88
Ä tt g u st H 5.
t.e.o.v. Monarchie der Kaiser. Von der Schlacht bei
Actinm bis znr Theilung des Kaiserreichs, oder von
Augustus bis ¿um Tode Theodosius des Gr., von
31 v. Ch. G. bis 395 n. Ch. G.
* Das r ö >ii t sch e R e i ch hat seinen Höhepunkt e r r e i ch t.
Kunst und Wissenschaft st e h e n der ä il ß cren At acht zur
Seite; aber sowie diese ohne moralische Grundlage ihren
weiten Umfang nicht zu fassen vermag, und alsbald, von
sinnlich verblendeter Selbstsucht geleitet, immer mehr
auf verderbliche Ab w ege geräth, so haben auch jene schnell
ihre B l u t h e überlebt, und gehen zum Gewöhnlichen über.
Die Völkerwanderung bedroht i in Osten d a S morsche, i u
si ch selbst zerrüttete Staatsgebäude.
1. Dynastie des octavianisch-claubischen Ge-
schlechtes und der Flavier, von 30 v. C h. G. bis 96
n. C h G.
* Sowie der Senat, das Volk und die Ritter, so sind
auch die meisten Kaiser nur von ihren sinnlichen Einge-
bungen abhängig, Despoten, die m i t b l i n d e r W i l l k ü h r
alle Menschenrechte zu Boden treten; daher denn gewöhn-
lich ihr unnatürlicher Tod.
30. 1) Caesar Oclavianus — Augustus beschenkt, Nach sei-
nem dreifachen Triumphe, Soldaten und Bürger, vermindert
die Zahl der Senatoren, laßt sich das Imperium aufdringcn,
theilt die Provinzen mit dem Senate (^ollortes praetorianae),
und gibt, indem er nach und nach alle republikanische Würden
in seiner Person vereint, von Macenas und Agrippa unter-
stützt, dem Staate Ruhe und Sicherheit.
Kriege: Die Cantabrer werden in Spanien nach wieder-
holten Kämpfen, sowie die Salasser in den Alpen bezwungen,
verschiedene Colonie» : Caesar Augusta je. Die Unruhen in
Gallien durch Agrippa gedampft; aber Niederlage des Legaten
16, Lollius durch germanische Völker. Eintheilung des römischen
Germanien in das obere und niedere. Die pannonischen Völker
von Agrippa, die Rhäter, Vindelikcr und Noriker von Tibe-
15. rius und Drusus, den Stiefsöhnen des Augustus, bekämpft.
Darauf die Feldzüge des Drusus nach dem Innern Germa-
!
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König]]
Extrahierte Personennamen: Augustus Theodosius Caesar_Oclavianus_—_Augustus Augustus Macenas Agrippa Caesar_Augusta Agrippa Agrippa Drusus Augustus
R om u l u s. Odoacer.
98
B f.l.
472. Roms erschlagen. Ricimer mit seinem Gegenkaiser Olybrius
sterben in demselben Jahre.
472. 55) Glycerins, durch die Burgunder Kaiser, muß dem
morgenländischen Jul Jxepos weichen, und duffer wird von
seinem Feldhcrrn Orestes verdrängt, der seinen unmündigen
475. Sohn Romains Momyllus Augustulus auf den Thron erhebt,
und mit ihm dem mit Herulern, Rugiern und Scyren einbre-
chenden Odoacer bei Piaccnza unterliegt. Romulns nach
476. Campanien verwiesen. Ende des weströmischen Kaiser-
reichs. Odoacer, König von Italien.
So hatte die Vorsehung an den entarteten Römern eine gerechte
Vergeltung geübt; was sie frevelnd an Karthago und Korinth, an
Numantia und Jerusalem verschuldet, war ihnen in reichem Maaße
zurückgegebcn worden; Städte und ganze Provinzen lagen entvölkert
und verödet, die sonst freien römischen Bürger, die der halben Welt
geboten, waren zu Sklaven geworden, und ein neuer, tüchtigerer Men-
schenstamm, der germanische, herrschte über sie. 'Neue Verhältnisse
gestalteten sich überall, und besonders gewann der Clerus, im Besitze
der Ueberreste wissenschaftlicher Kenntnisse, entschiedenen Einfluß auf die
Entwickelung der Menschheit.
§, 18.
Geschichte der Deutschen,
und der zunächst mit ihnen zusammentreffenden Völker.
A. 21 eitere Geschichte, bis zur Entstehung des
deutschen Reichs unter Ludwig, — Vertrag
von Verdun 843 n. Eh. G.
I. Von den ältesten Zeiten bis zur Völkerwande-
rung, — 375 n. Ch. G.
«■ Erst durch das Zusammentreffen mit den Römern
werden die Deutschen in der Geschichte bekannt. Die
Römer, damals auf der höchsten Stufe ihrer Macht, suchen
immer tiefer in das Innere von Deutschland einzudrin-
gen; ihre Anstrengungen sind vergebens. Der Rhein im
Westen und die Donau im Süden bleiben die Gränze.
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Ricimer Olybrius Romains_Momyllus_Augustulus Ludwig Ludwig
194
Zweite Abtheilung.
Vom Regierungsantritt Diocletians bis zum Untergang
des weströmischen Reiches. 284—476.
Erster Abschnitt.
Vom Regierungsantritt Diocletians bis zur Thei-
l u n g des Reiches. 284—395.
Dioclelian (284—305), Seine Neuerungen: 1) absolutes
Kaiserthum in orientalischen Formen (Purpur, Diadem*), fuß-
fällige Verehrung), 2) Theilung der Gewalten. Diocletiau be-
herrscht den Orient und residirt in Nicomedien, Maximianus
herrscht über Italien und Afrika, residirt in Mailand, Galerius
über Illyricum und Griechenland, residirt in Sirmium, Con-
stantius über Spanien, Gallien und Britannien, residirt abwech-
selnd in Trier und Jork.
Neue Thronfolgeordnung, Augusti et Caesares, Das
Christenthum war schon lange thütig gewesen, den heidnischen
Glauben zu untergraben, und hatte eine wohlorganisirte Kirche,
einen Staat im Staate gebildet, es bestanden christliche Gemeinden
zu Jerusalem, Antiochia, Philippi, Ephesus, Colossèi, Athen,
Coriuth, Rom rc. Diocletiau beschloß das Christenthum ganz zu
vernichten. Er gab Edikte, deren Strenge sich immer steigerte,
stellte die Christen außerhalb des Schutzes der Gesetze und gab
den Beamten alle Vollmacht gegen dieselben. Schreckliche Ver-
folgung, zahlreiche Märtyrer. Kämpfe an den Grenzen des
römische:! Reiches. Diocletiau dankt 305 ab. Nach langen
Kämpfen zwischen den verschiedenen Herrschern, vereinigt das
ganze Reich wieder
Constantin der Große (324—337). Einführung des
Christenthums, dessen Geist schon die Zeit beherrscht,
als Stnatsreligion, aber lediglich aus politischen Gründen;
er selbst erst kurz vor seinem Tode getauft; seine Mutter Helena
war Christin; das Kreuz auf der kaiserlichen Fahne. Er berief
das Concilium zu Nicüa 325, wo gegen die Lehre des Anus
entschieden wurde, daß Christus der Sohn mit dein Vater Eines
Wesens (¿¿ioovoiog, consubstantialis) sei.
*) Das von Diocletiau zuerst augelegte Diadem wurde von Coustautin
noch mit Edelsteiucu und Perlen geschniückt.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Philippi Constantin Helena
Extrahierte Ortsnamen: Nicomedien Italien Afrika Mailand Galerius Griechenland Sirmium Spanien Gallien Britannien Jerusalem Antiochia Ephesus Athen Coriuth Rom Nicüa
186
Zweite Abtheilung.
Vom Regierungsantritt Diocletians bis zum Untergang
des weströmischen Reiches. 284—476.
Erster Abschnitt.
Vom Regierungsantritt Diocletians bis zur Thei-
tu n g des Reiches. 284—395.
Diocletian (284—305). Seine Neuerungen: 1) absolutes
Kaiserthum in orientalischen Formen (Purpur, Diadem*), fuß-
fällige Verehrung), 2) Theilung der Gewalten. Diocletian be-
herrscht den Orient und residirt in Nicomedien, Maximianus
herrscht über Italien und Afrika, residirt in Mailand, Galerius
über Illyricum und Griechenland, residirt in Sirmium, Con-
stantius über Spanien, Gallien und Britannien, residirt abwech-
selnd in Trier und Jork.
Neue Thronfolgeordnung, ^ugu8ti et 0u68ar68. Das
Christenthum war schon lange thütig gewesen, den heidnischen
Glauben zu untergraben, und hatte eine wohlorganisirte Kirche,
einen Staat im Staate gebildet, es bestanden christliche Gemeinden
zu Jerusalem, Antiochia, Philippi, Ephesus, Colossä, Athen,
Corinth, Rom rc. Diocletian beschloß das Christenthum ganz zu
vernichten. Er gab Edikte, deren Strenge sich immer steigerte,
stellte die Christen außerhalb des Schutzes der Gesetze und gab
den Beamten alle Vollmacht gegen dieselben. Schreckliche Ver-
folgung, zahlreiche Märtyrer. Känrpse an den Grenzen des
römischen Reiches. Diocletian dankt 305 ab. Nach langen
Kämpfen zwischen den verschiedenen Herrschern, vereinigt das
ganze Reich wieder
Constantin dergroße(324—337). Einführung des
Christenthums, dessen Geist schon die Zeit beherrscht,
als Staatsreligion, aber lediglich aus politischen Gründen;
er selbst erst kurz vor seinem Tode getauft; seine Mutter Helena
war Christin; das Kreuz aus der kaiserlichen Fahne. Er berief
das Concilium zu Nicäa 325, wo gegen die Lehre des Arms
entschieden wurde, daß Christus der Sohn mit dem Vater Eines
Wesens (eoimudàntialw) sei.
* Das von Diocletian zuerst angelegte Diadem wurde von Constantin
noch mit Edelsteinen und Perlen geschmückt.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König]]
Extrahierte Personennamen: Diocletian Philippi Corinth Diocletian Constantin Helena Christus Diocletian Constantin Constantin
Extrahierte Ortsnamen: Nicomedien Italien Afrika Mailand Galerius Griechenland Sirmium Spanien Gallien Britannien Trier Jerusalem Antiochia Ephesus Athen Rom Nicäa
— 54 —
Die Entfernung Irlands von England weit genug, um
beiden auf lange hin eine selbständige Entwicklung zu ermög-
lichen. Irland Sitz altchristlicher Kultur. Seit der Unterwerfung
unter England unausgeglichener Gegensatz der armen keltischen
katholischen Landbevölkerung und der reichen englischen Herren.
Der von Cäsar geschilderte Charakter des gallischen Stammes
noch heute iu den Iren erkennbar. Verödung des reichen Landes
durch massenhafte Auswanderung.
Ausdehnung der englischen Seeherrschaft. *)
Mit dem Ende des Mittelalters Verlust der englischen Be-
sitznngen im eontinentalen Frankreich. Seitdem Gründung der
Seemacht, weniger durch die großen alle Meere und Erdtheile
berührenden Entdeckungen als durch Eroberung.
1) Besitzungen in Europa, durch maritime Handelspolitik
bedingt: in der Nordsee das friesische Eiland Helgoland, da
wo sich die verlängerten Mündungslinien der Weser, Elbe und
Eider schneiden. Den Eingang zum Mittelmeer beherrscht die
Felsenfestung Gibraltar; die Enge zwischen Sieilien und
Afrika: Malta, die letzte Zuflucht der Johanniter (1a Valette).
2) In Afrika auf dem Wege nach Ostindien, und zwar
im W. Haudelsfaetoreien (Palmöl) an der Mündung des Gambia
und in Ober-Guinea, zugleich Schutzwachen an dem Heerde des
amerikanischen Sklavenhandels; auf dem Wege nach dem Cap
und vom Cap nach Amerika: die Himmelfahrtsinsel und
St. Helena. Im S. das den Holländern entrissene Cap-
land, die südlichen Terrassen der Steppen der Hottentotten,
und das den Kaffern und Boers (f. §. 3) entrissene Port
Natal, zusammen noch einmal so groß, als der herrschende
Staat. Stützpunkt der deutschen Missionen int südl. Hochafrika»
Im O. wegen der Nähe der von Franzosen und Engländern
viel umworbenen großen tropischen Gebirgsinsel Madagaskar
besonders wichtig die Gruppe der M a s ka r e u e n, von denen I s l e
de France (Mauritius) jetzt englisch*), die andere, Bourbou,
(Reunion) französisch geblieben. — Das innere Afrika wird zu-
nächst in Gemeinschaft mit Deutschen wissenschaftlich erobert.
*) „England ist nur unser Absteigequartier, aber die Welt, das ist das
eigentliche England." Worte des Ministers Fox.
**) Die seit dem Abfall Nordamerika's befolgte Nationalpolitik der Eng-
länder sichert allen Völkern ihre Eigenthümkeiten. Daher sind in der Cap-
stadt wie auf Mauritius, in Singapore wie in Calcutta die meisten Ratio-
nalitäten vertreten.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Cäsar Helena
Extrahierte Ortsnamen: Irlands England Irland Frankreich Europa Nordsee Helgoland Afrika Malta Afrika Ostindien Gambia Ober-Guinea Amerika Madagaskar Mauritius Bourbou Afrika England Mauritius Calcutta
— 23 -
landes, und mit der Tiesebene. Hier die äußere Linie des großen
norddeutschen Schlachtenbezirks: Jena, Anerstädt, Roßbach, Merse-
burgs) — Nach N. Uebergang zum Harze und zu dessen die
goldene Aue umschließenden freundlichen Vorlanden: das westliche
zieht sich von Nordhausen nach Göttingen und Hildesheim
mit ausliegenden bewaldeten Höhen, ähnlich denen jenseits der
Leine; das östliche, das Mansselder Knpserplateau, wo
die Wiege des großen Bergmannssohnes, reicht bis zur Saale
und dem Stammlande der Askanier. Dazwischen parallel mit
dem Thüringer Walde der Ha^z**), ein langgestrecktes, metall-
reiches Massengebirge, dessen kleinerer höherer Theil, nebst dem
Brockengebirge Nadelwald (Oberharz), dem Wesergebiete zugehörig,
der größere, niedrigere (Unterharz), meist noch Buchenwald, dem
Elbgebiete zugehörig. (In jenem die reicheren Erzgänge, kein
Getreidebau). Trotz der schroffen Erhebung leicht zugänglich
durch tief einschneidende Mündungsthäler. Auf ihm thätiges
Leben in den Wäldern ***), den Schachten, den ärmlichen Berg-
städten (Klausthal) und an den Flußthälern mit ihren Mühlen,
Poch- und Eisenhämmern. Rings um den Fuß niedrigere meist
bewaldete Sand- und Kalksteinhöhen (vereinzelt im Tieflande bis
gegen den Quellbezirk der Aller f), in deren weiten fruchtbaren
Thalmuldeu, den Kornkammern des Harzes, schon seit den Stis-
tnngen der Brnnonen rege Entwicklung in Klöstern (z. B. Gan--
*) Trotz der der Lage seines Landes entsprechenden politischen Unselbst-
ständigkeit hat der Thüringer manche Eigentümlichkeit bewahrt, z. B. den
sangvollen Gebirgsdialekt, den er den südlichen Soi benmarken mittheilte
(während in den nördlichen das sächsische Niederdeutsch, das Platt der Tief-
ebene sich ausdehnte), die damit zusammenhängende L>ebe zur Musik (Ver-
anlassung auch zur Kultur der Singvögel) und die im Vergleich mit den
sächsischen Nachbaren größere Lebhaftigkeit.
**) Eine Burg aus sächsischer Vorzeit, umschlossen von hohen (Teufels-)
Mauern. Vgl. Göthe's Walpurgisnacht und Harzreise im Winter. Noch
heute treiben die Nebelriesen um den Blocksberg ihren Spuk. — Die ger-
manische Mythologie nnter dem Einfluß der Nebel und des trüben Him-
mels ohne plastische Gestaltung. — Die Berge Zufluchtsstätten und Quellen
der Sage. — Die dem Treiben der Menschen entrückten lichten Höhen und
schaurigen Haine Göttersitze und Opferstätten; das geheimnißvolle Innere
der Erde Wohnung der Gnomen.
***) jetzt sehr gelichtet und überall von Straßen durchzogen; anders zur
Zeit, als Heinrich Iv. von der Harzburg floh.
f) Asse, Elm, Helmstädter Höhen; das dazwischen gelegene reiche Acker-
land das Stammland der Billinger und Supplingenburger, deren Erben die
Welsen von Este.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
— 157 —
sondern erhob sich vielmehr bald Holland gegenüber zum Range der ersten Seemacht der Welt, den es mehr oder weniger ehrenvoll bis anf diesen Tag behauptet hat.
§ 35. Brandenburg bis 1640.
Nach dem dreißigjährigen Krieg galten die deutschen Kaiser nur noch etwas als Beherrscher der österreichischen Erblande und als Verwandte der spanischen Habsburger, deren Stern indes auch stark im Verbleichen war. Dagegen erhoben sich allmählich einige der durch den westfälischen Frieden souverän gewordenen Glieder des Reichs zu einer Achtung gebietenden Stellung. Im Süden spielte das katholische Baiern eine bedeutende Rolle, mißbrauchte aber später seine Macht zu egoistischen Zwecken, zu deren Erreichung es nicht verschmähte mit Frankreich zu liebäugeln und selbst zeitweilig in reichsgefährliche Verbindung zu treten. In der Mitte war Kursach sen der natürliche Hort des Protestantismus gewesen; als aber am Ende des Jahrhunderts dynastische Interessen, nämlich die Aussicht auf den Thron Polens, den Uebertritt seiner Regentenfamilie zum Katholicismus bewirkten, verlor es die Führerschaft und damit den größten Theil seines Einflusses. Derselbe gieng auf Brandenburg über, welches durch das Verdienst seiner Fürsten seit 1648 innerlich und äußerlich so erstarkte, daß der Schwerpunkt der deutschen Geschichte bald nicht mehr an den Ufern der Donau sondern in den von der Natur vernachlässigten Marken zu suchen ist. Der Zusammenhang erfordert bis zur Erwerbung des Landes durch die Hohen-zollern zurückzugreifen und kurz die Namen der Regenten und die wichtigsten Ereignisse nachzuholen.
1. Ueber Kurfürst Friedrich I. (1415—1440) ist oben § 19 das Nötige mitgetheilt.
2. Friedrich Ii. (1440—1470) löste die dem deutschen Orden verpfändete Neumark rechts von der Oder wieder ein, brach den Trotz der märkischen Srädte besonders Berlin-Cöllns, begann dort als Zwingburg ein Schloß anzulegen, verharrte im übrigen in strenger Reichstreue zu einer Zeit, wo es leicht gewesen wäre mit Hilfe des Böhmenkönigs und der Polen sich souverän zu machen.
3. Albrecht (1470—1486), sein Bruder, welcher, ehe er in Brandenburg zur Regierung kam, die fränkischen Besitzungen seines
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Friedrich_Ii Friedrich Neumark Albrecht_( Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Holland Brandenburg Baiern Frankreich Polens Brandenburg Donau Polen Brandenburg
F. Mitteleuropa, Die Deutschen. 275
Schon in alter Zeit unterschieden sich (namentlich nach der Sprache) Go-
then, Ober- und Niederdeutsche, die letzteren beiden wieder unter sich
enger verwandt. Die reichbegabten Gothen, deren Sprache in Ulfila's Bi-
belwerk erhalten «ist, sind später fast spurlos iu andere Völkern aufgegangen.
Die Grenze zwischen Ober- und Niederdeutschen, zieht nördlich von 51" N. Br. hin.'")
1. Die Oberdeutschen sind im Ganzen weniger breit gebaut
als die Niederdeutscheu, lebhafter, beweglicher, von rascher Auffassung, leich-
ter sich anschließend, auch an Fremde, ungezwungener (natürlicher), von
reger Phantasie, musikalisch sehr begabt, zumal in ihren Bergen die
Töne oft kräftig und schön hallen.20)
a. Die Alemannen (= ganz Männer) wohnen zwischen Was gen- und
Schwarzwald, in der Schweiz (hier z. Th. mit Burgunder! gemischt) und
in West-Tirol. Sie sind aufgeweckt, launig, anstellig, sehr thätig,
z. Th. auch ernst in sich gekehrt; im W. haben sie etwas französisches Wesen
angenommen.
Von frühester Zeit au mit ihnen immer die Schwaben (Suevi =
schweifende Leute) genannt, zwischen Schwarzwald und Lech, nördlich bis zum
mittleren Neckar hin wohnhaft, nicht minder launig, doch mehr in sich ge-
kehrt, tiefsinnig, auch auf religiösem Gebiet (selbst religiöse Schwärmer unter
ihnen), für Dichtung und Wissenschaft reich begabt, von hohem idealen Schwung
(§ 355). Hohen Werth legen sie auf völlige Unabhängigkeit und Eigenartigkeit des
Charakters 21).
b. 5öaiern22) (nebst Oesterreichern), im O. des Lech, auch in Ost-Tirol.
Sie sind in einiger Hinsicht den Niederdeutschen ähnlich, gleich diesen
kräftig, wohlgenährt, (Bairisches Bier!), derber und langsamer als die an-
dern Oberdeutschen, zäher, fest anch am Herrscherhaus und der alten Reli-
gion hangend, doch gleich den andern Süddeutschen ungezwungen, zu Ge-
müthlichkeit und Kurzweil geneigt, trotz einiger Verschlossenheit sich der Gesellig-
keit leicht hingebend; die Bauern sind großentheils rauflustig, wallen nicht fel-
ten jähzornig auf und kennen sich dann kaum selbst.
Die Oesterreicher sind viel gewandter, vielseitiger und lebenslustiger,
musikalisch am höchsten begabt. (§ 360.)
c. Die Franken am Main und Rhein (von der Lauter bis nach
Düsseldorf hin), in Hessen, z. Th. selbst im Vogtlande und Erzgebirge. Sie
sind der vielseitigste deutsche Stamm, wie sie auch am meisten in der Mitte zwischen
Conjugatiou neben der starken, was namentlich im Deutschen kräftig hervortritt; die
starke Fähigkeit zur Bildung von Zusammensetzungen hat das Deutsche mit dem Grie-
chischen gemein.
19) Die Grenze beginnt 3 M. südöstlich von Löwen, zieht dann über Kreseld, Bar-
mm und die Mündungen der Fulda, Saale und Lausitzer Neiße bis 3 M. nordöstlich
von Meseritz. Nördlich davon nur nock eine oberdeutsche Sprachinsel in Ostpreußen,
z. Th, durch die von Friedrich Wilhelm Ii. ausgenommenen Salzburger gebildet.
20) Die Oberdeutschen waren während der Glanzzeit des deutscheu Reichs im Mit-
telalter die hauptsächlichsten Träger deutscher Bildung und Macht und sind in der
Mehrzahl (namentlich große Theile in Schwaben und Franken ausgenommen) katho-
lisch geblieben.
21) Darum widerstreben sie auch oft mit Heftigkeit dem Zwang, den äußere Ver-
Hältnisse auferlegen, und neigen z. Th, zu extremen Ansichten.
22) Baiern — Boioarii, so einst genannt, weil sie einen Völkerbund im Lande der
früheren Boi, einer keltischen Völkerschaft bildeten (um 500). Sie haben sich aus alten
Markomannen, Ostgothen und Langobarden gebildet. 1q*
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
C. Westeuropa. Ii. Großbritannien. 125
Dabei wandern jährlich c. lk Mill. Menschen aus, die nur z. Th. durch
Einwanderung ersetzt werden. Am stärksten die Auswanderung aus
Irland, das sich in bedrückter Lage befindet. Dort hat die Bevölkerung seit
40 Jahren um fast 3 Mill. abgenommen.
Der Abstammung nach die Mehrzahl Engländer, allmählich durch
Vermischung von Kelten, Romanen, Angelsachsen, Dänen und Normannen
entstanden. Reine Kelten jetzt kaum 3 Mill. stark: Kymren in Wales
(= Welschland, da die Kelten durch die einwandernden Sachsen als Wilsche
d. h. Fremde bezeichnet wurden), Gaelen oder Ersen in Hochschottland und
Irland '). Auch sonst das keltische Blut im gebirgigen Westen Englands stark
vertreten.
Ihrer gesammten Bildung nach sind die Engländer Germanen, doch
dem praktischen Leben energischer zugewandt als andere Germanen. Sie sind
meist groß und schlank (die Landleute aber großenteils untersetzt
gebaut wie die Niedersachsen); die meisten kräftig in Folge der derben Kost
und starker Bewegung^). Sie besitzen meist klaren und richtigen Verstand,
scharfe Beobachtungsgabe^), und weiches Gemüth, das sich iu der
Liebe zur Natur und zum Landleben, der edlen Gestaltung des
Familienlebens, der religiösen Gesinnung, die freilich oft nur auf
Aeußeres gerichtet ist, vor Allem in sprudelndem Humor*) zu erkennen
gibt; besonders achtnngswerth ihr C h a r a k t e r entwickelt: sie sind w i l l e il s st a r k,
halten zäh an Errungenem fest und bewahren daher auch geschichtlich Ge-
wordenes, Sitten und Einrichtungen, selbst in den Formen, treuer als andere
Völker'); sie verbinden Freiheits- und Unabhängigkeitssinn mit strengstem
Rechtssinn und Gehorsam gegen die Gesetze und achten daher oft
auch die Rechte andrer Völker in hohem Grades; meist sind sie ernst und
Zu § 241. i) Sie zerfallen nach diesen Ländern wieder in zwei Hauptzweige.
2) Lieblingsspeisen und -getränke: Beefsteak, Roastbeef, Hammelrippen, Plumpudding,
Porter und Ale; im Seeleben spielt der Grog, bei Kelten und Iren der Whiskey (Brannt-
wein) eine große Rolle. Wie diekost stehn auch die nationalen Spiele die mit viel
Bewegung verbunden sind, in Zusammenhang mit dem Klima, so das Boxen, dem
alten griechischen Faustkampf ähnlich — Boxer und Faustkämpfer ähnlich diätetisch vor-
gebildet — neuerdings in Folge der Maßnahmen der Regierung mehr und mehr ver-
schwindend, Rudern, namentlich Wettrudern, Wettrennen, Fuchsjagden und das
anstrengende Crick et spiel. Merkwürdig die Lust am Wetten bei allen Kampfspielen
(Hahnenkämpfe!».
3) Ihre Phantasie nur auf einzelnen Gebieten bedeutend. In den bildenden
Künsten und der Musik zeigen sie wenig schöpferisches Genie, während sie dieselben doch
sehr lieben. Ausgezeichnetes haben sie dagegen in der Architektur und fast allen Zweigen
der Poesie geleistet. Mangel an Erfindungsgabe zeigt sich bei ihnen wie bei andern
nordischen Völkern auch darin, daß so oft dieselben Namen wiederkehren. Aber die
Schiffe, der Gegenstand lebhafter Sorge, erhalten oft recht schöne Namen.
*) Dieser Humor, iu einer reichen Litteratur niedergelegt, wird durch die unfrei-
willige Komik der vielen englischen Sonderlinge begünstigt.
5) Es haben sich daher hier manche mittelalterliche und überhaupt geschichtlich
entstandene Formen erhalten, die sich oft in merkwürdiger Weise mit dem kräftigsten
Freiheitsgefühl vertragen und erst in neuester Zeit mehr verschwinden. Hier daher einst
in Walter T>cott ein Erzähler aufgetreten, der wie kaum ein anderer das Mittelalter
mit romantischem Schimmer umhüllt hat.
°) Die Engländer die ersten Colonisatoreu aller Zeiten, griechische Welt-
Wanderlust mit römischer Staatskunst verbindend, in kluger Weise meist die Eigen-
thümlichkeiten anderer Völker schonend, Freiheit und Selbständigkeit, ja fast überall
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
28 Erstes Buch. Die außereuropäischen Welttheile.
des Gebirges, der Horeb; am Fuße beider Berge das berühmte Kathari-
n enkloster.2)
2. Arabien. 50 000 Um. 5 Mill. E.
§ 79. Lagt. Arabien ein dnrch Syrien mit Asien verbundenes
Hochland, nach Lage und Natnr einen Uebergang von Asien nach Afrika bil-
dend („Klein Afrika"), im Centrum der alten Welt gelegen, in der Mitte
vom Wendekreis durchschnitten, wegen Wüsten und klippenreicher gefährlicher
Meere (§ 64 Anm. 1) schwer zugänglich.^)
Gliederung. Gestalt ein wenig gegliedertes Viereck, das sich einem
Trapez nähert, c. 300 M. lang, 150—250 M. breit. (Im S. des Per-
fischen Golfs zwei kleinere Halbinseln). Grenzen auf drei Seiten Meeres-
theile (!), im N. Syrien. Die Küste nicht hafenreich, am meisten noch im S.
Das Hochland durchschnittlich c. 1200 m hoch, im S. höher, mit Bergen
von 2400 m, im So. bis 3000 m Höhe. Das Innere überwiegend eine
wasserarme Fläche mit Wadis, trockenen Flnßthälern, die sich beim Regen
füllen;2) wo mehrere zusammentreffen entstehen größere Thalmulden. Im in-
nersten Theil — Nedschd —- fruchtbare Thäler zwischen hohen Bergketten,
rings von Wüsten umgeben. An den Rändern des Hochlands Randgebirge,
ziemlich steil abfallend, namentlich im W. zu einer meilenbreiten dürren Küsten-
ebene — Tehäma. In den terrassenförmigen Abfällen dieser Gebirge aus-
gezeichnet fruchtbare Thäler, durch vorzügliche Bewässerungsanstalten einst, z. Th.
noch jetzt ergiebiger gemacht, die schönsten aromatischen Pflanzen erzeugend.
Klima mannigfaltig, im S. der heißen, im N. der gemäßigten Zone
angehörig. Im S. regelmäßiger Sommerregen an den die Niederschläge herab-
lockenden Randgebirgen. Dagegen im Küstenstrich Tehäma und im Innern,
außer im gebirgigen Hochlande Nedschd, Dürres) Im Sommer oft glühende
Hitze, Tage lang bis 45°, unter Einwirkung des Samum, (§ 133) am Bo-
den bis 60°; Nächte kalt, in einzelnen Jahreszeiten bis zum Frost. Ein
blendend schöner klarer Sternenhimmel hat die Araber srüh zum Sterndienst
geleitet.
Pflanzen- und Thierwelt von afrikanischem Gepräge (Fig. 41
Vii und Viii). Zahlreiche Dattelpalmen und Feigenbäume; der Kaffee, aus
Afrika eingeführt, hat hier eine zweite Heimat gefunden und gedeiht nirgends
schöner. Nahrung schon vielfach in Dhnrra bestehend. Charakteristische Pro-
ducte auch Balsam, Gummi, Aloe, Myrrhen, Weihrauch, am schönsten im S.
2) Die Mauern dieses starken c. 1500 in hoch gelegenen Klosters, das alle Völker-
stürme unversehrt überdauert hat, von Kaiser Justinian erbaut. Die Reisenden müssen
in Körben aufgewunden werden, da die Pforte vermauert ist. Von hier hat einst der
Gelehrte Tischendorf den Lockex sina'iticus, die älteste griechische Bibelhandschrift mit-
gebracht.
Zu § 79. !) Es bewahrt daher uralte Völkerznstände auf und hat wenig fremde
Ansiedler herbeigelockt (auch die nahen Aegypter, ferner die Griechen und Römer wenig
durch Arabien angezogen), dagegen wiederholt seine Bölkerschwärme ausgesandt (Hyksos
nach Aegypten!) namentlich als Mohammedaner, um eine gewaltige Weltherrschast zu
gründen und den Völkern vom westlichen und südlichen Afrika bis nach China und
den Malaieninseln Religion, Sprache Sitte und Denkweise mitzutheilen.
2) So im N. der lange, sich bogenförmig zum Euphrat ziehende Wadi E' Rum em.
») Daher im Nw., die große Wüste Nefud, im So. die noch größere Wüste
D ehna.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Syrien Niederschläge Küstenstrich_Tehäma Afrika Dhnrra Lockex Afrika China