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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 35

1880 - Halle : Anton
35 das Vordringen des Feindes hätten erschweren und hindern können. Heinrich gründete darum neue und b efestigte alte Städte. Sie wurden mit Mauern umgeben, hinter denen sich die Bewohner des platten Landes sammt ihrer Habe bei feindlichen Einfällen bergen konnten. Aber die Deutschen haßten das Leben hinter Mauern; die rings um* schlossenen Städte erschienen ihnen wie Kerker; am liebsten wohnten sie noch nach alter Sitte auf einzelstehenden Höfen mitten in ihren Fluren und Aeckern oder in offenen Dörfern. Heinrich befahl deshalb, daß von den zum Kriegsdienst verpflichteten sreienland-leuten immer der neunte Mann in die Stadt ziehen und dieselbe vertheidigen sollte; die übrigen acht dagegen sollten das Feld bebauen und von dem Ertrage desselben den dritten Theil in die städtischen Vorrathshäufer liefern, damit in Zeiten der Noth, wenn sich die Landbevölkerung in die Stadt flüchten würde, kein Mangel eintreten könne. Auch bestimmteder König, daß alle Gerichtsverhandlungen, alle Märkte und Volksfeste von nun an in den ummauerten Burgen abgehalten werden sollten; so suchte er die Deutschen an das Leben in den Städten zu gewöhnen und ihnen dasselbe angenehm zu machen. Auf diese Weise wurde Heinrich der Begründer des deutschen Städte Wesens und des eigentlichen Bürger st an des, und man nennt ihn darum mit Recht den „Städteerbauer". — Das Land war geschirmt; es galt, auch ein wehrhaftes Volk zu schaffen. Bis jetzt hatten die Deutschen hauptsächlich nur das Fechten zu Fuß verstanden. Da aber die Ungarn gewandte Reiter waren, so blieben jene ihnen gegenüber stets im Nachtheil. Darum übte Heinrich seine Krieger unermüdlich im schnellen und gewandten Fechten zu Pferde; er verbesserte auf diese Weise das Heerwesen und ;fc£>uf namentlich eine tüchtige Reiterei. Seitdem wurde der Reiterdienst als ein Ehrendienst angesehen; das Fußvolk stand in geringerer Achtung; das Heer wurde ein Reiter- oder Ritterheer. 4. Seine neu getroffenen Einrichtungen erprobte nun Heinrich zuerst im Kampfe mit den Slaven. Von jeher waren diese der Deutschen Feinde gewesen; entweder allein oder im Bunde mit den Ungarn hatten sie Deutschland heimgesucht. Sie mußten zuerst besiegt und unterworfen werden, bevor er den Kampf mit dem schlimmeren Feinde, den Ungarn, wagen konnte. Zunächst zog Heinrich gegen die an der Havel wohnenden Heveller. Er schlug sie in mehreren Treffen und rückte mitten im Winter gegen ihre Hauptstadt Brennabor (— das heutige Brandenburg). Dieselbe war auf drei Seiten von der Havel umflossen, darum hielten sich ihre Einwohner für sicher. Heftiger Frost aber bedeckte den Fluß mit Eis; Heinrich schlug sein Lager auf der Havel auf, und Kälte, Hunger und das Schwert der Deutschen brachte Brennabor zum Fall. Nach Besiegung der Heveller wendete sich Heinrich gegen die Slaven im heutigen Königreich Sachsen. Hier 3*

2. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 39

1898 - Halle : Anton
Nordwest - Afrika. 39 2. Nordwest-Afrika. 178] Nordwest-Afrika ist längs der Küste des Mittelländischen Meeres gebirgig, da der Atlas, ein wasserarmes Kalkgebirge, überall in gleicher Richtung mit der Küste zieht. Der Atlas senkt sich gegen S. zu niederen Landschaften, in denen die Dattelpalme die Wüste Sähara ankündigt. Das Atlasland umfaßt folgende Landschaften: 179] Die Berberei, das nördliche Atlasland, begreift: Dcttiscjwhesitxunqt'h ■. a) Varka, b) Tripolis, c) Tunis und d) Algerien, Länder, welche von Berbern und Arabern bewohnt sind. Diese waren früher als verwegene Seeräuber im Mittel- meer gefürchtet; aber seit 1830 wurde ihnen durch die Franzosen das Raubhandwerk gelegt. Hauptorte sind: Tripolis; etwas nördlich von Tunis liegen die Trümmer des alten Karthago. Algier ist Hauptortz der französischen Provinz Algerien. 180] 2. Marokko ist das nordwestliche Atlasland mit berberischer, streng mohammedanischer Bevölkerung. Hauptorte sind Fes und Marokko. 181] Z. Sertegambien, das Küstenland am Senegal und Gambia, wird von Negern bewohnt, welche mit Gummi und Erdnüssen Handel treiben.

3. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 23

1874 - Mainz : Kunze
— 23 - landes, und mit der Tiesebene. Hier die äußere Linie des großen norddeutschen Schlachtenbezirks: Jena, Anerstädt, Roßbach, Merse- burgs) — Nach N. Uebergang zum Harze und zu dessen die goldene Aue umschließenden freundlichen Vorlanden: das westliche zieht sich von Nordhausen nach Göttingen und Hildesheim mit ausliegenden bewaldeten Höhen, ähnlich denen jenseits der Leine; das östliche, das Mansselder Knpserplateau, wo die Wiege des großen Bergmannssohnes, reicht bis zur Saale und dem Stammlande der Askanier. Dazwischen parallel mit dem Thüringer Walde der Ha^z**), ein langgestrecktes, metall- reiches Massengebirge, dessen kleinerer höherer Theil, nebst dem Brockengebirge Nadelwald (Oberharz), dem Wesergebiete zugehörig, der größere, niedrigere (Unterharz), meist noch Buchenwald, dem Elbgebiete zugehörig. (In jenem die reicheren Erzgänge, kein Getreidebau). Trotz der schroffen Erhebung leicht zugänglich durch tief einschneidende Mündungsthäler. Auf ihm thätiges Leben in den Wäldern ***), den Schachten, den ärmlichen Berg- städten (Klausthal) und an den Flußthälern mit ihren Mühlen, Poch- und Eisenhämmern. Rings um den Fuß niedrigere meist bewaldete Sand- und Kalksteinhöhen (vereinzelt im Tieflande bis gegen den Quellbezirk der Aller f), in deren weiten fruchtbaren Thalmuldeu, den Kornkammern des Harzes, schon seit den Stis- tnngen der Brnnonen rege Entwicklung in Klöstern (z. B. Gan-- *) Trotz der der Lage seines Landes entsprechenden politischen Unselbst- ständigkeit hat der Thüringer manche Eigentümlichkeit bewahrt, z. B. den sangvollen Gebirgsdialekt, den er den südlichen Soi benmarken mittheilte (während in den nördlichen das sächsische Niederdeutsch, das Platt der Tief- ebene sich ausdehnte), die damit zusammenhängende L>ebe zur Musik (Ver- anlassung auch zur Kultur der Singvögel) und die im Vergleich mit den sächsischen Nachbaren größere Lebhaftigkeit. **) Eine Burg aus sächsischer Vorzeit, umschlossen von hohen (Teufels-) Mauern. Vgl. Göthe's Walpurgisnacht und Harzreise im Winter. Noch heute treiben die Nebelriesen um den Blocksberg ihren Spuk. — Die ger- manische Mythologie nnter dem Einfluß der Nebel und des trüben Him- mels ohne plastische Gestaltung. — Die Berge Zufluchtsstätten und Quellen der Sage. — Die dem Treiben der Menschen entrückten lichten Höhen und schaurigen Haine Göttersitze und Opferstätten; das geheimnißvolle Innere der Erde Wohnung der Gnomen. ***) jetzt sehr gelichtet und überall von Straßen durchzogen; anders zur Zeit, als Heinrich Iv. von der Harzburg floh. f) Asse, Elm, Helmstädter Höhen; das dazwischen gelegene reiche Acker- land das Stammland der Billinger und Supplingenburger, deren Erben die Welsen von Este.

4. Kleine Erdkunde - S. 90

1902 - Halle Leipzig : Anton
90 3. Der Sudan. Der Sudäil (b. i. Land der Schwarzen, Bild 29) bildet den s. Teil von Nordafrika; er begreift: 226] Senegambien ist das w. Küstenland am Senegal und Gambia. Es wird von Negern bewohnt; diese treiben Handel mit Gummis und ölhaltigen Erdnüssen-) teils nach Timbnktü, teils nach der Meeresküste. An der Küste liegen die Kolonieen St. Louis [jjärtg'lui] (frz.) und Bathurst sbäßarst] (brit.). 227] 2. Oberguinea [—gtne'a] ist die s. Abdachung des Kong nach dem Meere hin; man unterscheidet von W. nach O,: die Pfeffer-, die Zahn- (b. i. Elfenbein), die G o l d - und die P a lm ö lkü st e. Alle diese Erzeugnisse werden von den Negerstämmen des Innern an die Küste ge- bracht und gegen europäische Waren umgetauscht. Früher führten Sklaven- Händler auch Tausende von Schwarzen mit Gewalt auf Schiffe und ver- kauften sie an die Besitzer von Pflanzungen in Amerika. An der Goldküste ist das Gebiet von Togo deutscher Besitz, f. Anhang. Im Innern liegen die Negerreiche Aschänti und Dähome. 228] z. l)ochfuöän ist ein bergiges Gebiet, welches im Kong (b. i, Ge- birge) steil nach S. abfällt. Das Land wird vom N i g i r (d. i, großer Strom) durchflössen, der im Kong entspringt und bei seiner Mündung ein sumpfiges Deltaland bildet. Im Nigirlande wohnen mohammedanische Neger. Der von den Franzosen besetzte Hauptort T i m b u k t ü ist Mittelpunkt mehrerer Karawanenstraßen. 229] 4.. Aachsudän ist das Land ö. des Nigir, in dem der Tsadsee die tiefste Stelle bildet. In seinen w. wohlbewässerten Teilen ist Flach- sudän ein fruchtbares, dichtbevölkertes Land, geht aber gegen den Nil hin in den Steppengrund von N n b i e n über. Der Hauptort von Nubien, Ehartüm, (?) ist wichtig für den Handel mit Elfenbein und Gummi. 4. Die Nilländer. Die Nilländer bilden den ö. Teil von Nordafrika. 230] Der Hauptstrom des n. Afrika, der Nil, ist fast 2 mal so lang als die Donan, weshalb man Jahrhunderte lang vergeblich nach seiner Quelle geforscht hat. Er fließt aus dem Weißen Strome und dem Blauen Strome zusammen. Der Blaue Strom entspinnt sich aus dem Tanasee im Hochlande von Abessinien; der Weiße Strom ist ein Abfluß des Victoriasees (unter dem Äquator iu der Osthälfte). An seiner Mündung bildet der Nil ein großes Deltaland. Das Nilgebiet umfaßt: 231] \. Abessinien begreift die Hochgebirgslandschaften, aus denen der 1) Ein Harz, welches aus der unserer Akazie ähnlichen Gummiakazie aus- schwitzt. a) Die Samen einer unserer Linse ähnlichen Pflanze, aus denen durch Aus- pressen Speiseöl gewonnen wird. 3) Von dem Entdecker zu Ehren der britischen Königin Victoria benannt.

5. Kleine Erdkunde - S. 93

1902 - Halle Leipzig : Anton
Südafrika. 93 auf weit auseinanderliegenden Gehöften Schaf- und Rindviehzucht treiben. Die Engländer besetzten ihr Land; auch die Büren- (d. i. Bauern) Repn- bliken verloren 1900 nach heldenmütigem Kampfe ihre Freiheit. Hauptort ist die Kapstadt, am Fuße des gegen das Meer vorspringenden Tafelberges gelegen, ein wichtiger Handels- und Schiffahrtsplatz. Auf der gold- und diamantenreichen Hochebene liegen Johannesburg und Pretoria. 236] 3. Die "Küstengebiete am Indischen Ozean gehören von S. nach N.: a) den Portugiesen (Delagöa-Bai), d) den Deutschen (D e u t f ch - O st a f r i k a, s. Anhang), c) den Engländern, d) den Italienern (das Osthorn). 2. Das innere Südafrika. 237] Das innere Südafrika ist ein bergiges Hochland mit reicher Be- Wässerung. Hier liegen von S. nach N.: der Nyassasee, der Tanga- nyikasee, der Victoriasee, der Quellsee des Weißen Stromes, der von diesem See zum Albertsee^) abfließt; gegen W. entwässert der Kongo. Die Bevölkerung besteht ans Negern. Das wichtigste Land des inneren Südafrika ist der K o n g o st a a t, welcher das ganze Gebiet dieses Stromes umfaßt; er steht unter der Herrschaft Belgiens, wird von europäischen Beamten verwaltet und steht allen Völkern zur Betreibung von Handel und Plantagenwirtschaft") offen. Die Hauptstation ist Leopoldville [—wil]3) am Kongo, von wo Elfenbein und Gummi ausgeführt wird. 238] Die Inseln um Afrika. A. Westlich von Afrika (im Atlantischen Ozean): 1. Madeira (d. i. Holzinsel), war dichtbewaldet, ist jetzt kahl, aber äußerst frucht- bar, erzeugte früher berühmten Wein, jetzt Kaffee und Zuckerrohr (portug.). 2. Die Can arischen Inseln (d. i. Hundsinseln) 4), deren größte das ganz vulkanische Tenerifa mit dem 4000 m hohen kegelförmigen Pik (d. i. Spitzberg), gehören zu Spanien. 3. Die K ap v e r d i sch e n I n s e l n in der Nähe des grünen Vorgebirges (portug.). 4. St. Helena, ein öder Felskegel, einst der Verbannungsort Napoleons I. (brit.). B. Östlich von Afrika (im Indischen Ozean): 1. Madagaskar, so groß wie Deutschland, ist im Innern gebirgig und stellen- weis eine Waldwildnis. Die Bewohner find großenteils Malaien und teilweis dem Christentum gewonnen. Die Insel gehört den Franzosen. 2. Die Comoren, zwischen Madagaskar und dem Festlande, sind französisch. 3. Die Mascarenen sind teils in französischem, teils in britischem Besitz. 4. Die Amiränten (d. i. Admiralitätsinseln), die S e h ch e l l e n ^ßeschellen] und S o k ö t r a gehören den Engländern. Rückschau auf Afrika. 239] Klima. Da Afrika zu beiden Seiten des Äquators liegt, so hat es das heißeste Klima, und da großen Gebieten die Bewässerung fehlt, so hat es zugleich strichweise das trockenste Klima der Erde. i) Zu Ehren des britischen Prinzen Albert benannt. 2) Der Anbau von Nutz- gewächsen in Pflanzungen. 3) Zu Ehren des Königs Leopold von Belgien benannt. l) Von den großen Hunden, welche die Spanier bei der Entdeckung vorfanden.

6. Kleine Erdkunde - S. 122

1902 - Halle Leipzig : Anton
21 it tj a n g. I. Die deutschen Schutzgebiete. (2,7 Mill. qkni mit 12 Mill. E.) A. In Afrika. 1. Togo [etwas größer als Bayerns grenzt auf 50 km an den Atlan- tischen Ozean und erstreckt sich nach N. bis gegen den 10. Parallelkreis; im W. bildet der Voltasluß die Grenze gegen eine britische Kolonie; gegen £>. begrenzt eine französische Kolonie. — Es ist ein bergiges Land, das sich gegen das Meer zu einer sandigen Ebene senkt. In dem warmen Klima (im Sommer bis 40° C.) gedeiht die Ölpalme und die Kokospalme. Die Bewohner sind die Eühe, heidnische Neger; sie pflanzen als Brot- fruchte Mais, Mohrenhirse und den Maniokstranch *) an und liefern den deutschen Händlern^ Palmöl und Palmkerne, — Der deutsche Landeshaupt- mann hat seinen Sitz in Lome. 2. Kamerun [fast so groß wie das Deutsche Reichs grenzt auf 300 km an den Atlantischen Ozean; gegen N. erstreckt es sich bis zum Tsadsee; im N.w. wird es von einer britischen, gegen S. von einer französischen Kolonie begrenzt. — Hart am Meere erhebt sich aus der Küstenebene das Kamer üngebirge (4000 in); nach dem Innern zu steigt Hochland empor: aus diesem fließt der von Wasserstürzen unterbrochene Sänaga ab. Wegen des warmen Klimas findet sich auf deu Höhen stellenweis Palmenwald. — Die Bewohner sind Neger, unter denen die Haüssa (im N.) und die Dualla (im S.) die bekanntesten sind. Im niederen Lande banen sie die Banane an, deren gnrkenförmige Früchte Brot liefern, im höheren die Mohrenhirse. Dazu liefern Fleisch die Antilope und der Büffel, und den Elefanten jagt man wegen seiner Stoßzähne. Der Sitz des Gouverneurs ist Kamerun am Kamerünbufen; hier wird von Euro- päern Handel betrieben, indem Palmöl, Palmkerne und Elfenbein nmge- tauscht werden gegen Baumwollstoffe, Gewehre und Pulver, eiserne Töpfe, Beile zc., sowie gegen Brauntwein und Salz, das im inneren Lande fehlt. 3. Deutsch-südwestafrika [etwa l1/*, mal so groß wie das Deutsche Reichs grenzt auf 1500 km an den Atlantischen Ozean und erstreckt sich vom Kuneneflnß im N. bis zum Oränjefluß im S.; Grenzländer sind: im N. die portugiesische Kolonie Angola, im O. das britische Central- Afrika, im S. das britische Kapland. — Wegen der Wasserarmut des höherliegenden inneren Landes hat das Gebiet keinen Fluß von Dauer. Daher giebt es keine Waldbedeckung; Busch- und Grasland bietet noch den erfreulichsten Anblick; auf weiten Strecken findet sich nur toter Saudboden — Die Bevölkerung besteht im n. Teile (dem Dämaralande) aus Negern, im s. Teile (dem Namalande) aus viehzüchtenden Hottentotten. Zwischen ihnen haben sich holländische „Buren" niedergelassen, welche *) Seine Wurzeln liefern gnrkenförmige, unseren Kartoffeln ähnliche Früchte.

7. Kleine Erdkunde - S. 92

1902 - Halle Leipzig : Anton
92 Nordafrika. — Südafrika. September tritt der Strom über seine Ufer, überschwemmt das Thal und läßt beim Zurücktreten einen fetten Schlammboden zurück. In diesem gedeiht Weizen und Reis so üppig, daß Ägypten die Kornkammer der umliegenden Länder ist; außerdem gewinnt man Baumwolle und Zuckerrohr. — Die Überschwemmungen des Nils trugen mit bei, daß sich die alten Ägypter in verschiedene Volksklassen (Kasten) sonderten. Die Beobachtung der Zeiten, in denen die Überschwemmungen wiederkehrten, führte auf Stern- knnde, das Vermessen des verschlämmten Bodens aus Feldmeßkunst; diese Kenntnisse waren im Besitz einer besonderen Priesterkaste. Deren Tempelbezirke standen unter dem Schutze der Kriegerkaste. Durch die N i l schi ffer wurde während der Überschwemmungen jeder Verkehr der- mittelt. Die Ackerbauer und Hirten bewirtschafteten den Boden; denn die Ziegen dienten zum Eintreten der Saat. — Die alten Ägypter hatten ihre religiösen Vorstellungen aus der Anschauung ihres Landes ge- Wonnen. Sie verehrten als Gottheiten die Sonne, die Erde und den Nil; ihr finsterer Sinn führte sie auf die Aufbewahrung der Toten (Mumien) in Grabkammern. Das ägyptische Volk schmachtete nnter dem härtesten Druck; dies zeigte sich u. a. darin, daß nnter jedem der Könige (Phara- onen) Tauseude von Menschen jahrelange Arbeit opfern mußten, um die Grabkammer des Herrschers, eine Pyramide, zu erbauen. — Jetzt bildet Ägypten eine Provinz des türkischen Reiches und wird von einem Vize- k öni g regiert. Am unteren Nil liegt die Hauptstadt Kairo; in den engen Straßen herrscht ein buntes Volksgewimmel, und man trifft Kaufleute aus allen Weltteilen; die Eu- ropäer bewohnen ein eigenes Stadtviertel, das Frankenquartier (580). W. nach der Wüste hin erheben sich die drei höchsten der noch übrigen Pyramiden. Alexandrien (?) ist eine lebhafte Handelsstadt mit engen, ungepflasterten Straßen und vielen Cisternen (Sammelbehälter für Regenwasser) anstatt der Brunnen. Am Sueskanal liegen S u e s und der Hafenplatz Port Said, beide mit großem Schiffs- verkehr. Ii. Südafrika. 1. Die Küstenländer. 234] Niederguinea (—giriert) reicht vom innersten Winkel.des Guinea- buseus bis zur Mündung des Kunene. Da an der Küste Farbhölzer, Palmöls und Elfenbein-) ausgeführt werden, so finden sich hier Nieder- lassungen von Europäern. a) Das Mündungsland des Kamerünfluffes bildet die deutsche Kolonie Kamerun, s. Anhang. S. folgt b) Fran zö sisch-Kong o, c) der Kongo st aat, s. unten; d) das portugiesische Kolonieland Angola und e) Deut sich - Südwest-Afrika, f. Anhang. 235] 2. Das Aaplaud bildet den s. Teil von Afrika. Es ist ein Hoch- land, welches in mehreren Stufen nach S. abfällt; auf der nördlichsten Stufe fließt der Oränjeflnß zum Atlantischen Ozean. Das warme, aber trockene Land ist zuerst von den Holländern besiedelt' worden, die i) Ein Öl, welches aus den pflaumenähnlichen Früchten der Ölpalme gewonnen wird und das zur Bereitung von Seife Verwendung findet. 2) Die Stoßzähne des Eleganten.

8. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 157

1878 - Mainz : Kunze
— 157 — sondern erhob sich vielmehr bald Holland gegenüber zum Range der ersten Seemacht der Welt, den es mehr oder weniger ehrenvoll bis anf diesen Tag behauptet hat. § 35. Brandenburg bis 1640. Nach dem dreißigjährigen Krieg galten die deutschen Kaiser nur noch etwas als Beherrscher der österreichischen Erblande und als Verwandte der spanischen Habsburger, deren Stern indes auch stark im Verbleichen war. Dagegen erhoben sich allmählich einige der durch den westfälischen Frieden souverän gewordenen Glieder des Reichs zu einer Achtung gebietenden Stellung. Im Süden spielte das katholische Baiern eine bedeutende Rolle, mißbrauchte aber später seine Macht zu egoistischen Zwecken, zu deren Erreichung es nicht verschmähte mit Frankreich zu liebäugeln und selbst zeitweilig in reichsgefährliche Verbindung zu treten. In der Mitte war Kursach sen der natürliche Hort des Protestantismus gewesen; als aber am Ende des Jahrhunderts dynastische Interessen, nämlich die Aussicht auf den Thron Polens, den Uebertritt seiner Regentenfamilie zum Katholicismus bewirkten, verlor es die Führerschaft und damit den größten Theil seines Einflusses. Derselbe gieng auf Brandenburg über, welches durch das Verdienst seiner Fürsten seit 1648 innerlich und äußerlich so erstarkte, daß der Schwerpunkt der deutschen Geschichte bald nicht mehr an den Ufern der Donau sondern in den von der Natur vernachlässigten Marken zu suchen ist. Der Zusammenhang erfordert bis zur Erwerbung des Landes durch die Hohen-zollern zurückzugreifen und kurz die Namen der Regenten und die wichtigsten Ereignisse nachzuholen. 1. Ueber Kurfürst Friedrich I. (1415—1440) ist oben § 19 das Nötige mitgetheilt. 2. Friedrich Ii. (1440—1470) löste die dem deutschen Orden verpfändete Neumark rechts von der Oder wieder ein, brach den Trotz der märkischen Srädte besonders Berlin-Cöllns, begann dort als Zwingburg ein Schloß anzulegen, verharrte im übrigen in strenger Reichstreue zu einer Zeit, wo es leicht gewesen wäre mit Hilfe des Böhmenkönigs und der Polen sich souverän zu machen. 3. Albrecht (1470—1486), sein Bruder, welcher, ehe er in Brandenburg zur Regierung kam, die fränkischen Besitzungen seines

9. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 121

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§ 62. Sudan. 121 geschaffen. Die europäischen Kaufleute haben an dieser (verschieden benannten) Küste Handelsfaktoreien angelegt, um die dann die Wohnungen Zinspflichtiger Neger herumliegen. Englisch ist die Küste des Niger-Deltas und deren nw. Fortsetzung, nw. Lagos die wichtigste Handelsstadt (42 000 Einw.), ferner die Goldküste; auf der durch ihr heitzfeuchtes Klima besonders ungesunden Küstenstrecke die englische Kolonie Sierra Leone mit der Hauptstadt Freetown [frttaun] (d. i. Freistadt), eine Niederlassung für Neger, die aus Sklavenschiffen befreit wurden. Ursprünglich gleiche Bestimmung hatte die von Nordamerikanern auf der Pfefferküste angelegte Republik Liberia mit dem Hauptorte Monrovia (5000 E.). Beide liegen nw. von Kap Palmas, in dessen Nähe die Kruneger wohnen, welche als Matrosen und Arbeiter sich weithin an der ganzen Westküste Afrikas verdingen. 2) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist das Gebiet des Senegal und Gambia, ein flachsumpfiger Küstensaum und dahinter im O. ansteigende Berglandschaften. Hier, zwischen beiden Strömen, der westlichste Punkt von Afrika, das Kap Verde [werde] (d. i. das Grüne Vorgebirge). Unter den 30—50 selbst sprachlich verschiedenen Negerstämmen die I o l o f s und die Mandingos, während die Fulbe , welche als Eroberer sich weit ausgebreitet haben, zwischen den Berbern und den Negern, bronzesarben bis braunschwarz, in der Mitte stehen. Den größten Teil des Landes vom Kap Verde bis zum Niger und Tsadsee haben die Franzosen in Besitz. Ihr Hauptplatz ist S t. L o u i s (20 000 E.), auf einer Insel in der Senegalmündung. Im N. des Senegal ausgedehnte Wälder der Gummiakazie, deren Harzausschwitzung das sogenannte arabische Gummi oder Klebgummi liefert (nicht zu verwechseln mit dem auch Gummi genannten Kautschuk, welches aus dem eingedickten Saft tropischer Gewächse zumeist in Ostindien und Südamerika gewonnen wird, am massenhaftesten jedoch im tropischen Afrika, wo die Kautschuk-Liane in den Wäldern sich sehr häufig findet, gewonnen werden könnte). — An der Küste liegt P o r t u -giesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet. 3) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben. In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische F ulb e (d. h. Hellbraune) von N. her eingedrungen, haben die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet, da sie den einheimischen Negern an Tatkraft überlegen waren, überhaupt gibt es in Sudan ziemlich gut geordnete Staaten mohammedanischen Glaubens; überall wird Getreide (Durra) und Baumwolle gebaut und eine nicht geringe Hausindustrie betrieben. Der Mangel an Salz begründete von jeher einen regen Handelsverkehr mit der großen Wüste im N„ die, sonst arm, an nichts so reich ist als an Salz. Untereinander treiben die Sudanesen viel Handel mit Guru- (getrocknet: Kola-) Nüssen vom Aussehen unserer Roßkastanien, da ihnen deren rosarotes Innere, geröstet, den Kaffee ersetzt. Am N.-Bogen des Niger die hier wichtigste Stadt Timbuktu, nächster Zielpunkt der Karawanen durch die w. Sahara, von Frankreich in Besitz genommen. Unter den Fulbestaaten ragen die nach dem tüchtigen Negervolk der H a ü s s a benannten Hauss astaaten zwischen Niger und Benue hervor durch ihren Gewerbefleiß (vorzügliche lederne Wafserschläuche

10. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 122

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
122 § 63. Das Schutzgebiet Togo. für die Wüstenreise): Handelsstädte S koto und Kano. Der wichtigste Sudanstaat ist Bornu, w. vom Tsadsee mit der Hauptstadt Kuka, der größte Markt von Zentralsudan, 60 000 E. 4) Ostsudan, das Land ö. vom Tsadsee bis zum Nilgebiet, umsaßt die beiden Sultanate B a g i r m i und W a b ä r, aus denen viel Elfenbein und Straußenfedern, aber auch noch viele Neger als Sklaven nach dem N. und No. Afrikas verhandelt werden. Weiter östlich folgt Dar För (b. t. Land For) und das schon bis in das Nilgebiet reichende K o r d o f ä n. Wichtige Ausfuhrprodukte des ägyptischen Sudan sinb: Gummi Arabikum» Elfenbein und Straußenfebern. § 63. Das Schutzgebiet Togo. Nur etwa 50 km nimmt an der Sklavenküste von Oberguinea das deutsche Togogebiet ein. Am Mono von der Mündung aufwärts zieht die Ostgrenze (gegen französisches Gebiet). Die Westgrenze dagegen (gegen englisches Gebiet) geht gleich hinter Lome nur eine kurze Strecke nach N.; landeinwärts wendet sie sich unter 6° 20' n. Br. scharf nach W. bis zu dem kleinen Dschaweflusse^ verfolgt diesen eine kleine Strecke aufwärts, um unter 6° 47' n. Br. mit nochmaliger Westwendung den mächtigen Voltastrom Bei der Einmündung des Deineflusses zu erreichen. Am Volta zieht sich nun aufwärts Bis zu der sudanischen Landschaft Banjaue. Die Binnenlandsgrenze bildet der 11° n. Br. In dieser Umgrenzung unt-faßt das Gebiet 90 000 qkm, erheblich mehr als das Königreich Bayern. Der Strand ist ganz niedrig und kahl, durch die in den Guinea-Busen hineindrängende, für die Landung der Schiffe so gefährliche Dünung des Ozeans aufgebaut. Dadurch aufgestaut, haben die aus dem Binnenlande herabfließenden Flüsse hinter dem Strande zu weiten Lagunen sich aus-gebreitet und ihre Mündung immer weiter ostwärts rücken müssen. Von diesen Lagunen steigt das Land landeinwärts sanft an, sehr fruchtbar, sorgfältig Bebaut und dicht Bewohnt. Das sudanische Hinterland ist eine von mäßigen Höhenzügen unter-Brochene Hochebene, welche Savannen mit niedrigem, starrem Grase und zerstreuten Baumgruppen zeigt. Es senkt sich sanft zu dem Vo lta, der Bei dem großen Handelsplatz Kratji einen mächtigen Wasserfall bildet, Bei Kpandu die Fetisch-Berge durchbricht und jetzt, nachdem er eine Bedeutende Wasserstraße geworden ist, in das englische Gebiet abbiegt. Die Bevölkerung des deutschen Gebietes wirb auf 2y2 Millionen geschätzt. Sie besteht im subanischen Hinterlanbe aus Subannegern, die, zum Teil zum Islam bekehrt, mehrere Sultanate bilden. Das bedeutendste, ein Mittelpunkt des subanischen Hanbelsverkehrs (Kolanüsse), ist S a l a g a in Banjaue. Den Handel beherrschen die weit herumziehenben
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