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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Mittelalters - S. 71

1870 - Mainz : Kunze
71 sich in Deutschland befestigt und die Königswahl seines Sohnes Heinrich 1220 durchgesetzt hatte, verließ er es und sah es 15 Jahre nicht wieder. Der treffliche Reichsverweser Erzbischof Engelbert von Köln; 1225 ermordet. Erster Keim seines Zerwürfnisses mit der Curie die vertrags- widrige Uebertragung der deutschen und sicilischen Krone auf seinen Sohn: der zweite die Verzögerung der schon 1215 bei feiner Krönung zu Aachen, dann 1220 bei seiner Kaiserkrönung (durch den friedlichen Honorius Iii) wiederholt gelobten Kreuzfahrt. Vertrag darüber zu S. Germano 1225. — Neuer Antrieb dazu seine Vermählung mit Jolantd) der Tochter Johanns von Brienne und Erbin von Jerusalem 1225. — Verhinderung des Kreuzzuges 1225 durch die Pest 1227. Friedrich gebannt durch den neunzigjährigen 1227 Pabst Gregor Ix, Innocenz' Iii Neffen. d. Fünfter Kreuzzug (1228—1229), von dem ge-M8-1229 bannten Kaiser unternommen, unterstützt von dem deutschen Orden unter dem ausgezeichneten Hochmeister Hermann von Salza, von den Genuesen und Pisanern. Opposition der Johanniter und Templer. Unterhandlungen mit Sultan Kamel von Aegypten, dem Besitzer des heiligen Landes: Abtretung Jerusalems, Nazareths und eines Landstrichs an Friedrich; zehnjährige Waffenruhe; freier Gottesdienst der Moslemin im Tempel zu Jerusalem. Friedrich König von Jerusalem, e. Der neunjährigewasfenstillstand mit derkirche 1230—1239. Friede mit dem Pabste zu S. Germano nach Vertreibung der päbstlichen Schlüsselsoldaten aus Apuliem Lösung Friedrichs von: Bann. — Politische und juristische Reformen in den italienischen Erblanden durch Jakob von Capua und Petrus de Vineis (Monarchia Sicula): ein wohlgeordneter absoluter amten- und Militärstaat. Empörung des jungen Königs Heinrich gegen seinen Vater 1234, im Bunde mit dem niederen Adel (gegen den Reichsfürsten- 1231 stand) und mit den schon seit 1231 aufständigen, den Kostnitzer Frieden verletzenden Lombarden. Das Erscheinen Friedrichs, dessen Stütze zugleich die deutschen (Reichs-) Städte sind, bricht den Aufstand; Heinrichs Haft und Tod in Apulien 1242. Die dritte Ehe des Kaisers, mit Elisabeth von England 1235 i sein segensreiches Landfriedens ge setz und definitive Aussöh- . nung mit den Welfen durch Belehnung Ottos, eitles Neffen Ottos Iv, mit dem Herzogthum Braunschweig-Lünebilrg. Aechtüng Fried- richs des Streitbaren und zeitweise Einziehung des'herzogthnms

2. Geschichte des Mittelalters - S. 87

1870 - Mainz : Kunze
* ** 87 von Otto, dem Sohn Ludwigs des Bayern, durch Kauf erwor- den 1373. Brandenburg luxemburgisch bis 1415. — *373 b. Sein Wirken im Reiche gieng wesentlich aus die Erhaltung des Friedens in einer Zeit, wo die kaiserliche Macht geschwächt und noch besondere Rothstünde (der „schwarze Tod" 1348; die Flagellanten) das Volk drückten. — Erneurung der Landfriedensordnungen. — Karls erste Romfahrt 1354—55. Krönung mit der Lombarden- und Kaiserkrone nach 1354 der kurzen Episode des Tribunen Cola di Rienzo (1347—1354). — Sein zweiter Zug nach Italien 1368 führte nur zu Geld- i368 erpressungen. Das Reichsgesetz der goldnen Bulle 1356 Karls Haupt- 1356 werk für das Reich; eine Weiterentwicklung der Beschlüsse von Rense 1338: 1. Feststellung der in Frankfurt a. M. zu voll- ziehenden Kaiserwahl durch die Mehrheit der sieben gleichfalls normierten Kurskimmen (Mainz, Trier, Köln; — Böhmen, Pfalz, - Sachsen-Wittenberg, Brandenburg); — 2. Bevorzugte Stellung - der Kurfürsten vor den übrigen Reichsfürsten: Untheilbarkeit der > Kurlande, Ueberweisung gewisser Hoheitsrechte (Regalien), privi- • legium de non evocando s. appellando. Mitwirkung bei dem ’ Reichsregiment; Hochverrath an den Kurfürsten als Masestäts- ■ verbrechen bestraft; Zurücksetzung der Städte. * 1

3. Geschichte des Mittelalters - S. 65

1870 - Mainz : Kunze
65 Mutter Judith eine Tochter Heinrichs des Schwarzen). Heinrich der Löwe erhalt auch Bayern zurück; die Mark Oesterreich als Herzogthum an Heinrichjasomirgott l 156. Zurückeroberung 1126 und Sicherstellung des unter Konrad Iii vom Reiche abgefallenen Burgund; Demüthigung Polens 1157; Erhebung des Böhmen- Herzogs zum König; der Dänenkönig Waldemar Friedrichs Lehns- . mann. Seine Strenge gegen Landfriedensbrecher. — b. Friedrichs Römerzüge: Italien fast unabhängig vom *>#*** deutschen Reiche. Großartige Entwicklung des Städtelebens. Mai- lands Uebergewicht über die lombardischen Städte (Lodi, Como). Friedrichs Streben, vor allem die kaiserliche Macht in Italien wieder zu befestigen, die Quelle auch der Zerwürfnisse mit Rom, mit dem der Kaiser selbst in Frieden zu leben suchte (orbsm urbi). — Friedrich verschiebt auf der e r sie n R 0 mfa h r t (1154— 1151-1155 1155) den Angriff gegen Mailand; Tortonas Fall. Seine Kaiser- krönung durch Hadrian Iv, nachdem er den Volkstribunen Arnold von Brescia und dessen radikale Plane preisgegeben. —’ ’ Zerwürfnisse mit der Kirche auf dem Reichstage zu Besangon (der Kardinal Roland und der Kanzler Rainald von Dassel, Erzbischof von Köln, der erste Staatsmann im damaligen Deutsch- land). Friedrichs zweiter Römerzug 1158—1162. Achts- 1158-1162 erklärung gegen Mailand; demüthigende Capitulation der Stadt. Die Beschlüsse des roncalischen Reichstages; Feststellung der Ma- jestätsrechte des Kaisers unter dcni Einfluß des römischen Rechts. Widerstand Mailands und der lombardischen Städte im Bunde 1167 mit dem Pabst (seit 1159 der kräftige Alexander Iii ; Friedrichs Gegen-^»Z^ päbste) und den Normannen. Uebergabe und Zerstörung Mailands.— Der dritte und vierte Zug (1166 — 1168) des Kaisers nach neo-nes * Italien erfolglos. Verheerende Pest in Rom; Friedrichs Flucht tf-a; und Lebensgefahr. Stiftung des lombardischen Städt bundes unter der Führung des wiedererstandenen Mailands 1167 ; Gründung Alessandrias. — Üeach siebenjährigem Aufenthalt Fried- richs in Deutschland (Erbschaft des alten Herzogs Welf) allmäh- liche Umwandlung des guten Einvernehmens zwischen dem Kaiser und Heinrich dem Löwen. — Auf dem fünften Römerzug 1174—1177 vergebliche Be- lagerung Alessandrias; Abfall Heinrichs des Löwen in Parten- kirchen (wohl nicht in Chiavenna). Des Kaisers Niederlage bei Legnano 1176. Sein Vertrag mit Alexander Iii zu Venedig 1177. Friede zu Kostnitz 1183: Fortdauer der kaiserlichen Ober-1177 ». rnr 1174—1177 1176 Herbst, historisches Hmfsbuch Ii. j

4. Geschichte des Mittelalters - S. 72

1870 - Mainz : Kunze
72 1246 1247 Oesterreich für das Reich. Friedrichs Abschied von Deutschland auf Nimmerwiedersehen. Parteikamps in Oberitalien zwischen Ghibellinen und Guelfen; Ezzeiino von Romano, des Kaisers Schwiegersohn, der ersteren furchtbarer Führer. Friedrichs Sieg bei Cortenuova über die "Z7 Mailänder 1237, — doch ohne völlige Unterwerfung der Lombnrden- 6. Kampf zwischen Pabst und Kaiser 1239—1250, dessen Folgen der Sturz des Kaiserthums, der Zerfall des deutschen Reichs, der Bürgerkrieg Italiens, ein verändertes europäisches Staatensystem. Bund des Pabstes mit Mailand und den See- mächten Venedig und Genua; Baefluch gegen Friedrich. — See- sieg des Königs Enzio (Sohnes des Kaisers) bei Elba und Weg- nahme der genuesischen Kriegsflotte mit den zu einem allgemeinen Concil eilenden Cardinälen; ihre Freilassung zur Wahl des Jn- ocenz Iv (Cardinal Sinibald Fieseo, Graf von Lavagna) 1243. Concil zu Lyon 1d45: Bannfluch und Absetzung Friedrichs. Der Gegenkönig Heinrich Raspe, der letzte Landgraf von Thüringen, 1246, gegen den der junge König Konrad, Friedrichs Sohn, den kürzeren zieht. Nach Heinrich Raspes Tod 1247, Graf Wilhelm von Holland Gegenkönig. Allgemeiner ver- heerender Bürgerkrieg in Deutschland und Italien. Friedrichs anfängliches Wafsenglück gegen Pabst und Lom- barden, bis bei der Belagerung Parmas die neugegründete Nach- barstadt Vittoria in Flammen anfgieng und sein Heer großentheils 1248 vernichtet wurde 1248. Gefangennehmung König Enzios bei Fossalta 1249 und 22 jährige Gefangenschaft. Verrath (?) des 1250 Petrns-M Vineis. Friedrichs Tod 1250 zu Fiorentino. — e. Die Mongolen in Deutschland 1241 unter den öhnen des Dschingis Cha-ns (Großschan) Timudschin, der sich ä Häuptling einiger Tartarenstämme zum Herrn Ostasiens em- porgeschwungen, s 1227. Nach Ueberfluthung Chinas, Chowares- miens, theilweise Indiens, des Chalifats, des vielgetheilten Ruß- lands, Polens, Ungarns erscheinen sie in Schlesien. Herzog Heinrich der Fromme von Niederschlesien fällt gegen sie bei Liegnitz (Wahlstatt); erst nach seinem Tod die Mongolen siegreich, die indeß südwärts abbiegen und in Mähren, Oesterreich, Ungarn und durch die Deutschen in Siebenbürgen ausgerieben und nach Asien zurückgejagt werden. Konrad Iv (1250— 1254). Beginnende Auflösung in Deutschland, nicht unglückliche Kämpfe des Königs in Italien. Sein früher Tod 1254. 1241 mvas, ;

5. Geschichte des Mittelalters - S. 93

1870 - Mainz : Kunze
93 1) Beseitigung des Schisma, indem das Concil all- mählich alle 3 Päbste absetzt, ihre Wiederwahl für unzulässig und jede Neuwahl von der Zustimmung des Cotteils abhängig erklärt. Prozeß gegen den unwürdigen Johann Xxiii; seine Flucht mit Hülfe Friedrichs von Oesterreich, der durch den Bann des Con- cils und die Reichsacht des Königs zum Nachgeben genöthigt wird; Gefangennehmüng und Entsetzung Johanns 1415; freiwilliger und ehrenvoller Rücktritt Gregors, hartnäckige Weigerung Bene- dicts, den man erst 1417 absetzt. Vor der Neuwahl eines all gen: ein en Pabstes verlangte Sigismund, auf die germanischen Nationen (die deutsche und englische) gestützt, die kirchliche Reform. Die romanischen (Italiener, Franzosen, Spanier) begehrten zuerst das neue Kirchenoberhaupt. Sigismund gab nach unter Bedingung, daß der zu wählende Pabst das Concil vor erreichter Reform nicht auflöjen dürfe. Einstimmige Wahl des Cardinals Otto von Colonna als Martin V 1417. Unzulänglichkeit seines Reformationsent- 1417 Wurfes; Separatverträge des Pabstes mit den einzelnen Nationen; sein Abzug von Kostnitz 1418; formelle Auflösung des Concils 1422. Die Reform blieb unerreicht. — 2) Erhebung der Hyh enzollern: Die arg verkommene Mark Brandenburg hatte bereits 1411 König Sigismund dem trefflichen Burggrafen von Nürnberg Fr i e d r i ch Vi v 0n Hohen- zollern als einem „vollmächtigen gemeinen Verweser und obristen Hauptmann" zur Verwaltung (mit Ausnahme der Kur) über- tragen, nicht verpfändet. — Uebertragung auch der Kur- und Erzkämmererwürde auf Friedrich auf dem Kostnitzer Concil 1415. 3) Johann Hus: Böhmen ward besonders stark ergriffen von dem Verlangen nach kirchlichen Reformen. Beispiel und Be- deutung der reformatorisch gesinnten Prager Universität. Einfluß der Wicliffscheu (John Wicliffe 1324—1384) Lehren auf Böhmen und vor allen auf die Prager Universitätslehrer Johann Hus und seinen Freund Hieronymus v0n Prag. Haupt- es ntro Versen Wicliffs: die Stellung des Pabstthums, Fegfeuer, Mönchthum, Ohrenbeichtc, Ablaß, Abendmahlslehre u. s. w. Johann Hus, geb. 1369 zuhusinec, aus niederm Stande, böhmisch-czechischen Stammes, seit 1391 Prediger an der Bethle- hemskapelle, seit 1398 Lehrer an der Hochschule zu Prag, 1402 Rector, Beichtvater der Königin. Anhänger der Wicliffschen Ii

6. Geschichtstabellen - S. 36

1876 - Mainz : Kunze
36 Erweiterung der sächsischen Nordmark zur Mark Brandenburg durch Albrecht. 1147—1149 Zweiter Kreuzzug (Bernhard von Clairvaux Kreuzprediger) unternommen von Ludwig Vii. von Frankreich und Konrad Iii. 1152—1190 Friedrich Barbarossa. 1154—1155 Erste Romfahrt. Opferung Arnolds von Brescia; Kaiserkrönung. 1156 Heinrich dei> Löwe erhält auch Baiern zurück, Heinrich Jasomirgott als Herzog Oesterreich. 1158—1162 Zweiter Römerzug. Papst Alexander Iii. Gegenpäpste. Mailands Uebergabe und Zerstörung. 1163—1168 Dritter und vierter Zug. 1167 Stiftung des lombardischen Städtebundes. Grün- dung Alessandrias. 1174—1177 Fünfter Römerzug. 1176 Des Kaisers Niederlage bei Legnano. 1177 Vertrag mit Alexander Iii. zu Venedig. 1180 Heinrich der Löwe wird geächtet. 1183 Friede zu Kostnitz. 1184 Prachtvoller Reichstag zu Mainz. 1186, Friedlicher sechster Zug des Kaisers nach Italien: Vermählung seines Sohnes Heinrich mit Constantia, der normannischen Erbin von Apulien und Sicilien. 1189—1192 Dritter Kreuzzug. Friedrich I., Philipp Ii. August von Frankreich und Richard Löwenherz, König von England. 1190 Friedrichs Tod im Flusse Seleph. — Vor Ptole- mais Gründung des Ordens der Deutschritter durch Friedrich von Schwaben. .• •( ; ' ■ 1: ' r 1190—1197 Heinrich Vi. Sein Reichserbfolgegesetz. 1192—1193 Bewältigung eines allgemeinen Fürstenaufstandes in Deutschland. 11^5 Tod Heinrichs des Löwen in Braunschweig. 1197—1208 Philipp von. Sehwaben und 1197—1215 Otto Iv., sein Gegenkönig. 1198—1216 Inno centius Iii. der Kirche grösstes Oberhaupt.

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 23

1874 - Mainz : Kunze
— 23 - landes, und mit der Tiesebene. Hier die äußere Linie des großen norddeutschen Schlachtenbezirks: Jena, Anerstädt, Roßbach, Merse- burgs) — Nach N. Uebergang zum Harze und zu dessen die goldene Aue umschließenden freundlichen Vorlanden: das westliche zieht sich von Nordhausen nach Göttingen und Hildesheim mit ausliegenden bewaldeten Höhen, ähnlich denen jenseits der Leine; das östliche, das Mansselder Knpserplateau, wo die Wiege des großen Bergmannssohnes, reicht bis zur Saale und dem Stammlande der Askanier. Dazwischen parallel mit dem Thüringer Walde der Ha^z**), ein langgestrecktes, metall- reiches Massengebirge, dessen kleinerer höherer Theil, nebst dem Brockengebirge Nadelwald (Oberharz), dem Wesergebiete zugehörig, der größere, niedrigere (Unterharz), meist noch Buchenwald, dem Elbgebiete zugehörig. (In jenem die reicheren Erzgänge, kein Getreidebau). Trotz der schroffen Erhebung leicht zugänglich durch tief einschneidende Mündungsthäler. Auf ihm thätiges Leben in den Wäldern ***), den Schachten, den ärmlichen Berg- städten (Klausthal) und an den Flußthälern mit ihren Mühlen, Poch- und Eisenhämmern. Rings um den Fuß niedrigere meist bewaldete Sand- und Kalksteinhöhen (vereinzelt im Tieflande bis gegen den Quellbezirk der Aller f), in deren weiten fruchtbaren Thalmuldeu, den Kornkammern des Harzes, schon seit den Stis- tnngen der Brnnonen rege Entwicklung in Klöstern (z. B. Gan-- *) Trotz der der Lage seines Landes entsprechenden politischen Unselbst- ständigkeit hat der Thüringer manche Eigentümlichkeit bewahrt, z. B. den sangvollen Gebirgsdialekt, den er den südlichen Soi benmarken mittheilte (während in den nördlichen das sächsische Niederdeutsch, das Platt der Tief- ebene sich ausdehnte), die damit zusammenhängende L>ebe zur Musik (Ver- anlassung auch zur Kultur der Singvögel) und die im Vergleich mit den sächsischen Nachbaren größere Lebhaftigkeit. **) Eine Burg aus sächsischer Vorzeit, umschlossen von hohen (Teufels-) Mauern. Vgl. Göthe's Walpurgisnacht und Harzreise im Winter. Noch heute treiben die Nebelriesen um den Blocksberg ihren Spuk. — Die ger- manische Mythologie nnter dem Einfluß der Nebel und des trüben Him- mels ohne plastische Gestaltung. — Die Berge Zufluchtsstätten und Quellen der Sage. — Die dem Treiben der Menschen entrückten lichten Höhen und schaurigen Haine Göttersitze und Opferstätten; das geheimnißvolle Innere der Erde Wohnung der Gnomen. ***) jetzt sehr gelichtet und überall von Straßen durchzogen; anders zur Zeit, als Heinrich Iv. von der Harzburg floh. f) Asse, Elm, Helmstädter Höhen; das dazwischen gelegene reiche Acker- land das Stammland der Billinger und Supplingenburger, deren Erben die Welsen von Este.

8. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 125

1878 - Mainz : Kunze
— 125 — halten. So erlitt er denn an seinem 42. Geburtstag den Tod auf dem Holzstoß (6. Juli 1415); ihm folgte das Jahr darauf im Märtyrertum sein Freund Hieronymus von Prag. Aber aus jenen zwei Scheiterhaufen flammte gegen den wortbrüchigen Siegmund der blutige Hussitenkrieg auf, der vom Tode Wenzels (1419) an Schrecken und Not über das östliche Deutschland und Böhmen verbreitete und erst 1436 durch Dazwischentreten des Basler Concils mit gegenseitigem Nachgeben beendet wurde. Die Verheerungszüge der fanatischen Böhmenführer Ziska und der beiden Prokope hatten zur Genüge die Schwäche des Reiches dargethan, dessen Kraft immer mehr vom Haupt in die Glieder übergieng. Auf dem Constanzer Concil übertrug der Kaiser 1415 die Mark Brandenburg an Friedrich Vi., den Burggrafen von Nürnberg, der dieselbe bereits vier Jahre seit Jobsts von Mähren Tode als Verweser verwaltet hatte. Die feierliche Belehnung fand 1417 statt, in Anbetracht der mannichfachen Dienste, welche der Burggraf dem Kaiser erwiesen und der vielen Opfer, die er zum Besten des armen ausgesogenen Landes gebracht. Für den Fall aber daß Wenzel die Mark wieder mit Böhmen vereinigen wollte, wurde bestimmt, daß Friedrich eine Entschädigung von 400 000 Goldgulden erhielte. Nach Wenzels Tode erst war also Brandenburg und die damit verbundene Kurwürde fester Besitz des Hohenzollern, der mit dem Schwerte und der faulen Grethe sich die Anerkennung des widerspenstigen Adels hatte erkämpfen müssen. Weil er im Kampfe mit den Hussiten unglücklich gewesen war, auf dem Basler Concil zur Nachgiebigkeit gerathen hatte und auch sonst des Kaisers Pläne öfters kreuzte, so erkaltete die Freundschaft beider immer mehr. Siegmund starb 1437. Wenn ihm auch eine gewisse Ritterlichkeit nicht abzusprechen und er in dieser Hinsicht seinem Urgroßvater Heinrich Vii. und seinem Großvater Johann von Böhmen an die Seite zu stellen ist, so muß doch seine Treulosigkeit, sein Leichtsinn, sein unstetes Wesen und vor allem seine Lust am Familienhader beklagt werden. Er hinterließ nnr eine Tochter Elisabeth, die dem ihr vermählten Habsburger Albrecht die große lützelburgische Hausmacht zubrachte, (Böhmen mit Schlesien und Mähren, Ungarn mit seinen Nebenländern, — während Brandenburg an die Hohenzollern, das Stammland Lützelburg an Burgund gekommen waren.) Derselbe

9. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 157

1878 - Mainz : Kunze
— 157 — sondern erhob sich vielmehr bald Holland gegenüber zum Range der ersten Seemacht der Welt, den es mehr oder weniger ehrenvoll bis anf diesen Tag behauptet hat. § 35. Brandenburg bis 1640. Nach dem dreißigjährigen Krieg galten die deutschen Kaiser nur noch etwas als Beherrscher der österreichischen Erblande und als Verwandte der spanischen Habsburger, deren Stern indes auch stark im Verbleichen war. Dagegen erhoben sich allmählich einige der durch den westfälischen Frieden souverän gewordenen Glieder des Reichs zu einer Achtung gebietenden Stellung. Im Süden spielte das katholische Baiern eine bedeutende Rolle, mißbrauchte aber später seine Macht zu egoistischen Zwecken, zu deren Erreichung es nicht verschmähte mit Frankreich zu liebäugeln und selbst zeitweilig in reichsgefährliche Verbindung zu treten. In der Mitte war Kursach sen der natürliche Hort des Protestantismus gewesen; als aber am Ende des Jahrhunderts dynastische Interessen, nämlich die Aussicht auf den Thron Polens, den Uebertritt seiner Regentenfamilie zum Katholicismus bewirkten, verlor es die Führerschaft und damit den größten Theil seines Einflusses. Derselbe gieng auf Brandenburg über, welches durch das Verdienst seiner Fürsten seit 1648 innerlich und äußerlich so erstarkte, daß der Schwerpunkt der deutschen Geschichte bald nicht mehr an den Ufern der Donau sondern in den von der Natur vernachlässigten Marken zu suchen ist. Der Zusammenhang erfordert bis zur Erwerbung des Landes durch die Hohen-zollern zurückzugreifen und kurz die Namen der Regenten und die wichtigsten Ereignisse nachzuholen. 1. Ueber Kurfürst Friedrich I. (1415—1440) ist oben § 19 das Nötige mitgetheilt. 2. Friedrich Ii. (1440—1470) löste die dem deutschen Orden verpfändete Neumark rechts von der Oder wieder ein, brach den Trotz der märkischen Srädte besonders Berlin-Cöllns, begann dort als Zwingburg ein Schloß anzulegen, verharrte im übrigen in strenger Reichstreue zu einer Zeit, wo es leicht gewesen wäre mit Hilfe des Böhmenkönigs und der Polen sich souverän zu machen. 3. Albrecht (1470—1486), sein Bruder, welcher, ehe er in Brandenburg zur Regierung kam, die fränkischen Besitzungen seines

10. Europa - S. 125

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
C. Westeuropa. Ii. Großbritannien. 125 Dabei wandern jährlich c. lk Mill. Menschen aus, die nur z. Th. durch Einwanderung ersetzt werden. Am stärksten die Auswanderung aus Irland, das sich in bedrückter Lage befindet. Dort hat die Bevölkerung seit 40 Jahren um fast 3 Mill. abgenommen. Der Abstammung nach die Mehrzahl Engländer, allmählich durch Vermischung von Kelten, Romanen, Angelsachsen, Dänen und Normannen entstanden. Reine Kelten jetzt kaum 3 Mill. stark: Kymren in Wales (= Welschland, da die Kelten durch die einwandernden Sachsen als Wilsche d. h. Fremde bezeichnet wurden), Gaelen oder Ersen in Hochschottland und Irland '). Auch sonst das keltische Blut im gebirgigen Westen Englands stark vertreten. Ihrer gesammten Bildung nach sind die Engländer Germanen, doch dem praktischen Leben energischer zugewandt als andere Germanen. Sie sind meist groß und schlank (die Landleute aber großenteils untersetzt gebaut wie die Niedersachsen); die meisten kräftig in Folge der derben Kost und starker Bewegung^). Sie besitzen meist klaren und richtigen Verstand, scharfe Beobachtungsgabe^), und weiches Gemüth, das sich iu der Liebe zur Natur und zum Landleben, der edlen Gestaltung des Familienlebens, der religiösen Gesinnung, die freilich oft nur auf Aeußeres gerichtet ist, vor Allem in sprudelndem Humor*) zu erkennen gibt; besonders achtnngswerth ihr C h a r a k t e r entwickelt: sie sind w i l l e il s st a r k, halten zäh an Errungenem fest und bewahren daher auch geschichtlich Ge- wordenes, Sitten und Einrichtungen, selbst in den Formen, treuer als andere Völker'); sie verbinden Freiheits- und Unabhängigkeitssinn mit strengstem Rechtssinn und Gehorsam gegen die Gesetze und achten daher oft auch die Rechte andrer Völker in hohem Grades; meist sind sie ernst und Zu § 241. i) Sie zerfallen nach diesen Ländern wieder in zwei Hauptzweige. 2) Lieblingsspeisen und -getränke: Beefsteak, Roastbeef, Hammelrippen, Plumpudding, Porter und Ale; im Seeleben spielt der Grog, bei Kelten und Iren der Whiskey (Brannt- wein) eine große Rolle. Wie diekost stehn auch die nationalen Spiele die mit viel Bewegung verbunden sind, in Zusammenhang mit dem Klima, so das Boxen, dem alten griechischen Faustkampf ähnlich — Boxer und Faustkämpfer ähnlich diätetisch vor- gebildet — neuerdings in Folge der Maßnahmen der Regierung mehr und mehr ver- schwindend, Rudern, namentlich Wettrudern, Wettrennen, Fuchsjagden und das anstrengende Crick et spiel. Merkwürdig die Lust am Wetten bei allen Kampfspielen (Hahnenkämpfe!». 3) Ihre Phantasie nur auf einzelnen Gebieten bedeutend. In den bildenden Künsten und der Musik zeigen sie wenig schöpferisches Genie, während sie dieselben doch sehr lieben. Ausgezeichnetes haben sie dagegen in der Architektur und fast allen Zweigen der Poesie geleistet. Mangel an Erfindungsgabe zeigt sich bei ihnen wie bei andern nordischen Völkern auch darin, daß so oft dieselben Namen wiederkehren. Aber die Schiffe, der Gegenstand lebhafter Sorge, erhalten oft recht schöne Namen. *) Dieser Humor, iu einer reichen Litteratur niedergelegt, wird durch die unfrei- willige Komik der vielen englischen Sonderlinge begünstigt. 5) Es haben sich daher hier manche mittelalterliche und überhaupt geschichtlich entstandene Formen erhalten, die sich oft in merkwürdiger Weise mit dem kräftigsten Freiheitsgefühl vertragen und erst in neuester Zeit mehr verschwinden. Hier daher einst in Walter T>cott ein Erzähler aufgetreten, der wie kaum ein anderer das Mittelalter mit romantischem Schimmer umhüllt hat. °) Die Engländer die ersten Colonisatoreu aller Zeiten, griechische Welt- Wanderlust mit römischer Staatskunst verbindend, in kluger Weise meist die Eigen- thümlichkeiten anderer Völker schonend, Freiheit und Selbständigkeit, ja fast überall
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