 1863, nachdem er bewiesen hatte, welchen Einfluß hier Europäer in Bälde gewinnen könnten.
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