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1. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 65

1900 - Meißen : Schlimpert
65 d. Will der Schmied aber in seiner Werkstätte arbeiten, da mus; er sich mancherlei kaufen; was vor allem? Eisen, Kohlen. Bei wem kauft er Eisen? Bei wem die Kohlen? — Wenn der Fabrikant weben will, da braucht er Garn (?); bei wem kauft er dies? Wie nennen wir die Leute, die mit solchen Dingen handeln (?) . . . Die Kaufleuste handeln mit den verschiedensten Dingen. Sie verfertigen die Gegenstände nicht selbst, gewinnen die Stoffe (Eisen, Kohlen re.) nicht selbst aus der Erde re., sondern sie kaufen sie mnd verkaufen lsie (als Ware).* Wir wollen einen solchen Kaufmann in unserm Orte aufsuchen —? Was verkauft 9t.? Woran kann man schon erkennen, welche Waren er hat, womit er handelt? Firma (?). Wie nennen^wir den Raum, in welchem er verkauft,? Was hast sdu bei 9t. geholt? (Kaffee, Zucker re.) Was macht der Kaufmann, wemr er dir ein Pfund Kaffee geben soll? Was braucht er zum Ab- wägen der Ware? (Beschreibung der Wage, des Gewichts.) — Wir haben in unserm Dorfe auch einen Kaufmann, der mit „Schnittwaren" handelt —? Kleiderstoffe rc. kann der Kaufmann nicht abwägen; was must er da thun? rc. Aber'umsonst kam: euch der Kaufmann seine Ware nicht geben —? Was brauchen wir, wenn stvir etwas kaufen wollen? — Manche Kaufleute stellen die Preise zuihoch; was machen daun die Käufer? — Es ist nicht recht, wenn ein Kaufmann keine festen Preise hat. In unserm Dorfe giebt es wenige „Kaufleute". Gehen wir aber zusammen in die Stadst, da sehen wir auf der Straße Laden an Laden mit großen Schaufenstern, an denen die schönsten Sachen liegen. — Auch der Kaufmannsstand ist gar nötig. Das merkt ihr alle Tage. Die Kaufleute holen das, was wir täglich brauchen, oft aus weiten, fernen Ländern herbei. Sie schicken ihre Schiffe über das Meer; wachen-, monatelang sind diese unterwegs und müssen mit Sturm und Wellen kämpfen, nur daß wir versorgt werden (womit z. B.?). — d. So haben wir in unserm Dorfe Bauern (Landwirte) Handwerker (Fabrikanten), Kaufleute (Ackerbau, Viehzucht, * Für den Lehrer: „Der Handelsstand hat ^bic Ausgabe, sowohl die Erzeugnisse der Natur als die des Kuustfleißes umzusetzen und sie zur Ware zu machen. Er bildet das Mittelglied zwischen den Produzenten und Äon-- sumenten" (Marteusen). ® r ü 11 i <t), ¿um Anichauungsllilterricht. o

2. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 71

1900 - Meißen : Schlimpert
71 Feldern hindurch, dann durch den Wald, durch ein Thal, am tosenden Bache entlang, jetzt sogar durch einen Felsen hindurch (Tunnel), an mehreren Dörfern und an einigen „Bahnwärter- häuschen" vorbei. Wie kommt es aber nur, daß wir so schnell dahinfliegen? Das Dampfroß zieht uns, und dann, anf was für einer Bahn gleiten wir dahin? — Was haben die Bahn- wärter zu thun, deren Häuschen wir sehen? — Nur einmal halten wir noch; wie heißt die Halte- stelle? Dann gelangen wir nach 9t. Wieder ein langer Pfiff. Wir sind da. Ehe wir aber in die Stadt hineingehen, müssen wir uns doch den ganzen Zug genauer ansehen. Wie heißt der erste Wagen, der den ganzen Zug in Bewegung setzt? Woraus ist die Lokomotive (Fortbeweger) gebaut? Auf wie vielen Rädern steht sie? Sind die Räder gleich groß oder nicht? — Wodurch setzt die Lokomotive den ganzen Zug in Bewegung? Dazu muß der Dampf verhelfen. Ja, woher bekommt denn die Lokomotive Dampf? — Was habt ihr dort gesehen, wo der Lokomotiven- führer (und der Heizer) steht? Über dem Feuerloche ist ein großer Kessel mit Wasser. Wenn nun das Wasser erhitzt wird, was ist da die Folge? Dein Dampfe gefällt es aber gar nicht in dem engen Kessel; er möchte gerne hinaus in die freie Luft. Der Lokomotivenführer kann ihn, wenn er will, aus- strömen lassen (?); aber erst muß der Dampf dazu verhelfen, die Räder in Bewegung zu setzen. Er wird in die beiden großen Büchsen (Eplinder) auf beiden Seiten der Lokomotive geleitet, und da muß er die beiden großen Eisenstangen an jeder Seite hin und her schieben; was bewegen dann diese wieder? — In dem Zuge giebt es verschiedene Wagen. Gleich hinter der Lokomotive —? Dann folgen Personen- und Güterwagen. Berschiedene Wagenklassen. Postwagen. — Aber eins dürfen wir nicht vergessen. Als ihr so schnell auf den eisernen Schienen dahinsaustet, habt ihr doch auf der einen Seite Stangen gesehen, die mit Drähten verbunden sind — wie heißen die Stangen? Der Draht? Wozu der Draht dienen muß, habt ihr vielleicht auch schon gehört? Dian kann telegraphieren, in die Ferne schreiben. Wenn jemand in der Ferne ganz schnell eine Kunde erhalten soll, da „telegraphiert" man an ihn. Wie ein solcher Fernschreiber eingerichtet ist, sollt ihr später erfahren. —

3. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 89

1900 - Meißen : Schlimpert
89 Weinlese mehr und mehr ein.* — Etwa in folgender Weise könnte sich ein Lehrer in der Lößnitz die Besprechung 'zurecht- legen:) Der Oktober hat uns ein frohes Fest gebracht — die Weinlese. Freilich haben sich unsre Hügel und Berge gegen früher zum großen Teile verändert —? Vor etwa 15 Jahren waren alle Hügel unsrer Heimat grün umrankt. Zwischen dem Weinlaube lachten uns im Oktober die reifen Trauben an. Was -ist geschehen? Die meisten Weinberge der Ober- und Niederlößnitz wurden wegen der Reblaus (?) ausgerottet, alle Weinstöcke und Pfähle verbrannt; der Boden ward mit Petroleum (?) getränkt. Doch ganz ausgerottet ist die Rebe noch nicht. Einzelne Weinberge sind noch erhalten, und noch an vielen Häusern rankt sich der Weinstock traulich empor. Eilt frohes Fest ist es chnmer noch, wenn die reifen Trauben geschnitten werden, wenn auch nicht mehr so froh und heiter wie früher. „Welcher Jubel herrschte früher in der Lößnitz, wenn an einem sonnigen Oktober- tage die großen, vollen Trauben von den Stöcken abgeschnitten werden sollten! Da eilten am frühen Morgen Männer, Frauen und Kinder mit Messer und Körben in den Weinberg. Jubelnd trugen dann die Winzer die Trauben in Butten (?) in die Presse <?). Unter die fröhlichen Lieder der Arbeiter in den Bergen mischten sich dröhnende Böllerschüsse, die im Thäte ein vielfaches Echo verursachten. Am Abende versammelten sich die * Im Rheinlande ist es ähnlich. Riehl sagt in „Land und Leute", S. 170: „Das Spätherbsten ist ein großer technischer Fortschritt, aber es hat den Novemberreif auf das Bolksfest der Weinlese geworfen. In laublosen Weinbergen mit durchweichtem oder balbgefrorenem Boden, den aschgrauen Himmel des Borwinters über sich, vor Kälte zitternd, kann man kein Bolksfest begehen im Freien." Anders ist es bei den Winzern von Württemberg und dem badischen Oberlande. „Hier zieht man noch vorwiegend reinen Land- wein," einen „Haustrunk", während der Rheingaucr seinen Wein fast nur für den Handel baut. Im badischen Oberland braucht der Winzer Geld zu den Kirmessen, die meist in den Oktober fallen. Also muß früher geherbstet werden." — Das Eingehen von edlen Volksfesten ist zu beklagen; der Bolks- charakter leidet darunter; die Volksseele braucht einer edlen Erheiterung bei dem schweren Ernste des Lebens. Deshalb möchte ich eben in der Heimats- lunde bei den Volksfesten nicht vorübergehen und den tieferen Sinn, der in ihnen liegt, hervorheben.

4. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 90

1900 - Meißen : Schlimpert
90 Arbeiter zu einem fröhlichen Mahle, und unter Scherz und Gesang wurde der Tag beschlossen."* Weshalb war es dem: recht, wenn bei der Weinlese solche Freude herrschte? Dem Winzer ist ein solches Fest gar wohl zu gönnen — ? Er hat sehr viel Sorge, Mühe und Arbeit mit seinen Reben gehabt, das ganze Jahr hindurch. aa. Seine Arbeit beginnt, sobald der Lenz hereinzieht ins Land und seinen warmen Sonnenschein ergießt über Berg und Thal. Was hat der Winzer (der Vater) im Frühjahr draußen im Weinberge zu thun? Wenn die warme Frühlingssonne an den Südabhängen der Lößnitzberge den Schnee geschmolzen hat, da fängt der Winzer seine Arbeit an. Was thut er? Er richtet die Weinstöcke empor, die er im Spätherbste niedergelegt hatte (wärmn hatte er das gethan?). Hierauf behackt er sie — ? Er lockert ringsum die Erde auf. Darm werden die Stöcke ge- schnitten —?** Die Reben, welche voraussichtlich keine Frucht bringen, werden abgeschnitten; die, welche Frucht versprechen, werden verschnitten, so daß nur 3—5 Knospen (Augen) an der Rebe bleiben. Aus den Schnittflächen fließt oft viel Saft. Was sagt da der Winzer (euer Vater) von der Rebe? „Die Rebe weint oder thränt" (mit wem wird sie verglichen?). Run will der Winzer auch gern junge, kräftige Weinstöcke ziehen; was macht er da? Er „senkt" Weinstöcke — ? Wer von euch har zugesehen? Beschreibt, was der Vater macht! Unmittelbar neben dem altgewordenen Weinstocke wird eine Grube (50 bis <><) cm tief) gegraben. In diese legt, senkt der Winzer eine Rebe (Schenkel genannt), die mit dem alten Stocke verbunden bleibt, so hinein, daß das äußerste Ende mit 3-4 Knospen über die Erde herausragt. Hierauf wird die Grube mit Dünger und Erde wieder ausgefüllt. — Was mag der alte Weinftock denken? „Ich bin alt geworden. Ich habe meine Schuldigkeit gethan und meinem Herrn gute Frucht gebracht. Ohm sollen meine * So berichtet Oberlehrer Lehmann in Niederlößnitz. Lehrer Zeibig in Wachwitz erzählt, daß früher, zur Zeit des Königs Fr. August Ii., die königliche Familie an dem Feste der Weinlese den lebendigsten Anteil ge- nommen habe. ** Man verfährt nicht überall gleich. Der Lehrer wird sich nach dem örtlichen Brauche richten. Die oben erwähnte Darstellung verdanke ick einigen Lehrern.

5. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 69

1900 - Meißen : Schlimpert
1 — 69 — Dorf. Auf dem Bocke. sitzt ein schmucker Bursche, und ein -munteres Rößlein trabt vor dein Wagen —? Das ist die -Post — der Postwagen. Woran erkennt man den Post- wagen? Den Kutscher — den Postillon? — Wo hält der Postwagen? Woran erkennt man das Postgebäude? Was stellt das Wappen dar? Was steht unter dem Adler? (Kaiser- liche Postagentur — K. Postamt!?) — Wenn der Postwagen bei dem Postgebände angelangt ist, da stößt der Postillon lustig in sein Horn; wozu? „Die Post ist da; trara, trara!" — Was bringt die Post? Was will sie mitnehmen? (Manche Postwagen befördern auch Reisende.) So verrnittelt die Post den Verkehr mit der Ferne. Sie bringt uns Briefe, Geldsendungen, Pakete und schafft unsre Briefe :c. in die weite Welt. Die Post ist ein gar wichtiges Verkehrs- mittel. — d. Hat dir die Post auch schon ein Briefchen gebracht oder ein Brieschen befördern, in die weite Welt tragen müssen? — Wir haben zusammen schon ein Briefchen gefertigt. Was haben mir bei der Fortsendung durch die Post zu bedenken? — Du N. hast einen Bruder in Leipzig. Was hast du zu machen, wenn du an ihn einen Brief schicken willst? — Briefbogen; Umschlag (Kouvert); Zukleben mit Gummi; Aufschrift (Adresse); Geldbetrag für Sendung des Briefes (Porto) — Marke (10 H? 20 H? Wenn kostet der Brief 20 H? Abwägen des Briefes!). — Wenn man den Brief mit einer Marke versieht, so macht man ihn frei (er ist frankiert). Was geschieht, wenn man ihn nicht frei macht oder eine ungenügende Marke aufklebt? — Post- karten. — Postanweisungskarten. — Paket-Adressen. — Wer von euch hat schon Briefe aus die Post geschafft? Was könnt ihr mit den freigemachten Briefen, mit den Postkarten thun? (Einrichtung des Briefkastens.) — Wer von euch hat schon ein Paket auf die Post getragen? Wo ist das abzugeben? An wen? — Einen Geldbricf habt ihr wohl noch nicht auf die Post besorgt; der Vater denkt, ihr könntet ihn verlieren, und das wäre für euren Vater ein schwerer Verlust. Ich will euch aber sagen, was dabei zu beachten ist —? Wer hat die Briefe in unserm Dorfe auszutragen? Woran erkennt man den Brief- träger? Wer bringt die Briefe re. auf die kleinen Ortschaften in unsrer Nachbarschaft? —

6. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 70

1900 - Meißen : Schlimpert
70 e. Der Postwagen, der jeden Tag einigemal (?) in unser- Dorf kommt, fährt nicht sehr weit. Wohin schafft er die Briefe :e.^ die in die weite Ferne gehen sollen, auch dein Briefchen, das du. an deinen Bruder in Leipzig geschrieben hast? Wie weit ist der nächste Bahnhof von uns entfernt? Von dort aus trägt das Dampfroß die Briefe re. in alle Welt. Da geht es freilich schneller, als bei dem Rößlein, das alle Tage vom Bahnhöfe nach unserm Dorfe trabt. Da haben wir noch an ein anderes Verkehrsmittel und- an einen anderen Verkehrsweg gedacht —?* Ihr habt die Eisenbahn, den Eisenbahnzug, den Bahnhof alle schon gesehen;, manche von euch sind sogar schon stolz mit dein Dampfwageu bis in die Stadt 9t. gefahren, oder gar noct) weiter —? Was- könnt ihr mir von der Eisenbahn re. erzählen? Wohin müssen wir gehen, wenn wir auf der Eisenbahn, nach N. fahren wollen? Was müssen wir auf dem Bahnhöfe (Station Haltestelle) thun? Was steht auf der Fahr- karte? — Nun warten wir auf den Zug und schauen uns unterdessen auf dem Bahnhöfe um. Da wird ein- und aus- geladen (Güterschuppen). Wer führt die Aufsicht über den Bahn- hof? — Bahnsteigsperre. — Endlich kommt der Zug herangebraust. Welches Zeichen wird gegeben? Pfiff). — Wir möchten uns den Zug gern betrachten; es ist aber keine Zeit dazu. Wir steigen schnell, doch vorsichtig ein (aus den Trittbrettern in den. Wagen, der aus mehreren Abteilungen — Eoupes — besteht).. (Man sagt den Kindern, lvas sie hinsichtlich der Fahrkarten zu beachten haben.) — Wodurch (von wem) wird das Zeichen zur Abfahrt gegeben? — Langsam setzt sich der Zug in Bewegung. . Der erste Wagen pustet und stöhnt, als würde es ihm recht schwer, die vielen Wagen, die man ihm angehangen hat^ fort- zubringen; aber der Zug bewegt sich immer schneller und schneller — endlich ist es, als flögen wir dahin, zwischen den * Man kann die Eisenbahn auch später besprechen, weil sie nach der Annahme der örtlichen Verhältnisse das Darf nicht berührt; allein man kann voraussetzen, das; sie alle Kinder schon gesehen haben. Der Lehrer darf ja nickt versäumen, vor dem Eintritte der rauheren Jahreszeit mehrere Spazier- gänge zu unternehmen, um auch für die Besprechungen in dieser Zeit die an- schauliche Unterlage zu haben.

7. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 91

1900 - Meißen : Schlimpert
91 Kinder — die jungen Reben — an meine Stelle treten." So ist es auch im Menschenleben; ihr Kinder seid die jungen Reben. Jeder Stock erhält nun einen Pfahl (wie lang?) — Dann muß die liebe Sonne helfen — ? Weckt sie in den wolligen Knospen das Leben, dann wachsen meterlange Schößlinge mit Blättern und Blütenträubchen empor. Was macht nun der Winzer mit den langen Reben? „Ich muß euch Halt geben," denkt er. Er bindet („heftet") sie an den Pfahl. Run kommt der Juni. Da verbreitet sich ein lieblicher Duft durch den Weinberg — ? Der Juni ist der Blütenmonat. — 9lach dem Verblühen sind nur noch die Fruchtknötchen (?) übrig geblieben. Wozu gestalten sich diese? Bei günstiger Witterung wachsen sie so rasch, daß schon nach wenigen Wochen die Trauben mit erbsengroßen Beeren herabhängen. Freilich kann man die Trauben noch lange nicht abschneiden; was muß erst geschehen? Sie müssen ausreifen. Was muß dazu verhelfen? Nach und nach werden die Beeren größer und reifer. Endlich (im August und September) sagt der Winzer: „Der Wein lautert"; was meint er nur damit? — Haben die Beeren in den heißen August- und Septembertagen „gekocht", folgt ein warmer Herbst, so wird Ende Oktober Weinlese gehalten. Was wird mit den reifen Trauben gemacht? . . . Zur Zeit des Mostes hat unsere Lößnitz viele Besucher. Sie lassen sich den Most gut schmecken und denken dabei wohl nicht daran, welche Sorgen der Winzer gehabt hat, ehe er die Trauben zu süßem Most hat keltern (?) können. bb. Mir müssen nun auch noch die Feinde des Wein- berges kennen lernen, die dem Winzer so viele Sorgen bereiten. Welche kennt ihr schon? ... Da sind es erst Witterungs- verhältnisse, die der Winzer fürchtet. Welche Tage fürchtet er besonders? Den 11., 12. und 13. Mai („Weinmörder"); weshalb? Der Frühling bringt noch manchen harten ^Nacht- frost. — Auch der Sommer mit Gewitter, Wolkenbrüchen, Hagel, Schloßen re. ist zu fürchten — ? (Der Boden wird fort- geschwemmt). — Es giebt auch lebendige Feinde — aus der Tierwelt!? Zur Zeit der Blüte stellt sich eine Made — die Weinmade — ein. Die zernagt und zerstört die Blüte. —

8. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 13

1896 - Meißen : Schlimpert
Das wollene Tuchgewebe wird darauf gewalkt und gebürstet, geschoren und dekatiert, d. h. mit Glanz oerseheu. 5. Werdau < I S T.) spinnt aus Wolle und Bannnvolle künstlich die Vigogne und webt Lamastoffe. Der Träger der echten Lamawolle lebt ans einem fernen Hochgebirge. 1(6. Das mittclfädififdic Veraland. 1. Das mittel fach fische Bergland trägt seinen Namen nach der vorherrschenden Bodenform und nach der Lage. Es besteht ans einem elliptischen Kerne, der von Glauchau bis Döbel» eine Länge von 44 km und von Frankenberg bis Rochlitz eine Breite von 22 kni zeigt. An ihn setzt sich nordwestlich ein Dreieck an, das durch die Orte Geithain. Leisnig und Trebsen bestimmt werden kann. 2. Der Kern besteht ans Grannlit oder Körnchenstein, der wegen seiner helleren Färbung auch Weiszstein genannt wird. Das nördliche Dreieck dagegen zeigt den festeren, dichten Notstein oder Porphyr. 3. Dieser ist durch Feuerkräfte ans dem Innern der Erde gehoben worden. Dabei hat sich ans den Asche- und Sandanswürsen der Porphyrtnss oder „rote Sandstein" des Rochlitzer Berges gebildet. Dieser wird gebrochen und zu Ziersteinen an Gebäuden, zu Fensterstöcken und Treppenstufen verwendet. Der Grannlit hingegen zeigt in seiner blätterigen Bildung eine Entstehung ans dem Wasser an. Durch Auswaschungen des Wassers sind auch die wollsackartigen Blöcke hervorgetreten, die früher den Galgenberg bei Mittweida in größerer Anzahl bedeckten. 4. Die ganze Landschaft ist eine Anhänsnng knppiger Höhen und Berge, die durch Thaleinschnitte voneinander gesondert werden. Selten treten schön ausgeprägte Formen ans den einförmigen Höhen hervor. Am schönsten zeigt sich der bewaldete Berg bei Rochlitz und der kahlere Tnnrastein bei Burgstädt. Die Mittelhöhe der Kuppen beträgt etwa 350 in. Malerisch sind aber im Berglandc die tiefen Flnßthäler aus- gestattet. 5. Das Wasser hat in dem Berglande einen fruchtbaren Boden angeschwemmt, der Getreide und Hülsenfrüchte, Gräser und Fntterkränter, Gemüse und Obst in reicher Fülle trügt. Was anderwärts mühsam in Gärten gezogen wird, wächst dort ans freiem Felde, wie Bohnen und Zwiebeln, Kürbisse und Gurken. Ja, mitten ans demselben Acker, der schwere Weizenähren trägt, reift auch ans reihenweise gepflanzten Bäumen die saftige Pflaume. Weinstock und Nosenstranch werden zur Zierde und zum Genusse an der kleinsten Hütte gezogen. 6. Das Bergland ist reich bewohnt. Kleine Dörfer liegen an dem Gelände und verbergen die Bauerngüter hinter dem dichten Laube der Linde und der Obstbünme. Kirchen und Schlösser ragen mit ihren Türmen überall ans den Höhen ans. Eine große Zahl kleinerer und mittlerer Städte beherbergt eine gewerbfleißige Bürgerschaft. Jt. Das Zschopauthal im inittelsächsisdieir Berglande. I . Ehe die Zschopau in das mittelsächsische Bergland tritt, steigt an ihrem rechten Ufer der Haustein ans. Bon ihm sprang der Ritter

9. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 19

1896 - Meißen : Schlimpert
19 liier frühere Pflanzengeschlechter versunken und zu Braunkohlen umgebildet worden. Das Brannkohlengebiet erstreckt sich im Südosten bis Lausigk, dessen Plüschsabrikation und Hermannsbad weithin bekannt sind. 2. Aus dem angeschwemmten Weichboden der Flüsse stehen Erlen und Eichen, Pappeln und Buchen in breiten Waldstreifen. Auf den saftigen Wiesen blühen Dotterblumen. Herzblatt und Herbstzeitlose. Wildente, Kiebitz und Storch beleben den schilfigen Strand. Die Feldflächen tragen viel Weizen und Korn, Klee und zuckerhaltige Rüben. Kohl- und Gemüsegärten, auch größere Rosenanlagen umgeben die Dörfer „und Städte, die ihre Ziegel- dächer hinter Obstbänmen verstecken. 3. Überall ragen Denksteine ans den Feldmarken auf. Sie erzählen von der Völkerschlacht, die (vom 16. bis 19. Oktober 1813) zwar den Segen der Fluren vernichtete, unserm Volke aber die Freiheit von der französischen Herrschaft brachte. Bei Stötteritz bemerken wir den Napoleonsstein, bei Probstheida den Monarchenhügel. 4. Nördlich von Leipzig liegt das Dorf Breitenfeld, bei dem der Schwedenkönig Gustav Adolf das kaiserliche Heer unter Tilly schlug und die Glaubensfreiheit der Protestanten rettete. 5. An der Parthe treffen wir die kleineren Städte Taucha und Naunhof an. Beide waren früher befestigt. Jetzt bebauen die Bürger das offene Land und nehmen Sommer- gäste aus. 6. An der Pleiße finden wir Rötha mit einer Lehranstalt für Gärtnerei, Obst- und Beerenbau und Regis, das . Gurken und Kamillen baut. 7. An der Wyhra liegt zunächst die größere Stadt Borna mit reichem Gemüsebau (Zwiebeln), Fabrikbetriebe und einem Lutherstein in der Nähe, dann Frohburg, eine Stadt der Blumen, der Feldfrncht und des Waldes, und weiterhin Kohren, ein Ort der Burg- ruinen. 8. Zwenkau, Pegau und Groitzsch sind die drei Elstervrte. Zur Zeit des Wiprecht von Groitzsch waren sie stark bewehrt. Jetzt führen sie an Stelle des Schwertes den Pflug und statt der Lanze den Hammer, um Leipzig mit Gemüse und Schuhwerk zu versorgen. 25. Das Llftergebirge tut sächsischen Vogtlands. 1. Das Gebiet der oberen Elster ist sehr gebirgig und umfaßt das sächsische Vogtland. Thonschiefer, Grünstein und Grauwacke legen sich hier von O. nach W. in drei Bändern nebeneinander. Thonschiefer, Glimmerschiefer und Granit ziehen ebenfalls in drei Querstreifcn von N. nach S. 2. Im S. steigt der Kapellenberg 756 m hoch auf. von dem aus die kuppigen Höhen der Landschaft zu unseren Füßen liegen. Es sind einförmige Höhenwölbungen, von Thälern gegliedert und durch eine zackige Steinwand unterbrochen. Diese besteht aus Quarzschiefer und steigt als „Friedrichstein" in Schönest, als „Wendelstein" bei Faltenstein, als „Bendelstein" bei Auerbach auf. 3. In dem oberen Elstergebiete deckt der Hochwald mit Fichten und Tannen, Mooren und Süinpsen, Moos- und Sumpfbeeren die Scheitel der Berge. In dem niederen Elstergebiete zeigen sich grüne Wiesen in den Thalsalten und Felder an den Gehängen, die Korn und Kartoffeln, Flachs und Ölsaat

10. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 134

1890 - Meißen : Schlimpert
— 134 — Eine solche Stelle findet sich bei der Stadt Ratibor (18 T.). Hier treten Hügelreihen an die Oder heran und bilden sichere Uferränder. Außerhalb der Hügelgruppe verflacht sich freilich der Boden wieder und trägt nun viele Feld- und Gartenfrüchte. Da senkt die Zuckerrübe ihre langen Wurzeln tief in das Fruchtland. Da überzieht die Rapsblüte die braunen Schollen mit ihrem hell- gelb leuchtenden Scheine. Da schwanken volle Ähren von Korn und Weizen auf dem Halmengefilde. In den Gärten aber grünen Salat und Kohl, schmackhafte Rüben reifen, die saftige Gurke und der schwere Kürbis hängen fein langen Ranken. Früher war die ackerbautreibende Bevölkerung der Stadt vollständig slavisch. Seit dem 13. Jahrhunderte ist die deutsche Bevölkerung in ihr immer weiter vorgedrungen. Und heute wird in ihr das Deutsche fast ausnahmslos, das Slavische nur noch auf dem Laude gesprochen- Demnach ist Ratibor mit seiner Umgebung eine deutsch- redende Stadt des Acker- und Gartenbaues geworden. Eine zweite Stelle des Oderüberganges treffen wir bei der Stadt Oppeln (12,5 T.) an. Hier ist von dem Strome ein Neben- arm als Mühlgraben abgezweigt und dnrch das Stadtgebiet geführt worden. Durch Wiedervereinigung des Neben- und Hauptarmes entstand eine Jusel. Auf derselben wurde im 15. Jahrhunderte als Sitz der Herzöge ein Schloß errichtet, das zwar gebrochen ist, dessen stattlicher Rundturm aber noch gegenwärtig über die Kronen der Bäume blickt. Denn die Insel wird von schönen Baumgruppen und von freundlichen Landhäusern geschmückt, die au Stelle der alteu Gehöfte erbaut worden sind. Oppeln ist ja ans einer herzog- lichen Residenz die Hanptstadt Oberschlesiens und als solche der Sitz vieler Behörden geworden. Der Bürger treibt in ihr lebhaften Getreidehandel und das Gewerbe des Ledergerbens. Denn die Umgebung der Stadt ist ebenso wie diejenige von Ratibor eine fruchtbare Pflege und ein guter Nährboden für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Zur Förderung der Landwirtschast ist in Pros kau südlich vou Oppeln, dem Hauptorte des oberschlesischen Regierungsbezirkes, eine besondere landwirtschaftliche Schnle thütig. Zusammenfassung. Eine dritte Stelle, die sich zur Gründung einer Stadt als wohlgeeignet erwies, zeigt sich bei Brieg (16 T.). Hier erhebt sich besonders das linke Ufer der Oder zu eiuer ausehulicheu Höhe. Der Name der Stadt wird daher auch jetzt uoch als „Ort am
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