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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 25

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 25 — Wie weit sie bisweilen auf diesen Raubzügen kamen, das haben wir schon in den vorhergehenden Kapiteln erfahren. Besonders pflegten sie solche Zeiten zu ihren Einfällen in das westwärts gelegene Gebiet zu benutzen, in denen das deutsche Land durch innere Fehden zerrissen war, oder wenn sie wußten, daß durch wichtige Ereignisse die Aufmerksamkeit der Deutschen auf andere Dinge gelenkt war. Durch Kundschafter, die, als Bettler verkleidet, im Sachsenlande umherzogen, suchten sie sich Kunde zu verschaffen von dem Zustande der Wehrhaftigkeit ihrer Nachbarn, und wenn sie auf diese Weise erfahren hatten, daß irgend ein ihnen nahe gelegenes deutsches Gebiet zeitweilig von Verteidigern entblößt war, gleich waren sie da, raubten, was iie wegtragen konnten, verbrannten die Höfe, töteten die Männer und führten Weiber und Kinder hinweg in elende Sklaverei. Eine solche, zum Rauben günstige Zeit schien ihnen jetzt gekommen zu sein. Sie hatten erfahren, daß eine neue Königswahl in deutschen Landen bevorstand, und zuversichtlich hofften sie, daß bei dieser Gelegenheit der alte Stammeshaß der Sachsen und Franken wieder zum Ausbruch kommen werde. Deswegen durchzogen auch jetzt wieder wendische Kundschafter das Land, um ihrem Herzoge Iaczo, welcher in Brannibor an der Havel seinen Wohnsitz hatte, Nachricht zu bringen, an welcher Stelle des Landes ein Einfall die meiste Aussicht auf Erfolg haben würde. Einer dieser Kundschafter, Pribil mit Namen, hatte sich auf Befehl seines Herzogs vor kurzem in den Lohen-gau begeben, um dort Umschau zu halten. Er beherrschte die sächsische Sprache vollkommen, hatte, was eine Seltenheit bei den Wenden war, blondes Haar, und in seinem ganzen Auftreten verstand er es so meisterhaft, den Sachsen nachzuahmen, daß er eher ein Sachse, als ein Wende zu sein schien. In seiner Brust aber barg er ein arglistiges, heimtückisches Herz, voll grimmen Hasses gegen die westlichen Nachbarn. Das Ziel seiner Wanderung war Stübeckshorn; er wußte, daß der alte Gaugraf die vornehmste

2. Die Supplingenburger - S. 25

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 25 — Nach kurzer Bedenkzeit gab er das Versprechen, und noch an demselben Tage durfte Dumar zurückkehren. Bald darauf verließen die Lntizen unk Pomeranen das Lager, und die Ruganen, von ihren Bundesgenossen verlassen, eilten der Küste zu, um Möglichst bald ihr Eiland zu erreichen. Doch die Sachsen zauderten nicht, ihnen zu folgen, und es gelang ihnen, während einer finstern Sturmnacht das Lager derselben völlig zu umstellen. So von den Sachsen und Obotriten umstellt, gelobten auch sie Unterwerfung, und ihr Fürst schickte als Unterpfand feines Gehorsams seinen Sohn und seinen Bruder in das Lager der Sachsen. So war denn dieser Krieg gegen die Wenden fast ohne Schwertstreich beendet, und Lothar konnte jetzt wieder in die Heimat zurückkehren, wo, wie er wohl wußte, seine Anwesenheit notwendig war. So schnell wie möglich eilte er daher wieder nach Süpplingenburg; unterwegs aber mußte er oft an die geheimnisvolle Begrüßung der schwarzen Mirska denken, und so viel er sich auch bemühte, die Gedanken an dieselbe aus seinem Geiste zu verbannen, so oft er sich auch sagte, daß der Prophezeihuug eines wahnwitzigen Weibes keine Bedeutung beizulegen fei, immer kehrten dieselben Gedanken wieder. Erst als er die Zinnen seiner Burg in der Ferne sich erheben sah, gelang es ihm, sich von denselben zu befreien, und nun konnte er sein ganzes Sinnen der frohen Wiedervereinigung mit seinem treuen Weibe und seinem lieblichen Töchterlein zuwenden. Viertes Kapitel: Der Ueberfall im Walde. Wichtige Dinge hatten sich während der Abwesenheit des Herzogs in der Heimat zugetragen, Dinge, welche uns zeigen, wie tief zu damaliger Zeit das Volk noch im Aberglauben, der durch unwissende Priester genährt wurde, besangen war.

3. Der Gutsherr von Vechelde - S. 2

1911 - Braunschweig : Graff
Ansehen des jungen Königreiches zu heben und feine Macht zu erweitern. Vor allem hoffte er Schlesien zu gewinnen, woraus schon der große Kurfürst Anspruch erhoben hatte, und der <lo£> des Kaisers schien ihm eine passende Gelegenheit zu sein, die Rechte Preußens auf die schlesischen Fürstentümer geltend zu machen. Als der Gesandte der jungen Erzherzogin von (Österreich sich seines Auftrages entledigt hatte, erklärte sich König Friedrich sofort bereit, die Rechtmäßigkeit der Thronbesteigung Maria Theresias anzuerkennen. Nicht alle Ihächte zeigten ein solches Entgegenkommen. Kaiser Karl Vi. hatte im Jahre \72i{ durch ein besonderes Hausgefetz, die „pragmatische Sanktion", bestimmt, daß die Habsburgischen £ant>e ungeteilt auch in der weiblichen Cime vererbt werden könnten, wenn ein direkter männlicher Erbe nicht vorhanden sei. Er hatte dieses getan, um feiner Tochter die Erbfolge zu sichern, da er keinen Sohn hatte. König Friedrich Wilhelm I. von Preußen hatte dieses neue Hausgesetz anerkannt, wogegen ihm der Kaiser das Versprechen gegeben hatte, die Ansprüche des Königs auf die Herzogtümer Jülich und Berg nach dem Erlöschen des Hauses Pfalz-Neuburg zu unterstützen. Der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern aber, der selbst Ansprüche auf die habsburgifchen Cande erhob, sowie auch der Kurfürst August m. von Sachsen, der Mähren für sich beanspruchte, hatten gegen die Gültigkeit der pragmatischen Sanktion Einspruch erhoben. Auch der König von Frankreich, obgleich er das neue Gesetz anerkannt hatte, zeigte sich feindselig gegen Österreich, wohl aus dem Grunde, weil man am Hofe von Versailles fürchtete, der Gemahl Maria Theresias, der Herzog Franz Stephan von Lothringen, möchte Anspruch auf Lothringen erheben.

4. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 74

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 74 — zählte mir von seiner Jugend; er sagte mir, daß er ein Weib und einen Sohn gehabt habe; sein Weib sei von den Wenden erschlagen, sein Sohn sei verschollen. Bis in sein hohes Alter hat er die Hoffnung, seinen Sohn wieder zu sehen, niemals ganz aufgegeben; als er sie aber angesichts des Todes aufgeben mußte, beauftragte er mich, seinen Sohn zu suchen und ihm die letzten Grüße des Vaters zu überbringen. Zugleich gab er mir ein goldenes Kreuz, welches er stets unter seinem Gewände auf der Ernst getragen hatte, indem er mir sagte, daß er feinem kleinen Sohne ein ganz gleiches Kreuz gegeben habe; an diesem Zeichen werde ich, sagte er, denselben erkennen. Ich gab dem bewährten Freunde das Versprechen, feinen letzten Willen wie ein teures Vermächtnis in Ehren zu halten und mich zu bemühen, feinen Sohn zu finden. Es waren die letzten Worte, die ich mit dem edlen Greife sprach; seine Ahnung hatte ihn nicht getäuscht; im Kampfe mit den Wenden fand er einen ehrenvollen Tod. Seit dieser Zeit sind nun acht Jahre verflossen, und ich habe noch nicht Gelegenheit gehabt, mich meines Auftrages zu entledigen; doch sagt mir eine innere Stimme, daß ich nicht mehr weit vom Ziele bin. Als ich Euren Namen hörte, wurde ich wieder lebhaft an mein Versprechen erinnert ; denn der Sohn des Paters Wichmann hieß Adel-dag, wie Ihr. O sprecht, seid Ihr der Gesuchte? tragt auch Ihr dieses Zeichen aus Eurer Brust?" Mit diesen Worten zog Hermann unter seinem Wams das goldene Kreuz des Paters Wichmann hervor und gab es dem Mönch. Mit großer Aufmerksamkeit hatte dieser den Werten des jungen Kriegers gelauscht; als er nun aber das Kreuz in den Händen hielt und er in der Abenddämmerung, welche die Bogen des Kreuzgange« mit mattem Licht noch erhellte, es erkannte, da konnte er seine Bewegung nicht länger unterdrücken. Er drückte es an seine Brust und an seine Lippen, und rief mit thränenerftiefter Stimme: "Ja, ich bin es, ich bin Adeldag, Wichmanns Sohn. Habet Dank, daß Ihr mir diese letzte Nachricht von

5. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 81

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 81 — in dieser kurzen Zeit geschehen; nicht gering waren die Anforderungen gewesen, die der König an sich und an seine Unterthanen gestellt hatte. Nun aber konnte er mit Befriedigung Hinblicken auf ein im Wesentlichen vollendetes Werk. Ein schlagfertiges, wohl ausgerüstetes und wohl ausgebildetes Heer strömte aus allen Gauen des Vaterlandes herbei zu dem Hoflager des Königs; das war nicht mehr der alte Heerbann, der langsam und schwerfällig aufzutreiben war, langsam und schwerfällig im Treffen sich zeigte; nein, das war jetzt ein Heer von Rittern, die jederzeit des Winkes ihres Kriegsherren gewärtig waren und die eine Ehre darein setzten, sich einander nicht nur cm Tapferkeit, sondern auch an Geschicklichkeit und Waffentüchtigkeit zu Übertreffen. Mit einem solchen Heere fcnnte der König es schon wagen, gegen die Feinde zu ziehen, ohne eine Niederlage fürchten zu müssen. Frei-lich gegen die Magyaren wagte er es noch nicht, zu kämpfen. Zuerst sollten seine Mannen sich versuchen gegen einen andern, minder gefährlichen Feind, und wenn sie sich im Kampfe gegen diesen bewährt, dann erst wollte er sie gegen die Ungarn führen. Dieser minder gefährliche Feind waren die Wenden, die östlichen Nachbarn der sächsischen Stamme. Im Herbst des Jahres 928 brach der König von Memleben auf, um den Krieg zuerst gegen die Heveller Zu führen, den wendischen Stamm, welcher auf’beiden Seiten der Havel und an der Spree wohnte. Ihr Hauptort war Brannibor, wohl befestigt und umgeben von Seeen und unzugänglichen Sümpfen, durch welche nur der Kundige die Wege zu finden wußte. Brannibor war die Hauptstadt ihres Herzogs Iaczo; hier stand der Prächtige Tempel Radegasts mit dem goltstrotzenden Bilde des Götzen, hier kamen alljährlich die Großen des Landes zusammen, um dem Gotte herrliche Feste zu feiern und Raubzüge in die westwärts liegenden deutschen Gebiete zu beschließen. Sie waren der mächtigste Stamm der Wenden, und daher beschloß König Heinrich, gegen sie mit der gesamten um ihn versammelten Kriegsmacht Tiemann, Der Erbe von Stübeckshorn. 6

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 23

1874 - Mainz : Kunze
— 23 - landes, und mit der Tiesebene. Hier die äußere Linie des großen norddeutschen Schlachtenbezirks: Jena, Anerstädt, Roßbach, Merse- burgs) — Nach N. Uebergang zum Harze und zu dessen die goldene Aue umschließenden freundlichen Vorlanden: das westliche zieht sich von Nordhausen nach Göttingen und Hildesheim mit ausliegenden bewaldeten Höhen, ähnlich denen jenseits der Leine; das östliche, das Mansselder Knpserplateau, wo die Wiege des großen Bergmannssohnes, reicht bis zur Saale und dem Stammlande der Askanier. Dazwischen parallel mit dem Thüringer Walde der Ha^z**), ein langgestrecktes, metall- reiches Massengebirge, dessen kleinerer höherer Theil, nebst dem Brockengebirge Nadelwald (Oberharz), dem Wesergebiete zugehörig, der größere, niedrigere (Unterharz), meist noch Buchenwald, dem Elbgebiete zugehörig. (In jenem die reicheren Erzgänge, kein Getreidebau). Trotz der schroffen Erhebung leicht zugänglich durch tief einschneidende Mündungsthäler. Auf ihm thätiges Leben in den Wäldern ***), den Schachten, den ärmlichen Berg- städten (Klausthal) und an den Flußthälern mit ihren Mühlen, Poch- und Eisenhämmern. Rings um den Fuß niedrigere meist bewaldete Sand- und Kalksteinhöhen (vereinzelt im Tieflande bis gegen den Quellbezirk der Aller f), in deren weiten fruchtbaren Thalmuldeu, den Kornkammern des Harzes, schon seit den Stis- tnngen der Brnnonen rege Entwicklung in Klöstern (z. B. Gan-- *) Trotz der der Lage seines Landes entsprechenden politischen Unselbst- ständigkeit hat der Thüringer manche Eigentümlichkeit bewahrt, z. B. den sangvollen Gebirgsdialekt, den er den südlichen Soi benmarken mittheilte (während in den nördlichen das sächsische Niederdeutsch, das Platt der Tief- ebene sich ausdehnte), die damit zusammenhängende L>ebe zur Musik (Ver- anlassung auch zur Kultur der Singvögel) und die im Vergleich mit den sächsischen Nachbaren größere Lebhaftigkeit. **) Eine Burg aus sächsischer Vorzeit, umschlossen von hohen (Teufels-) Mauern. Vgl. Göthe's Walpurgisnacht und Harzreise im Winter. Noch heute treiben die Nebelriesen um den Blocksberg ihren Spuk. — Die ger- manische Mythologie nnter dem Einfluß der Nebel und des trüben Him- mels ohne plastische Gestaltung. — Die Berge Zufluchtsstätten und Quellen der Sage. — Die dem Treiben der Menschen entrückten lichten Höhen und schaurigen Haine Göttersitze und Opferstätten; das geheimnißvolle Innere der Erde Wohnung der Gnomen. ***) jetzt sehr gelichtet und überall von Straßen durchzogen; anders zur Zeit, als Heinrich Iv. von der Harzburg floh. f) Asse, Elm, Helmstädter Höhen; das dazwischen gelegene reiche Acker- land das Stammland der Billinger und Supplingenburger, deren Erben die Welsen von Este.

7. Leitfaden der Erdkunde - S. 74

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 74 — Im eigentlichen Syrien Damaskus, „das Auge des Ostens", blühend durch Karawanenhandel und Gewerbfleiß (Damascener- klingen, Atlas). — Nördl. Haleb, die Hptst. Syriens, Handel nach Persien und Indien. § 41. Arabien, ein dürres, größtenteils unbekanntes Hochl. mit einzelnen Oasen, umgeben von Randgeb., die steil zur Küste abfallen. Nur die Küstenländer sind gut angebaut. * Bodengestalt, Klima und Produkte afrikanisch: Kaffee, Weihrauch, edle Pferde, Gazellen, Straufse, Löwen, Kamele. Die Araber, stolz, gastfrei, aber räuberisch, sind meist Nomaden (Beduinen) und zerfallen in viele Stämme. * Die reiche W.-Küste ist türkisch, hier Medina, in der großen Moschee Mohammeds Grab, s. Mekka, Geburtsort Mohammeds, Hauptwallfahrtsort zu dem wunderthätigen schwarzen Steine, der K a a b a. * Im S. Mokka, Ausfuhrhafen für Kaffee. Die ganze Küste durch Kanäle bewässert, ist voll Palmen- und Kaffee-Gärten. Im S.w. die englische Fest. Aden auf einer felsigen H.i., „das Gibraltar des Ostens", Kohlenniederlage für die Dampfer von Sues nach Bombay (Chioa, Japan). *

8. Leitfaden der Erdkunde - S. 78

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 78 — § 46 und 47. Sudan. Der ö. Teil ist eine grasreiche Steppe, die bis zu dem oberen Nilgebiete reicht; wichtiger ist W.-Sudän, ein waldreiches, noch wenig bekanntes Tafelland, an dessen hohem W.-Rande der Niger entspringt; die heißen Küstenebenen, zu denen die Randgeb. abfallen, sind: im W. Senegambien und im S. Ober-Guinea. * Der (schiffbare) Niger bildet eine günstige Handelsstr. von Marokko durch die Sahara nach Timbuktu und von da den Niger abwärts zur Guinea-Küste. Die Negerstämme werden von despotischen Königen beherrscht; die Kriegsgefangenen pflegt man entweder zu schlachten und dann auch wohl aufzu- fressen oder an Händler in die Sklaverei zu verkaufen (Sklaven- jagden). An den sehr ungesunden, aber fruchtbaren Küsten finden sich Niederlassungen der Europäer. Den Deutschen gehört Togo, wichtig durch die Ausfuhr von Palmöl, der Frucht der Ölpalme, welches in Deutschland zur Herstellung von Seife, Stearin u. s. w. benutzt wird. * § 48. Das Hochlaud von Süd-Afrika. Das Innere wird erst seit den letzten Jahren durch kühne Entdeckungsreisende erforscht. Bekannter sind nur die Küsteu: die Gebirgsländer, welche im W. und O. das Hochland einfassen, und der schmale, durch seine Hitze für Europäer gefährliche Küstensaum. An den Küsten haben sich Europäer niedergelassen, teils um Elsen- bein von den Negern einzutauschen, teils um Palmen, Tabak, Baumwolle, Kaffee u. a. dort anzubauen; jedoch wegen des feucht- heißen Klimas ist für sie die Feldarbeit unmöglich (Fieber), der Neger aber, welcher von Natur die Arbeit scheut, kann erst ganz allmählich zu derselben erzogen werden. Den Deutschen gehört Kamerun und Deutsch-Südwest- und Deutsch-Oftafrika. * I. Der W.-Rand. Am Kamerun-Geb. und -Flusse Niederlassungen der Deutschen. In den heifsen Küstenniede- rungen wird die Ölpalme und der Kakao, in dem langsam an- steigenden und daher gesunderen Binnenlande Kaffee und Tabak angebaut. Ausgeführt wird nach Deutschland Elfenbein, Kakao, Kaffee, Palmöl, Kopranüsse (ölreiche Kerne der Kokospalme); eingeführt Baumwolle, Glasperlen, Schiefsbedarf und leider auch Branntwein für die Neger. Das Innere ist noch fast ganz un- bekannt. Weiter s. französische und portugiesische Niederlassungen und zwischen denselben der längs des Kongo-Flusses durch den König der Belgier gegründete Kongo-Staat. Dann folgt Deutsch-Südwestafrika, gröfser als Deutschland, bis zum Oränge-Fluss mit Angra-Pequena

9. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 157

1878 - Mainz : Kunze
— 157 — sondern erhob sich vielmehr bald Holland gegenüber zum Range der ersten Seemacht der Welt, den es mehr oder weniger ehrenvoll bis anf diesen Tag behauptet hat. § 35. Brandenburg bis 1640. Nach dem dreißigjährigen Krieg galten die deutschen Kaiser nur noch etwas als Beherrscher der österreichischen Erblande und als Verwandte der spanischen Habsburger, deren Stern indes auch stark im Verbleichen war. Dagegen erhoben sich allmählich einige der durch den westfälischen Frieden souverän gewordenen Glieder des Reichs zu einer Achtung gebietenden Stellung. Im Süden spielte das katholische Baiern eine bedeutende Rolle, mißbrauchte aber später seine Macht zu egoistischen Zwecken, zu deren Erreichung es nicht verschmähte mit Frankreich zu liebäugeln und selbst zeitweilig in reichsgefährliche Verbindung zu treten. In der Mitte war Kursach sen der natürliche Hort des Protestantismus gewesen; als aber am Ende des Jahrhunderts dynastische Interessen, nämlich die Aussicht auf den Thron Polens, den Uebertritt seiner Regentenfamilie zum Katholicismus bewirkten, verlor es die Führerschaft und damit den größten Theil seines Einflusses. Derselbe gieng auf Brandenburg über, welches durch das Verdienst seiner Fürsten seit 1648 innerlich und äußerlich so erstarkte, daß der Schwerpunkt der deutschen Geschichte bald nicht mehr an den Ufern der Donau sondern in den von der Natur vernachlässigten Marken zu suchen ist. Der Zusammenhang erfordert bis zur Erwerbung des Landes durch die Hohen-zollern zurückzugreifen und kurz die Namen der Regenten und die wichtigsten Ereignisse nachzuholen. 1. Ueber Kurfürst Friedrich I. (1415—1440) ist oben § 19 das Nötige mitgetheilt. 2. Friedrich Ii. (1440—1470) löste die dem deutschen Orden verpfändete Neumark rechts von der Oder wieder ein, brach den Trotz der märkischen Srädte besonders Berlin-Cöllns, begann dort als Zwingburg ein Schloß anzulegen, verharrte im übrigen in strenger Reichstreue zu einer Zeit, wo es leicht gewesen wäre mit Hilfe des Böhmenkönigs und der Polen sich souverän zu machen. 3. Albrecht (1470—1486), sein Bruder, welcher, ehe er in Brandenburg zur Regierung kam, die fränkischen Besitzungen seines

10. Geschichte des Mittelalters - S. 101

1880 - Braunschweig : Bruhn
- 101 — 7. Er gründet einen Kirchenftat (nicht von langer Dauer.) a. Die Mathilde'schen Güter in Besitz genommen. b. Die kaiserlichen Vögte aus den italienischen Städten vertrieben. 8. Er stellt die Kirchenlehren fest, wie sie sich bis dahin entwickelt hatten. Konzil im Lateran (Patriarchen von Antiochia und Jerusalem, 71 Kardinäle und Erzbischöfe, 412 Bischöfe, 800 Aebte.) „Kein größeres und scharfsinnigeres System der Menfchenbeherrschunq ist je ausgesonnen worden, als das Gregor's Yii. und Innocenz' Iii." ») (Es wurde von den nächsten Nachfolgern noch weiter entwickelt.) Constantia gab Innocenz ihrem Sohne zum Vormund. Dieser erzog den jungen Kaiser vortrefflich. Friedrich wurde der gelehrteste und geistig bedeutendste aller Kaiser. Zwiespältige Kaiserwahl. Der Papst laßt durch die welfische Partei Otto (Iy.), Sohn Hein-rich's des Löwen, wählen. Die staufische Partei wählt Philipp von Schwaben. Philipp von Schwabens 1198—1208 und Gtto Iy. von ßröunfdjmetg2) 1198—1215. Deutschland Schauplatz der fürchterlichsten Verwirrung. Philipp, der gutmütigste aller Staufer, war nahe daran, allgemeine Anerkennung in Deutschland zu finden. 1208 wird er ermordet (30 Jahre alt) aus Privatfeindschaft durch den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach.3) Otto Iy. war ein mittelmäßiger Geist, aber ein tapferer Ritter Er war wie Heinrich Y. unterwürfig gegen den Papst, so lange er ihn brauchte zur Erlangung der Anerkennung in Deutschland und der Kaiserkrone. Später suchte er die Rechte des Kaisers gegen päpstliche Anmaßung zu wahren. Nach 1208 gewinnt er mehr Anerkennung in Deutschland. 1209 in der Peterskirche Kaiserkrone. 1210 Innocenz schleudert den Bannstrahl gegen Otto Iy. Grund: Otto hält seine Versprechen nicht, sucht die Mathilde-schen Güter an den Kaiser zu bringen. „Die Kirche kann von Zehnten und Gaben bestehen, bedarf nicht des weltlichen Besitzes." 1) S. Kohlrausch a. a. O. p. 348. 2) Bild a. a. O. p. 331. 3) Neffe des p. 97 genannten Herzogs von Bayern.
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