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1. Die Weltgeschichte - S. 115

1835 - Mainz : Kupferberg
/ Sa lische oder Fränkische Kaiser. 113 gegen Griechen und Sarazenen, wird geschlagen bei Basan-n.s.v. tello 982, und stirbt zu Rom. 4) Otto Iii. unter Vormundschaft seiner Mutter durch 982. Gerbert, Meinwerk und Bernward gebildet (Mirabilia mundi), schlagt Lothar zurück, bekriegt Wenden, züchtigt den despo- tischen Crescentius in Rom, — Kaiser (Gerbert — Pabstlooo. Sylvester Ii.); will nach seiner Wallfahrt nach Gnesen Rom zu seinem Sitze machen (Empörung der Römer), stirbt zu Paterno 22 Jahre alt. 5) Heinrich Ii. der Heilige von Baiern, zieht dreimall002. in das unruhvolle Italien (seine Gefahr in Pavia ), — Kaiser; schenkt den Normänncrn Wohnsitze daselbst; kämpft gegen Polen; verschönert die Kirchen (Bamberg), stirbt 1024. Insignien des gekrönten Königs; Reichserzämter: Kämmerer, Truchseß, Mundschenk, Marschall. Pfalzgrafen — königliche Stellver- treter; Burggrafen. Ordalien. Bisthümer für die Slaven zu Bran- denburg, Havelberg re., für die meißnischen Wenden zu Meissen, Merse- burg, Zeiz; Erzbisthum zu Magdeburg 968. — Bearbeitung der Metalle allgemeiner seit der Entdeckung der unter Otto I. entdeckten Harzberg- werke. Gothische Bauart, — Münster zu Strasburg begonnen 1015. Die Sitten der Nation noch sehr roh, — Straßenraub rc. 3. Salische oder fränkische Kaiser, von 1024— 1125. * Konrad und Heinrich Iii. besaßen noch Kraft genüge u m mit Herrscher-Gewalt das U e b e r g e w i ch t der Herzoge nieder zu beugen; aber der unglückliche Heinrich Iv. muß seine Versuche schwer büßen; große Verwirrung erzeugt er im Reiche, und durch seine Charakterschwäche den Für- sten verhaßt, muß er sich demüthigen vor dem unbeugsamen Pabste, der unaufhaltsam seinen Plan, die weltliche Macht der geistlichen nnterzuordnen, weiter verfolgt; und wenn auch Heinrich V. den Päbstem zu trotzen verstand, so vermochte er doch den Herzogen die schon eingeführte Erblichkeitihrerwürdennichtzuentreißen. 1) K o n r a d Ii. der ältere, von den versammelten 1024. Nationen am Rheine gewählt, erweitert in Italien als Kaffer die Normännischen Besitznngen, dämpft die Empörung seines Stiefsohnes, Herzogs Ernst von Schwaben mit Welf und 8 *

2. Neuere Geschichte - S. 12

1869 - Mainz : Kunze
12 —16 wegen dessen Anklage gegen den Talmud, sodann mit den Theologen (Dominikanern) in Köln. Sein „Augenspiegel" 1511; ein Jnqnisitionsgerecht zu Mainz 1513 unter Jakob Hogstratens Vorsitz kommt nicht zum Spruch, ein anderes zu Speier für Neuchlin: zuletzt Niederschlagung des Handels. Allgemeine Bewegung durch diesen Kampf; Renchlinisten. Die Stichwörter Poeten und Sophisten. Die existoluö ob8euroruin virorum 1515— 1517, deren mora- lischer Urheber vermuthlich Mutianus Rufus (Konrad Muth in Gotha), Haupt- verfasser Crotus Rubianus, Huttens Jugendfreund, Hutten selbst, Eobanus Hcssus, der erste lateinische Dichter der Zeit n. a. Ulrich von Hutten (1488 — 1523), der humanistische Ritter und revo- lutionäre Geist, auö fränkischem Rittergeschlccht von Burg Steckelbcrg bei Fulda, zum geistlichen Stand bestimmt, in der Bcnediktinerabtei Fulda erzogen, entflieht, auf den Universitäten Erfurt, Köln und Frankfurt a- d. Oder (1506 eröffnet): von 1509 — 1511 sein unstetes, oft bettelarmes Wanderleben in den deutschen Ostseeländern, in Böhmen, Mähren, Wien. Zweimaliger Aufenthalt in Italien zu humanistischen und juristischen Studien (Bologna), auch in Rom; dann, seit 1517, in den Diensten Albrechts von Brandenburg, der seit 1514 Erzbischof von Mainz, zuvor schon Erzbischof von Magdeburg und Administrator von Halbcrstadt war. Zwist der Familie Hutten mit Herzog Ulrich von Würtem- berg wegen des ermordeten Hans Hutten 1515 — 1517, Huttens vier Reden wider den Mörder. Seine Dichterkrönung durch Kaiser Maximilian zu Augs- burg 1517; dann in die kirchliche und politische Bewegung der Reformation verflochten. Seine maßlos heftigen Streitschriften anfangs lateinisch, seit 1520 deutsch. 2. Die der Reformation vorausgehenden und bereits das ganze 15. Jahrhundert erfüllenden Bewegungen auf geistlich-kirch- lichem Gebiet sind theils theoretisch-dogmatischer theils praktisch- rechtlicher Art. Die großen Concilien zu Pisa, Kostnitz, Basel, —- der Ruf nach Kirchenreform an Haupt und Gliedern; Wicliffe, Hus, (s. Ist 93) Savonarola (p 1498); die Niederdeutschen Johann von Goch, Johann Wessel (s. oben S. 11), Johann (Ruchrath) von Wesel die s. g. Reformatoren vor der Reformation. — Geldabgaben nach Rom, Annaten. Die Ablaßfrage bringt die Bewegung zum Ausbruch. Die Reformation. 1. Luthers Leben und die Anfänge der Reformation. Martin Luther aus einer Thüringischen Bauernfamilie in Möhra, dann in Eisleben in der Grafschaft Mansfeld. Dort geb. 10. Nov. 1483. Strenge Zucht, auf der Schule in Magdeburg und Eisenach, Eurrentschüler; 1501 auf

3. Geschichte des Mittelalters - S. 52

1870 - Mainz : Kunze
52 von dem Bischof Heinrich von Augsburg geleitet. Uebermuth der Großen; Belehnung des Grafen Rudolf von Rheinfelden mit Schwaben (zugleich Schwiegersohn der Kaiserin), Bertholds von Zähringen mit Kärnthen, Ottos von Nordheim mit Bayern. ^20 Raub des jungen Königs bei Kaiserswerth 1002 durch den strengen Erzbischof Anno von Köln (1056—75), das Haupt eirne Fürstenverschwörung, der nun des Königs Erziehung und das Reichs-Regiment in die Hand nahm, es dann aber mit dem glän- zenden und hochstrebeudeu Erzbischof Adalbert von Bremen theilte. Gefährlicher Einfluß des letzteren auf den unbefestigten Charakter des königlichen Knaben. Adalberts Project eines nor- dischen Patriarchats, seine Feindschaft mit den Sächsischen Fürsten. ■— Mündigkeitserklärung Heinrichs 1065. — b. Kampf m it den Sachsen: Fürstenverschwörung gegen 1066 Adalbert; sein Sturz auf freut Reichstag zu Tribur 1066 und kurze Entfernung vom Hofe. Heinrichs Groll eutiabet sich gegen die Sachsen, die ihrerseits durch den fortgesetzten Aufenthalt des Königs in ihrem Lande und seine Burgbauten (die Harzburg bei Goslar) erbittert waren. Zerwürfnisse mit dem thatkräftigen Otto von Nordheim, welchem Mordpläne gegen den König zur Last gelegt wurden. Achtserklärung gegen ihn, Einziehung seiner Lehen; Bayern an Welf, den Sohn des Markgrafen Azzo von Este. Heinrichs Plan, das Herzogthum Sachsen mit dänischer Hülfe einzuziehen, die Gefangenhaltung des Herzogs Magnus, fachten 1073 den Bürgerkrieg 1073. Bedrohung der Harzburg, Heinrichs Flucht, Zerstörung der königlichen Burgen. Allgemeine Fürsten- verschwörung gegen den König zum Zweck seiner Absetzung; an der Spitze Rudolf non Schwaben, sein Schwager. Aufnahme des flüchtigen in Worms. Frieden mit den Sachsen zu Gerstungen. Umschwung zu Heinrichs Gunsten in Folge der blinden Zer- störungswuth der Sachsen und ihrer Kirchenschändung auf der Harzburg. — Niederlage der Sachsen bei Hohenburg a. d. Unstrut u)75 1075; furchtbare Rache an Lattd und Volk. e. Gregor Vii: Hildebrattd, eines Handwerkers Sohn aus Saona in Tuscien, Mönch, in Clugny gebildet, der Leiter von fünf Päbsten (von 1049—1073), tritt nun, 1073 zum Pabst ge- wählt, an die Spitze der Kirchenreform, faßt den Gedanken zuerst der Unabhängigkeit der Kirche, dann einer Universal-Theokratie nud geräth sofort, vor keinem Hinderniß zurückschreckend, in Kampf

4. Geschichte des Mittelalters - S. 50

1870 - Mainz : Kunze
f Iii. Das deutsche Reich unter den Fränkischen Köniqen. 1024—1125. 1. Konrad Ii (1024—1039), in der Rheinebene zwischen Mainz und Worms gegen seinen Mitbewerber und Vetter Konrad von Kärnthen (beide Urenkel Konrads des Rothen von Loth- ringen, s. S. 46) gewählt,- vermählt mit Gisela, der Wittwe des älteren Herzogs Ernst von Schwaben, der Mutter des jüngeren; ■— ein fester, klarer, männlicher Fürst. a. Fehden im Innern und mit Polen: Dreinmlige Empörung Ernsts von Schwaben 1025, 1027 (seine Haft ieso in Gibichenstein bei Halle), 1030, mit seinem Tode endigend. — io82 Zertrümmerung der Macht Polens unter Mieczislaw 1032. b. Seine Romfahrten: Auf dem ersten glücklichen Zuge 1026—1027 Königs- und Kaiserkrönung; Zusammenkunft mit dem mächtigen Dänenkönig Knud (zugleich Englands König) zu Rom, dem er vorher schon die Mark Schleswig abgetreten. Aist dem zweiten minder glücklichen Römerzug 1037 Festsetzung der zmers^^^^ - unter Heinrich Ii 1016 in Süditalien als pilgernde Söldner er schienenen Normannen aus der Normandie; Belehnung Rainulss^^'-- ?* io38 mit der Grafschaft Aversa 1038. — e. Einverleibung Burgunds nach dem Tode König io32 Rudolfs des Trägen 1032 und nach einem Feldzug gegen seinen Mitbewerber, den Grafen Otto von Champagne. d. Innere Politik Konrads: Sein Streben, ein erb- liches Königthum zu gründen auf Grund der Erblichkeit der Lehen, die er ordnete. Dagegen strebt er die großen Lehen, die Herzogthümer, durch Uebertragung auf seinen Sohn Heinrich zu beseitigen; so Bayern und Schwaben. Kärnthen bleibt unbesetzt. — 2. Heinrich Iii (1069—1056), ein edler, aber auch stolzer, oft rücksichtslos durchgreifender Fürst; — in Reich und Kirche mächtiger als einer seiner Vorgänger, doch gegen sein Lebensende

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 23

1874 - Mainz : Kunze
— 23 - landes, und mit der Tiesebene. Hier die äußere Linie des großen norddeutschen Schlachtenbezirks: Jena, Anerstädt, Roßbach, Merse- burgs) — Nach N. Uebergang zum Harze und zu dessen die goldene Aue umschließenden freundlichen Vorlanden: das westliche zieht sich von Nordhausen nach Göttingen und Hildesheim mit ausliegenden bewaldeten Höhen, ähnlich denen jenseits der Leine; das östliche, das Mansselder Knpserplateau, wo die Wiege des großen Bergmannssohnes, reicht bis zur Saale und dem Stammlande der Askanier. Dazwischen parallel mit dem Thüringer Walde der Ha^z**), ein langgestrecktes, metall- reiches Massengebirge, dessen kleinerer höherer Theil, nebst dem Brockengebirge Nadelwald (Oberharz), dem Wesergebiete zugehörig, der größere, niedrigere (Unterharz), meist noch Buchenwald, dem Elbgebiete zugehörig. (In jenem die reicheren Erzgänge, kein Getreidebau). Trotz der schroffen Erhebung leicht zugänglich durch tief einschneidende Mündungsthäler. Auf ihm thätiges Leben in den Wäldern ***), den Schachten, den ärmlichen Berg- städten (Klausthal) und an den Flußthälern mit ihren Mühlen, Poch- und Eisenhämmern. Rings um den Fuß niedrigere meist bewaldete Sand- und Kalksteinhöhen (vereinzelt im Tieflande bis gegen den Quellbezirk der Aller f), in deren weiten fruchtbaren Thalmuldeu, den Kornkammern des Harzes, schon seit den Stis- tnngen der Brnnonen rege Entwicklung in Klöstern (z. B. Gan-- *) Trotz der der Lage seines Landes entsprechenden politischen Unselbst- ständigkeit hat der Thüringer manche Eigentümlichkeit bewahrt, z. B. den sangvollen Gebirgsdialekt, den er den südlichen Soi benmarken mittheilte (während in den nördlichen das sächsische Niederdeutsch, das Platt der Tief- ebene sich ausdehnte), die damit zusammenhängende L>ebe zur Musik (Ver- anlassung auch zur Kultur der Singvögel) und die im Vergleich mit den sächsischen Nachbaren größere Lebhaftigkeit. **) Eine Burg aus sächsischer Vorzeit, umschlossen von hohen (Teufels-) Mauern. Vgl. Göthe's Walpurgisnacht und Harzreise im Winter. Noch heute treiben die Nebelriesen um den Blocksberg ihren Spuk. — Die ger- manische Mythologie nnter dem Einfluß der Nebel und des trüben Him- mels ohne plastische Gestaltung. — Die Berge Zufluchtsstätten und Quellen der Sage. — Die dem Treiben der Menschen entrückten lichten Höhen und schaurigen Haine Göttersitze und Opferstätten; das geheimnißvolle Innere der Erde Wohnung der Gnomen. ***) jetzt sehr gelichtet und überall von Straßen durchzogen; anders zur Zeit, als Heinrich Iv. von der Harzburg floh. f) Asse, Elm, Helmstädter Höhen; das dazwischen gelegene reiche Acker- land das Stammland der Billinger und Supplingenburger, deren Erben die Welsen von Este.

6. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 105

1878 - Mainz : Kunze
— 105 — Kaisers, der vergebens durch einen Sprung in den Rhein sich dem Entführer zu entziehen suchte. Hannos Erziehung entbehrte der Liebe, seine selbstsüchtige Reichsverweserschaft brachte auch keine Abhülse der traurigen Lage. Bei einer Reise, die er nach Rom machte, kam Heinrich unter die Aufsicht Ab albert 3 von Bremen, der selbst ein Feind der Sachsen sein Mündel gegen diese erbitterte. Des Kaisers Druck lag schwer auf dem sächsischen Lanbe; besonbers beschwerte man sich über die kostspielige Hofhaltung, die Anlegung von Zwingburgen, 'die Absetzung des eines Mordversuchs angeklagten Otto von Nordheim und die Gefangenschaft des sächsischen Herzogs Magnus. Im Jahre 1073 wurde Heinrich daher in seiner Harzburg bei Goslar belagert und entkam nur durch die Flucht. Weil aber die Aufrührer bei der Zerstörung der Burg nicht einmal die Kirche und die Gräber geschont hatten, gelang es ihm mit Hilfe der Städte und der treu gebliebenen Fürsten nach dem Siege bei Hohenburg (1075) grausame Rache zu nehmen. Bald darauf gerieth er in Streit mit dem Papste Gregor Vii., der ihn bannte und zum Büßgang nach Canofsa (1077) veranlaßte. Trotz seiner Demütigung wählte man in Deutschland einen Gegenkönig, seinen Schwager Rudolf von Schwaben, welcher indes schon 1030 in der Schlacht bei Merseburg fiel. Sein Herzogtum erhielt der gut kaiserliche Friedrich von Hohenstaufen als Belohnung seiner treuen Dienste. Auch in Italien schien Heinrich das Glück zu lächeln, denn Gregor mußte Rom verlassen und ist bei den Normannen gestorben. Und doch wurde er seines Lebens nicht froh. Die Sünden seiner Jugend, von seinen Gegnern arg übertrieben, besonders die harte Behandlung seiner edeln Gemahlin Bertha scheinen in seinen Söhnen ihre Rächer gefunden zu haben. Zumal der zweite, Heinrich, vergaß die Kindespflicht so sehr, daß er den Vater gefangen nahm und sich gestützt auf die päpstlich ‘Gesinnten und Fürsten auf den Thron schwang. Dem wollten die reichstreuen Städte wehren, aber bcm brohenben Krieg machte der Tod des gebannten und gebeugten alten Kaisers ein Ende. Heinrich V. (1106—1125) regierte nicht ohne Kraft, bemächtigte sich des Papstes Paschalis in seiner Peterskirche, kämpfte mit abwechselndem

7. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 157

1878 - Mainz : Kunze
— 157 — sondern erhob sich vielmehr bald Holland gegenüber zum Range der ersten Seemacht der Welt, den es mehr oder weniger ehrenvoll bis anf diesen Tag behauptet hat. § 35. Brandenburg bis 1640. Nach dem dreißigjährigen Krieg galten die deutschen Kaiser nur noch etwas als Beherrscher der österreichischen Erblande und als Verwandte der spanischen Habsburger, deren Stern indes auch stark im Verbleichen war. Dagegen erhoben sich allmählich einige der durch den westfälischen Frieden souverän gewordenen Glieder des Reichs zu einer Achtung gebietenden Stellung. Im Süden spielte das katholische Baiern eine bedeutende Rolle, mißbrauchte aber später seine Macht zu egoistischen Zwecken, zu deren Erreichung es nicht verschmähte mit Frankreich zu liebäugeln und selbst zeitweilig in reichsgefährliche Verbindung zu treten. In der Mitte war Kursach sen der natürliche Hort des Protestantismus gewesen; als aber am Ende des Jahrhunderts dynastische Interessen, nämlich die Aussicht auf den Thron Polens, den Uebertritt seiner Regentenfamilie zum Katholicismus bewirkten, verlor es die Führerschaft und damit den größten Theil seines Einflusses. Derselbe gieng auf Brandenburg über, welches durch das Verdienst seiner Fürsten seit 1648 innerlich und äußerlich so erstarkte, daß der Schwerpunkt der deutschen Geschichte bald nicht mehr an den Ufern der Donau sondern in den von der Natur vernachlässigten Marken zu suchen ist. Der Zusammenhang erfordert bis zur Erwerbung des Landes durch die Hohen-zollern zurückzugreifen und kurz die Namen der Regenten und die wichtigsten Ereignisse nachzuholen. 1. Ueber Kurfürst Friedrich I. (1415—1440) ist oben § 19 das Nötige mitgetheilt. 2. Friedrich Ii. (1440—1470) löste die dem deutschen Orden verpfändete Neumark rechts von der Oder wieder ein, brach den Trotz der märkischen Srädte besonders Berlin-Cöllns, begann dort als Zwingburg ein Schloß anzulegen, verharrte im übrigen in strenger Reichstreue zu einer Zeit, wo es leicht gewesen wäre mit Hilfe des Böhmenkönigs und der Polen sich souverän zu machen. 3. Albrecht (1470—1486), sein Bruder, welcher, ehe er in Brandenburg zur Regierung kam, die fränkischen Besitzungen seines

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 497

1855 - Mainz : Kirchheim
Anhang. Gcschichte und Gcogrnphic des Grosthnzomums Hesstn. 1. Das Gebiet des Großherzogthums Hessen wurde in uralter Zeit von verschiedenen deutschen Volksstämmen bewohnt. In Rhein- hessen wohnten Gallier und Vangionen, in Starkenburg Aleman- nen, in Oberhessen Chatten. Kurz vor Christi Geburt lernten die Römer, im Kampfe mit den Galliern begriffen, die Chatten oder Hessen kennen und schilderten sie als einen mächtigen, tapferen Volksstamm. Zweihundert Jahre nach Christi Geburt schloffen sich die Chatten dem mächtigen Frankenbund an, und ihr Land bildete lange Zeit einen Theil des Frankenreichs. Im achten Jahrhundert wur- den sie durch den heil. Bonifacius, den Apostel der Deutschen, zum Christenthum bekehrt. Bis in's zwölfte Jahrhundert gehorchten sie vielen Grafen und Rittern. 2. Vom Jahre 1130—1247 stand der größte Theil von Hessen unter der Botmäßigkeit der Landgrafen von Thüringen. In diese Zeit fällt das Leben der heil. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen und Hessen. Rach dem Tode ihres Gemahls entsagte sie der Welt und brachte ihr Leben in Gebet, Bußübungen und in Werken der Barmherzigkeit zu. Sie starb zu Marburg, 1231. 3. Als 1247 der Mannsstamm der Thüringischen Landgrafen ausgestorben war, kam Hessen an Heinrich 1. von Brabant, genannt das Kind. Er war der Sohn eines Herzogs von Brabant und Sophiens, einer Tochter der heil. Elisabeth. Heinrich ist der erste Landgraf von Hessen und der Stammvater der hessischen Für- sten. — Der Landgraf Heinrich Iii. heirathete die Erbgräfin Anna von Katzenellenbogen und vermehrte durch die Erwerbung dieser mächtigen Grafschaft, wozu auch Darmstadt gehörre, die Macht der hessischen Landgrafen. 4. Philipp der Großmüthige, welcher 1567 starb, theilte die Landgrafschaft unter seine vier Söhne, von denen Wilhelm Iv. der Stifter von Hessen-Kassel, Georg !. aber Stammherr der Heffen-Darmstädtischen Landgrafen ist. Die beiden andern Brüder starben ohne Nachkommen und ihre Besitzungen kamen an Hessen- Kassel und Hessen-Darmstadt. 5. Die Landgrafen von Hessen-Darmstadt zeichneten sich durch Sparsamkeit im Staatshaushalt, durch Aufführung nützlicher Bau- ten , durch Gelehrsamkeit und Treue gegen das kaiserliche Haus Oesterreich aus. Georg I. verwandelte eine große Strecke öden Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. 32

9. Europa - S. 359

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
F. Mitteleuropa. Königreich Sachsen. 359 zugleich Thüringen besaßen^). 1485 theilten sich die ältere ernestinische und die jüngere albertinische Linie. Jener gehörte Friedrich der Weise an, der bedeutendste deutsche Fürst seiner Zeit. Aber 1547 kam nach dem Schmalkaldischen Kriege die Kurwürde und das Land des Ernestiners Johann Friedrichs des Großmüthigen bis auf einige Thüringische Gebiete, die unter seinen Nachkommen zersplitterten, an den Albertiner Moritz von Sachsen. Kursachsen war uuu Führer der Evangelischen. 1635 wnrde die Lausitz hinzuerworben. Aber 1697 trat August der Starke, da er zum König von Polen gewählt war, zum Katholicismus über; dadurch gieng Sachsens Einfluß auf die Evangelischen verloren. 1815 kam ein großer Th e il Sach- sens, das mit Napoleon verbündet gewesen war, an Preußen; es blieb ihm im Ganzen das alte albertinische Land. a. 1. Kreisdirection Dresden. Hauptstadt Dresden (180 000 E.) aus beiden Seiten der Elbe, die r. von anmuthigen Hügeln be- gleitet wird. Auf dem rechten Ufer die Neustadt und Antonstadt (im N.), auf dem linken die Alt- sta dt und Friedrichstadt (im W.). Ueber dem Strom 2 Brücken, die westliche für die Eisenbahn bestimmt. Wandert man von der Neustadt, in der das Japanesische Palais liegt, über die ältere östlichere, so ge- langt man in den bedeutsamsten Theil Dresdens; dort steht zunächst auf dem Schloßplatz die katholische Ä«Ö Hoskirch.'), dahinter das Schloß-); Terrasse. 8. Der große Garten. im W. der Kirche das Theater^), dahinter der Zwinger, ursprünglich zum Vorhof eines zu erbauenden Schlos- ses bestimmt. Die Nordseite desselben von einem Museum eingenommen, in dem sich unter andern Sammlungen eine Gemäldesammlnng befindet, die kaum ihres Gleichen hat^). Im O. des Schloßplatzes die Brühlsche Terrasse mit herrlicher Aussicht auf das User gegenüber.. Im O. der Altstadt der Große Garten, ein schöner Park mit gutem zoologischem Garten. 4) Konrad der Große, Graf von Wettin 1127 durch Kaiser Lothar mit der Mark Meißen belehnt; 1227 erhielten die Wettiner Markgrafen Thüringen nach dem Aus- sterben der alten Landgrafen von Thüringen, 1423 erlangte Friedrich der Streit- bare das Herzogthum Sachsen. b) Berühmt durch die schöne dort ertönende Kirchenmusik. 6) In ihm eine der kostbarsten Sammlungen von Schmuck- und Kunstsachen im Grünen Gewölbe. 7) 1869 abgebrannt und wieder vom alten Baumeister, Semper, nach neuem Plan zu einem der schönsten Gebäude seiner Art aufgerichtet. 8) 3n ihr Gemälde allerersten Ranges, die Sixtinische Madonna von Ra- fael, die Madonna von Holbein (wahrscheinlich eine ausgezeichnete Copie), viele Bilder Correggios* (z. B. die heilige Nacht) n. a. Fig. 96.

10. Europa - S. 125

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
C. Westeuropa. Ii. Großbritannien. 125 Dabei wandern jährlich c. lk Mill. Menschen aus, die nur z. Th. durch Einwanderung ersetzt werden. Am stärksten die Auswanderung aus Irland, das sich in bedrückter Lage befindet. Dort hat die Bevölkerung seit 40 Jahren um fast 3 Mill. abgenommen. Der Abstammung nach die Mehrzahl Engländer, allmählich durch Vermischung von Kelten, Romanen, Angelsachsen, Dänen und Normannen entstanden. Reine Kelten jetzt kaum 3 Mill. stark: Kymren in Wales (= Welschland, da die Kelten durch die einwandernden Sachsen als Wilsche d. h. Fremde bezeichnet wurden), Gaelen oder Ersen in Hochschottland und Irland '). Auch sonst das keltische Blut im gebirgigen Westen Englands stark vertreten. Ihrer gesammten Bildung nach sind die Engländer Germanen, doch dem praktischen Leben energischer zugewandt als andere Germanen. Sie sind meist groß und schlank (die Landleute aber großenteils untersetzt gebaut wie die Niedersachsen); die meisten kräftig in Folge der derben Kost und starker Bewegung^). Sie besitzen meist klaren und richtigen Verstand, scharfe Beobachtungsgabe^), und weiches Gemüth, das sich iu der Liebe zur Natur und zum Landleben, der edlen Gestaltung des Familienlebens, der religiösen Gesinnung, die freilich oft nur auf Aeußeres gerichtet ist, vor Allem in sprudelndem Humor*) zu erkennen gibt; besonders achtnngswerth ihr C h a r a k t e r entwickelt: sie sind w i l l e il s st a r k, halten zäh an Errungenem fest und bewahren daher auch geschichtlich Ge- wordenes, Sitten und Einrichtungen, selbst in den Formen, treuer als andere Völker'); sie verbinden Freiheits- und Unabhängigkeitssinn mit strengstem Rechtssinn und Gehorsam gegen die Gesetze und achten daher oft auch die Rechte andrer Völker in hohem Grades; meist sind sie ernst und Zu § 241. i) Sie zerfallen nach diesen Ländern wieder in zwei Hauptzweige. 2) Lieblingsspeisen und -getränke: Beefsteak, Roastbeef, Hammelrippen, Plumpudding, Porter und Ale; im Seeleben spielt der Grog, bei Kelten und Iren der Whiskey (Brannt- wein) eine große Rolle. Wie diekost stehn auch die nationalen Spiele die mit viel Bewegung verbunden sind, in Zusammenhang mit dem Klima, so das Boxen, dem alten griechischen Faustkampf ähnlich — Boxer und Faustkämpfer ähnlich diätetisch vor- gebildet — neuerdings in Folge der Maßnahmen der Regierung mehr und mehr ver- schwindend, Rudern, namentlich Wettrudern, Wettrennen, Fuchsjagden und das anstrengende Crick et spiel. Merkwürdig die Lust am Wetten bei allen Kampfspielen (Hahnenkämpfe!». 3) Ihre Phantasie nur auf einzelnen Gebieten bedeutend. In den bildenden Künsten und der Musik zeigen sie wenig schöpferisches Genie, während sie dieselben doch sehr lieben. Ausgezeichnetes haben sie dagegen in der Architektur und fast allen Zweigen der Poesie geleistet. Mangel an Erfindungsgabe zeigt sich bei ihnen wie bei andern nordischen Völkern auch darin, daß so oft dieselben Namen wiederkehren. Aber die Schiffe, der Gegenstand lebhafter Sorge, erhalten oft recht schöne Namen. *) Dieser Humor, iu einer reichen Litteratur niedergelegt, wird durch die unfrei- willige Komik der vielen englischen Sonderlinge begünstigt. 5) Es haben sich daher hier manche mittelalterliche und überhaupt geschichtlich entstandene Formen erhalten, die sich oft in merkwürdiger Weise mit dem kräftigsten Freiheitsgefühl vertragen und erst in neuester Zeit mehr verschwinden. Hier daher einst in Walter T>cott ein Erzähler aufgetreten, der wie kaum ein anderer das Mittelalter mit romantischem Schimmer umhüllt hat. °) Die Engländer die ersten Colonisatoreu aller Zeiten, griechische Welt- Wanderlust mit römischer Staatskunst verbindend, in kluger Weise meist die Eigen- thümlichkeiten anderer Völker schonend, Freiheit und Selbständigkeit, ja fast überall
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